3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule und der Stadt Maastricht
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- Cornelia Frei
- vor 8 Jahren
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1 1. Vorbereitung Ich habe vom bis zum ein Auslandssemester an der Universität Maastricht im Fach European Health (erstes Semester) absolviert. Zur Auswahl stand noch eine Universität in Dänemark, diese wollte ich jedoch auf Grund der Entfernung nicht ansteuern. Eine Kooperation mit einer Uni in Amsterdam wurde versucht aufzubauen. Diese kam jedoch leider schlussendlich nicht zu Stande. Im Vorfeld mussten diverse Unterlagen in das online-portal mobility online hochgeladen werden. Diese wurden dann von den Mitarbeitern des International Office der Uni Bremen kontrolliert. Diverse Unterlagen, wie die Fächer, die in Maastricht belegt werden, Immatrikulationsbestätigungen und ein Motivationsschreiben, wurden zunächst benötigt. Die Informationssuche gestaltete sich an einigen Ecken äußerst schwierig, da die Zuständigkeiten oftmals leider nicht im Vorfeld geklärt waren. So kam es an vielen Stellen zu einer doppelten Ausführung der notwendigen Schritte und Ratlosigkeit. 2. Formalitäten Unterlagen aus Deutschland wurden keine in Maastricht benötigt. Außer die Fächer, die man in Maastricht belegt, mussten von der dortigen Uni gegengezeichnet werden. Für den Aufenthalt von nur 6 Monaten, wurde keine Aufenthaltsgenehmigung benötigt und der Wohnsitz musste auch nicht umgemeldet werden. Das Auslands BAföG musste jedoch 6 Monate vor dem Auslandsaufenthalt beantragt werden, da diese Bearbeitung immer ziemlich lange dauert. Sonstige Förderungsmöglichkeiten habe ich nicht in Anspruch genommen (letztendlich hatte ich auch keinen Anspruch auf BAfög) und auch kein Bankkonto dort eröffnet, da die deutsche Grenze sehr nah an Maastricht ist und man dort kostenfrei bei seiner Bank Geld abholen kann. 3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule und der Stadt Maastricht Die Maastricht University ist auf mehrere Standorte aufgeteilt. In der Stadt befindet sich der wirtschaftliche Bereich inklusive der Rechtsabteilung. Etwas außerhalb liegt der Bereich für die Gesundheitsstudiengänge wie Psychologie, Medizin und Gesundheitswissenschaften neben einem sehr großen Krankenhaus. Zur Uni und an alle anderen Orte fährt eigentlich jeder in den Niederlanden mit dem Rad, dies ist die direkteste und kürzeste Variante, sein Ziel zu erreichen. Die Radwege sind hier, auf jeder Strecke, sehr gut ausgebaut. Manche fahren auch mit dem Auto, aber diese Wege sind meist länger durch den Stau, da in Maastricht extrem viel gebaut wird zurzeit.
2 Mit der Mensa Karte, kann man sich etwas zu Essen etc. kaufen, aber auch drucken, kopieren und Bücher in der Bibliothek ausleihen. Außerdem kommt man mit ihr auch auf den kostenlosen Studenten-Parkplatz an der Uni. An der Uni gibt es eine sehr kleine Mensa. Diese wurde gerade verkleinert. Es gibt ein paar Gerichte und Suppen, sowie Snacks und Getränke zur Auswahl. Die Preise sind circa doppelt so teuer, verglichen mit der Uni Bremen. Zum Geschmack des Essens, kann ich nichts sagen, da ich nur einmal dort ein Baguette gegessen habe, welches in Ordnung, aber auch nichts Besonderes war. Es gibt zwei verschiedene Bibliotheken der Uni in Maastricht mit einer sehr großen Auswahl, an,hauptsächlich englischer, Literatur und Fach Artikeln. Außerdem bietet die Universität mit den Studenten-Accounts jedem Student Zugriff auf sämtliche Datenbanken im Internet zur Datenrecherche und sonstigen Artikeln und Studien. Auch gibt es ein student desktop anywhere, der es einem ermöglicht auf den Uni Server von zu Hause aus zuzugreifen. Dies erwies sich bei der Literatur Recherche als äußerst praktisch. WLAN gab es natürlich auch auf den gesamten Uni Gelände, sowie ein paar Computer zum Arbeiten, die immer einwandfrei funktionierten. Der Unterricht an der Uni Maastricht hat nicht viel mit dem deutschen Universitäten- Unterricht gemeinsam. In den Niederlanden gleicht das Universitätssystem eher dem der deutschen Hochschulen. Man besucht mehrere Seminare in kleinen Gruppen von ca. 12 Leuten. Zusätzlich gibt es wöchentlich noch begleitende Vorlesungen. Außer in den Vorlesungen herrscht strenge Anwesenheitspflicht in allen Kursen. Der erste Themen Block dauert 7 Wochen, die nächsten beiden jeweils 4 Wochen. Meine Themen waren: Tuberculosis, Stress and work related burn-out und Climate change. Die Themen wurden jeweils am Ende des Blockes mit einer 3 stündigen schriftlichen Prüfung abgeschlossen. Zusätzlich mussten allerdings noch Referate gehalten werden und schriftliche Gruppenarbeiten absolviert werden. Diese wurden entweder benotet oder mit einem bestanden/ nicht bestanden bewertet. Die Abschlussprüfungen wurden in riesigen Hallen mit ca. 300 anderen Studenten geschrieben. Ein Wiederholen dieser Prüfungen ist nur einmal im Jahr möglich, d.h., man muss nach einer nicht bestandenen Prüfung ein ganzes Jahr warten, um diese erneut schreiben zu dürfen. Im letzten Modul wurde noch eine Hausarbeit im Rahmen von 2500 Wörtern verfasst. Hierzu hab es einige Themenvorschläge, die einzuhalten waren. Auch die Anforderungen an solch eine Arbeit sind sehr hoch, in Bezug auf die Satzstellungsvorgaben etc. Anschließend, dauert es immer ungefähr 20 Werktage, bis die Ergebnisse im Internet auf dem Portal myum einzusehen waren. In dieses Portal werden unter anderem auch alle Folien der Vorlesungen, diverse Aufgaben und Ankündigungen eingestellt.
3 Alle Dozenten waren stets sehr nett und sehr hilfsbereit bei Unklarheiten. Zusätzlich waren alle Unterrichtsräume der Uni komplett technisch mit Beamern, Lautsprechern, Mikrofonen, Leinwänden und PCs einwandfrei ausgestattet. In der Orientierungswoche wurde einem die Stadt und die Uni gezeigt. Zusätzlich gab es viele Aktivitäten, die unternommen wurden. Man musste sich allerdings für diese Woche ein Ticket kaufen, welches die Verpflegung und Eintrittsgelder für Partys beinhaltete. Diese Preise lagen zwischen 30 und 50 Euro. Am Ende der Woche gab es eine riesen Party mit anerkannten niederländischen DJs. Allerdings, gab es in der ersten Studienwoche ein paar Ausflüge. Wir fuhren z.b. zum Dreiländerpunkt und dem Labyrinth dort und durften das Regierungsgebäude in Maastricht besichtigen. Die Studenten Vereinigung EUnitas betreute die Studenten während dieser Zeit. Freizeitangebote werden zusätzlich von der Uni Maastricht angeboten. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, von Reiten bis Football, die man wahrnehmen kann. Hier ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Man bezahlt diese Kurse halbjährlich. Genaue Preise weiß ich jedoch leider nicht, da ich die Angebote nicht wahrgenommen habe. Sie sind aber genauso begehrt und schnell ausgebucht wieder an der Uni Bremen, aber auch nicht sehr teuer. Maastricht ist eine sehr schöne Kleinstadt. Supermärkte und Bekleidungsgeschäfte sind in großer Zahl vorhanden. Außerhalb gibt es einige Dinge, die man hier besichtigen kann, wie z.b. den 3 Länder Punkt und die Altstadt von Maastricht. Das Besondere am 3 Länder Punkt ist, dass man hier die 3 Ländergrenzen von Holland, Deutschland und Belgiern, mit einem Schritt begehen kann. Belgien und Deutschland sind nur einen Katzensprung entfernt und auch Städte wie Liegé, in Belgien und Aachen in Deutschland sind in 30 Minuten mit dem Auto zu erreichen und auf jeden Fall eine Fahrt wert. In Liegé gibt es tolle Märkte am Wochenende und der Aachener Weihnachtsmarkt hat mir auch sehr gut gefallen. Außerdem ist auch der Ruhrpott mit seinen Städten nur ca. eine Stunde mit dem Auto entfernt und bietet zusätzlich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Da die Stadt Maastricht allerdings sehr klein ist, hat man von Maastricht selbst schnell alles gesehen. 4. Erasmus Die Uni Maastricht gab keine Informationsveranstaltungen für ERASMUS-Studierende an der Gasthochschule. Jedoch, hatten wir eine sehr nette ERASMUS-Betreuerin, die uns stets bei Fragen mit Formularen etc. half. Zum Beginn unserer Studienzeit erhielten alle ERASMUS Austausch-Studenten ein T-Shirt der Uni Maastricht, eine SIM-Karte fürs Handy zum
4 telefonieren und SMS schreiben und ein Handbuch der Uni Maastricht mit allen notwendigen Informationen. Da wir terminlich zeitlich an dieses Auslandssemster, auf Grund des Rahmenlehrplans der Uni Bremen gebunden waren, könnten wir unsere Studienfächer nur aus Kursen des ersten Semesters wählen. Auf Grund der zu erreichenden CP s für die Uni Bremen, mussten wir allerdings nicht an allen Kursen, sowie Prüfungen teilnehmen. 5. Unterkunft Wir suchten eine Wohnung zur Zwischenmiete für 2 Personen in Maastricht nahe der Uni in Maastricht im Internet auf, Erstaunlicherweise fanden wir Recht schnell zwei passende Wohnungen. Als nächstes machten wir einen Besichtigungstermin mit den Vermietern, im April aus, da wir sowieso vorhatten zum Tag der offenen Tür an die Maastrichter Uni zu fahren. Schlussendlich mieteten wir eine sehr schöne, ca. 65 Quadratmeter große Wohnung, welche nur 5 Minuten, mit dem Rad, von der Uni entfernt war. Preislich, hatten wir auch großes Glück, da Maastricht eine ziemlich teure Stadt ist. Ein Studentenwohnheim, wie man es Deutschland kennt, gibt es so nicht in den Niederlanden. Man kann jedoch auch in riesigen Gebäudekomplexen Zimmer mieten, welche pro Tag berechnet werden, und auch täglich kündbar sind, wenn man keinen großen Aufwand der Wohnungssuche betreiben möchte, aber auch das Risiko in Kauf nehmen würde, mehr zu bezahlen. 6. Öffentliche Verkehrsmittel So wie überall in den Niederlanden, nutzt man auch in Maastricht das Fahrrad als Verkehrsmittel Nummer eins. Da alles ziemlich nah bei einander liegt und die Radwege bestens ausgebaut sind, bietet sich dies auch bestens an. Allerdings gibt es auch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Züge, mit denen man günstig und einfach von A nach B, innerhalb und außerhalb Hollands, gelangt. Das Taxi Fahren ist allerdings ziemlich teuer und würde von uns Studenten nicht in Anspruch genommen. Ein Semesterticket, wie man es aus deutschen Universitäten kennt, gibt es in Maastricht nicht, da hier wie bereits erwähnt, dass Rad hauptsächlich genutzt wird. 8. Nach der Rückkehr Nach Abschluss des Auslandssemesters, mussten noch einige Dokumente der Gastuniversität für die Universität in Bremen ausgefüllt werden. Die confirmation of ERASMUS study period und das transcript of records welche alle abgelegten
5 Prüfungsnoten enthält, bekommt man von der Gast Uni ausgehändigt und der Antrag auf Anerkennung muss vom Anerkennungsbeauftragten der Uni HB unterzeichnet werden, damit sicherer gestellt werden kann, dass auch alle abgelegten Prüfungen im Ausland an der Universität Bremen, für den Bachelor, anerkennt werden. 11. Fazit Das Semester in den Niederlanden an der Universität Maastricht im Bereich European Public Health war für mich eine äußerst nützliche Erfahrung für mein bisheriges Studium und meinem weiteren Werdegang. Ich konnte einen Eindruck in das Leben in einem anderen Land gewinnen und habe ein neues Universitätssystem kennenlernen dürfen. Des Weiteren entwickelte dieser Auslandsaufenthalt meine Englisch Kenntnisse, speziell im Bereich der Gesundheitswissenschaften, enorm weiter. Dies wird mir für mein weiteres Studium und speziell im Master äußerst nützlich sein. Im Gegensatz zu einem Praktikum, finde ich, dass ein Auslandssemester eine gute Alternative ist, um sich weiterzuentwickeln und seine Sprachkenntnisse, speziell im Beriech des Studiums, zu verbessern. Das Regierungsgebäude in Maastricht Das Labyrinth am Dreiländerpunkt
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