Aufgefrischt. Vorher/Nachher Report. Text: Britta Limper, Fotos: Børje Müller. Nachher: Durch die geschickte Aussenraumgestaltung

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1 Aufgefrischt Der Architekt Clemens Merkle und sein Team haben einem Einfamilienhaus von 90 seinen ursprünglichen Charakter zurückgegeben, indem sie frühere Umbaumassnahmen korrigiert und Neues im Stil der Bauzeit hinzugefügt haben. Text: Britta Limper, Fotos: Børje Müller Nachher: Durch die geschickte Aussenraumgestaltung wurde der Knick im Grundstück ausgeglichen. Eine grosszügige Terrasse auf Niveau des Erdgeschosses ersetzt den Winter garten. Da die Absturzhöhe der Terrasse unter einem Meter liegt, konnte auf Sicherheitvorkehrungen wie etwa Geländer verzichtet werden. Vorher: Die Gestaltung des Aussenraums nahm wenig Bezug auf das Haus. Der Wintergarten liess kaum Raum für eine Terrasse. 70 Umbauen+Renovieren 0 Umbauen+Renovieren 0 7

2 Blick vom Flur ins Wohnzimmer: Das Farbkonzept verleiht den Räumen eine helle und freundliche Atmosphäre. Der Durchgang vom Wohn- zum Essbereich ist offen. So kann auch der Wohnraum vom Grün des Gartens profitieren. Das Einfamilienhaus von 90 hat durch den Umbau seine ehemalige Anmut und Schönheit zurückerhalten. Nachher: Die ehemalige Büroecke ist in eine helle Bibliothek und Musikecke umfunktioniert worden. Die Bücherregale sind von den Architekten entworfen worden. Da das Haus neu mit Fernwärme anstatt wie bis anhin mit Gas beheizt wird, ist der Kaminzug frei geworden, durch den nun der Rauch des neuen Cheminées abgeführt werden kann. Vorher: Dunkle Möbel liessen den Raum schwer wirken. Hier ein Foto während des Auszugs. 7 Umbauen+Renovieren 0 Umbauen+Renovieren 0 7

3 An der Einteilung des Grundrisses sind nur kleinere Veränderungen vorgenommen worden. Die neue Küche bietet ausreichend Arbeitsfläche und wirkt durch das Eichenholz wohnlich. Das Einfamilienhaus aus dem Jahr 90 wirkt freundlich und einladend. Obwohl, oder in diesem Fall besser gesagt weil, frisch renoviert und umgebaut, weiss es mit seinem ursprünglichen Charakter und Charme zu überzeugen. Der Architekt Clemens Merkle und sein Team haben auf Wunsch der Bauherrschaft bei dem Umbau «aufgeräumt», haben bauliche Veränderungen, die im Laufe der Jahrzehnte durchgeführt worden waren und zur Verunklärung der Architektur beigetragen haben, wieder zurückgenommen und dem Haus seine ehemalige Schönheit und Anmut zurückgegeben. Nachdem die Bauherrschaft das Haus übernommen hatte, fragte sie drei Architekturbüros an und lud zu einem Miniwettbewerb ein. Brüderlin Merkle Architekten, damals noch Merkle Architekten, konnten mit ihrem Beitrag überzeugen und sind als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Die Bauherrschaft hatte Wünsche und Vorstellungen für ihr neues Zuhause, war aber dennoch offen für die Vorschläge der Architekten. Eine intensive und inspirierende Zeit der Zusammenarbeit konnte beginnen. Erste Schritte Da das Budget klar vorgegeben war, wurden für den Umbau Prioritäten gesetzt: Der Aussensitzplatz sollte nach hinten verlegt, der Wintergarten zurückgebaut sowie die Garage in einen Kellerraum umfunktioniert werden. Die Umgestaltung des Aussenraumes war der Bauherrschaft ebenso wichtig wie eine zeitgemässe, funktionale und zugleich wohnliche Küche und die Umgestaltung der Badezimmer. Die groben Ideen für den Umbau waren somit gegeben, in puncto Farbigkeit und Auswahl der Materialien hatten die Architekten weitgehend freie Hand. Die Gestaltung des Aussenraums war eine der grössten Herausforderungen, weil das Grundstück, das sich auf zwei Ebenen befindet, hinter dem Haus einknickt. Eine «Korrektur» dieser Situation ist gelungen, indem der neue Sitzplatz auf Höhe des Erdgeschosses als Scharnier funktioniert. Der bestehende Wintergarten wurde zurückgebaut und in eine Veranda umgewandelt. Der Zugang zum Aussensitzplatz erfolgt über zwei grosszügige Aussentreppen. Die Treppen wie auch die Umfassungsmauern bestehen aus eingefärbtem Sichtbeton. Als Bodenbelag hat man sich für Natursteinplatten entschieden, die polygonal zugeschnitten sind. Grosse, ebenfalls polygonale Pflanztröge aus rohem Stahl sind in den Natursteinboden eingelassen. Clemens Merkle und sein Team die Projektleitung für diesen Umbau hatte Susanne Spindler inne zeichnen auch für das Bepflanzungskonzept verantwortlich, das sie Legende Abbruch Neu Bestand 8 Garderobe WC Flur Küche Essen Wohnen 7 Bibliothek 8 Terrasse Nachher: Die Küche ist zum Essbereich hin geöffnet. Bodentiefe Fenster respektive Terrassentüren sorgen für ausreichend Tageslicht. Vorher: Die alte Küche war in einem geschlossenen Raum und bot nur beschränkt Arbeitsplatz. 7 neu abbruch Erdgeschoss 0 N 7 Umbauen+Renovieren 0 Umbauen+Renovieren 0 7

4 Die Bauherrschaft hatte Wünsche und Vorstellungen, war aber dennoch offen für die Vorschläge der Architekten. Legende Abbruch Neu Bestand jedoch, da es nicht ihr Spezialgebiet ist, von Schönholzer Stauffer Landschaftsarchitekten überprüfen lassen haben. Entscheidend zur Veränderung des Aussenraums beigetragen hat der Umbau der tief liegenden Garage, die 98 seitlich an das Haus angebaut worden war, in einen Veloraum. Die störende Zufahrtsrampe wurde entfernt. Die ehemals gelbe Fassade ist neu in einem Grauton gestrichen. Für die Auswahl der Farbe haben die Architekten sich an Referenzbeispiele gehalten. Kunststofffenster, die aus ästhetischen Gründen nicht mehr vertretbar waren, wurden durch eher klassische Holzfenster mit Sprosseneinteilung ersetzt. Im Herzen des Hauses An der Einteilung des Grundrisses sind nur kleinere Veränderungen vorgenommen worden. So wurde etwa die Küche zum Essbereich hin geöffnet und das Badezimmer im Obergeschoss durch Hinzunahme des WC-Raumes und eines Vorflures vergrössert. Die Oberflächen wurden in sämtlichen Räumen erneuert und die Bodenbeläge wo vorhanden von Teppichschichten befreit. Die alten Holzböden Vorher: Das Badezimmer war letztmals in den 970er-Jahren saniert worden und entsprach dem Stil dieser Zeit. Nachher: Glasmosaik an den Wänden, ein grosses Möbel aus gebürstetem Eichenholz unter den Waschbecken sowie ein grosszügiger Spiegel lassen das Badezimmer zu einem Raum werden, in dem man sich gerne aufhält. Flur Badezimmer Elternschlafzimmer Balkon Kinderzimmer Kinderzimmer neu abbruch + Das Elternschlafzimmer im ersten Obergeschoss ist durch den Einbau eines Schrankelements zweigeteilt worden. Am Kopfende des Bettes bietet die Rückseite des Schrankes eine Ablagenische. Das neue Badezimmer erhielt durch Hinzunahme eines Vorflures und eines separaten WC-Raumes mehr Platz. Obergeschoss 0 N 7 Umbauen+Renovieren 0

5 Vorher/Nachher Report Clemens Merkle betreibt seit die - sem Jahr mit Rolf Brüderlin das Büro Brüderlin Merkle Architekten in Riehen. Neben Neu - und Umbau - ten im privaten und öffentlichen Be - reich sind Brüderlin Merkle Archi - tekten als Energieberater tätig. 8 7 Kontaktadressen Konzept und Architektur Brüderlin Merkle Architekten AG (ehemals Merkle Architekten) Projektleitung: Susanne Spindler Bettingerstrasse, Riehen T 0 9, Baumeisterarbeiten Obrist Bauunternehmung -bau.ch konnten aufgearbeitet und weiss geölt werden; im zweiten Obergeschoss waren zudem Ergänzungen nötig. Im Flur- und Küchenbereich, wo vor dem Umbau Naturstein verschiedenster Art verlegt war, ist nun ein heller Anhydritboden. Die Küche wurde möglichst schlicht gehalten. Der Korpus sowie die Unterbauten sind aus Eiche massiv, gebürstet, gefertigt, die Wandschränke aus lackiertem MDF. Ins Wohnzimmer ist die Bibliothek mit integriert worden. Ein Cheminée sorgt neu für Gemütlichkeit. Da die alte Heizung aufgrund des Fernwärmeanschlusses nicht mehr benötigt wurde, stand der alte Kamin für den Anschluss des Cheminées zur Verfügung. Das Bad im ersten Obergeschoss wurde erweitert und komplett umgebaut. Oberflächen aus Glasmosaik, ein Waschtischmöbel aus gebürsteter Eiche sowie eine bodenebene Dusche bestimmen den Gesamteindruck. Dem Elternschlafzimmer wurde durch den Einbau einer Ankleide als raumtrennendes Element ein neues Antlitz verliehen. Auf der einen Seite ist der Raumtrenner ein Kleiderschrank, auf der anderen bietet er eine Ablagenische am Kopfteil des Elternbettes. Clemens Merkle und seinem Team ist es gelungen, das Einfamilienhaus durch geschickte bauliche Veränderungen von seiner Schwere zu befreien, unter der es durch frühere Umbaumassnahmen gelitten hatte. 7 Mauer und Gartenzaun zur Strassen seite wurden beibehalten und lediglich aufgefrischt. 8 Wo früher eine Abfahrtsrampe in die tiefer liegende Garage geführt hat, er - schliesst neu eine Treppe die Terrasse. Rechts hinter der Mauer führt ein Zu - gang zum Veloraum. Bodenbeläge Gehrig Parkett Cheminéebauer Füürparadies, Gärtnerarbeiten P. Leuenberger Gartenbau -leuenberger.ch Heizung, Sanitär HSR Heizungsservice Riehen T 0 0 Ingenieur Lüem Ingenieurbüro, Elektroinstallationen Logo -Haus, -haus.ch Fenster, Türen, Holzwerk Schwald Fenster -fenster.ch Küche, Bücherregal Gebrüder Brogle -kuechen.ch Maler- und Gipserarbeiten Marcel Fischer, T Metallbauarbeiten Von Arx, Schlosserei Metallbau -metallbau.ch Plattenleger Cristofoli, Schreinermöbel Voellmy + Co., 78