Herzlich Willkommen zum Vortrag. Aktuelle Herausforderungen in der Personalarbeit!
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- Gundi Kappel
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1 Herzlich Willkommen zum Vortrag Aktuelle Herausforderungen in der Personalarbeit! I. Neue Aufgaben in der Personalarbeit II. Gesellschaftlicher Wertewandel als zentrales Veränderungselement III. Auswirkungen des Wertewandels auf die Personalarbeit IV. Ausblick und Handlungsoptionen mit anschließender Diskussion Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 1
2 I. Neue Aufgaben in der Personalarbeit Externe Anforderungen Globalisierung Wissen als Produktionsfaktor Beschleunigung Flexibilisierung Tertiarisierung Arbeitsmarkt: Verfügbarkeit von qualifiziertem Nachwuchs Alter Absatzmarkt: Alternde Kunden, veränderte Kundenbedürfnisse Notwendige interne Ressourcen Kompetenz Gesundheit Motivation Wandlungsfähigkeit Innovationskultur Quelle: Fraunhofer IAO Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 2
3 I. Neue Aufgaben in der Personalarbeit Frau und Beruf Diversity Management Work-Life Balance HR-Performance Management Aktuelle Themen der Personalarbeit Employer Branding Fachkräftemangel Wissensmanagement Nachhaltigkeit in der Personalarbeit Talentmanagement Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 3
4 I. Neue Aufgaben in der Personalarbeit Der Mitarbeiterzyklus individueller ( Nutzenbeitrag) Reife Wachstum 4 Niedergang Lebenszyklus 1Einstieg Quelle: in Anlehnung an das Personal Portfolio (nach Odiorne 1984) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 4
5 Definition Wert, aus soziologischer Sicht, ist eine grundlegende, zentrale, allgemeine Zielvorstellung und Orientierungsleitlinie für menschliches Handeln und soziales Zusammenleben. Wertewandel bezeichnete die Veränderungen von soziokulturellen Werten, Wertsystemen und Wertvorstellungen. vgl. Hillmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der Soziologie, Stuttgart 1994, S. 928 ff. Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 5
6 Definition Der Wertewandel ist eine kontinuierliche oder plötzliche Veränderung der moralischen Überzeugung in einer Gesellschaft. Bisher akzeptierte Werte können ihre soziale Akzeptanz verlieren.. Moralische Überzeugungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen können miteinander konkurrieren und einander widersprechen. In diesem Sinne haben sich im 20. Jahrhundert Wandlungen vollzogen, die die traditionellen Werte der Pflicht, der Unterordnung und Ordnungsliebe durch Wertvorstellungen wie Selbstverwirklichung, Autonomie und Mündigkeit nahezu abgelöst haben. Quelle: http// Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 6
7 Technologie Demographie Wandel Lebensformen Kulturelle Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 7
8 Wir befinden uns seit den 1980er Jahren in der dritten Epoche der Gesellschaftsformen, dem so genannten Informationszeitalter (Computerzeitalter/Digitalzeitalter). Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 8
9 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
10 Traditionelle Zivilisation (Agrargesellschaft) Tertiärer Sektor 10% Sekundärer Sektor 20% Primärer Sektor 70% Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
11 Übergangsperiode (Industriegesellschaft) Tertiärer Sektor 40% Sekundärer Sektor 40% Primärer Sektor 20% Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
12 Tertiärer Sektor 70% Sekundärer Sektor Tertiäre Zivilisation 20% Primärer Sektor 10% Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
13 Die wachsende Bedeutung von Informationstechnologie und kommunikativer Netzwerke seit den 1980er Jahren beeinflusst unsere Gesellschaft, und damit auch das Arbeitsleben, nachhaltig. Zeit Beschleunigung von Arbeitsprozessen Organisation in zeitlich befristeten Projekten Wegfall von traditionellen Berufsbildern Entstehung neuer Berufsbilder (Dienstleistungen) steigende Mobilität Virtualisierung von Organisationen neue Kommunikationswege und -strukturen Auflösung von Hierarchien. Kundenorientierung Globalisierung Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 13
14 Technologie Demographie Wandel Lebensformen Kulturelle Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 14
15 Quelle: Happe, Guido, Demographischer Wandel in der unternehmerischen Praxis, Wiesbaden 2007, S Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
16 Die durchschnittliche Geburtenrate in Deutschland liegt bei 1,4 Kindern pro Frau! Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 16
17 Durchschnittliche Geburtenziffer Deutschland 1,5 1,45 1,45 1,4 1,35 1,38 1,35 1,34 1,34 1,36 1,34 1,33 1,37 1,38 1,36 1,39 1,3 1,25 1,25 1,2 1, Quelle: statistisches Bundesamt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 17
18 Männer werden aktuell durchschnittlich ca.78 Jahre alt, Frauen ca. 83 Jahre. Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 18
19 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 19
20 Vergleich von Stärken älterer und jüngerer Mitarbeiter Jüngere Mitarbeiter Merkfähigkeit Kurzzeitgedächtnis Körperliche Leistungsfähigkeit Kristallisierte Intelligenz, Urteils- und Entscheidungsstärke Lebenserfahrung, Wissen, Geübtheit Übersicht Erfassen von Sinnzusammenhängen Fluide Intelligenz- Umstellungsfähigkeit, Wendigkeit Gelassenheit, Ausgeglichenheit Ältere Mitarbeiter (Quelle: , S. 150) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 20
21 Werte und Generationsprägung Veteran: vor 1945 geboren Pflichtbewusstsein Disziplin Loyalität Verlässlichkeit Führungsperson: straffe Zügel dennoch gutes Teammitglied bevorzugt: Anführer- Gefolgsleute-Prinzip Schwächen: nicht sehr flexibel Babyboomer: Jahrgänge aktiv aggressiv weltgestaltend Beruf und Karriere gehen vor Führungskraft: kollegial und konsensorientiert Partizipation, Fairness und Gleichberechtigung sind wichtig Gute Teamentwickler Schwächen: neigen zu Diskussionen (Quelle: , S. 147) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
22 Werte und Generationsprägung Generation X: Jahrgänge individualistisch skeptisch unabhängig Balance zwischen Arbeit und Freizeit wichtig Führungskraft: unprätentiös, geradlinig Führungspositionen wegen der Interessanten Aufgaben Drang nach Freiheit und Informalität Schwächen: soziale Intelligenz, Mitgefühl, Diplomatie fehlen Nexters/Generation Y: Jahrgänge nach 1980 konsumverwöhnt selbstbewusst, optimistisch, sehr mobil, multitaskingfähig digital sozialisiert home zappiensis Offenheit für Veränderungen und Technologieorientierung Schwächen: Routinejobs werden als Zumutung angesehen, Unzufriedenheit wird schnell geäußert Eigeninitiative fehlt (Quelle: , S. 147) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum
23 Nexters / Generation Y Karriere? Ohne mich! so titelte SPIEGEL online am und beschreibt, dass immer mehr gut qualifizierte Fachkräfte der Generation Y (geboren zwischen 1981 und 1994) sich bewusst gegen Karriere und Leistungsdruck, für Selbstbestimmung und Privatleben entscheiden. (Werle, K., 2012) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 23
24 Technologie Lebensformen Demographie Wandel Diversität/ kulturelle Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 24
25 Was ist Diversität? Diversität wird in der Regel mit Vielfalt übersetzt und steht für die Unterschiedlichkeit von Menschen in Unternehmen. Unterschiedlichkeit ist in dem Zusammenhang umfassend gemeint und bezieht sich auf sämtliche Unterschiede (Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderungen und Befähigungen, sexuelle Identität) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 25
26 Unternehmensspezifische Aspekte Jackon und Rudermann sekundäre Ebene wird erworben (z.b. Erziehung, Ausbildung, Lebenserfahrung) Loden und Rosener Primäre Ebene formt Selbstbild (z.b. Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung) Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 26
27 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 27
28 Quelle: Statistisches Bundesamt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 28
29 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 29
30 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 30
31 Technologie Lebensformen Demographie Wandel Kulturelle Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 31
32 Das Lebensrad Familie Beruf Gesundheit Hobbies Freunde Weiterbildung Quelle: Klimpel, M.; Schütte, T.: Work-Life Balance, München und Mering 2006 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 32
33 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 33
34 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 34
35 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 35
36 In welcher Familienform leben Kinder bis 18 Jahre in Deutschland? Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 36
37 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 37
38 In Deutschland sind Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich - sie haben also dieselben Rechte und Pflichten. Mädchen und Frauen besuchen heute die Schule, sie studieren und gehen arbeiten - und dass Frauen wahlberechtigt sind, kommt uns ganz selbstverständlich vor. Silvia Hähnel und Britta Pawlak in Gleiche Rechte für Frauen? Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 38
39 Es ist gerade einmal knapp 100 Jahre her, dass Frauen in Deutschland das Recht zu wählen erhielten, und erst vor knapp 60 Jahren wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau ins Grundgesetz der BRD aufgenommen. In der Schweiz sind Frauen sogar erst seit dem Jahr 1971 wahlberechtigt. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die rechtliche Situation von Frauen wesentlich verbessert. Silvia Hähnel und Britta Pawlak in Gleiche Rechte für Frauen? Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 39
40 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 40
41 Ursachen für den gesellschaftlichen Wertewandel zunehmende Technologisierung Beschleunigung von Prozessen Tertiärisierung demographische Veränderungen durch Geburten- und Streberate zunehmende Internationalisierung steigende Mobilität Pluralität der Lebensformen Veränderung des weiblichen und männlichen Rollenbildes. Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 41
42 IV. Ausblick und Handlungsoptionen Das Unternehmen bei der Wahrnehmung seiner gesellschaftlichen Verantwortung unterstützen Die strategische Integration des Personalmanagements in das Unternehmen gestalten Work - Life - Balance ermöglichen Die Personalpolitik lebensereignisorientiert gestalten Die Beschäftigungsfähigkeit (Employability) der Mitarbeiter fördern Das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren (Employer Branding) Die Konsequenzen des Web 2.0 in der Personalarbeit berücksichtigen Personalthemen im Unternehmen systematisch kommunizieren Gesundheitsmanagement systematisch kommunizieren Innovationen durch ein systematisches Wissens-und Ideenmanagement fördern Quelle: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.v.: Megatrends und HR-Trends 07/2011 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 42
43 IV. Ausblick und Handlungsoptionen Mit welchen Maßnahmen reagiert das Personalmanagement in Ihrem Unternehmen auf den Megatrend "Wertewandel"?*(Mehrfachnennungen; n=132) Verhaltenskodex (Code of Conduct) 69% Diversity Management 41% Nicht monetäre Benefits 35% Spenden/Stiftungen 31% Sabbaticals 24% Sponsoring 17% Corporate Volunteering 12% Andere Maßnahmen 8% Noch keine Maßnahmen, wir arbeiten daran Wir werden keine besonderen Maßnahmen ergreifen 2% 12% *falls Auswirkungen Wertewandel als "sehr stark", "stark" oder "mittel" eingeschätzt 0% 20% 40% 60% 80% Quelle: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.v.: Megatrends und HR-Trends 07/2011 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 43
44 Aktuelle Herausforderungen in der Personalarbeit Dozent: Prof. Dr. Elisabeth van Bentum Literatur: Becker, Manfred Personalwirtschaft, Stuttgart 2010 Berthel, Jürgen; Becker, Fred G. Personalmanagement, Stuttgart 2010 Gmür, Markus / Thommen, Jean-Paul: Human Resource Management Strategien und Instrumente für Führungskräfte und das Personalmanagement, Zürich 2007 Klimecki, Rüdiger/Gmür, Markus: Personalmanagement, Stuttgart 2005 Jung, Hans: Personalmanagement, München 2008 Prof. Dr. Elisabeth van Bentum 44
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