R atgeber. Experten wissen, wie es geht Foto-Ratgeber vom Profi. 1. Equipment für die Immobilienfotografie Inhalt. Inseratspflege und Optimierung

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1 Experten wissen, wie es geht Foto-Ratgeber vom Profi 1. Equipment für die Immobilienfotografie Inhalt Damit Sie Ihr Objekt gut in Szene setzen und die investierte Zeit für die Bilder nicht durch minderwertiges Equipment zunichte gemacht wird, erfahren Sie im Folgenden, welches Equipment Sie für gute Bilder benötigen. Handykameras eignen sich auf Grund der Qualität von Chip und Linse nur bedingt für die Immobilienfotografie und sollten daher nur im Notfall verwendet werden. 1.1 Sinnvolle Ausstattung Kamera (ab ca. 250 Euro) Lesen Sie hierzu die nachfolgenden Kameratypen. Stativ/e (ab ca. 40 Euro) Meist reicht das Licht in Innenräumen nicht für verwackelungsfreie Aufnahmen. Deswegen benötigen Sie ein Stativ. Die Aufnahmen machen Sie dann mit dem Selbstauslöser. Sehr sinnvoll ist zusätzlich ein Stativ mit flexiblen Füßen (z.b. Gorillapod) für unebene Standorte. Dieses eignet sich auch hervorragend zum Festklemmen der Kamera an Geländern u. Ä. Objektiv/e (Bei System-/Spiegelreflexkameras, Preise variieren stark) Je nachdem was für ein Objektiv Sie wählen, können Sie auf mehrere Objektive verzichten. Wichtig ist in jedem Fall ein großes Weitwinkel, um möglichst viel auf engem Raum ins Bild zu bekommen. Der Bildsensor Die Größe des Bildsensors ist gerade bei der Immobilienfotografie ein wichtiges Kriterium. Hier ein paar Gründe: Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie sie oftmals in Innenräumen auftreten, passt sich der ISO-Wert der Kamera im Automatikmodus meist von selbst an, was bei hohen Werten das Bildrauschen erhöht (= matschige Bilder). Gerade kleine Bildsensoren neigen besonders 1. Equipment für die Immobilienfotografie Sinnvolle Ausstattung Kameratypen 3 2 Außenaufnahmen Licht Position 6 3 Innenaufnahmen Grundsätzliches Licht Die Räume 8 4 Innenraumgestaltung 14 5 Weißabgleich der Kamera Die Farbtemperatur Der Weissabgleich (Profitipp) HomeAway Bildspezifikationen 21 7 Bildbearbeitung Smartphone Kompaktkamera 22 8 Kurzanleitung zum Ausdrucken und mitnehmen Equipment Weißabgleich Aussenaufnahmen Innenaufnahmen 23 9 Anzeigengegenüberstellung 24 zum Rauschen. Zusätzlich werden die Bilder von der Kamera oft künstlich nachgeschärft, was den Matscheffekt noch verstärkt. Der sog. Cropfaktor ist bei kleinen Sensoren sehr hoch und hat zur Folge, dass zwar der Zoomfaktor höher, aber das Weitwinkel geringer wird. Für die Immobilienfotografie ist aber gerade ein großer Weitwinkelbereich wichtig, weil fast immer auf wenig Raum möglichst viel gezeigt werden soll. Diesen besitzen jedoch meist nur Digitale Spiegelreflexkameras, da die Objektive von 1

2 Kompaktkameras den hohen Cropfaktor durch kleinere Brennweiten meist von Haus aus kompensieren. 1.2 Kameratypen Kompaktkamera (ab ca. 250 Euro) Wenn Sie nicht viel Geld ausgeben wollen, und auch sonst mit Fotografie nicht viel am Hut haben, ist diese Kamera die richtige Wahl. Achten Sie beim Kauf auf ein starkes Weitwinkel, damit Sie auch bei geringem Abstand möglichst viel von den Räumen aufs Bild bekommen. Objektiv mit großem Weitwinkel und großem Brennweitenbereich oder zwei Objektive (Weitwinkel- und Zoomobjektiv) Digitale Spiegelreflex (ab ca. 800 Euro, mit Objektiven) + Beste Bildqualität + Unbegrenzte Möglichkeiten durch umfangreiches Equipment - Kompliziertere Handhabung - Teuer + Klein, handlich, einfache Bedienung + Günstig - Kleiner Zoombereich - Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen Achten Sie beim Kauf auf: Guten optischen Zoombereich und großes Weitwinkel Bridgekamera (ab ca. 350 Euro) Durch die Einführung der Systemkameras verlieren Bridgekameras immer mehr an Bedeutung und werden auf längere Sicht von diesen verdrängt werden. Diese Zwischenlösung ist daher nicht empfehlenswert. + Großer Brennweitenbereich mit einem Objektiv + Viele Automatik -Modi - Bildqualität meist nicht besser als bei Kompaktkameras (gleiche Sensorgröße) - Keine Wechselobjektive (Empfehlung!) Systemkamera (ab ca. 400 Euro, mit Objektiv) Hier bekommen Sie eine sehr gute Bildqualität, bei nahezu gleichbleibenden Abmessungen einer Kompaktkamera (je nach Objektiv). Allerdings müssen Sie hier auch tiefer in die Tasche greifen. + Bessere Bildqualität als bei Kompakt- und Bridgekameras durch (in der Regel) größere Bildsensoren und bessere Objektive + Wechselobjektive - Meist muss man das Weitwinkelobjektiv zusätzlich kaufen Achten Sie beim Kauf auf: Achten Sie beim Kauf auf: Wie liegt sie in der Hand Verfügbare Objektivhersteller Objektiv mit großem Weitwinkel und großem Brennweitenbereich oder zwei Objektive (Weitwinkel- und Zoomobjektiv) Wichtig Handhabung Die Kamera muss Ihnen gut in der Hand liegen und die Bedienung sollte Ihnen zusagen. Verarbeitung Klappert s? Wackelt s? Fühlt sich das Gehäuse billig an? Wenn ja, Finger weg und zum nächstbesseren Modell greifen. Ausstattung Bietet die Kamera alle Funktionen für Ihre geplanten Einsatzgebiete? Und wenn nicht können Sie die Kamera ggf. aufrüsten? Bildqualität Genügt die Bildqualität Ihren Ansprüchen? Wie sind Farben und Schärfe? Verlassen Sie sich hier nicht auf das Kameradisplay, sondern nutzen Sie zur Prüfung mindestens einen Computer beim Händler vor Ort. Zubehör Stativ!, Tasche, Displayschutz, zweiter Akku, schnelle Speicherkarte 2

3 Weniger wichtig Auflösung Sie ist mittlerweile bei allen Digitalkameras mehr als ausreichend. Effekte Diese können Sie nachträglich mit jeder Software auf das Bild rechnen. Fabrikat Nebensächlich 2.2 Position Eines der größten Probleme bei der Architektur-Fotografie sind die sog. stürzenden Linien. Diese entstehen, wenn Sie vor einem Gebäude nach oben fotografieren, um das gesamte Gebäude aufs Bild zu bekommen. Der Giebel ist dann immer deutlich weiter entfernt als der untere Teil Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Gebäude nach hinten kippt. Je weiter Sie von einem Gebäude entfernt stehen, umso weniger stürzen die Linien da sich die Abstände zu den Punkten annähern (Siehe Skizze 2.1). 2. Außenaufnahmen 2.1 Licht Das Wichtigste bei Außenaufnahmen Ihres Ferienhauses ist das Licht. Unterschiedliche Jahres- und Tageszeiten lassen Ihr Haus unterschiedlich wirken. Da Sie bei Außenaufnahmen mit dem vorhandenen Licht auskommen müssen, wählen Sie am besten einen sonnigen Tag mit wenigen Wolken. Ein bewölkter Himmel lässt Ihr Ferienhaus trist aussehen und Regenwetter ist so oder so tabu. Wollen Sie wenig Schatten auf dem Bild haben, dann wählen Sie die Mittagszeit, denn da steht die Sonne senkrecht am Firmament, was zu sehr kurzen und harten Schatten führt. Hat Ihr Gebäude allerdings viele Erker oder Ähnliches, können die harten Schatten der Mittagszeit auch störend wirken. Fotografieren Sie dann Ihr Gebäude eher zur Abendzeit. Um diese Zeit erhalten Sie lange und weiche Schatten. Experimentieren Sie, zu welcher Tageszeit die Bilder Ihres Gebäudes am besten wirken. Da im Freien genügend Licht vorhanden ist, können Sie die Belichtungsautomatik Ihrer Kamera verwenden. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Belichtungsmesser der Kamera (meist in der Mitte des Bildes//Displays / Suchers) weder auf die dunkelste noch auf die hellste Stelle des Gebäudes richten, denn das führt zur Überbelichtung des Himmels bzw. Unterbelichtung des Gebäudes. 30m Skizze 2.1 Stürzende Linien 32m 19m 13m Mit handelsüblichen Kompaktkameras lassen sich stürzende Linien allerdings nie ganz vermeiden. Versuchen Sie also so weit entfernt von dem Gebäude zu stehen, dass sie das gesamte Objekt bei nahezu waagerecht gehaltener Kamera im Bildausschnitt sehen. Verzichten Sie auf die Zoomfunktion und nutzen Sie das Weitwinkelobjektiv Ihrer Kamera. Ein weiterer Punkt ist der Fotografier-Winkel auf das Gebäude: Um Tiefe zu erzeugen, sollten Sie immer zwei Außenwände und eine Hauskante fotografieren. (Siehe Schablone x) Die längere Wand ist dabei auf der rechten Seite, die kürzere auf der linken. Uns ist bewusst, dass dies oft nicht möglich ist, da nicht alle Häuser frei stehen. In diesem Fall suchen Sie einfach die schönste Ansicht Ihres Hauses und fotografieren diese. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht im Fenster spiegeln! Skizze 2.2 Idealer Winkel Aussenaufnahme 3

4 Profi Tip Haben Sie zusätzlich einen schönen, großen Garten, einen kleinen Spielplatz oder Ähnliches, dann machen Sie davon ebenfalls ein Bild. Gehen Sie dabei ein wenig in die Hocke, damit Sie die den optimalen Blickwinkel aus einer Augenhöhe von 1.60m simulieren können. Bedenken Sie: Da Sie Ihr Haus kennen, vervollständigt Ihr Gehirn immer die fehlenden oder verdeckten Teile des Hauses. Steht Ihr Haus bspw. hinter vielen Bäumen, dann sehen Sie, obwohl die Bäume Teile der Hausfront verdecken, Ihr Haus immer (ver)vollständig(t). Ein Interessent Ihrer Ferienwohnung kennt das Haus aber nicht. Folglich vervollständigt das Gehirn bei ihm keine fehlenden Bildanteile. In unserem Beispiel mit den Bäumen würde der Kunde vor allem Bäume sehen und erst an zweiter Stelle Teile der Hausfront. Schalten Sie an Ihrem Fotoapparat die Gitternetzlinien (auf dem Display) ein. Damit können Sie schon beim Fotografieren die stürzenden Linien kontrollieren. Verwenden Sie zusätzlich einen Polfilter, denn dieser unterdrückt z.b. die Spiegelung der Wolken in den Fenstern. 3. Innenaufnahmen 3.1 Grundsätzliches Die durchschnittliche Augenhöhe des Menschen liegt bei ca. 1.60m. Innenaufnahmen wirken am natürlichsten, wenn sie aus dieser Höhe fotografiert werden. Liegt Ihre Augenhöhe darüber, gehen Sie etwas in die Knie, liegt sie darunter, verwenden Sie z.b. einen kleinen Hocker. Da Innenräume meist zu dunkel sind, um verwackelungsfrei aus der Hand zu fotografieren, benötigen Sie ein Stativ. Ohne Stativ müssten Sie eine höhere ISO Zahl verwenden, damit die Belichtungszeit kurz genug ist. Diese Einstellung erfolgt entweder über die ISO Automatik oder über das Menü Ihrer Kamera. Höhere ISO-Zahlen ziehen allerdings stärkeres Bildrauschen nach sich, was zu Lasten der Bildqualität geht. Daher unser Tipp: kaufen Sie ein einfaches Stativ und nutzen Sie bei den Innenraumaufnahmen immer den Selbstauslöser Ihrer Kamera für absolut verwackelungsfreie Aufnahmen. Haben Sie nur ein Smartphone, versuchen Sie es auf einem festen Untergrund abzustellen bzw. drücken Sie es gegen einen festen Gegenstand während Sie fotografieren. Aber generell gilt: Mit einem Smartphone werden Sie nie wirklich gute Aufnahmen machen. Zum einen mangelt es an Lichtempfindlichkeit und zum anderen besitzen Smartphones nur sehr kleine Sensoren (siehe Kaufempfehlungen). UND: Verzichten Sie auf den internen Kamerablitz! Versuchen Sie immer mit dem vorhandenen Licht zu arbeiten. Denn der Blitz verursacht unschöne und überbelichtete Stellen auf Kacheln, Fenstern und allen anderen spiegelnden Oberflächen. Zusätzlich werfen Objekte wie Tische, Stühle usw. ungewollte, harte und dunkle Schatten auf den Boden. 3.2 Licht Hat Ihr Haus / Ihre Wohnung viele große Fenster, ist die Ausleuchtung meist kein Problem. Ist Ihre Wohnung aber eher dunkel, schalten Sie immer zusätzlich das Raumlicht ein, aber blitzen Sie nicht! Manche Kompaktkameras haben ein Motivprogramm für Architektur-Innenaufnahmen, bei denen der Blitz ausgeschaltet bleibt. (Der Name des Programms ist leider immer unterschiedlich, zum Beispiel Architekturaufnahme). Das Kontrastverhältnis in Innenräumen ist eine etwas größere Herausforderung. Problem: Durch die Fenster dringt viel Licht in den Raum und dennoch sind z.b. hintere Bereiche des Zimmers dunkel. Aus diesem Grund sollten Sie den Belichtungsmesser immer auf die dunklen Stellen im Zimmer richten. So erreichen Sie, dass das gesamte Interieur gut ausgeleuchtet ist. Der Nachteil, dass die Fenster bei Tag überbelichtet (weiß) werden, ist bei Innenaufnahmen aber zu vernachlässigen. (aber: ausreißen sollten sie nicht!!) Die eventuell schöne Aussicht aus dem Fenster fotografieren Sie dann besser gesondert. Wenn Sie kein Stativ haben, drücken Sie die Kamera z.b. gegen den Türrahmen oder gegen einen Balken, damit das Bild nicht verwackelt. Tip 4

5 3.3 Die Räume Auf den folgenden Seiten werden wir an einigen Beispielen aufzeigen, wie Sie die einzelnen Räume Ihrer Ferienwohnung fotografieren können. Diese Bilder sind exemplarisch, denn jede Wohnung hat individuelle Licht- und Aufteilungsverhältnisse. auf dem Smartphone nicht zu dunkel werden, verwenden Sie den Belichtungsmesser des Telefons und tippen mit dem Finger an die dunkelste Stelle im Bild. Dadurch wird diese Stelle zur Belichtungsmessung ausgewählt. Bei Kompaktkameras nutzen Sie die Option zur Unterbelichtung und stellen (bei Automatik) die Belichtung auf +2/3 ev, dadurch wird das Bild heller. Küche Stellen Sie Ihre Kamera auf einen großen Weitwinkel und suchen Sie eine Position, von der aus Sie möglichst viel Ihrer Inneneinrichtung auf das Bild bekommen. Fotografieren Sie, wie oben beschrieben, leicht aus der Hocke in den Raum (siehe Beispielbilder). Smartphone Brennweite 4,12 ISO 64 Belichtung 1/20 Blende 2,2 Bild 3.1 Küche ohne Weitwinkel Wenn Ihr Weitwinkel nicht ausreicht, zwingen Sie nicht die ganze Einrichtung auf das Bild, sondern nehmen Sie den Hauptgegenstand wie z.b. den Tisch mit Stühlen in die Bildmitte. Die Lange Kante des Tisches oder der Küchenzeile sollte - wie in unserem Beispiel - die gesamte Breite des Fotos einnehmen. Vermeiden Sie Hochkantfotos von Räumen mit Tischen, diese sehen immer gequetscht aus. Schauen Sie sich die Beispielbilder Küche mit den unterschiedlichen Kameratypen an. Damit die Bilder Kompaktkamera Brennweite 25mm ISO 200 Belichtung 1/3 bei +2/3 ev Blende 3,3 Digitale Spiegelreflex Brennweite 21mm ISO 1600 Belichtung 1/3 sec Blende 8,0 5

6 Ess- und Wohnzimmer Stellen Sie Ihre Kamera auf einen großen Weitwinkel und suchen Sie eine Position, von der aus Sie möglichst viel Ihrer Inneneinrichtung auf das Bild bekommen. Fotografieren Sie - wie oben beschrieben - leicht aus der Hocke in den Raum (siehe Beispielbilder). Bild 3.2 Esszimmer und Küche Achten Sie darauf, dass Sie eine Ecke mit fotografieren, das gibt dem Bild Tiefe. Wenn Sie flach an eine Wand fotografieren, fehlt dem menschlichen Gehirn ein Bezugspunkt, es erkennt keine Relationen. Dadurch wirkt der Raum kleiner als er in Wirklichkeit ist. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Räume. Schauen Sie sich die Beispielbilder des Esszimmers mit den unterschiedlichen Kameratypen an. Damit die Bilder auf dem Smartphone nicht zu dunkel werden, verwenden Sie den Belichtungsmesser des Telefons und tippen mit dem Finger an die dunkelste Stelle im Bild. Dadurch wird diese Stelle zur Belichtungsmessung ausgewählt. Bei Kompaktkameras nutzen sie die Option zur Unterbelichtung und stellen (bei Automatik) die Belichtung auf +2/3 ev, dadurch wird das Bild heller. Smartphone Brennweite 4,12 ISO 80 Belichtung 1/30 Blende 2,2 Kompaktkamera Brennweite 25mm ISO 320 Belichtung 1/30 bei +2/3 ev Blende 3,3 Digitale Spiegelreflex Brennweite 24mm ISO 1600 Belichtung 1/30 sec Blende 8,0 Aufhellblitz Decke Auf der nächsten Seite sehen Sie noch ein Beispiel eines Wohnzimmers. 6

7 In unserem Beispiel war der Raum wegen seiner Größe nicht richtig zu erfassen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dafür, das schöne Fenster-Panorama zu fotografieren und im Vordergrund den Tisch und einen Sessel zu zeigen. Stehen Sie vor derselben Entscheidung, fotografieren Sie immer das, was den Raum am schönsten bzw. gemütlichsten wirken lässt. Bedenken Sie immer, dass Ihre zukünftigen Gäste sich schon beim Betrachten der Bilder wohlfühlen sollen. Smartphone Brennweite 4,12 ISO 40 Belichtung 1/40 Blende 2,2 Kompaktkamera Brennweite 25mm ISO 100 Belichtung 1/30 Blende 3,3 Digitale Spiegelreflex Brennweite 18mm ISO 1600 Belichtung 1/40 sec Blende 8,0 7

8 Schlafzimmer Das Wichtigste im Schlafzimmer ist das Bett! Wählen Sie sich eine Position von der das Bett möglichst von zwei Seiten zu sehen ist. Die lange Seite sollte nach hinten (im Bild nach oben), die Vorderseite in die Breite (im Bild nach rechts oder links) und die Ecke sollte im ersten Drittel des Bildes zu sehen sein. Ein Bild, das über dem Bett hängt oder Deko-Elemente können Sie getrost vernachlässigen. Bild 3.3 Schlafzimmer mit Schrank Sie können ebenso die Bettkante in die Mitte des Bildes nehmen und die Kanten des Bettes nach links und rechts fluchten lassen (Siehe Hauptmotiv). Das bietet sich vor allem bei quadratischen Betten an. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie das Bett nicht flach fotografieren. Durch das Fotografieren der Ecke des Bettes entsteht eine räumliche Tiefe, die das Schlafzimmer homogen wirken lässt. Schalten Sie alle Lichter ein. Durch das Zuziehen der Vorhänge erreichen Sie eine gemütliche Atmosphäre und ein angenehmes Licht, das muss aber nicht sein. Schauen Sie sich die Beispielbilder des Schlafzimmers mit den unterschiedlichen Kameratypen an. Smartphone Brennweite 4,12 ISO 125 Belichtung 1/35 Blende 2,2 Kompaktkamera Brennweite 25mm ISO 320 Belichtung 1/30 bei +1/3 ev Blende 3,3 Digitale Spiegelreflex Brennweite 24mm ISO 1600 Belichtung 1/30 sec Blende 8,0 Schaut man zum Beispiel vom Schlafzimmer direkt auf das Meer oder die Alpen, zeigen Sie dies Ihrem potentiellen Kunden. 8

9 Badezimmer Bild 3.4 Kleines Badezimmer Bäder und Toiletten sind oft sehr klein. Dennoch können Sie ein schönes Foto erstellen, wenn Sie sich eine gute Position aussuchen - z.b. an der Tür stehend. Wenn Sie kein ausreichendes Weitwinkelobjektiv haben, versuchen Sie auch hier nicht, alle Elemente des Bades (Waschbecken, Duschkabine, WC ) auf ein Bild zu bekommen. Das würde dazu führen, dass Sie am Ende alles nur anschneiden und nichts auf dem Bild richtig erkennen. Fotografieren Sie das schönste Element Ihres Bades oder machen Sie einfach zwei Bilder. Auch ein Detailbild kann hier gut wirken. Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht im Spiegel zu sehen sind. Wichtig ist ebenfalls, dass die Handtücher gebügelt und zusammengelegt sind und dass keine Gebrauchsgegenstände im Bad stehen (z.b. Duschgel, Rasierer, Zahnbürsten). Das lässt die Wohnung bewohnt und etwas schmuddelig wirken. Für das Badezimmer gilt: schalten Sie Ihren Blitz unbedingt aus. Die vielen Kacheln, Spiegel und Fenster würden den Blitz unschön reflektieren. Schauen Sie sich unten die Beispielbilder des Badezimmers mit den unterschiedlichen Kameratypen an. Sie sehen, dass Sie mit dem Smartphone am wenigsten vom Bad einfangen können. Konzentrieren Sie sich in diesem Fall auf ein einzelnes Element, in unserem Beispiel ist es das Waschbecken mit dem großen Spiegel. Smartphone Brennweite 4,12 ISO 50 Belichtung 1/35 Blende 2,2 Kompaktkamera Brennweite 25mm ISO 320 Belichtung 1/30 bei +1/3 ev Blende 3,3 Digitale Spiegelreflex Brennweite 19mm ISO 1600 Belichtung 1/60 sec Blende 4,5 9

10 4. Innenraumgestaltung Einige allgemeine Regeln: Räumen Sie Ihre Wohnung auf, bevor Sie Fotos machen, wischen Sie den Boden und belassen Sie die Räume so neutral wie möglich. Versetzen Sie sich immer in Ihre Kunden, denen Ihre Wohnung gefallen muss und jeder Kunde hat einen anderen Geschmack, der eine liebt Blumen, während der andere nur an die Arbeit denkt, die mit deren Pflege verbunden ist. Wenn Sie nun auf den Esstisch einen Blumenstrauß stellen, erfreut sich der eine, aber den anderen haben Sie vielleicht verloren. Haben Sie keinen Blumenstrauß auf dem Esstisch, wird es dem, der Blumen mag, nicht negativ auffallen und der andere wird nicht abgeschreckt. Somit haben Sie beide Kunden erreicht. In diesem Kapitel bekommen Sie einige Richtlinien, was Sie bei der Gestaltung Ihrer Räume beachten sollten. Raum Esszimmer Küche Schlafzimmer Bad Vermeiden Sie Lebensmittel in Esszimmern oder Duschutensilien im Bad. Nichts ist unangenehmer als eine angebotene Wohnung, die man bewohnen möchte, die aber schon bewohnt scheint. Haben Sie in Ihrer Wohnung besondere Ecken oder besondere technische Geräte, eine Spielecke für Kinder oder eine Waschmaschine, erwähnen Sie diese in der Beschreibung - meistens sehen Fotos dieser Ecken und Gegenstände nicht gut aus. Für alle Räume gilt Keine Menschen Keine Haustiere Räumen Sie auf. Schränke und Schubladen geschlossen halten. Ihr eigener Schatten darf nicht ins Bild fallen. Zu Beachten Den Tisch nicht decken. Keine Lebensmittel stehen lassen. Stühle ordentlich an den Tisch schieben. Tisch abwischen und trocknen lassen. Keine Lebensmittel herumstehen lassen. Spülbecken leeren und säubern. Blitzen Sie nicht auf die Glasfront des Backofens! Betten ordentlich machen. Schöne Nachttischlampen einschalten. Utensilien (Duschgel, Zahnbürsten) wegräumen. Toilettendeckel schließen. Das Bad sollte trocken sein. Blitz ausschalten! Wohnzimmer Flur Garten Pool Arbeitszimmer Zeitschriften wegräumen. TV Geräte ausschalten. Kissen auf Sesseln und Sofas ordentlich hinlegen. Keine Gläser und Flaschen herumstehen lassen. Schuhe wegräumen. Garderobe leer räumen. Keine nassen Schuhabdrücke! Gartenmöbel ordentlich aufstellen. Getränke und Lebensmittel wegräumen. Auf schönes Wetter achten! Nicht abdecken. Mit Wasser füllen. Pool säubern (keine Blätter, kein Spielzeug, keine Personen). Der Rand des Pools sollte trocken sein. Keine Stifte und Blätter liegen lassen. Keinen Laptop aufstellen. 10

11 R atgeber Benutztes Bad Der Eindruck entsteht, dass jemand gerade aus dem Bad hinausgegangen ist. In den Spiegel geblitzt Der Fotograf ist im Spiegel zu sehen. Nicht gemachtes Bett Der Eindruck entsteht, dass jemand gerade aus dem Bett aufgestanden ist. Falscher Bildausschnitt Hier wurde der Fokus auf das Bild über dem Bett gewählt. Ein Interessent würde allerdings lieber das Bett sehen. Überbelichtet Das Bild wird durch eine zu lange Belichtungszeit zu hell. Unterbelichtet Das Bild wird durch eine zu kurze Belichtungszeit zu dunkel. 11 Im Folgenden einige Beispielbilder, wie Sie es NICHT machen sollten.

12 Person im Bild Personen im Bild geben einem das Gefühl die Wohnung sei bewohnt. Technikecke Eine Technikecke ist kein einladendes Foto. Schreiben Sie im Text, welche technischen Geräte oder Besonderheiten Sie in der Wohnung haben. Verzichten Sie auf ein Bild. Gedeckter Tisch Essen auf Fotos sieht auf 99% der Bilder nicht schmackhaft aus. Verzichten Sie aus diesem Grund auf den gedeckten Tisch. Unnötiges Detailbild Falscher Focus Stellen Sie die Schärfe eines Fotos immer auf das Detail, das Sie dem Interessenten zeigen wollen und nicht auf andere Elemente. In unserem obigen Beispiel wurde auf die Heizung fokussiert. Unnötiges Detailbild 12 R atgeber

13 5. Weißabgleich der Kamera Jedes Licht hat eine sogenannte Farbtemperatur, die in Kelvin (K) gemessen wird. So hat eine Kerze zum Beispiel 1500K, eine Glühlampe zwischen K und Tageslicht zwischen 5.000K und 7.000K. Da die Umgebung die Farbe des Lichtes annimmt, bekommt ein weißes Objekt zum Beispiel bei Kerzenlicht einen Rotstich und im Freien bei bewölktem Himmel einen Blaustich. Dass für uns Menschen Weiß immer weiß ist egal bei welchem Licht, liegt daran, dass das menschliche Auge die chromatische Adaption beherrscht, Ihre Kamera aber nicht. Damit weiße Objekte auch auf dem Foto Weiß erscheinen, muss also ein Weißabgleich erfolgen, bei dem der Kamera beigebracht wird, was sie als Weiß aufnehmen soll. 5.1 Die Farbtemperatur 1800K 4000K 5500K 8000K 12000K 16000K Je nach Modell kann man eine Kamera auf verschiedene Weißabgleich-Modi stellen: Wolken, Sonne, Kunstlicht oder sehr bequem: Automatik. Bei der Wahl eines Modus wie beispielsweise Wolken wird die Farbtemperatur auf den Standardwert für diese Situation eingestellt. Bei Wolken bewegt sich die Farbtemperatur zwischen 6500K-7500K. Man fotografiert dann mit dem Näherungswert, keinem 2500K exakten! Bei der Kameraautomatik hingegen versucht die Kamera, eine Fläche zu finden, die aus ihrer Sicht weiß ist. Dementsprechend passt sie die Farbtemperatur 5500K des aufgenommenen Bildes an. Ist keine weiße Fläche vorhanden oder sind die Lichtverhältnisse zu schlecht, kommt es zu Fehlinterpretationen der Kamera und das Bild bekommt einen Farbstich. Bei vielen Kompaktkameras kommt hinzu, dass sie versuchen das Bild aufzuhübschen, indem sie die Bilder in der Grundeinstellung etwas wärmer erscheinen lassen, als sie wirklich sind. Das ist bei gemütlichen Weihnachtsfotos in Ordnung - bei Bildern Ihrer Wohnung aber eher störend. Möchten Sie keinen Weißabgleich selbst machen, stellen Sie den Weißabgleich Ihrer Kamera in Innenräumen auf Kunstlicht und im Außenbereich auf Sonne oder bewölkt - je nach Lichtsituation. 5.2 Der Weissabgleich (Profitipp) Anhand des Beispielbildes sehen Sie, was passiert, wenn Sie ein Produktfoto mit Farbstich fotografieren, es dann freistellen und vor einen echt-weißen Hintergrund setzen: Was vorher noch homogen aussieht, ist plötzlich ein Bearbeitungsfehler. Um einen richtigen Weißabgleich zu machen, verwendet man sinnvollerweise eine Graukarte. Dies ist die beste Methode, da moderne Kameras sich meist auf 18%-Grau einmessen. Graukarten kosten ca. 20,- Euro. Wenn Sie kein Geld ausgeben möchten, können Sie den Weißabgleich auch mit einem weißen Blatt Papier selbst machen: Fotografieren Sie zuerst das weiße Blatt Papier bei zurückgenommener Beleuchtung, denn Papiere enthalten oft optische Aufheller. Und optische Aufheller lassen bei starkem UV-Licht das Papier blau erscheinen. Der Weißabgleich ist dann nicht exakt. Vermeiden Sie ebenso sogenanntes Mischlicht, z.b. Sonne UND Kunstlicht, da es dann ebenso zu Farbstichen kommen kann. Da jede Kamera anders funktioniert, schauen Sie in Ihrem Handbuch nach, wie Sie bei Ihrer Kamera das Bild des weißen Blattes 4000K als Grundlage für den Weißabgleich verwenden können. Ist das geschehen, übernimmt die Kamera alle 8000K Einstellungen automatisch. Danach werden alle Bilder mit dieser manuell eingestellten Farbtemperatur versehen. Allerdings unterscheiden sich die Lichtverhältnisse häufig in unterschiedlichen Räumen, z. B. Tageslicht oder Innenraumbeleuchtung (auch Glühbirne, Neonröhre oder LED haben unterschiedliche Farbtemperaturen!), dann müssen Sie den Weißabgleich erneut durchführen. 13

14 R atgeber 6. HomeAway Bildspezifikationen Format jpg, jepg Mindestgröße 1024px Maximalgröße 2048px Maximale Dateigröße in MB 5MB Auflösung 72 DPI Farbmodus srgb Nicht erlaubt Es dürfen keine Rahmen, Texte, Wasserzeichen oder Informationen enthalten sein Es dürfen keine Personen und Haustiere auf den Bildern sein Fotos deren Bildrechte nicht bei Ihnen liegen, dürfen nicht verwendet werden Bei dem Bild muss es sich um ein Foto handeln. Zeichnungen sind nicht erlaubt Dateinamen dürfen keine Leerstellen enthalten Wichtig Bilder, die diese Anforderungen nicht erfüllen, können von HomeAway abgelehnt werden. 7. Bildbearbeitung Wenn Sie nicht mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren, kann man Ihre Bilder durch professionelle Bildbearbeitung verbessern. Schauen Sie sich unsere beiden Beispiele an. Die Bilder wurden von PICSTAR24 bearbeitet. 7.1 Smartphone Original Foto Bearbeitetes Foto 7.2 Kompaktkamera Original Foto Bearbeitetes Foto 14 Bildspezifikationen

15 8. Kurzanleitung zum Ausdrucken und Mitnehmen 8.1 Equipment Akku aufladen! Fotoapparat, Stativ, Aufsteckblitz, Speicherkarte(n), evtl. Wechselobjektiv(e), evtl. weißes Blatt für Weißabgleich. 8.2 Weißabgleich Machen Sie den Weißabgleich, oder stellen Sie den Weißabgleich bei Außenaufnahmen auf Sonnenlicht oder Wolken und bei Innenraumaufnahmen auf Kunstlicht. Sind Sie unsicher, stellen Sie den Weißabgleich auf Automatik. 8.3 Außenaufnahmen Fotografieren Sie bei schönem Wetter und maximal leichter Bewölkung. Vermeiden Sie diesiges Wetter und Regentage. Haus: Fotografieren Sie, wenn Ihr Haus möglichst wenig Schatten wirft und nie gegen die Sonne. Entfernen Sie sich aufgrund der stürzenden Linien so weit wie möglich vom Haus und nehmen Sie zwei Außenwände und eine Kante ins Bild. Garten: Räumen Sie den Garten auf. Stellen Sie Stühle und Tische ordentlich auf. Verzichten Sie auf Dekoration. Vermeiden Sie Aufnahmen im Herbst aufgrund von Laub auf dem Rasen und kahlen Bäumen. Pool: Füllen Sie den Pool mit Wasser. Der Rand um den Pool muss trocken sein. Es dürfen weder Laub, noch Menschen oder Gegenstände im oder am Pool zu sehen sein. Fotografieren Sie den Pool von der Kante aus. 8.4 Innenaufnahmen Machen Sie von jedem Wohnraum ein Bild. Räumen Sie auf und verzichten Sie auf Dekoration. Achten Sie darauf, dass keine Menschen und Schatten auf den Bildern zu sehen sind. Schalten Sie alle Lichter ein und verwenden Sie immer das Stativ. Alle Räume: Kamerahöhe ca. 1,60m. Um dem Raum Tiefe zu geben, nehmen Sie am besten immer zwei Wände und deren Kante ins Bild. Küche: Achten Sie darauf, dass die Spüle leer ist, alle Schubladen und Schränke geschlossen und keine offenen Lebensmittel sichtbar sind. Versuchen Sie die gesamte Küchenzeile, plus Esstisch (wenn einer in der Küche steht) ins Bild zu bekommen. Geht das nicht, machen Sie zwei Bilder: eines von der Küchenzeile und eines vom Tisch. Esszimmer: Tisch sauber wischen, nicht decken und nicht dekorieren. Fotografieren Sie am besten von der Ecke aus. Wohnzimmer: Achten Sie auf eine gemütliche Atmosphäre und versuchen Sie alles im Raum zu erfassen. Geht das nicht, fotografieren Sie das einladende Sofa oder die schöne Sitzecke oder Schlafzimmer: Das Bett sollte ordentlich gemacht sein. Achten Sie darauf, dass das Bild einen gemütlichen Eindruck vermittelt. Bad: Das Bad muss trocken sein. Es dürfen keine Gebrauchsgegenstände wie Seifen, Zahnbürsten, benutzte Waschlappen usw. auf dem Bild zu sehen sein. Handtücher ordentlich zusammenlegen. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht spiegeln und verwenden Sie im Bad aufgrund der Kacheln und Spiegel keinen Blitz! 15

16 9. Zwei Inserate im Vorher - Nachher Im Vergleich sehen Sie deutlich, wie sich die Wirkung eines Inserates nach Beachtung aller hier beschriebenen Fototipps zum Positiven hin verändert. Schon auf den ersten Blick fühlt man sich von der helleren und freundlicheren Atmosphäre rechts viel mehr angezogen. Und genauso wird es auch Ihren Urlaubern gehen. Vorher Nachher Alle Angaben im Ratgeber wurden sorgfältig geprüft. Wir übernehmen jedoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit, Rechtskonformität oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für alle Inhalte oder Aussagen auf verlinkten Internet-Seiten ist ausschließlich der Betreiber der jeweiligen Website verantwortlich. Für die Informationen von Dritten übernehmen wir daher keine Haftung. März