Aktuelles zur Prävention der Demenz Sprache
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- Reiner Auttenberg
- vor 8 Jahren
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1 DEMENZ IM BLICK 5. Dezember 2014, Düsseldorf Neurodegeneration kognitiv relevanter Hirnareale Vergleich Alzheimerkrankheit /Gesundheit Aktuelles zur Prävention der Demenz Sprache Wolfgang Maier Utako Barnikol Gedächtnis Alzheimer-Erkrankung Gesund The Lancet, vol. 372 July 19, 2008 Hirnbiologischer Krankheitsprozess geht Klinik voraus: Chancen für Prävention Volkserkrankung spät beginnende Alzheimer-Demenz Prävention Therapie Risikofaktoren Pathologie Exzessive Amyloid-Ablagerung Neurodegneration Kognitiver Abbau Demenzsyndrom 20 Jahre 12 Jahre Kognitiver Abbau Schutzfaktoren Beginn Kognitiver Defizite Erstmals Diagnose Demenz Schwere Demenz Progression kognitiver Defizite
2 Ziele der Prävention bei Demenzen: Risiko- und Schutzfaktoren für Demenz bei Alzheimer-Krankheit (Beobachtungsstudie) Verzögerung des pathologischen prädemenziellen Krankheitsprozesse/Kompensation durch Abbau von Risikofaktoren Aufbau von Reservekapazität durch Neuroplastizität mittels Schutzfaktoren Risiko steigernd Alter Genetisch: ApoE4 Familiäre Belastung Vaskuläre Krankheit: Cerebro- und Kardiovaskulär Diabetes mellitus Krankheiten (mittlere Phase): Bluthochdruck Depression Hoher BMT Hohes Cholesterin (Serum Rauchen Starker Alkoholkonsum Gesättigte Fettsäuren Homocystein Protektiv/Schutzfaktoren Psychosozial (frühe, mittlere Phase): Erziehung Komplexe Beschäftigung Soziales Netzwerk Geistige Stimulation, positiver Lebenssinn Körperliche Aktivität Mediterran Fisch (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Vitamin C, B, E, Folate Risikofaktor Diabetes: Neuerkrankungsrate von Demenzen Risikofaktor Diabetes: Demenzrisiko ausschalten durch gute med. Behandlung HbA1c <7% HbA1c >= 7% Diabetes schlecht/nicht behandelt 10,8% Total 4,2% Diabetes erfolgreich behandelt 4,2% 2,7% 2,7% 2,7% 2,7% 0,0% Keine Diabetes Diabetes mellitus Keine Diabetes Diabetes mellitus
3 Risiko- und Schutzfaktoren für Demenz bei Alzheimer-Krankheit (Beobachtungsstudie) Geistige Gesundheit durch körperliche Aktivität? Risiko steigernd Alter Genetisch: ApoE4 Familiäre Belastung Vaskuläre Krankheit: Cerebro- und Kardiovaskulär Diabetes mellitus Krankheiten (mittlere Phase): Bluthochdruck Depression Hoher BMT Hohes Cholesterin (Serum Rauchen Starker Alkoholkonsum Gesättigte Fettsäuren Protektiv/Schutzfaktoren Psychosozial (frühe, mittlere Phase): Erziehung Komplexe Beschäftigung Soziales Netzwerk Geistige Stimulation, positiver Lebenssinn Körperliche Aktivität Mediterran Fisch (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Vitamin C, B, E, Folate Körperliche Aktivität: Eigenbewegung mit Energieverbrauch und Gesundheitsnutzen Training: Geplante körperliche Aktivität, strukturierter und sich wiederholender Bewegungsablauf, durchgeführt zum Zweck sportlicher/gesundheitlicher Ertüchtigung Primärprävention von kognitiver Verschlechterung im späteren Erwachsenenalter in der Allgemeinbevölkerung (Subjektives Gedächtnisproblem) Training (Laufen, Gymnastik), 6 Monate, 5 x 50 min/woche Wirkung auf Gedächtnis 6 Monate, supervidierte zusätzliche körperliche Aktivität (3x50 min/woche) bei Älteren (>50) Individualisierte Programme nach telefonischer Beratung 9.0 Intervention: Zusätzliche körperliche Aktivität/Training Kontrolle: Allgemeine Gesundheitsinfo Änderung körperliche Aktivität (kcal/woche) Verbesserung Gedächtnis (kcal/woche) Verbesserung der Kognition 1.0 (ADA-Cog) Intervention Monate Lautenschläger et al., 2008 Ruscheweyh et al, Neurobiology of Aging, 2011
4 Aerobics, Laufen gegenüber anderer körperlicher Aktivität: Positive Wirkung auf mehrere kognitive Funktionen 29 Studien, 1 Monat, Supervision Risikoreduzierende körperlich Aktivität: Wann? Psychomotorische Geschwindigkeit Exekutive Funktionen (Handlungsplanung, Wortflüssigkeit) Jugendliche Aktivität bietet lebenslange Vorteile Arbeitsgedächtnis Deutlicher Nachteil für lebenslang Inaktive Episodisches Gedächtnis Schlechter Besser Odds Ratio (95% Konfidence Interval) für kognitive Beeinträchtigung im Alter Schlechter Besser durch Aerobics, Laufen Körperliche Aktivität im Erwachsenenalter (30, 50 J) Smith, et al., 2010 Middleton LE et al., 2010, J Am Geriatr Soc Pedometer Methode zur Steigerung physischer Aktivität: Pedometer Randomisierte klinische Studien verglichen mit Kontrollen Bravata DM, et al. JAMA, Nov. 21, 2007, Vorl 298, No 19
5 Primärprävention durch körperliche Aktivierungsprogramme braucht ärztliche Begleitung: Startschuss für Modellprojekt in Köln Wie wirkt körperliche Aktivität aufs Gehirn? Hirnwachstum (graue Substanz) Rheinisches Ärzteblatt > Archiv > Mai 2013 > Bewegung als Medizin: Startschuss für Modellprojekt in Köln Steiner B, et al., 2011, Der Nervenarzt 11 Aerobics vs. Stretching: was wirkt? Laufen vs. Stretching/Yoga über Monate* Die Wirkung auf das Volumen des Hippokampus Exercise (Laufen) steigert Hippokampusvolumen! - und steigert damit die Reservekapazität (Schutzfaktor) Erickson K I et al., PNAS, Febr. 15, 2011, vol 108, no 7,
6 Besonders ältere Menschen brauchen im Alltag größeres Hippokampusvolumen Genetischer Status verstärkt Effekte körperlicher Aktivität Alt Jung Alt: Alltagskompetenz braucht Hirnvolumen ApoE4-, körperlich aktiv Hippocampusvolumen Alterskorrigierte Flüssige Intelligenz Jung: kein Zusammenhang Demenzfreie Zeit ApoE4+, kaum körperlich aktiv ApoE4 -, körperlich aktiv ApoE4 +, körperlich aktiv ApoE4-, kaum körperlich aktiv ApoE -, kaum körperlich aktiv Niedrig-Risiko Hoch-Risiko Zeit (Jahre) Luck T et al., Psychological Medicine, 2014, 44, Regelmäßiges Training fördert auch die Leistung Seelische und geistige Gesundheit im Alter Aufbau der Reservekapazität durch körperliche Aktivität 1. Früh beginnen 2. Regelmäßig mindestens 3 x 30 min/woche 3. Laufen oder Gymnastik 4. Kontrollierte körperliche Verausgabung 5. Ärztliche Beratung Biologisches Altern (Telomerlänge) Neue Gehirnzellen (v. a. Hippokampus) Gefäßsystem (Energieversorgung) Abbau/Abtransport von Schadstoffen (Amyloid) Kardiale/vaskuläre Fitness (Gefäße, Herz, Blutdruck) Insulinsensitivität (Metabolisches Syndrom ) Immunsystem (Entzündungsreaktionen ) Stressadaptation (HPA-Achse )
7 So aktiv sind die Deutschen: Kaum von Geschlecht/Alter abhängig! Zunehmender Anteil körperlich Aktiver in Deutschland (>2h/Woche): Vergleich 1998 mit 2011 Anteil körperlich Aktiver ist auch heute viel zu gering! Gesundheitsfördernd: v. a. 2,5 h wöchentlich! Gesundheitsstudie DEGS: So krank ist Deutschland Von Dennis Ballwieser, Irene Berres, Cinthia Briseño und Heike Le Ker Risiko- und Schutzfaktoren für Demenz bei Alzheimer-Krankheit (Beobachtungsstudie) Prävention in randomisierten, kontrollierten Studien durch Nahrung oder Medikamente? Risiko steigernd Alter Genetisch: ApoE4 Familiäre Belastung Vaskuläre Krankheit: Cerebro- und Kardiovaskulär Diabetes mellitus Krankheiten (mittlere Phase): Bluthochdruck Depression Hoher BMT Hohes Cholesterin (Serum Rauchen Starker Alkoholkonsum Gesättigte Fettsäuren Protektiv/Schutzfaktoren Psychosozial (frühe, mittlere Phase): Erziehung Komplexe Beschäftigung Soziales Netzwerk Geistige Stimulation, positiver Lebenssinn Mediterran Fisch (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Vitamin C, B, E, Folate Körperliche Aktivität Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Souvenir)? Vitamin E? Flavine? Gingko? Cholinesterase-Hemmer (bei MCI)?
8 Prävention in randomisierten, kontrollierten Studien durch Nahrung oder Medikamente? Beispiel Gingko bei subjektiven Gedächtnisstörungen (>70 J.). Risko für Demenzen (n=2582) Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Souvenir)? Vitamin E? Flavine? Gingko? Cholinesterase-Hemmer (bei MCI)? Bisher kein Wirkungsnachweis Demenzrisiko Monate Vellas B, The Lancet Neurology, Vol 11, October 2012 Ausnahme: Langkettige Omega 3-Fettsäuren: Schutz vor Demenz und kognitiven Abbau? Vermutete Wirkungen von DHA Langkettige Omega 3-Fettsäuren: Schutz vor Demenz? Fotuhi M, et al. Nature Clinical Practice Neurology, 2009 Diskreter Schutz durch Omega-3-Fettsäuren Fotuhi M, et al. Nature Clinical Practice Neurology, 2009
9 Prävention ist möglich! Hinweise auf abnehmende altersspezifische Prävalenzzahlen von Demenzen (England/Schottland) Prävention ist möglich! Je jünger die Geburtskohorte bei Menschen mit, je kognitiv kompetenter bei Personen mit im Alter Bevölkerungsstudie 93 Jahre, Dänemark MMSE männlich MMSE weiblich 40% 42% 40% 38% 39% 30% 25% 34% 32% 30% 24% 26% 25% 20% 17% 16% 18% 16% 20% 18% 19% 10% 10% 12% Kognitiv Kompetenter Kognitiv Kompetenter 1905 Geburtskohorte Matthews F.E., et al., The Lancet, Early Online Publication, 17 July Geburtskohorte Christensen et al., Lancet 2013 Reduktion von Krankheitsfällen von Alzheimer-Demenz (AD) durch 10% bzw. 25% Reduktion von Risikofaktoren für AD-Modellrechnung Lebensgefährlich: Adipositas, Diabetes II, Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfall, Dyslipidemie, kognitiver Abbau etc. 10% 10% Reduktion des Risikofaktors 25% Reduktion des Risikofaktors Reduktion der Reduction Häufigkeit of Demenzkranker Prevalence 4% 3% 2% 1% 0 Barnes DE, Yaffe K, Lancet Neurol 2011, 10,
10 Randomisierte kontrollierte Präventionsstudien* bei Demenzen und kognitiver Verschlechterung in Europa Modification Of Automatic Behaviour Externsive Reserve Capacity FINGER (Skandinavien) MAPT (Frankreich) PreDIVA (Belgien) Rekrutierungsort Bevölkerung Bevölkerung Allgemeinpraxis/Fälle Einschluss Erhöhtes Demenzrisiko Subjektive Gedächtnisstörungen, Frail Intervention Dauer (Jahre) Stichprobenumfang Kombination: Kombination: Kombination: Ernährung Körperl. Training Kognitive und soziale Aktivität Körperl. Monitoring Ernährung Körperl. Training Kogn. Aktivität DHA 800 mg/d Ernährung Körperl. Training Pfleg. Versorgung *nur nicht medikamentöse Marteau TM et al., Science Vol. 337, 2012 Prävention von Alzheimer-Demenz Der Jungbrunnen (H. Bosch) Steigerung der Reservekapazität durch - körperliche Aktivität - soziale und geistige Aktivität Abwehr von Risikofaktoren - konsequente Therapie von risikofördernden Krankheiten - gesunde Ernährung (z. B. Omega 3) Prävention fängt im frühen und mittleren Lebensalter an! Prävention von Demenzen ist teilweise möglich (indirekte Evidenz)
11 Anpassung des Lebensstils: Prävention von Demenzen! Körperliche Aktivität Kognitive Aktivität Danke für Ihre Aufmerksamkeit Mittelmeer -Diät, Fisch, Omega-3-Fettsäuren Soziale Aktivität Gesundes Altern durch Vorbeugung
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