Erfahrungsbericht Universidad Politécnica devalencia im WS 10/11 Facultad de ingenería y diseno

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1 Erfahrungsbericht Universidad Politécnica devalencia im WS 10/11 Facultad de ingenería y diseno Ich studiere Logistikmanagement an der Fakultät 09 der Hochschule München im 6. Semester und habe mich im Frühjahr 2010 dazu entschieden ein Auslandssemester in einem spanischsprachigen Land zu verbringen. (Daraufhin habe ich mich über Partnerhochschulen im International Office erkundigt.) Da ich am Liebsten nach Spanien wollte und noch nie in Valencia war, fiel meine Entscheidung relativ schnell auf die Einwohner Stadt direkt am Mittelmeer. Die Bewerbung Daraufhin habe ich mich im International Office der HM (Hochschule München) beworben. Es folgte ein Motivationsgespräch mit zwei Professoren um herauszufinden, warum ich mir genau diese Stadt ausgesucht habe. Nach der Zusage der HM für meine Wunschuniversität habe ich versucht mich online bei der UPV (Universidad Politécnica de Valencia) einzuschreiben. Leider hatte ich trotz unzähliger Versuche über mehrere Wochen verteilt leider keinen Erfolg. Ich habe mich mit meinem Anliegen auch an die zuständige Stelle der UPV gewandt, von der ich bis heute keine Antwort erhalten habe. Kurz vor dem Ende der

2 Bewerbungsfrist konnte ich mich unerklärlicher Weise endlich anmelden. Dank der Mithilfe des International Office konnten die restlichen Formalitäten relativ schnell geklärt, und die restlichen Unterlagen wie einen Sprachnachweis nach Valencia geschickt werden. Ungefähr Ende Juli habe ich endlich meine langersehnte Zusage aus Spanien bekommen, was leider viel zu spät ist um eventuelle Förderungen wie BAföG zu beantragen, da dort das Semester schon Anfang September startet. Daher musste ich mir einen großen Teil des Auslandssemesters selbst finanzieren. Anreise und Unterkunft Nach dem Erhalt der Zusage habe ich einen Flug gebucht. Die Verbindung von München nach Valencia ist meistens mit einem Stopp in Mallorca oder Madrid verbunden. Eine andere Möglichkeit ist es, mit Ryanair direkt zu fliegen. In dem Fall startet man allerdings in Memmingen. Die Preise variieren zwischen 50,- und 200,- Euro. Außerdem sollte man zeitnah ein Hostel buchen, da zu dieser Zeit tausende von neuen Studenten nach Wohnungen suchen und in Jugendherbergen übernachten. Ich habe mich für das Purple Nest Hostel entschieden, was sich als gute Wahl herausgestellt hat. In Valencia angekommen habe ich sofort mit der Wohnungssuche angefangen. Am besten eignet sich dazu der Anzeigenmarkt für Wohnungen auf der Homepage der UPV. Dort werden täglich viele neue Inserate eingestellt, bei denen es sich hauptsächlich um Wohngemeinschaften handelt. Die monatlichen Mieten variieren zwischen 180,- und 350,- Euro. Ich hatte mich bereits im Vorfeld mit einer Mitkommilitonin aus München getroffen, die mir einige Dinge für die Wohnungssuche in Valencia mit auf den Weg gegeben hat. Zum Beispiel ist ein Heizung jeder Vermittler würde mir widersprechen- in den kalten Monaten von Dezember bis Februar sehr empfehlenswert. Außerdem sollte man seine Ansprüche vom deutschen Standart zurückfahren, da die Wohnungen schlecht isoliert und meist dreckig und heruntergekommen sind. Wenn man genügend Zeit und Ausdauer mitbringt, ist es allerdings auch möglich eine sehr schöne Wohnung finden. Nach einer Zusage kann man meist nach ein oder zwei Tagen einziehen. Die Kaution beträgt in der Regel eine Monatsmiete. Einen Vertrag gibt es allerdings nur in Ausnahmefällen. Die Universität

3 Das Universitätsgelände befindet sich im Nordosten der Stadt und ist sehr weitläufig mit großen Parks angelegt. Wie der Skizze zu entnehmen ist, teilen sich die Fakultäten auf viele einzelne Gebäude auf. Es gibt eine große Auswahl an Freizeitgestaltung. Auf dem Campus gibt es einige Cafés/Bistros bei denen über die Mittagszeit ein Menü für vier Euro angeboten wird. Dies besteht aus Vor-, Nach-, Hauptspeise und einem Getränk. Zudem gibt es einen Bücherladen und ein Friseur. Kurse Am ersten Tag in Valencia habe ich mich bei der UPV im International Office gemeldet. Dort wird die Registrierung vorgenommen und der Studentenausweis in Auftrag gegeben. Dies dauert ungefähr einen Monat. Der Studentenausweis ist wie in München im Kreditkartenformat und ist gleichzeitig eine Bankkarte für eine spanische Bank, von der sich Geldautomaten auf dem UPV-Gelände befinden. Nach einigen Tagen konnte ich mir mein Willkommens-Packet abholen, in dem einige nützliche Informationen zu finden sind. Bei der Buchung der Kurse ist zu beachten, dass ein Credit der UPV nur 0,8 ECTS-Credits sind. Die Kursauswahl ist sehr vielfältig, da Kurse von allen Fakultäten gebucht werden können. Allerdings darf eine Höchstgrenze an Credits, die bei anderen Departements belegt werden, nicht überschritten werden. Die Belegung der Kurse erfolgt über die Homepage der UPV. Die Kursbeschreibung ist meist sehr schlecht, so dass im Vorfeld bestenfalls dir grobe Richtung der Lehrinhalte bekannt ist. Ich habe mich anfangs für viele Kurse angemeldet, die ich oftmals nur einige Male besucht habe. Die Qualität der von mir gewählten Kurse war leider meist deutlich unter dem Niveau der HM. Aus diesem Grund habe ich nur 4 Vorlesungen bis zum Ende besucht und nur 3 Prüfungen geschrieben. - Espanol II Spanisch-Sprachkurse von A1 bis B3 sind für Erasmus-Studenten

4 kostenlos. Die Einstufung erfolgt über einen Test im Internet. Meine Spanisch-Vorlesung war sehr gut und ich konnte meine Kenntnisse erweitern und festigen. - Seguridad y prevención en la Industria Diese Vorlesung kann ich niemanden empfehlen. Die Präsentation bestand aus ca. 30 bis 40 Word- Dokumenten mit Fließtext zwischen denen während den Vorlesungen teilweise wahllos- hin und her gewechselt wurde. Einen Tafelanschrieb gab es leider auch nicht, so dass es für mich sehr schwer war das Thema nachzuvollziehen. - AEOP Ich habe diese Vorlesung zuerst in Spanisch besucht. Nach zwei Wochen musste ich leider feststellen, dass dies mit meinen Spanischkenntnissen nicht möglich ist, da auf einen Tafelanschrieb fast vollkommen verzichtet wurde und ich zu wenig verstand um mir Notizen zu machen. Daraufhin habe ich dieselbe Vorlesung auf Englisch besucht, die nur teilweise interessant und vom Niveau niedriger war, - Ingles Avanzado Diese Vorlesung hat mich positiv überrascht, war aber mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Es wird an einer internationalen Simulation auf Englisch mit den Themenbereichen Global Economy, Military Security und Human Security teilgenommen. Dort werden weltpolitisch aktuelle Probleme wie die Sicherheit von Grenzen bezüglich Drogen- und Menschenhandel erläutert und nach neuen Ideen und Ansätzen gesucht. Es muss ein Vorschlag ausgearbeitet, an Konferenzen teilgenommen, ein Präsentation gehalten und ein Arbeit über die Simulation verfasst werden. Freizeitgestaltung Die UPV bietet ein großes kostenloses Sportangebot. Einige Sportarten sind Tennis, Squash, Tischtennis, Fußball, Basketball und Fitness (von Muskeltraining bis Yoga-Kursen). Die Kurse bzw. Plätze werden im Internet reserviert und müssen vor Ort bestätigt werden. Auf diese Weise werden Personen für bestimmte Zeit von der Buchung ausgeschlossen, die die Reservierungen nicht wahrnehmen. Außerdem bietet die UPV Ausflüge, z.b. nach Andalusien, Lissabon und nach Ibiza (nur im Sommersemester) an. Ich habe diese Angebote nicht in Anspruch genommen, da ich es

5 bevorzuge in einer kleinen Gruppe zu reisen und nicht gerne von einer Attraktion zur nächsten hetze. Aber auch die Stadt hat viel zu bieten. Die bekannteste Touristenattraktion ist vermutlich das trockengelegte Flussbett des umgeleiteten Flusses Turia. Es umschließt die Altstadt mit einer Länge von 7 Kilometern. Nach der Trockenlegung wurde über den Bau einer Autobahn nachgedacht, aber auf Grund von Bürgerinitiativen konnte dieser Entschluss gekippt werden, so dass 1985 der Baubeginn dieses 100 Hektar großen Parks stattfinden konnte. Er beinhaltet mehrere Fußballplätze und ein Baseball-Spielfeld und ist zu nahezu jeder Tageszeit eine beliebte Joggingstrecke. Die Hauptattraktion, die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, befindet sich am Ende des Parks in Hafennähe. Es handelt sich dabei um einen Anlagenkomplex mit futuristischen Gebäuden und dem bekannten Aquarium L'Oceanogràfic. Die Altstadt ist ca. 45 min zu Fuß von der Universität entfernt. Es gibt dort schöne stuckverzierte Häuser, kleine Gässchen und viele spanischen Bars. Eine Einkaufsstraße als Fußgängerzone gibt es nicht. Viele Geschäfte, bekannte Plätze, eine alte Markthalle und die Kirche liegen dort sehr nah zusammen und sind daher problemlos zu Fuß zu erreichen. Fazit Das Auslandssemester war für mich eine sehr schöne Zeit, die ich gerne um ein Semester verlängert hätte. Meinen Sprachkenntnissen hat es leider nur begrenzt Nutzen gebracht, da in Valencia sehr viele Erasmus-Studenten sind, so dass viel Englisch gesprochen wird. Der beste Weg um viel Spanisch zu reden ist es, in eine spanische WG zu ziehen. Auf diese Weise können auch schnell Kontakte zu anderen Spaniern hergestellt werden, was ansonsten etwas komplizierter ist. Für mich war das Semester in Valencia trotzdem ein positives Erlebnis, wobei jeder der diese Stadt in Betracht zieht, eines Bedenken sollte. Es gibt sehr viele Studenten aus anderen Ländern für die es einfacher ist Englisch zu sprechen. Diese Studenten haben dieselben Probleme und wollen schnell Anschluss finden. Daher ist es einfach mit anderen Erasmus-Studenten in Kontakt zu kommen. Ich empfehle daher jedem, dem die Verbesserung der Spanischkenntnisse das einzige Ziel eines Auslandsaufenthaltes ist, über Valencia als Zielort kritisch nachzudenken.