Erfahrungsbericht für das Baden-Württemberg-Stipendium
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- Laura Kolbe
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht für das Baden-Württemberg-Stipendium Aufenthalt von Januar 2014 bis Mai 2014 An der Western Carolina University in Cullowhee, USA Zeitpunkt: Januar 2014 bis Mai 2014 Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Gasthochschule: Western Carolina University, Cullowhee, North Carolina, USA Studienfächer: Englisch, Biologie, katholische Theologie Studienziel: Lehramt an Realschulen Semester: 4. Fachsemester
2 1. Vorbereitung des Aufenthaltes Meine Vorbereitungsphase für das Auslandssemester habe ich sehr früh begonnen und würde auch jedem empfehlen mit dieser so früh wie möglich anzufangen. Das Auslandssemester bringt einen Stapel Papierarbeit mit sich, welche sehr zeitaufwändig ist. Zur formellen Arbeit zählte bei mir die Beantragung des Studentenvisums für die USA, das Abschließen einer Auslandskrankenversicherung, Buchen des Fluges und die Einschreibung in Kurse an der WCU. Glücklicherweise musste ich keinen Reisepass beantragen, da ich noch von vorherigen Reisen ins Ausland einen Reisepass hatte. Jedoch musste ich aus meiner WG im Studentendorf Ludwigsburg ausziehen, da es nur für 2 Jahre erlaubt ist dort zu wohnen. Also gab es einen kleinen Umzug von Ludwigsburg in das elterliche Haus zurück, was natürlich parallel zu den anderen Vorbereitungen auch geplant und durchgeführt werden musste. Ein kleines Problem war leider, dass ich in der Mitte des Wintersemesters ins Auslandssemester, spring term, gegangen bin. Deswegen wurden mir nur wenige Kurse in meiner Hochschule angerechnet. Für die Beantragung des Studentenvisums benötigt man zusätzlich zum Ausfüllen von einer Vielzahl von Formularen, auch einen Termin in einem USamerikanischen Konsulat, welchen ich in München gemacht habe. Ich rate jedem, sich für diesen Termin sehr viel Zeit einzuplanen, da ich bereits vier Stunden allein mit Warten im Inneren des Konsulates verbracht habe. Zum großen Thema Auslandskrankenversicherung, bietet die WCU zwar eine Krankenversicherung für ihre Studierenden an, doch beinhaltet diese keinen Krankenrücktransport und ist dazu noch sehr teuer. Deswegen hatte ich mich nach eingehender Recherche entschieden eine private Auslandskrankenversicherung für meine Aufenthaltsdauer abzuschließen. ln den USA ist es wichtig eine private Versicherung zu haben, damit man auch möglich schnellst behandelt wird. Ich habe mich am Ende für die ADAC-Auslandskrankenversicherung entscheiden, da sie günstig ist und auch alles beinhaltet was man benötigt, sogar ein offizielles Dokument auf Englisch, welches in der WCU vorgelegt werden muss. Auch die Anrechenbarkeit von Seminaren hatte ich vor Antritt meines Auslandssemesters abgeklärt. Im Vorfeld hatte ich mich mit den jeweiligen Dozenten getroffen und einige Kurse, mehr als benötigt, abgesprochen, damit ich diese nach meiner Rückkehr auch hoffentlich angerechnet bekomme. 2. Studium im Gastland Die Western Carolina University wurde 1889 gegründet; deswegen hat sie dieses Jahr ihr 125 jähriges Jubiläum gefeiert. Diese Universität befindet sich in Cullowhee, North Carolina, ganz in der Nähe von den Great Smoky Mountains. Der regionale Flughafen ist ca. 52 Meilen östlich in Asheville. - 1-
3 Western Carolina University beherbergt über Studenten aus der ganzen Weit: Europa, Asien, Afrika, Südamerika und Saudi Arabien waren während meines Aufenthaltes vertreten. Der Campus erstreckt sich über 2,5 km 2 Das Studium an der WCU unterscheidet sich in ein paar wesentlichen Punkten vom Studium an einer deutschen Hochschule. Für die Kurse muss man sehr viel Zeit aufwenden, da das Universitätssystem dort mehr einem Schulsystem gleicht. Es gibt Hausaufgaben, Papers, Quiz, Midterm und Final Exams, die man zu bewältigen hat. Die Dozenten sind alle sehr um ihren Kurs und auch um uns International Students bemüht und stellen sich jederzeit zur Verfügung als Ansprechpartner für Fragen oder Probleme. Auch beinhaltet die WCU ein WALC, writing and learning center, welches allen Studenten bei Hausarbeiten (papers), oder auch als Nachhilfezentrum zur Seite steht. Mit Hilfe des WALCs konnte ich meine Schreibqualität sehr verbessern und somit habe ich auch sehr viele neue Herangehensweisen, gerade bei Hausarbeiten, kennen gelernt. Auch die Studenten an der Universität sind sehr freundlich und hilfsbereit. Somit gewinnt man auch ganz schnell neue Freunde. Ich besuchte vier Kurse, die 2- bis 3-mal in der Woche stattfanden: Formalism & American Literature, Cultural studies and Non-Western World Literature, Calculus I und Discrete Structures. Diese Kurse erstreckten sich von einem mittleren Schwierigkeitsgrad (200-Level) bis zu einem hohen Schwierigkeitsgrad (300-Level). Da man an der Western Carolina University seinen Minor in Deutsch machen kann, war der Deutsch-Dozent dort sehr an den deutschen International Students interessiert. Das Jahr zuvor hatte eine Studentin mit Herrn Dr. Lehman, Deutsch Dozent, einen "Stammtisch" aufgebaut, welcher seither wöchentlich in einem kleinen Pub stattfindet. Ich durfte diesen Stammtisch, der nur zum Deutsch sprechen bzw. die Aussprache der amerikanischen Studenten zu fördern diente, mit einem amerikanischen Studenten weiterführen. Somit hatte ich natürlich auch die Gelegenheit, mich mit weiteren Studenten anzufreunden. Ein Teil dieser Deutsch Studenten wird im Juni dieses Jahres an meiner Hochschule, der PH Ludwigsburg, einen Sommerkurs absolvieren und vermutlich werde ich in dieser Zeit ihr Tutor sein. Falls das aber nicht klappen sollte, werde ich diese Gruppe während ihres Aufenthalts hier natürlich öfters besuchen. Die "gym" der WCU veranstaltet jedes Semester Turniere in jeglichen Sportarten. Dieses Semester haben einige der International Studentsein gemischtes Fußballteam zusammengestellt, bei dem ich teilgenommen habe. Wir haben es sogar geschafft, den 3. Platz zu belegen. Aber auch die Erfahrung als ein gemischtes Team, bestehend aus verschiedenen Ländern und Geschlechtern, aufzutreten ist sehr empfehlenswert. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich neben dem Studium sportlich zu betätigen und es hat damit auch den Universitäts-Lern-Alltag abwechslungsreich gestaltet. - 2-
4 3. Aufenthalt im Gastland Nach einer langen Reise mit dem Flugzeug bin ich spät abends in Asheville angekommen. Leider musste ich mir erst ein Hotelzimmer nehmen, denn erst am nächsten Morgen wurde ich vom International Office abgeholt. Nach einer einstündigen Fahrt zur WCU musste dort erst herausgefunden werden, in welchem "Darm" (Wohnhaus) ich denn untergebracht werde. Glücklicherweise konnte dies dann schnell erledigt werden. Erst am nächsten Morgen habe ich dann meinen Studentenausweis (Cat Card) bekommen, welcher als Schlüssel für das Darm dient und auf dem danach das Essensgeld aufgebucht wird. Und schon ging die erste Vorlesung los. Die Dozenten und Mitstudenten waren von Anfang an super freundlich und haben mir ab und zu bei Hausarbeiten, als Leser, geholfen. Viele Mitstudenten sind sehr schnell sehr gute Freunde von mir geworden. Drei ehemalige Studenten der WCU haben über eine Kirche eine Gemeinschaft gegründet, welche mit den International Studentseinige Tagestouren über das Semester verteilt organisiert. Diese International Friends laden mindestens einmal im Monat zum gemeinsamen Kochen und Essen ein, was zu dem täglichen Fastfood-Essen an der Universität als eine tolle Abwechslung betrachtet wird. Unter anderem haben sie Wandertouren, eine Tagestour zu einer "Deutsch-Alpinen Stadt" und einem gemeinsamen Abend in einem "Fundepot", Spielhalle mit Lasertagging eingeladen. Über die Semesterferien, wie Spring Break oder Easter Break, ist die komplette Universität geschlossen, d.h. fast alle Studenten sind zu Hause oder auf Reisen- und es gibt kein Essen. Da in meinem Darm keine Küche war, stand für mich schnell fest, dass ich ein wenig die Ostküste der USA erkunden werde. Zusammen mit zwei Japanerinnen und einer Amerikanerin ging die Reise mit einem Mietwagen nach Florida. Eine 12-stündige Autofahrt, welche aber sehr lustig und aufregend war. Über die Easter Break besuchte mich mein Bruder aus Deutschland. Da leider wieder die komplette Universität geschlossen war, hatten wir uns entschieden nach Washington D.C. zu reisen und uns die Hauptstadt der USA mal genauer anzusehen. Nach einer wunderschönen und an Erfahrungen sehr reichen Zeit an der WCU die leider viel zu schnell vorbei ging, bin ich zum Schluss mit einer weiteren Internationalen Studentin nach Chicago gereist, um mit ihr Chicago Downtown zu erleben. Ich war einige Jahre zuvor schon einmal für ein paar Wochen bei einer befreundeten Familie in der Nähe von Chicago zu Gast. Nach diesem Trip habe ich dann meine ehemalige Gastfamilie wieder besucht und mich mit ein paar Freunden aus der Gegend getroffen, denn dieser Kontakt ist mir sehr wichtig. 4. Praktische Tipps Wichtige Tipps vor Reiseantritt sind, dass man immer eine Kopie von allen wichtigen Unterlagen dabei hat. Auch ist es wichtig z.b. eine externe Festplatte dabei - 3-
5 zu haben, da zum Beispiel mein Laptop einmal fast kaputt gegangen ist und ich somit schnell noch alles speichern konnte. Viele Fotos zu machen ist unumgänglich und natürlich möchte man alles für die Zukunft aufbewahren. Auch war es für mich von Vorteil, dass ich meine ganzen Aufschriebe, die ich in der WCU notiert hatte, eingescannt habe. Leider darf man durch die Reisebestimmungen beim Fliegen nur 23 kg wieder zurück bringen und da Papier sehr viel wiegt habe ich alles eingescannt und auf der externen Festplatte gespeichert, damit ich diese Informationen auch zu Hause für mein weiteres Studium nutzen kann. Ein anderer Tipp von mir ist, viel zu trinken, da es sehr warm in der Gegend ist,!rotz der Berge. Weiterhin empfiehlt es sich, regelmäßig Sport zu treiben, da das liebe Fastfood-Essen einen doch etwas schwerer macht als befürchtet- und natürlich hilft es einen Ausgleich zum Lernen zu schaffen. Ein letzter Tipp von mir: macht alles mit was nur geht, auch was das Essen angeht, man wird es niemals bereuen. Diese Erfahrungen wird einem niemand mehr nehmen können. 5. Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland Durch dieses für mich sehr erfolgreiche Auslandssemester konnte ich neben einer großen Verbesserung meiner Englischkenntnisse auch mehr über die USA und besonders die Südstaaten kennen lernen. Ich habe sehr viele neue Erfahrungen gesammelt, die ich in dieser Art nicht hätte machen können. Freundschaften mit vielen jungen Amerikanern, aber auch mit einigen Studenten aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen der Weit konnten geschlossen werden, was ich mir nie hätte erträumen können. Dieser Einblick in eine andere Kultur, nämlich die der Südstaaten der USA, und was ich alles dabei erlebt habe, war für mich persönlich sehr spannend. Von Anfang an hatte ich mich an der WCU wohl und willkommen gefühlt, was mir das fremde Gefühl in einem anderen Land zu sein genommen hat. Gerade auch im Hinblick auf mein Berufsziel ist diese Erfahrung wichtig, um sich besser in Schüler hineinzuversetzen können, die sich in ihrem Umfeld wohl fühlen müssen. Für mein weiteres Studium hat mir der Aufenthalt an der WCU geholfen noch zielstrebiger meine Ziele zu verfolgen und auch wenn einmal viel zu tun ist den Kopf oben zu behalten und weiter zu arbeiten. Ich bin sehr froh, diese Möglichkeit für das Auslandssemester in den USA gehabt zu haben und kann nun mit vielen neuen Erfahrungen und neuen Gesichtspunkten mein Studium an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg fortsetzen. Ich bin mir sicher, dass der Kontakt zu all den neu gewonnenen Freunden auf der ganzen Weit nicht abreißt und ich sicherlich den einen oder anderen in seinem Heimatland eines Tages besuchen werde. - 4-
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