Konduktive Förderung an der Regenbogenschule Altenburg Staatlich regionales Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
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- Benedict Michel
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1 Konduktive Förderung an der Regenbogenschule Altenburg Staatlich regionales Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Die aus Ungarn stammende Fördermaßnahme entwickelte der Budapester Mediziner Professor Doktor Andràs Petö vor rund 50 Jahren. Die Konduktive Förderung richtet sich an Menschen, die unter cerebralen Bewegungsstörungen leiden. Dabei handelt es sich um Störungen, die durch Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks hervorgerufen werden. Andràs Petös Ansatz dabei war: Die durch Schäden des Zentralnervensystems verursachten Störungen sind keine Krankheiten, sondern vielmehr Lernprobleme. Sie sollen deshalb nicht mit medizinischen Methoden therapiert, sondern mit pädagogischen Mitteln überwunden werden. Ziel der Konduktiven Förderung ist die weitgehende Unabhängigkeit eines Betroffenen von Hilfsmitteln und Personen im alltäglichen Leben. Konduktive (= zusammenführende) Förderung beabsichtigt das Zusammenführen von Entwicklungs-, Lern- und Erziehungsprozessen des Betroffenen in einem einheitlichen Ansatz. 1
2 Zielgruppen der Konduktiven Förderung. Die Förderung richtet sich an Menschen mit Bewegungsstörungen, die durch Schädigungen des Zentralnervensystems verursacht werden. Diese Störungen beeinträchtigen die Körperbewegung und die Muskelkoordination. Die Schädigungen entstehen häufig während der Entwicklung des Kindes im Mutterleib beziehungsweise kurz vor, während oder nach der Geburt. Faktoren können sein: 1. Infektionskrankheiten der Mutter während der Schwangerschaft und Schädigung des kindlichen Gehirns durch Mikroorganismen 2. Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind 3. Frühgeburten 4. Unzureichende Sauerstoffzufuhr des Gehirns Hauptformen der cerebralen Bewegungsstörungen bei Kindern sind: 1. Spastik - Verkrampfungen der Muskulatur bei der Bewegung 2. Athetose - unwillkürlich Bewegungen 3. Ataxie - Störungen der Koordination von Bewegungsabläufen 4. Spina bifida - Schädigung des Rückenmarks, die Lähmung hervorruft. Ziele der Konduktiven Förderung. Der/Die Betroffene soll in allen Lebensbereichen weitgehend auf Hilfsmittel oder die Unterstützung durch andere Menschen verzichten können. Es soll ihnen auf diese Weise ermöglicht werden, so umfassend und so autonom wie möglich ihr Leben zu gestalten. 2
3 Prinzipien der Konduktiven Förderung. Die Konduktive Förderung betrachtet die Bewegungsstörung nicht isoliert, sondern bezieht die gesamt Persönlichkeit mit ein: 1. So werden zum einen motorische Grundfähigkeiten wie das Sitzen, Stehen, Gehen, Laufen und die Feinmotorik geübt 2. Darüber hinaus geht es um den Auf- und Ausbau geistiger Fähigkeiten, den Ausdruck und die Beherrschung der Gefühle, die Förderung der Sprache 3. sowie die Selbstständigkeit im lebenspraktischen Lernbereich (zum Beispiel: Essen, Ankleiden, Hygiene) Konduktiv stammt aus dem Lateinischen und bedeutet zusammenführend. Damit ist die Integration der drei genannten Entwicklungs- und Persönlichkeitsbereiche in einem einheitlichen pädagogisch-therapeutischen Ansatz gemeint. Technische Hilfsmittel: zum Beispiel Petö-Möbel (Stühle mit unterschiedlich hohen Lehnen, Pritschen, Barren, Sprossenwände), Reifen, Holzstäbe Orthopädische Hilfsmittel: zum Beispiel Orthesen (Schienen), Ein-, Zwei- und Dreipunktstöcke, Rollatoren Übungsmaterial: zum Beispiel Bälle, Ringe, Spielzeug Rhythmisches Intendieren: Die Konduktoren motivieren die Kinder durch rhythmisches Sprechen, Singen oder Reime aufsagen. Gruppendynamik In eine Gruppe integriert, wird die Motivation des Kindes gesteigert. 3
4 Situation an der Regenbogenschule / testete Dipl. Konduktorin Zsuzsa Hadhazi an der Regenbogenschule 12 Kinder - derzeit wären 8 Schüler geeignet, bzw. könnten profitieren - auf Grund unterschiedlicher Entwicklung und stark auseinandergehendem Alter wäre eine Gruppe von 6 Schülern denkbar - zukünftig erweiterbar - Fortführung der konduktiven Förderung aus der Kita am Krankenhaus - integrativer Ansatz: Öffnung der kond. Fö auch für Grundschulkinder (aus Kita) organisatorische Rahmenbedingungen: - ein Klasenraum - 1 Klassenleiterin - 2 Sonderpädagogische Fachkräfte - ein FSJ - ganzheitlicher Ansatz durch Ganztagsschule gewährleistet - Bildung einer konduktiv geförderten Gruppe - keine stundenweise Herausnahme (Störfaktor) Partner: - Stiftung Pfennigparade München - Herr Baumann, Schulleiter einer konduktiven Fördereinrichtung (E.-Barlach- Schulen, München) - Frau Baumann, Seminarrektorin Ausbildung zum Konduktor, München - Verein SchrittWeise e.v., Frau Burger - Elternschaft - Kita-Krankenhaus - Kollegium 4
5 inhaltliche Rahmenbedingungen: - theor. Ausbildung eigener geeigneter Kollegen - professionelle Begleitung durch Konduktor der Stiftung Pfennigparade - Gasthörerschaft in München - Zusammenarbeit mit Kita - Weiterbildungen (Kö-Schule Erfurt (ausgebildeter Konduktor), Bad Kösen) - langfristige, berufsbegleitende Ausbildung - Förderung über ESF (Europäischen Sozialfond) - Unterstützung durch Thüringer Kultusministerium und Sozialministerium Konzept: - Schulversuch über 2 Jahre ab 2007/08 - Ausbildungszentrum Ostthüringen? 5
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