Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen. Lateinisch
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- Louisa Kranz
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1 Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Lateinisch
2 Herausgegeben vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49, Düsseldorf Telefon Telefax Heft Auflage 2013
3 Vorwort Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautonomie und konsequenter Rechenschaftslegung begünstigen gute Leistungen. (OECD, 2002) Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudien sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestützten Qualitätsdiskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundesländern sukzessive ein umfassendes System der Standardsetzung und Standardüberprüfung aufgebaut. Neben den Instrumenten der Standardüberprüfung wie Vergleichsarbeiten, Zentrale Prüfungen am Ende der Klasse 10, Zentralabitur und Qualitätsanalyse beinhaltet dieses System als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitätstableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrpläne, die in Nordrhein-Westfalen die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren. Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es, in kompetenzorientierten Kernlehrplänen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klar zu definieren. Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichen Kerne, ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wollen. Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit und der Gestaltungspflicht der Fachkonferenzen sowie der pädagogischen Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer. Schulinterne Lehrpläne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und berücksichtigen dabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule. Sie sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Schülerinnen und Schüler die angestrebten Kompetenzen erreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eröffnen. Ich bin mir sicher, dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplänen für die gymnasiale Oberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in der Schule nutzbaren Freiräume wahrgenommen werden können. Im Zusammenwirken aller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keine Zufallsprodukte, sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemühungen. Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Verankerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benötigen Schulen und Lehrkräfte Unterstützung. Hierfür werden Begleitmaterialien z.b. über den Lehrplannavigator, das Lehrplaninformationssystem des Minis- 3
4 teriums für Schule und Weiterbildung sowie Implementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem vorliegenden Kernlehrplan und den genannten Unterstützungsmaßnahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen stärken und sichern werden. Ich bedanke mich bei allen, die an der Entwicklung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulen des Landes mitwirken. Sylvia Löhrmann Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen 4
5 Runderlass Sekundarstufe II Gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule; Richtlinien und Lehrpläne; Kernlehrpläne für die alten Sprachen RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v Für die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermit Kernlehrpläne für die Fächer Griechisch, Hebräisch und Lateinisch gemäß 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt. Sie treten zum , beginnend mit der Einführungsphase, aufsteigend in Kraft. Die Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule gelten unverändert fort. Die Veröffentlichung der Kernlehrpläne erfolgt in der Schriftenreihe "Schule in NRW": Heft 4711 Kernlehrplan Griechisch Heft 4712 Kernlehrplan Hebräisch Heft 4710 Kernlehrplan Lateinisch Die übersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch für die Mitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw. zur Ausleihe verfügbar zu halten. Zum treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben, beginnend mit der Einführungsphase, auslaufend außer Kraft: - Lehrplan Griechisch, RdErl. vom und (BASS Nr. 11) 5
6 - Lehrplan Hebräisch, RdErl. vom und (BASS Nr. 12) - Lehrplan Lateinisch, RdErl. vom und (BASS Nr. 10) 6
7 Inhalt Seite Vorbemerkungen: Kernlehrpläne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 8 1 Aufgaben und Ziele des Faches 10 2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Latein als fortgeführte Fremdsprache Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs Latein als neu einsetzende Fremdsprache Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase 37 3 Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung 42 4 Abiturprüfung 49 5 Anhang 54 7
8 Vorbemerkungen Vorbemerkungen: Kernlehrpläne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben Kompetenzorientierte Kernlehrpläne sind ein zentrales Element in einem umfassenden Gesamtkonzept für die Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer Arbeit. Sie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen darüber, welche Kompetenzen zu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen, und bilden darüber hinaus einen Rahmen für die Reflexion und Beurteilung der erreichten Ergebnisse. Kompetenzorientierte Kernlehrpläne sind curriculare Vorgaben, bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittelpunkt stehen, beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompetenzen, die fachdidaktisch begründeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldern zugeordnet sind, zeigen, in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundarstufe II erreicht werden können, indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zum Ende der Einführungs- und der Qualifikationsphase näher beschreiben, beschränken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen verbundenen Gegenstände, die für den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind, bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunkte für die Überprüfung der Lernergebnisse und Leistungsstände in der schulischen Leistungsbewertung und schaffen so die Voraussetzungen, um definierte Anspruchsniveaus an der Einzelschule sowie im Land zu sichern. Indem sich Kernlehrpläne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzen beschränken, geben sie den Schulen die Möglichkeit, sich auf diese zu konzentrieren und ihre Beherrschung zu sichern. Die Schulen können dabei entstehende Freiräume zur Vertiefung und Erweiterung der aufgeführten Kompetenzen und damit zu einer schulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen. Die im Kernlehrplan vorgenommene Fokussierung auf rein fachliche und überprüfbare Kompetenzen bedeutet in diesem Zusammenhang ausdrücklich nicht, dass fachübergreifende und ggf. weniger gut zu beobachtende Kompetenzen insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkompetenzen an Bedeutung verlieren bzw. deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gehört. Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihrer überfachlichen Bedeutung außerhalb fachbezogener Kernlehrpläne zu treffen. 8
9 Die nun vorgelegten Kernlehrpläne für die gymnasiale Oberstufe lösen die bisherigen Lehrpläne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch für diese Schulstufe den bereits für die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zur Outputorientierung. Darüber hinaus setzen die neuen Kernlehrpläne die inzwischen auf KMK- Ebene vorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards, Einheitliche Prüfungsanforderungen für das Abitur) für das Land Nordrhein-Westfalen um. Abschließend liefern die neuen Kernlehrpläne eine landesweit einheitliche Obligatorik, die die curriculare Grundlage für die Entwicklung schulinterner Lehrpläne und damit für die unterrichtliche Arbeit in Schulen bildet. Mit diesen landesweit einheitlichen Standards ist eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass Schülerinnen und Schüler mit vergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Prüfungen des Abiturs ablegen können. 9
10 Aufgaben und Ziele des Faches 1 Aufgaben und Ziele des Faches Die alten Sprachen Lateinisch, Griechisch und Hebräisch gehören zum sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld in der gymnasialen Oberstufe. Im Zentrum des Unterrichts in den alten Sprachen steht die Arbeit mit Texten, die aus der Antike und ggf. späteren Epochen überliefert sind. Die Texte berühren Grundfragen menschlicher Existenz und gesellschaftlicher Zusammenhänge und Entwicklungen. Sie haben grundlegende Bedeutung für die europäische Geisteswelt und sind angesichts eines enger zusammenwachsenden Europas von ungebrochener Aktualität. In einem Prozess des Verstehens und der dialogischen Auseinandersetzung werden die Texte in den Bewusstseinshorizont des heutigen Rezipienten überführt. Dieser Prozess wird als historische Kommunikation bezeichnet. Im Rahmen der von allen Fächern zu erfüllenden Querschnittsaufgaben tragen insbesondere auch die Fächer des sprachlich-literarischkünstlerischen Aufgabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen, zur Werteerziehung, zur Empathie und Solidarität, zum Aufbau sozialer Verantwortung, zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft, zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, auch für kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, und zur kulturellen Mitgestaltung bei. Darüber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung, zur interdisziplinären Verknüpfung von Kompetenzen, auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Feldern, sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung, Studium, Arbeit und Beruf. Im Fach Lateinisch erfahren die Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit lateinischen Texten, wie die Römer in der Begegnung mit der griechischen Kultur Ideen und Erscheinungsformen in Politik und Gesellschaft, in Philosophie, Religion und Wissenschaft, in Literatur und Kunst durch produktive Anverwandlung weiterentwickelt und römisch geprägt haben. Bedeutende literarische Werke und Abhandlungen sind auf diese Weise in lateinischer Sprache entstanden und überliefert worden. Die Texte werfen Fragen auf nach Bedingungen und Ursachen der menschlichen Existenz, nach Denkmodellen und Verhaltensmustern, nach Normen und Werten und nach der historischen Relativität oder zeitlos normativen Kraft von Ideen. Die Texte eröffnen auf diese Weise die Besonderheiten der griechisch-römischen Welt und mit ihnen zugleich die in der Antike liegenden gemeinsamen Wurzeln und verbindenden Elemente der europäischen Kultur. Durch mehr als zwei Jahrtausende hindurch bis in unsere Gegenwart hinein haben die Texte die Menschen immer wieder zur konstruktiven und kreativen Auseinandersetzung herausgefordert. Der lateinischen Sprache kommt dabei als Sprache der römischen Antike und zugleich als Basissprache der europäischen Tradition eine Schlüssel- 10
11 Aufgaben und Ziele des Faches funktion zu: Nach ihrer Blüte in der klassischen Epoche der römischen Literatur wurde sie in der Spätantike, im Mittelalter und in der Neuzeit in Europa und anderen Teilen der Welt weiterverwendet als Literatur-, Schul-, Wissenschafts-, Rechts-, Verwaltungs- und Sakralsprache. Zahlreiche Redewendungen, Inschriften und literarische Zeugnisse in lateinischer Sprache sowie Fremdwörter und Fachbegriffe gehören zum Grundbestand auch der gegenwärtigen Welt und der täglichen Kommunikation. Im Wortbzw. Formenbestand der romanischen Sprachen, die sich kontinuierlich aus dem Lateinischen entwickelt haben, sowie im Deutschen, Englischen und in anderen europäischen Sprachen lässt sich eine Vielzahl von Elementen auf lateinische Wurzeln zurückführen. Die lateinische Sprache lebt und wirkt also in vielerlei Hinsicht in die Gegenwart hinein. Leitziel des Lateinunterrichts ist vor diesem Hintergrund die Befähigung der Schülerinnen und Schüler zur historischen Kommunikation. Im Zentrum des Unterrichts steht deshalb die Beschäftigung mit lateinischen Originaltexten. Für das Verstehen dieser Texte ist eine systematische Erschließung, Übersetzung und Interpretation erforderlich. Voraussetzung dafür sind sichere Kenntnisse der semantischen, morphologischen und syntaktischen Elemente und Strukturen des sprachlichen Systems. Auf diese Kenntnisse müssen Schülerinnen und Schüler als heuristische Schemata konsequent zurückgreifen können, wenn sie mit einer für lateinische Texte typischen Oberflächenstruktur konfrontiert sind, die durch Kürze, Prägnanz oder Mehrdeutigkeit gekennzeichnet ist. Das Erschließen lateinischer Texte bedeutet folglich Problemlösung durch Hypothesenbildung, kritische Überprüfung mit Hilfe analysierender, kombinatorischer und strukturierender Verfahren und ggf. Revision. Durch das bewusste sprachkontrastive und sprachreflexive Arbeiten beim Übersetzungsprozess gelangen Schülerinnen und Schüler zu einem vertieften Verständnis für die Struktur und Funktion von Sprache überhaupt und für den Zusammenhang von Sprache, Denken, Wirklichkeit; zugleich erweitern sie ihre Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache. Auf diese Weise erwerben sie in hohem Maße Sprachbewusstheit und Sprachlernkompetenz und damit eine über das Lateinische hinausweisende Sprachbildung. Bei der Interpretation der lateinischen Texte suchen die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe zu vertiefender Kenntnisse der antiken Kultur zunächst die ursprüngliche Bedeutung und Wirkung der Texte zu erfassen, ehe sie sich mit den dort vorhandenen Denkmodellen und Verhaltensmustern unter Bezugnahme auf ihre eigene Gegenwart auseinandersetzen und eigene Standpunkte entwickeln. Unabhängig davon, ob diese Auseinandersetzung zur Identifikation oder zur Distanzierung führt, vermag sie Verständnis für andere Vorstellungswelten und Verhaltensweisen zu wecken, Ein- 11
12 Aufgaben und Ziele des Faches sicht in die Relativität menschlicher Anschauungen zu vermitteln und die eigene Gegenwart als Teil einer kontinuierlichen Entwicklung begreifen zu lassen. Damit fördert die Beschäftigung mit lateinischen Texten im Sinne der historischen Kommunikation die Schülerinnen und Schüler in der Entwicklung ihrer persönlichen Identität und in der Ausbildung einer von Toleranz geleiteten kulturellen und interkulturellen Kompetenz. Der Lateinunterricht vertieft auf diese Weise die allgemeine Bildung der Schülerinnen und Schüler und ihre Fähigkeit zum wissenschaftspropädeutischen Arbeiten. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung. Diesem Bildungsauftrag tragen alle Kurse des Lateinunterrichts Rechnung. In der Einführungsphase des fortgeführten Lateinunterrichtes erfolgt zunächst eine Konsolidierung, Erweiterung und Vertiefung der in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen. In der Qualifikationsphase führen Grundkurse in grundlegende Fragestellungen, Sachverhalte, Problemkomplexe, Strukturen und Darstellungsformen des Faches ein. Sie vermitteln und vertiefen wesentliche fachspezifische Arbeitsmethoden und lassen fachliche und überfachliche Zusammenhänge in exemplarischer Form erkennbar werden. Leistungskurse setzen sich in vertiefter Weise mit wesentlichen, die Komplexität und den Aspektreichtum des Faches verdeutlichenden Inhalten, Theorien und Modellen auseinander. Sie zielen auf eine vertiefte Beherrschung der fachlichen Methoden, ihre selbstständige Anwendung und theoretische Reflexion und fördern die Einsicht in fachliche und überfachliche Zusammenhänge. Eine Unterscheidung zwischen Grund- und Leistungskurs findet abgesehen von einer teilweise abweichenden inhaltlichen Schwerpunktsetzung vor allem mittels der Textumfänge und ihrer sprachlichen und inhaltlichen Komplexität statt. Der Lateinunterricht der neu einsetzenden Fremdsprache erfolgt in Grundkursen. Anknüpfend an die bisherigen Sprachlernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler baut er Kompetenzen im Umgang mit Latein als Reflexionssprache auf und führt in grundlegende Sachverhalte, Fragestellungen und Problemkomplexe in zentralen Bereichen des Faches ein. Er vermittelt darüber hinaus wesentliche fachspezifische und überfachliche Arbeitsmethoden. Die für den Erwerb des Latinums grundsätzlichen Regelungen und erforderlichen Kompetenzen werden durch Beschluss der Kultusministerkonferenz festgelegt. Zu welchem Zeitpunkt und ggf. durch welches Prüfverfahren diese Kompetenzen in den je nach Beginn unterschiedlichen Latein- 12
13 Aufgaben und Ziele des Faches lehrgängen nachgewiesen werden, ist durch Erlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung geregelt. 13
14 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt. Übergreifende fachliche Kompetenz Kompetenzbereiche (Prozesse) Inhaltsfelder (Gegenstände) Kompetenzerwartungen (Verknüpfung von Prozessen und Gegenständen) Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr- Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen. Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens. Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen. 14
15 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen Kompetenzerwartungen beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet, stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar, ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende der Sekundarstufe II und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen, können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden. Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben. 15
16 Sprachbewusstheit Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Für eine gelingende historische Kommunikation mit lateinischen Texten sind Kompetenzen und Kenntnisse in drei Kompetenzbereichen erforderlich: Textkompetenz, Sprachkompetenz, Kulturkompetenz. Diese Kompetenzbereiche ergänzen und durchdringen sich gegenseitig. Übergreifende fachliche Kompetenz Historische Kommunikation Kompetenzbereiche (Prozesse) Inhaltsfelder (Gegenstände) Textkompetenz Sprachkompetenz Kulturkompetenz Sprachlernkompetenz Staat und Gesellschaft Römische Geschichte und Politik Rede und Rhetorik Welterfahrung und menschliche Existenz Römisches Philosophieren Antike Mythologie, römische Religion und Christentum Kompetenzerwartungen (Verknüpfung von Prozessen und Gegenständen) Kompetenzbereiche Der Bereich Textkompetenz umfasst das Verstehen lateinischer Texte, das sich in einem hermeneutischen Prozess der Erschließung, Übersetzung und Interpretation vollzieht. Dabei müssen Kenntnisse von Prinzipien der Textgrammatik, von Strukturelementen literarischer Gattungen und von formal-ästhetischen Gestaltungsmitteln angewandt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen Originaltexte selbstständig, zielbezogen zu erschließen und zu übersetzen sowie in ihren historischen Dimensionen zu verstehen, zu deuten und eine Interpretation zu begründen. Der Bereich Sprachkompetenz umfasst sowohl metasprachliche als auch sprachliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Bereichen Lexik, Morphologie und Syntax. Diese sind gleichermaßen für die Benennung und Beschreibung sprachlicher Phänomene sowie zum Verstehen 16
17 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches lateinischer Texte und zur Einsicht in Sprache als System, ihre Struktur und ihren Gebrauch erforderlich. Der Bereich Kulturkompetenz umfasst unter Rückgriff auf ein ausgeprägtes Orientierungswissen die Fähigkeit, Texte in ihrem historisch-politischkulturellen Entstehungszusammenhang zu verorten, zu verstehen und zu erläutern sowie das Fortwirken von zeitübergreifenden Fragestellungen, Ideen und Motiven in der europäischen Tradition zu beschreiben und reflektiert zu beurteilen. Im Dialog mit lateinischen Texten der klassischen Antike und späterer Epochen werden sich die Schülerinnen und Schüler im Spannungsverhältnis von Vergangenheit und Gegenwart der Kontinuität und Diskontinuität bewusst. Dadurch werden sie befähigt, in wertender Auseinandersetzung ihre eigene Situation zu reflektieren und ihren Standpunkt zu bestimmen. Sprachbewusstheit und Sprachlernkompetenz sind in allen Kompetenzbereichen integraler Bestandteil und für die Kompetenzentwicklung im Fremdsprachenunterricht insgesamt von Bedeutung. Sprachbewusstheit bedeutet Sensibilität für und Nachdenken über Sprache und sprachlich vermittelte Kommunikation in ihren kulturellen, politischen und historischen Zusammenhängen. Latein als Sprache und abgeschlossenes System ist besonders geeignet als Modell für distanzierte Sprachanalyse und Sprachreflexion und unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, mit Sprachen insgesamt, auch mit der deutschen Sprache und ggf. weiteren Herkunftssprachen, bewusst und kreativ umzugehen. Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Sprachenlernen selbstständig zu analysieren und bewusst zu gestalten. Sie zeigt sich in der Verfügbarkeit sprachbezogener Lernmethoden und in der Beherrschung daraus abgeleiteter Strategien zum Sprach- und Textverständnis, die Schülerinnen und Schüler während ihres individuellen Spracherwerbsprozesses auch im Umgang mit anderen Sprachen erwerben. Inhaltsfelder Die Kompetenzen werden an folgenden Inhaltsfeldern entwickelt: Staat und Gesellschaft Römische Geschichte und Politik Rede und Rhetorik Welterfahrung und menschliche Existenz Römisches Philosophieren Antike Mythologie, römische Religion und Christentum 17
18 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Die historische Kommunikation soll mit Blick auf diese Inhaltsfelder entwickelt werden. Die Überführung der inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete themen- und problemorientierte Unterrichtsvorhaben erfolgt nach Entscheidung der Fachkonferenzen jeweils in Übereinstimmung mit der landesweiten Obligatorik. Ein Unterrichtsvorhaben kann an mehreren Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten der jeweiligen Stufe (Einführungsphase bzw. Qualifikationsphase) zugleich entfaltet werden. Staat und Gesellschaft Texte verschiedener Gattungen verdeutlichen, wie Staatsdenken und Staatstheorie römischer Autoren auf politischen Leitbegriffen und Wertorientierungen basierten, die für das römische Selbst- und Sendungsbewusstsein konstitutiv waren. Die Auseinandersetzung mit antiker Staatstheorie und Staatswirklichkeit bietet den Schülerinnen und Schülern Einsicht in die Relativität politischer Wertsysteme und individueller Existenzweisen und befähigt sie, auch die Bedingtheit des modernen Rechtsstaates sowie die eigene politische und individuelle Gegenwart reflektiert beurteilen zu können. Römische Geschichte und Politik Bei der römischen Historiographie handelt es sich um eine moralischerziehende Geschichtsschreibung. Abhängig vom jeweiligen Geschichtsverständnis deuten Autoren vom 2. Jh. v. Chr. bis zum 2. Jh. n. Chr. die in der Geschichte des Imperium Romanum wirksamen Grundkräfte und Gesetzmäßigkeiten sowie die Rolle des Menschen unterschiedlich. Angesichts der Herausforderungen einer zunehmend globalisierten Welt leiten die Schülerinnen und Schüler aus der Auseinandersetzung Roms mit fremden Mächten und Wertvorstellungen Prinzipien für einen vorurteilsfreien Umgang mit fremden Kulturkreisen ab. Rede und Rhetorik Die Kunst der Rede hatte in der Antike eine lange Tradition und war in Rom von zentraler Bedeutung sowohl im politischen Alltag als auch im privaten Raum. In der Auseinandersetzung mit griechischen Vorbildern haben die Römer die Rhetorik auf eine fundierte theoretische Grundlage gestellt und die Beredsamkeit damit lehr- und lernbar gemacht. Im Umgang mit bis in die heutige Zeit in Gedankengut und Terminologie nachwirkenden Prinzipien der römischen Rhetorik setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der meinungsbildenden Macht des Wortes auch in der modernen Kommunikationsgesellschaft kritisch auseinander. 18
19 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Welterfahrung und menschliche Existenz Im Rom der untergehenden Republik sowie zur Zeit der Entstehung und Ausgestaltung des Prinzipats trat das persönliche Erleben und Empfinden vor allem in der Briefliteratur und der Dichtung in den Vordergrund; darin offenbart sich ein Spannungsfeld zwischen Verantwortungsbewusstsein und Teilhabe am öffentlichen Leben auf der einen Seite und einem Rückzug aus der Politik auf der anderen. Die Beschäftigung mit Formen individueller Lebensgestaltung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Reflexion menschlicher Grundkonstanten und ihrer zeitbedingten Ausprägungen. Römisches Philosophieren In produktiver Auseinandersetzung mit griechischen Vorbildern bedeutete den Römern das Philosophieren primär lebenspraktisches Handeln, das aus dem Bewusstsein einer Verpflichtung und Verantwortung gegenüber der Welt und dem Menschen resultierte. Die Arbeit an philosophischen Texten ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine kritische Reflexion der eigenen Lebenswirklichkeit anhand überzeitlicher Denkmodelle sowie der Frage nach der Gültigkeit einer moralisch-sozialen Verantwortung angesichts der Herausforderungen der Gegenwart. Antike Mythologie, römische Religion und Christentum In Abhängigkeit von der jeweiligen Epoche wurden Religion und Mythologie von den Menschen der Antike immer wieder auch als Erklärungsmodelle für die den Menschen umgebende Welt und sein eigenes Handeln herangezogen. Sie bildeten die Grundlage für das politische Selbstverständnis der Römer und die Rechtfertigung ihres Herrschaftsanspruches bis zur Auseinandersetzung mit dem aufkeimenden Christentum. Schülerinnen und Schüler gewinnen Einblick in die normative Kraft von Religion(en) und setzen sich, auch unter Bezugnahme auf ihre Gegenwart, mit dem Problem von wechselseitiger kultureller Durchdringung und Abgrenzung auseinander. 19
20 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase 2.2 Latein als fortgeführte Fremdsprache Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie aufbauend auf einer ggf. heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu den drei gleichrangigen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Text- und Sprachkompetenz inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, wird vor allem die Kulturkompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. In der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit Originaltexten und ggf. weiteren Materialien werden jeweils Kompetenzen aus sämtlichen Bereichen gefordert und entwickelt. Der Kompetenzaufbau in den Bereichen Textkompetenz, Sprachkompetenz und Kulturkompetenz erfolgt im Sinne der historischen Kommunikation in thematischen und problemorientierten Unterrichtsvorhaben. Diese werden an Texten jeweils eines zentralen Autors entfaltet. Poesie und Prosa sind jeweils in gleichem Umfang zu berücksichtigen. Bezugspunkt für die im Folgenden aufgeführten Kompetenzen ist das dem Kurstyp und der Jahrgangsstufe angemessene Schwierigkeitsniveau der Originaltexte (vgl. Tabelle im Anhang). Textkompetenz anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur der Texte formulieren, textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren, Originaltexte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer Übersetzung dokumentieren, unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes vortragen, anhand signifikanter immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und sprachlich-stilistische Gestaltung analysieren und exemplarisch den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen, 20
21 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase typische Merkmale der jeweiligen Textgattung nennen und an Beispielen deren Funktion erläutern, Texte in ihren historisch-kulturellen Zusammenhang einordnen und die Bedeutung von Autor und Werk in ihrer Zeit erläutern, einen Primärtext mit ausgewählten Rezeptionsdokumenten vergleichen und die Art und Weise der Rezeption erläutern, zu den Aussagen der Texte begründet Stellung nehmen. Sprachkompetenz Originaltexte sinnstiftend und unter Beachtung der Quantitäten lesen, die Fachterminologie korrekt anwenden, auf Grund ihrer sprach-kontrastiven Arbeit die Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils erweitern, Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erschließen und sie sachgerecht verwenden, überwiegend selbstständig die Form und Funktion lektürespezifischer Elemente der Morphologie und Syntax (auch mit Hilfe einer Systemgrammatik) erschließen und auf dieser Grundlage komplexere Satzstrukturen analysieren, ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch unter Nutzung ihnen bekannter Methoden erweitern und sichern, kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln, ihr grammatisches Strukturwissen zur Erschließung analoger Strukturen in weiteren Fremdsprachen anwenden. Kulturkompetenz themenbezogen Kenntnisse der antiken Kultur und Geschichte sachgerecht und strukturiert darstellen, die gesicherten und strukturierten Kenntnisse für die Erschließung und Interpretation anwenden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart darstellen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund kultureller Entwicklungen in Europa beschreiben, 21
22 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Einführungsphase im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Problemen wertend Stellung nehmen. In den nachfolgenden Inhaltsfeldern werden Kompetenzerwartungen weiter konkretisiert. Rede und Rhetorik Welterfahrung und menschliche Existenz Rede und Rhetorik Inhaltliche Schwerpunkte: Funktion und Bedeutung der Rede im öffentlichen Raum Überreden und Überzeugen in Antike und Gegenwart - Arten der antiken Rede, Elemente ihres Aufbaus und Gestaltungsmittel erläutern, - unter Berücksichtigung eines Kommunikationsmodells eine Rede in ihrem situativen bzw. historischen Kontext analysieren, - die Einflussnahme (persuadere) in der Politik oder vor Gericht als zentrale Funktion der Rede kontextbezogen erläutern und ihre Bedeutung für das politische Leben in Rom erklären, - das Fortwirken antiker rhetorischer Schemata bis in die Gegenwart anhand einer zeitgenössischen Rede nachweisen. 22 Welterfahrung und menschliche Existenz Inhaltliche Schwerpunkte: Erfahrung der Lebenswirklichkeit und Lebensgefühl Deutung von Mensch und Welt Ausgewählte Beispiele der Rezeption - die Subjektivität der Wahrnehmung römischer Lebenswirklichkeit und das daraus resultierende Lebensgefühl herausarbeiten, - Grundkonstanten und Bedingtheiten der menschlichen Existenz identifizieren, - die zustimmende, ablehnende bzw. kritische Haltung des Textes/Autors zu seiner Zeit und das Selbstverständnis des Autors erläutern, - die sprachlich-stilistische Durchformung und metrische Gestaltung als durchgängige Prinzipien dichterischer Sprache nachweisen,
23 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Gk - die in den Texten zum Ausdruck kommende Welt- und Lebensauffassung mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit vergleichen und dazu wertend Stellung nehmen, - das Fortwirken und die produktive Weiterentwicklung eines Themas oder Motivs anhand ausgewählter Beispiele aus Kunst, Musik oder Poesie erläutern Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden jeweils getrennt für den Grundkurs und den Leistungskurs zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu den drei gleichrangigen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Text- und Sprachkompetenz inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, wird vor allem die Kulturkompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. In der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit Originaltexten und ggf. weiteren Materialien werden jeweils Kompetenzen aus sämtlichen Bereichen gefordert und entwickelt. Der Kompetenzaufbau in den Bereichen Textkompetenz, Sprachkompetenz und Kulturkompetenz erfolgt im Sinne der historischen Kommunikation in thematischen und problemorientierten Unterrichtsvorhaben. Diese werden an Texten jeweils eines zentralen Autors entfaltet. Poesie ist im Umfang eines Halbjahres zu berücksichtigen. Bezugspunkt für die im Folgenden aufgeführten Kompetenzen ist das dem Kurstyp und der Jahrgangsstufe angemessene Schwierigkeitsniveau der Originaltexte (vgl. Tabelle im Anhang). Textkompetenz anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur der Texte formulieren, textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren, Originaltexte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer Übersetzung dokumentieren, 23
24 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Gk zur Vertiefung des Textverständnisses Übersetzungen miteinander vergleichen und die grundlegende Differenz von Original und Übersetzung nachweisen, unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes (hexametrische Dichtung) als Nachweis ihres Textverständnisses vortragen, Texte anhand immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und formal-ästhetische Gestaltung (sprachliche, metrische, stilistische und kompositorische Gestaltungsmittel) weitgehend selbstständig analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen, ausgewählte lektürerelevante Versmaße (u.a. Hexameter) metrisch analysieren, gattungstypologische Merkmale nachweisen und in ihrer Funktion erläutern, lateinische Texte mit Hilfe unterschiedlicher Interpretationsansätze (historisch und biographisch) interpretieren, lateinisches Original und ausgewählte Rezeptionsdokumente vergleichen und Gründe für unterschiedliche Rezeptionen erläutern, im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen der Texte und ihrer Rezeption Stellung nehmen. Sprachkompetenz Form und Funktion der Morphologie und Syntax (z.b. mit Hilfe einer Systemgrammatik) erklären und auf dieser Grundlage Satzstrukturen weitgehend selbstständig analysieren, die Fachterminologie korrekt anwenden, auf der Grundlage komparativ-kontrastiver Sprachreflexion die Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils reflektiert erläutern, Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erklären und sie sachgerecht verwenden, ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern und sichern, kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln, ihr grammatisches Strukturwissen zur Erschließung analoger Strukturen und zur Erfassung der Grundaussagen von Texten in weiteren Fremdsprachen anwenden. 24
25 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Gk Kulturkompetenz themenbezogen Aspekte der antiken Kultur und Geschichte und deren Zusammenhänge erläutern, die Kenntnisse der antiken Kultur für die Erschließung und Interpretation anwenden, exemplarisch Kontinuität und Diskontinuität zwischen Antike und Gegenwart aufzeigen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund der kulturellen Entwicklung Europas erklären, sich mit Denkmodellen und Verhaltensmustern der Antike unter Bezugnahme auf ihre eigene Gegenwart auseinandersetzen und eigene Standpunkte entwickeln. In den nachfolgenden Inhaltsfeldern werden Kompetenzerwartungen weiter konkretisiert. Staat und Gesellschaft Römische Geschichte und Politik Rede und Rhetorik Römisches Philosophieren Antike Mythologie, römische Religion und Christentum Staat und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates Staat und Staatsformen in der Reflexion Römische Werte Politische Betätigung und individuelle Existenz - die gesellschaftlichen Schichten, die politischen Organe, die rechtlichen und sozialen Verhältnisse des römischen Staates in Republik und Kaiserzeit in ihren Grundzügen darstellen, - die Theorie vom Wesen des Staates und vom Kreislauf der Staatsformen erläutern und die Vorstellung einer bestmöglichen Staatskonzeption bewerten, - zentrale politische und ethische Leitbegriffe der Römer erläutern und ihre Bedeutung für römisches Selbstverständnis exemplarisch nachweisen, 25
26 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Gk - am Beispiel einer politischen oder unpolitischen Existenz die Beweggründe dafür darstellen und sich kritisch mit Bewertungen dieser Lebensform auseinandersetzen. Römische Geschichte und Politik Inhaltliche Schwerpunkte: Aufgabe der römischen Geschichtsschreibung Mythos und Wirklichkeit römische Frühzeit, res publica und Prinzipat Romidee und Romkritik Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern - zentrale Ereignisse der römischen Geschichte in ihren wesentlichen Zügen strukturiert darstellen, - aitiologische, idealisierende und kritische Implikationen in der Darstellung historischer Gegebenheiten vor dem Hintergrund einer moralischerziehenden Geschichtsschreibung deuten, - als typische Gestaltungsmittel die Darstellung positiver und negativer Exempla, Anschaulichkeit, Dramatisierung und Psychologisierung nachweisen und im Hinblick auf ihre Funktion deuten, - die mythologische Begründung der römischen Herrschaft, Ausprägungen des Sendungsgedankens und Gründe für Aufstieg und Niedergang des Imperium Romanum herausarbeiten und Kausalzusammenhänge erläutern, - exemplarisch anhand ausgewählter Aspekte römischer Kunst oder Architektur die repräsentative Funktion für Kaiser und Staat beschreiben, - die Haltung Roms gegenüber Fremdem exemplarisch charakterisieren und so wesentliche Prinzipien für den eigenen vorurteilsfreien Umgang mit fremden Kulturkreisen ermitteln, - die Funktion von Dichtung als Darstellungsform zentraler politischer Ideen erläutern. Rede und Rhetorik Inhaltlicher Schwerpunkt: Die Rede als Ausdruck der ars bene dicendi - Reden im öffentlichen und privaten Raum im Hinblick auf die Zielsetzung und die Mittel zu ihrer Erreichung erläutern. 26
27 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Gk Römisches Philosophieren Inhaltliche Schwerpunkte: Stoische und epikureische Philosophie Ethische Normen und Lebenspraxis Sinnfragen der menschlichen Existenz - Grundbegriffe und zentrale Inhalte der stoischen und epikureischen Philosophie strukturiert darstellen und ihre Bedeutung für das römische Philosophieren erläutern, - Empfehlungen zu einer sittlichen Lebensführung erläutern und deren Anwendbarkeit für Individuum und Gesellschaft beurteilen, - philosophische Antworten auf Sinnfragen der menschlichen Existenz (Glück, Freiheit, Schicksal, Leiden, Tod) und deren Bedeutung für die eigene Lebenswirklichkeit beurteilen, - typische Merkmale philosophischer Literatur (Brief, Dialog) in ihrer Funktion erläutern. Antike Mythologie, römische Religion und Christentum Inhaltliche Schwerpunkte: Der Mythos und seine Funktion Römische Göttervorstellungen und ihre Bedeutung für den römischen Staat, seine Herrscher und das Imperium Romanum Christentum und römischer Staat - zentrale Inhalte antiker Mythologie in ihrem literarischen Kontext erläutern und mit Beispielen für ihr Fortwirken vergleichen, - den Mythos als eine Form der Welterklärung erläutern, - wichtige Kernbegriffe der römischen Religion (Kult, pietas, Sühnemaßnahmen, Opferhandlungen) im historischen Kontext erklären, - die Funktion von Mythos und Religion im Staat exemplarisch beschreiben und erläutern, - die Auseinandersetzung zwischen Rom und dem Christentum am Beispiel charakterisieren. 27
28 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Lk Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu den drei gleichrangigen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Text- und Sprachkompetenz inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, wird vor allem die Kulturkompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. In der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit Originaltexten und ggf. weiteren Materialien werden jeweils Kompetenzen aus sämtlichen Bereichen gefordert und entwickelt. Der Kompetenzaufbau in den Bereichen Textkompetenz, Sprachkompetenz und Kulturkompetenz erfolgt im Sinne der historischen Kommunikation in thematischen und problemorientierten Unterrichtsvorhaben. Diese werden an Texten jeweils eines zentralen Autors entfaltet. Poesie ist im Umfang eines Halbjahres zu berücksichtigen. Bezugspunkt für die im Folgenden aufgeführten Kompetenzen ist das dem Kurstyp und der Jahrgangsstufe angemessene Schwierigkeitsniveau der Originaltexte (vgl. Tabelle im Anhang). Textkompetenz anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur der Texte formulieren, textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren, Originaltexte sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer in Einzelfällen auch wirkungsadäquaten Übersetzung dokumentieren, verschiedene literarische Übersetzungen desselben Primärtextes vergleichen und dazu wertend Stellung nehmen, lateinische Texte unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes als Nachweis ihres Textverständnisses vortragen, Originaltexte anhand immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und formal-ästhetische Gestaltung (sprachli- 28
29 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Lk che, metrische, stilistische und kompositorische Gestaltungsmittel) selbstständig analysieren und den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen, ausgewählte lektürerelevante Versmaße metrisch analysieren, gattungstypologische Merkmale nachweisen und in ihrer Funktion erläutern, lateinische Texte mit Hilfe unterschiedlicher Interpretationsansätze (historisch, biographisch, soziologisch) vertieft interpretieren, lateinisches Original und Rezeptionsdokumente aus verschiedenen Rezeptionsepochen vergleichen und exemplarisch Gründe für unterschiedliche Rezeptionen erläutern, im Sinne der historischen Kommunikation zu den Aussagen lateinischer Texte und ihrer Rezeption differenziert Stellung nehmen. Sprachkompetenz die Form und Funktion lektürespezifischer Elemente der Morphologie und Syntax (z.b. mit Hilfe einer Systemgrammatik) erläutern und auf dieser Grundlage auch komplexe Satzstrukturen selbstständig analysieren, die Fachterminologie korrekt und differenziert anwenden, auf der Grundlage komparativ-kontrastiver Sprachreflexion die Ausdrucksmöglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils differenziert und reflektiert erläutern, Fremdwörter, Termini der wissenschaftlichen Sprache sowie sprachverwandte Wörter in anderen Sprachen erläutern und sie sachgerecht und differenziert verwenden, ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch erweitern und sichern, kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften selbstständig mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln, ihr grammatisches Strukturwissen zur Erschließung analoger Strukturen und zur Erfassung der Grundaussagen von Texten in weiteren Fremdsprachen anwenden. 29
30 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Lk Kulturkompetenz themenbezogen Aspekte der antiken Kultur und Geschichte und deren Zusammenhänge differenziert und strukturiert erläutern, die vertieften und systematisierten Kenntnisse der antiken Kultur für die Erschließung und Interpretation anwenden, exemplarisch Kontinuität und Diskontinuität zwischen Antike und Gegenwart aufzeigen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund der kulturellen Entwicklung Europas erläutern, sich mit Denkmodellen und Verhaltensmustern der Antike unter Bezugnahme auf ihre eigene Gegenwart vertieft auseinandersetzen und eigene Standpunkte entwickeln. In den nachfolgenden Inhaltsfeldern werden Kompetenzerwartungen weiter konkretisiert. Staat und Gesellschaft Römische Geschichte und Politik Rede und Rhetorik Welterfahrung und menschliche Existenz Römisches Philosophieren Antike Mythologie, römische Religion und Christentum Staat und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: Politische, soziale und ökonomische Strukturen des römischen Staates Staatstheorie und Staatswirklichkeit Römische Werte Politische Betätigung und individuelle Existenz - die gesellschaftlichen Schichten, die politischen Organe, die rechtlichen und sozialen Verhältnisse des römischen Staates in Republik und Kaiserzeit erklären, - die Theorie vom Wesen des Staates und vom Kreislauf der Staatsformen auch unter Berücksichtigung griechischer Vorbilder erläutern und die Vorstellung einer bestmöglichen Staatskonzeption mit der römischen Realität vergleichen, 30
31 Latein fortgeführt, Kompetenzerwartungen bis zum Ende der Qualifikationsphase, Lk - die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit im Staat erläutern und den Zusammenhang zwischen diesen Vorstellungen und dem ethischreligiös begründeten Sendungsgedanken der Römer nachweisen, - die Vorstellung einer bestmöglichen Staatskonzeption auch unter Berücksichtigung moderner politischer Entwicklungen bewerten, - zentrale politisch-ethische Leitbegriffe der Römer erläutern und ihre Bedeutung für römisches Selbstverständnis exemplarisch nachweisen, - Beispiele für eine politische und unpolitische Existenz sowie die Beweggründe dafür darstellen und sich kritisch mit Bewertungen dieser Lebensformen auseinandersetzen. Römische Geschichte und Politik Inhaltliche Schwerpunkte: Aufgabe der römischen Geschichtsschreibung Mythos und Wirklichkeit römische Frühzeit, res publica und Prinzipat Romidee und Romkritik Rom in der Auseinandersetzung mit fremden Völkern - zentrale Ereignisse der römischen Geschichte strukturiert darstellen und in den historischen Kontext einordnen, - aitiologische, idealisierende und kritische Implikationen in der Darstellung historischer Zusammenhänge vor dem Hintergrund einer moralisch-erziehenden Geschichtsschreibung deuten, - den Zusammenhang zwischen dem aitiologischen und dem apologetischen Ansatz der Geschichtsschreibung (Historiographie und Herrschaftsideologie) erläutern und kritisch dazu Stellung nehmen, - als typische Gestaltungsmittel die Darstellung positiver und negativer Exempla, Anschaulichkeit, Dramatisierung und Psychologisierung nachweisen und im Hinblick auf ihre Funktion deuten, - die mythologische Begründung der römischen Herrschaft, Ausprägungen des Sendungsgedankens und Gründe für Aufstieg und Niedergang des Imperium Romanum herausarbeiten und die Anwendbarkeit von Erklärungsmodellen auf andere historische Zusammenhänge prüfen, - exemplarisch anhand ausgewählter Aspekte römischer Kunst oder Architektur ihre repräsentative Funktion für Kaiser und Staat erläutern, - die Auseinandersetzung Roms mit fremden Mächten und Wertvorstellungen sowie Einflüsse auf kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen exemplarisch nachweisen und erörtern, - die Funktion von Dichtung als Darstellungsform zentraler politischer Ideen erläutern und den Zusammenhang zwischen Dichtung und politischem Engagement nachweisen. 31
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