Demenz im Akutkrankenhaus Herausforderndes Verhalten im Fokus
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- Britta Henriette Giese
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1 Demenz im Akutkrankenhaus Herausforderndes Verhalten im Fokus Dr. Winfried Teschauer, M. Sc. Projektkoordinator Gesellschaft, e.v. Ingenium-Stiftung Ingolstadt 18. Alzheimer-Tag Brandenburg Menschen mit Demenz im Krankenhaus Potsdam, 22. September 2015
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3 Prävalenz von Demenzerkrankungen in Akutkrankenhäusern 11% aller Patienten bzw. 18% aller Patienten >65 Jahre (Arolt et al.) 28% aller Patienten (>60 Jahre) Trauschke et al. Genaue Abklärung durch Ghost- Studie Quelle: Arolt et al., 1997; International Journal of Psychiatry in Clinical Practice The Lubeck General Hospital Study. I: Prevalence of psychiatric disorders in medical and surgical inpatients Trauschke et al., 2009; Z. Gerontol. Geriatr. 42: Zur Diagnostik und Häufigkeit von demenziellen Erkrankungen. Eine prospektive Untersuchung im Alltag einer geriatrischen Klinik (PAOLA-Studie). Pinkert, C. und Holle, B, 2012; Z. Gerontol. Geriatr. 45: Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus Literaturübersicht zu Prävalenz und Einweisungsgründen [Review]
4 Patienten sind real 48,9 55,1 62,4 Quelle: destatis, 2010 Demographischer Wandel in Deutschland, Heft 2, Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern
5 Prävalenzraten nach Fallcodierung Demenzfälle unter Behandlungsfällen: 1.6 Promille! Quelle: destatis, 2010 Demographischer Wandel in Deutschland, Heft 2, Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern
6 Das Bayerische Projekt Gesellschaft - LV Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Robert Bosch Stiftung Bayerische Krankenhausgesellschaft e.v. bzw. Bayerisches Institut für Krankenhausorganisation und Betriebsführung (Erste Projektphase) Kooperationen zwischen regionalen Alzheimer Gesellschaften, dem und Akutkrankenhäusern
7 Projektpartner Phase III Gesellschaft - LV Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege Kostenträger Kooperationen zwischen regionalen Alzheimer Gesellschaft München bzw. dem und Akutkrankenhäusern Gesellschaft e.v.
8 Projektpartner Klinikum Ansbach Vincentinum Augsburg Donau-Ries-Klinik Donauwörth Sana Klinikum Hof Klinikum Kempten Klinikum Illertissen Klinikum Ingolstadt Ilmtal Kliniken Mainburg / Klinikum Krumbach Pfaffenhofen Klinikum Neuperlach Kliniken Münchberg / Naila Helios-Klinik München Klinikum Nürnberg KH St. Josef Regensburg Kreisklinik Roth Klinikum Weilheim Kliniken Altmühlfranken KH Vilshofen Leopoldina KH Schweinfurt
9 Faktoren, die die Prognose negativ beeinflussen Kognitive Beeinträchtigung Rational nicht erreichbar Fehlende Bezugspersonen Fremde Umgebung und veränderter Tagesablauf unpassendes Milieu: Schnelligkeit, Hektik, Architektur Krisensituation Demenzsyndrom Herausforderndes Kognitives Verhalten Risiko Delir Nicht vertraute und Angst auslösende Abläufe und Handlungen Fehlende Abwechslung, Beschäftigungs- und Bewegungsmöglichkeit Umgangsformen: Funktionale Kommunikation, Anforderungen, Zurechtweisung, Gewalt Medikamente: Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen
10 Wesentliche Ziele Modul I Demenzsensibles Konzept Sensibilisierung für kognitive Risiken auf allen Ebenen und in allen Berufsgruppen Schulung / Fortbildung von Krankenhausmitarbeitern zu den Themen kognitive Risiken und Demenz Erarbeitung von Prozessen und Strukturen in der regionalen Kooperation AG / KH Beratung der Krankenhäuser durch die Alzheimer Gesellschaften Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit / Veranstaltungen Einbindung von Angehörigen Einbindung von Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Nachhaltige Veränderungen an den Krankenhäusern induzieren Erkenntnisse zum Projektverlauf durch eine Evaluation durch die BAlzG
11 Exemplarische Ergebnisse Eingangsbefragung Teilnehmende Berufsgruppen Vorkenntnisse Demenz Bewertung Schulungen Rezeption des Begriffes Herausforderndes Verhalten Herausforderndes Verhalten: Häufigkeit, Arten, Reaktionen
12 Exemplarische Ergebnisse Eingangsbefragung Teilnehmende Berufsgruppen Phase II n = 269 Sozialdienst 5 2% Sonstige 20 7% unklare Antwort 7 3% leer 6 2% Assistenzberuf / Therapeuten 8 3% Assistenzarzt 13 5% Ärzte 16 6% Pflegehilfe 6 2% Gesundheits- und Altenpflege 3-jährig %
13 Vergleich Ergebnisse Eingangsbefragung Phase I - Phase III Vorkenntnisse zur Demenz 100% 90% 80% 26% 36% 70% 49% 60% 50% 40% 30% 20% 71% 63% 49% 10% 0% Phase I n=475 Phase II n=268 Phase III n=183
14 Inhalte Tag 1 Wissen und Verstehen Warum wir hier sind Das bayerische Projekt Demenz im Krankenhaus Einführung Krankheitsbild, Diagnostik und Therapieformen Dimensionen der Verwirrtheit: In welcher Welt lebt ein Mensch mit Demenz? Problemfeld Krankenhaus
15 Inhalte Tag 2 Handlungsoptionen Kommunikation, Umgang Umfeld / Milieu Validation Biographie Kitwood Beschäftigungsmöglichkeiten Umsetzungsmöglichkeiten
16 Schulung hilfreich? Empfinden Sie die Inhalte der Schulung als hilfreich im Umgang mit Menschen mit Demenz? n=83 nicht hilfreich 0 0% weiß nicht 1 1% teilweise hilfreich 32 39% sehr hilfreich 50 60%
17 Schulung: Veränderte Wahrnehmung? Hat sich Ihre Wahrnehmung von Menschen mit Demenz infolge der Schulungen verändert? n=85 nein 7 8% weiß nicht 5 6% leer 2 2% Veränderte Wahrnehmung 0 0% ja 71 84%
18 Symptomgruppen des Demenzsyndroms - die ABC-Regel A Activity / Aktivität Beeinträchtigung in den Alltagsaktivitäten komplexere IADL / IATL in exekutiven Funktionen basale ADL / ATL im weiteren Krankheitsverlauf B Behaviour / Psychiatrische bzw. nicht-kognitive Symptome (BPSD) Depression, Agitation, Apathie, Wahn (situative / illusionäre Verkennung, Inhalte: Eifersucht, Vergiftung, Diebstahl ), Halluzination, Angst, Euphorie, Enthemmung Reizbarkeit, Schalf- Essstörung (z.b. NPI), Persönlichkeitsveränderungen, Verhaltensstörungen, vegetative Symptome (FTD) C Cognition / Kognitive Symptome Zeitliche, räumliche, personelle und situative Verwirrtheit Kurzzeitgedächtnis, andere Gedächtnisinstanzen, Lernen Spracherzeugung, Sprachverständnis usw. Schmidtke und Hüll, 2005
19 Was verbinden Sie mit den Begriff Herausforderndes Verhalten? Phase II, n=284 belastungsorientierte Wahrnehmung n=34; 13% einfühlsame Handlungsoption; n=30; 11% nicht zuzuordnen n= 1; 0% leer n=79; 29% umschreibende Definition n=26; 10% unbekannt n=36; 13% abwertende Symptomaufzählung; n=63; 24%
20 Arten von Herausforderndem Verhalten Phase II n=1213 Mehrfachnennung möglich 20 17,2 16, ,3 13,0 12,4 12,4 10 9,6 5 4,1 0
21 Häufigkeit von Herausforderndem Verhalten Phase II, n=263 leer 0% weiß nicht 7% seltener 16% täglich 31% einmal / Woche 20% zweimal / Woche 26%
22 Reaktionen auf Herausforderndes Verhalten Phase II, n= gelegentlich häufig leer 5 0 Beschäftigung freiheitsentziehende Maßnahmen Pflege dem Patienten anpassen Verlegung
23 Reaktionen auf Herausforderndes Verhalten Anwendung von Medikamenten Phase II, n=263 nie 1% leer 2% weiß nicht 4% gelegentlich 42% häufig 51%
24 Ziele und Methoden Modul II Herausforderndes Verhalten Sensibilisierung für das Erkennen von herausforderndem Verhalten Erarbeitung von Ursachen herausforderndem Verhaltens Erarbeitung von Umgangsregeln bei herausforderndem Verhalten Coaching der Mitarbeiter in konkreten Situationen Zusammenführen der Erkenntnisse aus dem Projektzeitraum Erstellen einer klinikinternen Handreichung zum herausfordernden Verhalten Workshop-Tage I und II mit Krankenhausmitarbeitern Moderierte Fallbesprechungen Prozess- und Anwendungsbegleitung (Coaching / Bedside-Teaching)
25 Das Konzept des herausfordernden Verhaltens Das NDB-Modell = Bedürfnisorientiertes Verhaltensmodell bei Demenz need-driven dementia-comprised behaviour Algase et al Herausforderndes Verhalten Hintergrund- Faktoren proximale / nahe Faktoren
26 Das Konzept des herausfordernden Verhaltens Herausforderndes Verhalten Hintergrundfaktoren Proximale/ Nahe Faktoren - Neurologischer Status (Gedächtnis, Merkfähigkeit, Sensorische / Motor. Fähigkeit) - Gesundheitsstatus - Demographische Variablen (Schulbildung, Beruf) - Psychosoziale Variablen (Persönlichkeit, Verhalten bei Stress) - Physiologische Bedürfnisse (Hunger, Durst, Ausscheidung, Schmerz) - Psychosoziale Bedürfnisse (Affekt, Emotionen, Anpassung) - Physikalische Umgebung (Gestaltung, Alltag, Routinen, Lichtund Geräusche-Level) - Soziale Umgebung (Personalausstattung und qualität, Präsenz anderer)
27 Wesentliche Ziele Gesamtprojekt Zusammenführen der Ergebnisse aus sechs / zehn Projektkliniken Erstellen je einer Handreichung im Auftrag des StMUG die an alle Krankenhäuser in verteilt werden soll Demenzsensibles Krankenhaus sechs (19) KH Herausforderndes Verhalten - zehn KH Evaluation der beiden Module durch den
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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