Trends im Bereich Telekommunikation

Transkript

1 Ausgabe 02 Trends im Bereich Telekommunikation Optimierungen: Festnetz Mobilfunk TK-Anlage Voice over IP Benchmarks Vorlagen Projektplan Projektbeispiel

2 Liberalisierter Telekommunikationsmarkt erfordert ständige Marktbeobachtung Seit dem 1. Januar 1998 war die am 1. Januar 1989 begonnene Öffnung des deutschen Telekommunikationsmarktes abgeschlossen und der Telekommunikationsmarkt war vollständig liberalisiert. In den ersten Jahren nach der Liberalisierung entwickelte sich ein Boom für neue TK- Anbieter, von denen allerdings die meisten wieder vom Markt verschwunden sind. Die Folge war, dass die Preise für Festnetz, Mobilfunk, Datenleitungen und Anlagen permanent gesunken sind. Die Kosten für Telekommunikation liegen in Unternehmen heute erheblich unter den Kosten von damals und das zu erheblich besseren Leistungen. Dieser Trend setzt sich bis heute fest. Die nächste Kostensenkung wird durch die Reduzierung der Roaminggebühren zum stattfinden. Wer jetzt denkt, die Kosten sinken ja von selbst und deshalb gibt es keinen weiteren Handelsbedarf, irrt gewaltig. Der Markt ist frei und deshalb sind die noch verbliebenen Anbieter clever genug, über die unterschiedlichsten Tarife eine gehörige Unübersichtlichkeit zu schaffen, die für den Endverbraucher oft nur schwer zu überblicken ist. Und wer jetzt die falschen Optionen wählt, zahlt mehr als notwendig und schöpft nicht alle Optimierungsmöglichkeiten aus. Die aktuelle indirect SPEND bringt Licht ins Dunkel und erklärt, welche sinnvollen Optimierungen möglich sind. Auf keinen Fall sollten Sie darauf vertrauen, dass der Markt es schon richten wird. Insbesondere sollten Sie sich nicht auf super tolle Tarifangebote verlassen, bei denen sich dann im nachhinein herausstellt, dass Sie diese in dieser Form gar nicht gebraucht hätten oder, noch schlimmer, Sie dann zusätzlich Optionen dazu buchen müssen, die dann erheblich teurer sind. Da hilft nur eins: Genau analysieren, die richtigen Bedarfe festlegen und Anbieter vergleichen. Es bleibt spannend, den Telekommunikationsmarkt auch zukünftig genau zu beobachten. Vorschau nächste Ausgabe: In der nächsten Ausgabe indirect SPEND März werden wir uns mit dem Thema Energie beschäftigen. Insbesondere Energietechnik, Energieeinkauf sowie Steuern und Abgaben. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 2

3 Optimierungen Auch wenn die Kosten der Telekommunikation nicht zu den größten Kostenblöcken im Unternehmen zählen, lohnt es sich diesen Bereich regelmäßig zu prüfen. Da der Telekommunikationsmarkt sehr volatil ist, sind regelmäßige Optimierungen möglich. Abhängig von den aktuellen Restlaufzeiten der bestehenden Telekommunikationsverträge in den Bereichen: Festnetz Mobilfunk Datenleitungen Für die Kostenoptimierung gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Optimierung gegen Ende der Laufzeit Sind die aktuellen Verträge in absehbarer Zeit kündbar, sollte eine Gesamtausschreibung möglichst vieler Bereiche erfolgen, um das zu verhandelnde Volumen zu vergrößern. Dabei sind je nach Bereich sowohl unterschiedliche Zeitspannen für Ausschreibungen als auch unterschiedliche Vorlaufzeiten bei einem Anbieterwechsel zu beachten und in den Ausschreibungszeitplan mit einzukalkulieren. Auch wenn ein Anbieterwechsel immer mit einem Mehraufwand verbunden ist und deshalb von vielen Unternehmen, wie nachfolgende Grafik belegt, weitgehend gemieden wird, sollte ein möglicher Wechsel nicht ausgeschlossen werden. Sei es auch nur, den Verhandlungsspielraum bei dem bisherigen Dienstleister zu vergrößern. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 3

4 Es ist also wichtig rechtzeitig mit der Planung und Durchführung der Ausschreibung zu beginnen. Durchschnittliche Zeitspanne der Ausschreibung, sowie durchschnittliche Vorlaufzeit: Bereich Festnetz Gesamtdauer der Ausschreibung Ausschreibungsbeginn- Vertragsunterschrift 1-2 Monate Vorlaufzeit bei Anbieterwechsel Vertragsunterschrift- Anbieterwechsel 2-3 Monate Mobilfunk Datenleitungen Inland Datenleitungen Ausland TK-Anlagen 2-3 Monate 2-4 Monate 2-4 Monate 2-4 Monate 1,5-2 Monate 3-12 Monate 5-12 Monate 2-3 Monate Die Vorbereitungen für die Ausschreibung als solches sind bei größeren Unternehmen mit ca. vier bis sechs Wochen anzusetzen. Im Bereich Mobilfunk sind drei verschiedene Laufzeiten zu unterscheiden: Die Laufzeit des aktuellen Rahmenvertrags (Grundlaufzeit: meist 24 Monate; in Verbindung mit erforderlichen Investitionen für eine bessere Inhouse-Versorgung am Kundenstandort oft auch 36 oder 60 Monate) Die Einzelvertragslaufzeiten der einzelnen Mobilfunkverträge innerhalb eines Rahmenvertrags (Grundlaufzeit: meist 24 Monate) Die Grundlaufzeiten der einzelnen Tarife aus den einzelnen Mobilfunkverträgen (Grundlaufzeit: meist 12 Monate) Letzteres ist deshalb zu beachten, weil strukturelle Optimierungen durch angemessene Tarife sich oft erst nach Ende der Grundlaufzeit des aktuellen Tarifes der jeweiligen Mobilfunkkarte realisieren lassen, wenn man nicht explizit eine sofortige Gültigkeit in der Ausschreibungsphase mitverhandelt hat. Im Zusammenhang mit einer Ausschreibung sollte die Vereinheitlichung aller Einzelvertragslaufzeiten innerhalb der einzelnen Bereiche, idealerweise über alle Bereiche hinweg, angestrebt werden. Der Vorteil einheitlicher Vertragslaufzeiten ist, dass in der folgenden Ausschreibung keine zusätzlichen Ablösesummen für einzelne Bereiche / Verträge gezahlt werden müssen. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 4

5 Kostenoptimierung während noch laufender Verträge Sofern noch längere Restlaufzeiten vorliegen, die einer Neuausschreibung entgegenstehen, können im Festnetz- und Mobilfunkbereich strukturelle Optimierungen durchgeführt werden. Strukturelle Optimierungen sind Optimierungen der einzelnen Tarife und Optionen für den einzelnen Festnetzoder Mobilfunkanschluss im Rahmen einer Einzelanschluss- und Einzelkartenanalyse. Dabei wird das verbrauchte Volumen des Anschlusses oder der Mobilfunkkarte aus drei bis sechs Monaten berücksichtigt. Abhängig von den spezifischen Verbräuchen kann dann im Einzelfall entschieden werden, ob: die derzeit gebuchten Tarife und Optionen aus dem eigenen Rahmenvertrag für den jeweiligen Anschluss oder Nutzer passgenau sind, bestimmte Nutzer und Anschlüsse mit bisher minutenbasierter Abrechnung eher mit Flat-Optionen besser fahren, bereits gebuchte Flat-Optionen zu überdimensioniert und somit überflüssig sind. Durch eine professionell durchgeführte Einzelanschluss- und Einzelkartenanalyse können die Kosten in der Regel um 8% -15% gesenkt werden, ohne mit dem bestehenden Anbieter neue Preise verhandeln zu müssen. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 5

6 Vermeidung von bill-shocks im Bereich Mobilfunk Viele Unternehmen standen schon vor der Situation, dass die Mobilfunkrechnung einige tausend Euro höher war als üblich. Grund war, dass ein oder zwei Mitarbeiter im Datenbereich oder im Sprachroaming ohne entsprechende Optionen und Deckelungen in einem einzelnen Monat einen immensen Verbrauch verursacht haben, der in dieser Form nicht vorhersehbar war. Solche bill-shocks, die auf nicht vorhersehbare Verbrauchsschwankungen beruhen, kann man dennoch sehr leicht vermeiden, indem man mit dem Mobilfunkanbieter einfache Grundeinstellungen vereinbart: Alle Mobilfunkkarten mit reinem Sprachtarif (also ohne Inlands- oder Auslands-Datenoption) müssen netzseitig automatisch mit einer so genannten GPRS-Sperre ausgestattet sein. Dies verhindert, dass diese Karten ungewollte Datenverbräuche verursachen. Alle Mobilfunkkarten mit Inlands-Datenoptionen müssen für das Ausland anbieterseitig mit einer sogenannten schlafenden Option ausgestattet werden, die bei Aufenthalt im Inland keine Gebühren verursacht. Sobald sich das Handy des Nutzers jedoch das erste Mal in ein ausländisches Netz einwählen will, erhält der Nutzer eine SMS, mit der er sich einen Tages- oder Wochenpass bestellen kann. Somit werden die Kosten im Ausland unter Kontrolle gehalten. Alle Mobilfunkkarten mit Auslands-Datenoption erhalten eine Option, mit der ohne explizite Aufbuchung eines weiteren Inklusivpaketes keine weitere Datennutzung im Ausland mehr möglich ist. Alle Handys, deren Nutzer sich häufig in grenznahen Gebieten aufhalten, müssen durch manuelle Netzauswahl auf das Netz des Anbieters eingestellt werden. Die Einstellung manuelle Netzauswahl im Gegensatz zur Auswahl automatische Netzauswahl verhindert, dass sich das Endgerät unbeabsichtigt in das stärkere Signal des Netzes des Nachbarlandes einbucht und somit Roamingkosten verursacht. Nutzer, die nach einem grenznahen Aufenthalt ins Ausland reisen, müssen dann im Ausland die Netzauswahl wieder auf automatische Netzauswahl umstellen, um im Ausland weitgehend überall eine Netzabdeckung zu erhalten. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 6

7 Cloud- und All-IP-Telefonanlagen Cloud- und All-IP-Telefonanlagen werden immer sicherer und hochwertiger. Allerdings drängen zahlreiche Beratungsanbieter in diesem Bereich auf den Markt, die nicht immer ganz seriöse Vergleichsrechnungen erstellen. Häufig werden bei der Kostenanalyse wichtige Kostenbestandteile, wie die Endgeräte und andere Anlagenbestandteile, nicht richtig ausgewiesen. Dadurch werden Fehlentscheidungen zu einem Cloud- oder All-IP-Anbieter verursacht. Bei einem Wechsel verlieren Sie die bisherige Hoheit über die Wahl des Festnetzanbieters. Ein Wechsel ist oft erst nach drei bis fünf oder sogar noch mehr Jahren möglich. Preiskorrekturen am Festnetzmarkt können Sie für diese lange Zeitspanne nicht mehr nutzen. Benchmarks Festnetz für Kunden mit ca Festnetzkosten pro Jahr netto, zzgl. MwSt. Grundgebühren Primärmultiplex-Anschluss 30 Kanäle mit Rufnummernblock 59,00 pro Monat Inland Verbindungen ins deutsche Festnetz 0,0080 / Minute zu Mobilfunk D1 (T-Mobil) 0,0608 / Minute zu Mobilfunk D2 (Vodafone) 0,0608 / Minute zu Mobilfunk E-PLUS 0,0698 / Minute zu Mobilfunk o2 0,0698 / Minute Europa Verbindungen ins Festnetz eines Landes 0,0220 / Minute Europa Mobil Verbindungen ins Mobilfunknetz eines Landes 0,2030 / Minute Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 7

8 Benchmarks Mobilfunk für Kunden mit ca Mobilfunkkosten pro Jahr netto, zzgl. MwSt. Grundgebühren (netto, zzgl. MwSt.) D-Netz-Sprachkarte mit subventioniertem Endgerät innerhalb der Firmen-Handys ins eigene Mobilfunknetz zu D1 / T-Mobile zu D2 / Vodafone zu E-PLUS zur Mobilbox ins deutsche Festnetz (nach 200 Freiminuten / Monat) zur eigenen Festnetz-TK-Anlage eigene Festnetz-TK-Anlage zu den Firmen-Handys 4,92 / Stück / Monat 0,0000 / Minute 0,0300 / Minute 0,1200 / Minute 0,1200 / Minute 0,1200 / Minute 0,0000 / Minute 0,0300 / Minute 0,0000 / Minute 0,0000 / Minute Bereich Verbindungsgebühren vom Inland ins Ausland (netto, zzgl. MwSt.) Verbindungsgebühren im Ausland abgehend (netto, zzgl. MwSt.) Verbindungsgebühren im Ausland ankommend (netto, zzgl. MwSt.) Ländergruppe 1 EU 0,4130 / Minute 0,1900 / Minute 0,0500 / Minute Ländergruppe 2 Rest- Europa / USA / Kanada 0,4130 / Minute 0,8200 / Minute 0,3800 / Minute Ländergruppe 3 Rest der Welt 1,0430 / Minute 1,3400 / Minute 0,7740 / Minute Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 8

9 SIM-only monatliche Gebühr für Flatrates netto, zzgl.mwst. Wenig-Telefonierer (Intern-Flat und Festnetz-Flat) 5,50 Viel-Telefonierer (Allnet-Flat) 19,51 Blackberry-User mit 500 MB, Intern-Flat und Festnetz-Flat 19,95 Smartphone-User mit 500 MB, Intern-Flat und Festnetz-Flat 14,95 Blackberry-User mit 2 GB, Allnet-Flat und SMS Flat 33,01 Smartphone-User mit 2 GB, Allnet-Flat und SMS Flat 28,01 Vorlagen aus dem Bereich Telekommunikation Für eine professionelle, strukturierte Datenanalye, Ausschreibung und Auswertung im Bereich Telekommunikation bietet Hans Becker folgende Vorlagen: Erfassungsvorlagen Festnetz, TK-Anlage, Mobilfunk Ausschreibungsvorlagen Festnetz, TK-Anlage, Mobilfunk Auswertung Festnetz, TK-Anlage, Mobilfunk Vorlagen für Kündigungsschreiben Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 9

10 Beispiel Vorlage Ausschreibung Mobilfunk, Preisblatt Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 10

11 Projektpläne im Bereich Telekommunikation Projektschritte Dauer Vorbereitung und Versand der Ausschreibung Warten auf Angebote je nach Umfang der Ausschreibung (ein - oder mehrere Bereiche): 2-3 Wochen 3 Wochen Erstauswertung der Angebote und Durchführung eines Bietertages Nachverhandlungen Vertragsprüfung 2 Wochen 2 bis 4 Wochen (auch aufgrund des benötigten Durchlaufs der verhandelten Punkte durch die Preiseskalations- bzw. Preisgenehmigungsgremien bei den Anbietern) 1-2 Wochen In Summe Wochen Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 11

12 Projektbeispiele Telekommunikation Kunde ist Produzent von Fertighäusern. Bei diesem Projekt wurden die Vereinfachung der Tarifstruktur im Festnetz und Mobilfunk, sowie verbesserte Konditionen im Mobilfunk und Lösungen für hohe Roamingkosten im europäischen Ausland gefordert. Im Festnetz-Bereich gab es zwei unterschiedliche Anbieter. Im Mobilfunk-Bereich wurden die Kosten bereits ein halbes Jahr vorher optimiert. Da nur zwei Anbieter in Frage kamen, wurden auch nur diese bei der Ausschreibung berücksichtigt. Durch die Analyse und die Nachverhandlungen konnte ein schlüssiges Gesamtkonzept erarbeitet, sowie Einsparungen im zweistelligen prozentualen Bereich im Festnetz- und Mobilfunk-Bereich realisiert werden. Ausbreitung: deutschlandweit und benachbartes Ausland Projektdauer: 4 Monate untersuchte Bereiche Mobilfunk, Festnetz Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 12

13 Die Hans Becker GmbH im Kurzportrait Als inhabergeführtes Unternehmen hat sich Hans Becker seit über 20 Jahren auf die Optimierung des strategischen indirekten Einkaufs sowie aller damit verbundenen Prozesse spezialisiert. Seit 1992 beobachtet Hans Becker die relevanten Märkte und verfügt über fundierte Erfahrungen in Industrie, Handel, Banken, Versicherungen und vielen anderen Branchen. Über 400 Klienten konnten von dem Spezialwissen der Hans Becker - Experten profitieren und dadurch ihre Kosteneffizienz steigern. Methodenund Umsetzungskompetenz sind bis heute ein Markenzeichen von Hans Becker. Neben der Durchführung von reinen Kostensenkungsprojekten bzw. strategischen Optimierungsprojekten in einem klar definierten Zeitrahmen übernimmt Hans Becker für die Auftraggeber den kompletten oder auch nur teilweisen strategischen Einkauf von Gütern und Dienstleistungen. Hierzu gehören auch das Coachen von Einkaufs-Mitarbeitern sowie die nachhaltige und langfristige Qualitätskontrolle in den untersuchten Bereichen. Verschiedene Online-Angebote runden das Portfolio ab und unterstützen die Klienten punktuell. Hans Becker GmbH Impressum vom Newsletter abmelden 13