die Nase Gehölze für Es beginnt im Frühsommer mit den Ölweiden. Duftende Bäume (2)

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1 Pflanzenverwendung 1 Duftende Bäume (2) Gehölze für die Nase Dass die Arbeit mit duftenden Gehölzen viel mit Emotion zu tun hat, hat Andreas Schulte von der LWG Veitshöchheim bereits im ersten Teil seines Beitrags bewiesen. Im zweiten Teil stellt er die duftenden Bäume vor, die ihre Wirkung im Sommer und Herbst entfalten. Plus Download S Angenehmer Duft nach Wicken: Robinia pseudoacacia 2 In milden Gegenden kann Magnolia wieseneri gepflanzt werden. Es beginnt im Frühsommer mit den Ölweiden. Die außen silbrigen und innen gelben, kleinen Blüten von Elaeagnus angustifolia verströmen einen eigentümlich würzigen Honigduft im Mai und Juni. Die anspruchslose, aus dem Mittelmeerraum stammende, attraktive silberlaubige Art wächst eher strauchig, kann aber gut als Kleinbaum gezogen werden. Ende Mai bis Juni schmückt sich die Robinie (Robinia pseudoacacia) mit weißen glyzinienartigen Blütentrauben, deren würzig-süßer Duft wie eine köstliche Mischung aus Jasmin-, Heliotrop- und Orangenblüten anmutet. Ganze Straßenzüge werden bei Alleenpflanzung dann in ihren verschwenderischen Duft gehüllt. Die reichblühende Sorte Semperflorens beginnt erst im Juni zu blühen, dafür sorgt sie aber mit einer oft durchgehenden Nachblüte bis September für einen lang anhaltenden Duftgenuss. Für kleinere Gärten geeignet sind schwachwüchsigere, gut blühende 2 Sorten wie Monophylla oder auch Friesia, die zusätzlich mit ihrer grüngelben Belaubung schöne Leuchtpunkte vor dunkler Kulisse schafft. Die Kleeulme (Ptelea trifoliata), auch Lederstrauch genannt, ist ein laubabwerfender Großstrauch oder kleiner Baum aus Nordamerika mit einer breiten, lockeren Krone. Ptelea trifoliata verströmt zur Blütezeit einen der intensivsten Baumdüfte in unseren Breiten. Die in Rispen angeordneten unauffälligen, kleinen Blüten erscheinen im Juni und verströmen die an Geißblatt erinnernden Duftaromen am stärksten in den Abendstunden. Wie der deutsche Name bereits andeutet, ist das Laub von Ptelea kleeblattähnlich und überrascht wie die Triebe beim Zerreiben mit stark aromatischen Orangendüften. Die schöne leuchtend gelbe Herbstfärbung beginnt bei der Kleeulme bereits ab September. Der Storaxbaum (Styrax japonica) gehört zu den interessantesten kleinen Blütenbäumen im Duftsortiment. Im Juni öffnen sich die herabhängenden weißen, zart duftenden Blüten, die zusammen mit den ovalen Blättern frisch und elegant wirken. Ein vor Morgensonne geschützter Standort minimiert eventuelle Schäden durch Spätfröste. Nicht weniger schön ist die etwas höher werdende Spezies S. obassia, deren weiße Blütentrauben im Vergleich zum japanischen Storaxbaum früher aufblühen und noch stärker duften. Das amerikanische Gelbholz Cladastris kentukea bringt zwischen Juni und August

2 weiße, süß nach Vanille duftende Schmetterlingsblüten in cm langen Doppeltrauben hervor. Zudem ist der etwa m hohe Baum aufgrund seines gefiederten hellgrünen Laubes und einer goldgelben Herbstfärbung ein sehr attraktives, ganzjährig interessantes Gehölz auch für kleinere Gärten. Zu den elegantesten und auffälligsten kleinen Gartenbäumen während der Blütezeit zählt der Goldregen Laburnum watereri Vossii, dessen lange, hängende Blütentrauben erbsenartig süß duften. Goldregen kommt besonders gut im Einzelstand zur Geltung. Der Baum eignet sich auch als Spalierbaum oder für bogenförmige Konstruktionen. Auch im Frühsommer ein Magnolienreigen 3 Wenn man an Magnolia denkt, fallen einem sofort die prachtvollen Arten und Sorten des Vorfrühlings und Frühlings ein. Dass es auch einige sehr attraktive sommerblühende Magnolienarten gibt, wissen nur wenige. Und gerade diese duften besonders stark und angenehm zu einer Zeit, wo die Auswahl an Duftbäumen ansonsten eher dürftig ist. Im Frühsommer schenkt uns Magnolia fraseri ihren angenehmen süßen Duft. Die großblättrige Bergmagnolie stammt aus den USA, wird ein kleiner bis mittelgroßer breitkroniger Baum und schmückt sich mit zunächst hellgelben, später weißen Blüten, die mit cm Breite Durchmesser von erstaunlicher Größe sind. Diese sommergrüne Art ist bei uns völlig winterhart. Zur gleichen Zeit blühen auch die baumförmig wachsenden Magnolia macrophylla, M. obovata und M. officinalis var. biloba. Sie ziehen allesamt wegen der schönen cremeweißen, duftenden Schalen-Blüten und des exotisch großen Laubes alle Blicke auf sich. Alle drei Magnolien sind laubabwerfend und zuverlässig winterhart. Unter Ihnen beeindruckt M. macrophylla mit den größten Blüten, die bis zu 30 cm Durchmesser erreichen. Die Blüten von M. obovata lassen einige Jahre auf sich warten. Dann aber wird der Geduldige mit einem starken, tropischfruchtigen Duft belohnt, der an reife Melonen erinnert. Silk Road und Oriental Charm sind sehr winterharte Hybriden mit M. obovata-elternteil, die selbst in der Winterhärtezone 5 noch gut gedeihen. Einen wunderbaren starken Duft nach exotischem Fruchtcocktail verströmt M. wieseneri, die mit Auch wegen seiner Giftigkeit ist der duftende Goldregen in den 70ern ein echter Modebaum in den Gärten kaum noch zu finden. 4 Den kleinen Blüten von Elaeagnus angustifolia entströmt ein eigentümlich würziger Honigduft. 5 Die Kleeulme verströmt zur Blütezeit einen der intensivsten Baumdüfte überhaupt Note Orange. 6 Von Magnolia grandiflora gibt es mittlerweile einige relativ frostharte Auslesen. 1/

3 7 ein Spaziergang unter blühenden Linden berauscht uns mit einem köstlichen Sommerduft. 8 Alle Tilia-Arten duften gut, am intensivsten jedoch die heimische Winter-Linde (T. cordata). 9 Cercidiphyllum japonicum hat eine intensive gelbe Herbstfärbung, das Falllaub duftet nach Lebkuchen m Höhe niedriger bleibt als die zuvor beschriebenen. Ihre schalenförmigen weißen Blüten besitzen charakteristische rote Staubblätter. Die sommergrüne Art eignet sich für absonnige bis halbschattige Lagen und ist dankbar für einen geschützten Standort in milden Gegenden. Mit gleichem guten Duft, aber besserer Winterhärte punkten die M. wieseneri-sorten Swede Made, Hillier Clone oder Southern Belle. In milden Lagen Deutschlands kann M. grandiflora mit großen weißen Blüten und immergrünen, exotisch wirkenden Blättern verwendet werden. Die unverwechselbare Art verströmt ihren Duft, der wie ein Bouquet aus Zitrone, Lilien, Maiglöckchen und Aprikosen daherkommt, vom Sommer bis zum Frühherbst. Im Schutz einer großen Mauer, um den Wind abzuhalten, ist M. grandiflora relativ frosthart. Sieht ihr Laub nach strengen Frösten auch manchmal etwas mitgenommen aus, treibt sie doch zum Frühjahr hin willig wieder aus. Mittlerweile sind einige ziemlich frostharte, reichblühende Sorten auf dem Markt wie die säulenförmige Alta, die kompakte Bracken s Brown Beauty oder die aus dem nördlichsten Verbreitungsgebiet der Art stammende North. Für kältere Lagen sind die Hybriden Maryland oder die schmal bleibende Freeman eine gute Wahl; beide sind immergrüne Hybriden vom Typ M. grandiflora und eignen sich problemlos für Gärten in der Winterhärtezone 6. Die Sumpf-Magnolie Magnolia virginiana ist eine halbimmergrüne, nordamerikanische Wildart ähnlich M. grandiflora, allerdings mit hellerem Laub und eher schwachwachsend, kann aber zu einem kleinen, mehrstämmigen Baum auswachsen. In milden Wintern behält sie bei uns zumindest teilweise ihre Blätter. Die schalenförmigen kleinen Blüten verströmen einen starken, köstlichen Blütenduft mit Citrus-Aromen. Die Art bevorzugt einen frisch-feuchten Standort. Die Sorte Nimbus eine Hybride mit M. virginiana-elternteil duftet noch stärker und ist neben M. wieseneri die wohl am stärksten duftende sommerblühende Magnolie überhaupt. Pterostyrax hispida, auch Flügelstorax genannt, ist ein aus China und Japan stammender Großstrauch, der oft mehrstämmig und weit ausladend zu einem Baum mit graubrauner, aromatischer Rinde auswächst. Pterostyrax beginnt erst nach einigen Jahren reich zu blühen. Dann allerdings erscheinen die glockigen, weißen Blüten im Juni bis Juli 50 1/2015

4 Pflanzenverwendung in bis zu 20 cm großen Rispen und verbreiten einen starken, angenehmen Duft. Die in voller Blüte sehr auffällige Flügelstorax wird manchmal auch Epaulettenbaum genannt, weil die Blüten Ähnlichkeit haben mit den Schulterverzierungen auf Uniformen. Wenn viele Nadelbäume auch das ganze Jahr über bei Berührung oder Zerreiben des Laubes schön duften, gibt es im Frühjahr ein besonderes Highlight bei der Mädchen- Kiefer (Pinus parviflora). Ihre jungen harzigen Zapfen verströmen einen herrlich süßaromatischen Duft. Die bei uns häufig angebotene Sorte P. parviflora Glauca mit attraktiven, silbrig blaugrünen Nadeln ist ein langsam wachsender, auffallender Kleinbaum mit bis zu 5 10 m Höhe und einer unregelmäßigen, aber sehr malerischen Krone im Alter. Der Duftige Hochsommer Der köstliche, in lauen Sommerabenden schwer in der Luft hängende Duft der Linden ist unvergleichlich. Den meisten von uns ist dieser Duft wahrscheinlich in guter Erinnerung von Spaziergängen oder Radtouren unter den majestätischen Baumkronen einer Lindenallee. Die Winterlinde Tilia cordata, oder auch die mit 15 m nur halb so hoch werdende Krim-Linde (T. euchlora), die im Gegensatz zu Winter- und Sommerlinde keinen Honigtau absondert, zeichnen sich unter den Linden durch einen ausgesprochen intensiven Duft ihrer Blüten aus. Wem die Winter-Linde zu groß ausfällt, pflanzt lieber kompaktere Sorten wie Tilia cordata Brabant, Greenspire oder die noch kleinere Rancho, die alle drei in Sachen Blütenduft der reinen Art in nichts nachstehen. Eine andere schön duftende Lindenart ist die robuste und frostharte T. amurensis aus dem Amurgebiet, die der Winterlinde relativ ähnlich sieht. Sie unterscheidet sich von ihr vor allem durch die schuppige Rinde und den schwächeren Wuchs. Carya tomentosa, die Hickorynuss, wird ein großer attraktiver Baum, der bei uns nur selten kultiviert wird. Manchmal entfaltet sich der süß-harzige Duft des Laubes auch ohne Zerreiben der gefiederten Blätter, die sich im Herbst gelb färben. Die Art bildet essbare, bis zu 5cm lange, rundliche dickschalige Steinfrüchte aus, die je eine Nuss mit süßlichem Geschmack enthalten. Aus China stammt die Duftesche (Euodia hupehensis). Sie entwickelt eine schirmförmige Krone und ihre Blätter setzen bei Zerreiben aromatische Düfte frei. Euodia ist in unseren Breiten einer der ganz wenigen Spätsommer-Blüher unter den Bäumen. Die im August erscheinenden, nektarreichen Blüten besitzen einen kräftigen durchdringenden Duft, der zahlreiche Insekten anlockt. Die wärmeliebende Euodia ist gut winterhart, nur die jungen Bäume sollten vor starkem Frost geschützt werden. Dufteschen gehören zu den kurzlebigen Bäumen und werden manchmal nur gut Jahre alt. Sind die Tage des Hochsommers sehr warm, entströmen den Himalaya-, Libanon- und Atlas-Zedern (Cedrus deodara, C. libani und C. libani subsp. atlantica) aromatische, harzige fruchtige Düfte, die von den Zapfen ausgehen. Zedern sind ausgesprochene, im Alter sehr ausladende Solitärgehölze und benötigen allesamt ausreichend Raum für eine zufriedenstellende Entwicklung. Ist der Platz im Garten knapp, wählt man schmal bleibende Sorten wie die schöne C. deodara Karl Fuchs oder C. libani Fastigiata. Mit 1 bis 1,5 m sehr klein bleiben C. libani Sargenti oder C. deodara Feelin Blue. Eine schöne, charakteristische Trauerform besitzt die bis 6 m hohe C. libani Glauca Pendula, deren Seitenäste in großen Bögen malerisch überhängen. Zedern lieben Wärme, sind in jungen Jahren recht frostempfindlich und deshalb nichts für raue Lagen. Die Baumdüfte des Herbstes Der Herbst besitzt seine ganz eigenen aromatischen Düfte. Beeindruckt sind wir dann zum Beispiel vom intensiven Duft des Lebkuchenbaums. Das Falllaub von Cercidiphyllum japonicum, das im Herbstkleid leuchtend gelb-orange-rot aufleuchtet, schenkt uns vorweihnachtliche Düfte von Lebkuchen, Zimt und Karamell. Auch vielerlei Früchte schenken uns ihre frischen, manchmal gärigen Düfte im Herbst. Neben den zahlreichen, charakteristisch duftenden Pflaumen, Birnen und Äpfeln bereichert auch der schöne Duft der Quittenfrucht mit wunderbaren Aromen den herbstlichen Duftgarten. Je nach Fruchtform werden Apfel- und Birnenquitten unterschieden. Das sehr aroma-, vitamin- und ballaststoffreiche Obst ist in der Küche vielfältig verwendbar. Von der genügsamen Quitte, die von schönem gleichmäßigen Wuchs ist, sind einige gute Sorten wie Konstantinopler oder Cy Den Zedern-Nadeln entströmen an warmen Tagen harzig-fruchtige Düfte (hier Cedrus libani subsp. atlantica). Plus download Neben dem ersten Teil des Beitrags aus dem Dezemberheft finden Sie eine detaillierte Sortierung nach Wuchshöhen im Internet. Den Beitrag und die Tabelle können Sie sich als PDF herunterladen, wenn Sie den Webcode dega2539 oben links in die Suchmaske eintippen und auf ok klicken. 1/

5 11 Das zerriebene Laub aller Thujen und Scheinzypressen schenkt uns in der kalten Jahreszeit fruchtigaromatische Dufterlebnisse. 12 Picea glauca Conica findet als kompakte Alternative zu großen Fichten in jedem Garten Platz. Besonders das junge Laub duftet bei Zerreiben herrlich aromatisch. 13 Die runzeligen Früchte von Maclura pomifera sind zwar nicht genießbar, duften dafür aber schön nach Orangen. 14 Früchte und Laub von Juglans nigra riechen ähnlich fruchtig-harzig wie Walnuss dora Robusta im Handel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Obstbäumen duften leider die schönen zartrosafarbenen großen Blütenkelche der gewöhnliche Quitte Cydonia oblonga im Frühjahr leider kein bisschen. Meist wegen Ihrer schmackhaften Nüsse wird Juglans regia, die Walnuss, in unseren Gärten angepflanzt. Bemerkenswert ist aber auch das fruchtig-harzige Aroma des großen, gefiederten Laubes im Herbst. Der Duft ist noch intensiver, wenn man die Blätter zerreibt. Zu den besonderen Wohlgerüchen des Herbstes tragen auch die frisch aufgeplatzten Walnüsse bei. Mit Franquette und Parisienne sind Sorten mit besonders großen Früchten im Handel. Für kleinere Gärten eignen sich kompakter bleibende Walnuss- Auslesen wie Mars, Weinsberg I oder Esterhazy II. Bei uns weniger bekannt sind die nordamerikanische Butternuss (J. cinerea) und die Schwarznuss (J. nigra), die ähnliche Duftaromen freisetzen wie die Walnuss. Beide Arten wachsen baumartig, sind sehr winterhart und erfreuen uns im Herbst ebenfalls mit essbaren Nüssen. Ein selten angepflanztes Gehölz ist Maclura pomifera, der Milchorangenbaum oder Osagedorn. Die laubabwerfende Art erreicht Wuchshöhen von etwa 10 m, die dornbewehrten Äste bilden eine offene und unregelmäßige Baumkrone. Die Art ist zweihäusig. Das Besondere am Milchorangenbaum sind seine ungewöhnlichen Früchte, die erst im Alter von 12 bis 15 Jahren ausgebildet werden. Die runzelige, zunächst hellgrüne, kugelige Steinfrucht kann die Größe einer kleineren Melone erreichen. Mit zunehmender Reife wandelt sich die grüne Frucht in ein Gelbgrün und strömt einen feinen Duft aus, der an Orangen erinnert. Die bis 1 kg schweren Früchte reifen zwischen September und Oktober. M. pomifera ist bei uns ausgewachsen gut frosthart, sollte aber als junges Gehölz geschützt werden. Im Winter bleibt das Nadel-Aroma der Koniferen Vertraut ist uns das harzige Nadelaroma des Weihnachtsbaumes, das mit so vielen erfreulichen Kindheitserinnerungen verknüpft stimulierend auf unser Wohlbefinden wirkt. Doch schon in der vorchristlichen Zeit waren Nadelbäume für die Menschen von Bedeutung. Ihre balsamisch duftenden Harze wurden zum Räuchern verwendet, denn Nadel- 52 1/2015

6 Pflanzenverwendung holz ist harzreicher als jenes der Laubbäume. Das harzige Aroma von Nadelgehölzen lässt sich ganzjährig genießen, wenn man Nadeln oder Zweige berührt bzw. zwischen den Fingern zerreibt. Ein besonders intensiver Duft entströmt der Balsam-Tanne (Abies balsamea). Sie weist auf ihrer glatten schwarzen Rinde zahlreiche Harzbeulen auf und ihre Knospen sind so dicht mit Harz überzogen, dass sie wie lackiert erscheinen. Diese besonders wohlriechende Tanne mit bläulich-silbern schimmernden Nadeln ist allerdings nur etwas für große Gärten, da sie bis zu 25 m hoch werden kann. Hat man für große Nadelgehölze keinen Platz, bietet der Handel meist auch kompaktere Sorten an. Viele Zwergsorten sind aus so genannten Hexenbesen entstanden, die auch in den kleinsten Gärten noch gut unterzubringen sind. A. balsamea Nana zum Beispiel ist solch eine buschige Miniaturausgabe und wird kaum höher als 1m. Auch beim Zerreiben der Nadeln von A. grandis, der Riesen-Tanne, werden süßlichharzige Düfte freigesetzt, die zudem schöne Grapefruit-Noten enthalten. Doch wie der Name schon sagt, ist diese im Alter weit über 30 m hoch werdende, eindrucksvolle Tannenart eher etwas für sehr große Gärten oder Parkanlagen. Ein starkes würziges Aroma bei Zerreiben der Zweige und Blätter entwickelt unter den verschiedenen Arten der Scheinzypresse besonders die aus Kalifornien stammende Chamaecyparis lawsoniana. Hier stehen dem Verwender zahlreiche Sorten mit sehr unterschiedlichen Wuchshöhen zur Verfügung. Ebenso entwickelt der aus dem Osten Nordamerikas stammende Lebensbaum Thuja occidentalis einen starken durchdringend aromatischen Geruch bei Zerreiben des Laubs. Diese Eigenschaft weisen auch die zahlreichen Sorten auf. Da er wie kaum eine andere Nadelholzart den Schnitt verträgt, eignet er sich gut für Hecken an hellen Standorten. Aber die beste Note für einen wirklich wunderbaren Duft unter den Lebensbäumen verdienen wohl T. plicata und deren Sorten, denn die Blätter geben beim Zerreiben einen wunderbaren, süßlich harzigen Birnenduft ab. Auch T. plicata eignet sich für den Heckenschnitt. Der japanische Lebensbaum T. standishii ist bei uns wenig bekannt, sollte aber wegen des starken zitronigen Duftes seiner Blätter öfter gepflanzt werden. Dieser eher langsamwüchsige Lebensbaum erreicht im Alter 8 10 m Höhe und bildet als Solitär mit seinen kandelaberartigen Ästen eine oftmals malerisch unregelmäßige Krone aus. Leider führt die große Sortenvielfalt an Scheinzypressen und Thujen oft zu missglückten Pflanzungen, da zahlreiche Formen und Laubfarben ohne erkennbare Ordnung nebeneinander und ohne Rücksicht auf spätere Wuchshöhen gepflanzt werden. Diese bilden nach einigen Jahren entweder ein undurchdringliches Dickicht oder werden nicht selten zu verstümmelten tragischen Pflanzenfiguren geschnitten. Weniger wäre hier meist mehr: Aus gestalterischer Sicht kombiniert man maximal zwei bis drei charakteristische Arten bzw. Sorten pro Gartenanlage und wiederholt diese lieber öfter, als zu viele verschiedene Sorten zu verwenden. Eine der duftreichsten Kiefern-Arten überhaupt ist die selten gepflanzte kalifornische Pinus jeffreyi, die bei uns bis etwa 20 m hoch wird. Ähnlich wie die Borke verströmen auch die Nadeln einen fruchtigen Duft, der Vanille- und Veilchen-Aromen enthält. Harzige Fruchtdüfte nach Orangen oder Ananas entwickeln beim Reiben oder Schneiden auch Nadeln und Zweige der im Westen Nordamerikas beheimateten Douglasie (Pseudotsuga menziesii). Die reine Art wird mit 30 m für die meisten Gartengrundstücke wohl zu hoch. Für den kleineren Garten kommen deshalb eher kompakte Sorten wie die säulenförmige Holmstrup oder die breitlagernde, blaugrüne Zwergform Fletcheri in Betracht. Einen wunderschönen, harzigen Duft besitzen die Omorika-Fichte (Picea omorika) und unsere heimische Fichte (P. abies), und das nicht nur zur Weihnachtszeit in der warmen Stube. P. omorika bleibt allerdings wesentlich schmaler als P. abies. Mit P. abies Columnaris gibt es aber auch bei unserer heimischen Fichte eine schmal säulenförmige, sehr dichttriebige Sorte, die nur 1,5 m breit wird. Zwergsorten von P. abies sind zum Beispiel Echiniformis oder Little Gem. Mit einem schönen kegelförmigen, dichten Wuchs kann die kompakte und langsam wachsende P. omorika Nana architektonische Akzente in Gärten schaffen. Sie erreicht im Alter 5 m Höhe bei einer Breite von 3 m. Gut geplant lassen sich also schon mit wenigen Gehölzen markante Duftaspekte innerhalb des Jahresverlaufs schaffen. Mit Sträuchern, Rosen, Stauden, Zwiebelpflanzen und Einjährigen kombiniert, können so manche schöne Duftcocktails im Garten entwickelt werden, die eine Bereicherung für die Nase garantieren! TEXT: Andreas Schulte, LWG Veitshöchheim BILDER: Angermüller (4), Schulte (4), Wendebourg (2) Der autor Andreas Schulte studierte an der TU Hannover Landschafts- und Freiraumplanung, arbeitete in verschiedenen Planungsbüros und war in der Fach- und Technikerschule in Essen und im Grünflächenamt Köln tätig. Seit 2008 arbeitet er an der LWG Veitshöchheim. Kontakt: Andreas.Schulte@lwg.bayern.de +++ Terminhinweis Unser Autor wird im Februar auch wieder live als Referent zu sehen sein. Am Donnerstag, den ist er mit einem Vortrag über Mulch im Rahmen der 47. Landespflegetage in Veitshöchheim auf der Bühne (siehe dega425). Fachhandel für Baumpflege und Seilklettertechnik Mitarbeiter gesucht! 1/