Sitzungsvorlage Nr. 39/2010 Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung am
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- Calvin Dominik Gärtner
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1 Sitzungsvorlage Nr. 39/2010 Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung am zur Kenntnisnahme - Öffentliche Sitzung / Open_Source_ doc Zu Tagesordnungspunkt 5 Antrag der Gruppe DIE LINKE: IT-Umrüstung prüfen Sachvortrag Die Beschaffung und der Einsatz von Softwareprodukten im Verband Region Stuttgart erfolgt i. A. über die Erarbeitung von Lastenheften, in denen die Softwareanforderungen beschrieben und spezifiziert werden. Im Rahmen der Lastenhefterstellung ist auch zu untersuchen, inwieweit sich freie Software für die Aufgabenstellung eignet bzw. überhaupt zur Verfügung steht. Diese Spezifikationen bilden die Grundlage für Ausschreibungen bzw. den Erwerb von Software ggf. auf der Basis bestehender Rahmenverträge. Durch diese Vorgehensweise wird ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Die im Antrag angeregte Prüfung erfolgt insofern kontinuierlich. Die Konsequenzen daraus sind, dass der Verband Region Stuttgart als auch die Wirtschaftförderung Region Stuttgart GmbH insbesondere im Web-Serverbereich bereits zahlreiche Open-Source (OS) Softwareprodukte einsetzen. So laufen allein im Verband Region Stuttgart derzeit zehn Server mit einem OS- Betriebssystem, meist Linux oder Derivate. Häufig haben die auf diesen Servern installierten OS- Anwendungen einen Internetbezug. Beispielsweise nutzt der Verband ausschließlich OS-Content- Management-Systeme (CMS) zur Internetseitenerstellung und -verwaltung (z.b. VRS Internet, Extranet, Intranet, S-Bahnportal, Nachtbus, Landschaftspark ). Mit TYPO3, dem derzeit wohl bekanntesten dieser Open-Source-basierten CMS-Produkte, baut der Verband Region Stuttgart in den kommenden Monaten ein Portal auf, über das alle verbandsbezogenen Internetseiten zukünftig zusammengeführt, administriert und redaktionell einheitlich betreut werden können. Auch im internen Office-Bereich werden Open-Source-Produkte, wie Browser (Firefox, Opera), OpenOffice, Datenbanken etc. eingesetzt. Dennoch lassen sich nicht alle Anforderungen und Funktionalitäten über Freie Softwareprodukte realisieren oder sind mit Einschränkungen bei der Programmkompatibilität, den Programmschnittstellen und Datenbankzugriffen, der Funktionalität, dem Datenaustausch oder aber auch der intuitiven Bedienbarkeit verbunden. Letzteres spielt insbesondere bei den Büroanwendungen eine hervorgehobene Rolle und führt ggf. zu erhöhtem Schulungs- und Supportaufwand. So kann auch einfach zu bedienende, zu pflegende und zu administrierende Standardsoftware mit Blick auf den Personaleinsatz einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung und Arbeitseffizienz liefern. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch, dass bspw. bei EU-Statistiken oder Förderprogrammen im Antrags- und Abrechnungsbereich Excel-Sheets angeboten bzw. explizit gefordert werden. Eine konkrete Abhängigkeit von Standardsoftware besteht bei den Kommunen und im Verband Region Stuttgart derzeit bei Fachverfahren, wie bspw. den Bereichen Finanz- und Personalwesen. Hier kommen Softwareprodukte zum Einsatz, die der Zweckverband KDRS (in dem der VRS Mitglied ist) empfiehlt bzw. je nach Verfahren vorgibt. Auch bei Anwendungen im Bereich der Geoinformationssysteme kann wegen spezieller Anforderungen an die Funktionalität derzeit nur auf herstellerabhängige Softwareprodukte zurückgegriffen werden.
2 - 2 - Die einschränkenden Punkte sind mit verantwortlich dafür, dass die Stadt München (die 2003 das LiMux - Projekt gestartet hat) bis Mitte 2009 erst der zusammen rund zu migrierenden Arbeitplätze (die etwa 80% aller Arbeitsplätze darstellen) auf Linux umgestellt hat. Unterstützt werden die Kommunen der Region Stuttgart und weitere Mitglieder, wie der Verband Region Stuttgart, bei der Umstellung und Einführung von Open-Source-Lösungen durch den ZV Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart. Die vom Datenverarbeitungsverbund Baden-Württemberg (DVV) gemeinsam mit dem KDRS u. a. erarbeiteten Empfehlungen sind auszugsweise als Anlage 1 beigefügt. Die Unternehmen der Region Stuttgart werden insbesondere durch die Open-Source-Initiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH beraten und unterstützt. Informationen können auf der eigens eingerichteten Website recherchiert werden. Beschlussvorschlag Der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung nimmt den Bericht zur Kenntnis. Der Antrag (Anlage 2) wird für erledigt erklärt.
3 - 3 - Anlage 1 LINUX im DV-Verbund Baden-Württemberg 2 Zusammenfassung Kernaussagen für den eiligen Leser: Eine generelle Empfehlung für oder gegen eine Migration von einer Windows- zu einer Linuxumgebung kann nicht erteilt werden. Eine Untersuchung der jeweiligen Rahmenbedingungen ist unerlässlich. Linux im Serverbereich ist eine hervorragende technische Alternative zu Windows (Stabilität, Administration). Insbesondere gilt dies für die Dienste o File- und Printserver o Mail- und/oder Groupwareserver o Proxyserver Die Wirtschaftlichkeit muss ggf. überprüft werden. Linux kann auf dem Desktop eingesetzt werden. Problematisch sind zurzeit noch: o Reine Microsoft Windows-Verfahren. Die Verfügbarkeit von Linuxalternativen bzw. die Lauffähigkeit / Wirtschaftlichkeit von Windows Terminal Server Lösungen muss untersucht werden. o Parallelbetrieb (Dokumentenaustausch MS Office zu OpenOffice und umgekehrt). Bestehende Windowsverfahren benötigen teilweise MS Office-Komponenten. o Migration o Spezielle Clients (Notebooks, PDAs, ) können in der Unterstützung Probleme bereiten (vor allem Treiberprobleme). o Beim Einsatz von Peripherie muss die Verfügbarkeit von Linuxtreibern gewährleistet sein. Kostenreduzierung/Wirtschaftlichkeit o Eine unmittelbare Kostenreduzierung kann durch Linux nicht generell erreicht werden (Beispiel München / Schwäbisch Hall). Verschiedene, bei der jeweiligen Migration zu berücksichtigende Rahmenbedingungen verändern die Kostenbetrachtung (Schulung, Hardwareersatz, Vorkenntnisse, etc.). o Mittel- bis langfristige Kostenersparnisse sind durch die Unabhängigkeit von einem Hersteller (Microsoft) zu erwarten. Außerdem nehmen Webapplikationen im DVVerbund zu; mit der Verbreitung von Linux nimmt auch die Verfügbarkeit von Open-Source Anwendungen zu. o Der neue Rahmenvertrag mit Microsoft sieht vergleichbare Konditionen zum Enterprise Desktop Angebot von SuSE vor (mengenbezogene und damit günstigere Konditionen werden von SuSE derzeit angedacht. Dieses Modell wird voraussichtlich kleineren Kommunen keine Vorteile bieten). o Ein gutes Support- und Outsourcing Angebot der Rechenzentren verbessert die Wirtschaftlichkeit. Empfehlungen für den DV-Verbund Baden-Württemberg: o Die Rechenzentren unterstützen Linux auf Kundenservern. o Die Rechenzentren unterstützen einen Standard Linux Desktop (zu definieren, ohne Windowsverfahren). o Der DV-Verbund einigt sich möglichst auf eine zu unterstützende Distribution.
4 - 4 - o Für Windowsverfahren untersucht der DV-Verbund Alternativen: Windows Terminal Server Windowsemulationen (Wine, CodeWeavers) Linuxanwendungen als Ersatz für bestehende Windowsprogramme Parallelbetrieb von Linux und Windows (z.b. vmware) o Die Rechenzentren erarbeiten Support-/Outsourcingangebote (Fernwartung, WTS, Rahmenvertrag mit Distributoren, etc.) o Der DV-Verbund untersucht, inwieweit eine aktive Beteiligung an der Open-Source Entwicklung sinnvoll ist (z.b. Support- anstelle von Lizenzgebühren, (teilweise) Freigabe von Software für die Community, etc.)
5 - 5 - Antrag: IT-Umrüstung prüfen Anlage 2 Antrag: Die Regionalversammlung beschließt: 1. Die Verwaltung hat zu prüfen, inwiefern die Kosten für Organisation und IT (Informations-/Kommunikationstechnik (IuKT)) im Teilhaushalt 2 durch die verstärkte Nutzung von Open-Source-Software in allen Bereichen der IT gesenkt werden können. 2. Die Verwaltung berichtet darüber im Wirtschaftsausschuss. Begründung: Immer mehr Kommunen und Träger der öffentlichen Verwaltung nutzen freie Software mit offenen Quellcodes. Damit umgehen sie kommerzielle Softwarehersteller, und können so Mittel bei Beschaffung und Lizenzgebühren einsparen. Die Stadt München wird beispielsweise nach eigenen Angaben bis 2012 den Großteil städtischer Computer auf Open- Source-Software umstellen. Eingereicht durch: Gruppe DIE LINKE
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