Ist - Situation Psychosomatik
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- Siegfried Meissner
- vor 8 Jahren
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1 Ist - Situation Psychosomatik
2 Ergänzungen Umgebungsbedingungen: Leistungen für Gespräch werden gar nicht oder nicht adäquat von den Kassen bezahlt Länderweise Regelungen schaffen Probleme für P und A Konkurrenzierung durch Fachgruppe Psychiatrie innerhalb der Ärzteschaft Konkurrenzierung durch psychosomatische Psychotherapeuten Konkurrenzierung durch Physiotherapeuten ( Organe zurechtrücken und ähnliche Scheußlichkeiten) Konkurrenzierung durch die große Gruppe der Voodoo Heiler Konkurrenzierung in der Stadt stärker als am Land
3 Perspektive Allgemeinmedizin An einem Fall erklären Praxisbedingungen darstellen Kostenbedingungen darstellen Stationär Ambulant Möglichkeiten der Umsetzung innerhalb der Allgemeinmedizin= Perspektive(n)
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10 Befund Neurologie Innsbruck vom , 5 Tage nach dem 31. Geburtstag der Patientin Vita sexualis: Seit Februar 2007 aufgrund ausgeprägter Schmerzen vaginal kein GV möglich; rezidivierend bräunlich gelblicher Ausfluss, zum Teil riechend; gelegentlich Brennen vaginal Procedere: 1. Gynäkologische Kontrolle, insbesondere bei rezidivierendem Ausfluss vaginal im Krankenhaus Zams (Termin bereits vereinbart). 2. Führung Blasenentleerungsprotokoll mit Aufzeichnung sämtlicher spontan miktionierter Harnmengen und etwaiger Inkontinenzereignisse über 48 Stunden. 3. Zunächst dosierte Flüssigkeitszufuhr (Ziel: Harnmenge ca. 1.5 l/24 Stunden) um so die Miktionsfrequenz bei erschwerter Blasenentleerung möglichst niedrig zu halten. 4. Videourodynamik Freitag 29. Juni 2007, 12:00 Uhr; zu diesem Termin Mitnahme der genannten neurologischen Befunde und des geführten Blasenentleerungsprotokolls; möglichst Vorstellung mit gut gefällter (nicht übervoller) Harnblase, da erneute Harnflussmessung und so genannter Stresstest geplant; sollte durch die o.g. Cystistat -Instillation intravesikal eine Besserung der Beschwerden erfolgt sein, bitten wir um entsprechende telefonische Verständigung und Vereinbarung eines erneuten Instillationstermines innerhalb der nächsten Woche.
11 Wechsel in Richtung Psychosomatische Behandlung 523 Tage nach Behandlungsbeginn
12 Behandlungsversuch Biofeedback Behandlungshypothese: Körperbewusstsein fehlt
13 Nach mehreren Tagen Aufenthalt in einer Psychosomatikklinik Wechsel in ein Landeskrankenhaus mit den Diagnosen: 1. Vd auf Nierensteinabgang li 2. Unklare Unterbauchsymptomatik
14 Änderung des Behandlungsplans Eingestehen der eigenen Hilflosigkeit Problembeschreibung der Trennung von somatischer und PSY Medizin Aufhebung des Dogmas: Keine körperliche Untersuchung in der Psychotherapie Psychotherapeutischer Behandlungsantrag (891 Tage nach Behandlungsbeginn) Derzeit psychotherapeutische Behandlung unter Anfangsdiagnose: 1. Somatoforme Schmerzstörung 2. Dependente PS In dem Behandlungsantrag wird der Verdacht auf die Diagnose missbräuchliche Grenzverletzung geäußert. Dieser Verdacht hat sich mittlerweile bestätigt.
15 Effekte des Schwenks in Richtung Psychotherapie: Deutliche Reduktion der somatischen Kontakte Seit keinerlei weiterführende Untersuchungen
16 Kosten verursacht durch die Patientin Bis 1978: häufig Migräne : häufige Schulfehlstunden (wöchentlich 1x) wegen Kopfschmerzen 1989/90: HAK Schulbesuch durch häufige Anginen und nachfolgenden Schulmisserfolg beendet 02/91 Mandel OP 08/91 erstmaliges Auftreten der Unterleibsschmerzen links Abklärungen Blinddarm OP häufige Stirnhöhleneiterungen 1993: häufige Kopfschmerzen, Nervosität, Magenschmerzen Gastritis, Nackenschmerzen
17 Kosten verursacht durch die Patientin 1994: Vaginismus 4 / 1997 Brustverkleinerungs OP bds wegen Wirbelsäulenbeschwerden 7 / 1997: Starkes Auftreten von Bauchschmerzen und Kopfschmerzen Frühjahr 1999: Migräneambulanz 1999: mehrere Todesfälle in der Familie verstärken die Kopf- und Unterleibsbeschwerden
18 Die Einführung des DRG-Abrechnungssystems in den Krankenhäusern der Maximalversorgung bzw. in den Universitätskliniken in Deutschland setzt bei der stationären Versorgung ein Umdenken voraus und wird zu Veränderungen der täglichen Abläufe im Krankenhaus führen. Das neue System hat lediglich ökonomische Ziele, seine Eignung im Hinblick auf die soziale und medizinische Qualität der Gesundheitsstrukturen in Deutschland wurde weder geprüft noch diskutiert. Aus: [110] Orfanos C.E., II-20 Einführung der DRGs: Auswirkungen und Konsequenzen für die stationäre Versorgung in der Dermatologie, Zeitschrift Aktuelle Dermatologie 2003, Jahrgang 29, Seiten , DOI: /s , ISSN , Verlag, Stuttgart / New York, pdf, abgerufen Aus Dissertation Dr. Edgar Tangl, Ein Vergleich der Kosten im stationären und poststationären Bereich tagesklinischer und vollstationärer Eingriffe am Beispiel arthroskopischer Operationen bei Meniskusläsion am Kniegelenk..ein erstaunlicher Befund für evidence based medicine
19 Aufstellung der Gesundheitskosten aus der Praxis für Allgemeinmedizin bezogen auf die präsentierte Patientin im Zeitraum: Leistung Zahl Einzelleistung Kosten Ordination 82 3,56 299,30 Ordination Außerhalb der OZ 10 18,72 187,20 Eigene Sonderleistungen Erstleistungszuschlag 11 1,11 12,21 Vorsorguntersuchung 1 75,00 75,00 Koordinationszuschlag 3 10,70 32,10 Harnstix + Sediment 4 14,44 57,76 Therapeutische Anamnese 21 11,53 242,13 Medizin Gesamtkosten 905,70 Psychotherapiestunde 17 63, ,00 Gesamtkosten für TGKK 1976,70
20 Perspektiven der Psychosomatik(PS) Psychosomatik ist eine ärztliche Tätigkeit Die weitere Trennung von Krankengeschichte und Geschichte des kranken Menschen durch Ärzte verursacht hohe Kosten im Gesundheitssystem Die Verortung von Psychosomatik sollte gerade wegen des Kostenarguments im niedergelassenen Bereich sein Eine stärkere Verortung der PS in stationären Einrichtungen ist erforderlich (PSY 1 und SV für Turnus und Fachärzte), sollte die Ineffizienz des rein linear und somatisch ausgerichteten LKF Systems beheben helfen Die Kooperation von Ärzten unterschiedlicher Fachgruppen muss durch psychosoziale Daten verbessert werden (Arztbrief) Die Nichtverrechenbarkeit von PSY Medizin kostet vermutlich derzeit hohe Summen durch Ineffizienz
21 Perspektiven der Psychosomatik(PS) Die derzeit angestrebte Reduktion von PS innerhalb des niedergelassenen Bereichs durch Abstufung der PSY Diplome Zuteilung von PS zur Psychiatrie Fachgruppenbegrenzung durch das Ärztegesetz ist vermutlich ineffizient. Die ps Forschung im stationären Bereich ist durch Beforschung von Kooperation Klinik - niedergelassenen Bereich zu ergänzen Der FA für PSY Medizin ist im derzeitigen Kassensystem ein Überlebensfrage der gesamten Medizin Wenn die Medizin nicht klar zu den Voodoo Angeboten Stellung nimmt, wird sie es selbst bezahlen.
22 Perspektiven der Psychosomatik(PS) Aufhebung des Dogmas: Keine körperliche Untersuchung in der Psychotherapie Lehre und Umsetzung: Keine Psychik vs Somatik Keine Psychotherapie in der Medizin, sondern Psychosomatik in der Medizin Notwendigkeit einer gesamtösterreichischen Verrechnung Diese Behauptungen sind durch Forschung im niedergelassenen Bereich zu belegen und politisch gegenüber den Kostenträgern zu vertreten.
23 Dr. Joachim Strauß A 6464 Tarrenz Mittergasse 10 Tel.: 05412/64266 Fax: 05412/64266/15 Mail: psymedstrauss@inode.at Home:
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