Mit Geld richtig umgehen

Transkript

1 Gabriela Baumgartner LESEPROBEN Mit Geld richtig umgehen Budget, Sparen, Wege aus der Schuldenfalle Beobachter-Buchverlag Vollständige Neuausgabe 2008 Axel Springer Schweiz AG Alle Rechte vorbehalten

2 Inhalt LESEPROBE 1 Vorwort Gehen wir mit unserem Geld richtig um?...10 Leben auf Pump verschuldete Schweiz...11 Unser Konsumverhalten...12 Über Geld spricht man nicht...12 Geldprobleme anpacken Auskommen mit dem Einkommen...14 Am Anfang steht das Budget...14 So erstellen Sie Ihr persönliches Budget...15 Die Alltagsausgaben erfassen...17 Das Budget ins Gleichgewicht bringen...18 Vom Umgang mit Belegen...19 Geldsachen schriftlich regeln...21 Die wichtigsten Zahlungsmittel...23 Regelmässige Zahlungen mit Dauerauftrag...24 Kreditkarte zurückhaltend einsetzen...24 E-Banking ist günstiger...25 Übersicht dank mehreren Konten...25 Haushaltskosten: Wer zahlt wie viel?...26 Der Betrag zur freien Verfügung...27 Wenn sich Ehepaare nicht einig sind...28 Den Geldfressern auf der Spur...28 Mit der ganzen Miete rechnen...29 Krankenkassenprämien reduzieren...29 Wie viel kostet ein Auto?...30 Budgetlast Leasing...32 Abstottern, Kontoüberzug und Kreditkäufe...33

3 Geldfresser Konsumkredit...34 Handy- und Internetkosten im Griff...35 Einkaufen: lieber günstig als billig...36 Handwerkern und Zahnärzten auf die Finger schauen...37 Versicherungen: empfehlenswert oder unnötiger Luxus?...38 Wichtig: Haftpflicht- und Hausratversicherung...39 Zusatzversicherungen der Krankenkasse...39 Versicherungen auf Reisen...41 Versicherungen fürs Auto...41 Versicherungen gegen Zahlungsunfähigkeit...42 Doppelt versichert hält nicht besser Sparen mit Ziel...44 Ersparnisse optimal anlegen...44 Risikoprofil und Anlagehorizont...45 So finden Sie die richtige Geldanlage...48 Sparen auf ein Time-out...49 Übersicht über die Kosten...49 Am Arbeitsplatz vorsorgen...50 Den Versicherungsschutz regeln...51 Finanzen fürs Eigenheim...52 Die nötigen Eigenmittel...53 Die richtigen Hypotheken...54 Die finanzielle Tragbarkeit...54 Sparen aufs Alter...56 Die Renten der 1. und 2. Säule...56 Selber vorsorgen über die 3. Säule Kinder, Jugendliche und ihr eigenes Geld...60 Heisses Eisen Taschengeld...60 Regeln rund ums Taschengeld...61 Richtlinien zur Höhe...62

4 Was Jugendliche mit «ihrem Geld» machen dürfen...63 Mit oder ohne Einverständnis der Eltern?...64 Bankgeschäfte und Kreditkarten...65 Das Geld auf dem «Göttikonto»...67 Kaum mündig und schon verschuldet?...68 Haften die Eltern für Verpflichtungen der Kinder?...69 Haftung für Verträge...69 Haftung für Schäden...70 So wehren Sie sich Der finanzielle Engpass...73 Wenn sich die Rechnungen türmen...73 Welche Zahlungsmodalitäten gelten?...73 Wann sind Mahngebühren und Verzugszinsen geschuldet?...76 Mietschulden sind ein Kündigungsgrund...78 Alimente werden unsanft eingetrieben...79 Bei Prämienschulden drohen Deckungslücken...79 Steuerrechnungen nicht ignorieren...80 Druck vom Inkassobüro...82 Mit dem Gläubiger Kontakt aufnehmen...83 Mit dem Inkassobüro verhandeln...84 Diese Gebühren müssen Sie nicht bezahlen...86 Betreibung was tun?...87 Der Rechtsvorschlag als erstes Abwehrmittel...88 Zeit für Verhandlungen...90 Der Rechtsvorschlag wird beseitigt, die Betreibung fortgesetzt...91 Ungerechtfertigte Betreibung wie reagieren?...94 Wege aus dem Engpass...95 Leasingverträge unter die Lupe nehmen...95 Unfall und Krankheit: nicht auf den Lohn verzichten...97

5 Jobverlust: So reagieren Sie richtig Die Illusion vom schnellen Geld Angehörige sind mitbetroffen Haften Angehörige mit? So können Sie helfen Lohnpfändung: das Existenzminimum So läuft eine Pfändung ab Meist wird der Lohn gepfändet Die stille Lohnpfändung Wie wird das Existenzminimum berechnet? Der monatliche Grundbetrag und die anerkannten Auslagen So wird die pfändbare Quote berechnet Was zählt alles zum pfändbaren Lohn? Wird auch der Lohn des Partners gepfändet? Und der Lohn der Kinder? Darf das Auto gepfändet werden? Nach der Pfändung: Wie geht s weiter? Nach einem Jahr: Verlustscheine Wann verjähren Verlustscheine? Privatkonkurs: alle Schulden los? Wie kommt es zu einem Privatkonkurs? Lohnt sich ein Privatkonkurs? So läuft das Verfahren ab Schuldenruf und Inventar Die Einteilung der Forderungen in Klassen Das Verfahren stoppen Was passiert mit den Verlustscheinen? Wenn man wieder betrieben wird Die Atempause nutzen...128

6 8. Schuldensanierung: der einzige Ausweg Voraussetzungen für eine Schuldensanierung Einfacher mit der Hilfe einer Beratungsstelle Die Sanierung selber angehen Hände weg von kommerziellen «Schuldensanierern» So läuft eine Schuldensanierung ab Das Sanierungsbudget Die einvernehmliche private Schuldensanierung Der gerichtliche Nachlassvertrag Wenn die Schuldensanierung scheitert Anhang Vorlage Budget Vorlage Kontrollbogen Nützliche Adressen und Links Literatur...142

7 Vorwort LESEPROBE 2 Über Geld spricht man nicht. Oder wissen Sie etwa, wie viel Ihre Arbeitskollegin verdient, wie hoch die Hypotheken Ihres Chefs sind und ob das Auto des Kollegen vom Turnverein bezahlt oder geleast ist? Über Geld spricht man nicht, Geld hat man. Wer ständig den Franken umdrehen muss, bleibt von vielem ausgeschlossen, gehört nirgendwo so richtig dazu. Menschen, die mit Schulden kämpfen, vertuschen oft ihre Situation, statt sich Hilfe zu holen. Wer mit dem Chef oder den Kollegen nicht zurechtkommt, macht seinem Ärger am Stammtisch Luft oder vertraut sich Freunden an und erhält so Rückendeckung. Verschuldete Menschen schämen sich und schweigen, während sich ihre Situation mehr und mehr verschlimmert. Deshalb sollte mehr über Geld und den Umgang damit gesprochen werden. Das Thema gehört als eigenes Fach zum Oberstufenschulstoff. Jugendliche sollten über Geld Bescheid wissen, bevor sie ihren ersten Lohn ausgegeben haben. Auch über Schulden sollte mehr gesprochen werden. Zum Beispiel darüber, dass die seriösen Schuldenberatungsstellen mit knappen Budgets kämpfen, hoffnungslos überlastet sind und Hilfesuchende auf Wartelisten setzen oder abweisen müssen. Im Beobachter-Beratungszentrum melden sich täglich Menschen, die Betreibungen am Hals haben, von Inkassobüros bedrängt werden und weder ein noch aus wissen. Sie finden in diesem Ratgeber nützliche Informationen rund ums Thema Geld und Schulden. Das Handbuch bietet Hilfe zur Selbsthilfe, setzt aber auch schon früher ein und zeigt, wie man seine Finanzen in den Griff bekommt. Gabriela Baumgartner Zürich, im März 2008

8 LESEPROBE 3 Wege aus dem Engpass Die Rechung ist einfach: Schulden entstehen, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Wer chronisch unter Geldmangel leidet und immer mal wieder Mahnungen oder sogar Betreibungen bekommt, sollte unbedingt seine finanzielle Situation genau analysieren. Erstellen Sie ein exaktes und vollständiges Budget (mehr dazu auf Seite 14). Werfen Sie nicht nur einen kritischen Blick auf Ihre Ausgaben, sondern prüfen Sie auch die Einnahmenseite Ihrer Buchhaltung. Häufig führen einer oder mehrere der folgenden Gründe dazu, dass die Rechnung Ende Monat nicht aufgeht oder sich eine angespannte finanzielle Situation noch verschlechtert. Leasingverträge unter die Lupe nehmen Ein geleastes Auto ist nicht nur teuer (siehe Seite 32), sondern erweist sich bei finanziellen Schwierigkeiten als wahre Schuldenfalle. Viele Konsumentinnen und Konsumenten halten Leasing für eine Form von Kauf auf Abzahlung. Diese Meinung ist zwar weitverbreitet, aber völlig falsch. Wer einen Wagen least, verpflichtet sich, während der vereinbarten, mehrjährigen Laufzeit für diesen Wagen eine monatliche Leasingrate zu bezahlen. Neben dieser Leasingrate rechtlich gesehen handelt es sich um einen Mietzins fallen weitere Kosten an, zum Beispiel Versicherungsprämien, Strassenverkehrsabgaben, Service, Reparaturen und natürlich das Benzin. Der Wagen gehört jedoch nicht dem Leasingnehmer, sondern je nach Vertrag der Garage oder der Bank. Die Leasingraten scheinen bei manchen Autos auf den ersten Blick gar nicht mal so hoch. Aber aufgepasst: Mit einigen Tricks gelingt es der Leasingbranche, die Raten tiefer darzustellen, als sie eigentlich sind. So wird zum Beispiel eine erste Rate von mehreren tausend Franken Leasen bedeutet mieten

9 verlangt. Viele Konsumenten halten dies für eine Art Kaution. Wenn aber im Vertrag nicht ausdrücklich eine Kaution vereinbart ist, bekommt man diese erste Zahlung nach Ablauf des Vertrags nicht mehr zurück. Rosa M. leaste einen Smart Roadster. Der Leasinggeber verlangte eine erste Rate von 7000 Franken, danach monatliche Raten von 500 Franken bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Rechnet man zu den 35 Raten à 500 Franken die erste Rate von 7000 Franken hinzu und teilt man den Betrag durch 36 Monate, kommt man auf eine tatsächliche monatliche Leasingrate von 680 Franken. Die hohe Anfangszahlung ist reine Zahlenkosmetik, um die folgenden Raten tief zu halten. Die Kundin soll nicht merken, wie teuer sie ihr geleaster Wagen wirklich zu stehen kommt. Wie bereits gesagt, gehört der Wagen nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Leasingdauer nicht etwa der Kundin, sondern geht zurück an den Eigentümer. Einen Anspruch, den Wagen zu einem bestimmten Restwert zu kaufen, hat die Kundin nur dann, wenn dies im Vertrag ausdrücklich vereinbart worden ist. Und meist ist auch dieser Restwert viel zu hoch angesetzt. Wer während der Leasingdauer keine Rückstellungen für die Anschaffung eines neuen Wagens gemacht hat, steht nach Ablauf des Vertrags ohne fahrbaren Untersatz da. Dann ist die Versuchung gross, einen anderen Wagen zu leasen. Doch damit verlieren Sie nicht nur wieder eine ganze Stange Geld, sondern Sie sind auch wieder über Jahre an einen Vertrag gebunden. Nach Vertragsablauf: Auto weg Ein geleaster Wagen kommt immer teurer zu stehen als ein gekaufter. Selbst wenn Sie für den Kauf eines Autos einen Konsumkredit aufnehmen, fahren Sie unter dem Strich günstiger als mit Leasing. Noch besser fahren Sie, wenn Sie den Autokauf mit einem privaten

10 Darlehen zu günstigen Zinsen und grosszügigen Rückzahlungsmodalitäten finanzieren können. Einen gekauften Wagen können Sie jederzeit weiterverkaufen, wenn Sie in einen finanziellen Engpass geraten. Bei einem geleasten Wagen dagegen sind Sie an die vertragliche Laufzeit gebunden. Auch dann, wenn Sie sich den schnellen Flitzer nicht mehr leisten können weil Sie die Stelle verloren haben, weil eine Familiengründung oder eine Scheidung Ihr Budget über den Haufen wirft. Bei Leasingverträgen ist ein Ausstieg zwar theoretisch möglich, aber teuer, da die Raten rückwirkend erhöht werden dürfen. Lassen Sie sich unbedingt rechtlich beraten, wenn Sie aus einem Leasingvertrag aussteigen wollen. Und zwar, bevor Sie beim Leasinggeber eine Vereinbarung unterzeichnen! Viele Leasingverträge sind mangelhaft und genügen den gesetzlichen Vorschriften nicht. Kann ein Mangel festgestellt werden, lässt es sich leichter über einen Ausstieg zu annehmbaren Konditionen verhandeln. Wenn Sie sich entscheiden, einen Wagen zu leasen, schliessen Sie vorgängig eine Rechtsschutzversicherung ab. Überzeugen Sie sich aber, dass Streitereien wegen Leasingverträgen in den Allgemeinen Versicherungsbestimmungen nicht ausgeschlossen sind. Kommt es zu einer vorzeitigen Auflösung des Vertrags, unterschreiben Sie bei der Rückgabe des Wagens kein Abnahmeprotokoll und keine Schuldanerkennung. Verlangen Sie eine detaillierte Abrechnung und lassen Sie sich beraten, wenn der Leasinggeber nach der Rückgabe des Wagens Instandstellungskosten oder eine Entschädigung für Mehrkilometer fordert.

11 7. Privatkonkurs: alle Schulden los? LESEPROBE 4 Viele Menschen glauben, mit einem Privatkonkurs werde man auf einen Schlag all seine Schulden los. Diese weitverbreitete Meinung ist falsch. Zwar werden durch ein Konkursverfahren laufende Betreibungen und Pfändungen eingestellt und man kann wieder über den Lohn verfügen. Trotzdem gewährt das Konkursverfahren nur eine vorübergehende Atempause. Geldsorgen oder Schulden lassen sich nicht aus der Welt schaffen auch nicht mit einem Privatkonkurs. Dieses aufwendige und teure Verfahren macht nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen Sinn. Wie kommt es zu einem Privatkonkurs? Im Gegensatz zu Unternehmen können Privatpersonen nicht einfach «Konkurs anmelden». Eine nicht im Handelsregister eingetragene Privatperson muss beim Konkursamt an ihrem Wohnort die Konkurseröffnung beantragen und dazu eine sogenannte Insolvenzerklärung einreichen. Zudem muss der Schuldner seine finanzielle Situation offenlegen. Damit der Richter das Konkursverfahren bewilligt und eröffnet, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Die Insolvenzerklärung darf nicht missbräuchlich sein. Sie darf also nicht dazu dienen, den Gläubigern geschuldetes Geld vorzuenthalten. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Alimentenschuldner mit dem Konkursverfahren vor seinen finanziellen Verpflichtungen drücken will.

12 Eine gerichtliche oder einvernehmliche Schuldenbereinigung ist gescheitert oder erscheint aussichtslos. Diese Voraussetzung ist gemäss Gerichtspraxis erst dann erfüllt, wenn es nicht möglich erscheint, mit dem das Existenzminimum übersteigenden Betrag die aufgelaufenen Schulden plus die laufenden Steuern innerhalb von drei Jahren abzuzahlen. Oder wenn absehbar ist, dass nicht alle Gläubiger einer Schuldenbereinigung zustimmen werden. Oder wenn sich die überschuldete Person und ihr Umfeld in einer unstabilen Lage oder einer Krise befinden zum Beispiel weil eine Scheidung ansteht, weil die verschuldete Person unter gesundheitlichen Problemen leidet oder weil sie suchtkrank ist. Der Schuldner muss die Kosten des Verfahrens bar vorschiessen. Diese Kosten sind von Kanton zu Kanton und von Gericht zu Gericht unterschiedlich. Meist betragen sie zwischen 4000 und 5000 Franken. Kostenvorschuss: 4000 bis 5000 Franken In den meisten Fällen scheitert ein Konkursverfahren daran, dass die verschuldete Person den geforderten Kostenvorschuss nicht aufbringen kann. Der Kostenvorschuss kann auch von einer Drittperson geleistet werden. In diesem Fall würde ein allfälliger Überschuss auf Antrag zurückerstattet. Dazu muss sich der Geldgeber beim Bezahlen auf der Quittung bestätigen lassen, dass der Vorschuss nur die Verfahrenskosten sicherstellen soll und eine überschüssige Summe nicht zur Deckung von Gläubigerforderungen verwendet werden darf. Lohnt sich ein Privatkonkurs? Ein Konkursverfahren lohnt sich nur, wenn der Schuldner über ein genügend hohes Einkommen verfügt und in der Lage und willens ist, die Verlustscheine aus dem Konkursverfahren mittel- oder langfristig wieder zurück-

13 zukaufen. Dazu gehört auch, dass er nach dem Konkursverfahren keine neuen Schulden macht. Ein Privatkonkurs kann also nur dann der ersehnte Neubeginn sein, wenn Sie nach dem Konkurs sämtliche laufenden Ausgaben inklusive Steuern mit Ihrem Einkommen abdecken und darüber hinaus Geld sparen können, um mit den Gläubigern über den Rückkauf der Verlustscheine zu verhandeln. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass sich erneut Schulden ansammeln und dann ist der für den Kostenvorschuss aufgewendete Betrag buchstäblich zum Fenster hinausgeworfenes Geld. Lassen Sie sich unbedingt bei einer seriösen Schuldenberatungsstelle beraten, bevor Sie ein Konkursverfahren beantragen. Adressen finden Sie unter ( Links). Und: Hände weg von kommerziellen Schuldensanierern (siehe Seite 131). So läuft das Verfahren ab Die überschuldete Person reicht am Konkursamt ihres Wohnorts eine Insolvenzerklärung ein, das ist das Gesuch um Eröffnung des Privatkonkurses. Dazu legt sie dem Gericht ein Verzeichnis aller Schulden bei sowie ein Haushaltsbudget mit Lohnausweis, Steuerrechnung, Mietvertrag und allen weiteren Belegen. Bewilligt der Richter die Konkurseröffnung, wird der Privatkonkurs in einem einfachen und raschen Verfahren (summarisches Verfahren) durchgeführt. Insolvenzerklärung einreichen Schuldenruf und Inventar Zunächst wird die Konkurseröffnung im Amtsblatt publiziert zusammen mit einem Schuldenruf. Damit werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen innerhalb eines Monats beim Konkursamt anzumelden. Auch

14 Personen, die der überschuldeten Person noch Geld schulden, werden aufgefordert, sich zu melden. Bekannte Gläubiger und Schuldner erhalten den Schuldenruf per Post. Nach Eingang der Forderungen gibt das Konkursamt dem Schuldner die Gelegenheit, die einzelnen Forderungen anzuerkennen oder zu bestreiten. Die Anerkennung einer Forderung hat weitreichende Konsequenzen, denn der anerkannte Betrag wird später auf dem Verlustschein notiert und dieser gilt als Rechtsöffnungstitel. Darum empfiehlt es sich, Forderungen nicht pauschal zu anerkennen, sondern genau zu prüfen das gilt vor allem für Rechnungen mit umstrittenen Inkassogebühren (siehe auch Seite 86). Den vollständigen Ratgeber lesen? Jetzt bestellen unter