Konzeption und Umsetzung der Geschäftswertbeitragsrechnung als Lenkungsinstrument für den Mittelstand
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- Gisela Lilli Fromm
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1 Konzepion und Umsezung der Geschäfswerbeiragsrechnung als Lenkungsinsrumen für den Mielsand Prof. Dr. Dr. habil. Hors Wildemann und Dipl. Wirsch.-Ing. Axel Niemeyer, München erschienen in Wirschafswissenschafliches Sudium (WiS) Hef 10 Okober 2002 Das Konzep des Geschäfswerbeirags wird als Messgröße und Lenkungsinsrumen für die Unernehmenswerseigerung erfolgreich bei Großunernehmen eingesez. Akuelle Enwicklungen wie die zunehmende Verbreiung von Kapialbeeiligungsgesellschafen oder die zu erwarenden Veränderungen aus dem Regelwerk von Basel II fordern auch für den Mielsand neue Mess- und Lenkungsinsrumene. Der vorgeschlagene Konzepions- und Umsezungsansaz für die Geschäfswerbeiragsrechnung biee Leilinien für ein pragmaisches Konzep und eine Vorgehensweise, die eine erfolgreiche Einführung unersüz. Prof. Dr. Dr. habil. Hors Wildemann is Inhaber des Lehrsuhls für Beriebswirschafslehre mi Schwerpunk Logisik der Technischen Universiä München. Dipl. Wirsch.-Ing. Axel Niemeyer is Dokorand und Beraer am Transfer-Cenrum TCW.
2 Werseigerung als Chance für den Mielsand Die Seigerung des Unernehmensweres is ein zenrales Ziel vieler Unernehmen geworden. Tradiionelle Zielgrößen wie Umsaz oder Gewinn vermögen kaum mehr darüber Auskunf zu geben, ob das Unernehmen den neuen Anforderungen gewachsen is (vgl. Wildemann, 2001, S. 15). Zur Nuzung der Chancen inernaionaler Kapialmärke haben Großunernehmen wie DaimlerChrysler, Siemens oder Mannesmann schnell auf die neuen Anforderungen reagier und inerne Wermaßsäbe eingeführ (vgl. Wildemann, 2002a, S. 9). In Deuschland wurde Werorienierung als Gegensaz zur Miarbeier- und Kundenorienierung begriffen (vgl. IG Meall, 2000, S. 3) und die Implemenierung verzöger. Zudem führen mehodische Schwierigkeien der Überragbarkei der amerikanischen Mehode auf die deuschen HGB-Jahresabschlüsse zu einer verzögeren Verbreiung dieses Insrumenes. Akuelle Enwicklungen ragen jedoch zu einer Verbreiung der werorienieren Seuerung im deuschen Mielsand bei: zunehmender Informaionsbedarf der Gesellschafer, zunehmender Einfluss von Beeiligungsgesellschafen (vgl. BVK, 2002) und Beonung der Kapialkosendiskussion durch das Basel II-Abkommen (vgl. Barh, Allmendinger, 2001, S. 552). Durch die Shareholder Value-Diskussion is es auf der Eigenkapialseie der Unernehmen zu einer zunehmenden Aufmerksamkei der Aneilseigner und Gesellschafer bezüglich der Verzinsung ihrer Einlagen gekommen. Sie fordern von ihren Unernehmen weier gehende Informaionen als in der Vergangenhei. Im Rahmen von Kapialerhöhungen haben Kapialbeeiligungsgesellschafen in vielen Unernehmen Kapialaneile übernommen. Gerade diese Eigenümer fordern eine klare Ausrichung des unernehmerischen Handelns auf die Seigerung des Weres ihrer Kapialaneile. Und auf der Seie der Fremdkapialgeber wird die Bedeuung der Kapialkosen und die Abhängigkei der Fremdkapialzinsen vom unernehmerischen Risiko durch die Beschlüsse von Basel II unermauer. Dadurch eröffne sich für die Unernehmen die Chance, durch klare Informaionen über die Enwicklung des Unernehmensweres nich nur besehende Aneilseigner zu halen,
3 - 3 - neue Aneilseigner für kapialinensive sraegische Maßnahmen zu werben und den Fremdkapialzins durch eine Neue Offenhei zu senken, sondern auch die eigene Effizienz durch die Wer seigernden Programme zu erhöhen (vgl. Wildemann, 2002; Haspeslagh/Noda/Boulos, 2001, S. 46). 2. Der Geschäfswerbeirag (GWB ) Der Economic Value Added (EVA)/Geschäfswerbeirag (GWB) ha sich als eine Messgröße der Unernehmenswerseigerung eablier. Er is das Residualergebnis, das nach Abzug der realen Kapialkosen im Unernehmen verbleib. Dabei definier sich der EVA anhand des modifizieren Periodenergebnisses NOPAT (Ne Operaing Profi afer Taxes) (zur gesamen Berechnungssysemaik vgl. Güner/Landrock/Muche, 2000a, S. 72 und Wehrheim/Schmiz, 2001, S. 495) als: EVA= Modifizieres Ergebnis Gesame Kapialkosen Die gesamen Kapialkosen werden dabei wie folg berechne: Gesame Kapialkosen = WACC Invesiionssumme Der Weighed Average Cos of Capial (WACC), die gewogenen Kapialkosen, berechnen sich als Markwer gewichee Eigen- und Fremdkapialkosen. Dabei sind die Rendieforderungen aller Kapialgeber zu berücksichigen. WACC MWEK FK = * EKS + ( MWEK + FK ) ( MWEK + FK * ) FKS mi EKS = Eigenkapialkosensaz MWEK = Eigenkapial zum Markwer FKS = Fremdkapialkosensaz FK = Fremdkapial Die eingeseze Berechnungsmehodik für Invesiionssumme und modifizieres Periodenergebnis is abhängig von dem verfügbaren Umfang der Unernehmensinformaionen. Die Invesiionssumme ergib sich bei ausschließlicher Verfügbarkei von Jahresabschlussinformaionen auf Basis der Vermögensseie der Bilanz und der verfügbaren Informaionen aus dem Jahresabschluss aus Anlage- und Umlaufvermögen mi Bereini
4 - 4 - gungen für Rücksellungen, Werpapiere und Schuldscheine sowie Anlagen im Bau (vgl. Güner/Landrock/Muche, 2000a, S. 72). Invesiionssumme und NOPAT können mi exern verfügbaren Daen des Jahresabschlusses jedoch nur abgeschäz werden (vgl. Güner/Landrock/Muche, 2000a, S. 72). Mi selekiven zusäzlichen unernehmensinernen Daen berechnen Keller/Plack (2001, S. 349) das beriebsnowendige Kapial uner Berücksichigung der kapialisieren Leasingaufwendungen, des Geschäfsund Firmenweres und des F+E-Aufwands wie folg: Bilanzsumme + kapialisiere Leasingaufwendungen +/- laene Seuern + sille Reserven im Vorrasbereich + Geschäfs- und Firmenwer + F+E-Aufwand - Werpapiere des Umlaufvermögens - Anlagen im Bau Invesiionssumme Die Unernehmensberaung Sern Sewar & Co. geh auf Basis von umfassenden Zusazinformaionen aus dem inernen Rechnungswesen von 164 Anpassungen (sog. Conversions) aus (vgl. Keller/Plack, 2001, S. 348), die zur Berechnung von Invesionssumme und NOPAT erforderlich sind. Für den Ansaz der zeilichen Bezugsgröße werden sowohl der Ansaz zu Beginn der Periode (vgl. Fischer/Wenzel, 2000, S. 8), der Ansaz zum Periodenende (vgl. Hoseler, 1996, S. 37), oder bei sarken Schwankungen der Durchschni von Anfangs- und Endkapial (vgl. Hoseler, 2000, S ) verwende. Die Modifikaion des Periodenergebnisses orienier sich an der Korrekur außerordenlicher, finanzierungs- und bewerungsinduzierer Einflüsse (vgl. Richer, 1996, S. 250) sowie an der Bereinigung der Verschiebungen zwischen Abschreibungen und Invesiionen der neuen Akiva (z. B. F+E-Aufwand). Güner/Landrock/Muche wählen folgendes Berechnungsschema auf Basis ihrer Definiion der Invesiionssumme (vgl. Güner/Landrock/Muche, 2000a, S. 72):
5 - 5 - Beriebsergebnis + Zinsen auf Pensionsrücksellungen + Abschreibungen des Geschäfsjahres auf den Geschäfs- oder Firmenwer + Veränderungen der sonsigen Rücksellungen - Gewerbeerragsseuer NOPAT vor Körperschafsseuer Analog zur ihrer Berechnung des beriebsnowendigen Vermögens wählen Keller/Plack im Rahmen ihres Ansazes eine NOPAT-Berechnung, die die Leasingaufwendungen, den F+E-Aufwand, die Veränderung der laenen Seuern und der sillen Reserven im Vorrasbesand berücksichig (vgl. Keller/Plack, 2001, S. 348). Somi ergeben sich Varianen der EVA-Berechnung in Abhängigkei von den verfügbaren Informaionen, der Anzahl der gewählen Conversions sowie der zeilichen Bezugsgröße. Die Vielzahl möglicher Conversions aus inernen und exernen Daenquellen erschwer die pragmaische Anwendung des EVA-Konzepes, insbesondere für den Mielsand. Bei der Auswahl der Leilinien für ein Konzep der Geschäfswerbeiragsrechnung sind Krierien wie die Beeinflussung des zukünfigen Enscheidungsverhalens, die Versändlichkei, die Wesenlichkei sowie die Prakikabiliä der Berechnung zugrunde zu legen (vgl. Fischer/Wenzel, 2000, S. 11 und Shaked/Michel/Leroy, 1997, S. 50). 3. Leilinien eines Konzepes für die Geschäfswerbeiragsrechnung Um die Chancen einer Geschäfswerbeiragsrechnung für den Mielsand nuzbar zu machen, haben die Verfasser im Rahmen von Indusrieprojeken Leilinien enwickel, die auf die spezifischen Anforderungen der Prakikabiliä und Transparenz sowie der Kapial- und Eignersrukur des Mielsandes ausgeriche sind. 3.1 Die gesamen Kapialkosen auf Unernehmensebene sind mi der Passivseie der Bilanz (zzgl. Leasing) simmig abzugleichen. Die gesamen Kapialkosen der Unernehmung müssen auf der Gesamunernehmensebene die asächlich gezahlen Fremdkapialzinsen und den asächlich geforderen Ei
6 - 6 - genkapialzins abdecken. Das zinsragende Kapial des Gesamunernehmens muß daher über die Passivseie der Bilanz (zzgl. Leasing in Leilinie 3) errechne werden. Nur dann kann jeder zinsragenden Kapialposiion direk der ensprechende Kapialkosenblock zugerechne werden. 3.2 Das Zins ragende Kapial berechne sich aus dem Jahresdurchschniswer der jeweiligen Kapialposen. Die Sichagswere der Kapialposiionen der Bilanz spiegeln nich die asächlichen, zeiraumbezogen zu verzinsenden Kapialberäge wider. Daher is der Bezug von Kapialkosen aus der Gewinn- und Verlusrechnung und Invesiionssumme aus der Bilanz nich zulässig. Insbesondere bei mielsändischen Unernehmen kann die Finanzierung hoher Einmalinvesiionen diese Relaion deulich verzerren. Diese Diskrepanz wurde bei der GWB-Umsezung in verschiedenen Praxisfällen besäig. Daher is eine Ableiung aus der asächlichen jahresdurchschnilichen Kapialsrukur erforderlich, die beispielsweise auf der Basis von Monasbilanzen ermiel werden kann. 3.3 Kapial ersezende Leasing-Verräge sind in der asächlichen Kapialsrukur und der Modifikaion des Periodenergebnisses zu berücksichigen. Im Rahmen des asächlichen Kapials sind insbesondere auch die Kapial ersezenden Leasing-Verräge zu berücksichigen (vgl. Hoseler, 1996, S.37). Dabei is je Leasing-Verrag zu prüfen, ob die Operae Leasing-Finanzierung eine Finanzierung mi klassischem Fremd- oder Eigenkapial ersez. Die anzusezende Leasing-Summe ergib sich aus dem Reswer, der sich nach der Berücksichigung der bisher angesezen Abschreibungen ergib. Die anzusezende Ergebnis-Modifikaion separier innerhalb der Leasingrae Abschreibungs- und Zinsaneile und addier die Leasingzinsen dem Periodenergebnis hinzu. 3.4 Das beriebsnowendige Vermögen der Akivseie der Bilanz dien der Aufeilung des beriebsnowendigen Kapials auf die Geschäfsbereiche. Bei gemeinschaflicher Führung und Finanzierung von Geschäfsbereichen is eine Aufeilung des Kapials auf die Unernehmensbereiche nich möglich. Daher muß die
7 - 7 - Aufeilung der Gesamsumme der Invesiionssumme bzw. des beriebsnowendigen Kapials durch die Spalung der Akivseie der Bilanz erfolgen. Dabei wird das beriebsnowendige Vermögen der Geschäfsbereiche durch das zurechenbare Anlage- und Umlaufvermögen errechne. Auf Basis des Vermögensaneils der Geschäfsbereiche werden den Geschäfsbereichen bei homogener Finanzierungssrukur die ensprechenden Kapialkosenaneile zugerechne. 3.5 Der Eigenkapialzins wird im WACC mi dem jahresdurchschnilichen Nennwer des Eigenkapials gewiche. Bei nich-börsennoieren Unernehmen des Mielsands wird das Eigenkapial rein bilanziell definier. Ein Markwer des Eigenkapials is nich eindeuig ermielbar. Der Eigenkapialzins dien der Ermilung der Kapialkosen, bei der die Rendieforderungen aller Kapialgeber zu berücksichigen sind (vgl. Fischer/Wenzel, 2000, S. 9). Sofern die Aneilseigner keine Bewerung zu Markweren fordern, können die gewogenen Kapialkosen zielführend aus dem Bilanzwer des Eigenkapials ermiel werden. 3.6 Ergebnis und Kapialzinssäze werden als Vor-Körperschafsseuer-Berachungen geführ. Bei der Berechnung des Ergebnisses ha eine Vor-Körperschafsseuer den Voreil einer durchgängigen Vergleichbarkei für die Aneilseigner. Gerade bei mielsändischen Unernehmen mi Überkreuzbeeiligungen ergeben sich in der Praxis differenziere Körperschafsseuersäze für die verschiedenen Aneilseigner. Eine Vor-Körperschafsseuer-Berachung schaff hierbei eine gemeinsame Versändigungsbasis. 4. Das Konzep der Geschäfswerbeiragsrechnung für den Mielsand Auf Basis der sechs Leilinien wird die Formulierung des Geschäfswerbeirags (GWB) für deusche mielsändische Unernehmen möglich: Der GWB is dabei definier als: GWB = Modifizieres Ergebnis Gesame Kapialkosen mi:
8 - 8 - Gesame Kapialkosen = WACC Zinsragendes Kapial Der WACC berechne sich als nennwergewichee Eigenkapialkosen und Kosen des zinsragendes Fremdkapials: WACC EK zfk 1 LK = * EKS + * FKS * LKS ( EK + zfk ) ( EK + zfk ) ( EK + zfk ) mi LKS = Leasingkapialkosensaz LK = Leasingkapial EKS = Eigenkapialkosensaz vor ES. EK = Eigenkapial zu Nennweren Das zinsragende Kapial des Unernehmens ergib sich aus der Passivseie der Bilanz zu: Jahresdurchschni des Eigenkapials + Jahresdurchschni der Gesellschaferdarlehen + Jahresdurchschni der Bankverbindlichkeien + Pensionsrücksellungen + Jahresdurchschni des Resweres des Leasing-Vermögens + sonsiges zinsragendes Fremdkapial (z. B. Darlehen der Unersüzungskasse) Zinsragendes Kapial Das modifiziere Periodenergebnis ergib sich aus: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfsäigkei vor Zinsen + Kalk. Zinsen auf Pensionsrücksellungen + Veränderungen der sonsigen Rücksellungen + Leasingzins - Gewerbeerragsseuer Ergebnis nach Bereinigung von Zinsen, Rücksellungen und Gewerbeerragsseuer Für die Geschäfsbereiche in einem Mehrbereichsunernehmen ergeben sich folgende Herleiungen: Der GWB is definier als: GWB = Modifizieres Periodenergebnis Kapialkosen UB1 UB1 GB1 Die Kapialkosen des Unernehmensbereiches errechnen sich zu: Kapialkos en GB1 = KapialaneilGB 1 Kapialkosen
9 - 9 - Für die Berechnung der Kapialkosen is bei homogener Kapialsrukur der Geschäfsbereiche der gleiche Ansaz zu wählen wie auf Unernehmensebene. Der Kapialaneil berechne sich uner Berücksichigung der kapialisieren Leasingaufwendungen für mielsändische Unernehmen wie folg: Kapialaneil = GB1 BeriebsnowendigesVermögen GB1 BeriebsnowendigesVermögen und Zurechenbares Anlagevermögen + zurechenbares Umlaufvermögen Beriebsnowendiges Vermögen Die Vorgehensweise zur Berechnung der GWB-Srukur im Gesamunernehmen erfolg hierarchisch und ermiel sequeniell die GWB des Gesamunernehmens, der Geschäfbereiche und der sraegischen Geschäfsfelder (vgl. Abb. 1). 1. Berechnung des GWB des Gesamunernehmens - Einigung über die Soll-Eigenkapialrendie - Ermilung der Jahresdurchschniswere der Kapialposen - Berechnung der Kapial ersezenden Leasingsummen und Leasingzinsen - Ermilung des modifizieren Periodenergebnisses - Inegraion und GWB-Berechnung 2. Berechnung des GWB der Geschäfsbereiche (GB) - Spalung von Anlage- und Umlaufvermögen des Gesamunernehmens - Spalung von Anlage- und Umlaufvermögen auf GB-Ebene - Ableiung der Kapialkosen auf GB-Ebene - Ermilung des modifizieren Periodenergebnisses - Inegraion und GWB-Berechnung 3. Berechnung des GWB der sraegischen Geschäfsfelder (SGF) - Spalung von Anlage- und Umlaufvermögen auf SGF-Ebene - Ableiung der Kapialkosen auf SGF-Ebene - Ermilung des modifizieren Periodenergebnisses - Inegraion und GWB-Berechnung Abb. 1: Vorgehensweise zur GWB-Berechnung eines Mehrbereichsunernehmens
10 Fallsudie zur Umsezung des GWB als Lenkungsinsrumen Während die Basis der GWB-Einführung die Konzepion der Seuerungsgrößen is, zeigen Fallsudien, dass die Einführung des GWB sich nich nur auf die Schaffung einer neuen Kennzahl beschränken darf, sondern sich gegenseiig ergänzende finanzielle und sraegische Teilprojeke umfassen muss. Das hier berachee Unernehmen is in der Meallbearbeiung und -veredelung äig und hae im Jahr 2000 einen Umsaz von über 350 Mio. DM. Das Unernehmen ha drei Geschäfsbereiche, die in insgesam 14 sraegische Geschäfsfelder unereil sind. Zur GWB-Berechnung wurde zunächs das oben beschriebene Konzep der GWB-Berechnung eingeführ. Dazu wurde die Ergebnisbereinigung, die Gesamkapialberechnung und schließlich die Kapialkosensazermilung durch eine Aufspalung der Unernehmensdaen bis auf Ebene der sraegischen Geschäfsfelder durchgeführ. Zunächs wird die Soll-Eigenkapialrendie fesgeleg. Mi dem Ziel, den Markzins um 10% zu überreffen, und einem zum Zeipunk des Projekes anzusezenden Markzins für 10jährige Saasanleihen von 5,33% ergab sich eine Vor-Seuer-Soll-Eigenkapialrendie von 15%. Bei der Berachung der Jahresdurchschniswere der Kapialposen zeige sich die Unzulänglichkei der Jahresabschlussbilanz für die Kapialkosenermilung. Der Fremdkapialposen war bis zum Jahresabschluss des Referenzjahres auf ein Niveau zurückgefahren worden, das wei uner dem Jahresdurchschniswer lag. Eine Überleiung von asächlichem Zinsniveau, Zinsaufwand lau Gewinn- und Verlusrechnung und Zins ragendem Kapial lau Bilanz is nich sinnvoll möglich. Uner Berücksichigung der Jahresdurchschniswere von Eigenkapial, Gesellschaferdarlehen, Zins ragendem Fremdkapial (inkl. Leasing), Darlehen der Unersüzungskasse und Pensionsrücksellungen ergab sich ein die asächlichen Verhälnisse widerspiegelnder Verlauf in Form eines koninuierlichen Ansiegs des Zins ragendes Kapials.
11 Das finanzielle Teilprojek unersuche die Ermilung der opimalen Kapialsrukur. Die ermielen Vor-Seuer-Finanzierungssäze zeigen eine relaiv homogene Vereilung der Fremdkapialfinanzierungszinsen. Finanzierungszinssäze 16,0% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 6,0% 4,0% 2,0% 0,0% 6,8% Anlagenleasing Gebäudeleasing 5,6% 6,0% 6,0% 6,0% 5,90% Gesellschaferdarlehen 15,0% Eigenkapial Pensionsrücksellungen Zinsragendes Fremdkapial Unersüzungskasse Abb. 2: Finanzierungssäze des Unernehmens Auf Basis dieser Darsellung wurde die Planung wieder verworfen, einen Teil des Gesellschaferdarlehens in Eigenkapial umzuwandeln, um die Kapialsrukur weier zu verbessern. Eine poenzielle Senkung der Fremdkapialzinsen durch die verbessere Kapialsrukur häe die höheren Eigenkapial-Zinsen nich aufwiegen können. Das sraegische Teilprojek unersuche das Geschäfsmodell auf Wervernicher und sraegische Opionen. Bei der GWB-Analyse der sraegischen Geschäfsfelder wurden die GWB zweier aufeinander folgender Perioden unersuch. Es wurden zwei Wer vernichende Bereiche idenifizier. Das GWB-Defizi der beroffenen Geschäfsfelder war dabei deulich höher als das bisher bekanne Ergebnisdefizi, da die Kapialinensiä der Geschäfsfelder überdurchschnilich hoch war. Auf Basis dieser und weierer Überlegungen wurde dann eine sraegische Weierenwicklung der Geschäfsfelder (vgl. Abb. 3) konzipier, bei der die beiden Defizi-Felder die Eckpunke markieren, aber auch für alle anderen Geschäfsfelder passende Weierenwicklungsperspekiven aufgezeig werden konnen.
12 Werschaffung 5. Profiables 5. Profiables exernes exernes Wachsum Wachsum 4. Profiables 4. Profiables inernes Wachsum inernes Wachsum Ausbau der Kapialbasis 3. Erhöhung der 3. Erhöhung der Kapialprodukiviä Kapialprodukiviä Kernkompeenzausbau 8 4 (Akquisiion) Effiziener Kapialeinsaz 1. Liquidaion/Verkauf 1. Liquidaion/Verkauf 2. Seigerung der 2. Seigerung der Cash-Flow-Marge Cash-Flow-Marge Erlösmanagemen Verflüssigung 10 (Verkauf) 9 (Liquidaion) 6 (Liquidaion) 5 5 (Liquidaion) idealypische Phasen Abb. 3: Weierenwicklung der sraegischen Geschäfsfelder Nich zulez der Pragmaismus des eingeschlagenen Weges (z. B. Verzich auf eine große Anzahl von Conversions) durch die Überleibarkei von Unernehmensergebnis auf GWB (durch die Berechnung des GWB über die Kapialseie auf der Gesamunernehmensebene) und durch die Operaionalisierung auf Geschäfsfeldebene (durch die aneilige Kapialkosenzurechnung über das beriebsnowendige Vermögen) ha zum Umsezungserfolg dieser Mehode in der gezeigen Fallsudie beigeragen. 6. Fazi und Ausblick Die Beraung von Unernehmen des deuschen Mielsands ha gezeig, dass der derzeiige Sand der Lieraur keine prakikable und akzepiere Mehode zur Berechnung des Economic Value Added zur Verfügung sellen kann. In Zusammenarbei mi Unernehmen wurde eine pragmaische Mehode enwickel, um die Chancen einer ransparenen Darsellung des EVA für den Mielsand nuzbar zu machen. Das Ziel der Redukion der Berechnungskomplexiä is dabei genauso realisier worden, wie die Bereinigung von Verzerrungen, die sich aus der rein exernen, bilanzbasieren Berechnung ergeben. Eine Implemenierung des GWB als unernehmerisches Lenkungsinsrumen darf jedoch nich bei der Berechnung des Geschäfswerbeirags enden, sondern muss die Chance zur unernehmensweien Neuorienierung nuzen. Im Rahmen von Teilprojeken müssen alle Beschäfigen auf das neue Ziel verpfliche und im Anschluss daran geschul werden. Ers dann kann das Werseigerungspoenzial von GWB-Einführungen voll realisier werden (vgl. Wildemann, 2002b).
13 Lieraur Barh, T./Allmendinger D., Auswirkungen von Basel II auf das Conrolling, in: Conrolling, 13. Jg (2001), H. 11, S BVK (Hrsg.), Faken und Zahlen - Die Porfoliobewegungen, hp:// Güner, T./Landrock, B./Muche T., Gewinn- versus unernehmenswerbasiere Performancemaße, Eine empirische Unersuchung auf Basis der Korrelaion von Kapialmarkrendien, Teil I: Grundlagen und Design der Sudie, in: Conrolling, 12. Jg. (2000a), H. 2, S Güner, T./Landrock, B./Muche T., Gewinn- versus unernehmenswerbasiere Performancemaße, Eine empirische Unersuchung auf Basis der Korrelaion von Kapialmarkrendien, Teil II: Daenaufbereiung, Ergebnisse und Schlußfolgerungen, in: Conrolling, 12. Jg. (2000b), H. 3, S IG Meall (Hrsg.), Shareholder Value Kapialmarkorieniere Konzepe auf dem Prüfsand, Frankfur am Main 2000 Keller, B./Plack, A., Economic Value Added als Unernehmensseuerungs- und -bewerungsmehode, in: Kosenrechnungspraxis, 45. Jg. (2001), H. 6, S Haspeslagh, P./Noda T., Boulos, F., Wermanagemen über die Zahlen hinaus, in: Harvard Business Manager, 22. Jg. (2001), H. 6, S Hoseler, S., Führen mi EVA, in: Der Organisaor (1996), H. 3,S Hoseler, S., Economic Value Added (EVA)-Darsellung und Anwendung auf Schweizer Akiengesellschaf, 4. Aufl., Bern 2000
14 Richer, F., Konzepion eines markwerorienieren Seuerungs- und Monioringsysems, Regensburg 1996 Shaked, I./Michael, A./Leroy, P., Creaing Value hrough E. V. A. Myh or Realiy, in: Sraegy + Business (1997), H. 4, S Wehrheim, M./Schmiz, T., Werorieniere Kennzahlen Ein zusammenfassender Überblick, in: WiS, 30. Jg. (2001) H.9, S Wildemann, H., Werseigerung von Unernehmen Mi welchen Mehoden, München 2001 Wildemann, H., Value Creaion Ein Programm zur Werseigerung von Unernehmen, TCW-repor Nr. 34, München 2002a Wildemann, H., Unernehmenswerseigerung Leifaden zur mehodengesüzen Werseigerung von Unernehmen, München 2002b
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