Das Kartenlegen fasziniert die Menschen seit vielen. Jahrhunderten, hat eine lange Tradition und wurde bereits
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- Mareke Brodbeck
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1 Kartenlegen Das Kartenlegen fasziniert die Menschen seit vielen Jahrhunderten, hat eine lange Tradition und wurde bereits in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte von allen Völkern und unterschiedlichen Glaubensrichtungen praktiziert. Der Kartenleger verbindet sich während der Sitzung mit der Energie des Fragenden und erhält daraufhin in der Konzentration und Kontemplation die Antworten auf die ihm gestellten Fragen. Alle Lebensbereiche wie Liebe, Partnerschaft, Beruf, psychologische Muster, Gefühlsanteile und Finanzen können mit den unterschiedlichen Decks befragt werden und der Hilfesuchende erhält nicht nur die Antworten, die sich aus der Vergangenheit ergeben, sondern auch die Richtungen, die sein Verhalten oder eine bestimmte Situation für die Zukunft ergeben werden. Diese Form der Zukunftsvorhersage, die mittels der uns bekannten und am meisten verwendeten Kartendecks, wie zum Beispiel dem Tarot, den Lenormandkarten, den Zigeunerkarten, Skatkarten und den Kipperkarten betrieben wird, ist wohl in der heutigen Zeit das am häufigsten verwendete Orakel um einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu werfen.
2 Das Kartenlegen ist dabei nicht so zu verstehen, als würden ihnen sämtliche Entscheidungen abgenommen werden, sondern die Karten sind vielmehr Hinweis und Ratgeber in für sie schwierigen und verzweifelten Situationen, von denen sie meinen, sie könntest diese alleine nicht mehr bewältigen. Zeiten, in denen sie dringend Rat und Hilfe, eine einfühlsame und ehrliche Unterstützung zur Lösung ihrer Probleme benötigen. Rider Waite Tarot Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte der Esoteriker Arthur Edward Waite sein eigenes Tarot Kartendeck. Gezeichnet wurden die Karten jedoch nicht von ihm selbst, sondern von einer amerikanischen Künstlerin namens Pamela Colman Smith. Das Rider Waite Tarot war zur damaligen Zeit eine absolute Neuerung. Bei diesem Tarot- Kartendeck sind alle Karten - auch die der Kleinen Arkana - komplett illustriert. Waite lehnte sich hier an das wenig bekannte Sola Busca Tarot aus dem 15. Jahrhundert an, das erste Kartendeck, bei dem mit 78 Karten gespielt wurde, die alle illustriert sind. Die 78 Karten des Sola Busca Tarot teilen sich auf in 56 Farbkarten und 22 Trümpfe. Auch diese Struktur übernahm Waite für sein eigenes Tarot. Das Rider Wait Tarot ist in nur wenigen Farben coloriert, es überwiegen die Grundfarben rot, gelb und blau. Es besteht -
3 wie fast alle heute bekannten Tarots - aus den Karten der Großen Arkana sowie der Kleinen Arkana mit den Hofkarten. Die Karten der Kleinen Arkana und die Hofkarten sind wiederum unterteilt in die Motivgruppen der Kelche, Stäbe, Schwerter und Münzen. Crowley-Tarot Das Crowley-Tarot wurde 1944 von Aleister Crowley, auch Thoth-Tarot genannt, ist eines der spannendsten und umstrittensten Tarot-Decks überhaupt. Die reiche Illustrierung der Großen Arkana schließt sich an die alchemistischen Werke der Wandlung und an die Visionen eines neuen Zeitalters der Menschen an, welches auch neue religiöse Strömungen beinhaltet. Die Bedeutung der Karten liegt vor allem darin begründet, dass jede Karte für ganz bestimmte Aspekte des Lebens eine Weissagung beinhaltet und vor allem die psychologischen Aspekte und Hintergründe beleuchtet und auszudeuten vermag. Berühmt waren Aleister Crowleys Maßlosigkeit und Experimentierlust. Oft folgte er ausschließlich seinem persönlichen Pioniergeist, ohne dabei Rücksicht auf andere zu nehmen. Die Presse griff seine exzentrische Lebensweise und radikalen Meinungen dankbar auf und schürte die Aufregung um seine Person. Doch Crowley verfügte auch
4 über außergewöhnliche Bildung in Religion, Mythologie und Philosophie. Er schrieb viele Bücher, deren Inhalte seiner Zeit weit voraus waren. Sein Tarot gehört zu seinem Spätwerk und enthält in Symbolen das gesamte Wissen seines Schöpfers. In ihrer Aussagekraft sind die Karten dabei sehr modern; ihre Dramatik und Tiefe faszinieren viele Menschen trotz der wilden Gerüchte, die sich um die Person Crowley ranken. Lenormandkarten Das wohl berühmteste und gängigste Kartendeck von Madame Lenormand, die am 27. Mai 1772 in der Normandie geboren wurde. Sie war eine einflussreiche französische Wahrsagerin. Sie soll den Führern der französischen Revolution ihren gewaltsamen Tod, Napoleon seinen Sturz vorhergesagt haben. Die Lenormandkarten Sibylle von Paris wurden kurz nach ihrem Tod in Paris veröffentlicht und fanden aufgrund ihrer Lebensnähe sofort einen reißenden Absatz. Vom Aufbau her entsprechen die Lenormandkarten dem traditionellen Skatspiel, und neben der eigentlichen Darstellung findet sich auf jeder Karte auch heute noch eine kleine Abbildung der zu Grunde liegenden Spielkarte. Aus den anfänglichen 54 Karten
5 entstand schon bald der heute übliche Kleine Lenormand mit 36 Karten. Skatkarten Die Skatkarten sind schnörkellose Spielkarten taugen zu mehr als zum Zeitvertreib auf heimischen Spieltischen. Sie sind im Vergleich zu den anderen Orakelkarten beim Kartenlegen, diejenigen die sich nicht durch schöne und fantasievolle Bilder darstellen. Sie sind fast jedem bekannt als normales Kartenspielen. Das Kartendeck ist nicht nur die vier Lebensbereiche anhand der Farbgebung unterteilt. Liebe-und Familienangelegenheiten werden durch die Karten Herz, Finanzen durch das Karo, Lebensumbrüche und Veränderungen durch das Pik und spezielle Problemfelder und die Gesundheit durch das Kreuz genau und treffsicher analysieren. Die Personenkarten beim Kartenlegen mit den Skatkarten lassen sich relativ gut, dadurch dass sie ja paarweise vertreten sind, erkennen. Immerhin handelt es sich bei den Skatkarten um 8 Personen die in irgendeiner Form eine Rolle spielen.
6 Kipper- und Zigeunerkarten Zu den Wahrsagekarten gehören auch die Kipper- und Zigeunerkarten, bei denen ein Kartendeck aus 36 Karten besteht. Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Begriff der Zigeunerkarten. Die Herkunft der Zigeunerkarten ist umstritten, denn die Zigeuner selbst hatten oftmals ausschließlich mündlich ihre Weisheiten weitergegeben und sie benutzten zum Kartenlegen eigene Karten mit eigenen Schriften, Worten und Symbolen, die nur sie persönlich verstehen konnten. Vermutet wird, dass es sich um Karten handelt, die schon Jahrhunderte lang dem Wahrsagen dienten, sich jedoch in Bild und Bedeutungen verstecken sollten als Karten für reine Gesellschaftsspiele, da das Wahrsagen oftmals nicht erlaubt war. Unter Todesstrafe gesetzt wurde das Kartenlegen und Vorhersagen, ebenso wie jede Mystik und jedes Geheime Wissen, in der Zeit von Adolf Hitler. Kartenleger und Kartenlegerinnen verschwanden in den Untergrund, da sie systematisch verfolgt wurden und so entstanden als gesellschaftsfähige Karten die Kipper- und Zigeunerkarten. So konnten die Karten als Gesellschaftsspielkarten überleben und wer mehr darum wusste, konnte sie insgeheim auch anders nutzen. Die Wahl der Zigeunerkarten-Darstellung der Bilder entspringt der damaligen eher gehobenen Gesellschaftsschicht.
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