Team- und Führungskompetenz

Transkript

1 Team- und Führungskompetenz Veranstalter: Kompetenzzentrum für Studium und Beruf (KSB) am Campus Koblenz Universität Koblenz- Landau Kompetenzzentrum für Studium und Beruf (KSB) Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz Besucheradresse: Emil-Schüller-Straße 12, Koblenz Postadresse: Postfach , Koblenz Tel: Fax:

2 Art und Umfang der Veranstaltung Veranstaltungsart Arbeitsumfang ECTS-Punkte Blockveranstaltung am Wochenende Präsenzstudium: 24 Unterrichtsstunden (entspr. 18 Zeitstunden) Eigenstudium: 72 Zeitstunden 3 (PO 2006) 2 (PO 2012) Zielsetzung des Seminars Die Studierenden müssen im Studium und im späteren Beruf in verschiedenen Situationen verschiedene Aufgaben in Teamarbeit erledigen. Sie müssen lernen, dass eine aus hochqualifizierten Mitgliedern bestehende Gruppe nicht zwangsläufig erfolgreich und ergebnisorientiert zusammen arbeitet. Denn neben der fachlichen Qualifikation ist die soziale und methodische Kompetenz für eine gelungene Teamarbeit von zentraler Bedeutung. An Führungskräfte werden vielfältige Anforderungen gestellt; sie müssen eine für sich passende Position im Spannungsfeld von Führung und Kooperation finden. Bei einer Führungskraft spielen neben der fachlichen Qualifikation auch soziale und kommunikative Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Der Kurs besteht aus zwei miteinander verbundenen inhaltlichen Teilen. Zum einen soll er die TeilnehmerInnen über die Ziele und Konzepte von Teamarbeit informieren und einen Einblick in verschiedene Rollen im Team bieten. Durch aktive Einbindung der TeilnehmerInnen sollen diese ihr eigenes Verhalten reflektieren und trainieren, sich in Teams zu integrieren. Zum anderen soll der Kurs beleuchten, was Führungskompetenz beinhaltet und welche Herausforderungen auf eine Führungskraft zukommen. Eine Blockveranstaltung im Verlaufe des Studiums kann nicht die Verhaltensformen und die Teamfähigkeit der TeilnehmerInnen grundlegend ändern, aber sie kann für einen bewussten Umgang mit Teammitgliedern und Untergebenen sensibilisieren. Zentrale Aspekte des wissenschaftlichen Lesens und Recherchierens Ein Team kann als eine Arbeitsgruppe von Individuen mit gemeinsamen Zielsetzungen verstanden werden. Diese Arbeitsgruppe stellt entweder ein bestimmtes Produkt her, bietet einen bestimmten Service an oder entwickelt Lösungen für ein vorgestelltes Problem. Erfolgreiche Teamarbeit beinhaltet mehr als einen Austausch von Informationen und individuellen Erfahrungen, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen; sie ist ein intensiver Prozess, bei dem Synergien freigesetzt werden. Dadurch sind die Endergebnisse größer als die Summe der Einzelleistungen (vgl. van Dick/West 2005; Born/Eiselin 1996). Im beruflichen Kontext kann Teamarbeit in Form von Projekten über eine begrenzte Zeit hinweg verlaufen, kennzeichnet jedoch oft auch die Regelarbeit. Die Teammitglieder haben verschiedene klar definierte Aufgaben und Kompetenzen, meist ist eine Person für den Erfolg innerhalb eines Teams verantwortlich. Die Teammitglieder stehen in intensivem wechselseitigen Austausch 2

3 und beeinflussen ihre Ergebnisse durch Interaktion miteinander. Daher ist es für jedes Mitglied von zentraler Bedeutung, sich mit den anderen Teammitgliedern zu vernetzen. Bei Führung ist zunächst zwischen der Führung eines Unternehmens bzw. einer Einrichtung und Personalführung zu unterscheiden. In dem Kurs stehen Aufgaben und Kompetenzen bei der Personalführung im Blickpunkt. Es gibt vielfältige Perspektiven auf das Verständnis und die Funktionen von Führung und Führungskompetenz, die teilweise weit auseinander gehen. Nach Weibler bedeutet Führung andere durch eigenes, sozial akzeptiertes Verhalten so zu beeinflussen, dass dies bei den Beeinflussten mittelbar oder unmittelbar ein intendiertes Verhalten bewirkt (Weibler 2001: 29). Führungskompetenz beinhaltet daher neben der fachlichen Qualifikation auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und sozialer Kompetenz. Dazu gehört unter anderem, die MitarbeiterInnen zu Leistung zu motivieren, Konflikte zu thematisieren und zu lösen, einen respektvollen Umgang mit den MitarbeiterInnen zu pflegen und ein Kommunikationsund Sozialklima zu schaffen, in dem die MitarbeiterInnen ihre Kreativität entfalten können und ein Austausch darüber möglich ist (vgl. Herbig 2005; Gonschorrek/Hoffmeister 2006; Comelli/von Rosenstiel 1995). Führungskräfte sollten über ein hohes Maß an Kommunikationskompetenz verfügen, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Das bedeutet, zum einen die passende Sprache für verschiedene Personengruppen anzuwenden und zum anderen abzuwägen, welche Informationen an welche AdressatInnen weitergegeben werden. Führungskräfte müssen zudem zielorientiert arbeiten, strukturieren, priorisieren und delegieren können, um die Arbeit eines Teams sinnvoll und effektiv zu planen. Themenkomplexe des Seminars Themenkomplexe des Seminars Im Rahmen der Blockveranstaltung sollten die nachfolgend aufgelisteten Themen bearbeitet werden; die Reihenfolge derselben sowie die Auswahl der Schwerpunkte liegen bei den DozentInnen. Die Kurse sollten aus einer theoretischen Basis und einem praktischen Anwendungsbereich zusammengesetzt sein. Die theoretische Beschäftigung mit den Bereichen kann zu einem großen Teil durch die Lektüre der Studienliteratur abgedeckt werden. So kann mehr Seminarzeit der praktischen Erprobung gewidmet werden. Themenkomplex Team Verständnis/Definition von Team Konzepte der Teamarbeit Sinn und Nutzen von Teamarbeit Teamentwicklung und Teamprozesse Soziale Prozesse und Rollen im Team Kommunikation im Team Zielfindung im Team 3

4 Themenkomplex Führung und Führungskompetenz Verständnis/Definition von Führung und Führungskompetenz Führungsstile und Führungsinstrumente Gesprächsführung und Kommunikation Delegieren Konstruktive Mitarbeitergespräche Mitarbeitermotivation Problemlösung im Team Konfliktmanagement Selbst- und Stressmanagement Aufgabenstellung, Zeitplanung und Überarbeitungsmöglichkeiten Die Aufgabenstellung orientiert sich am Leitfaden: Vorbereitung für die Blockveranstaltung: Die TeilnehmerInnen erhalten beim Vortreffen Leseaufträge, die bis zum Blockseminar vorzubereiten sind. Auf Basis der Literaturempfehlung soll eine schriftliche Auseinandersetzung (Umfang 2-3 Seiten) mit einer theoretischen Fragestellung verfasst werden (z. B. Was ist ein Team und was bedeutet Teamarbeit?). Nachbereitung: Die Aufgabe wird im Seminar bekannt gegeben. Die nachzubereitende Aufgabe ist 4 Wochen nach Ende der Blockveranstaltung bei dem/der Dozenten/in einzureichen. Sollte die Aufgabe im ersten Durchgang nicht bestanden sein, haben die Studierenden die Möglichkeit, diese Aufgabe einmal zu überarbeiten. Eine zweite Überarbeitung ist nicht möglich. Bewertungskriterien der Aufgaben Die Aufgaben sollten erstens erkennen lassen, dass die 72 Zeitstunden, die auf Basis der ECTS-Punkte zur Vor- und Nachbereitungszeit der Studierenden gehören, zur Bearbeitung genutzt wurden und zweitens widerspiegeln, dass die Studierenden Inhalte bzw. Gelerntes aus der Blockveranstaltung mit in die Bearbeitung eingebracht haben. Die Notenskala reicht dabei von 1,0 (sehr gut) bis 5,0 (nicht bestanden), wobei eine Note unter 4,0 als nicht bestanden gilt. Die Meldung ans Prüfungsamt lautet entweder bestanden (bis einschließlich 4,0) oder nicht bestanden (schlechter als 4,0). 4

5 Vorgehen bei Fehlen Fehlen bei Vortreffen: Im Falle des Fehlens beim Vortreffen ist nur in Ausnahmefällen (z. B. bei Erkrankung) eine weitere Teilnahme an der Blockveranstaltung möglich. Die Studierenden haben sich umgehend beim KSB zu melden, den Grund für das Fehlen zu nennen und mitzuteilen, ob sie die Blockveranstaltung besuchen möchten. Im Fall des angestrebten Besuchs der Blockveranstaltung erhalten die Studierenden alternativ entweder eine kleine Zusatzaufgabe, die im Zeitrahmen des Vortreffens (also 1,5 Stunden) zu erledigen ist oder für die Blockveranstaltung ein etwas umfangreicheres Thema, so dass die Fehlzeit im Vortreffen kompensiert ist. Unentschuldigtes Fehlen führt zum Ausschluss aus der Blockveranstaltung. Fehlen bei Blockveranstaltung: Ein Fehlen bei der Blockveranstaltung wird als nicht teilgenommen gewertet. Die Studierenden müssen sich im nächsten Semester erneut für den Kurs anmelden. Organisatorisches Seminar-Wechsel: Das Wechseln eines Seminars bzw. das Tauschen mit anderen Studierenden nach der Anmeldung ist grundsätzlich nicht möglich. Literaturempfehlungen Nachfolgend sind mehrere Publikationen aufgelistet, die z.t. im Seminar eingesetzt werden in der Auswahl sind sowohl wissenschaftliche Bücher als auch praktische Rageber enthalten. Die Ratgeber sind nur bedingt für die Kursvorbereitung und -durchführung verwendbar und sollten kritisch bzw. nur auszugsweise rezipiert werden. In der Aufstellung befinden sich Bücher, die für die Arbeit im Kurs und solche, die eher für die Vertiefung geeignet sind alle Einträge haben wir mit einem entsprechenden Kommentar versehen. Bücher Antoni, Conny Herbert: Teamarbeit gestalten Grundlagen, Analysen, Lösungen. Beltz, Weinheim/Basel: Das Buch ist als Einführung geeignet, da es viele grundlegende Bereiche abdeckt. Vom Umfang ist es etwas knapp gehalten. Becker, Helmut L.: Managementtraining für den Führungsnachwuchs Die Praxis des Team-Management,expert-Verlag,Renningen-Malmsheim:2000. Themen: Führungsphilosophie, Zielanalyse und Erfolgsstrategie, Personalauswahl, Kommunikation, Kooperation undmalmsheim: Teamarbeit aus Sicht der Leitung, theoretische Darstellung ergänzt durch Praxistipps. Themenschwerpunkte: Führungskonzepte, Aufgaben der Teamleitung, Moderationstechniken, Vor- und Nachbereitung von Arbeitstreffen, Motivation. Malik, Fredmund: Führen, leisten, leben. Wirksames Management für eine neue Zeit. Campus Verlag, Frankfurt am Main, Morgan, Gareth: Bilder der Organisation. Klett-Cotta, Stuttgart:

6 Mit unterschiedlichen Metaphern werden Organisationen analysiert: Das Unternehmen als Maschine, Organismus, Gehirn, Kultur u. a. Das Interessante hieran ist die andere Herangehensweise an die Unternehmensführung. Personalführung, Gruppen und Mitarbeiter werden unter den jeweiligen Sicht- und Verständnisweisen von Organisationen beschrieben. Nerdinger, Friedemann W.: Formen der Beurteilung in Unternehmen Anforderungen, Verfahren, Anwendungen. Beltz, Weinheim/Basel: Mit Selbstbeurteilung, Beurteilung von Mitarbeitern, Vorgesetzten und KollegInnen werden unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt. Themen: Beurteilung, Beurteilungsverfahren und psychologische Grundlagen. Neuberger, Oswald: Führen und führen lassen Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. Lucius & Lucius, Stuttgart: Themen (u. a.): Führung, Führungsideologien, -verhalten und -stile, Rolle und Identität. In Auszügen z. B. zur Vermittlung einer Theorie oder bestimmter Führungsstile geeignet. Schwarz, Gerhard: Konfliktmanagement: Konflikte erkennen, analysieren, lösen. Gabler, Wiesbaden: Sehr brauchbar und ausführlich zum Thema Konfliktmanagement. Themen: Konflikte als Chance, Analyse, Varianten und Lösung von Konflikten. van Dick, Rolf/ West, Michael A.: Teamwork, Teamdiagnose, Teamentwicklung. Hogrefe, Göttingen [u.a.]: Eher kürzer gehaltene Einführung in die Teamarbeit. Themen: Definition von Team, Vor- und Nachteile von Teamarbeit, Rollen in Teams, Prozesse in Teams, Teamphasen, Führung im Team, Teamentwicklung. Velmerig, Carl Otto/ Schaffenhofer, Karl/ Schrapper, Christian: Teamarbeit Konzepte und Erfahrungen eine gruppendynamische Zwischenbilanz. Juventa, Weinheim: Artikel zu verschiedenen Aspekten der Teamarbeit in unterschiedlichen Bereichen. Nicht nur als weiterführende Literatur, sondern auch als Studientexte für den Kurs geeignet. Weibler, Jürgen: Personalführung. Vahlen, München: Das Buch geht sehr verständlich und ausführlich auf verschiedene Theorien, Modelle und Studien ein. Insgesamt für unsere Zwecke wohl zu ausführlich, aber in Auszügen oder zur Vertiefung brauchbar. 6