AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 1
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- Stanislaus Beltz
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1 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 1 WS 2009/10 Bearbeiten Sie zwei der folgenden drei Themen: (1) Geldwertstabilität als Ziel der Geldpolitik: (a) Wie könnte dieses Ziel operationalisiert werden? Wo liegen die Unterschiede zwischen Preisniveau-, Preisniveaupfad- und Inflationsziel? Wie sollte die Höhe einer Zielinflationsrate gewählt werden? (b) Entsteht durch die alleinige Berücksichtigung der Geldwertstabilität in der geldpolitischen Zielfunktion ein bias zulasten der Beschäftigung? Unter welchen Bedingungen? Bei welchen Arten von Schocks? (c) Was sind die grundlegenden Verfahrensschritte eines Inflation Targeting? (2) Quantitätstheorie und Geldpolitik: (a) Was sind die theoretischen Grundlagen und empirischen Belege der Quantitätstheorie? (b) Welche Ansatzpunkte liefert die Quantitätstheorie für die Geldpolitik? Wo liegen die Schwachpunkte einer Politik, die die Geldmenge als Instrument bzw. als Zwischenziel verwendet? (c) Steht das zinspolitisch angelegte neue Standardmodell der Makroökonomie in Konflikt zur Quantitätstheorie? (3) Die EWU als nicht-optimaler Währungsraum: (a) Welche Kriterien aus der Debatte um optimale Währungsräume haben bei der Gründung der EWU eine Rolle gespielt? (b) Zeigen Sie anhand des Standard-Drei-Gleichungsmodells die Konsequenzen eines positiven Nachfrageschocks in einem Mitgliedsland der EWU. Wodurch entstehen Stabilisierungs- und wodurch Destabilisierungseffekte? (c) Welchen Beitrag könnten Lohn- und Fiskalpolitik zur Stabilisierung nationaler Konjunkturen in der EWU leisten? Bearbeiten Sie zwei der folgenden drei Themen: (1) Von der Deutschen zur Europäischen Währungsunion: (a) Leiten Sie aus den Güternachfrage- und Güterangebotsfunktionen eines Zwei- Länder-Modells die Bedingungslinien für Preisstabilität in Land A und für Vollbeschäftigung in Land B in einem Zins-Wechselkurs-Diagramm ab. Nehmen Sie dabei vereinfachend an, daß nur in Land A ein expansiver Nachfrageschock auftreten kann. Begründen Sie Steigungen und Lage dieser Kurven. (b) Zeigen Sie anhand dieses Modells, welche Stabilisierungskonflikte infolge der deutschen Währungsunion im Europäischen Währungssystem auftraten. Welche
2 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 2 wirtschaftspolitischen Lösungsmöglichkeiten hätte es in dieser EWS-Krise gegeben? (2) Theoretische Grundlagen und wirtschaftspolitische Bedeutung der Taylor-Kurve: (a) Welche Konsequenzen hat eine Berücksichtigung der Outputlücke in der zinspolitischen Reaktionsfunktion, wenn die Volkswirtschaft von Nachfrage- und Angebotsschocks betroffen ist? (b) Leiten Sie aus den Ergebnissen der vorstehenden Frage die Taylor-Kurve ab. (c) Vergleichen Sie die stabilitätspolitischen Implikationen der Taylor-Kurve mit denjenigen der Phillips-Kurve, sowohl in kurzfristiger wie in langfristiger Perspektive. (3) Die EWU als nicht-optimaler Währungsraum: (a) Welche Kriterien aus der Debatte um optimale Währungsräume haben bei der Gründung der EWU eine Rolle gespielt? (b) Zeigen Sie anhand des Standard-Drei-Gleichungsmodells die Konsequenzen eines negativen Nachfrageschocks in einem Mitgliedsland der EWU. Wodurch entstehen Stabilisierungs- und wodurch Destabilisierungseffekte? (c) Welchen Beitrag könnten Lohn- und Fiskalpolitik zur Stabilisierung nationaler Konjunkturen in der EWU leisten? SS 2009 Bearbeiten Sie drei der folgenden vier Themen: (1) Von der Deutschen zur Europäischen Währungsunion: Aus welchen Gründen ist das Europäische Währungssystem zusammengebrochen? Welche währungspolitischen Alternativen hätte es in der EWS-Krise gegeben? Diskutieren Sie die danach bestehenden Optionen und die Begründungen der EWU-Beitrittskriterien. (2) Was sind die Annahmen und Aussagen der Quantitätstheorie? In welcher Weise steht sie in Widerspruch zum neuen makroökonomischen Standardmodell? Beschreiben Sie in beiden Ansätzen den Instrumenteneinsatz der Geldpolitik. Unter welchen Bedingungen ist es möglich, beide Ansätze in einer "Zwei-Säulen-Strategie" zu kombinieren? (3) Gegeben seien (mit den üblichen Bedeutungen der Symbole) die Angebotsfunktion p = p 1 + α y+ ε, die Nachfragefunktion y = g β ( i p) und die zinspolitische Reaktionsfunktion i = r + p+ γ ( p p ) + ϕ y. Berechnen Sie daraus die Nachfragefunktion unter Einschluß der Zinspolitik mit den Werten r = g β, p = 0 und α = β = γ = 1. Berechnen Sie dann die Inflation-Outputlücken-Konstellation bei Auftreten eines Angebotsschocks ε = 1 alternativ für ϕ = 0 und ϕ = 1. Zeichnen Sie beide Lösungen in ein p - y -Diagramm. Wo liegt jeweils in der Folgeperiode die Angebotsfunktion, wenn dann ε = 0 gilt? Diskutieren Sie, in welchem Regime die Rückkehr zur Preisstabilität schneller erfolgt.
3 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 3 () Die NAIRU als realer Anker der Geldpolitik: Diskutieren Sie ihre Determinanten und ihre Beziehungen zur konjunkurellen Arbeitslosigkeit. Welche Argumente gibt es zur Erklärung der Variation der NAIRU im Zeitablauf? Welche stabilitätspolitischen Implikationen ergeben sich daraus? WS 2008/09 Bearbeiten Sie einen der folgenden Themenblöcke (A oder B): A Vorlesung "Geldtheorie- und Geldpolitik" (1) Erläutern Sie die Kreditvergabeentscheidung aus dem Geldvermögensbestand einer Nicht-Bank. Nach welchen Kriterien bestimmt sich die Wahl zwischen Geld und Kreditforderungen? Aus welchen Gründen wird ein positiver Zins gefordert? Schildern Sie anhand einer Grafik, wie sich das einzelwirtschaftliche Portfoliogleichgewicht durch eine erhöhte Liquiditätspräferenz verändert. (2) Erläutern Sie die Marktsegmentationstheorie der Zinsstruktur. Schildern Sie an zwei selbstgewählten Beispielen die in diesem Ansatz betonten Risiken der Marktteilnehmer. Welche Konsequenz ergibt sich aus der Marktsegmentationstheorie für die Geldpolitik? Welche Beziehungen sehen Sie zwischen Marktsegmentationsund Liquiditätspräferenztheorie der Zinsstruktur? (3) Welche volkswirtschaftlichen Kosten sind mit Inflation und Arbeitslosigkeit verbunden? Vergleichen Sie die Vor- und Nachteile, die bei einer Entscheidung zwischen einer Politik der Preisniveaukonstanz und der Inflationsratenkonstanz zu beachten sind. () Beschreiben Sie die Verfahrensschritte der Strategie des Inflation Targeting. Wo sehen Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu einer Politik der Geldmengensteuerung? B Vorlesung "Strategien der Geldpolitik" (1) Diskutieren Sie theoretische Grundlagen und Funktionsprobleme einer Geldmengenpolitik. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in dem Konzept der EZB, der monetären Analyse eine eigene "Säule" im Rahmen ihrer Strategie zuzuweisen? Gehen Sie dabei auch auf das Problem der Unsicherheit in der Geldpolitik ein. (2) Vergleichen Sie das neue makroökonomische Standardmodell mit dem IS-LM-Modell. Erläutern Sie die drei Gleichungen des neuen Modells und illustrieren Sie ihr Zusammenspiel anhand einer Grafik. Schildern und illustrieren Sie den Fall eines expansiven Güternachfrageschocks unter der Annahme adaptiver Erwartungen. (3) Was ist der Gehalt der These einer Neutralität der Geldpolitik? Wie läßt sich diese These begründen? Welche Marktmechanismen könnten eine langfristige Nichtneutralität der Geldpolitik bewirken? Unter welchen Bedingungen könnte dies den Handlungsspielraum der Geldpolitik erweitern?
4 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" SS 2008 Bearbeiten Sie vier der folgenden fünf Themen: (1) Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen Geld- und Kreditmarkt anhand der folgenden Grafik (übertragen Sie die folgende Grundstruktur auf Ihr Lösungsblatt und vervollständigen Sie diese). i Kr i ZBG Kr ZBG Wodurch entsteht die Bindung der Bankkreditvergabe an die Notenbank? Welche Beziehungen bestehen zwischen der Form der Kreditangebotsfunktion der Banken und der Geldangebotsfunktion der Notenbank? Wie würden die Banken mittelfristig auf eine strikte Geldangebotskontrolle seitens der Notenbank reagieren? (2) Wie ist eine Geldmengen- bzw. Zinsfixierung bei Offenmarktgeschäften am Kapitalmarkt im Falle von Güternachfrage- und Geldnachfrageschocks zu beurteilen? Geben Sie eine grafische Illustration! Was spricht generell für und gegen Offenmarktgeschäfte am Kapitalmarkt? (3) Welche Faktoren begünstigen das Auftreten einer inversen Zinsstruktur? Welche Bedingungen sind dabei aus der Perspektive der Erwartungstheorie gegeben? Welche Konsequenzen hat diese Konstellation tendenziell für die Kreditangebotsneigung der Geschäftsbanken, die Investitionsneigung der Unternehmen und das Portfolioverhalten des privaten Sektors? () Gegeben seien (mit den üblichen Bedeutungen der Buchstaben) die Angebotsfunktion e p p α y d = +, die Nachfragefunktion β ( ) ε Reaktionsfunktion i r p γ ( p p ) y = g i p + und die zinspolitische = + +. Berechnen Sie daraus die Nachfragefunktion
5 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 5 unter Einschluß der Zinspolitik. Berechnen Sie die Inflation-Outputlücken-Konstellation d e nach Auftreten eines Nachfrageschocks ε > 0, wenn dabei p = p 1, r = g β, α = 0,5 und β = 2 gilt. Welche Konstellation ergibt sich in der Folgeperiode bei d ε = 0. Vergleichen und kommentieren Sie die Alternativen γ = 0 und γ > 0. (5) Erarbeiten und begründen Sie anhand der vorliegenden wirtschaftlichen und monetären Daten eine Empfehlung zu einer Zinsentscheidung der EZB. Gehen Sie dabei davon aus, daß der Pensionssatz seit längerer Zeit unverändert bei %, das Inflationsziel bei 2% und der Referenzwert für M3 bei,5% liegt Energiepreise 1 12 Bankkreditwachstum HVPI gesamt Nahrungsmittel M1 M3-2 '05.1 '06.1 '07.1 ' '05.1 '06.1 '07.1 ' Arbeitslosenquote 10J-Zins Wirtschaftswachstum 2 1M-Zins '05.I '06.I '07.I '08.I 0 '05.1 '06.1 '07.1 '08.1 SS 2007 Bearbeiten Sie drei der folgenden fünf Themen: (1) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Investieren und Sparen! Behandeln Sie dabei folgende Punkte: Finanzierungsvorgänge, Einkommensbildung, Zinsbildung am
6 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 6 Kapitalmarkt sowie die Konsequenzen eines unterschiedlichen Auslastungsgrades der volkswirtschaftlichen Angebotsmöglichkeiten. (2) Über welche Kanäle führen Zinserhöhungen der Notenbank schließlich zu einer Investitionsabschwächung? Behandeln Sie dabei Kapitalmarkt-, Kreditmarkt-, Vermögens- und Signaleffekte. Warum ist zumeist eine lange Reihe von Zinserhöhungen notwendig, um einen Konjunkturumschwung einzuleiten? (3) Gegeben seien (mit den üblichen Bedeutungen der Buchstaben) die Angebotsfunktion e p p ( y y ) zinspolitische Reaktionsfunktion i p r 0,5( p p ) = + mit y = 0, die Nachfragefunktion y g 2( i p) = und die = +. Dabei ist r = g 2 derjenige Realzins, der das makroökonomische Gleichgewicht des Systems sichert. Nehmen Sie an, daß die Notenbank ihr Inflationsziel p = 6 auf p = 0 reduziert. Welche Werte für Output und Inflation ergeben sich in der ersten Periode nach der Politikänderung, wenn man adaptive Erwartungen gemäß p e = p 1 unterstellt? Geben Sie eine grafische Illustration und kommentieren Sie den weiteren Prozeßverlauf. Warum sind derartige Disinflationsphasen typischerweise mit volkswirtschaftlichen Anpassungskosten verbunden? () Beschreiben Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten einer Geldpolitik nach der Taylor Rule und einer Politik des Inflation Targeting! Gehen Sie dabei auf Wirkungsmechanismen, den jeweiligen Informationsbedarf und die Transparenz dieser Strategien ein. (5) Erläutern Sie kurz die Zwei-Säulen Strategie der EZB. Diskutieren Sie hierbei insbesondere die Informationsfunktion der Geldmengenaggregate. Nehmen Sie dabei Bezug auf die jüngere Entwicklung der Geldmengenaggregate, des Bilanzgegenpostens Kreditwachstum an den privaten Sektor sowie den Zinssätzen gemäß nachfolgender Graphik: Q Q Q Q1 200 Q Q Q M3-Wachstum % p.a. M1-Wachstum %p.a.
7 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" Q Q Q Q1 200 Q Q Q M3-Wachstum % p.a. Kredite an den privaten Sektor % p.a Q Q Q Q1 200 Q Q Q Monats Zinssatz 10-jährige Staatsanleihe SS 2006 Bearbeiten Sie drei der folgenden fünf Themen: (1) Erläutern Sie die Grundlinien der Geldnachfragetheorie von Friedman! Wo sehen Sie Unterschiede zur keynesianischen Geldnachfragetheorie? Welche Rolle spielt die Geldnachfrage laut Friedman für die Beurteilung der Stabilitätseigenschaften des Marktsystems? Wie würde ein "monetaristischer" Transmissionsmechanismus aussehen? (2) Wie ist Geldmengen- und Zinsfixierung bei Güternachfrage- und Geldnachfrageschocks zu beurteilen? Geben Sie eine grafische Illustration! Welche Vorteile bieten Wertpapierpensionsgeschäfte am Geldmarkt gegenüber der klassischen Offenmarktpolitik? Schildern Sie anhand einer geeigneten Grafik die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten der Wertpapierpensionsgeschäfte! (3) Erläutern Sie den Zinskanal des geldpolitischen Transmissionsprozesses! Wie wirkt der Notenbankzins auf den nominalen und realen Kapitalmarktzins? Warum praktizieren Notenbanken häufig ein "interest rate smoothing"? Welche Rolle spielen die Erwartungen im Transmissionsprozeß?
8 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 8 () Gegeben seien (mit den üblichen Bedeutungen der Buchstaben) die Angebotsfunktion e p p α ( y y ) Reaktionsfunktion i r p γ ( p p ) = +, die Nachfragefunktion y = g β r und die zinspolitische = + +. Dabei ist r derjenige Realzins, der das makroökonomische Gleichgewicht des Systems sichert. Es gelten folgende Werte: g = g, y = p = 0, α = 1 und β = 2. Es tritt nun ein einperiodiger Angebotsschock ε s = auf. Welche Werte für Output und Inflation ergeben sich bei γ = 0? Welche Werte für Output und Inflation ergeben sich bei γ = 05, in der ersten und zweiten Periode, wenn man adaptive Erwartungen gemäß p e = p 1 unterstellt? Geben Sie eine grafische Illustration beider Fälle und kommentieren Sie den Prozeßverlauf! Berechnen Sie für den Fall einer stabilisierenden Zinspolitik den Notenbankverlust nach der Funktion L = p p 2 ( ) + b( y y ) 2 in der ersten Periode! (5) Welche Rolle spielen die Konzepte des Inflation Targeting und der Geldmengensteuerung in der Zwei-Säulen-Strategie der EZB? Wo sehen Sie Stärken und Schwächen dieser Strategie? SS 2005 Bearbeiten Sie zwei der folgenden drei Themen: (1) Beschreiben Sie die verschiedenen Transmissionsmechanismen der Geldpolitik! Gehen Sie dabei auch auf die Fähigkeit der Notenbank ein, den langfristigen realen Kapitalmarktzins zu steuern! (2) Disinflation, Opferrate und strukturelle Arbeitslosigkeit als Probleme der Geldpolitik: Gibt es eine langfristige Phillips-Kurve? (3) Vergleichen Sie die drei geldpolitischen Strategien "Geldmengensteuerung", "Taylor Rule" und "Inflation Targeting"! Gehen Sie dabei insbesondere auf Informationsprobleme der Notenbank, die Fähigkeit zur Stabilisierung von Schocks und auf die Transparenz dieser Strategien für die Öffentlichkeit ein! SS 200 Bearbeiten Sie zwei der folgenden drei Themen: (1) Vergleichen Sie die alternativen Erklärungsansätze zur Zinsstruktur. Wie ändert sich die Zinsstruktur in einem typischen Konjunkturzyklus? Ist sie als Konjunkturindikator geeignet? Wie ist eine inverse Zinsstruktur zu erklären? Welchen Einfluß hat die Geldpolitik auf die Zinsstruktur? (2) Diskutieren Sie anhand eines geeigneten makroökonomischen Modells die Wirkungsweise des Realkassen-Zins-Effektes und des Realzins-Effektes! Zeigen Sie die stabilitätspolitische Bedeutung dieser Effekte am Beispiel eines expansiven und eines kontraktiven Nachfrageschocks!
9 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 9 (3) Die Angebotsfunktion sei ˆ ˆe p= p + yˆ yˆ. Die vollbeschäftigungskonforme Wirtschaftswachstumsrate y sei 3 %. Die Inflationsrate liegt stabil bei ihrem bisherigen Zielwert p von 2 %. Nun will die Notenbank die Zielfunktion W = ( y y, ( p p 2 ) 05 ) maximieren. Dabei sei die Inflationsrate p das direkte Politikinstrument. Welche Werte für Wirtschaftswachstum und Inflation stellen sich ein, wenn die Notenbank bei rationalen Erwartungen der Marktakteure ihre Entscheidung stets diskretionär fällt? Kommentieren Sie das Ergebnis und skizzieren Sie es grafisch! Welche Schlußfolgerungen können für die institutionellen Rahmenbedingungen der Geldpolitik gezogen werden? Welche Kritikpunkte lassen sich gegen den Ansatz der Zeitinkonsistenz optimaler Geldpolitik anführen? SS 2003 Nehmen Sie zu zwei der folgenden drei Themen Stellung: (1) Vergleichen Sie die Theorie der Geldnachfrage bei Keynes, Friedman und Tobin! (2) Diskutieren Sie das Postulat der Neutralität des Geldes vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Disinflationspolitik! (3) Die potentialorientierte Geldmengenpolitik: theoretische Grundlage, Verfahren, Vorteile und Probleme. SS 2002 Nehmen Sie zu zwei der folgenden drei Themen Stellung: (1) Schildern Sie das Verfahren und die Varianten der Wertpapierpensionsgeschäfte! Welche Vorteile bietet dieses geldpolitische Instrument im Vergleich zu Diskont- und Offenmarktpolitik? Prüfen Sie anhand der Theorie der Zinsstruktur, ob und in welcher Weise durch diese Geschäfte der Kapitalmarktzins berührt wird? (2) Geldmengensteuerung und Inflation Targeting: Wo liegen Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Probleme beider Konzepte? (3) Unter welchen Bedingungen sind Disinflationsprozesse mit vorübergehenden bzw. anhaltenden Produktions- bzw. Beschäftigungsverlusten verbunden? WS 2001/02 Phillips-Kurve, Erwartungen und Wirtschaftspolitik: (a) Beschreiben Sie mikro- und makrotheoretische Grundlagen der Phillips-Kurve.
10 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 10 (b) (c) Schildern Sie, von Vollbeschäftigung ausgehend, den Prozeß einer monetären Expansion und gehen Sie dabei insbesondere auf die Lohnbildung und die Bedeutung alternativer Inflationserwartungen ein. Welche Argumente sprechen für, welche gegen die Hypothese rationaler Erwartungen? SS 2001 Bearbeiten Sie einen der folgenden beiden Aufgabenblöcke! 1. Stabilitätspolitik im Inflation-Wirtschaftswachstum-Modell: (a) Begründen Sie die unterschiedliche kausale Logik bei Bewegungen entlang der Angebots- und Nachfragefunktionen! e (b) Die Angebotsfunktion sei p = p + y y. Die vollbeschäftigungskonforme Wirtschaftswachstumsrate y sei 3 %. Die Inflationsrate ist stabil bei 2 %. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nimmt jährlich um 1 % ab. Wie hoch ist das Geldmengenwachstum? (c) Welche Werte für Inflationsrate und Wirtschaftswachstum stellen sich ein, wenn das Geldmengenwachstum nun plötzlich verdoppelt wird? Illustrieren Sie die Vorgänge auch grafisch! (d) Diskutieren Sie anhand eines geeigneten Arbeitsmarktdiagramms, ob diese neue Konstellation ein Gleichgewicht darstellen kann! (e) Welche Werte für Inflation und Wirtschaftswachstum ergeben sich im nächsten Anpassungsschritt nach der Verdoppelung des Geldmengenwachstums, wenn sich die Inflationserwartungen an der realisierten Inflationsrate der Vorperiode orientieren? (f) Die Notenbank will die Zielfunktion W = ( y y, ( p p 2 ) 05 ) maximieren ( y = 3 und p = 2). Dabei sei die Inflationsrate p das direkte Politikinstrument (die oben verwendete Nachfragefunktion entfällt). Es gilt die unter (b) genannte Angebotsfunktion. Welche Werte für Wirtschaftswachstum und Inflation stellen sich ein, wenn die Notenbank bei rationalen Erwartungen der Marktakteure ihre Entscheidung stets diskretionär fällt? Kommentieren Sie das Ergebnis und skizzieren Sie es grafisch! Welche Schlußfolgerungen können für die institutionellen Rahmenbedingungen der Geldpolitik gezogen werden? 2. Zusammenhänge zwischen Inflation, Zinsen und Investitionen: (a) Wie ändert sich die Struktur der Nachfrage nach den verschiedenen Vermögensarten bei Inflation und Deflation? (b) Unter welchen Bedingungen erleiden die Geldvermögensbesitzer bzw. Geldschuldner bei anhaltenden Geldwertveränderungen keine Nachteile? Werden diese Bedingungen durch die Marktkräfte hergestellt? (c) Diskutieren Sie anhand eines geeigneten makroökonomischen Modells die sta-
11 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 11 bilitätspolitischen Konsequenzen von Inflations-, Disinflations- und Deflationseffekten in der Investitionsentscheidung! Was folgt daraus hinsichtlich der Beurteilung der immanenten Stabilität des Makrosystems? (d) Welche Probleme können sich im Disinflations- bzw. Deflationsprozeß dadurch ergeben, daß der Nominalzins nicht negativ werden kann? Alte Prüfungsordnung WS 2003/0 Beantworten Sie die folgenden Fragen zur Stabilitätspolitik im Inflation-Wirtschaftswachstum- Modell: (a) Begründen Sie die unterschiedliche kausale Logik bei Bewegungen entlang der Angebots- und Nachfragefunktionen! e (b) Die Angebotsfunktion sei p = p + y y. Die vollbeschäftigungskonforme Wirtschaftswachstumsrate y sei 3 %. Die Inflationsrate ist stabil bei 2 %. Die Notenbank will die Zielfunktion W = ( y y, ( p p 2 ) 05 ) maximieren. Dabei sei die Inflationsrate p das direkte Politikinstrument. Welche Werte für Wirtschaftswachstum und Inflation stellen sich ein, wenn die Notenbank bei rationalen Erwartungen der Marktakteure ihre Entscheidung stets diskretionär fällt? Kommentieren Sie das Ergebnis und skizzieren Sie es grafisch! (c) Welche Schlußfolgerungen können für die institutionellen Rahmenbedingungen der Geldpolitik gezogen werden? (d) Welche Kritikpunkte lassen sich gegen den Ansatz der Zeitinkonsistenz optimaler Geldpolitik anführen? WS 2002/03 Strukturelle Arbeitslosigkeit und Wirtschaftspolitik: (a) Die Arbeitslosigkeit in Europa wird als überwiegend strukturell bezeichnet. Wie könnte man eine derartige Einschätzung begründen? (b) Warum könnte die strukturelle Arbeitslosigkeit im Zeitablauf zugenommen haben? (c) Wie können Maßnahmen der Arbeitsmarktflexibilisierung die strukturelle Arbeitslosigkeit abbauen? (d) Wie würde sich eine expansive Geldpolitik bei struktureller Arbeitslosigkeit auswirken? SS 2002 Die Zeitinkonsistenz optimaler Geldpolitik:
12 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 12 (a) (b) (c) Zeigen Sie im Rahmen eines Modells rationaler Erwartungen (grafisch oder algebraisch), daß eine diskretionäre Geldpolitik bei einer bestimmten Zielfunktion zu einem "Hochinflationsgleichgewicht" bei Vollbeschäftigung führt. Wie kann das Auftreten dieses politisch-ökonomischen Marktversagens verhindert werden? Welche Kritikpunkte lassen sich gegen den Ansatz der Zeitinkonsistenz optimaler Geldpolitik anführen? WS 2001/02 Der Hysteresis-Effekt: (a) Beschreiben Sie seine allgemeine Wirkungsweise und seine Anwendung zur Erklärung von dynamischen Prozessen am Arbeitsmarkt. (b) Welche Bedeutung hat dieser Effekt im Rahmen einer Disinflationspolitik sowie im Hinblick auf die Möglichkeiten einer nachfrageseitigen Verringerung der NAIRU? SS 2001 Zusammenhänge zwischen Inflation, Zinsen und Investitionen: (a) Wie ändert sich die Struktur der Nachfrage nach den verschiedenen Vermögensarten im Falle einer drohenden Inflation? (b) Unter welchen Bedingungen erleiden die Geldvermögensbesitzer in der Inflation keine Nachteile? (c) Werden diese Bedingungen durch die Marktkräfte hergestellt? (d) Diskutieren Sie anhand eines geeigneten makroökonomischen Modells die stabilitätspolitischen Konsequenzen der Inflationseffekte in der Investitionsentscheidung! WS 2000/01 Ölpreissteigerung und Geldpolitik: (a) Welchen Effekt hat eine Ölpreissteigerung auf die gesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion (in einem Preisniveau-Output-Diagramm) und auf die Phillips-Kurve? (b) Wie wirkt ein Preisanstieg bei Importgütern bei festem Wechselkurs und konstanter Geldmenge auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage? (c) Welchen Kurs würden für die Geldpolitik empfehlen: bei Arbeitslosigkeit und bei Vollbeschäftigung? Begründen Sie Ihre Empfehlung!
13 AVWL-Klausur "Geldtheorie und -politik" 13 SS 2000 Probleme der Fiskalpolitik: (a) Welche Rolle spielt das "Crowding out" in der geschlossenen und in der offenen Volkswirtschaft sowie bei flexiblen Preisen? (b) Schildern Sie die Finanzierungsvorgänge bei einem Budgetdefizit. In welcher Weise stellt die Ersparnis eine finanzierungs- und/oder güterwirtschaftliche Begrenzung des "Deficit Spending" dar?
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