Hans-Uwe Klaeger GIH Baden-Württemberg
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- Karola Thomas
- vor 8 Jahren
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1 Gebäudehülle Heiz-/Anlagentechnik Regenerative Energien Der "Dreiklang" zur regionalen Energiewende? Hans-Uwe Klaeger GIH Baden-Württemberg
2 Pariser Abkommen Ab dem Jahr 2050 soll es einen Ausgleich schaffen zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und dem, was die Erde aufnehmen kann. Das Ziel, eine Erwärmung um nur 1,5 C zuzulassen, wurde festgeschrieben. Das bedeutet Ausstieg aus Kohle-Öl-Gas. Unterstützung der ärmeren Länder durch die reichen Länder In Kraft treten erst 2020 Regelmäßiges Monitoring ab 2023
3 Stand der Energiewende Obwohl in Paris die Beschlüsse zur 1,5 Begrenzung gefasst wurden, werden die erneuerbaren Energien in Deutschland nicht stärker ausgebaut. Die Energiewende war bis jetzt gut vorangekommen. Im Energiewendeindex der Klimapartner Oberrhein kann man die Entwicklung der einzelnen Bereiche der Erneuerbaren in unserer Region ablesen: unter Projekte/Energiewende-Index Allerdings: Minister Gabriel plant, den Ausbau der Windenergie 2019 komplett zu stoppen (BZ ), weil ja 2019 das Zwischenziel von 35 % an Erneuerbaren erreicht sei.
4 Regionale Energiewende In Freiburg hat sich der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg zusammengeschlossen. Sein Credo: Bis 2035 sind 100 % erneuerbare Energien für die Region machbar Was bedeutet das für unsere Region: Ein gewaltiges finanzielles Potential, das heute für die Energien Strom, Gas, Öl und Kohle aufgewendet werden muss, bleibt bei uns in der Regio zum Wachstum der Wirtschaft erhalten. Dieses Geld wird sogar noch investiert in heimische Firmen, die unsere Häuser energetisch und ökologisch zukunftssicher machen.
5 Regionale Energiewende und Gebäudesanierung Durch Gebäudesanierung werden CO2-Emmisionen verringert Für den Klimaschutz können und müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen. Auch im eigenen Interesse. Dem Klima ist es egal, ob Verbände der Wohnungswirtschaft nichts vom Klimaschutz halten und immer wieder intervenieren, wenn es darum geht, die entsprechenden Maßnahmen ambitioniert voranzubringen. Entscheidend ist, dass wir etwas tun um dem Wandel entgegenzuwirken Um die Klimaschutz-Ziele zu erreichen, sollte jeder sein Möglichstes tun und hat als Hausbesitzer sogar noch finanzielle Vorteile. Sie werden dafür mehrfach belohnt.
6 Nutzen einer Sanierung Hohe bis sehr hohe Energie- und Kosteneinsparung Steigerung der Behaglichkeit in den eigenen 4 Wänden Wertsteigerung des Hauses Werterhaltung des Objektes Beseitigung von Reparaturstau Bessere Vermietbarkeit Demnächst fällige Reparaturen und Austausch von Heizungsanlagen werden mit erledigt und sogar in diesem Rahmen auch noch bezuschusst. Reduzierung der CO2-Emmission Beitrag zum Klimaschutz.
7 Sinnvolle Reihenfolge einer Sanierung Zuerst die Hülle sanieren: Wenn ich mit einem löchrigen Eimer Wasser transportieren will, muss ich sehr viel häufiger laufen, als notwendig Wenn ich in eine alte löchrige Gebäudehülle eine neue und moderne Heizung einbaue, wird sie wesentlich weniger effizient arbeiten als in einer gut oder sogar optimal sanierten Hülle. Deshalb zuerst die Hülle richtig dämmen! die hält mindestens für die nächsten 30 Jahre und spart Geld ohne weitere Kosten. Die Heizung wird öfter getauscht. Jetzt sinkt der Energiebedarf deutlich Jetzt kann die Anlagentechnik angepackt werden
8 Wirtschaftlichkeit der Sanierungs-Maßnahmen Leider steht die Frage nach der Wirtschaftlichkeit immer an erster Stelle beim Auto fragt ja auch keiner, wann sich diese oder jene Mehrausgabe amortisiert hat. In einer sinnvollen Kombination der Maßnahmen wird das Ganze wirtschaftlich, weil - der Verbrauch an Heizenergie sinkt - der Wert des Gebäudes steigt Die gesteigerte Behaglichkeit bekommt aus der Erfahrung erst nach der Sanierung einen hohen positiven Stellenwert. Sie lässt sich nicht in Zahlen fassen.
9 Zuschüsse für Sanierungsvorhaben Zuschüsse für die Sanierung gibt es in den verschiedensten Programmen Bundeszuschüsse - KfW - BAfA Landeszuschüsse - L-Bank Kommunen: - Stadt Freiburg - Stadt Emmendingen Diese Zuschüsse können bis über 30 % der Sanierungskosten betragen. Das bekommen Sie bei keiner Autoreparatur.
10 Gebäudehülle In der Regel werden folgende Bauteile energetisch verbessert: - Außenwand - Fenster (möglichst kombiniert) - Dach - Kellerdecke Man muss immer darauf achten, dass die Maßnahmen so ausgeführt werden, dass sie bauphysikalisch keinen Schaden am Haus erzeugen Handwerklich so ausgeführt, dass die Maßnahme auch den gewünschten Erfolg bringt.
11 Wärme-Verluste der Bauteile
12 Dämmstoffe Die Auswahl an Dämmstoffen ist groß Ökologische Dämmstoffe Holzweichfaser Hanffaser Strohdämmung Zellulose-Einblasung Mineralische Stoffe Mineralwolle Steinwolle-Lamellen Schaumglas Kunststoffe Polystyrol (EPS, XPS) Polyurethan (PUR) Phenolharz (Resol ) Die Entscheidung für die Art des Dämmstoffes können Sie in der Regel als Bauherr treffen Unterstützung bekommen Sie da von Ihrem Energieberater
13 Klimaschutz und Anlagentechnik Nach der Hülle kommt die Anlagentechnik dran Bei einer optimalen Hülle benötigen Sie nur noch einen relativ kleinen Wärmeerzeuger. Bei der richtigen Wahl der Anlagentechnik kann viel Geld während des laufenden Betriebs gespart werden und dabei noch ein hoher Zuschuss für die Sanierung mitgenommen werden Auch einen beträchtlichen Teil an CO2 können Sie einsparen Dies hängt aber sehr stark vom eingesetzten Energieträger der gewählten Technik ab.
14 Anlagentechnik Die ökologischsten Systeme sind Heizungen, die direkt auf erneuerbaren Energien beruhen Holzheizungen wie Pelletskessel, Holzvergaserkessel oder ja nach Größe auch Hackschnitzelanlagen. Zusätzlich kommen solare Anlagen zur Unterstützung der eingesetzten Wärmeerzeuger Als nächstes kommen in Abhängigkeit von der Gebäudehülle und eingebauten Wärmeverteilung Gasbrennwertgeräte und bestimmte Wärmepumpen. Heizölkessel haben einen wesentlich höheren CO2-Ausstoß als Erdgas. Sie sind deshalb aus ökologischen Gründen nicht die erste Wahl. Auch wenn Erdöl heute extrem billig ist, muss man davon ausgehen, dass der Preis in naher Zukunft wieder deutlich ansteigt. Wer sich wegen des niedrigen Preises heute eine Ölheizung kauft, kann sich in ein paar Jahren über Entscheidung ärgern.
15 Energieträger und Wärmeerzeuger Fossile Brennstoffe: Öl, Gas Brennwertkessel, BHKW Biomasse: Scheitholz, Pellets Holzkessel Bio-Öl, Bio-Gas Brennwertkessel, BHKW Strom Wärmepumpen Bio, fossile, gemischt Nahwärmenetze mit und ohne KWK Sonne Solaranlage: Thermisch, Photovoltaik
16 Konventionelle Kessel oder Thermen sind heute Brennwert-Geräte Sie nutzen den sogenannten Brennwerteffekt aus. Die latente Wärme beim Kondensieren des Wassers im Abgas wird zu Heizen genutzt. Brennstoff ist in der Regel Öl, Gas, Bio-Öl und Biogas Diese Geräte werden im Normalfall mit thermischen Solaranlagen kombiniert. Die Investition ist relativ günstig Konventionelle Kessel Die Anforderung an KfW-Effizienzhäuser mit sehr geringem Primärenergiebedarf sind damit kaum zu erreichen. (Oft sind noch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine große Solaranlage nötig)
17 meist Niedertemperaturkessel Brennstoffe: Holz-Pellets Scheitholz Hackschnitzel Biomasse Kessel Vorteile: Brennstoffkosten relativ niedrig (auch bei dem niedrigen Ölpreis) Ökologisch sehr gut Sehr gut für die Ausrüstung von hocheffizienten Gebäuden Nachteile: Investition höher als bei Konventionellen Wärmeerzeuger etwas höherer Wartungsaufwand
18 Anlagentechnik und Hülle bei Niedrigstenergiehäusern Neubau KfW-Effizienzhäuser Deutlich höhere Anforderungen an Hülle und Technik Bei der Hülle müssen die Wärmebrücken nachgewiesen werden spart Dämmstoffdicken, weil das Haus genauer berechnet wird. Bei der Anlagentechnik neue Wege gehen Luft/Wasser Wärmepumpe mit Gasbrennwert für Spitzenlast mit PV-Anlage Mikro-BHKW (Auslastung berücksichtigen) Brennstoffzelle Grundsätzlich Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
19 Wärmepumpen Sole-Wasser: Anschaffung relativ teuer, Betriebskosten günstig und gut durch gleichbleibende Quelltemperaturen Wasser-Wasser: Anschaffung relativ teuer, Betriebskosten günstig und besser durch höhere annähernd gleichbleibende Quelltemperaturen Luft-Wasser: Anschaffung relativ günstig, Betriebskosten können ggf. höher als bei einer Gastherme sein durch zu niedrige Quelltemperaturen im Winter und nicht für diese Wärmequelle geeignete Wärmeübertragung und eine unzureichend gedämmte Gebäudehülle.
20 Brennstoff CO2-Emissionen bei verschiedenen Heizungssystemen CO2 [g/kwh] Jahresarbeits zahl (JAZ) CO2-Emmision bei kwh/a [kg] Pelletskessel Holz ,00 Gas-Kessel+ Solar Gas ,50 Ölkessel+Solar Öl ,00 Luft/Wasser WP Strom 683 3, ,76 Wasser/Wasser WP 683 4, ,56 Sole/Wasser WP 683 4, ,56 JAZ = Gewonnene Wärmeenergie pro Jahr / Eingesetzte elektrische Energie pro Jahr COP = Wärmeleistung / Elektrische Leistung (bei Normbedingungen)
21 Ökologische Betrachtung von Wärmepumpen Luft/Wasser-Wärmepumpe ggf. ökologisch bedenklich Zu niedrige Jahres-Arbeitszahl Einsatz von Elektro-Heizstab Primärenergiefaktor bei Strom 1,8 zu gut bewertet korrekter Wert liegt bei : 2,4 berechnet 2,68 (GEMIS) Wert wird schlechter bei Einsatz von zu vielen Wärmepumpen (vermehrt Kohlestrom) weil Erneuerbare durch Bundesregierung ausgebremst werden Abhilfemöglichkeiten PV-Anlage zur Stromerzeugung für WP Gas-Brennwert-Gerät für Spitzenlast nur einsetzen bei Fußbodenheizung und hoch gedämmten Gebäuden
22 Ein Haus braucht Luft Lüftungstechnik Die Wände haben noch nie geatmet entgegen landläufiger Meinung (Falsche Gerüchte halten sich halt länger) Mit neuen Fenstern und anderen Maßnahmen wird das Gebäude dicht. Man heizt das Geld nicht mehr zum Fenster raus. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind eine gute Investition Diese senken nochmals die Heizkosten rapide und sorgen für ein gesundes Klima im Wohnbereich ggf auch mit Pollenfilter für Allergiker.
23 Energieberater als Helfer bei der Sanierung Um alle Maßnahmen richtig umzusetzen ist die Beratung durch einen unabhängigen Energieberater notwendig Er berät Sie im Vorfeld, welche Maßnahmen für Ihr Haus sinnvoll sind Die Beratung wird je nach Ausführlichkeit vom Staat und ggf. von Kommunen gefördert Er beantragt die Fördermittel für die geplanten Maßnahmen. Er begleitet Sie bei der Durchführung (Forderung der KfW) Er gibt Ihnen dabei eine hohe Sicherheit, dass die geplanten Maßnahmen zum gewünschten Ergebnis führen. Die Begleitung wird von der KfW zusätzlich bezuschusst Der Berater muss in der Energie-Effizienz-Experten-Liste des Bundes gelistet sein
24 Was bringt die Gebäudesanierung der Region? Bei der Sanierung die eigene Wirtschaft stärken: Handwerker aus der Region beschäftigen Dies hält die Kaufkraft bei uns. Bedenken Sie: Wenn keine Sanierung durchgeführt wird, müssen wir das Geld ebenfalls ausgeben für Energiekosten dieses Geld fließt dann ab zu den Energieversorgern außerhalb unserer Region ohne unserer eigenen Wirtschaft zu nutzen
25 Vielen Dank
Klima- und Umweltbündnis Stuttgart 19.5.2015. Stromspeicher. die Energiezentrale im Haus. Referent: Manuel Schmid. www.bs-solar.de
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