Regionalökonomische Effekte der Nutzung von Windenergie. in Schleswig-Holstein

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1 Regionalökonomische Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein Christiane Kutz Dezember 2012 Erstellt für windcomm schleswig-holstein und gefördert durch Mittel des Landes Schleswig-Holstein und der Europäischen Union

2 Inhalt Abbildungsverzeichnis... I Tabellenverzeichnis... III Abkürzungsverzeichnis... V Zusammenfassung Problemstellung Zielsetzung Inhaltlicher Hintergrund Der Begriff Wertschöpfung Wertschöpfungskette der Windenergie Regionale Wertschöpfung Regionalökonomische Effekte Direkte und indirekte Effekte Induzierte Effekte des Einkommensmultiplikators Beschäftigung Bruttowertschöpfung Methodische Vorgehensweise Input-Output-Analyse Input-Output-Tabellen Berechnungsverfahren des statisch offenen Mengenmodells Berechnung der direkten und indirekten Effekte Berechnung der Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Erweiterung der Analyse um die Sektoren der Windenergie Einschränkungen des verwendeten Berechnungsmodells Regionalisierung der Ergebnisse Neuinstallation von WEA Betrieb und die Wartung von WEA Berechnung der induzierten Effekte des Einkommensmultiplikators Fiskalische Effekte Einkommen- und Lohnsteuer Körperschaftsteuer Gewerbesteuer aus dem Betrieb von WEA Gewerbesteuerumlage... 47

3 4.2.5 Verteilung der Gemeinschaftssteuern auf die Gebietskörperschaften Regionalökonomische Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein Stand der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein Ermittlung der Nachfrage Ermittlung der Nachfrage aus der Neuinstallation von WEA Ermittlung der Nachfrage aus Betrieb und Wartung von WEA Ergebnisse Bruttowertschöpfung und Beschäftigung Einkommensmultiplikator Fiskalische Effekte Zukünftige Entwicklung der regionalökonomischen Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein Szenarien Ermittlung der Nachfrage Neuinstallation von WEA Betrieb und Wartung von WEA Regionalökonomische Effekte der verschiedenen Szenarien Bruttowertschöpfung Beschäftigung Einkommensmultiplikator Fiskalische Effekte Fazit und weiterer Forschungsbedarf Literatur... A

4 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wertschöpfungskette der Windenergieindustrie... 9 Abbildung 2: Kommunale Wertschöpfung Abbildung 3: Schematische Darstellung einer Input-Output-Tabelle Abbildung 4: : Erweiterte Input-Output-Tabelle (Koeffizienten) Abbildung 5: Abhängigkeitsstruktur der Produktionsbereiche der Windenergie Abbildung 6: Gewerbesteuerzerlegung Abbildung 7: Berechnung der festzusetzenden Gewerbesteuer nach GewStG Abbildung 8: Verteilung der erhobenen Daten nach Art des Windparks Abbildung 9: Verteilung der erhobenen Daten nach Betriebsjahr Abbildung 10: Steuermessbetrag je MW installierter Leistung nach Betriebsjahr Abbildung 11: Entwicklung der Windenergie in Schleswig-Holstein bis zum Jahr Abbildung 12: Verteilung der installierten Leistung im Jahr 2011 nach Landkreisen Abbildung 13: Verteilung der installierten Leistung im Jahr 2011 nach Herstellern Abbildung 14: Verteilung der Neuinstallationen im Jahr 2011 nach Herstellern Abbildung 15: Bruttowertschöpfung durch die Neuinstallation von WEA in Schleswig- Holstein im Jahr 2011 nach Wirtschaftsbereichen Abbildung 16: Bruttowertschöpfung durch den Betrieb und die Wartung von WEA in Schleswig-Holstein im Jahr 2011 nach Wirtschaftsbereichen Abbildung 17: Ergebnisse der Einkommensmultiplikatoranalyse in Schleswig-Holstein im Jahr 2011 nach Wirtschaftsbereichen Abbildung 18: Bestehende und neue Eignungsgebiete der Windenergienutzung in den Kreisen Abbildung 19: Zubau und Abbau von WEA in Schleswig-Holstein bis zum Jahr Abbildung 20: Kumulierter Zubau in den Jahren 2012 bis Abbildung 21: Anteile der Vermarktungsformen in den Jahren 2012 bis 2021 (Trendszenario) Abbildung 22: Bruttowertschöpfung durch die Neuinstallation von WEA in den Jahren 2012 bis Abbildung 23: Bruttowertschöpfung durch den Betrieb und die Wartung von WEA in den Jahren 2012 bis Abbildung 24: Gesamte Bruttowertschöpfung in den Jahren 2012 bis Abbildung 25: Beschäftigung durch die Neuinstallation von WEA in den Jahren 2012 bis I

5 Abbildungsverzeichnis Abbildung 26: Beschäftigung durch den Betrieb und die Wartung von WEA in den Jahren 2012 bis Abbildung 27: Gesamte Beschäftigung in den Jahren 2012 bis II

6 Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Kassenmäßige Steuereinnahmen im Jahr 2011 (vor Steuerverteilung) Tabelle 2: Aufkommen der Einkommensteuer und der Bruttowertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2007 bis Tabelle 3:Aufkommen der Körperschaftsteuer und der Bruttowertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2007 bis Tabelle 4: Entwicklung der degressiven AfA Tabelle 5: Vertikale Steuerverteilung Tabelle 6: Investitionen in die Neuinstallation von WEA in Schleswig-Holstein im Jahr Tabelle 7: Vergleich der Daten des Anlagenregisters und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für das Jahr Tabelle 8: Daten Anlagenregister für das Jahr Tabelle 9: Bruttowertschöpfung und Beschäftigung durch die Neuinstallation sowie den Betrieb und die Wartung von WEA in Schleswig-Holstein im Jahr Tabelle 10: Bruttowertschöpfung und Beschäftigung durch den Einkommensmultiplikators im Jahr Tabelle 11: Einkommen- und Körperschaftsteueraufkommen im Jahr Tabelle 12: Gewerbesteuer aus dem Betrieb von WEA im Jahr Tabelle 13: Installierte Leistung Onshore-Windenergie in Schleswig-Holstein bis zum Jahr Tabelle 14: Investitionen in die Neuinstallation von WEA in Deutschland in den Jahren 2007 bis Tabelle 15: Zubau und Investitionen in die Neuinstallation von WEA in den Jahren 2012 bis Tabelle 16: Angenommene Volllaststunden der Szenarien Tabelle 17: Durchschnittliche EEG-Festvergütung in den Jahren 2012 bis Tabelle 18: Vergütung des Managementprämienmodells in den Jahren 2012 bis Tabelle 19: Stromproduktion und Vergütung in den Jahren 2012 bis Tabelle 20: Bruttowertschöpfung in den Jahren 2012 bis Tabelle 21: Beschäftigung in den Jahren 2012 bis Tabelle 22: Bruttowertschöpfung und Beschäftigung durch den Einkommensmultiplikator in den Jahren 2012 bis Tabelle 23: Aufkommen der Einkommensteuer in den Jahren 2012 bis III

7 Tabellenverzeichnis Tabelle 24: Aufkommen der Körperschaftsteuer in den Jahren 2012 bis Tabelle 25: Aufkommen der Gewerbesteuer aus dem Betrieb von WEA in den Jahren 2012 bis IV

8 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis AfA Atomgesetz Absetzung für Abnutzung Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren AusglMechAV Verordnung zur Ausführung der Verordnung zur Weiterentwicklung des bundesweiten Ausgleichsmechanismus BDB BMF BMU BMWi BWS D EEG EnWG ESt EStG EVU GewSt GewStG GG GW IE Leipzig IT KSt KStG kw kwh LKSH MLUR MW Betreiber-Daten-Basis Bundesministerium der Finanzen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Bruttowertschöpfung Deutschland Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien Energiewirtschaftsgesetz Einkommensteuer Einkommensteuergesetz Energieversorgungsunternehmen Gewerbesteuer Gewerbesteuergesetz Grundgesetz Gigawatt Leipziger Institut für Energie GmbH Informationstechnik Körperschaftsteuer Körperschaftsteuergesetz Kilowatt Kilowattstunde Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein Megawatt V

9 Abkürzungsverzeichnis MWh R2B SDL SH StBA TenneT ÜNB UntStRG VGR WEA WETI WVW Megawattstunde R2B Energy Consulting GmbH Systemdienstleistung Schleswig-Holstein Statistisches Bundesamt TenneT TSO GmbH (Übertragungsnetzbetreiber) Übertragungsnetzbetreiber Unternehmenssteuerreformgesetz Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Windenergieanlage(n) Wind Energy Technology Institute Wirtschaftsverband Windkraftwerke e.v. VI

10 Zusammenfassung Zusammenfassung Die Windenergiebranche erfuhr in Deutschland in den letzten Jahren ein unerwartetes Wachstum. In Zukunft wird die Windenergienutzung für die Erfüllung des bundesweiten Ziels einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung eine tragende Säule darstellen. Sie bietet im Bereich der Erneuerbaren Energien zukünftig eines der wirtschaftlichsten Ausbaupotentiale. Abgesehen von umweltpolitischen Zielen spielt die Nutzung der Windenergie auch aus regionalökonomischer Sicht eine immer größere Rolle. Die dezentrale Produktion von Strom aus Windenergie bietet besonders ländlichen und strukturschwachen Gebieten die Chance, ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Durch den Ausbau und die Nutzung der Windenergie entstehen zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung sowie Steuereinnahmen für die Region. Für den weiteren Ausbau der Windenergienutzung von besonderer Bedeutung sind zum einen die bundesgesetzlichen Regelungen, allem voran das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, und zum anderen die Vorgaben auf Landes- und Kommunalebene. In deren Zuständigkeitsbereich liegen die Kompetenzen zur Flächenausweisung und des Genehmigungsverfahrens. Um die politische sowie gesellschaftliche Akzeptanz des weiteren Ausbaus der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein zu fördern und stärken, ist es dementsprechend von besonderer Bedeutung, die regionalökonomischen Effekte für die Region und das Land darzustellen. Ziel dieser Arbeit ist es, die derzeitige und zukünftige Bedeutung der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein für das Land sowie die Gemeinden aufzuzeigen. Gegenstand der Untersuchung sind die Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- sowie die fiskalischen Effekte, welche durch den weiteren Ausbau sowie den Betrieb von Windenergieanlagen (WEA) in Schleswig-Holstein entstehen. Des Weiteren wurden die Multiplikatoreffekte ermittelt, welche durch zusätzliches Einkommen der Beschäftigten im Land entstehen. Die methodische Grundlage der Untersuchung bildet eine Input-Output-Analyse sowie zusätzliche empirische Datenerhebungen. Im ersten Schritt werden die regionalökonomischen Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein im Jahr 2011 ermittelt. Unter Verwendung bekannter Daten zu den Investitionen in die Neuinstallation von WEA, sowie zu Vergütungszahlungen bestehender WEA im Jahr 2011 werden die nationalen direkten und indirekten Wertschöpfung- und Beschäftigungseffekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein ermittelt. Zur Abschätzung der im Land Schleswig-Holstein verbleibenden Effekte wurde eine Befragung regional ansässiger Akteure durchgeführt. 1

11 Zusammenfassung Bei der Untersuchung der fiskalischen Effekte wurde das Aufkommen aus der Einkommenund Körperschaftsteuer durch Indikatorrelationen ermittelt. Außerdem wurden die Gewerbesteuereinnahmen aus dem Betrieb von WEA in Schleswig-Holstein unter Verwendung empirischer Daten zum Gewerbesteueraufkommen im Jahr 2011 abgeschätzt. Die zukünftige Entwicklung der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein in den Jahren 2012 bis 2021 wurde mit Hilfe von drei Szenarien modelliert. Als Grundlage der Szenarien dienen die Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber zum Ausbau der Windenergienutzung, den Anteilen der Vermarktungsformen von Windstrom sowie der Vergütungszahlungen. Die Untersuchung zeigt, dass die Nutzung der Windenergie in Schleswig-Holstein positive Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- sowie fiskalische Effekte auslöst und ein erheblicher Teil dieser in der Region Schleswig-Holstein wirksam wird. Für das Jahr 2011 wurden eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 244 Mio. Euro und ein Beschäftigungseffekt von Personenjahren ermittelt. In den Szenarien wird bis zum Jahr 2021 von einer installierten Kapazität von bis MW ausgegangen. Je nach Szenario ergeben sich daraus für das Jahr 2021 Bruttowertschöpfungseffekte in Höhe von 502 bis Mio. Euro und Beschäftigungseffekte von bis Personenjahren. Durch die Windenergienutzung entstehen im Jahr 2011 in Schleswig-Holstein zusätzliche Arbeitnehmerentgelte in Höhe von 129 Mio. Euro. Diese werden zum Teil durch Konsumausgaben in Schleswig-Holstein verausgabt und induzieren eine Bruttowertschöpfung von 24 Mio. Euro und eine Beschäftigung von 441 Personenjahren Beschäftigung. Auch diese Effekte erhöhen sich in den Szenarien bis zum Jahr 2021 auf 50 bis 116 Mio. Euro Bruttowertschöpfung und 900 bis Personenjahre Beschäftigung. Die Untersuchung der fiskalischen Effekte ergibt für das Jahr 2011 ein zusätzliches Steueraufkommen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer von 15 Mio. Euro für das Land sowie die Gemeinden in Schleswig-Holstein. Durch Gewerbesteuerzahlungen der Betreiber von WEA in Schleswig-Holstein entstehen für die Gemeinden Einnahmen in Höhe von 31 Mio. Euro und für das Land in Höhe von 6 Mio. Euro. In den Szenarien ergibt sich für das Land sowie die Gemeinden in Schleswig-Holstein im Jahr 2021 ein Steueraufkommen von 30 bis 67 Mio. Euro aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer sowie ein Gewerbesteueraufkommen in Höhe von 76 bis 133 Mio. Euro. Die Untersuchung der regionalökonomischen Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein zeigt, dass durch die Neuinstallation und den Betrieb von WEA 2

12 Zusammenfassung beachtliche Wertschöpfung- und Beschäftigungseffekte generiert werden. Bereits heute kann ein nicht unerheblicher Teil der Nachfrage von regional ansässigen Unternehmen in Schleswig-Holstein befriedigt werden. Mit dem weiteren Ausbau der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein ergeben sich für die Windbranche entscheidende Wachstumschancen. Auch das Land sowie die Gemeinden können durch steigende Steuereinnahmen von der Neuinstallation und dem Betrieb von WEA profitieren. Neben den unmittelbaren Wirkungen auf die Windbranche im Land, profitiert auch die gesamte Wirtschaft im Land von den Konsumausgaben durch zusätzlich verfügbare Einkommen. Neben dem erforderlichen Windaufkommen bietet Schleswig-Holstein auch in den Bereichen Bildung, Forschung sowie Akzeptanz Standortvorteile. Für den zukünftigen Bedarf an Fachkräfte im Bereich Windenergie gibt es bereits heute in Schleswig-Holstein ein umfangreiches Bildungsangebot an Universitäten, Fachhochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. Durch den stufenweisen Ausbau und den damit einhergehenden Gewöhnungseffekt, sowie die Beteiligung der Bevölkerung an Windparkprojekten besteht eine hohe Akzeptanz für den weiteren Ausbau der Windenergienutzung. Auch die Landes- und Kommunalpolitik setzt mit der aktuellen Teilfortschreibung der Regionalpläne zur Ausweisung zusätzlicher Eignungsgebiete für die Windenergienutzung deutliche Zeichen für die Zukunft der Windenergie in Schleswig-Holstein. 3

13 1 Problemstellung 1 Problemstellung Die elektrische Energie ist aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Doch die fossilen Ressourcen der Erde zur Erzeugung dieser Energie sind endlich und bereits heute sehr beansprucht. Die Notwendigkeit unseren Energiebedarf durch regenerative Energiequellen zu decken wächst von Tag zu Tag. In Deutschland ist das Thema Energiewende in der Politik sowie in den Medien allgegenwärtig. Sowohl die nuklearen Folgen der Ereignisse in Japan 2011 als auch die steigende Entwicklung der Energiepreise zeigen die Dringlichkeit einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Die Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung ist laut der Bundesregierung eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens 35 Prozent zu erhöhen, sowie die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Für das Jahr 2050 liegen die Zielwerte bei 80 Prozent für den Anteil der erneuerbaren Energien beziehungsweise minus 80 bis 95 Prozent für die Treibhausgasemissionen (vgl. BMWi, BMU 2011, S. 3, 5). Des Weiteren wurde mit der dreizehnten Änderung des Gesetzes über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetzes) 2011 der schrittweise Ausstieg Deutschlands aus der Nutzung der Kernkraft bis zum Jahr 2022 beschlossen (vgl. 7 Atomgesetz). Die Windenergie stellt für die Erfüllung der Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien eine tragende Säule dar. Laut Energiekonzept der Bundesregierung bietet die Windenergie an Land kurz- und mittelfristig das wirtschaftlichste Ausbaupotential in diesem Bereich (vgl. BMWi, BMU 2011, S. 9). Bereits seit der Einführung des Stromeinspeisegesetzes im Jahr 1991 und dem darauffolgenden Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) in Jahr 2000 entwickelt sich die Windenergie in Deutschland und insbesondere in Schleswig-Holstein in unerwarteten Dimensionen. Zum Ende des Jahres 2011 waren in Deutschland Windenergieanlagen (WEA) mit einer Nennleistung von über 29 GW installiert, davon über 3 GW in Schleswig-Holstein (Molly 2011, S. 1, 13). Die Windenergie hatte mit 39,7 Prozent den größten Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Insgesamt stellten die erneuerbaren Energien 4

14 1 Problemstellung 20,3 Prozent des gesamten Bruttostromverbrauchs im Jahr 2011 zur Verfügung (vgl. BMU 2012b, S. 17). Abgesehen von den bundesgesetzlichen Regelungen, allen voran dem EEG, wird der Ausbau der Windenergie maßgeblich auf Landes- und Kommunalebene gesteuert. In deren Zuständigkeitsbereich liegen die Kompetenzen zur Flächenausweisung und des Genehmigungsverfahrens. Im Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein aus dem Jahr 2010 wurde festgelegt, die Eignungsflächen für die Nutzung von Windenergie von derzeit 0,8 Prozent der Landesfläche auf circa 1,5 Prozent zu erhöhen. Nach umfangreichen Anhörungs- und Beteiligungsverfahren der Städte, Gemeinden, Kreise sowie Verbänden und der Öffentlichkeit wurden nun am 6. November 2012 von der Landesplanungsbehörde die Teilfortschreibungen der fünf Regionalpläne in Schleswig-Holstein zur Ausweisung von Eignungsgebieten für die Windenergienutzung festgestellt. Durch diese Teilfortschreibungen wurden rund Hektar zusätzliche Flächen für die Windenergienutzung ausgewiesen. Dies entspricht fast einer Verdoppelung der bisherigen Flächen auf insgesamt Hektar beziehungsweise 1,7 Prozent der Landesfläche. Die Ausweisungen überschreiten damit das im Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 formulierte Ziel von 1,5 Prozent der Landesfläche. Die Teilfortschreibungen der fünf Regionalpläne werden mit ihrer Bekanntmachung im Amtsblatt Schleswig-Holstein am 17. Dezember 2012 rechtskräftig (vgl. LSH 2012a). Zeitgleich zur Ausweitung der Windeignungsflächen unterstützt die Landesregierung den notwendigen Netzausbau zum Abtransport des erzeugten Stroms aus Windenergie sowie anderen regenerativen Energiequellen. Die Landesregierung setzte im Energiekonzept das Ziel bis zur Mitte des Jahrzehnts im Land 100 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Bis 2020 sollen bis zu 10 Prozent des deutschlandweiten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen, die in Schleswig-Holstein erzeugt wurden (vgl. MLUR 2011, S ). Abgesehen von der Erfüllung umweltpolitischer Ziele spielt die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen inzwischen auch als Wirtschaftsfaktor eine immer wichtigere Rolle. Vom Bau und Betrieb von WEA profitieren nicht nur die Betreiber, sondern auch die beteiligen Unternehmen, die Gemeinden und gegebenenfalls die Bürger. An der Neuinstallation und dem Betrieb von WEA ist eine Vielzahl von Unternehmen beteiligt, wie beispielsweise Projektplaner, Ingenieurbüros, Bauunternehmen aber auch Finanz- und Versicherungsdienstleister. Häufig werden Bau- und Serviceleistungen von regional 5

15 1 Problemstellung ansässigen Unternehmen in Anspruch genommen. Wird ein Projekt als Bürgerwindpark realisiert, so werden auch die betroffenen Bürger an den Gewinnen eines Windparks beteiligt. Auch durch Pachteinnahmen profitieren meist Landeigentümer vor Ort. Für die Gemeinden sind die Gewerbesteuereinnahmen von besonderer Bedeutung. Vor allem ländliche und strukturschwache Gebiete können von der dezentralen Stromproduktion durch Windenergie profitieren und auch ohne direkte Industrieansiedlungen die kommunale Finanzsituation verbessern. Es zeigt sich somit, dass die zukünftige Entwicklung der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein, neben der bundespolitischen Gesetzgebung, maßgeblich durch regionale Entscheidungsträger gesteuert wird. Hierzu gehören zu einem die Landespolitik sowie die kommunalen Genehmigungsbehörden und zum anderen die betroffenen Bürger. Eine positive Wirkung des Baus und des Betriebs von WEA auf die Beschäftigung, die Wertschöpfung sowie die Steuereinnahmen in der Region wirkt sich auch fördernd auf die politische sowie gesellschaftliche Akzeptanz der Windenergienutzung aus. Diese Akzeptanz ist elementar und wichtig für den weiteren Ausbaus der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein. Aus diesem Grund ist es notwendig, die aktuelle sowie zukünftige regionalökonomische Bedeutung der Windenergienutzung in Schleswig-Holstein für das Land und die Gemeinden zu untersuchen und zu beziffern. 6

16 2 Zielsetzung 2 Zielsetzung Ziel dieser Arbeit ist es, die regionalökonomische Bedeutung der aktuellen und zukünftigen Nutzung der Windenergie in Schleswig-Holstein für das Land sowie die Gemeinden darzustellen. Zu den untersuchten Zielgrößen zählen zum einen die Wertschöpfung sowie die Beschäftigung und zum anderen die zusätzlichen Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte. In die Betrachtung einbezogen werden alle Phasen der Wertschöpfung der Windenergienutzung, von der Produktion der Anlagen über die Planung und Installation sowie den Betrieb und die Wartung. Regionalökonomisch bedeutende Effekte entstehen durch den Betrieb sowie durch die Neuinstallation von WEA in Schleswig-Holstein. Im Rahmen der verwendeten Methodik werden keine Effekte untersucht, die durch unternehmerische Tätigkeiten für den Export aus dem Land entstehen. Des Weiteren werden die sogenannten Einkommensmultiplikatoreffekte untersucht. Durch zusätzliche Beschäftigung in der Region entsteht Einkommen, welches zu einem Teil in der Region verausgabt wird und somit wiederum zu Wertschöpfung, Beschäftigung und Steuereinnahmen führt. 7

17 3 Inhaltlicher Hintergrund 3 Inhaltlicher Hintergrund In diesem Kapitel werden zentrale Begriffe, die in der Arbeit von Bedeutung sind, kurz definiert und erläutert. Hierzu zählt der Begriff der Wertschöpfung, im Allgemeinen sowie bezogen auf die Windenergie und regionale Gebiete. Des Weiteren wird auf die untersuchten Effekte der Nutzung von Windenergie eingegangen. 3.1 Der Begriff Wertschöpfung Wertschöpfung wird in den Wirtschaftswissenschaften als Umformung, Umwandlung, Weiterverarbeitung oder Veredelung von vorhandenen Ressourcen zu neuen Produkten bezeichnet. Die Wertschöpfung ist eine Maßgröße für die Leistung eines Unternehmens beziehungsweise einer Wirtschaftseinheit (vgl. Brümmerhoff 1995, S. 24). Der Prozess der Wertschöpfung erfolgt meistens in aufeinanderfolgenden und teils unabhängigen Prozessstufen. Jede dieser Produktionsstufen übernimmt sogenannte Vorleistungen einer vorgelagerten Stufe zu einem bestimmten Wert und gibt sie nach der Weiterverarbeitung zu einem höheren Wert an eine nachgelagerte Stufe oder an den Endkonsum ab. Die Wertschöpfung einer Produktionsstufe ergibt sich somit aus den Erlösen der weitergegebenen Güter oder Dienstleistungen abzüglich der bezogenen Vorleistungen vorgelagerter Produktionsstufen. Die Bestandteile der Wertschöpfung sind die Arbeitserträge (Löhne, Gehälter, Sozialleistungen), Kapitalerträge (Unternehmensgewinn nach Steuern, Fremdkapitalzinsen) und die Gemeinerträge (direkte und indirekte Steuern) (vgl. Witherton 2012). 3.2 Wertschöpfungskette der Windenergie Die Wertschöpfungskette der Windenergieindustrie reicht von der Idee eines Windparks bis zum Betrieb und zur Wartung sowie schlussendlich dem Abbau oder Repowering einer WEA. Die drei zentralen Bestandteile der Wertschöpfungskette der Windenergie stellen die Projektentwicklung, die Anlagenherstellung und der Betrieb von WEA dar (siehe Abbildung 1). 8

18 3 Inhaltlicher Hintergrund Projektentwicklung Anlagenherstellung Windparkbetrieb F & E Service & Wartung Finanzierung Abbildung 1: Wertschöpfungskette der Windenergieindustrie (Quelle: Eigene Darstellung nach Kammer 2011, S. 66) Von der ersten Idee eines Windparks bis zur Errichtung der Anlagen stellt die Projektentwicklung den ersten Abschnitt der Wertschöpfungskette dar. Zur Projektentwicklung gehören unter anderem die Flächenakquise, das Micrositing sowie die Genehmigungsplanung und Finanzierung. Die Flächenakquise wird im Regelfall durch Pachtverträge oder in seltenen Fällen den Erwerb der betreffenden Grundstücke vorgenommen. Durch das sogenannte Micrositing werden unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Bestimmungen zur Abstandsregelung sowie Schall- und Schattenimmissionen die optimalen Positionen der WEA auf der Planungsfläche festgelegt. Im Vorwege sind dazu diverse Gutachten zu den Windverhältnissen, zur Bodenbeschaffenheit, zu möglichen Umwelteinflüssen sowie zu den Beeinträchtigungen des Windparks auf den Flugverkehr notwendig. Nach der detaillierten Planung muss der Projektplaner eine Genehmigung für den Bau des Windparks beantragen. Für die Umsetzung des Bauvorhabens muss außerdem in der Regel eine Finanzierung in Höhe von 80 bis 90 Prozent der Projektkosten arrangiert werden (vgl. Kammer 2011, S ). Die vielseitigen Planungsschritte eines Windprojekts erfordern professionelle Kenntnisse und Erfahrungen. Laut Hau (2008, S. 724) vergehen in der Regel von der ersten Standortbesichtigung bis zur Unterschrift eines Liefervertrags für eine WEA drei bis vier Jahre. Die an der Projektentwicklung beteiligten Akteure sind sehr unterschiedlich aufgestellt. Es existiert eine große Anzahl von lokal konzentrierten Planungsbüros, welche nur wenige Mitarbeiter beschäftigen und dementsprechend vergleichsweise kleine Projekte betreuen, die sich meist in einem regional begrenzten Gebiet befinden. Andererseits gibt es jedoch auch eine Vielzahl an international aktiven Planungsbüros, welche sich meist auf ihrem Heimatmarkt etabliert haben und neue Geschäftsfelder in anderen Märkten erschließen. 9

19 3 Inhaltlicher Hintergrund Des Weiteren beteiligen sich immer mehr Betreiberfirmen an der Projektentwicklung um eine größere Wertschöpfungstiefe zu erreichen. Somit sichern sich die Unternehmen einen weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten. Auch einige Anlagenhersteller sind in der Projektplanung aktiv und stellen somit den Absatz ihrer WEA durch eine eigene Projektpipeline sicher (vgl. Kammer 2011, S. 68). Ein weiterer Hauptbestandteil der Wertschöpfungskette der Windenergie ist die Herstellung der Anlagen. Zu den Geschäftsfeldern der Windenergieanlagenhersteller zählen die Produktion, die Montage und Installation der Anlagen, IT- und Serviceprodukte, die Forschung und Entwicklung, sowie Service- und Wartungsdienstleistungen. Dabei unterscheiden sich die Hersteller in der Wertschöpfungstiefe. Es gibt Anlagenhersteller, die einen Großteil der verbauten Komponenten selber entwickeln und herstellen. Andererseits gibt es auch Hersteller, welche sich auf die Montage der Anlagenteile konzentrieren und die Komponenten und das zugehörige Fachwissen von externen Zulieferern oder Dienstleistungsunternehmen einkaufen. Das Kerngeschäft der Anlagenhersteller ist somit die Montage der Anlage. Des Weiteren bieten die Hersteller IT- und Serviceprodukte zur Überwachung und Steuerung der Anlagen an. Diese dienen der Reduzierung der Fehleranfälligkeit und der Stillstandzeiten der Anlage. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig der Hersteller sind Service- und Wartungsdienstleistungen. Diese können mittels verschiedener Vertragsmodelle vom Betreiber in Anspruch genommen werden. Allerdings gibt es auch herstellerunabhängige Service- und Wartungsunternehmen. Für einen kontinuierlichen technologischen Fortschritt der WEA ist die Optimierung und Neuentwicklung der Anlagenkomponenten unerlässlich. Der Bereich Forschung und Entwicklung umfasst die Aufgabengebiete neue leistungsfähigere Anlagen zu entwerfen, bestehende Modelle zu optimieren, Zusatzprodukte zu entwickeln sowie den Stand der Technik den projektspezifischen Anforderungen anzupassen. Auch in diesem Bereich gibt es neben den Anlagenherstellern externe Dienstleister, die ihr Fachwissen zum Beispiel über Lizenzverträge vermarkten (vgl. Kammer 2011, S ). Nach der erfolgreichen Installation einer WEA oder eines Windparks folgt der letzte Schritt in der Wertschöpfungskette, der Betrieb der Anlagen. Zu den Aufgaben während des Betriebs eines Windparks gehören unter anderem die technische und kaufmännische Betriebsführung, die Betreuung der Service- und Wartungsarbeiten sowie gegebenenfalls die Abwicklung der Pachtzahlungen und Betreuung der Investoren. Die Einnahmen des Betreibers werden durch den Stromverkauf generiert. Diese stellen den Erlös dar, aus dem 10

20 3 Inhaltlicher Hintergrund die Finanzierungsmittel der gesamten Wertschöpfungskette generiert werden müssen (vgl. Kammer 2011, S. 72). 3.3 Regionale Wertschöpfung Wird die Wertschöpfung auf ein geographisches Gebiet wie beispielsweise das Land Schleswig-Holstein begrenzt, spricht man von regionaler Wertschöpfung. Bei der Betrachtung der regionalen Wertschöpfung zählt nicht nur die Leistung der regional beteiligten Unternehmen, sondern auch der Nutzen für die Gemeinden und das Land. In Abbildung 2 sind die verschiedenen Komponenten sowie die Akteure der kommunalen Wertschöpfung von Windenergie am Beispiel eines Bürgerwindparks dargestellt. Abbildung 2: Kommunale Wertschöpfung (Quelle: BWE 2012b, S. 6) Auf kommunaler Ebene entstehen Einnahmen durch Steuern wie die Gewerbesteuer und Einkommenssteuer und gegebenenfalls durch die Verpachtung von Grundstücken. Durch eine Beteiligung regionaler Unternehmen während der Planung und dem Betrieb von WEA entstehen zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze, die in der Region verbleiben. Bei Bürgerwindparks ist die kommunale Wertschöpfung besonders hoch, da regionale Unternehmen bevorzugt eingebunden werden und die Gewinne aus dem Betrieb des Windparks an die beteiligten Investoren in der Region fließen. 11

21 3 Inhaltlicher Hintergrund 3.4 Regionalökonomische Effekte Im Folgenden werden die in der Untersuchung betrachteten Effekte kurz dargestellt. Es wird auf die Unterscheidung zwischen direkten, indirekten und induzierten Effekten eingegangen. Außerdem werden die Größen Beschäftigung, Bruttowertschöpfung und Fiskaleffekte erläutert Direkte und indirekte Effekte Die verwendete Methode zur Berechnung der entstehenden Effekte unterscheidet zwischen direkten und indirekten Effekten. Die direkten Effekte entstehen zum einen in spezialisierten Betrieben der Windindustrie wie beispielsweise Projektentwicklern, Anlagenhersteller oder Unternehmen für Service- und Wartungsdienstleistungen. Des Weiteren zählen auch Vorleistungen, die diese Unternehmen direkt von anderen Unternehmen beziehen, zu den direkten Effekten. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Dienstleistungen wie die Erstellung von Gutachten oder Bauleistungen für den Fundamentbau. Alle weiteren Effekte der Zulieferindustrie, welche nicht direkt von der Windindustrie nachgefragt werden, zählen zu den indirekten Effekten Induzierte Effekte des Einkommensmultiplikators Aus den betrachteten direkten und indirekten Effekten der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein entsteht zusätzliche Beschäftigung und somit auch zusätzliches Einkommen. Dieses Einkommen wird von den Arbeitnehmern, unter Berücksichtigung einer Sparquote, wieder verausgabt. Diese Investitionen führen zu zusätzlichen ökonomischen Aktivitäten und somit wiederum zu weiterer Wertschöpfung und Beschäftigung. Diesen Effekt durch zusätzliches Einkommen nennt man Einkommensmultiplikator. Bei der Betrachtung der regionalökonomischen Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein ist die Multiplikatorwirkung der regionalen Einkommen ein zusätzlich zu berücksichtigender Faktor. Es sind jedoch nur die in der Region verbleibenden Effekte von Bedeutung. Ausgaben, die außerhalb von Schleswig-Holstein getätigt werden oder dahin abfließen sind nicht zu berücksichtigen. 12

22 3 Inhaltlicher Hintergrund Beschäftigung Ein wichtiger Effekt der Nutzung von Windenergie ist die ausgelöste Beschäftigungswirkung. Eine positive regionale Beschäftigungswirkung ist besonders bei der Akzeptanz für die Ansiedlung neuer Industrie sowie dem weiteren Ausbau der Windenergie von großer Bedeutung. Die betrachten Effekte verteilen sich auf den Bereich der Windindustrie sowie aller vorgelagerten Produktionsstufen Bruttowertschöpfung Die Bruttowertschöpfung ist eine wichtige Kennzahl der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Sie entspricht der innerhalb einer abgegrenzten Region erbrachten wirtschaftlichen Leistung, also den produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen. In der Entstehungsrechnung der VGR wird sie als Differenz zwischen dem Produktionswert und den Vorleistungen eines Wirtschaftsektors berechnet. Die Bruttowertschöpfung wird in die vier Bestandteile Arbeitnehmerentgelt im Inland, sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen, Abschreibungen und dem Nettobetriebsüberschuss unterteilt. 13

23 4 Methodische Vorgehensweise 4 Methodische Vorgehensweise Die regionalökonomischen Effekte der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein werden mit Hilfe einer Input-Output-Analyse bestimmt. Datengrundlage für die Analyse in dieser Arbeit sind die Input-Output-Tabelle des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2007 sowie die Ergebnisse einer im Jahr 2002 von Prof. Dr. Hohmeyer durchgeführte Analyse der Produktionsverflechtungen der Windenergie. Die Daten dieser Analyse beruhen auf Unternehmensbefragungen und der Auswertung relevanter Literatur (vgl. Hohmeyer 2003, S. 12). Mit Hilfe der daraus ermittelten Produktionsfunktionen wurde die Input-Output-Tabelle um elf für die Windenergiebranche relevante Produktionsbereiche erweitert. Auf der Grundlage dieses erweiterten Input-Output-Modells werden die direkten und indirekten nationalen Produktions- und Wertschöpfungseffekte sowie die Beschäftigungswirkung der Nutzung von Windenergie in Deutschland bestimmt. Zur Darstellung der Effekte auf Landesebene werden die im Land verbleibenden Effekte abgeschätzt. Um die induzierten Effekte einzuschätzen folgt nach der Input-Output-Analyse eine Multiplikatoranalyse. Induzierte Effekte der Nutzung von Windenergie entstehen durch zusätzliches Einkommen, welches in der Region entsteht und zu zusätzlichem Konsum führt. Diese zusätzlichen ökonomischen Effekte können durch eine Multiplikatoranalyse sowie einer Abschätzung der in der Region verbleibenden Effekte erfasst werden. 4.1 Input-Output-Analyse Die Input-Output-Analyse entwickelte sich in den letzten 60 Jahren zu einem wichtigen Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung (vgl. Ronning 2005, S. 95). Sie ermöglicht die Darstellung der vielfältigen Bezugs- und Lieferverflechtungen eines Wirtschaftraumes. Mit Hilfe der Analyse können Interdependenzen zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren einschließlich der möglichen Rückkopplungseffekte ermittelt werden. Zusätzlich wird die Input-Output-Analyse auch für Prognosen zukünftiger Entwicklungen verwendet. Es existiert eine Vielzahl von verschiedenen Modellen der Input-Output-Analyse. Grundsätzlich lassen sich diese nach den folgenden Begriffspaaren differenzieren (vgl. Moosmüller 2004, S. 252): 14

24 4 Methodische Vorgehensweise offene und geschlossene Modelle Mengen- und Preismodelle statische und dynamische Modelle. Der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Modellen besteht im Umfang der exogenen und endogenen Bereiche. Bei offenen Modellen wir die Endnachfrage als exogen vorgegebene Größe angenommenen. Die Produktionsinputs sind somit proportional mit den jeweiligen Outputs verknüpft und es entstehen keine Rückwirkungen von Produktionsabläufen auf die Endnachfrage. Geschlossene Modelle lassen dagegen solche Rückwirkungen zu. Mit Hilfe von Mengenmodellen werden Effekte durch Nachfrageänderungen nach Gütern der letzten Verwendung untersucht. Preismodelle unterstellten dagegen Konstanz der Mengen und analysieren die Auswirkungen von Preisänderungen der Vorleistungen. Bei statischen und dynamischen Modelle wird zwischen dem Zeitbezug der jeweils eingehenden Größen differenziert. Bei statischen Modellen besitzen alle Modellgrößen den gleichen Zeitbezug. Dynamische Modelle können dagegen Modellgrößen unterschiedlicher Zeitperioden enthalten (vgl. Moosmüller 2004, S ). Welches Modell zur Anwendung kommt hängt vom Ziel der Untersuchung, den zugrundeliegenden Annahmen sowie den zur Verfügung stehenden Ausgangsdaten ab. Aufgrund fehlender statistischer Daten sind jedoch häufig vereinfachende Annahmen nötig um eine Modellrechnung durchzuführen. In dieser Arbeit sollen die Auswirkungen einer exogen vorgegebenen Nachfrage in einem bestimmten Zeitraum untersucht werden. Daher wird das statisch offene Mengenmodell verwendet. Bei der analytischen Auswertung im Rahmen von Input-Output-Modellen wird davon ausgegangen, dass eine Nachfrageerhöhung nach einem bestimmten Erzeugnis neben der Produktionssteigerung des Bereichs, der diese Güter produziert, auch zu einer Steigerung der Produktion in vorgelagerten Bereichen führt. Die vorgelagerten Bereiche liefern sogenannte Vorleistungsgüter zur Produktion des Erzeugnisses. Diese, durch eine Nachfrageerhöhung ausgelösten Effekte, werden als direkte Effekte bezeichnet. Die zusätzliche Produktion des direkten Produktionsbedarfs reicht jedoch nicht aus, um die Endnachfrage zu decken. Für die Produktion der benötigten Vorleistungsgüter sind 15

25 Aufkommen 4 Methodische Vorgehensweise dementsprechend ebenfalls Vorleistungsgüter anderer Bereiche notwendig. Somit entsteht im Modell durch einen Nachfrageimpuls eine unendliche Reihe indirekter Effekte, welche mit steigender Rundenanzahl immer kleiner werden (vgl. Moosmüller 2004, S ). Die Berechnungen einer Input-Output-Analyse bauen auf der VGR auf. Als Datengrundlage werden Input-Output-Tabellen genutzt, welche regelmäßig vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht werden. Aufgrund des großen Aufwands zur Erstellung der Tabellen, werden diese nur mit zeitlicher Verzögerung veröffentlicht (vgl. Ronning 2005, S ) Input-Output-Tabellen Zum besseren Verständnis der Berechnungsmethodik des verwendeten Input-Output- Modells werden im Folgenden zunächst der grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise von Input-Output-Tabellen erläutert. In Abbildung 3 ist ein vereinfachtes Grundschema einer Input-Output-Tabelle dargestellt. Input-Output-Tabellen sind nach Produktionsbereichen gegliedert. Sie fassen das Aufkommen und die Verwendung dieser Produktionsbereiche zusammen und beschreiben den inländischen Produktionsprozess sowie die Gütertransaktionen einer Volkswirtschaft (vgl. Kuhn 2010, S. 6). Produktionsbereich 1 Verwendung Produktionsbereich n Endnachfrage Gesamte Nachfrage Gütergruppe 1 X 11 X 1n Y 1 X 1 Gütergruppe n X n1 X nn Y n X n Primäre Inputs Produktionswert V 1 V n X 1 X n Vorleistungsmatrix Endnachfragematrix Primäraufwandsmatrix Abbildung 3: Schematische Darstellung einer Input-Output-Tabelle (eigene Darstellung nach Holub und Schnabl 1994, S. 2) 16

26 4 Methodische Vorgehensweise Eine Input-Output-Tabelle besteht grundsätzlich aus drei Quadranten: die Vorleistungsmatrix (Quadrant I) die Endnachfragematrix (Quadrant II) die Primäraufwandsmatrix (Quadrant III). Die Vorleistungsmatrix, auch Zentralmatrix genannt, enthält die Vorleistungsverflechtungen der n Gütergruppen beziehungsweise Produktionsbereiche. Die Gütergruppen und Produktionsbereiche entsprechen einander, zum besseren Verständnis des Tabellenaufbaus sind diese jedoch auf der Aufkommens- und Verwendungsseite unterschiedlich bezeichnet. Zeilenweise gelesen zeigt die Matrix welcher Wert an Gütern der Gütergruppe i an den Produktionsbereich j geliefert wird. Es werden somit die Sektoroutputs, gegliedert nach den verwendenden Produktionsbereichen, dargestellt. Die Spalten geben die Sektorinputs an, also welcher Wert an Vorleistungsgütern durch einen Produktionsbereich von einer Gütergruppe bezogen wird. Der erste Quadrant ist eine quadratische n n Matrix. Neben der Lieferung von Produkten als Vorleistungsgüter an andere Produktionsbereiche liefern die Gütergruppen auch Produkte an die Endnachfrage. Die Endnachfragematrix gibt zeilenweise die Lieferungen der Produktionsbereiche beziehungsweise Gütergruppen an die Komponenten der Endnachfrage an. Zu den Komponenten der Endnachfrage gehören in der Praxis zumeist der private Verbrauch, der Staatsverbrauch, die Anlageinvestitionen und der Export. Es ist jedoch auch eine andere Untergliederung möglich. Der dritte Quadrant zeigt die primären Inputs. Zum Input gehören zum einen Vorleistungen, die während der Produktion verbraucht oder verarbeitet werden. Zum anderen zählt auch der Einsatz der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital zu den primären Inputs. welche für die Produktion der Güter benötigt werden. Bei der Darstellung einer Volkswirtschaft in einer Input-Output-Tabelle wird für jeden Produktionsbereich eine lineare Produktionsfunktion mit festen Faktoreinsatzverhältnissen angenommen. Spaltenweise gelesen gibt jede Spalte der Matrix die Koeffizienten der Produktionsfunktion eines Produktionsbereiches wieder. Die Input-Output-Tabelle ist ein geschlossenes System. Die Bilanzgleichung zwischen der Summe der Inputs und der Outputs, dem sogenannten Bruttoproduktionswert, eines betrachteten Produktionssektors ist immer erfüllt. Unter Einhaltung der konzeptionellen Bedingungen des 17

27 4 Methodische Vorgehensweise Input-Output-Ansatzes ist es möglich, neue Produktionsbereiche, wie die Neuinstallation von WEA sowie den Betrieb und die Wartung von WEA, in die bestehende Input-Output- Tabelle zu integrieren und diese für eine weiterführende Analyse zu nutzen. Durch die erweiterten Produktionsbereiche können zusätzliche empirische Informationen in das bestehende Verflechtungsgerüst eingebunden werden und somit die Analyse an eine bestimmte Fragestellung besser angepasst werden (vgl. BMU 2006, S ). Für die Berechnungen der Input-Output-Analyse wird in dieser Arbeit die Input-Output-Tabelle der inländischen Produktion zu Herstellungspreisen des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2007 verwendet (StBA 2010b). Diese beinhaltet ursprünglich 71 Produktionsbereiche. Für die Berechnungen dieser Arbeit wurde die Tabelle jedoch auf 59 Produktionsbereiche aggregiert, um sie an die erweiterte Koeffizientenmatrix der Onshore- Windenergie anzupassen, welche im Jahr 2002 von Prof. Dr. Hohmeyer erstellt wurde Berechnungsverfahren des statisch offenen Mengenmodells Das statisch offene Mengenmodell ist eines der Grundmodelle der Input-Output-Analyse. Es wird als Mengenmodell bezeichnet, da es die direkten und indirekten Auswirkungen einer Änderung der Nachfrage nach Gütern für die letzte Verwendung beschreibt. Als Einheit wird dabei jene Menge gewählt, die mit einer Währungseinheit gekauft werden kann. Das Modell wird als statisch bezeichnet, da sich im Modell alle Größen auf die gleiche Zeitperiode beziehen wie zum Beispiel einem Jahr. Somit wird nicht die zeitliche Abfolge eines Wirtschaftsprozesses abgebildet, wie es in dynamischen Modellen der Fall ist. Es handelt sich um ein offenes Modell, da in der Analyse nicht alle Variablen voneinander abhängig sind. Das bedeutet, dass die Endnachfrage exogen vorgegeben wird und sich während der Modellierung nicht ändert. Die notwendigen Inputs sind somit unabhängig von den produzierten Mengen proportional mit dem Output verknüpft (vgl. Holub und Schnabl 1994, S , 91). Die folgende Darstellung des statisch offenen Mengenmodells orientiert sich an den Ausführungen von Holub und Schnabl (1994, S ). Die Definitionsgleichungen der Gesamtoutputs folgt: der Gütergruppen ergeben sich wie (4.1) 18

28 4 Methodische Vorgehensweise beziehungsweise: (4.2) Der Gesamtoutput eines Sektors besteht somit aus den Vorleistungsinputs, welche an die anderen Sektoren geliefert werden sowie der Deckung der Endnachfrage Durch Division der Vorleistungsströme durch den Gesamtoutput werden nun die Inputkoeffizienten der Vorleistungsmatrix gebildet. (4.3) Der Inputkoeffizient gibt den Wert des Gutes in der Güterproduktion des Produktionsbereichs als relativen Anteil am Gesamtgüteraufkommen an. Setz man nun Gleichung (4.3) in Gleichung (4.1) ein und ersetzt damit durch erhält man in Matrixschreibweise folgendes Gleichungssystem: (4.4) beziehungsweise: (4.5) In dieser Gleichung ist die quadratische Matrix der Inputkoeffizienten, der n- elementige Spaltenvektor der Outputs und gibt die Endnachfrage der einzelnen Sektoren an. Werden die Ausdrücke, welche den Vektor enthalten, auf eine Seite der Gleichung gebracht, ergibt sich: (4.6) 19

29 4 Methodische Vorgehensweise ist dabei die n n Einheitsmatrix, deren Elemente der Hauptdiagonalen den Wert 1 besitzen und alle anderen Elemente Null sind. Stellt man nun Gleichung (4.6) nach der gesuchten Nachfragegröße um, erhält man die Gleichung: (4.7) Die Gleichung (4.7) ist die Lösung des statischen offenen Mengenmodells. Die inverse Matrix wird nach dem Begründer auch Leontief-Inverse genannt. Durch Multiplikation der inversen Leontief-Matrix mit dem Vektor der exogenen Nachfrage lässt sich somit das zusätzlich benötigte, direkte und indirekte Güteraufkommen für alle Produktionsbereiche bestimmen Berechnung der direkten und indirekten Effekte Für die Zerlegung der Wirkung eines exogenen Nachfrageanstoßes in direkte und indirekte Effekte werden die direkten Effekte gesondert berechnet. Die direkten Effekte beinhalten das zusätzliche Aufkommen im betroffenen Sektor, in dem die Nachfrageänderung entsteht, sowie die in einem ersten Schritt weitergegebenen Effekte zur Produktion der Vorleistungsgüter dieses Sektors (vgl. Moosmüller 2004, S. 261). (4.8) ist dabei wiederum die n n Einheitsmatrix, deren Elemente der Hauptdiagonalen den Wert 1 besitzen und alle anderen Elemente Null sind. ist die quadratische Martix der Inputkoeffizienten. Die indirekten Effekte ergeben sich durch Subtrahieren der direkten Effekte von den Gesamteffekten. (4.9) Berechnung der Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Das in Kapitel dargestellte statisch offene Mengenmodell berücksichtigt vorerst nur die Verflechtungsstruktur der Vorleistungsmatrix und die daraus abgeleiteten Inputkoeffizienten. Mit diesen Berechnungen lassen sich die zusätzlich benötigten direkten und indirekten Produktionsmengen bestimmen, die zur Befriedigung eines exogenen Nachfrageanstoßes nötig sind. 20

30 4 Methodische Vorgehensweise Mit Hilfe des statisch offenen Mengenmodells ist es jedoch möglich weitere Untersuchungsgrößen durch entsprechende Erweiterungen des Modells einzubeziehen. Im Rahmen dieser Untersuchung sind die Größen Bruttowertschöpfung inklusive der verschiedenen Bestandteile (Arbeitnehmerentgelt im Inland, sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstige Subventionen, Abschreibungen, Nettobetriebsüberschuss) sowie die Beschäftigungswirkung von Bedeutung. Das hier angewendete Grundprinzip der Erweiterung des statisch offenen Mengenmodells ist angelehnt an die Ausführungen von Holub und Schnabl (1994, S ). Bruttowertschöpfung Informationen über die Bruttowertschöpfung der einzelnen Produktionsbereiche sind im dritten Quadranten, der sogenannten Primäraufwandsmatrix der Input-Output-Tabelle enthalten. Unter der Annahme, dass sich die sektorale Bruttowertschöpfung proportional zum sektoralen Güteraufkommen verhält, ist es möglich diese als interessierende Größe mit dem statisch offene Mengenmodell zu verknüpfen. Dazu werden mittels der Division der sektoralen Bruttowertschöpfung durch das entsprechende Güteraufkommen die sogenannten Bruttowertschöpfungskoeffizienten für jeden Produktionsbereich gebildet: (4.10) Die gesamte Bruttowertschöpfung ergibt sich somit aus: (4.11) Ersetzt man nun durch den Ausdruck aus Gleichung (4.7) ergibt sich für die gesamte Bruttowertschöpfung: (4.12) Mit Hilfe dieser Berechnung ist es möglich die gesamte zusätzliche Bruttowertschöpfung durch einen exogenen Nachfrageanstoß zu ermitteln. 21

31 4 Methodische Vorgehensweise Um zusätzlich die Effekte für jeden separaten Sektor zu ermitteln muss lediglich der Vektor in eine Diagonalmatrix umgeformt werden: (4.13) Durch diese Berechnungen ist es somit möglich, die Bruttowertschöpfung als Berechnungsgröße in das statisch offene Mengenmodell einzubeziehen. Es lässt sich mit Hilfe der Gleichung (4.13) für jeden Produktionsbereich der Wert der zusätzlichen Bruttowertschöpfung bestimmen, welche durch direkte sowie indirekte Effekte entsteht. Des Weiteren können nach dem gleichen Berechnungsschema auch die einzelnen Bestandteile der Bruttowertschöpfung berechnet werden. In der Input-Output-Tabelle ergibt sich die Bruttowertschöpfung aus den Bestandteilen Arbeitnehmerentgelt im Inland, sonstige Produktionsabgaben abzüglich sonstiger Subventionen, Abschreibungen sowie dem Betriebsüberschuss. Beschäftigung Das statisch offene Mengenmodell lässt sich neben den Größen des dritten Quadranten auch mit Größen verknüpfen, welche nicht Bestandteil der Input-Output-Tabellen des Statistischen Bundesamtes sind. Voraussetzung der Integration von Größen ist der Zusammenhang zwischen diesen und dem Gesamtoutput. Unter der Annahme, dass die Zahl der sektoralen Erwerbstätigen in einem linearen Verhältnis zur Produktion steht, ist es somit möglich, die Beschäftigungswirkung in das statisch offene Mengenmodell zu integrieren. Des Weiteren wird in dieser Modellrechnung von einer sektoralen Homogenität der Arbeitskräfte ausgegangen. Mit diesen Annahmen lassen sich die sektoralen Arbeitskoeffizienten wie folgt bilden: (4.14) ist die Zahl der inländischen Erwerbstätigen im Produktionsbereich. Der Arbeitskoeffizient bezeichnet die Arbeitsmenge in Personen, die im Sektor zur Erstellung einer Einheit des dort produzierten Gutes benötigt wird. Es sei zur besseren Interpretation der Ergebnisse erwähnt, dass sektorale Arbeitskoeffizienten statistische Kennzahlen sind, deren Höhe und Entwicklung von vielen Faktoren wie z.b. konjunkturellen Schwankungen, technischer Fortschritt oder dem Angebot an Arbeitskräften abhängig ist (vgl. Holub und Schnabl 1994, S. 149). Dadurch ist es 22

32 4 Methodische Vorgehensweise notwendig, bei einer schnellen Weiterentwicklung von Technologien, die steigende Arbeitsproduktivität zu berücksichtigen. Um nun die Gesamtzahl der zusätzlichen Erwerbstätigen zu berechnen werden die sektoralen Arbeitskoeffizienten wiederum mit dem Gesamtoutput beziehungsweise multipliziert: (4.15) Zur Berechnung der sektorspezifischen Beschäftigtenanzahl muss wiederum wie bereits bei der Bruttowertschöpfung erläutert, der Vektor der Arbeitskoeffizienten in eine Diagonalmatrix umgeformt werden: (4.16) Mit Gleichung (4.16) lässt sich für jeden Produktionsbereich die Zahl der zusätzlichen Erwerbstätigen bestimmen, die aus dem zusätzlichen Güteraufkommen entsteht. Die Angaben über die Zahl der Erwerbstätigen in den verschiedenen Produktionsbereichen der Input-Output-Tabelle sind ebenfalls Bestandteil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes und werden als Zusatztabellen in Rahmen der Input-Output-Rechnung veröffentlicht (vgl. StBA 2010b, S. 96) Erweiterung der Analyse um die Sektoren der Windenergie Wie bereits in Kapitel erwähnt, ist es möglich, unter Einhaltung der konzeptionellen Bedingungen des Input-Output-Ansatzes zusätzliche Produktionsbereiche in die bestehende Input-Output-Tabelle zu integrieren. Das Vorgehen bei einer solchen Erweiterung der Input-Output-Tabelle soll in diesem Kapitel anhand der Ausführungen von Hohmeyer (1989, S ) genauer erläutert werden. Wie beim Aufbau der Input-Output-Tabellen erläutern, geben die Spaltenvektoren der Inputkoeffizientenmatrix die Produktionsfunktion eines Produktionsbereiches wieder. Die Unternehmen der Windindustrie sind bei dem Grundschema der Input-Output-Tabelle in den Aggregaten verschiedener Produktionsbereiche enthalten. Verfügt man über Informationen zur Aufteilung der Kosten der Produktion und dem Betrieb von WEA auf deren Hauptkomponenten, ist es möglich die Gesamtnachfrage entsprechend der Kostenstruktur als Teilnachfragen auf verschiedene Produktionsbereiche, in denen diese 23

33 Aufkommen 4 Methodische Vorgehensweise Komponenten gefertigt werden, aufzuteilen. Diese Methode bildet die Effekte jedoch nur sehr grob ab, da die Produktionsfunktionen der verschiedenen Bereiche nur einen bestimmten Produktmix oder ein theoretisches Durchschnittsprodukt wiederspiegeln. Liegen neben den Informationen zur Kostenstruktur eines bestimmten Guts auch empirische Informationen über die Produktions- und Vorleistungsstrukturen vor, so kann man daraus eine Produktionsfunktion nach dem Schema der Input-Output-Tabelle entwickeln und diese in die vorhandenen Tabelle integrieren. Beim Hinzufügen der spezifischen Produktionsfunktionen der Neuinstallation und dem Betrieb und der Wartung von WEA liefern diese Produktionsbereiche ausschließlich Güter und Dienstleistungen an die Endnachfrage, jedoch keine Vorleistungsgüter an andere bereits bestehende Produktionsbereiche. Somit ändern sich die Inputkoeffizienten der bereits bestehenden Produktionsbereiche nicht. Abbildung 4 stellt die Erweiterung der bestehenden Koeffizientenmatrix beispielhaft anhand eines zusätzlichen Produktionsbereichs der Windenergie (WE) dar. Produktionsbereich 1 Verwendung Produktionsbereich n Produktionsbereich WE Gesamte Nachfrage Gütergruppe 1 a 11 a 1n a 1WE y 1 x 1 Primäre Inputs Gütergruppe n Endnachfrage Gütergruppe WE a n1 a nn a nwe y n x n a WE1 =0 a WEn =0 a WEWE =0 y WE =1 x WE v 1 v n v WE Produktionswert x 1 x n x WE x i Abbildung 4: : Erweiterte Input-Output-Tabelle (Koeffizienten) (Quelle: eigene Darstellung nach Hohmeyer 1989, S. 85) Mit Hilfe der erweiterten Koeffizientenmatrix können nun, nach dem bereits in Kapitel erläuterten Berechnungschema, die direkten und indirekten Effekte des neuen Produktionsbereichs ermittelt werden. 24

34 4 Methodische Vorgehensweise Spezifische Produktionsbereiche der Onshore-Windenergie Die Erweiterung der Koeffizientenmatrix um den Bereich der Onshore-Windenergie, welche von Prof. Dr. Hohmeyer auf Grundlage einer umfangreichen Unternehmensbefragung sowie einer Literaturrecherche im Jahr 2002 erstellt wurde, beinhaltet insgesamt neun zusätzliche Produktionsbereiche. Auf der ersten Ebene wurden Produktionsfunktionen für die Bereiche Installation von WEA und dem Betrieb und der Wartung von WEA erstellt. Bei der Installation von WEA wird zwischen verschiedenen Leistungsklassen unterschieden. Für die notwendigen Vorleistungen dieser Produktionsbereiche wurden zusätzliche Produktionsfunktionen für die Herstellung der Anlagen sowie den Komponenten Turm und Rotorblätter erstellt. Abbildung 5 verdeutlicht die Abhängigkeiten der zusätzlichen Produktionsbereiche untereinander. Installation WEA - 1,5-MW-Klasse -2-MW-Klasse - 3-MW-Klasse Betrieb und Wartung Produktion WEA - 1,5-MW-Klasse -2-MW-Klasse - 3-MW-Klasse Produktion Rotorblätter Produktion Turm Produktion Rotorblätter Produktion Turm Abbildung 5: Abhängigkeitsstruktur der Produktionsbereiche der Windenergie (Quelle: eigene Darstellung) Bei der Installation einer WEA der 2-MW-Klasse werden beispielsweise Vorleistungen aus den 59 bestehenden Produktionsbereichen (z.b. Bauarbeiten, Transportleistungen, unternehmensbezogene Dienstleistungen usw.) sowie aus dem zusätzlichen Produktionsbereich Produktion-WEA-2-MW-Klasse bezogen. Dieser Produktionsbereich erhält unter anderem Vorleitungen der Bereiche Produktion Rotorblätter und Produktion Turm. Die Produktion der Rotorblätter und der Türme erfordert wiederum Vorleistungen aus den anderen 59 Produktionsbereichen. Diese Ergänzung der Input-Output-Tabelle um die technikspezifischen Produktionsfunktionen der Onshore-Windenergie ermöglicht die Ermittlung aller direkten und indirekten Bruttowertschöpfungseffekte. 25

35 4 Methodische Vorgehensweise Um die Beschäftigungswirkung zu untersuchen, ermittelte Prof. Dr. Hohmeyer ebenso die spezifischen Arbeitskoeffizienten der neun zusätzlichen Produktionsbereiche. Diese liegen in der Einheit Personenjahre pro Bruttoproduktionswert in Euro (1997) mit angenommen Arbeitsproduktivitäten des Jahres 2000 vor. Um die Arbeitskoeffizienten in der Analyse zu verwenden, müssen diese zunächst an das Preisniveau sowie die Produktivität der Input- Output-Tabelle aus dem Jahr 2007 angepasst werden. Hierzu wurde zunächst ein durchschnittlicher Preisindex ( ) des Bruttoproduktionswerts aller Wirtschaftsbereiche von circa 1,08 angewendet. Dieser wurde Mithilfe von Daten zu den Bruttoproduktionswerten aller Wirtschaftbereiche in jeweiligen Preisen sowie Vorjahrespreisen ermittelt, welche von Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt wurden (schriftliche Auskunft von Fr. Ritter (StBA) vom ). Die Anpassung der Arbeitsproduktivitäten erfolgt durch Anwendung eines durchschnittlichen Index ( ) aller Wirtschaftbereiche, der von einer Produktionssteigerung von circa 9 Prozent ausgeht. Dieser wurde durch Angaben über die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen in den Jahren 2000 und 2007 vom Statistischen Bundesamt ermittelt (vgl. StBA 2012d, S. 92). Insgesamt gleichen sich die beiden Anpassungen teilweise aus und die Arbeitsproduktivitäten der zusätzlichen Produktionsbereiche verringern sich somit nur leicht gegenüber den Ausgangswerten Einschränkungen des verwendeten Berechnungsmodells Die vorgestellte Input-Output-Analyse stellt ein wichtiges Instrument der Wirtschaftsforschung dar. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist jedoch zu beachten, dass auch diese Analysemethode auf notwendige Annahmen und Beschränkungen beruht, welche gegebenenfalls als Restriktionen der Ergebnisse berücksichtigt werden müssen. Im Folgenden werden die fundamentalen Annahmen des statisch offenen Mengenmodells kurz erläutert (vgl. Holub und Schnabl 1994, S ). Linear limitationale Produktionsfunktionen Die Input-Output-Analyse basiert auf linear limitationalen Produktionsfunktionen. Jeder Produktionsbereich besitzt eine Produktionsfunktion und produziert ein homogenes Produkt oder eine Produktmischung, welche sich nicht ändert. Die Vorleistungen und Primärinputs verhalten sich proportional zum Output eines Bereichs. Preisänderungen oder Substitutionseffekte aufgrund einer veränderten Güternachfrage werden somit nicht berücksichtigt. 26

36 4 Methodische Vorgehensweise Ausgelastete Kapazitäten ohne Lagerbestände In der Modellrechnung passen die Produktionsbereiche ihre Produktionskapazitäten unverzüglich der Nachfrage nach oben beziehungsweise unten an. Dabei sind die Produktionskapazitäten für eine Produktionserhöhung immer genau ausreichend und somit müssen keine Investitionen in neue Produktionsanlagen getätigt werden. Die eingesetzten Arbeitskräfte sind zu jeder Zeit voll ausgelastet. Eine Produktionserhöhung führt somit unmittelbar zur Neueinstellung von Arbeitern. Dabei wird angenommen, dass immer ausreichend Primärinputs, wie z.b. Arbeitskräfte, sowie Vorleistungsgüter zur Verfügung stehen. Die Produktionsbereiche verfügen über keine Lagerbestände, somit führt ein Nachfrageimpuls unmittelbar zur Produktion der nachgefragten Güter sowie der benötigten Vorleistungen. Sektoral homogene Arbeitskräfte Das Modell geht von sektoral homogenen Arbeitskräften aus, wodurch unterschiedliche Qualifikationen innerhalb eines Produktionsbereiches ausgeschlossen werden. Kein Technologiefortschritt Während des betrachteten Zeitraums findet kein technologischer Fortschritt statt. Im Modell produziert jeder Produktionsbereich mit einer gegebenen Technologie und folglich mit festgelegten Einsatzverhältnissen. Keine dynamischen Reaktionen Alle von einem exogenen Nachfrageimpuls ausgehenden Effekte werden vollständig in der betrachteten Zeitperiode realisiert. Zeitverzögerungen zwischen Ursache und Wirkung werden somit ausgeschlossen. Neben den grundsätzlichen Annahemen des statisch offenen Mengenmodells ist Folgendes ebenfalls zu beachten: Produktionsfunktionen der erweiterten Produktionsbereiche Die Produktions- und Vorleistungsverflechtungen der neun erweiterten Produktionsbereiche der Windenergie wurden durch Befragungen von Herstellern und Betreibern mit freiwilliger Beteiligung sowie durch Literaturrecherche ermittelt. Sie können die Produktions- und Vorleistungsstrukturen daher nur annähernd abbilden (vgl. Hohmeyer 2003, S. 96). Des Weiteren ist zu bedenken, dass die ermittelten 27

37 4 Methodische Vorgehensweise Strukturen aus dem Befragungsjahr 2002 stammen. Die heutigen Produktions- und Vorleistungsverflechtungen können daher abweichen. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Produktionstiefen sowie die Importanteile der damals befragten Hersteller geändert haben. Alle aufgeführten Punkte müssen bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet werden und können die Zuverlässigkeit der Ergebnisse einschränken Regionalisierung der Ergebnisse Die bisher durch das Modell dargestellten Effekte entstehen auf nationaler Ebene und verteilen sich auf Unternehmen und Beschäftigte in ganz Deutschland. Ziel der Untersuchung ist es, die Effekte darzustellen, welche in Schleswig-Holstein verbleiben. Aufgrund von fehlenden Informationen über die Aufteilung der Produktionsbereiche, insbesondere der erweiterten Sektoren der Windenergie, auf die Bundesländer ist es notwendig, eine geeignete Methode zur Abschätzung der Anteile Schleswig-Holsteins an den Gesamteffekten zu entwickeln. Vom Statistikamt Nord liegen Daten zu den Anteilen der Bruttowertschöpfung sowie den Erwerbstätigen von Schleswig-Holstein am Gesamtaufkommen in Deutschland im Jahr 2010 vor. Die Angaben sind in 47 Haupt- und Unterbereiche gegliedert. Mit Hilfe dieser Unterteilung konnten den 59 Produktionsbereichen der verwendeten Input-Output-Tabelle jeweils regionale Anteile zugeordnet werden. Es wird davon ausgegangen, dass sich die regionalen Anteile innerhalb eines Jahres nicht wesentlich ändern und daher die Daten von 2010 auch auf das Jahr 2011 übertragbar sind. Auf Grund dieser Daten ist es möglich, die Anteile der Bruttowertschöpfung sowie der Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein am Gesamtaufkommen in Deutschland im Allgemeinen abzuschätzen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Berechnungsmethode die tatsächlichen regionalen Anteile der Effekte durch die Nutzung der Windenergie in Schleswig-Holstein erheblich unterschätzen. Besonders bei den direkten Effekten kann davon ausgegangen werden, dass ein wesentlicher Teil in Schleswig-Holstein anfällt. Daher ist eine Anpassung der regionalen Anteile notwendig. Als Grundlage für die Modifikation der Regionalanteile wurde eine Befragung von insgesamt sechs in Schleswig-Holstein ansässigen Unternehmen durchgeführt, welche sowohl Windparks im Land entwickeln als auch betreiben. Die befragten Unternehmen planten insgesamt 57 Prozent der im Jahr 2011 neu installierten Leistung in Schleswig-Holstein. Des Weiteren wurden die drei marktführenden Hersteller Enercon, Vestas und REpower zu den Regionalanteilen bei der 28

38 4 Methodische Vorgehensweise Errichtung von WEA sowie zu regionalen Leistungen für Wartung und Service befragt. Anhand der daraus erworbenen Erkenntnisse, sowie durch Literaturrecherche wurden für die direkten Effekte angepasste Regionalanteile entwickelt Neuinstallation von WEA Im Folgenden werden die Anpassungen der regionalen Anteile für die Neuinstallationen von WEA in Schleswig-Holstein erläutert. Für alle anderen Bereiche werden die direkten sowie indirekten Effekte anhand der Anteile Schleswig-Holsteins an der gesamten Bruttowertschöpfung beziehungsweise Beschäftigung in Deutschland abgeschätzt. Planung von Windenergieprojekten Die Planung von Windenergieprojekten ist ein komplexer Prozess mit vielen Beteiligten. Der größte Anteil der Dienstleistung ist dabei der Planungsleistungen der Projektentwickler und der Hersteller zuzuschreiben. Des Weiteren nehmen die Projektierer und Hersteller Dienstleistungen von externen Unternehmen zum Beispiel für Gutachten, Rechtsberatung, Versicherung sowie Bauplanungen in Anspruch. Für eine Abschätzung der Regionalanteile der Dienstleistung für die Planung neuer Anlagen wurden zum einen die Befragungsergebnisse der Projektentwickler genutzt und zum anderen die Angaben der Hersteller zum Regionalanteil ihrer Planungsarbeiten berücksichtigt. Für die Planungsarbeiten der Projektentwickler sowie der Hersteller wird ein Regionalanteil von 85 Prozent angenommen. Für die Dienstleistungen, die von Projektentwicklern und Herstellern im Rahmen der Projektplanung von anderen Unternehmen als Vorleistungen in Anspruch genommen werden, wird ein Regionalanteil von 70 Prozent angenommen. Produktion von WEA Für die Abschätzung des Regionalanteils der Produktion von WEA wird zunächst betrachtet, welche Windenergieanlagenhersteller Teile ihrer Anlage in Schleswig-Holstein produzieren. Der in Schleswig-Holstein Markführende Hersteller Enercon besitzt keine Produktionsstätten im Land. Der Hersteller Vestas betreibt in Lübeck das Produktionswerk Vestas Nacelles in dem Generatoren hergestellt werden sowie deren Wartung durchgeführt wird (Vestas). Im Produktionswerk des Herstellers REpower Systems in Husum werden die Maschinenhäuser und Naben der MM-Baureihe produziert, jedoch gibt es ein weiteres Produktionswerk für diese Baureihe in Brandenburg. Der Produktionsstandort der 3.XM-Baureihe von REpower Systems befindet sich in Bremerhaven 29

39 4 Methodische Vorgehensweise (REpower Systems 2012, S. 1). Aufgrund dieser Erkenntnisse wird für die Produktion ein leicht erhöhter Anteil von 5 Prozent angenommen. Bauarbeiten zur Installation neuer WEA Bei der Neuinstallation von WEA fallen diverse Bauarbeiten an. Dazu gehören bauliche Maßnahmen für den Wegebau, die Kranstellflächen, die Netzanbindung und gegebenenfalls Ausgleichsmaßnahmen sowie der Fundamentbau. Diese Leistungen sind nicht spezifisch für die Installation von WEA und können daher von einer Vielzahl von Bauunternehmen übernommen werden. Beim verwendeten Baumaterial, insbesondere dem Beton für den Fundamentbau, ist davon auszugehen, dass dieses aus der näheren Umgebung der Baustelle stammt. Die Befragung der Projektentwickler sowie der Hersteller hat ergeben, dass Arbeiten für den Fundamentbau sowie andere bauliche Maßnahmen in der Regel an regionale Bauunternehmen vergeben werden. Daher wird insgesamt ein Regionalanteil von 90 Prozent angenommen. Transport und Kran Der Transport der WEA vom Ort der Produktion beziehungsweise Lagerung zum Aufstellungsort ist eine kostenintensive Aufgabe und bedarf einer gründlichen Vorplanung. Die Anlagen werden häufig in abgelegenen Gebieten errichtet und ein Eisenbahnanschluss ist in den seltensten Fällen vorhanden. Daher ist der Straßentransport mit Lastkraftwagen die gängige Transportmethode für WEA. Für den Straßentransport sind einige Restriktionen bezüglich der Maße und des Gewichts der Ladung zu beachten (vgl. Hau 2008, S ). Eine weitere kostenintensive Angelegenheit bei der Neuinstallation von WEA ist die Bereitstellung eines geeigneten Krans zur Montage der Anlage. Für die Montage von Anlagen mit Turmhöhen bis zu 100 m können mobile Autokrane der 500- und 650-t-Klasse verwendet werden. Laut Hau (2008, S. 752) ist die Verfügbarkeit geeigneter Krane dieser Klasse selbst in gut erschlossenen Gebieten nicht selbstverständlich. Um Montagehöhen über 100 m zu bewältigen, die heutzutage immer häufiger werden, wird mit Aufbaukranen gearbeitet. Diese werden in mehreren Teilen zur Baustelle transportiert und erst vor Ort zusammengebaut (vgl. Hau 2008, S. 752). Der Transport zum Aufstellungsort sowie die Montage der Anlagen liegt in der Regel in der Verantwortung des Anlagenherstellers (vgl. Hau 2008, S. 752). Daher wird für die Abschätzung des Regionalanteils auf die Aussagen der befragten Anlagenhersteller zurückgegriffen. Diese gaben an, dass es keine relevanten Transport- beziehungsweise 30

40 4 Methodische Vorgehensweise Kranunternehmen in Schleswig-Holstein gibt, mit denen sie zusammenarbeiten. Beim Transport und der Montage mit dem Kran arbeiten die Hersteller häufig mit erfahrenen und langfristigen Unternehmenspartnern zusammen. Daher wird beim Transport der Anlage sowie der Kranbereitstellung auf eine Erhöhung des Regionalanteils verzichtet. Interne Windparkverkabelung Die interne Windparkverkabelung beinhaltet die elektrische Verkabelung der WEA im Windpark bis zum Netzanschlusspunkt, an dem die Stromeinspeisung erfolgt (vgl. Hau 2008, S. 744). Die Befragung der Projektentwickler hat ergeben, dass circa 75 Prozent der Dienstleistungen und Bauarbeiten zur internen Windparkverkabelung von regionalen Unternehmen in Schleswig-Holstein übernommen werden Betrieb und die Wartung von WEA Im Folgenden werden die Anpassungen der regionalen Anteile für Betrieb und die Wartung von WEA in Schleswig-Holstein erläutert. Für alle anderen Bereiche werden die direkten sowie indirekten Effekte wiederum anhand der Anteile Schleswig-Holsteins an der gesamten Bruttowertschöpfung beziehungsweise Beschäftigung in Deutschland abgeschätzt. Betriebsführung Aufgrund fehlender Informationen über den Sitz der Betreibergesellschaften von Windparks in Schleswig-Holstein muss auch hier auf die Ergebnisse der Befragung zurückgegriffen werden. In Schleswig-Holstein werden viele Windparks mit Bürgerbeteiligung betrieben. Im Landkreis Nordfriesland geht der Bundesverband Windenergie (BWE) (2012a, S. 8) davon aus, dass 90 Prozent der Windparks als Bürgerbeteiligungen organisiert sind. Des Weiteren gibt es in Schleswig-Holstein eine Reihe von Windparkprojektierern, welche auch WEA im Land betreiben. Auch die Befragung hat einen sehr hohen Regionalanteil bei der Betriebsführung ergeben. Daher wird insgesamt angenommen, dass 75 Prozent der Betriebsführung von WEA in Schleswig-Holstein von Betreibergesellschaften im Land übernommen wird. Versicherung während des Betriebs von WEA Die finanziellen Risiken des Betriebs von WEA werden von Betreibern üblicherweise durch Haftpflicht-, Maschinen- und Betriebsunterbrechungsversicherungen abgedeckt. Für eine sachgerechte Versicherung sind spezielle Kenntnisse der Risiken und Eigenarten der 31

41 4 Methodische Vorgehensweise Windenergienutzung erforderlich. Daher wird die Wahl der Versicherung von den Betreibern teilweise an spezialisierte Versicherungsmakler übertragen (vgl. Hau 2008, S ). In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass der Standort des Unternehmens keinen Einfluss auf die Wahl des Versicherers hat. Dennoch ergab die Befragung der Projektierer einen erhöhten Regionalanteil. Somit wird insgesamt von einem Regionalanteil von 65 Prozent der direkten Effekte ausgegangen. Service und Wartung Die Service- und Wartungsdienstleistungen während des Betriebs von WEA wird häufig vom Hersteller der Anlage übernommen, kann jedoch auch von herstellerunabhängigen Unternehmen durchgeführt werden. Dies ist häufig bei älteren Anlagen der Fall. Die Umfrage hat ergeben, dass bei circa 95 Prozent aller WEA in Schleswig-Holstein die Dienstleistungen für Service und Wartung vom Hersteller der Anlagen übernommen werden. Die Hersteller geben an, dass sie regionale Serviceteams mit Sitz in der Nähe der betreuten Anlagen einsetzten. Auch bei den herstellerunabhängigen Unternehmen ist davon auszugehen, dass diese ihren Sitz in Schleswig-Holstein haben. Daher wird für den Bereich Service und Wartung von einem Regionalanteil von 100 Prozent ausgegangen. Für Transportleistungen sowie die Kranbereitstellung während der Betriebsphase einer WEA wird wie bei der Neuinstallation kein erhöhter Regionalanteil angenommen. Für die Produktion von Ersatzteilen wird entsprechend des Regionalanteils der Produktion von WEA ein leicht erhöhter Regionalanteil von 5 Prozent angenommen. Pachterlöse Sofern ein Betreiber kein eigenes Grundstück nutzt, fallen für die Nutzung der Fläche auf der eine WEA oder ein Windpark steht Pachtkosten an, die an den Grundstückeigentümer gezahlt werden. Diese werden mit dem Grundstückseigentümer in Form eines Nutzungsvertrags vereinbart. Grundstückseigentümer sind häufig Landwirte oder Gemeinden. Oftmals werden keine festen Pachtzahlungen vereinbart, sondern Beteiligungen an den Erlösen der Windenergienutzung (vgl. Hau 2008, S ). Es wird in den Berechnungen davon ausgegangen, dass 95 Prozent der Pachterlöse an Grundstückseigentümer in Schleswig-Holstein fließen. 32

42 4 Methodische Vorgehensweise Strombezug während des Betriebs der WEA Während des Betriebs einer WEA produziert diese nicht nur Strom, sondern bezieht auch Strom aus dem Netz. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Strom zu 80 Prozent von regionalen Stromanbietern bezogen wird Berechnung der induzierten Effekte des Einkommensmultiplikators Wie bereits in Kapitel erläutert, entstehen durch die Verausgabung der zusätzlichen Einkommen wiederum zusätzlich Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte. Zur Berechnung der in der Region Schleswig-Holstein verbleibenden Multiplikatorwirkungen wird zunächst das in der Region entstehende Arbeitnehmerentgelt bestimmt. Davon abzuziehen sind Steuern und Sozialbeiträge der privaten Haushalte sowie die Ersparnis. Die Restsumme wird für den Konsum verwendet. Im Jahr 2011 blieben den Arbeitnehmern durchschnittliche 54,53 Prozent des Arbeitnehmerentgelts nach Abzug von Steuern und Sozialbeiträgen. Davon wurden wiederum durchschnittlich 10,4 Prozent gespart (vgl. StBA 2012e, S ). Somit wurden 48,86 Prozent für Konsumausgaben verwendet. Um eine Aufteilung der resultierenden Nachfrage auf die verschiedenen Sektoren zu erhalten, wird diese mit der Struktur der Nachfrage der privaten Haushalte der verwendeten Input-Output-Tabelle des Jahres 2007 multipliziert. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Struktur im Jahr 2011 nicht wesentlich verändert hat. Diese These wird durch die Statistik über die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland nach 11 Lieferbereichen bestätigt (vgl. StBA 2012e, S. 30). Der so ermittelte Nachfragevektor gibt an, wie viel in die verschiedenen Wirtschaftsbereiche investiert wurde. Um die daraus entstehenden direkten und indirekten Produktions-, Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte zu berechnen, wird der Nachfragevektor mit der Leontief-Inversen multipliziert. Im Anschluss ist wiederum eine Abschätzung der in der Region verbleibenden Effekte notwendig. Aufgrund fehlender statistischer Werte über den regionalen Konsum müssen plausible Abschätzungen getroffen werden. Dabei wird abermals zwischen direkten und indirekten Effekten unterschieden. Da es nicht möglich ist, die regionalen Anteile der komplexen Vorleistungsverflechtung der indirekten Effekte zu schätzen, werden hier, wie bereits in Kapitel 4.1.3, die Daten vom Statistikamt Nord zu den Anteilen der Bruttowertschöpfung sowie den Erwerbstätigen von Schleswig-Holstein am Gesamtaufkommen in Deutschland 33

43 4 Methodische Vorgehensweise im Jahr 2010 verwendet. Bei der Betrachtung der direkten Effekte durch Konsumausgaben der privaten Haushalte ist davon auszugehen, dass ein erheblicher Teil dieser in der Region Schleswig-Holstein verbleibt. Für die direkten Effekte wurden daher plausible Werte für regionale Anteile der verschiedenen Produktionsbereiche angenommen. Dabei ist zu beachten, dass die regionalen Anteile an der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigung umso kleiner sind, je kleiner die betrachtete Region ist. Insgesamt wurde abgeschätzt, dass circa 58 Prozent der durch die private Konsumnachfrage ausgelösten Bruttowertschöpfung und circa 57 Prozent der Beschäftigung in der Region Schleswig-Holstein verbleiben. 4.2 Fiskalische Effekte Die aus der Nutzung von Windenergie in Schleswig-Holstein entstehenden regionalen Bruttowertschöpfungseffekte führen zu zusätzlichen Steuereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden. Diese fiskalischen Effekte weisen aufgrund des umfangreichen Steuersystems in Deutschland eine hohe Komplexität auf. Grundsätzlich hängt die Steuerwirkung vom Ausmaß der steuerlichen Aktivitäten ab, welche durch den Neubau sowie den Betrieb und die Wartung vom WEA in SH ausgelöst werden. Diese Aktivitäten umfassen die direkt und indirekt ausgelösten Unternehmenstätigkeiten sowie die induzierten Effekte durch zusätzliches Einkommen der Beschäftigten. Die Komplexität der Ermittlung der fiskalischen Effekte entsteht durch die Rahmenbedingungen der Steuerermittlung und -verteilung in Deutschland. Es bestehen diverse Finanzbeziehungen zwischen dem Bund, den Ländern und den Gemeinden. Hierzu gehört im Besonderen die nachträgliche Umverteilung der Steuereinnahmen durch den horizontalen und vertikalen Finanzausgleich, sowie durch Umlagen wie z.b. der Gewerbesteuerumlage. Diese Beziehungen können wegen ihrer Komplexität sowie der jährlichen Anpassung nur teilweise bei der Betrachtung der fiskalischen Effekte berücksichtigt werden. Des Weiteren gilt es zu beachten, dass die Höhe der zu entrichtenden Steuer häufig von individuellen Merkmalen des Steuerpflichtigen abhängt. Dies ist zum Beispiel im besonderen Maße bei der Einkommenssteuer und der Körperschaftssteuer zu berücksichtigen. Aufgrund von fehlenden Angaben über die spezifischen Merkmalausprägungen der Steuerpflichtigen ergeben sich zwangsläufig Ungenauigkeiten bei der Ermittlung der fiskalischen Effekte. 34

44 4 Methodische Vorgehensweise Bedingt durch die aufgezeigten Problemfelder ist es notwendig, eine Methodik zu verwenden, welche eine hinreichende Abschätzung der fiskalischen Effekte mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Informationen ermöglicht. Im Hinblick darauf wird zunächst ermittelt, welche Steuerarten von besonderer Bedeutung sind. Tabelle 1 gibt hierzu einen Überblick über ausgewählte kassenmäßige Steuereinnahmen der Bundesrepublik im Jahr Tabelle 1: Kassenmäßige Steuereinnahmen im Jahr 2011 (vor Steuerverteilung) (Quelle: StBA 2012c, S. 9) Steuerart Steueraufkommen [Mio. Euro] Prozent des Gesamtaufkommens Gemeinschaftssteuern ,3 70,4% Lohnsteuer ,3 24,4% Veranlagte Einkommensteuer ,7 5,6% Körperschaftsteuer ,1 2,7% Umsatzsteuer ,4 24,2% Bundessteuern ,9 17,3% Landessteuern ,5 2,3% Zölle 4.570,8 0,8% Gemeindesteuern ,9 9,2% Gewerbesteuer ,8 7,1% Steuereinnahmen gesamt ,4 100% Aufgrund der Vielfalt an Steuern die in Deutschland erhoben werden zeigt Tabelle 1 nur eine Auswahl beziehungsweise eine Aggregation dieser. Dennoch zeigt die Aufstellung, dass der Hauptanteil des Steueraufkommens aus relativ wenigen Quellen stammt. Über 50 Prozent der in 2011 erhobenen Steuern werden durch die Einkommensteuer (inklusive Lohnsteuer) sowie der Umsatzsteuer generiert. Des Weiteren hatten die vielfältigen Bundessteuern einen relativ hohen Anteil von 17,3 Prozent. Die erhobenen Landessteuern hatten insgesamt nur einen geringen Anteil von 2,3 Prozent. Stärker ins Gewicht fielen die Gemeindesteuern mit 9,2 Prozent, von denen der größte Anteil durch Gewerbesteuerzahlungen generiert wird. In Fokus dieser Untersuchung stehen die fiskalischen Effekte für das Land und die Gemeinden Schleswig-Holsteins. Von besonderer Bedeutung hierfür sind nach Tabelle 1 die Landes- und Gemeindeanteile der Gemeinschaftssteuern sowie die Gewerbesteuer. Für 35

45 4 Methodische Vorgehensweise die Einkommensteuer sowie die Körperschaftsteuer werden im Folgenden Indikatorrelationen anhand der verfügbaren Informationen der Input-Output-Analyse gebildet. Das Aufkommen der reinen Landessteuern wird aufgrund des geringen Aufkommens sowie fehlender Indikatoren nicht berücksichtigt. Auch die reinen Bundessteuern sowie die Zölle werden nicht betrachtet. Des Weiteren wird die Umsatzsteuer trotz des hohen Anteils am Gesamtsteueraufkommen nicht in die Betrachtung einbezogen, da sie nicht nach dem örtlichen Aufkommen verteilt wird, sondern der Länderanteil nach Maßgabe ihrer Einwohnerzahl unter den Ländern aufgeteilt wird (vgl. 107 GG). Somit sind die tatsächlichen Effekte für das Land Schleswig-Holstein weitaus geringer und können aufgrund des komplexen Finanzausgleichs der Länder nicht konkret bestimmt werden. Die Abschätzung des Gewerbesteueraufkommens erfolgt mittels empirischer Daten, welche durch eine Umfrage ermittelt wurden. Dabei wird nur das Steueraufkommen durch den Betrieb von WEA in Schleswig-Holstein betrachtet. Zusätzlich werden die Effekte der Steuerumverteilung durch die Gewerbesteuerumlage betrachtet. Anschließend an die methodischen Erläuterungen zur Berechnung der verschiedenen Steuern wird die Aufteilung des Steueraufkommens auf die Gebietskörperschaften, also den Bund, das Land sowie die Gemeinden dargestellt Einkommen- und Lohnsteuer Die Einkommensteuer besteuert das Einkommen natürlicher Personen nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip. Besteuerungsgrundlage ist das zu versteuernde Einkommen, welches sich nach 2 Abs. 1 EStG additiv aus Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, Einkünften aus Gewerbebetrieb, Einkünften aus selbständiger Arbeit, Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit, Einkünften aus Kapitalvermögen, Einkünften aus Vermietung und Verpachtung, sonstigen Einkünften im Sinne des 22 EStG, 36

46 4 Methodische Vorgehensweise unter Berücksichtigung von Freibeträgen und Steuerermäßigungen, ergibt. Die Lohnsteuer ist eine Erhebungsform der Einkommensteuer und wird auf die Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit erhoben. Nach Proberechnungen hat sich die Bruttowertschöpfung als stabilster Indikator zur Berechnung des Einkommensteueraufkommens herausgestellt. Alternativ wäre, aufgrund des hohen Anteils der Lohnsteuer am Gesamtaufkommen der Einkommensteuer, das Arbeitnehmerentgelt als Bemessungsgrundlage in Frage gekommen. Tabelle 2 zeigt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung sowie der Einkommensteuer in Deutschland in den Jahren 2007 bis Bei der Betrachtung des Steueraufkommens je Euro Bruttowertschöpfung zeigen sich Schwankungen von 93,71 bis 103,86 Euro. Diese Schwankungen sind auf Gesetzesreformen in der Vergangenheit zurückzuführen. Im Jahr 2008 gab es eine umfangreiche Unternehmenssteuerreform, welche auch das Einkommensteuergesetz reformierte. Im Zusammenhang damit steht die Minderung des Steueraufkommens im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr und somit auch die Minderung des Indikators Einkommensteuer je Bruttowertschöpfung. Des Weiteren trat im Jahr 2010 das Gesetz zur besseren steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendung (Bürgerentlastungsgesetz) in Kraft. Hierdurch wurde das Lohnsteueraufkommen gesenkt, womit sich wiederum die Relation zwischen Einkommensteuer und Bruttowertschöpfung weiter senkte. Tabelle 2: Aufkommen der Einkommensteuer und der Bruttowertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2011 (in jeweiligen Preisen) (Quelle: StBA 2012d, S. 56; StBA 2012c, S. 5) ø BWS [Mrd. Euro] 2.176, , , , ,43 ESt [Mrd. Euro] 207,25 230,25 213,79 209,59 226,57 ESt je Euro BWS 95,20 103,86 100,97 93,71 97,77 98,30 Der Durchschnittswert der Jahre 2007 bis 2011 liegt bei 98,3 Euro Einkommensteuer je Euro Bruttowertschöpfung. Für das Jahr 2011 ergibt sich ein etwas niedrigerer Wert von 97,77 Euro je Euro Bruttowertschöpfung. Da die Schwankungen wie erläutert auf Gesetzesrevisionen zurückzuführen sind, wird für die weiteren Berechnungen der Wert von 2011 genutzt. 37

47 4 Methodische Vorgehensweise Körperschaftsteuer Die Körperschaftsteuer ist eine direkte Steuer, welche das Einkommen juristischer Personen besteuert. Steuerpflichtige sind Köperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen nach 1 KStG mit ihrer Geschäftsleitung oder Sitz im Inland. Die Körperschaftsteuer bemisst sich nach dem zu versteuernden Einkommen nach den Vorschriften des EStG sowie des KStG, jedoch modifiziert um eine Vielzahl von Hinzurechnungen und Kürzungen. Der Steuersatz der Körperschaftsteuer beträgt nach 23 KStG 15 Prozent. In der Vergangenheit gab es verschiedene Steuerreformen, wodurch das Aufkommen der Körperschaftsteuer sehr schwankte. Ein Beispiel hierfür ist wiederum die Unternehmenssteuerreform im Jahr Im Zuge dieser wurde unter anderem der Steuersatz von 25 Prozent auf 15 Prozent gesenkt (vgl. UntStRG Art. 2 Nr. 10). Diese und andere Änderungen wirkten sich stark auf das Köperschaftsteueraufkommen aus (vgl. Tabelle 3). Zur Abschätzung des Steueraufkommens ist es dennoch notwendig eine Indikatorrelation aufzustellen. Auch hier dient die Bruttowertschöpfung als Bemessungsgrundlage. Tabelle 3 zeigt die Entwicklung des Aufkommens der Körperschaftsteuer und der Bruttowertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2007 bis Tabelle 3:Aufkommen der Körperschaftsteuer und der Bruttowertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2011 (in jeweiligen Preisen) (Quelle: vgl. StBA 2012d, S. 56; StBA 2012c, S. 5) ø BWS [Mrd. Euro] 2.176, , , , ,43 KSt [Mrd. Euro] 22,93 15,87 7,17 12,04 15,63 KSt je Euro BWS 10,53 7,16 3,39 5,38 6,75 6,64 Trotz der starken Schwankungen in den vergangenen Jahren weicht der Wert der Körperschaftsteuer je Euro Bruttowertschöpfung von 6,75 Euro im Jahr 2011 nur leicht vom Durchschnittswert der Jahre 2007 bis 2011 ab. Dennoch wird für die weiteren Berechnungen von der aktuellen Gesetzgebung ausgegangen und daher die Relation von 6,75 Euro je Bruttowertschöpfung aus dem Jahr 2011 angewendet Gewerbesteuer aus dem Betrieb von WEA Bei der Betrachtung der fiskalischen Effekte der Windenergienutzung ist die Gewerbesteuer von besonderer Bedeutung, da es sich um eine Gemeindesteuer handelt (vgl. 1 GewStG) und von den Gemeinden festgesetzt und erhoben wird. Die Einnahmen 38

48 4 Methodische Vorgehensweise durch den Betrieb von WEA unterliegen der Gewerbesteuer. Dabei gilt für die Windenergienutzung seit dem 01. Januar 2009 die Regelung, dass mindestens 70 Prozent der Gewerbesteuer an die Gemeinde fließt, in der die Anlage steht (Standortgemeinde) und 30 Prozent, beziehungsweise der Rest, an die Gemeinde, in der sich die Verwaltung der Betreibergesellschaft befindet (vgl. 29 GewStG) (siehe Abbildung 6). Abbildung 6: Gewerbesteuerzerlegung (Quelle: BWE 2012a, S. 17) Da es sich bei der Berechnung der Gewerbesteuerzahlungen um eine sehr komplexe Berechnung mit verschiedenen Einflussfaktoren handelt, wird im Folgenden zunächst die allgemeine Berechnungsmethode der Gewerbesteuer erläutert. Allgemeine Berechnung der Gewerbesteuer Die Gewerbesteuer ist nach 3 Abs.2 der Abgabenordnung eine Realsteuer, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Sache oder eines Objekts besteuert. Besteuerungsgrundlage für die Gewerbesteuer ist der Gewerbeertrag (vgl. 6 GewStG). Der Gewerbeertrag berechnet sich aus dem Gewinn des Gewerbebetriebs nach EStG oder KStG vermehrt um Hinzurechnungen und vermindert um Kürzungen und Gewerbeverluste. Des Weiteren gilt für natürliche Personen sowie Personengesellschaften ein Freibetrag von Euro (vgl. Abbildung 7). Der Gewerbeertrag wird abzüglich des Freibetrags mit der Steuermesszahl multipliziert, woraus sich der Steuermessbetrag ergibt. Die Steuermesszahl wurde mit der Unternehmenssteuerreform 2008 auf einheitlich 3,5 Prozent festgelegt. 39

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