Tierärztliche Hochschule Hannover. Frakturen der Extremitäten bei Hunden und Katzen eine retrospektive Studie in den Jahren

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1 Tierärztliche Hochschule Hannover Frakturen der Extremitäten bei Hunden und Katzen eine retrospektive Studie in den Jahren INAUGURAL DISSERTATION zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae - (Dr. med. vet.) Vorgelegt von Marius Burkard Diehm Lahnstein Hannover 2016

2 Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. med. vet. Michael Fehr Klinik für Kleintiere 1. Gutachter: Prof. Dr. med. vet. Michael Fehr 2. Gutachter: Prof. Dr. med. vet. Peter Stadler Tag der mündlichen Prüfung:

3 Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. Katharina von Siena ( ) In Liebe und Dankbarkeit meinen Eltern

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5 Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG LITERATURÜBERSICHT Klassifikation von Frakturen Einsatz und Übersicht der Osteosyntheseplatten an langen Röhrenknochen in der Veterinärmedizin Rundlochplatte Dynamic Compression Plate (DCP) Low Contact Dynamic Compression Plate (LC DCP) Point Contact Fixateur (PC-Fix) und Limited Invasive Stability System (LISS) Locking Compression Plate (LCP) String of Pearls (SOP) Advanced Locking Plate System (ALPS) UniLock System Frakturen der Extremitäten bei Hund und Katze Frakturen der Skapula Frakturen des Humerus Frakturen von Radius und Ulna Frakturen des Beckens Frakturen des Femur Frakturen von Tibia und Fibula Goniometrie in der Veterinärmedizin... 49

6 Inhaltsverzeichnis 3. MATERIAL UND METHODEN Retrospektive Studie Kontrolluntersuchungen Statistische Auswertung ERGEBNISSE Frakturen der Skapula Fraktureinteilung Geschlecht und Alter Rassen Ursache und weitere Verletzungen Frakturversorgungen und Komplikationen Ergebnisse Frakturen des Humerus Fraktureinteilung Geschlecht Alter Rassen Ursache Weitere Verletzungen Frakturversorgungen und Komplikationen Ergebnisse Frakturen von Radius und Ulna Fraktureinteilung Geschlecht Alter...85

7 Inhaltsverzeichnis Rassen Ursache Weitere Verletzungen Frakturversorgungen und Komplikationen Ergebnisse Frakturen des Beckens Fraktureinteilung Geschlecht Alter Rassen Ursache Weitere Verletzungen Frakturversorgung und Komplikationen Ergebnisse Frakturen des Femur Fraktureinteilung Geschlecht Alter Rassen Ursache Weitere Verletzungen Frakturversorgung und Komplikationen Ergebnisse Frakturen von Tibia und Fibula Fraktureinteilung Geschlecht...133

8 Inhaltsverzeichnis Alter Rassen Ursache Weitere Verletzungen Frakturversorgung und Komplikationen Ergebnisse DISKUSSION Gesamtübersicht der Frakturen der Extremitäten Frakturen der Skapula Frakturen des Humerus Frakturen von Radius und Ulna Frakturen des Beckens Frakturen des Femur Frakturen von Tibia und Fibula Schlussbetrachtung ZUSAMMENFASSUNG SUMMARY LITERATURVERZEICHNIS ANHANG DANKSAGUNG

9 Abkürzungsverzeichnis ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS A. Arteria ALPS Advanced Locking Plate System AO Association for Osteosynthesis (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) ASIF Association for the Study of Internal Fixation BCS Body Condition Score bzw. beziehungsweise CT Computertomographie DCP Dynamic Compression Plate EDV Elektronische Datenverarbeitung etc. et cetera FKHR Femurkopfhalsresektion IOHC Inkomplette Ossifikation der Humeruskondylen kg Kilogramm LC-DCP Low Contact Dynamic Compression Plate LCP Locking Compression Plate LISS Less Invasive Stability System M. Musculus MIPO Minimalinvasive Plattenosteosynthese N. Nervus ORIF Open Reduction and internal fixation PC-Fix Point Contact Fixateur PDS Polydioxanon ROM Range of Motion RP Rekonstruktionsplatte SH Salter Harris SOP String of Pearls z.b. zum Beispiel

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11 Einleitung 1 1. EINLEITUNG Frakturen sind eine häufig gestellte Diagnose bei Hunden und Katzen. Sie sind überwiegend Folge eines traumatischen Ereignisses (PHILLIPS 1979; VOGEL 1986; EBEL 1990; SIEME 1990; STEIN 1990; WETSCHER 2012). Die Liste der Möglichkeiten der Frakturversorgungen ist lang und abhängig von der jeweiligen Lokalisation der Fraktur. Der stetig wachsende Anspruch der Besitzer an die Frakturversorgung fordert eine kontinuierliche Entwicklung der Osteosyntheseverfahren, auch in der Veterinärmedizin. Der Hund und die Katze haben in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert als Familienmitglied in der Gesellschaft eingenommen. Demnach wünschen Patientenbesitzer die bestmöglichste Versorgung mit dem Ziel der schnellstmöglichen Wiederherstellung der Gliedmaßenfunktion. Ein wichtiges Ereignis in der Entwicklung der Osteosyntheseverfahren war die Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) im Jahre 1958 bzw. der AO-Vet im Jahre Das ursprüngliche Ziel der AO lag in einer möglichst genauen Rekonstruktion der Frakturzone, mit Schwerpunkt auf den mechanischen Gesichtspunkten der Stabilität. Es kam zur Aufstellung der vier Grundprinzipien des Frakturmanagements: (1.) Anatomische Reposition, (2.) Stabile Fixation, (3.) Erhaltung der Blutgefäßversorgung, (4.) Sofortige schmerzfreie aktive Mobilisation (JOHNSON et al. 2005). Der größte Wandel war ein Abweichen von den mechanischen, hin zu den biologischen Aspekten der Frakturbehandlung. Im Mittelpunkt stand nun die Erhaltung der Blutgefäßversorgung des Knochens und des Weichteilmantels (SCHATZKER 1995). Es kam zur Entwicklung interner Fixateure, die aufgrund ihrer Winkelstabilität die minimalinvasive Plattenosteosynthese erleichterten und die Frakturheilung durch Schonung der Blutgefäßversorgung verbesserten (SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Ein wichtiger Bestandteil zur Beurteilung des Einsatzes sowie der Entwicklung verschiedener Osteosyntheseverfahren ist unter anderem die regelmäßige Analyse von Frakturversorgungen sowie der dabei aufgetretenen Komplikationen.

12 Einleitung 2 In einer Dokumentationsanalyse wurden Frakturversorgungen der Extremitäten (Skapula, Humerus, Radius/Ulna, Becken, Femur sowie Tibia/Fibula) bei Hunden und Katzen an der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover der Jahre 2010 bis 2013 statistisch erfasst. Die Kontrolle des Heilungsverlaufes erfolgte jeweils durch eine klinische und röntgenologische Untersuchung. Bei Patienten, die nicht noch einmal in die Klinik zur Nachuntersuchung vorstellig werden konnten, wurden der Therapieerfolg und die Komplikationen während der Frakturheilung anhand eines speziell ausgearbeiteten Fragebogens telefonisch erfasst.

13 Literaturübersicht 3 2. LITERATURÜBERSICHT 2.1. Klassifikation von Frakturen Es existieren zahlreiche Möglichkeiten Frakturen zu klassifizieren. Die Einteilung kann nach der Ursache (direkte oder indirekte Gewalteinwirkung, Knochenerkrankungen, Ermüdungsfrakturen nach wiederholter Stresseinwirkung), der Kommunikation der Fraktur mit äußeren Wunden (gedeckte, ungedeckte Fraktur), dem Schweregrad der Knochenverletzung (vollständige Fraktur, Fissur oder Grünholzfraktur), der anatomischen Lokalisation sowie anhand des Verlaufes der Frakturlinie erfolgen (BRINKER et al. 1983). Röhrenknochen bestehen aus einem Mittelstück, der Diaphyse, sowie den beiden Endstücken, der Epiphysis proximalis und der Epiphysis distalis (NICKEL et al. 2004). Weitere anatomische Fachbezeichnungen wie z.b. suprakondylär werden eingesetzt, um bestimmte Frakturen näher beschreiben zu können (SCOTT u. MCLAUGHLIN 2006). In Abbildung 1 sind unterschiedliche Frakturformen graphisch dargestellt. Abbildung 1: Frakturformen modifiziert nach BRINKER et al. (1983). Grünholzfraktur (1), Knochenfissur (2), Querfraktur (3), Schrägfraktur (4), Spiralfraktur (5), Splitterfraktur (6), Trümmerfraktur (7), Avulsionsfraktur (8).

14 Literaturübersicht 4 Verletzungen der Epiphysenfuge werden nach SALTER und HARRIS (1963) eingeteilt. Bei allen Frakturtypen verläuft die Fraktur durch die Epiphysenfuge. Bei Typ I ist lediglich die Epiphysenfuge betroffen. Bei Typ II besteht zusätzlich ein metaphysäres Ausbruchfragment. Typ III und Typ IV beschreiben intraartikuläre Frakturen mit Frakturlinie in der Epiphyse, Typ IV zusätzlich mit einem metaphysärem Ausbruchfragment. Bei Typ V handelt es sich um eine Stauchung der Epiphysenfuge. JOHNSON (2009) beschreibt zusätzlich einen Typ VI. Hierbei handelt es sich um ein partielles Epiphysenfugentrauma. Epiphysenfugenfrakturen des Femur sind bei Hund und Katze häufig. Der Radius ist am seltensten betroffen. Insgesamt sind beim Hund die Salter-Harris(SH)-Typ IV- Fraktur des distalen Humerus sowie bei der Katze die SH-Typ II-Fraktur des distalen Femurs die häufigsten Wachstumsfugenfrakturen (ENGEL u. KNEISSL 2014). UNGER (1990) untersuchte in einer retrospektiven Studie die Anwendbarkeit der AO Klassifikation für Frakturen der Humanmedizin auf die Frakturen der langen Röhrenknochen von Hund und Katze. Hierbei handelt es sich um eine EDV taugliche Einteilung von Frakturen der langen Röhrenknochen mittels eines vierstelligen alphanummerischen Codes. Die beiden ersten Ziffern beschreiben die Lokalisation, die beiden letzten die Morphologie der Fraktur. Während die erste Ziffer den Knochen angibt (1 = Humerus, 2 = Radius/Ulna, 3 = Femur, 4 = Tibia/Fibula) beschreibt die zweite Ziffer das betroffene Knochensegment (1 = proximale Meta-/Epiphyse, 2 = Diaphyse, 3 = distale Meta-/Epiphyse). Zur Abgrenzung der proximalen und distalen Segmente wird in der kraniokaudalen Röntgenaufnahme ein Quadrat über die breiteste Stelle der Epiphyse gelegt. Das proximale Segment von Radius und Ulna sowie das proximale Segment des Femur wird jeweils durch eine horizontale Linie durch die Tuberositas radii, bzw. distal des Trochanter minor ermittelt (HEIM 1987). Die dritte Codestelle beschreibt den Frakturtyp (A = einfache Fraktur bzw. extraartikuläre Fraktur, B = Keilfraktur bzw. partielle intraartikuläre Fraktur, C = komplexe Fraktur bzw. vollständige intraartikuläre Fraktur). Die vierte Ziffer charakterisiert den genauen Verlauf der jeweiligen Fraktur. Diese ist jeweils den Abbildungen im Anhang zu entnehmen (S ). Zeitgleich zu UNGER et al. (1990) beschrieb PRIEUR et al. (1990) ein ähnliches Klassifikationsschema. Auch er klassifizierte die Frakturen der langen

15 Literaturübersicht 5 Röhrenknochen mit Hilfe eines vierstelligen nummerischen Codes. Die ersten beiden Ziffern (Frakturlokalisation) sind identisch zu denen von UNGER et al. (1990). Die dritte Codestelle beschreibt die Ausdehnung der Fraktur, in Bezug auf die Gesamtlänge des jeweiligen Knochens (1 = < 5%, 2 = 5-25%, 3 = > 25%). Die vierte Ziffer gibt Auskunft über die Anzahl der Fragmente (2 = zwei Fragmente, 3 = drei Fragmente, 4 = vier oder mehr Fragmente). EHRISMANN (1992) verglich in ihrer Arbeit beide Klassifikationssysteme in Bezug auf Anwendbarkeit, Aussagefähigkeit, Fehlerquellen und EDV Tauglichkeit. Das System von PRIEUR et al. (1990) stellte sich als das einfachere aber auch ungenauere Klassifikationsschema heraus. Fehler wurden häufig bei der Bestimmung der Ausdehnung der Fraktur gemacht. Ungers Vorschlag zur Klassifizierung zeichnete sich letztendlich durch seine Genauigkeit, die detaillierten Legenden, die geringeren Fehlcodierungen und die Anlehnung an die AO Klassifizierung der Humanmedizin aus. Auch MILLER et al. (1998) zeigten in ihren Untersuchungen zur Klassifizierung von 386 Frakturen der langen Röhrenknochen beim Hund, dass das Klassifikationssystem nach Unger einfach anzuwenden ist. Einige Frakturen konnten nicht ausreichend nach Unger klassifiziert werden, wie z.b. Monteggiafrakturen. Auch werden wichtige Faktoren (Weichteilintegrität, begleitende Verletzungen, Zeitraum zwischen Frakturentstehung und Frakturversorgung) nicht berücksichtigt. Beckenfrakturen werden nach MESSMER (1995) in Anlehnung an die Klassifizierung der AO lokalisiert. Auch hier werden die Beckenfrakturen von Hund und Katze mittels eines alphanummerischen Codes klassifiziert. Die erste Ziffer (6) steht für das Becken. Die zweite Codestelle definiert zum einen die Beteiligung gewichtstragender Elemente (Acetabulumfrakturen, Darmbeinschaftfrakturen sowie Ileosakralgelenksluxationen), zum anderen, ob diese einseitig oder beidseitig betroffen sind (1 = keine Beteiligung gewichtstragender Elemente, 2 = einseitige Beteiligung, 3 = beidseitige Beteiligung gewichtstragender Elemente). Mit der dritten Codestelle wird, je nach Schweregrad, die Lokalisation festgelegt (61A = Beckenrandfrakturen, 61B = Beckenbodenfrakturen, 61C = Frakturen des Sitzbeinköpers, 62A/63A = einseitige/beidseitige Iliosakralgelenksluxation, 62B/63B = einseitige/beidseitige Darmbeinschaftfraktur, 62C/63C = einseitige/beidseitige

16 Literaturübersicht 6 Acetabulumfraktur). Jede Fraktur wird abhängig von ihrer Morphologie weiter mittels eins bis vier Codestellen klassifiziert (siehe Abbildungen im Anhang S ). Bei zusätzlicher Fraktur des Os sacrum erhält der alphanummerische Code eine 5 angehängt. Eine genaue Klassifikation der Fraktur des Kreuzbeins erfolgt bei dieser Einteilung nicht. HARARI und DUNNING (1993) klassifizieren die Frakturen des Schulterblattes anhand ihrer anatomischen Lokalisation in 3 Typen: Typ I (Frakturen des Corpus scapulae), Typ II (Frakturen der Spina scapulae sowie des Akromion), Typ III (Frakturen des Collum scapulae, des Tuberculum supraglenoidale sowie Frakturen der Cavitas glenoidalis). Nach diesem Klassifikationsschema können die Typ III Frakturen sowohl extraartikuläre als auch intraartikuläre Frakturen enthalten. Die Frakturversorgung sowie Prognose unterscheiden sich jedoch hierbei deutlich. Daher empfehlen COOK et al. (1996) die Einteilung zusätzlich anhand biomechanischer Prinzipien in stabile extraartikuläre Frakturen, unstabile extraartikuläre Frakturen, sowie intraartikuläre Frakturen. Unstimmigkeiten sowie Kommunikationsschwierigkeiten werden dadurch vermieden. Die Klassifikation offener Frakturen kann nach GUSTILO und ANDERSON (1976) in drei Kategorien erfolgen: (1) nicht verschmutzte Hautläsion, kleiner als ein Zentimeter, (2) Hautläsion größer als ein Zentimeter, ohne ausgedehnten Weichteilschaden, (3) Fraktur mit ausgedehntem Weichteilschaden unter Einbeziehung vaskulärer Verletzungen Einsatz und Übersicht der Osteosyntheseplatten an langen Röhrenknochen in der Veterinärmedizin Das Ausgangsziel der AO/ASIF zu Beginn ihrer Gründung im Jahre 1958 war die frühe funktionelle Wiederherstellung der verletzten Extremität (SCHATZKER 1995; SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Dies erfolgte durch eine möglichst exakte anatomische Rekonstruktion der Frakturfragmente sowie durch eine rigide interne Fixation des Knochens mittels Platten - Osteosynthese (PERREN 2003; EGOL et al.

17 Literaturübersicht ). Folgeschäden wie Zirkulationsstörungen, Gelenksteife und Muskelschwund bedingt durch lange Immobilisationsphasen der Patienten konnten dadurch verhindert werden (HEIM 2012). Nur unter absoluter Stabilität ist eine primäre Knochenheilung ohne Kallusbildung möglich. Diese ist erreicht, wenn der Frakturstress weniger als zwei Prozent beträgt. Der Frakturstress ist definiert als der Quotient zwischen der relativen Veränderung der Frakturspalte unter Belastung und der ursprünglichen Größe des Frakturspaltes. Liegt der Frakturstress zwischen 2 und 10 Prozent erfolgt eine sekundäre Knochenheilung mit Kallusbildung. Eine Frakturheilung ist unmöglich bei unzureichender Fixation mit einem Frakturstress größer als 10% (EGOL et al. 2004). L Abbildung 2: Modifiziert nach Egol et al L/L < 2%, absolute Stabilität. L L Abbildung 3: Modifiziert nach Egol et al L/L > 2% < 10%, relative Stabilität.

18 Literaturübersicht 8 L L Abbildung 4: Modifiziert nach Egol et al L/L > 10%, Frakturheilungsstörungen. DANIS (1947) gelang erstmals mittels axialer Kompression die Darstellung der primären Knochenheilung ohne Ausbildung von Kallusgewebe im Röntgen bei Frakturen der Vorderextremität sowie bei Frakturen des Femur und der Tibia Rundlochplatte Die erste von der AO im Jahre 1960 entwickelte Platte war die AO Rundlochplatte. Mit Hilfe eines Plattenspanners war es möglich axiale Kompression auf den Frakturspalt auszuüben (WAGNER u. FRIGG 2000) Dynamic Compression Plate (DCP) Die DCP wurde im Jahre 1969 entwickelt (PERREN et al. 1969). Das neue Plattenlochdesign ermöglichte, im Vergleich zu Rundlochplatten, axiale interfragmentäre Kompression ohne den Einsatz einer separaten Spannvorrichtung (ALLGÖWER et al. 1970). Die exzentrische Insertion der Schraube in das längliche Plattenloch bewirkt eine horizontale Bewegung des Knochens in Richtung des Frakturspaltes. Dies ist möglich, da die Plattenlöcher sowohl aus einem abschüssigen als auch aus einem horizontalen Zylinder bestehen, in die der halbkugelförmige Schraubenkopf, basierend auf dem sphärischen Gleitprinzip, entlang gleitet (PERREN et al. 1969). Das Konzept der konventionellen Platten Schrauben Systeme brachte einige Nachteile mit sich. Offene traumatische Zugänge mit konsekutiver

19 Literaturübersicht 9 Weichteilschädigung waren zur direkten Darstellung der Frakturzone erforderlich (WAGNER u. FRIGG 2000; SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Komplikationen wie verzögerte Frakturheilungen, Pseudarthrosen, Malunion sowie Infektionen waren häufig (SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Um diese Komplikationen zu reduzieren war ein Abweichen von den mechanischen hin zu den biologischen Aspekten der Frakturbehandlung erforderlich (SCHATZKER 1995). Im Zentrum steht dabei die Biologie des Knochens sowie die schonende Behandlung des Weichteilgewebes mit Erhalt der Blutgefäßversorgung der Knochenfragmente (WAGNER 2010). Die exakte anatomische Reposition der Knochenfragmente ist nicht länger das Ziel einer guten Osteosynthese bei Trümmerfrakturen im Bereich der Diaphyse oder Metaphyse. Viel wichtiger ist die Förderung einer schnellen Integration der vital erhaltenen Knochenfragmente zu einem Brückenkallus, der die Frakturzone stabil überbrückt (GAUTIER et al. 1992). Zwingend erforderlich ist allerdings weiterhin eine genaue anatomische Rekonstruktion bei Gelenksfrakturen zur Verhinderung der Entstehung einer posttraumatischen Arthrose (GAUTIER et al. 1992). Die minimal invasive perkutane Plattenosteosynthese (MIPO) wurde entwickelt zur Reduzierung der biologischen Schäden. Hierbei wird die Platte perkutan durch einen submuskulären Tunnel auf den Knochen aufgebracht und proximal und distal der Fraktur befestigt (MILLER u. GOSWAMI 2007). Die Frakturzone wird damit überbrückt. Es erfolgt keine direkte Reposition, sodass die Fraktur folglich sekundär mit Kallusbildung verheilt (WAGNER 2010). Obligatorisch ist dabei eine Wiederherstellung der ursprünglichen Länge und Achsenausrichtung des Knochens sowie der Ausgleich von Rotationsfehlern (GAUTIER et al. 1992) Low Contact Dynamic Compression Plate (LC DCP) Die LC-DCP weist im Vergleich zur DCP einen 50% geringeren Platten-Knochen- Kontakt auf (SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Durch die reduzierte Auflagefläche sowie den trapezförmigen Plattenquerschnitt wird die kortikale Durchblutung gefördert. Zusätzlich ermöglichen die Aussparungen an der Unterseite der Platte eine longitudinale Winkelung der Schrauben bis zu 40. Die LC-DCP erhält durch symmetrisch angelegte Plattenlöcher, die einen gleichen Abstand aufweisen, eine

20 Literaturübersicht 10 erhöhte Flexibilität im Einsatz bei komplexen Frakturen. Das Einbringen einer Plattenschraube ist dadurch an beiden Seiten des Plattenloches möglich (PERREN 1991). Auch die LC-DCP führt trotz ihres limitierten Knochen-Platten-Kontaktes beim Anziehen der Schrauben zu einer Kompression der Platte am Knochen. Auch hier ist für ein stabiles Knochen-Platten-Konstrukt eine Reibung zwischen Knochen und Platte erforderlich. Zur Verhinderung dieses Nachteiles kam es zur Entwicklung winkelstabiler Implantate (SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003). Im Gegensatz zu den konventionellen Platten Schrauben Systemen ist eine exakte anatomische Anpassung der winkelstabilen Platte an den Knochen nicht mehr erforderlich. Die Gefahr des primären Repositionsverlustes ist dadurch reduziert. Ebenfalls ist durch die Verriegelung des Schraubenkopfes im Gewindeteil des Plattenloches der sekundäre Repositionsverlust bei axialer Belastung des Knochens vermindert. Durch den limitierten Knochenkontakt wird die periostale Durchblutung geschont und die Frakturheilung gefördert. (FAROUK et al. 1997) Point Contact Fixateur (PC-Fix) und Limited Invasive Stability System (LISS) Beim PC-Fix wird die Winkelstabilität durch selbstverriegelnde konisch geformte Schraubenköpfe in den Plattenlöchern erreicht. Die Schonung der Blutgefäßversorgung erfolgt zum einen durch punktuelle Auflage der Platte am Knochen sowie dem möglichen Einsatz von monokortikalen Schrauben (TEPIC u. PERREN 1995). Das LISS stellt interne Fixateure in der Humanmedizin dar, die von ihrer Form an die Anatomie des distalen Femur sowie der poximalen Tibia angepasst sind (SCHÜTZ u. SÜDKAMP 2003) Locking Compression Plate (LCP) Bei der LCP handelt es sich um ein Platten Schrauben System, welches über ein Kombinationsloch verfügt. Dies ermöglicht sowohl eine Kompressionsverplattung als auch den Einsatz als Fixateur interne. Eine Kombination aus Kompression und

21 Literaturübersicht 11 Winkelstabilität ist möglich (WAGNER u. FRIGG 2000; GAUTIER u. SOMMER 2003; MILLER u. GOSWAMI 2007) String of Pearls (SOP) Die SOP ist ein winkelstabiles Platten Schrauben System, bestehend aus zylindrischen - (Internodes) und sphärischen Einheiten (Pearls) (SADAN et al. 2015). Der sphärische Anteil der Platte besteht an ihrem Grund aus einem Gewinde sowie einem erweiterten Abschnitt in ihrem oberen Anteil, in dem der Kopf der Schraube greift (Press - fit - Technik). Zum Einsatz kommen konventionelle Kortikalisschrauben (NESS 2009) Advanced Locking Plate System (ALPS) Das ALPS (Kyon, Zürich, Schweiz) ist ein winkelstabiles Platten Schrauben System, welches speziell für die Veterinärmedizin entwickelt wurde (GUERRERO et al. 2014). Die Winkelstabilität wird zum einen durch das Gewinde in der Platte und dem Gewinde des proximalen Schraubenschaftes sowie eine konische Gestalt des Schraubenkopfes und des Plattenloches gewährleistet. Damit werden in Bezug auf die Winkelstabilität die Techniken der SOP und des PC-Fix kombiniert (INAUEN et al. 2009). Sowohl bei der LCP als auch beim UniLock System wird die Winkelstabilität durch ein Gewinde im Schraubenkopf erzielt (KELLER et al. 2005; MILLER u. GOSWAMI 2007). Das ALPS ermöglicht sowohl den Einsatz von Verriegelungsschrauben als auch von konventionellen Schrauben. Sowohl INAUEN et al. (2009) als auch GUERRERO et al. (2014) halten das ALPS für eine verlässliche Alternative in der Frakturversorgung bzw. bei karpalen und tarsalen Gelenksinstabilitäten UniLock System Das UniLock System (Synthes, Oberdorf, Schweiz) ist ein winkelstabiles Platten Schrauben System, welches ursprünglich für die humane Kieferchirurgie entwickelt wurde. Die Winkelstabilität wird wie bei der LCP durch Kopfverriegelungsschrauben

22 Literaturübersicht 12 und ein passendes Gewinde im Schraubenloch erreicht. Das Plattendesign erlaubt sowohl den Einsatz von winkelstabilen Schrauben und konventionellen Schrauben, als auch eine Kombination aus beiden (KELLER et al. 2005). Nach VOSS et al. (2009) eignet sich das UniLock System zur Frakturversorgung langer Röhrenknochen von Katzen und kleinen Hunden bis 13 Kilogramm (kg) Frakturen der Extremitäten bei Hund und Katze Frakturen der Skapula Frakturen der Skapula sind sehr selten bei Hund und Katze. Die Inzidenz reicht beim Hund von 1,2% bis 2,4% und liegt bei der Katze zwischen 0,3 und 1,4% (PHILLIPS 1979; HARARI u. DUNNING 1993; COOK et al. 1996; NOLTE et al. 2005). Untersuchungen beschränken sich meist auf sehr kleine Gruppen an Frakturen (HARARI u. DUNNING 1993; JOHNSTON 1993; KURZBACH 2000; MCCARTNEY u. GARVAN 2008). Lediglich COOK et al. (1996) untersuchten 105 Hunde mit 109 Frakturen der Skapula. Frakturen des Schulterblattes sind meist Folge einer direkten Krafteinwirkung auf den Bereich der Schulter (BINNINGTON 1974). Hauptursache ist der Unfall im Straßenverkehr (BRUNNBERG et al. 1979; PHILLIPS 1979; HARARI u. DUNNING 1993; JOHNSTON 1993). Avulsionsfrakturen des Tuberculum supraglenoidale hingegen entstehen meist durch eine indirekte Krafteinwirkung beim noch nicht ausgewachsenem Hund. Während einer starken rückwärtigen Extension der Vordergliedmaße, unter angespannter Bizepssehne, kommt es zu einer Loslösung des Tuberculum supraglenoidale im Bereich der Epiphysenfuge. Eine chirurgische Versorgung mittels Zugschraube oder Drahtzuggurtung ist indiziert (BINNINGTON 1974). BRUNNBERG et al. (1993) beschreibt, aufgrund der erhöhten Komplikationsrate infolge mangelhafter Verankerungsmöglichkeit von Schrauben und Bohrdrähten, die Versorgung mittels einer Veterinär-Mini-T-Platte. Sechs von sieben Hunden zeigten in Kontrolluntersuchungen keine Lahmheit (86%), wobei der Hund

23 Literaturübersicht 13 mit Lahmheit, diese aufgrund des Traumas und nicht durch die operative Versorgung aufwies. Am häufigsten treten Frakturen des Corpus scapulae und Frakturen der Spina scapulae auf (BRUNNBERG et al. 1979; HARARI u. DUNNING 1993). JOHNSTON (1993) berichtet von einer Beteiligung der Gelenksfläche in 28% der Skapulafrakturen. Hierbei ist am häufigsten der kraniale Anteil der Cavitas glenoidalis mit dem Tuberculum supraglenoidale betroffen. Y- und T- Frakturen treten mit einer Häufigkeit von 23% auf. Zusätzliche Verletzungen sind aufgrund der anatomischen Lokalisation häufig und kommen in 66% - 69,5% der Fälle vor. Besonders sind Skapulafrakturen mit Verletzungen im Bereich des Thoraxes (60% - 72,6%) und mit weiteren Verletzungen des Bewegungsapparates (56,2%) vergesellschaftet (BRUNNBERG et al. 1979; HARARI u. DUNNING 1993; COOK et al. 1996). COOK et al. (1996) empfehlen lediglich eine konservative Versorgung bei stabilen nichtartikulären Frakturen der Skapula. Die betroffene Gliedmaße wird hierzu mittels Valpeau-Schlinge für 2-3 Wochen, bei noch im Wachstum befindlichen Tieren 7-10Tage ruhiggestellt (JERRAM u. HERRON 1998). Um Kontrakturen der Flexoren des Karpus zu verhindern, kann eine modifizierte Valpeau-Schlinge angelegt werden, bei der das Karpalgelenk nicht dauerhaft gebeugt wird. Aufgrund der starken Bemuskelung der Schulter und der damit hervorragenden extraossären Blutgefäßversorgung verheilen Skapulafrakturen in der Regel schnell (PARKER 2003). Frakturen des Corpus scapulae sowie der Spina scapulae verheilen mittels Ruhighaltung bei der Katze komplikationslos innerhalb von zwei bis vier Wochen (CHANDLER u. BEALE 2002). Sekundäre Dislokationen der Frakturfragmente sind selten, da die Skapula von einer großen Weichteilmasse umgeben ist (BRUNNBERG et al. 1979). Eine optimale Versorgung instabiler extraartikulärer sowie intraartikulärer Frakturen der Skapula ist die offene Reposition mit interner Fixation (ORIF) (COOK et al. 1996). Frakturen des Collum scapulae sind meist instabil und disloziert und bedürfen demnach einer operativen Versorgung. MCCARTNEY und GARVAN (2008) empfehlen hierzu einen Zugang zum Collum scapulae von kraniolateral durch Separation und Retraktion des M. supraspinatus nach kranial und des M.

24 Literaturübersicht 14 infraspinatus und der Pars acromialis des M. deltoideus nach kaudal. Eine Osteotomie des Acromions ist dadurch nicht erforderlich. Bei Gelenksfrakturen der Skapula kommen, aufgrund der geringen Größe der Fragmente, meist Zugschrauben und Bohrdrähte zum Einsatz. In einigen Fällen kann, je nach Größe der jeweiligen Frakturfragmente, die Plattenosteosynthese eingesetzt werden (JOHNSTON 1993). Frakturen des Corpus sowie des Collum scapulae können nach Reposition mit einer Platte fixiert werden (MCCARTNEY u. GARVAN 2008). Bei Hunden großwüchsiger Rassen wird das Anbringen von zwei Platten, sowohl in der Fossa supraspinata als auch in der Fossa infraspinata empfohlen (BRUNNBERG et al. 1979). JOHNSTON (1993) berichtet zwar von einer guten Prognose für den Einsatz der Gliedmaße nach Frakturen der Skapula mit Gelenksbeteiligung, jedoch waren in den Langzeitkontrollen die Patienten nur in 15% der Fälle lahmheitsfrei. BRUNNBERG et al. (1979) untersuchten 70 Patienten mit 83 Frakturen. Alle nachuntersuchten Patienten zeigten keine funktionellen Einschränkungen und konnten mit einem guten Ergebnis bewertet werden. Biomechanische Untersuchungen zum Einsatz von winkelstabilen - (SOP) und nichtwinkelstabilen Implantaten (LC-DCP) am Schulterblatt zeigten keine signifikanten Unterschiede. Keine der beiden verwendeten Platten zeigte einen deutlichen mechanischen Vorteil (ACQUAVIVA et al. 2012). PLESMAN et al. (2011) berichteten über eine erfolgreiche partielle kaudale Skapulektomie als Versorgung einer chronischen intraartikulären Skapulafraktur bei einer Katze. Diese Technik gilt als eine alternative Versorgung anstelle einer offenen Reposition und internen Fixation, besonders bei schweren intraartikulären Frakturen mit Schädigung des Gelenkknorpels. Möglicher Nachteil ist die Entstehung einer Schultergelenksluxation. Es liegen keine Untersuchungen vor, wie groß der zu entfernende Anteil des Glenoids sein darf. Im oben genannten Fall wurden 30% der Schultergelenkspfanne entfernt. Frakturen des Akromion sollten aufgrund der Dislokationstendenz durch den Muskelzug der Pars acromialis des M. deltoideus operativ mittels Drahtzuggurtung oder Zugschraube versorgt werden (BRUNNBERG et al. 1979; HARARI u. DUNNING 1993).

25 Literaturübersicht 15 Tabelle 1 liefert eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Skapulafrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 1: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von Skapulafrakturen bei Hunden und Katzen. Autor Frakturlokalisation (Anzahl) Frakturversorgung Ergebnis + -? HARARI und DUNNING (1993) JOHNSTON (1993) Corpus scapulae (4H) Cast 1 Ruhighaltung 2 Plattenosteosynthese 1 Spina scapulae (3H) Ruhighaltung (3) 2 1 Caput scapulae (2H) Plattenosteosynthese (2) 2 Längsfraktur (Corpus, Caput Verbandstherapie 1 und Glenoid) (2H) Cerclage 1 Caput scapulae + Acromion Drahtzuggurtung 1 (1H) Tuberculum supraglenoidale (1H) Drahtzuggurtung 1 Cavitas Kranial (15H) Operativ (23) glenoidalis T/Y-Fraktur Konservativ (3) (6H) Mittig (1H) Trümmerfraktur (3H) Kaudal (1H) WETSCHER (2012) Corpus scapulae (3K) Konservativ 3 4 Cerclagen Keine Behandlung Spina scapulae (2K) 2 Bohrdrähte 2 Keine Behandlung Collum scapulae (4K) T-Mini-Platte (3K) 4 2 Kleinfragment-Platten Mini-DCP Keine Behandlung Corpus, Spina, Collum Mini-DCP, 2 Bohrdrähte, 2 2 1

26 Literaturübersicht 16 BRUNNBERG et al. (1979) MCCARTNEY und GARVAN (2008) scapulae (3K) Zugschrauben Keine Behandlung Corpus scapulae (38H) Konservativ (30) 6 24 Operativ (4) 3 1 Spina scapulae (24H) Konservativ (17) 6 11 Operativ (5) 3 2 Collum scapulae (16H) Konservativ (5) 1 4 Operativ (11) 8 3 Tuberculum supraglenoidale Konservativ (1) 1 (5H) Operativ (4) 3 1 Tuberculum infraglenoidale Konservativ (2) 2 (4H) Operativ (1) 1 Acromion (3H) Konservativ (1) 1 Operativ (2) 1 1 Collum scapulae (8H) T-Platte (8) 8* * 5 exzellent (keine Lahmheit oder Steifigkeit), 2 sehr gut (seltene Steifigkeit), 1 gut (seltene Steifigkeit und Lahmheit) H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Frakturen des Humerus Im Vergleich zu anderen Röhrenknochen sind Frakturen des Humerus bei Hund und Katze selten (STAIMER 1980; SCHEBITZ et al. 1981b; EBEL 1990; UNGER et al. 1990; HARASEN 2003b; SIMPSON 2004). Die Inzidenz reicht bei der Katze von 3,5% - 5 % (HILL 1977; PHILLIPS 1979; NOLTE et al. 2005) und liegt beim Hund zwischen 5,4 und 7,7% (LJUNGGREN 1971; PHILLIPS 1979). Proximale Humerusfrakturen sind sowohl beim Hund als auch bei der Katze sehr selten (PHILLIPS 1979; STAIMER 1980; SCHEBITZ et al. 1981a; BARDET et al. 1983; EBEL 1990; UNGER 1990; MACIAS u. MCKEE 2003; LINDENA et al. 2012). Bei der Katze treten Frakturen am häufigsten im Bereich des Humerusschaftes auf (STAIMER 1980; BARDET et al. 1983; EBEL 1990; BRUNNBERG u. WAIBL 2002; WETSCHER 2012), während beim Hund Frakturen eher am distalen Humerus

27 Literaturübersicht 17 lokalisiert sind (PHILLIPS 1979; BARDET et al. 1983; VANNINI et al. 1988a; EBEL 1990). Am distalen Oberarm werden die extraartikulären suprakondylären Frakturen (einfach oder mehrfragmentär) von den partiellen Gelenkfrakturen (unikondylär lateral oder unikondylär medial) und den vollständigen Gelenkfrakturen (einfach oder mehrfragmentär) unterschieden (UNGER 1990). Mit einer Inzidenz von 36% bis 67% ist beim Hund am häufigsten das Capitulum humeri am distalen Humerus betroffen (SCHEBITZ et al. 1976; VANNINI et al. 1988a; EBEL 1990; RØRVIK 1993; KURZBACH 2000; NORTJE et al. 2015). Humerusfrakturen werden in nahezu allen Rassen beobachtet (MARCELLIN-LITTLE 1998), wobei laterale Kondylusfrakturen gehäuft bei Französischen und Englischen Bulldoggen, Yorkshire Terriern, Zwergpinschern und Gordon Settern, interkondyläre Humerusfrakturen häufiger beim Deutschen Schäferhund und mediale und interkondyläre Frakturen häufiger beim Bernhardiner auftreten (RØRVIK 1993). Frakturen im Bereich des Condylus humeri infolge einer inkompletten Ossifikation der Humeruskondylen (IOHC) sind nicht selten bei Spaniels, wurden aber auch bei anderen Hunderassen, wie Labrador Retriever, Rottweiler, Deutscher Schäferhund und der Deutschen Wachtel beschrieben (ROVESTI et al. 1998; ROBIN u. MARCELLIN LITTLE 2001; MEYER-LINDENBERG et al. 2002; GABRIEL et al. 2009; MOORES et al. 2012). Sowohl junge als auch ältere Tiere sind von Humerusfrakturen betroffen, wobei laterale Kondylusfrakturen sowie Frakturen der distalen Metaphyse eher bei jungen Tieren auftreten und Trümmerfrakturen häufiger bei Tieren älter als einem Jahr beobachtet werden (STAIMER 1980; BARDET et al. 1983). Nach RØRVIK (1993) waren 74% der Hunde mit einer lateralen Kondylusfraktur und 85% der Hunde mit einer medialen Kondylusfraktur in einem Alter zwischen drei und fünf Monaten. Als Hauptursachen für Humerusfrakturen werden Autounfälle sowie der Sturz aus der Höhe genannt. Als weitere Ursachen gelten Schussverletzungen, Trittverletzungen, Hängenbleiben, Einklemmen, Schlagverletzungen, Bissverletzungen sowie Bagatelltraumata (BARDET et al. 1983; VANNINI et al. 1988b; EBEL 1990; MARCELLIN-LITTLE 1998; LINDENA et al. 2012). Besonders bei der Katze ist die Ursache der Frakturentstehung oftmals unbekannt. EBEL (1990)

28 Literaturübersicht 18 berichtet in 31,2% der Katzen und in 11,2% der Hunde von einer unbekannten Ursache. Humerusfrakturen sind in 27-29,8% der Fälle beim Hund und in 47,9% der Fälle bei der Katze mit weiteren Verletzungen vergesellschaftet. Am häufigsten kommen Hautwunden, Verletzungen der Brusthöhle und Frakturen anderer Knochen vor (BRUNNBERG et al. 1981; EBEL 1990). Verletzungen des N. radialis sowie des Plexus brachialis sind selten zu beobachten (BRUNNBERG et al. 1981; EBEL 1990; MARCELLIN-LITTLE 1998). In einer retrospektiven Studie von BARDET et al. (1983) wurde der Erfolg der Therapie von Humerusfrakturen an 89 Hunden und Katzen untersucht. Alle Frakturen der proximalen Epiphyse heilten ohne Komplikationen und wurden mit einem exzellenten Ergebnis bewertet. Ähnliche Ergebnisse lieferten die Untersuchungen von BRUNNBERG und WAIBL (2002), WETSCHER (2012) sowie LINDENA et al. (2012). 83% der Schaftfrakturen sowie der supracondylären Frakturen wurden mit einem exzellenten, sehr guten oder guten Ergebnis bewertet. Distale Gelenksfrakturen zeigten in 57% der Fälle kontinuierliche Lahmheiten sowie Druckdolenz bei Palpation und wurden mit einem mangelhaften Ergebnis bewertet (BARDET et al. 1983). Im Gegensatz zu VANNINI et al. (1988c) erfolgte keine weitere Unterteilung der distalen Gelenksfrakturen. In seinen Untersuchungen heilten distale Schaftfrakturen sowie suprakondyläre Frakturen zu 94%, laterale Kondylusfrakturen zu 89%, und mediale Kondylusfrakturen zu 87% mit einem guten bis exzellentem Ergebnis. Erfolgreiche Ergebnisse bei dikondylären Frakturen konnten nur in 52% der Fälle erzielt werden, wobei SCHEBITZ et al. (1976) bei 70% der dikondylären Frakturen ein gutes Ergebnis erzielte. Bei EBEL (1990) zeigten 60,6% der distalen Oberarmfrakturen ein gutes Behandlungsergebnis. Am schlechtesten schnitten auch hier die Y-Frakturen ab, mit einem guten Erfolg von 43,5%. NORTJE et al. (2015) berichten von einer guten Prognose zur Wiederaufnahme der Arbeit in 15 von 16 Arbeitshunden mit Frakturen des Condylus humeri. BRUNNBERG und WAIBL (2002) unterteilten die Humerusschaftfrakturen der Katze in Quer, Schräg- und Spiralfrakturen sowie in Splitter- und Trümmerfrakturen. Erstere erzielten in 96,6% der Fälle ein gutes Heilungsergebnis, Splitter- und

29 Literaturübersicht 19 Trümmerfrakturen hingegen nur in 74,2% der Fälle. Eine konservative Frakturversorgung wird lediglich bei Grünholzfrakturen des Humerusschaftes empfohlen. Häufige Komplikationen nach konservativer Therapie von Humerusschaftfrakturen ist die Verkürzung der Gliedmaße. Bei Trümmerfrakturen tritt häufig zusätzlich eine Achsenfehlstellung auf (BRUNNBERG et al. 1981). Die kraniolaterale Humerusfläche gilt als Zugseite des Humerus und ist gut geeignet zum Anbringen einer Knochenplatte (SIMPSON 2004). Der mediale Zugang eignet sich zur Frakturversorgung mittlerer und distaler diaphysärer Frakturen (HARARI et al. 1986). Die in diesem Abschnitt plane Fläche des Humerus ermöglicht eine einfache Anpassung der Platte an den Knochen ohne eine komplizierte Anmodellierung (BRUNNBERG et al. 1981). Anatomische Unterschiede bestehen bei Hund und Katze. Die Katze besitzt ein Foramen supracondylare, durch das die A. brachialis und der N. medianus ziehen. Hunde hingegen besitzen ein Foramen supratrochleare, das die Fossa olecrani mit der Fossa radialis verbindet (NICKEL et al. 2004). Zur Versorgung von Frakturen der proximalen Epiphysenfuge sowie für Frakturen des Tuberculum majus sind Bohrdrähte, die Drahtzuggurtung sowie Zugschrauben einsetzbar. Eine Beschädigung der Wachstumsfuge wird durch oben genannte Operationstechniken vermieden (STAIMER 1980; BRUNNBERG u. WAIBL 2002). LINDENA et al. (2012) empfehlen die alleinige Verwendung von Bohrdrähten, um Wachstumsrestriktionen bei noch im Wachstum befindlichen Tieren zu vermeiden. Frakturen der proximalen Metaphyse sowie Humerushalsfrakturen können mittels Knochenplatte, intramedullärem Bohrdraht, Verriegelungsnagel sowie mit Hilfe eines Fixateur externe versorgt werden (SIMPSON 2004). Zur Versorgung von Frakturen der Diaphyse kommen der Fixateur externe, die intramedulläre Markraumfixation, Knochenplatten sowie Verriegelungsnägel zum Einsatz (BRUNNBERG et al. 1981; MARCELLIN-LITTLE 1998). Die alleinige intramedulläre Markraumfixation ist auf einfache Frakturen und kleine bis mittlere Rassen limitiert. Sie gilt als kontraindiziert bei großen Hunderassen (MARCELLIN- LITTLE 1998). BRUNNBERG et al. (1981) warnen selbst bei Quer- und einfachen Schrägfrakturen im Bereich der Markhöhlenenge, am Übergang vom mittleren zum distalen Schaftdrittel, vor dem Einsatz eines Markraumnagels, da diese Frakturen oft

30 Literaturübersicht 20 von einer Fissur begleitet sind. Sowohl die normograde als auch die kraniolateral gerichtete retrograde Einbringung ist am Humerus gefahrlos möglich (SISSENER et al. 2005). STAIMER (1980) und EBEL (1990) berichten in 90% bzw. 88,2% der Markraumfixationen bei der Katze von einem guten Heilungsergebnis. Auch mittels Plattenosteosynthese konnte in 83,3% der Schaftfrakturen bei Hund und Katze ein gutes Ergebnis erzielt werden (EBEL 1990). Der Fixateur externe kann alleine oder in Kombination mit einem intramedullärem Bohrdraht (Tie - in - Konfiguration) eingesetzt werden (MARCELLIN-LITTLE 1998). Distale Gelenksfrakturen sollten durch interfragmentäre Kompression mittels einer Zugschraube operativ versorgt werden. Eine zusätzliche Schraube oder ein Bohrdraht sorgen bei Kondylusfrakturen für die Rotationsstabilität (VANNINI et al. 1988c). Eine genaue anatomische Rekonstruktion der Gelenksfläche zur Verhinderung einer sekundären Gelenksarthrose und Einschränkungen in der range of motion (ROM) ist obligat (MARCELLIN-LITTLE 1998). Suprakondyläre Frakturen können mittels Bohrdrähten in Kreuzspickung versorgt werden. Bei Versorgung mittels Plattenosteosynthese wird das Anbringen einer Platte von kaudomedial und einer Platte von kaudolateral über einen kaudalen Zugang nach Osteotomie des Olekranon proklamiert (MARCELLIN-LITTLE 1998). HULSE (2012) beschreibt das Vorgehen der MIPO bei Trümmerfrakturen der Metaphyse oder Diaphyse am Humerus. Präoperative Planung sowie Kenntnisse der Anatomie und die notwendige Erfahrung sind Grundvoraussetzung für die MIPO am Humerus. In der Veterinärmedizin existieren nur sehr wenige Studien, die den Einsatz von winkelstabilen Implantaten am Humerus untersuchen. VOSS et al. (2009) beschreiben den Einsatz des Unilock Systems bei Frakturen der langen Röhrenknochen von kleinen Hunden und Katzen. Insgesamt eignet sich dieses System zur Frakturversorgung langer Röhrenknochen. Häufiger wurden Komplikationen am Humerus beobachtet als an anderen Knochen. Als Ursache werden die generell höhere Komplikationsrate bei Frakturen des distalen Humerus sowie technische Fehler, aufgrund Unerfahrenheit, genannt. HAALAND et al. (2009) werteten den Einsatz der LCP zur Frakturbehandlung langer Röhrenknochen aus

31 Literaturübersicht 21 und stellten ebenfalls fest, dass mit zunehmender Erfahrung die Komplikationsrate reduziert werden kann. Auch Untersuchungen aus der Humanmedizin zeigen, dass bei Frakturen des Humerusschaftes nicht die Wahl der Platte das Ergebnis beeinflusst, sondern vielmehr die ordnungsgemäße Fixation der Fraktur entscheidend ist (HUR et al. 2007; SHEN et al. 2013; SINGH et al. 2014). Der Einsatz von Locking Compression Plates erwies sich als sinnvoll bei älteren Patienten mit delayed Unions und Nonunions bei osteoporotischem Knochen (RING et al. 2004). Mit einer Häufigkeit von 92,8% beim Hund und 85% bei der Katze erfolgte in den Untersuchungen von EBEL (1990) eine operative Versorgung der Humerusfrakturen. Die Tabelle 2, 3 und 4 geben eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Humerusfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 2: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse proximaler Humerusfrakturen. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? BRUNNBERG und Epiphysiolysis proximalis 2 Kirschner-Draht Fixation 6 WAIBL (2002) (6K) STAIMER (1980) Epiphysiolysis proximalis Parallelspickung 2 (2K) EBEL (1990) 11A1 (1H) Kreuzspickung 1 11A2 (2H) Rush-Prinzip 1 Plattenosteosynthese 1* WETSCHER (2012) 11A3 (3H) Kreuzspickung (1H) 1 Konservativ (2H) 2 Salter und Harris Typ II (1K) 2 Bohrdrähte 1 Epiphysiolysis proximalis 2 Bohrdrähte 1 (1K) Apophyseorhexis 2,0er Stellschraube, 1 1 Tuberculum minus (1K) Bohrdraht Apophyseolyse 2 Bohrdrähte 1

32 Literaturübersicht 22 Tuberculum majus (1K) Metaphysäre Querfraktur 1 Rush-Pin 1 (1K) Metaphysäre 4 Bohrdrähte 1 Stauchungsfraktur (1K) LINDENA et al. (2012) SH-I (3K) 2 Bohrdrähte 1 2 SH-III (2K) 2 Bohrdrähte 2 Proximale Humerusschaft Plattenosteosynthese + 1 (1K) intramedullär: 2 Bohrdrähte SCHEBITZ et al. Epiphysiolysis proximalis Schraube 6* (1981a) (6H) Tuberculum majus (1H) Schrauben 1* BARDET et al. (1983) Proximale Epiphyse SH 1 & 2 (5H, 1K) 3 3 *gut mit Vorbehalt H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Tabelle 3: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse der Humerusdiaphyse. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? Brunnberg/Waibl Querfraktur (13K) IM: Rush-Pin (3K) (2002) IM: Verriegelungsnagel (5K) Plattenosteosynthese (5K) Schrägfraktur (6K) IM: 2-3 Kirschner-Drähte (6K) Spiralfraktur (3K) IM: Verriegelungsnagel Splitterfraktur (28K) IM: 2-3 Kirschner-Drähte (8K) IM: Rush Pin (4K) IM: Verriegelungsnagel (1K) Plattenosteosynthese (12K) Fixateur externe Typ I (2K) Fixateur externe Typ I + Integrierter Marknagel (1K) Trümmerfraktur IM: Verriegelungsnagel (1K) (14K) Plattenosteosynthese (6K) Fixateur externe Typ I (2K)

33 Literaturübersicht 23 Fixateur externe Typ I + Integrierter Marknagel (5K) Staimer (1980) Ohne Splitter Konservativ 2* 2 8 IM-Fixation (6K) 3 3 Interfragmentäre Kompressionsosteosynthese (6K) + 1* Kleine Splitter Konservativ (2K) 2 IM- Fixation (7K) 4* 1 2 Interfragmentäre 1 1 Kompressionsosteosynthese (3K) + 1* Große Splitter Konservativ (11K) 6* 2 3 IM-Fixation (4K) 3* 1 Interfragmentäre 2 1 Kompressionsosteosynthese (4K) + 1* Unvollständig Konservativ (5K) 1 3 (Grünholzfraktur) + 1* Ebel (1990) 12A Plattenosteosynthese (14H) Marknagel nach Küntscher (zum Teil in Kombination) (9H) Zugschrauben (3H) 2 1 Konservativ (1H/1K) 1H/1K Kirschner Bohrdraht (2H) 2 Bündelnagelung + Cerclage 5K 1K 1H/1K (1H/7K) Kirschner + Cerclage (2K) 2 12B Plattenosteosynthese (9H) Zugschraube + Cerclage (1H) 1 Konservativ (1H) 1 12C Plattenosteosynthese (2H) 2 Konservativ (1H) 1 Brunnberg (1981) Mittleres und Ruhighaltung (16H) 1* 0/3** 12 distales Schaftdrittel Perkutane Transfixation (2H) 1 1/0**

34 Literaturübersicht 24 Bardet (1983) Querfraktur (12H) Schrägfraktur (9H/6K) Spiralfraktur (4H) Trümmerfraktur (15H/14K) Stückfraktur (2H) Küntscher Nagel (21H) 12 5/0** 4 Rush Pin (5H) 2 2/0** 1 Markraumschraube nach Becker 1 (1H) Bündelnagelung nach Hackethal 1* (1H) Schrauben (2H) 1 1/0** Plattenosteosynthese (79 H) 53 17/1** *gut mit Vorbehalt **unbefriedigend abhängig von der OP/unbefriedigend unabhängig von der OP IM: intramedullär, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Tabelle 4: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse distaler Humerusfrakturen. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? BARDET et al. (1983) VANNINI et al. (1988c) Suprakondylär (16H/2K) Dicondylär (25H) Lateraler Kondylus (15H) Medialer Kondylus (3H) Distaler Plattenosteosynthese mit Humerusschaft Schrauben (21H) (45H/5K) Schrauben, Pins, Draht (3H) Pins, Draht (16H/5K)

35 Literaturübersicht 25 Pins, Draht, Fixateur externe (5H) Dicondylär (24H/6K) Transkondyläre Zugschraube + Plattenosteosynthese mit Schrauben (12H/1K) Transkondyläre Zugschraube + Schrauben, Pins und Draht (5H) Transkondyläre Zugschraube + Pins und Draht (5H/4K) Transkondyläre Zugschraube + Pins + Fixateur externe (2H) Pins (1K) Lateraler und Plattenosteosynthese mit medialer Kondylus Zugschraube (1H) (55H) 2xTranskondyläre Zugschraube (11H) Transkondyläre Zugschraube (3H) Transkondyläre Zugschraube + Pins und Draht (36H) Pins (4H) Schebitz et al. Capitulum humeri 26 10/5** 20 (1976) (61H) Trochlea humeri (5H) 4 1 Y-Frakturen (35H) 23 9/1** 2 Suprakondyläre Frakturen (24H) STAIMER (1980) Suprakondylär (5K) Konservativ 1* 1/1** IM-Fixation 2/2* 4/1** Interfragmentäre Kompression

36 Literaturübersicht 26 Capitulum (2K) Konservativ 1 IM-Fixation 3 Interfragmentäre Kompression Trochlea (1K) Konservativ IM-Fixation 1 Interfragmentäre Kompression Y-Fraktur (5K) Konservativ 1/4* IM-Fixation 1/1* 1 Interfragmentäre Kompression EBEL (1990) suprakondylär Konservativ (2H, 1K) 3 Operativ (14H,2K) 7H 1H 6H 2K Capitulum humeri Konservativ (3H,1K) 1 2H 1K Operativ (42H, 1K) 15H 4H/3H 20H 1K Trochlea humeri Operativ (8H) 1 -/1 6 Vollständige Konservativ (1H, 1K) 1H 1K Gelenksfrakturen Operativ (31H, 2K) 3H 2K /1H 5H/5H 17 * gut mit Vorbehalt **unbefriedigend abhängig von der OP/unbefriedigend unabhängig von der OP k. A.: keine Angaben, IM: intramedullär, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Frakturen von Radius und Ulna Die Inzidenz reicht bei der Katze von 3 8,4% und liegt beim Hund bei 17,3% (HILL 1977; PHILLIPS 1979). Unterarmfrakturen beim Hund sind nach Frakturen von Oberund Unterschenkel die dritthäufigsten unter den Gliedmaßenfrakturen (MEYER 1977; SCHEBITZ et al. 1981b; HARASEN 2003b). Frakturen von Radius und Ulna sind

37 Literaturübersicht 27 häufiger bei kleinwüchsigen Hunderassen anzutreffen und hauptsächlich bei Tieren, jünger als einem Jahr (MEYER 1977; EULER 1979; EBEL 1990). Frakturen der Diaphyse von Radius und Ulna sind die häufigsten Frakturen des Unterarmes bei Hund und Katze (MEYER 1977; EULER 1979; PHILLIPS 1979; EBEL 1990; WETSCHER 2012). Mit einer Häufigkeit bis 85% sind Frakturen im distalen Drittel von Radius und Ulna lokalisiert (HARASEN 2003a). Isolierte Radiusfrakturen sind häufiger distal anzutreffen, wohingegen isolierte Ulnafrakturen eher proximal am Knochen lokalisiert sind (MEYER 1977). EULER (1979) berichtet von einer Häufigkeit von 27,4% isolierter Radiusfrakturen und 14,9% isolierter Ulnafrakturen bei der Katze. Auch bei der Katze sind am häufigsten der mittlere und der distale Anteil von Radius und Ulna betroffen (EULER 1979; SCOTT 2005). Frakturen der proximalen Meta- und Epiphyse kommen bei Hund und Katze selten vor (MEYER 1977; EULER 1979). Am Unterarm gilt der Radius als Träger der Hauptlast und benötigt demnach eine primäre Stabilisierung nach Frakturentstehung (HARARI 2002). Bei großwüchsigen Hunderassen waren Unfälle im Straßenverkehr hauptsächlich für Frakturen des Unterarmes verantwortlich, während bei kleinwüchsigen Rassen Frakturen häufiger im Lauf und durch Stürze verursacht wurden (MEYER 1977; HARASEN 2003a). Hauptursache für Unterarmfrakturen bei der Katze ist der Sturz aus größerer Höhe (EULER 1979; EBEL 1990). Zusätzliche Verletzungen traten bei EULER (1979) in 26% der Katzen auf, bei EBEL (1990) hingegen in 60,3% der Katzen und 46% der Hunde. Sowohl bei EULER (1979) als auch bei EBEL (1990) waren bei Katzen am häufigsten zusätzliche Frakturen anderer Knochen. Nach NOLTE et al. (2005) ist bei Katzen der proximale Abschnitt der Ulna anfälliger für die Entwicklung von Nonunions. Vermutlich sind weitere prädisponierende Faktoren wie hohes Alter, Übergewicht, offene Frakturen, Trümmerfrakturen, sowie Frakturen die mit einem Fixateur externe vom Typ II versorgt wurden für die Entstehung von Nonunions ursächlich. Die Frakturversorgung sowie die Prognose richten sich nach der Größe des jeweiligen Hundes. Während mittlere bis große Hunderassen eine recht gute Prognose aufweisen, ist diese bei kleinen Rassen und den sogenannten Toy-Rassen

38 Literaturübersicht 28 deutlich vorsichtiger (HARASEN 2003a). Bei kleinen Hunderassen sind Nonunions nach Frakturen des distalen Drittel von Radius und Ulna sehr häufig (VAUGHAN 1964). WELCH et al. (1997) begründen dies, mit dem Vorliegen einer unterschiedlichen intraossären Blutgefäßversorgung am distalen Radius bei kleinen und großen Hunderassen. Bei kleineren Rassen liegt eine geringere Dichte und Aufzweigung der Blutgefäße im Bereich der distalen Metaphyse des Radius vor. Daher ist eine stabile interne Fixation mittels Plattenosteosynthese oder Fixateur externe zur Förderung der Revaskularisierung zwingend erforderlich (WELCH et al.). LARSEN et al. (1999) untersuchten den Einsatz der Plattenosteosynthese an 22 distalen Radius-/Ulnafrakturen mit einem Erfolgsergebnis von 89%, wobei in 18% der Fälle Komplikationen auftraten, die in 75% eine erneute operative Versorgung mittels Plattenosteosynthese erforderten. HAMILTON und HOBBS (2005) sowie LAKSHMI et al. (2007) empfehlen die Verwendung der AO veterinary mini T-plate zur primären Stabilisierung distaler Radius-/Ulnafrakturen in Toyrassen. Als nachteilig erwies sich eine Einschränkung der ROM im Karpalgelenk sowie eine Resorption der Ulna in 67% der Fälle (HAMILTON u. HOBBS 2005). Insgesamt konnten allerdings nur 43% mit einem exzellenten Ergebnis bewertet werden. HAALAND et al. (2009) berichten über gute Resultate beim Einsatz von Locking compression plates. Auch GIBERT et al. (2015) erzielten hervorragende Resultate mit dem Einsatz der LCP als Hybridplatte. Besonders die T-LCP eignete sich sehr gut zur Fixation des meist nur sehr kurzen distalen Fragmentes. Auch VOSS et al. (2009) empfehlen zur Versorgung distaler Radius-/Ulnafrakturen einen internen Fixateur (UniLock System), da dieser neben einer stabilen internen Fixation auch die Blutgefäßversorgung im Frakturbereich unterstützt. SARDINAS und MONTAVON (1997) beschreiben bei distalen Radiusfrakturen das Anbringen einer Knochenplatte von medial, anstelle der häufiger gewählten kranialen Platzierung. Die Gefahr der Fixation der Ulna am Radius mittels Plattenschrauben und der damit einhergehenden Gefahr der Störung von Supination und Pronation wird dadurch reduziert. Auch werden durch einen medialen Zugang Komplikationen der Extensoren vom Karpus und der Zehen vermieden. Die Ausbildung von Synostosen konnte in 70% der Unterarmfrakturen des Hundes und in 41,1% der Katzen beobachtet werden. Besonders häufig waren ältere Tiere betroffen, die

39 Literaturübersicht 29 aufgrund der abnehmenden Elastizität des Knochens zu Trümmerfrakturen neigen und damit gegebenenfalls die Ausbildung einer Synostose begünstigen (EBEL 1990). MCCARTNEY et al. (2010) versorgten 17 distale Radius-/Ulnafrakturen bei Toy- Rassen mittels perkutaner Transfixation. Sie konnten keine Komplikationen wie Ulnaresorptionen oder Einschränkungen in der Karpalgelenksbeugung verzeichnen. Allerdings halten sie eine längere Ruhighaltungsphase postoperativ für notwendig. Lockerungen der Bohrdrähte traten regelmäßig auf, hatten allerdings keine Auswirkungen auf die Frakturheilung. EGER (1990) berichtet ebenfalls von einer erfolgreichen Versorgung von Radius/UInafrakturen bei Miniaturrassen mittels perkutaner Transfixation. Auch PIRAS et al. (2011) erzielten gute Erfolge bei der Versorgung distaler Radius- und Ulnafrakturen bei Toy Rassen mittels zirkulärem Fixateur externe, weisen allerdings ebenfalls darauf hin, dass eine lange Nachsorgephase mit guter Zusammenarbeit mit dem Tierbesitzer erforderlich ist. Nach SCOTT (2005) sollten offene und nicht rekonstruierbare Trümmerfrakturen mit einem Fixateur externe versorgt werden. Der Radius eignet sich, aufgrund seiner Biegung und seiner engen Markhöhle, nicht zur Einbringung eines intramedullären Bohrdrahtes oder eines Verriegelungsnagels. Auch wird dabei häufig das radiocarpale Gelenk zerstört (HARASEN 2003a; SCOTT 2005). LAPPIN et al. (1983) berichten von einer Komplikationsrate von 80% bei intramedullärer Versorgung von Unterarmfrakturen. Olekranonfrakturen müssen aufgrund des Ansatzes des M. triceps brachii und des M. tensor fasciae antebrachii und der damit einhergehenden Dislokation des Fragmentes operativ versorgt werden (BRUNNBERG et al. 1983). Zum Einsatz kommen die Drahtzuggurtung bei einfachen Frakturen, sowie die Plattenosteosynthese bei Splitterfrakturen. Frakturen des Olekranon betreffen überwiegend Hunde kleinwüchsiger Rassen und treten beim Hund mit einer Häufigkeit von 10,7-13,7% auf (MEYER 1977; BRUNNBERG et al. 1983; EBEL 1990). Alle nachkontrollierten Katzen mit Frakturen des Olekranon verheilten mit einem guten Behandlungsergebnis (EULER 1979). MEYER (1977) sowie BRUNNBERG et al. (1983) berichten beim Hund von einem guten Erfolg in 71-79% der Fälle, EBEL (1990) nur von 53,8%.

40 Literaturübersicht 30 Als Monteggiafraktur bezeichnet man eine Fraktur der Ulna mit gleichzeitiger Luxation des Radius im Ellbogengelenk (BOUDRIEAU 2003). IRUBETAGOYENA et al. (2011) beschreiben das Vorkommen einer Typ IV Monteggiafraktur bei einer Katze. Nach der Klassifikation von BADO (1967) handelt es sich hierbei um eine Fraktur der Diaphyse von Radius und Ulna in Verbindung mit einer kranialen Luxation des Radiuskopfes. BUSH und OWEN (2009) beschreiben eine Typ IV ähnliche Monteggiafraktur in Kombination mit einer proximalen Epiphysenfugenfraktur des Radius bei einer drei Monate alten Katze. Monteggiafrakturen kommen insgesamt sehr selten vor. EULER (1979) und WETSCHER (2012) berichten von einer Häufigkeit von 1,4%-4,1% bei der Katze, MEYER (1977) von 5% beim Hund. Ein gutes Behandlungsergebnis konnte bei den Katzen nur in 50% der Fälle, beim Hund nur in 33% der nachkontrollierten Patienten erzielt werden. Die MIPO kann zur Versorgung einfacher oder komplexer diaphysärer Frakturen eingesetzt werden. Retrospektive Untersuchungen im Vergleich zur ORIF von Radius- und Ulnafrakturen lieferten vergleichbare Ergebnisse (POZZI et al. 2013). Auch distale metaphysäre Frakturen bei Toyrassen können erfolgreich mittels MIPO versorgt werden, vorausgesetzt, dass mindestens zwei bikortikale Schrauben im distalen Fragment Platz finden (HUDSON et al. 2012). Eine konservative Frakturversorgung mittels Cast ist beim jungen Hund mittlerer Größe möglich, sollte aber besonders bei Miniaturrassen aufgrund der hohen Komplikationsrate von 75% vermieden werden (LAPPIN et al. 1983). Bei Styloidfrakturen der Katze empfiehlt EULER (1979) zur operativen Versorgung die Drahtzuggurtung. Alle auf diese Weise versorgten Frakturen erzielten ein gutes Kontrollergebnis. Auch alle nachkontrollierten Hunde (zweimal Zugschraube, einmal Zuggurtung, einmal Knochennaht) erhielten ein gutes Ergebnis (MEYER 1977). Die Häufigkeit von Styloidfrakturen liegt beim Hund bei 6,5% (EBEL 1990). Insgesamt berichtet EULER (1979) in Ihrer Arbeit in 87% der Radius- und Ulnafrakturen und isolierten Radiusfrakturen von einem guten Behandlungsergebnis. Isolierte Ulnafrakturen verheilten in 81% der Fälle mit einem guten Ergebnis. 67,4% wurden konservativ und 32,6% operativ versorgt.

41 Literaturübersicht 31 Die Tabellen 5-7 liefern eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Unterarmfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 5: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von kombinierten Radius- und Ulnafrakturen bei Hunden und Katzen. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? u a EULER (1979) MEYER (1977) EBEL (1990) Proximale Diaphyse Konservativ (3) (10K) Plattenosteosynthese (2) 1 1 Bohrdraht (3) 2 1 Mittlere Diaphyse Konservativ (42) (83K) Plattenosteosynthese (31) Bohrdraht (3) 3 Distale Diaphyse Konservativ (26) (46K) Plattenosteosynthese (15) 12 3 Schraube/Verband (1) 1 Distale Konservativ (14) 10 4 Metaphyse/Epiphyse (17K) Bohrdraht/Verband (1) 1 Radius/Ulna (161 H) Konservativ (80) Zuggurtungsplatten (37) Kompressionsplatten (22) Fixationsplatten (14) 9 5 Neutralisationsplatten (3) 1 2 Bohrdrähte (5) 4 1 Styloidfrakturen (7H) Zugschrauben (2) 2 Zuggurtungen (4) 1 3 Knochennaht (1) 1 Proximale Plattenosteosynthese (2H) 2 Epiphyse/Metaphyse Bohrdraht/Drahtzuggurtung (2H) 2 (6H) Bohrdraht/Drahtzuggurtung/Zugschraube/Cerclage 1 (1H) Diaphyse (191H) Plattenosteosynthese (123H) Konservativ (36H)

42 Literaturübersicht 32 Distale Epiphyse/Metaphyse (14H) Zugschrauben (2H) 1 1 Kreuzspickung (1H) 1 Transfixation (18H) Plattenosteosynthese Konservativ Kreuzspickung u: behandlungsunabhängig, a: behandlungsabhängig, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Tabelle 6: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von isolierten Radiusfrakturen bei Hunden und Katzen. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? u a EULER (1979) Proximale Diaphyse (1K) Plattenosteosynthese (1) 1 Mittlere Diaphyse (17K) Konservativ (14) Plattenosteosynthese (1) 1 Distale Diaphyse (15K) Konservativ (12) 8 4 Plattenosteosynthese (2) 2 Distale Konservativ (27) Metaphyse/Epiphyse Bohrdraht/Schraube (41K) Verband (3) MEYER (1977) Radius Konservativ (13) EBEL (1990) Proximale Konservativ (2H) 2 Epiphyse/Metaphyse (3H) Plattenosteosynthese (1H) 1 u: behandlungsunabhängig, a: behandlungsabhängig, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt

43 Literaturübersicht 33 Tabelle 7: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von isolierten Ulnafrakturen bei Hunden und Katzen. Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? u a EULER (1979) Olekranon (9K) Zuggurtung (7) 5 2 Proximale Diaphyse (9K) Konservativ (4) 2 2 Plattenosteosynthese 1 2 (3) Zuggurtung (1) 1 Mittlere Diaphyse (6K) Konservativ (4) Distale Diaphyse (7K) Konservativ (6) 3 3 Distale Konservativ (5) 2 3 Metaphyse/Epiphyse (9K) Zuggurtung (2) 2 MEYER (1977) Ulna (20H) Konservativ (20) Olekranon (23H) Zuggurtungen (16) Zuggurtungsplatten (4) Zugschrauben (2) 1 1 Markraumschrauben (1) 1 Monteggiafrakturen (12H) Radius-Ulna- 1 5 Zugschraube (6) Platten (4) Markraumschraube (1) 1 Zugschraube (1) 1 EBEL (1990) Proximale Kirschner/Drahtzuggurtu Epiphyse/Metaphyse (30H) ng (18) Zugschraube/Cerclagen 1 (1) Zugschrauben 1 Radius/Ulna fassend (1) Zugschraube (1) 1 Cerclagen (1) 1 Plattenosteosynthese (2) 2

44 Literaturübersicht 34 Konservativ (4) 1 3 Transfixation (1) 1 u: behandlungsunabhängig, a: behandlungsabhängig, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Frakturen des Beckens Frakturen des Beckens sind sehr häufig bei Hunden und Katzen. Die Inzidenz reicht beim Hund von 11,9 % bis 15,8% und liegt bei der Katze zwischen 22% und 24,8% (LJUNGGREN 1971; HILL 1977; PHILLIPS 1979; NOLTE et al. 2005). Beckenfrakturen beim Hund sind überwiegend die Folge eines Unfalles im Straßenverkehr (DENNY 1978; NAKASALA-SITUMA 1979; PHILLIPS 1979; VOGEL 1986; DRAFFAN et al. 2009; SADAN et al. 2015). Auch bei der Katze ist der Autounfall für einen großen Anteil der Beckenfrakturen ursächlich (BOOKBINDER u. FLANDERS 1992; INNES u. BUTTERWORTH 1996; STROHBACH 2007). Allerdings berichtet STROHBACH (2007) auch bei 42,9% von einer unbekannten Frakturursache. Bei NAKASALA-SITUMA (1979) wiesen 41% der Hunde zusätzliche Verletzungen auf. Besonders häufig waren weitere Frakturen mit 58,9%. Auch bei VOGEL (1986) wurden am häufigsten weitere Verletzungen des Bewegungsapparates beobachtet. Bei Katzen war die Zahl zusätzlicher Verletzungen deutlich höher (75,5%). Bei mehr als der Hälfte (50,3%) lagen Verletzungen des Weichteilgewebes vor (STROHBACH 2007). Auch BOOKBINDER und FLANDERS (1992) berichten in 71,8% der Beckenfrakturen von zusätzlichen Verletzungen. Am häufigsten kamen Frakturen des Os sacrum mit 19,4% vor. Bei MESSMER (1995) wiesen nur 46% der Tiere weitere Verletzungen auf, am häufigsten war das Thoraxtrauma mit 25,1%. Auch bei BÖHMER (1985) traten mit 56,4% zusätzliche Verletzungen am Skelettsystem auf. In 2% der Beckenfrakturen wurden Paralysen des N. ischiadicus beobachtet (DENNY 1978). Isolierte Frakturen nur eines Beckenknochens sind sowohl beim Hund als auch bei der Katze viel seltener anzutreffen, als kombinierte Frakturen der Beckenknochen (DENNY 1978; NAKASALA-SITUMA 1979; BÖHMER 1985; VOGEL 1986;

45 Literaturübersicht 35 STROHBACH 2007). Frakturen des Os sacrum konnten bei 4,1% zusätzlich zu Frakturen des Beckens diagnostiziert werden (STROHBACH 2007). Zwingend erforderlich zur Beurteilung von Frakturen des Beckens sind Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen. Eine Computertomographie (CT) ist zur Klassifizierung und dem Management von Beckenfrakturen hingegen nicht zwingend erforderlich. Diese kann allerdings bei Acetabulumfrakturen, Frakturen des Os sacrum mit neurologsicher Symptomatik sowie bei röntgenologisch ungeklärter Frakturkonstellation hilfreich sein (DRAFFAN et al. 2009). Schrägaufnahmen des Beckens können zur überlagerungsfreien Darstellung des Acetabulum angefertigt werden (VOGEL 1986). Am häufigsten treten bei der Katze Frakturen des Beckenbodens auf, gefolgt von Luxationen des Iliosakralgelenkes, Frakturen der Darmbeinsäule sowie Frakturen des Acetabulums (BÖHMER 1985; BOOKBINDER u. FLANDERS 1992; STROHBACH 2007). Auch beim Hund sind Frakturen des Beckenbodens mit 78,6% am häufigsten, gefolgt von Frakturen des Os ilium mit 13,3% und Acetabulumfrakturen mit 12,2%. Diastasen treten hingegen nur zu 9,8% auf (NAKASALA-SITUMA 1979). VOGEL (1986) berichtet in seiner Arbeit von vergleichbaren Ergebnissen. Zusammenhangstrennungen der Symphyse sind bei Hund und Katze sehr selten (BÖHMER 1985; VOGEL 1986; STROHBACH 2007). Indikationen für eine konservative Frakturversorgung sind Beckenfrakturen der nicht gewichttragenden Segmente, minimal dislozierte nichtartikuläre Frakturen sowie nicht dislozierte stabile Frakturen des kaudalen Drittels des Acetabulum. Aufgrund der voluminösen Muskulatur besteht eine gute Blutgefäßversorgung sowie Schienung der Frakturfragmente (MILLER 2002). Eine chirurgische Versorgung wird empfohlen bei Einengungen des Beckenkanals, neurologischen Ausfallerscheinungen, Acetabulumfrakturen, Schmerzhaftigkeiten sowie, wenn nach drei Tagen konservativer Therapie keine Belastung erfolgt (LANZ 2002). Das Mittel der Wahl bei iliosakralen Luxationen ist die operative Versorgung mittels Zugschraube (MILLER 2002). Versorgungen mittels transilialem Bohrdraht sind beschrieben (INNES u. BUTTERWORTH 1996). Eine konservative Frakturversorgung ist möglich bei stabilen, weniger als 50% dislozierten und nicht

46 Literaturübersicht 36 den Beckenkanal einengenden iliosakralen Luxationen (MILLER 2002). Mit einer Häufigkeit von 94,9% überwiegen die Dislokationen nach kranial. Kaudale, sowie kraniolaterale und ventrale iliosakrale Luxationen waren mit 5,1% seltener anzutreffen (STROHBACH 2007). Frakturen des Corpus ilii werden am besten mittels Plattenosteosynthese versorgt. Auch hier ist eine konservative Therapie bei stabilen Frakturen, die nicht den Beckenkanal einengen, möglich (MILLER 2002). Bohrdrähte, Zugschrauben und Cerclagen können bei kleinen Hunderassen und Katzen alleine oder bei größeren Hunderassen in Kombination mit einer Platte zur Frakturversorgung gewählt werden (INNES u. BUTTERWORTH 1996). SADAN et al. (2015) proklamieren zur Versorgung von Darmbeinfrakturen die SOP, aufgrund der geringen Anzahl postoperativer Komplikationen. Ein laterales Anbringen der Platte bei Iliumfrakturen zeigte allerdings bei Katzen in 62% Schraubenlockerungen. Außerdem wiesen alle Katzen unterschiedliche Grade von Beckeneinengungen auf. Aufgrund der geringen Knochenbreite des Darmbeines in der lateromedialen Ebene wird nur ein limitierter Schraubenhalt möglich (HAMILTON et al. 2009). Eine Alternative beschreiben LANGLEY HOBBS et al. (2009) mit dem dorsalen Anbringen der Platte am Knochen, mit dem Ziel einer besseren Schraubenverankerung sowie einer geringeren Beckenkanaleinengung im Vergleich zur lateralen Verplattung. Frakturen des Os Ilium sind fast immer sowohl beim Hund als auch bei der Katze im Bereich des Corpus ossis ilii lokalisiert (84% bzw. 96%) (VOGEL 1986; STROHBACH 2007). Am häufigsten handelt es sich hierbei um einfache Schrägfrakturen (SADAN et al. 2015). Eine Stabilisierung von Acetabulumfrakturen kann mittels ORIF oder Femurkopfhalsresektion (FKHR) erfolgen (CHANDLER u. BEALE 2002; MILLER 2002; MACIAS u. MCKEE 2003). BRADEN und PRIEUR (1986) favorisieren den Einsatz der Acetabulumplatte. Ihr rundes Design erleichtert eine bessere anatomische Rekonstruktion der Gelenksfläche. VOGEL (1986) proklamiert den Einsatz der Rekonstruktionsplatte. Nach CHANDLER und BEALE (2002) ist eine operative Versorgung kaudaler Acetabulumfrakturen nicht zwingend erforderlich, da lediglich die vorderen Zweidrittel des Acetabulum gewichtstragend sind. Auch BUTTERWORTH et al. (1994) zeigen in ihrer retrospektiven Studie von 34 Acetabulumfrakturen beim Hund, dass eine

47 Literaturübersicht 37 konservative Therapie sehr zufriedenstellende Ergebnisse, besonders bei kaudalen sowie minimal dislozierten Frakturen, liefert. BOUDRIEAU und KLEINE (1988) hingegen untersuchten 15 konservativ therapierte kaudale Acetabulumfrakturen. Alle Frakturen heilten mit Kallusbildung. 13 Hunde zeigten mittelgradige bis hochgradige degenerative Gelenksveränderungen. MILLER (2002) proklamiert deshalb eine konservative Frakturversorgung kaudaler Acetabulumfrakturen nur bei kleinen Hunderassen und Katzen. Bei größeren Hunderassen kann infolge von degenerativen Gelenksveränderungen nach Frakturen des Acetabulum eine totale Hüftgelenkendoprothese erforderlich werden (MILLER 2002; MACIAS u. MCKEE 2003). BECK et al. (2005) zeigten in einer kinematischen Studie an Katzen, dass die gewichtstragenden Anteile in der Bewegung das kaudale und zentrale Drittel der Hüftpfanne darstellen. Die Entscheidung, ob eine Hüftgelenksfraktur konservativ oder operativ versorgt werden soll, darf demnach nicht nur anhand der Lokalisation, sondern sollte nach dem Grad der Dislokation, der Schmerzhaftigkeit, dem Vorliegen zusätzlicher Verletzungen sowie dem Grad der Zertrümmerung gewählt werden. Frakturen des Os ischium und des Os pubis werden, soweit keine Einengung des Beckenkanals vorliegt, konservativ therapiert (INNES u. BUTTERWORTH 1996). NAKASALA-SITUMA (1979) sowie BÖHMER (1985) berichten allerdings von 53-75% Pseudarthrosebildungen nach Sitzbeinhöckerfrakturen. Auch STROHBACH (2007) wies in 27,6% der konservativ versorgten Frakturen des Os ischium eine Pseudarthrose auf. Bei MESSMER (1995) traten Beckenfrakturen ohne Beteiligung gewichttragender Elemente mit einer Häufigkeit von 11% auf. Am häufigsten waren hierbei mit 36,1% Frakturen des Beckenbodens mit fakultativer Beteiligung von Beckenrandfrakturen. Beckenfrakturen mit einseitiger Beteiligung gewichttragender Elemente kamen in 52,2% der Fälle vor, gefolgt von Beckenfrakturen mit beidseitiger Beteiligung gewichttragender Elemente mit 36,9%. NAKASALA-SITUMA (1979) berichtet von 618 behandelten Beckenfrakturen, von denen 94,9% konservativ und 5,1% operativ versorgt wurden. Bei den konservativ therapierten Frakturen konnte in 15,1% ein gutes Ergebnis, in 37,2% ein befriedigendes Ergebnis (Coxarthrose ohne Funktionsausfall) und in 47,7% ein

48 Literaturübersicht 38 unbefriedigendes Ergebnis (röntgenologische Veränderungen sowie Funktionsausfall) erzielt werden. Nach VOGEL (1986) erfolgte eine operative Versorgung des Darmbeins in 94,7% sowie der Beckenpfanne in 94% der Fälle. Luxationen im Kreuzdarmbeingelenk wurden nur in 32% der Fälle chirurgisch versorgt. 56% zeigten ein gutes, 11% ein befriedigendes und 33% ein unbefriedigendes Ergebnis. Auch BÖHMER (1985) berichtet von 455 Katzen mit Beckenfrakturen, von denen 89,7% konservativ und 10,3% operativ versorgt wurden. Langzeitkontrollen von STROHBACH (2007) zeigten in 32,1% der Fälle Arthrosebildungen und in 11,4% Entwicklungen von Lahmheiten. Tabelle 8 und 9 liefern eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Beckenfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 8: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von Beckenfrakturen bei Hunden und Katzen (Teil 1). Autor NAKASALA -SITUMA (1979) BÖHMER (1985) Lokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) Gut* Befriedigend** Unbefriedigend*** Acetabulum Konservativ (87) (98H) Platte (4) 2 2 Platte/Nagel (1) 1 Schrauben (2) 2 Schraube/ 2 2 Drahtschlinge (4) Os Ilium (95H) Konservativ (86) Platte (8) Cerclage (1) 1 Os Ischium Konservativ (26) (29H) Drahtzuggurtung 2 (2) Zugschraube (1) 1 Einseitige Konservativ (74K) Iliosakrale Luxationen Operativ (1K) 1

49 Literaturübersicht 39 Beidseitige Iliosakrale Luxation Konservativ (16K) 14 2 Os ilium Konservativ (49K) Operativ (20K) Acetabulum Konservativ (29K) Operativ (9K) 4 5 * Gut: Lahmheitsfreiheit, anatomisch korrekte Heilung, keine Veränderungen im Sinne der sekundären Arthropathia deformans ** Befriedigend: Patient läuft beschwerdefrei, röntgenologisch bestehen aber Veränderungen im Sinne der sekundären Arthropathia deformans oder Einengungen der Beckenhöhle *** Unbefriedigend: Patient lahmt und/oder röntgenologisch nachweisbare Veränderungen sichtbar (Coxarthrose, Nearthrose, Einengung) H: Hunde, K: Katzen Tabelle 9: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von Beckenfrakturen bei Hunden und Katzen (Teil 2). Autor Lokalisation (Anzahl) Ergebnis Gut* Befriedigend** Unbefriedigend*** a. u. VOGEL Acetabulum inklusive (1986) Kombinationsfrakturen (44H) Os Ilium inklusive Kombinationsfrakturen (31H) Os Ischium inklusive 2 1 Kombinationsfrakturen (3H) Iliosakralgelenk (2H) 1 1 * Gut: Lahmheitsfreiheit, keine Coxarthrose ** Befriedigend: Lahmheitsfreiheit, geringgradige Coxarthrose *** Unbefriedigend: vorliegende Lahmheit

50 Literaturübersicht 40 a.: behandlungsabhängig, u.: behandlungsunabhängig, H: Hunde, K: Katzen Frakturen des Femur Frakturen des Femur sind die häufigsten Frakturen unter den langen Röhrenknochen bei Hund und Katze (STEIN 1990; UNGER et al. 1990; HARASEN 2003b; ENGEL u. KNEISSL 2014). Die Inzidenz reicht bei der Katze von 28,2% - 38% und liegt beim Hund bei 14,8% (HILL 1977; PHILLIPS 1979). Offene Frakturen des Oberschenkels sind mit 3% beim Hund und 6,7% bei der Katze aufgrund der stark ausgebildeten Weichteilmasse selten (STEIN 1990; BEALE 2004). Am häufigsten ist der Verkehrsunfall für Frakturen des Oberschenkels bei Hunden und Katzen ursächlich (THIMEL 1971; SCHÜRRLE 1979; STEIN 1990). Bei KÖSTLIN (1973) sowie MATIS und WAIBL (1985) waren Fensterstürze am häufigsten für die Entstehung von Femurfrakturen bei der Katze verantwortlich. Bei FUCHS (1978) konnte bei 57,5% der Katzen mit Femurfraktur keine Frakturursache beobachtet werden. Zusätzliche Verletzungen konnten bei 56,2% der Hunde und 33,3% der Katzen nachgewiesen werden. Am häufigsten traten sowohl beim Hund als auch bei der Katze Beckenfrakturen auf (FUCHS 1978; MATIS u. WAIBL 1985; STEIN 1990). Auch KÖSTLIN (1973) berichtet in 20% der Femurfrakturen von weiteren multiplen Beckenfrakturen bei kleinen Hunden. Frakturen der proximalen Epiphyse sind sowohl beim Hund als auch bei der Katze mit 10,4% bzw. 7,7% selten (STEIN 1990). Bei Frakturen der proximalen Wachstumsfuge handelt es sich meist um SH Typ I oder II Frakturen, welche mittels Bohrdrähten fixiert werden können. Alternativ kann eine FKHR oder eine Totalendoprothese durchgeführt werden (HARARI 2002; MACIAS u. MCKEE 2003; BEALE 2004). Auch Frakturen des Collum femoris sind selten und können mittels Bohrdrähten oder mittels Zugschraube operativ versorgt werden (MACIAS u. MCKEE 2003). Bei noch im Wachstum befindlichen Tieren sollten möglichst Implantate Verwendung finden, die keinen vorzeitigen Fugenschluss fördern. Hierzu eignen sich besonders dünne Bohrdrähte, die den Fugenknorpel möglichst senkrecht kreuzen (MATIS u. WAIBL 1985). Mittel der Wahl bei Avulsionsfrakturen des Trochanter

51 Literaturübersicht 41 major sind die Drahtzuggurtung oder die Zugschraubenosteosynthese (MACIAS u. MCKEE 2003). MATIS und WAIBL (1985) berichten nach Osteosynthese proximaler Femurfrakturen von 83% lahmheitsfreien und 64% arthrosefreien Ergebnissen. Schaftfakturen treten bei Hund und Katze am häufigsten auf (THIMEL 1971; FUCHS 1978; SCHÜRRLE 1979; STEIN 1990; SCOTT 2005). In fast 70% der Schaftfrakturen liegen Splitter- und Trümmerbrüche vor (FUCHS 1978). Das Femur ist der am besten geeignete Knochen zur Platzierung eines intramedullären Kraftträgers (SCOTT 2005). KÖNNING et al. (2013) verglichen den Einsatz des Fixateur externe, der Plattenosteosynthese sowie dem Einsatz der Plattenosteosynthese in Kombination mit einem intramedullärem Bohrdraht (plate and rod) an Frakturen der Diaphyse der Katze. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied in der Zeit bis zur Frakturkonsolidierung zwischen den drei unterschiedlichen Versorgungsarten ermittelt werden. Alle eignen sich hervorragend zur Versorgung von Schaftfrakturen des Oberschenkels. Die meisten Komplikationen konnten nach Versorgung mittels Fixateur externe ermittelt werden, allerdings handelte es sich dabei meist um geringgradige Komplikationen (Patellaluxation (n=3), Irritationen der Haut am Bohrdraht (n=3), Lockerung von Bohrdrähten (n=1) sowie Fraktur nach Implantatentfernung (n=1)). Die geringsten Komplikationen traten nach Versorgung mittels Plate and Rod auf. Allerdings handelte es sich bei den Komplikationen immer um schwere Komplikationen, die eine erneute Operation oder die Amputation forderten. Kondylus- und interkondyläre Frakturen sind beim Hund seltener (4%) als bei der Katze (13,7%) und erfordern eine exakte anatomische Rekonstruktion mittels Zugschraubenosteosynthese (KÖSTLIN 1973; BEALE 2004). Interkondyläre Frakturen werden mittels Bohrdrähten oder Knochenschrauben operativ versorgt (FRITZSCH 1970; HARARI 2002). Suprakondyläre Femurfrakturen entstehen durch gewaltsame Überstreckung der Kniegelenke. Gute Ergebnisse werden mittels Zugschraubenosteosynthese erzielt (FRITZSCH 1970). Auch die minimale biologische Osteosynthese ist möglich, sowie der Einsatz von Bohrdrähten, Knochenplatten, Verriegelungsnägeln und in

52 Literaturübersicht 42 eingeschränkter Weise der Fixateur externe. Bei der Rush Pin Technik werden zwei divergierende Bohrdrähte jeweils am lateralen und medialen Kondylus eingebracht, die die Frakturlinie überqueren und in der proximalen Metaphyse zu liegen kommen (BEALE 2004). Die distale Epiphyse des Femur ist beim Hund mit 22,5% und bei der Katze mit 29,9% von Frakturen betroffen (STEIN 1990). Insgesamt treten Wachstumsfugenfrakturen bei der Katze am häufigsten am distalen Femur auf (ENGEL u. KNEISSL 2014). Auch beim Hund sind Epiphysenfugenlösungen des distalen Femurs häufiger als im proximalen Abschnitt (STEIN 1990). Frakturen im Bereich der distalen Meta-/Epiphyse gelten als Gelenkfrakturen der Articulatio femoropatellaris bzw. Articulatio femorotibialis und müssen ebenfalls exakt anatomisch fixiert werden (KÖSTLIN 1973). THIMEL (1971) berichtet von 449 Femurfrakturen beim Hund, von denen 80,4% operativ und 19,6% konservativ therapiert wurden. In 17,4% konnten Komplikationen beobachtet werden. Am häufigsten traten Dislokationen mit 38% auf. FUCHS (1978) untersuchte 217 Femurfrakturen bei der Katze, von denen 66 konservativ (30,4%) und 151 operativ (69,6%) versorgt wurden. Die besten Ergebnisse konnten nach Plattenosteosynthese erzielt werden. Auch die Markraumfixation erwies sich in den meisten Fällen als gutes Osteosyntheseverfahren bei Frakturen der Diaphyse. Auch SCHÜRRLE (1979) erzielte bessere Ergebnisse beim Hund mittels Plattenosteosynthese als nach Markraumfixation, trotz einer höheren Komplikationsrate. In 28,8% der Markraumfixationen konnten Komplikationen nachgewiesen werden (9x Instabilität mit 4 x konsekutiver Dislocatio ad peripheriam, 1 x Osteomyelitis, 4 x Instabilität und Infektion, 1x Valgusstellung mit Arthropathia deformans im Hüftgelenk). Die Zahl der Komplikationen nach Plattenosteosynthese lag in den Untersuchungen von SCHÜRRLE (1979) bei 32,1% der kontrollierten Femurschaftfrakturen. Am häufigsten waren Instabilitäten mit 55,7% für die Komplikation ursächlich. STEIN (1990) untersuchte 247 Femurfrakturen beim Hund und 179 Femurfrakturen bei Katzen. Bei den untersuchten Hunden wurden 4% konservativ und 96% operativ (73% intramedullärer Kraftträger, 23,6% Plattenosteosynthese, 3,4% Sonstige)

53 Literaturübersicht 43 versorgt. 4,5% der Katzen wurden konservativ und 95,5% operativ (88,9% intramedullärer Kraftträger, 9,9% Plattenosteosynthese, 1,2% Sonstige) versorgt. Gute Resultate konnten in 79,5% beim Hund und in 73,6% der Katzen erzielt werden. Beim Hund zeigte sich die Plattenosteosynthese der Markraumfixation überlegen, während bei der Katze bessere Ergebnisse mit intramedullären Kraftträgern erzielt werden konnten. Tabelle 10 gibt eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Femurfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 10: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse von Femurfrakturen. Autor FUCHS (1978) Lokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) Gut* Befriedigend** Unbefriedigend*** a u Diaphyse Ruhebehandlung (66K) 7 6 Markraumfixation (66K) 22/5 5 Plattenosteosynthese (79K) 39/1 7 Kompressionsosteosynthes en (6K) 3 1 SCHÜRR LE (1979) STEIN (1990) Diaphyse Konservativ (73H) 4/1 5 2 Markraumfixation (73H) 28/8 11 Plattenosteosynthese 161/ (299H) Interfragmentäre 8 Kompression mittels Schrauben (14H) Perkutane Transfixation 1 (1H) Konservativ (9H, 5K) 7H, 5K 1H 1H Intramedullärer Kraftträger 79H, 3H, 9K 20H, 19K

54 Literaturübersicht 44 (102H, 103K) Plattenosteosynthese (43H, 15K) Sonstige (2H, 2K) 75K 36H, 10K 2H, 2K 2H, 1K 5H, 4K Gut: keine Lahmheit, Frakturheilung ohne Fehlstellung, keine arthrotischen Veränderungen der benachbarten Gelenke * Gut mit Vorbehalt: Bruchlinie noch sichtbar, aber ohne Achsenfehlstellung oder Lahmheit Befriedigend: ohne Lahmheit und ohne arthrotische Veränderungen der benachbarten Gelenke, aber mit Achsenfehlstellung oder Rotationsfehlern Unbefriedigend: Lahmheit a: behandlungsabhängig, u: behandlungsunabhängig, H: Hunde, K: Katzen Frakturen von Tibia und Fibula Tibiafrakturen sind häufig bei Hund und Katze. Sie sind nach den Oberschenkelfrakturen die zweithäufigsten Frakturen der langen Röhrenknochen (PFEIFFER 1977; LAND 1981; SCHEBITZ et al. 1981b; SIEME 1990; SCOTT 2005). Die Inzidenz reicht bei der Katze von 5,4% - 18 % (HILL 1977; PHILLIPS 1979; NOLTE et al. 2005; SCOTT 2005) und liegt beim Hund bei 14,8% (PHILLIPS 1979). Frakturen der Diaphyse treten am häufigsten auf (PFEIFFER 1977; PHILLIPS 1979; LAND 1981; SIEME 1990; CHANDLER u. BEALE 2002; HARARI 2002; SCOTT 2005). In 1,8% - 5 % der Unterschenkelfrakturen werden isolierte Fibulafrakturen beobachtet (PFEIFFER 1977; PHILLIPS 1979; LAND 1981; SIEME 1990). Frakturen der Fibula müssen nicht versorgt werden, außer sie bewirken eine proximale oder distale Gelenksinstabilität (HARARI 2002). Aufgrund der geringen Weichteilabdeckung wird oft von offenen Frakturen und Nonunions berichtet (PHILLIPS 1979; HARARI 2002; PERRY u. BRUCE 2015). Nach NOLTE et al. (2005) ist die feline Tibia prädisponiert für die Entstehung von Nonunions (15,3%). Offene Frakturen der Tibia treten häufig im distalen Schaftbereich auf, da hier eine geringere Weichteilabdeckung der Tibia vorliegt (SCOTT 2005). Nach PFEIFFER (1977) waren 12,5% der Tibiafrakturen offene Frakturen beim Hund. LAND (1981) berichtet von 17% bei der Katze, SIEME (1990) sogar von 21%.

55 Literaturübersicht 45 Tibiaschaftfrakturen können mit allen internen Fixationsmethoden (Plattenosteosynthese, Markraumfixation, Zugschrauben) sowie mit einem Fixateur externe versorgt werden (CHANDLER u. BEALE 2002; HARARI 2002; SCOTT 2005). Bei der operativen Versorgung von Tibiaschaftfrakturen der Katze hat sich die Plattenosteosynthese als bestes Verfahren herausgestellt (LAND 1981). PERRY und BRUCE (2015) berichten von einer Komplikationsrate von 50% bei Frakturversorgungen mittels Fixateur externe im Vergleich zur ORIF mit einer Komplikationsrate von 7,7% bei der felinen Tibia. Ebenfalls ist die Nachsorge und die Anzahl der Wiedervorstellungen bei Versorgung mittels Fixateur externe aufwendiger, als nach ORIF. Nach SCHMÖKEL et al. (2007) eignet sich die MIPO zur Versorgung von Schaftfrakturen der Tibia. Alle Patientenbesitzer berichteten von einem guten bis sehr gutem Heilungsergebnis. Bei keinem Patienten war eine weitere Operation erforderlich. Über eine proximale und eine distale Inzision erfolgte eine Anbringung der Platte (DCP) subfaszial an der medialen Tibia. Auch GUIOT und DÉJARDIN (2011) empfehlen, aufgrund der guten Heilungsrate und der geringen Komplikationsrate, die MIPO als effektive und sichere Alternative zur ORIF. Es eigneten sich sowohl die LCP als auch die DCP und LC-DCP für die MIPO bei Unterschenkelfrakturen, unter Beachtung der jeweiligen Platteneigenschaften. Besonders bei proximalen oder distalen metaphysären Frakturen ist der Einsatz der LCP ratsam, da die Besetzung von zwei Kopfverriegelungsschrauben ausreicht und das Risiko für Implantatkomplikationen gesenkt wird (BEALE u. MCCALLY 2012). Nach PAYNE et al. (2005) ist die normograde Platzierung eines intramedullären Bohrdrahtes problemlos bei der Katze und ohne Verletzungen im Kniegelenk begleitet, während bei der retrograden Platzierung zwar auch keine intaartikulären Strukturen verletzt werden, aber das Ligamentum patellae in allen Fällen penetriert wurde. Nach MACIAS und MCKEE (2003) sind Avulsionsfrakturen der Tuberositas tibiae beim Hund häufig. GOWER et al. (2008) berichten von einer Häufigkeit von 86% im Wachstum befindlicher Staffordshire Bullterrier, mit Avulsionsfrakturen der Tuberositas tibiae. Es werden drei Frakturtypen unterschieden: (1.) Die isolierte Apophysiolyse der Tuberositas tibiae, (2.) mit Beteiligung der proximalen

56 Literaturübersicht 46 Epiphysenfuge, (3.) mit Beteiligung der proximalen Epiphysenfuge und kaudalem metaphysärem Ausbruchfragment (SH Typ II). PFEIFFER (1977) hingegen berichtet nur von einer Häufigkeit von 2 % Apophysiolysen beim Hund. Avulsionsfrakturen der Tuberositas tibiae sollten mittels Bohrdrähten mit oder ohne Drahtzuggurtung versorgt werden. Bei wenig dislozierten Fragmenten ist eine konservative Therapie möglich (MACIAS u. MCKEE 2003; GOWER et al. 2008). GOWER et al. (2008) berichten nur von wenigen aufgetretenen Komplikationen bei der chirurgischen Versorgung von Apophysiolysen der Tuberositas tibiae (3,3% falsch gesetzte Bohrdrähte, 4,9% Serombildungen, 4,9% gelockerte Bohrdrähte, 8,2% gebrochene Drahtzuggurtungen). Telefonische Befragungen ergaben in 77% eine Lahmheitsfreiheit nach der operativen Versorgung. Verletzungen der proximalen Epiphyse sowie Apophysiolysen der Tuberositas tibiae sind bei der Katze selten und werden in der Literatur mit einer Häufigkeit von 1,7 8,4% angegeben (LAND 1981; SIEME 1990). Beim Hund traten Frakturen der proximalen Meta- und Epiphyse mit einer Häufigkeit von 15,9% auf (PFEIFFER 1977). Distale Epiphysenfugenfrakturen sind meist SH Typ I Frakturen und werden mittels Kreuzspickung versorgt (LAND 1981; MACIAS u. MCKEE 2003). LAND (1981) berichtet von unbefriedigenden Heilungsergebnissen in 23,8% der Fälle (Lockerung der Bohrdrähte, Achsenfehlstellungen aufgrund ungenügender Reposition sowie Wachstumsstörungen). Frakturen des Malleolus lateralis und medialis verursachen eine talokrurale Instabilität und werden mittels Bohrdrähten und Drahtzuggurtung fixiert (MACIAS u. MCKEE 2003). 3,1% der Tibiafrakturen der Katze betreffen die Malleoli (LAND 1981). Als Hauptursache für Tibia-/Fibulafrakturen bei der Katze wird der Sturz aus der Höhe genannt (SIEME 1990). Beim Hund ist in 60% der Fälle der Verkehrsunfall ursächlich (PFEIFFER 1977; SIEME 1990). Als weitere Ursachen gelten Schussverletzungen sowie Biss- und Trittverletzungen. Der Anteil unbekannter Ursachen ist bei der Katze mit 42% sehr viel höher als beim Hund mit 14% (PFEIFFER 1977; LAND 1981).

57 Literaturübersicht 47 Im Gegensatz zu LAND (1981) die von 29% zusätzlicher Verletzungen bei der Katze berichtet, verweist SIEME (1990) auf einen deutlich höheren Prozentsatz von 59,6 bei der Katze und 42,7 beim Hund. LAND (1981) berichtet von 319 Tibia-/Fibulafrakturen bei der Katze, von denen 51,7% konservativ und 48,3% operativ versorgt wurden. Indikationen für eine konservative Therapie waren alte Frakturen mit bereits deutlicher Kallusbildung, unvollständige Frakturen, Frakturen ohne Dislokation sowie stabile Tibiaschaftfrakturen infolge einer intakten Fibula. Nachuntersuchungen zeigten ein gutes Ergebnis in 90,5% der konservativ therapierten Tibiaschaftfrakturen sowie 92,8% der operativ versorgten Tibiaschaftfrakturen. Auch PFEIFFER (1977) berichtet von 292 Tibia-/Fibulafrakturen beim Hund, von denen ebenfalls mehr als die Hälfte (55%) konservativ versorgt wurden. SIEME (1990) berichtet von einer Häufigkeit von 286 Hunden und 99 Katzen mit Unterschenkelfrakturen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Eine konservative Behandlung erfolgte bei Hund und Katze mit einer Häufigkeit von 28,2% bzw. 11,7%, eine operative Versorgung erfolgte in 71,8% bzw. 88,3% der Fälle. Die besten Ergebnisse beim Hund konnten nach operativer Versorgung mittels Plattenosteosynthese erzielt werden (62,2% bzw. 16,6% gut mit Vorbehalt ). Unbefriedigende Behandlungsresultate konnten am häufigsten nach Versorgung mittels Fixateur externe (21,4%) gefolgt von der intramedullären Fixation (20%) verzeichnet werden. Die Tabelle 11 und 12 geben eine Übersicht über die Frakturversorgungen und Ergebnisse von Unterschenkelfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 11: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse der Unterschenkelfrakturen (Teil 1). Autor Frakturlokalisation Frakturversorgung Ergebnis (Anzahl) + -? u a LAND (1981) Frakturen der Diaphyse (234K) Plattenosteosynthese (87) Zugschraube (5) Markraumfixation (15)

58 Literaturübersicht 48 Cerclage (1) Konservativ (126) Tuberositas tibiae (1K) Drahtzuggurtung (1) 1 PFEIFFER (1977) Proximale Epiphysenfuge Bohrdrahtspickung (1) 3 (5K) Drahtzuggurtung (2) Konservativ (2) 2 Proximale Metaphyse Konservativ (6) 5 1 (17K) Drahtzuggurtung (1) Schraube (1) Platte (3) Markraumfixation (6) Distale Metaphyse (21K) Konservativ (8) 7 1 Bohrdrahtspickung (2) Drahtzuggurtung (6) Schraube (2) Platte (3) Distale Epiphyse (31K) Konservativ (11) 6 5 Bohrdrahtspickung (18) Drahtzuggurtung (2) Malleolus medialis (5K) Drahtzuggurtung (5) Malleolus lateralis (5K) Konservativ (1) 1 Drahtzuggurtung (4) 1 3 Frakturen der Diaphyse Konservativ (132) (217H) Operativ (85) Proximale Epiphysenfuge Konservativ (18) /Metaphyse (35H) Operativ (17) Apophysenfuge (6H) Operativ (6) Distale Metaphyse Konservativ (5) 3 2 /Epiphysenfuge (9H) Operativ (4) 2 2 Kondylus lateralis (4H) Operativ (4) Malleolus lateralis (9H) Konservativ (4) Operativ (5) Malleolus medialis (7H) Konservativ (1) 1 Operativ (6) Mallolus lateralis/medialis Konservativ (1) 1

59 Literaturübersicht 49 (5H) Operativ (4) a: behandlungsabhängig, u: behandlungsunabhängig, H: Hunde, K: Katzen, +: gutes Ergebnis, -: schlechtes Ergebnis,?: keine Kontrolle erfolgt Tabelle 12: Literaturübersicht der Frakturversorgungen und Ergebnisse der Unterschenkelfrakturen (Teil 2). Autor Frakturlokalisation (Anzahl) Frakturversorgung Ergebnis der Nachkontrolle Frage- bogen I II III IV V VI VII LF L SIEME (1990) Hunde SIEME (1990) Katzen Proximaler Konservativ (6) 2 4 Unterschenkel Operativ (12) Diaphyse Konservativ (56) Operativ (146) Distaler Konservativ (4) 2 2 Unterschenkel Operativ (9) Proximaler Operativ (4) Unterschenkel Diaphyse Konservativ (8) 2 6 Operativ (42) Distaler Operativ (17) Unterschenkel I: gut, II: gut mit Vorgehalt, III: befriedigend, behandlungsunabhängig, IV: befriedigend, behandlungsabhängig, V: unbefriedigend, behandlungsunabhängig, VI: unbefriedigend, behandlungsabhängig, VII: nicht kontrolliert, LF: lahmheitsfrei, L: Lahmheit 2.4. Goniometrie in der Veterinärmedizin Goniometrie bedeutet im Allgemeinen die Messung von Winkeln. Das Goniometer dient hierbei als Messinstrument zur Bestimmung der Winkel (JAEGGER et al. 2002). In der Humanmedizin wird die Goniometrie häufig zur Bestimmung von Gelenkwinkeln eingesetzt. Sie dient zur Feststellung der ROM eines Gelenkes und zur Überprüfung des Therapieerfolges während einer Behandlung (GAJDOSIK u. BOHANNON 1987).

60 Literaturübersicht 50 In der Veterinärmedizin ist der Einsatz der Goniometrie selten (ADRIAN et al. 1966; MANN et al. 1988; ROOS et al. 1992; MCLAUGHLIN u. ROUSH 1995; OAKES et al. 1996; JAEGGER et al. 2002; HOELZLER et al. 2004; COOK et al. 2005; GERINGER 2006; JAEGER et al. 2007; WETSCHER 2012). In Tabelle 13 sind die in der Literatur angegebenen Referenzwerte zusammengefasst. JAEGGER et al. (2002) untersuchte die ROM der Gelenke der Extremitäten bei 16 gesunden Labrador Retrievern. Drei unabhängige Untersucher bestimmten die ROM mit Hilfe eines Goniometers vor sowie in Sedation. Ebenfalls wurden Röntgenaufnahmen der Gelenke in maximaler Flexion und Extension angefertigt und die ROM im Röntgenbild bestimmt. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den goniometrisch und röntgenologisch erfassten Messungen sowie zwischen den Messungen im Wachzustand und jenen in Sedation ermittelt werden. Die Goniometrie erwies sich als schnelle und zuverlässige Methode zur Bestimmung der ROM der Gelenke beim Labrador Retriever (JAEGGER et al. 2002). Eine ähnliche Studie wurde mit 20 Katzen durchgeführt (JAEGER et al. 2007). Auch hier erwies sich die Goniometrie als zuverlässige Methode zur Bestimmung der ROM der Gelenke bei der Katze. WETSCHER (2012) untersuchte 40 Katzen nach Fraktur der Schultergliedmaße mittels Goniometrie. Eine Einschränkung der ROM im Schultergelenk konnte bei keinem Tier gemessen werden, während im Ellbogengelenk eine Beugehemmung mit einem Verlust von 33,3% bis 266,7% (40-110, Median: 30 ) vorlag sowie eine Streckhemmung mit einem Bewegungsverlust von 11,8% festgestellt wurde. Im Karpalgelenk konnte eine Beugehemmung mit Verlust der ROM von 87,5% - 550% (37,5-130, Median: 25 ) ermittelt werden. GERINGER (2006) untersuchte 33 klinisch und orthopädisch gesunde Katzen mittels Goniometrie. 19 wurden ohne Narkose gemessen, die restlichen 14 Katzen in Narkose. Die Messungen erfolgten von drei Untersuchern unterschiedlichen Erfahrungs- und Ausbildungsgrades, jeweils drei Mal. Im Gegensatz zu JAEGER et al. (2007) bestanden signifikante Unterschiede in den Messungen bei sedierten und nicht sedierten Katzen. Demnach sind die Messergebnisse beider Gruppen nicht miteinander zu vergleichen. Ebenfalls wird gezeigt, dass die Erfahrung des Untersuchers einen Einfluss auf die Messgenauigkeit hat. Je erfahrener der

61 Literaturübersicht 51 Untersucher, desto geringer die Streuung der Werte. Auch können Messungen verschiedener Personen mit unterschiedlichem Erfahrungsgrad nicht miteinander verglichen werden. Daher sollte für eine bessere Vergleichbarkeit der Werte darauf geachtet werden, dass die Messungen immer von derselben Person durchgeführt werden. Tabelle 13: Winkelmessungen von Gelenken bei Hunden und Katzen. JAEGGER et al. (2002) 16 Hunde der Rasse Labrador Retriever MANN et al. (1988) Hunde (20-30kg) Gelenk Position Mittelwert/ Standardabweichung Median Karpus Flexion Extension Valgus Varus Ellbogen Flexion Extension Schulter Flexion Extension Tarsus Flexion Extension Knie Flexion Extension Hüfte Flexion Extension Tarsus Stand Extension Flexion Knie Stand Extension Flexion Hüfte Stand Extension Flexion Abduktion (Extension) Adduktion ROM

62 Literaturübersicht 52 NEWTON (1985) 10 Hunde JAEGER et al. (2007) 20 Katzen (Extension) Abduktion (Flexion) Adduktion (Extension) Innenrotation Außenrotation Flexion Schulter Extension Flexion Ellbogen Extension Flexion Karpus Extension Flexion Hüfte Extension Flexion Knie Extension Flexion Tarsus Extension Flexion Karpus Flexion Extension Valgus Varus Ellbogen Flexion Extension Schulter Flexion Extension Tarsus Flexion Extension Valgus Varus Knie Flexion Extension Hüfte Flexion Extension

63 Literaturübersicht 53 NEWTON (1985) 10 Katzen Schulter Extension Flexion Ellbogen Extension Flexion Karpus Extension Flexion Hüfte Extension Flexion Knie Extension Flexion Tarsus Extension Flexion

64 Material und Methoden MATERIAL UND METHODEN 3.1. Retrospektive Studie Mit Hilfe der Praxisverwaltungssoftware easyvet (IFS Informationssysteme GmbH, Hannover) wurden alle Hunde und Katzen erfasst, die in dem Zeitraum vom bis mit einer Fraktur der Extremität in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorstellig waren Patienten Die erfassten Patienten wurden im Hinblick auf ihr Signalement (Alter, Geschlecht, Rasse und Gewicht), die Verletzungsursache, den Zeitraum zwischen der Frakturentstehung und der operativen Versorgung sowie die die Fraktur begleitenden Verletzungen ausgewertet. Zusätzliche Verletzungen wurden als Verletzungen des Thoraxes (Rippenfrakturen, Lungenverletzungen, Verletzungen des Zwerchfells, Verletzungen der Thoraxhöhle), Verletzungen des Schädels, Verletzungen des Bewegungsapparates (Luxationen und Frakturen), Weichteilverletzungen und Verletzungen des Nervensystems klassifiziert. Darüberhinaus wurde die Art der jeweiligen Frakturversorgung (operativ, konservativ) sowie aufgetretene Komplikationen dokumentiert. Zur besseren Übersicht erfolgte eine getrennte Betrachtung von Hunden und Katzen. Die Patienten wurden anhand der Frakturlokalisation am Knochen in Gruppen eingeteilt Frakturklassifikation Die Fraktureinteilung der langen Röhrenknochen erfolgte nach UNGER (1990). Frakturen der Epiphysenfugen beim juvenilen Tier wurden nach SALTER und HARRIS (1963) eingeteilt. Die Klassifikation der Beckenfrakturen erfolgte nach MESSMER und MONTAVON (2004). Frakturen der Skapula wurden nach COOK et al. (1996) anhand anatomischer und biomechanischer Prinzipien in extraartikuläre stabile Frakturen, extraartikuläre instabile Frakturen, sowie intraartikuläre Frakturen eingeteilt.

65 Material und Methoden 55 Die Klassifikation offener Frakturen erfolgte nach GUSTILO und ANDERSON (1976). Genaue Informationen über die Klassifikation der Frakturen sind dem Kapitel 2.1 bzw. den Abbildungen im Anhang (S ) zu entnehmen Kontrolluntersuchungen Patienten Zur Überprüfung des Heilungsverlaufes wurden die Besitzer zu einer erneuten Vorstellung in die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gebeten. Nach Erhebung der Anamnese erfolgte eine klinische und röntgenologische Untersuchung. War es den Besitzern nicht noch einmal möglich in der Klinik für eine Kontrolluntersuchung vorstellig zu werden, erfolgte die Beurteilung des Therapieerfolgs telefonisch mit Hilfe eines Fragebogens (siehe Anhang S ). Daraus ergaben sich drei Patientengruppen: Gruppe A: Bei den Patienten der Gruppe A war die Überprüfung des Heilungsverlaufes weder durch eine telefonische Befragung noch durch eine klinische Untersuchung möglich. Hierzu zählen Patienten, die bereits prä-, intra- oder postoperativ verstorben sind, die Besitzer unbekannt verzogen oder zu keiner Auskunft bereit waren. Bei diesen Patienten konnte lediglich eine retrospektive Auswertung erfolgen. Gruppe B: Bei den Patienten der Gruppe B erfolgte die Kontrolle des Heilungsverlaufes telefonisch mit Hilfe eines Fragebogens (siehe Anhang S ). Gruppe C: Bei den Patienten der Gruppe C erfolgte die Überprüfung des Heilungsverlaufes mittels einer klinischen und einer röntgenologischen Untersuchung der Patienten in der Klinik (siehe Anhang S ).

66 Material und Methoden Klinische Untersuchung Die klinische Untersuchung beinhaltete eine kurze Allgemeinuntersuchung sowie eine orthopädische Untersuchung. Mit Hilfe eines Goniometers wurde die maximale Flexion und Extension der Gelenke der betroffenen Gliedmaße bestimmt und mit der kontralateralen Gliedmaße verglichen Allgemeinuntersuchung Zum Ausschluss von Grunderkrankungen sowie zur ersten Kontaktaufnahme mit dem Patienten wurde eine kurze allgemeine Untersuchung durchgeführt. Beurteilt wurden das Allgemeinbefinden, die Körperinnentemperatur, der Ernährungszustand, der Pflegezustand, die Schleimhäute inklusive der kapillären Rückfüllungszeit, Veränderungen im Bereich der Maulhöhle, sowie der Augen und Ohren, das Herz- Kreislaufsystem, die Atmung, die peripheren Lymphknoten sowie das Abdomen Orthopädische Untersuchung Die orthopädische Untersuchung beinhaltete eine Adspektion und eine Palpation Adspektion Es erfolgte eine Adspektion des Tieres sowohl im Stand als auch in der Bewegung. Befundet wurden die jeweilige Belastung der Gliedmaßen, Atrophien bzw. Schwellungen der Weichteile sowie Fehlstellungen der Extremitäten (Abduktion, Adduktion, Varus, Valgus, Pronation, Supination, Hyperextension, Hyperflexion). In der Bewegung wurden nach BRUNNBERG (1998) sowohl im Schritt als auch im Trab vier Lahmheitsgrade unterschieden: Grad 1: kaum gestört, undeutlich geringgradig. Grad 2: gestört, aber stetig belastet, deutlich geringgradig. Grad 3: gestört, nicht stetig belastet, mittelgradig. Grad 4: gestört, keine Belastung, hochgradig. Bei der Katze war eine Beurteilung des Gangbildes nur eingeschränkt durch den Auslauf im Behandlungszimmer möglich.

67 Material und Methoden Palpation Bei Palpation der Extremitäten wurden folgende Kriterien beachtet: Schmerzhaftigkeit, Krepitation, Umfangsvermehrungen, Veränderungen der Muskulatur und des Knochens sowie die Gelenksfüllung. Falls noch keine Implantatentfernung erfolgt war, wurde auf die Palpierbarkeit des Implantates geachtet Goniometrie Zur Messung der Gelenkwinkel wurde ein handelsübliches transparentes Goniometer (Lehmanns Media GmbH, Köln) verwendet. Die Skalierung des verwendeten Goniometers betrug 2. Bestimmt wurde die Gelenkwinkelung in Seitenlage bei maximaler Flexion und maximaler Extension. Die ROM der Gelenke wurde wie in den Abbildungen 5 11 dargestellt nach JAEGGER et al. (2007) bestimmt. Abbildung 5: Übersicht über die Goniometrie an der Vorder- und Hintergliedmaße, modifiziert nach JAEGGER et al. (2002).

68 Material und Methoden 58 Abbildung 6: Goniometrie am Schultergelenk, modifiziert nach JAEGGER et al. (2002). Die ROM des Schultergelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels zwischen der Spina scapulae und der Verbindungslinie zwischen dem Epicondylus lateralis und der Ansatzstelle des M. infraspinatus, distal vom Tuberculum majus. Abbildung 7: Goniometrie am Ellbogengelenk (modifiziert nach JAEGGER, 2002). Die ROM des Ellbogengelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels zwischen der Verbindungslinie zwischen dem Epicondylus lateralis humeri und der Mitte des Antebrachiums auf Höhe des Processus styloideus ulnae und der Verbindungslinie zwischen dem Epicondylus lateralis humeri und der Ansatzstelle des M. infraspinatus auf Höhe des Tuberculum majus.

69 Material und Methoden 59 Abbildung 8: Goniometrie am Karpalgelenk (modifiziert nach JAEGGER, 2002). Die ROM des Karpalgelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels zwischen der Längsachse der Metacapalknochen III und IV sowie der Verbindungslinie zwischen Epicondylus lateralis humeri und der Mitte des Antebrachiums auf Höhe des Processus styloideus ulnae. Abbildung 9: Goniometrie am Hüftgelenk (modifiziert nach JAEGGER, 2002). Die ROM des Hüftgelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels zwischen der Verbindungslinie des Tuber ischiadicum und des Tuber sacrale und der Verbindungslinie zwischen Trochanter major und Epicondylus lateralis femoris.

70 Material und Methoden 60 Abbildung 10: Goniometrie am Kniegelenk (modifiziert nach JAEGGER, 2002). Die ROM des Kniegelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels zwischen der Längsachse des Tibiaschaftes und der Verbindungslinie zwischen Epicondylus lateralis femoris und Trochanter major. Abbildung 11: Goniometrie am Tarsalgelenk (modifiziert nach JAEGGER, 2002). Die ROM des Tarsalgelenkes wurde bestimmt durch Messung des Winkels, welcher durch die Diaphyse der Tibia und der Längsachse der Metatarsalknochen III und IV gebildet wird.

71 Material und Methoden Röntgenologische Untersuchung Im Anschluss an die klinische Untersuchung erfolgte eine röntgenologische Untersuchung. Die Röntgenaufnahmen wurden mit der Röntgenanlage der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover angefertigt (Tabelle 14). Tabelle 14: Röntgendiagnostikeinrichtung Röntgenröhre Röntgenanwendungsgerät Röntgengenerator Röntgenbildwandler Philips Bucky Diagnost, 2001, Hamburg, Germany Philips Bucky Diagnost, 2001, Hamburg, Germany Philips Medical Systems, 2009, Hamburg, Germany AGFA CR85-X Digitizer, 2007, Mortsel, Belgien Es wurden Röntgenbilder in zwei Ebenen (mediolateraler und ventrodorsaler Strahlengang) des betroffenen Gliedmaßensegmentes angefertigt. Die Belichtungsdaten sind, abhängig vom Körpergewicht des Tieres, der Tabelle 49 im Anhang (S.205) zu entnehmen Statistische Auswertung Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit Hilfe eines kommerziellen Software-Programmes (SAS 9.3 Enterprise, Cary, North Carolina, USA). Die Datenerfassung erfolgte in Excel Tabellen, mit dessen Hilfe auch die graphische Darstellung der Daten erfolgte. Die Überprüfung einer statistischen Signifikanz erfolgte mit Hilfe des Chi-Quadrat- Homogenitätstests nach Pearson sowie bei kleineren Häufigkeiten mit Hilfe des Fisher-Exakt-Tests. Die Auswertung der goniometrischen Messungen erfolgte mit Hilfe des Wilcoxon Vorzeichen Rangtests für nicht-parametrische Daten. Das Signifikanzniveau betrug jeweils 5%.

72 Ergebnisse ERGEBNISSE 4.1. Frakturen der Skapula In den Jahren wurden neun Hunde und zwei Katzen mit Frakturen der Skapula in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt. Unter den Patienten befand sich eine Katze mit einer beidseitigen Fraktur des Schulterblattes Fraktureinteilung 25% der Patienten (drei Hunde) wiesen eine Fraktur der Skapula mit Beteiligung des Schultergelenkes auf. Bei zwei der Patienten lag eine Abrissfraktur des Tuberculum supraglenoidale vor. Zusätzlich zeigte ein Patient noch eine Abrissfraktur des Akromions auf der gleichen Seite. Das Tuberculum supraglenoidale war bei beiden Patienten im Frakturbereich mehrfach frakturiert. Bei einer weiteren Skapulafraktur mit Beteiligung des Schultergelenkes lag eine Fraktur des Tuberculum infraglenoidale vor. Insgesamt war bei diesem Patient die Röntgendichte der distalen Skapula sowie des proximalen Humerus, infolge einer malignen Histiozytose, vermindert. Es handelte sich hierbei um einen Hund der Rasse Flat Coated Retriever. Bei den restlichen Frakturen handelte es sich um Skapulafrakturen ohne Gelenksbeteiligung (siehe Tabelle 17). Vier dieser Frakturen waren stabil, während fünf Frakturen eine Dislokation aufwiesen. Sieben Mal war hierbei das Corpus scapulae betroffen (fünf Hunde, zwei Katzen). Fünfmal handelte es sich um eine einfache Querfraktur des Corpus scapulae, wobei zweimal zusätzlich die komplette Spina scapulae vom Schulterblatt gelöst war. Bei den beiden anderen Frakturen handelte es sich zum einen um eine Trümmerfraktur des proximalen Corpus scapulae, zum anderen um eine Fissur des Corpus scapulae. Die Katze mit der

73 Ergebnisse 63 Fissur wies zusätzlich auf der anderen Seite eine stabile Querfraktur des Collum scapulae auf. 83,3% der Fälle waren gedeckte Frakturen. Zwei Hunde wiesen eine offene Fraktur der Skapula auf Geschlecht und Alter 36,4% der Patienten mit Frakturen der Skapula waren männlich (drei Hunde und eine Katze). Bei den drei Hunden handelte es sich um drei männlich intakte Rüden. Die Katze war zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert. 63,6% der Patienten mit Frakturen der Skapula waren weiblich (sechs Hunde und eine Katze). Fünf Hündinnen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung unkastriert. Eine Hündin sowie die Katze waren kastriert. Das durchschnittliche Alter der Hunde mit Skapulafrakturen betrug 6,4 Jahre (Median: 6,6 Jahre), das der Katzen 0,8 Jahre (Median: 0,8 Jahre). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation sowie dem Alter und der Frakturlokalisation ermittelt werden Rassen Unter den Hunden mit Frakturen des Schulterblattes befanden sich ausschließlich Rassen mit einem Gewicht größer als sechs Kilogramm. Am häufigsten waren die mittelgroßen Hunderassen mit einem Gewicht von 16 30kg betroffen (Tabelle 15). Tabelle 15: Rasse- und Gewichtsverteilung der Skapulafrakturen des Hundes 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Mischling 1 Mischling 1 American Bulldog 1 Dachshund 1 Beagle 1 Flat Coated Retriever 1 Cairn Terrier 1 Galgo Espanol 1 Border Collie 1 Gesamt 3 4 2

74 Ergebnisse 64 Unter den Katzen mit Skapulafrakturen befanden sich eine Europäisch Kurzhaar sowie eine Perserkatze Ursache und weitere Verletzungen Bei vier Hunden mit Frakturen des Schulterblattes war ein Unfall im Straßenverkehr ursächlich. Eine Skapula frakturierte nach Sturz, eine im Spiel mit einem weiteren Hund, eine weitere infolge einer Bissverletzung. Bei einem Flat Coated Retriever war eine maligne Histiozytose für die Fraktur verantwortlich. Die Ursache der Frakturentstehung war bei einem Hund und den beiden Katzen unbekannt. 55% der Patienten mit Frakturen des Schulterblattes wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 83% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten mit 33,3% waren Verletzungen im Bereich des Schädels, gefolgt von Verletzungen des Thorax mit 26,7%. Eine Katze wies eine beidseitige Fraktur des Schulterblattes auf. Bei einem Hund lag gleichzeitig auf der kontralateralen Seite eine Luxation des Schultergelenkes vor. Verletzungen der Weichteile (Abrasionsverletzungen) konnten bei zwei Hunden diagnostiziert werden (13,3%). Im Schock befanden sich ebenfalls 13,3% der Tiere. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit zur Frakturursache ist der Tabelle 16 zu entnehmen. Zusätzliche Verletzungen konnten nur nach einem Unfall im Straßenverkehr oder bei solchen Tieren ermittelt werden, bei denen die Frakturursache unbekannt war.

75 Schock Trauma Kieferfrakturen Zahnfrakturen Skapulafraktur Pneumothorax Rippenfrakturen Schädel-Hirn- Unterkiefersymphysiolyse Schultergelenksluxation Lungenkontusionen Abrasionsverletzungen Gesamt Ergebnisse 65 Tabelle 16: Frakturursache sowie zusätzliche Verletzungen bei Skapulafrakturen bei Hunden und Katzen. Autounfall unbekannt Gesamt Frakturversorgungen und Komplikationen 58% der Skapulafrakturen wurden chirurgisch versorgt. Im Durchschnitt lagen zwischen Frakturentstehung und operativer Versorgung 2,0 Tage (Median: 1,5 Tage). Zwei Abrissfrakturen des Tuberculum supraglenoidale wurden mittels Bohrdrähten und einer Zuggurtungsdrahtcerclage in Achtertour versorgt. Der Hund mit der pathologischen Fraktur des Tuberculum infraglenoidale wurde euthanasiert. Auch alle unstabilen extraartikulären Frakturen des Schulterblattes wurden chirurgisch versorgt, ausgenommen die Fraktur einer Katze, die aufgrund weiterer schwerer Verletzungen euthanasiert wurde. Drei Frakturen des Corpus scapulae wurden mittels Polydioxanon- (PDS) Cerclagen reponiert, eine weitere mittels doppelter Plattenosteosynthese (DCP) sowohl in der Fossa supraspinata als auch in der Fossa infraspinata sowie einer Zugschraube. Stabile extraartikuläre Frakturen wurden überwiegend konservativ mittels Ruhighaltung und/oder Verbandstherapie versorgt. In einem Fall wurde eine offene Skapulafraktur, im Zuge einer Wundversorgung, zusätzlich mittels multipler PDS-Cerclagen reponiert und fixiert (Tabelle 17). Komplikationen traten keine auf. Bei einem Hund wurde, nach einer Bissverletzung, ein hochgradiger Keimgehalt nachgewiesen (siehe Tabelle 50 im Anhang). Es konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen der Weichteilintegrität der Fraktur und dem Vorliegen eines Keimgehaltes nachgewiesen werden.

76 Ergebnisse 66 Tabelle 17: Frakturlokalisation und Frakturversorgung von Skapulafrakturen bei Hunden und Katzen. Frakturlokalisation Hunde Katzen Gesamt Stabil/ extraartikulär Unstabil/ extraartikulär intraartikulär Corpus scapulae Collum scapulae Spina scapulae Corpus scapulae Proc. supraglenoidalis Valpeau-Schlinge* Ruhighaltung* 2 Ruhighaltung * 1 Multiple PDS- 1 Cerclagen* Zugschraube, Euthanasie 5 Plattenosteosynthese (DCP)* Multiple PDS- Cerclagen (2*) Multiple PDS Cerclagen, Valpeau- Schlinge Drahtzuggurtung (2*) 2 Proc. Euthanasie 1 infraglenoidalis Gesamt *Anzahl der telefonischen Befragungen (alle mit sehr gutem Ergebnis) Ergebnisse Von elf Tieren mit Frakturen des Schulterblattes konnten sechs Patientenbesitzer telefonisch über das Ergebnis der Frakturversorgung befragt werden. Alle Besitzer berichteten, dass keine Lahmheit vorliege und keine Einschränkungen in der

77 Ergebnisse 67 Bewegung vorhanden seien. Alle waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Leider war es keinem Besitzer möglich noch einmal in der Klinik für eine klinische und röntgenologische Untersuchung vorstellig zu werden. Drei Patienten konnten telefonisch nicht erreicht werden. Ein Hund und eine Katze schieden aus der Untersuchung aus, da diese intraoperativ verstarben bzw. euthanasiert wurden. Alle Besitzer der Tiere mit stabilen extraartikulären Skapulafrakturen (n=4) bzw. intraartikulären Frakturen (n=2) konnten telefonisch befragt werden. Alle berichteten von einem sehr guten Ergebnis. Auch 75% der Besitzer der Patienten mit extraartikulären Frakturen (n=3) konnten von einem sehr guten Therapieergebnis berichten Frakturen des Humerus In den Jahren wurden 61 Hunde mit 65 Frakturen und 23 Katzen mit 24 Frakturen des Humerus in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt. Von den 61 Hunden und 23 Katzen wiesen vier Hunde und eine Katze eine beidseitige Fraktur des Oberarmes auf (Abbildung 6) Hunde Katzen Abbildung 6: Anzahl der Humerusfrakturen in den Jahren bei Hunden und Katzen.

78 Ergebnisse Fraktureinteilung Der proximale Humerus war jeweils bei einem Hund und einer Katze betroffen. Bei beiden Frakturen handelte es sich um juvenile Tiere mit Frakturen der proximalen Wachstumsfuge (SH-Typ I-Frakturen). Während beim Hund 20% der Frakturen im Schaftbereich des Humerus lokalisiert waren, frakturierten bei der Katze mehr als die Hälfte der Humerusfrakturen (58%) im Bereich der Diaphyse. Eine Fraktur, im Schaftbereich des Humerus, konnte aufgrund der fehlenden zweiten Ebene nicht vollständig nach UNGER et al. (1990) klassifiziert werden. Es konnte lediglich die Lokalisation (12), aber keine Angaben zur Morphologie der Fraktur erfolgen. Der distale Humerus war beim Hund mit 78,5% der am häufigsten frakturierte Bereich. Bei der Katze traten Frakturen im Bereich der distalen Epi- und Metaphyse mit einer Häufigkeit von 37,5% auf. Fünf Frakturen der distalen Meta-/Epiphyse konnten nicht vollständig nach UNGER et al. (1990) eingeteilt werden. Bei einem Patienten (13) fehlte die zur Einteilung erforderliche zweite Ebene. Bei vier weiteren Frakturen von zwei Hunden war im Röntgen lediglich eine strahlendurchlässige Linie zwischen der Gelenksfläche und dem Foramen supratrochleare beidseits zu erkennen (13B). Mit Hilfe der CT stellten sich diese Frakturen als artikuläre interkondyläre Frakturen des Humerus dar, als Folge einer IOHC. 94% der Frakturen des Oberarmes waren gedeckte Frakturen. 4,5% wiesen eine offene Fraktur auf. Bei einem Patienten (1,5%) lagen keine weiteren Informationen zur Weichteilintegrität vor. Die Gradeinteilung der offenen Frakturen wurde nicht notiert und konnte daher nicht evaluiert werden. Unter den vier offenen Frakturen befanden sich drei Katzen und ein Hund. Zusätzlich wies eine Katze eine beidseitige Humerusfraktur im Schaftbereich, ein Hund eine beidseitige laterale Kondylusfraktur und ein Hund eine beidseitige Fraktur der distalen Epi-/Metaphyse auf, einmal ohne, einmal mit Beteiligung des Ellbogengelenkes. Abbildung 7 gibt einen Überblick über die Häufigkeiten der Lokalisationen von Frakturen am Humerus bei Hunden und Katzen. Tabelle 18 zeigt die Humerusfrakturen eingeteilt nach UNGER et al. (1990) sowie SALTER und HARRIS (1963).

79 Ergebnisse proximale Epiphyse/Metaphyse 13 Diaphyse 14 distale Epiphyse/Metaphyse 9 Hunde Katzen Abbildung 7: Lokalisation der Frakturen am Humerus bei Hund und Katze. Tabelle 18: Klassifizierung der Humerusfrakturen bei Hunden und Katzen nach UNGER (1990) sowie SALTER und HARRIS (1963). Hunde Katzen Gesamt SH-I-P A A A B B B C C A A B B C C2 1 1

80 Ergebnisse 70 SH-IV-D Gesamt Geschlecht Unter den Patienten mit Humerusfrakturen befanden sich 54% männliche Tiere (30 Hunde, 15 Katzen) und 46% weibliche Tiere (31 Hunde, acht Katzen). Von den männlichen Tieren waren 31% zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert (fünf Hunde, neun Katzen), von den weiblichen Tieren 18% (fünf Hunde und zwei Katzen). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation ermittelt werden männlich männlich kastriert weiblich weiblich kastriert Hunde Katzen Abb. 8: Geschlechtsverteilung der Humerusfrakturen bei Hunden und Katzen Alter Das durchschnittliche Alter der Hunde mit einer Humerusfraktur betrug 2,4 Jahre (Median: 0,4 Jahre). Bei den Katzen lag das durchschnittliche Alter bei 3,4 Jahren (Median: 0,8 Jahre). 63,1% der Hunde und Katzen waren jünger als ein Jahr (39 Hunde, 14 Katzen). Eine weitere Unterteilung der Einjährigen ist der Tabelle 19 zu entnehmen. 15,5% gruppierten sich in der Altersklasse 2 mit einem Alter zwischen einem Jahr und fünf Jahren (elf Hunde, zwei Katzen). Zwischen sechs und zehn Jahren waren 13,1% der Patienten (neun Hunde, zwei Katzen). 6% der Hunde und

81 Ergebnisse 71 Katzen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung älter als zehn Jahre (zwei Hunde, 3 Katzen). Bei zwei Katzen konnte kein Alter ermittelt werden (2,4%). Tabelle 19: Anzahl der Frakturen von Hunden und Katzen im ersten Lebensjahr. Hunde Katzen Gesamt n % n % N % < 3 Monate 7 17,95 1 7, ,1 3 6 Monate 28 71,8 6 42, , Monate 3 7, , , Monate 1 2, ,29 3 5,66 Gesamt < 1 Jahr 1-5 Jahre 6-10 Jahre > 10 Jahre Hunde Katzen Abbildung 9: Altersverteilung der Oberarmfrakturen bei Hunden und Katzen. Bei der Katze traten Frakturen des proximalen und distalen Humerus lediglich bei Tieren jünger als einem Jahr auf. Auch beim Hund waren 72,5% der distalen Frakturen des Humerus bei Tieren unter einem Jahr zu verzeichnen (p<0,001).

82 < 1 Jahr 1 Jahr - 5 Jahre 6-10 Jahre > 10 Jahre < 1 Jahr 1 Jahr - 5 Jahre 6-10 Jahre > 10 Jahre Ergebnisse proximale Metaphyse/Epiphyse Diaphyse distale Metaphyse/Epipyhse Abbildung 10: Altersverteilung und Lokalisation der Humerusfrakturen beim Hund proximale Metaphyse/Epiphyse Diapyhse distale Metaphyse/Epipyhse Abbildung 11: Altersverteilung und Lokalisation von Humerusfrakuren bei der Katze Rassen Das durchschnittliche Körpergewicht der Katzen zum Zeitpunkt der Frakturentstehung betrug 3,8 kg (Median: 3,8kg). Mit einer Häufigkeit von 68,2% waren überwiegend Katzen der Rasse Europäisch Kurzhaar vertreten. Weiterhin wurden drei Maine Coon (13,6%), eine Perserkatze (4,5%), eine Birmakatze (4,5%), eine Siamkatze (4,5%) sowie eine British Kurzhaar (4,5%) mit einer Fraktur des Humerus vorstellig. Bei den Hunden lag das durchschnittliche Gewicht bei 13,5 kg (Median: 10,2kg). Am häufigsten mit 37,7% waren die kleineren Hunderassen mit einem Gewicht zwischen sechs und 15 kg betroffen. Mit 24,6% waren die großen Hunderassen mit einem Gewicht größer als 31 kg betroffen. 19,7% nahmen die mittelgroßen Hunderassen mit einem Gewicht von kg ein. 11,5% machten die Zwergrassen mit einem

83 Ergebnisse 73 Gewicht kleiner als fünf Kilogramm aus. Vier Mischlinge konnten aufgrund des jungen Alters zum Zeitpunkt der Frakturentstehung nicht in eine Gewichtsklasse eingeteilt werden, da die Ursprungsrassen nicht angegeben wurden (6,6%). Tabelle 20 zeigt die Hunderassen mit Humerusfrakturen eingeteilt in die vier Gewichtsklassen. Auffallend ist die hohe Anzahl der Französischen Bulldoggen, wobei eine Französische Bulldogge eine beidseitige Fraktur der Ossa humeri aufwies. Bei allen Französischen Bulldoggen war die Fraktur im distalen Bereich des Humerus lokalisiert. Einmal lag eine einfache distale extraartikuläre Humerusfraktur (13A1), ohne Beteiligung der distalen Epiphyse, vor. Bei den restlichen Fällen handelte es sich um acht SH-Frakturen vom Typ IV und einer lateralen Kondylusfraktur (13B1) des distalen Humerus. Das durchschnittliche Alter der französischen Bulldoggen betrug 13,2 Monate (Median: 3,5 Monate). 90% waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung in einem Alter zwischen zwei und fünf Monaten. Lediglich eine französische Bulldogge war zum Zeitpunkt der Frakturentstehung 8,5 Jahre alt. In 90% der Fälle war ein Sturz für die Entstehung der Fraktur verantwortlich, die restlichen 10% entstanden infolge eines Bagatelltraumas. Tabelle 20: Rasse- und Gewichtsverteilung der Humerusfrakturen bei Hunden (Anzahl unbekannter Rassen = 4). < 5kg 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Mischling 3 Franz. 10 Mischling 2 Deutscher 5 Bulldogge Schäferhund Zwergpinscher 2 Mischling 7 Border Collie 2 Labrador 2 Retriever Yorkshire 1 Jack Russel 2 American 2 Mischling 1 Terrier Terrier Staffordshire Terrier Pekingese 1 Mops 2 Englischer 2 Großer 1 Cocker Spaniel Schweizer Sennenhund Dachshund 1 Deutscher 1 Dobermann 1

84 Ergebnisse 74 Wachtelhund West 1 English 1 Deutsch 1 Highland White Terrier Springer Spaniel Drahthaar Bretonischer 1 Irish Red 1 Spaniel Setter Beagle 1 Dalmatiner 1 Kurzhaariger 1 Schottischer Schäferhund Deutsch 1 Kurzhaar Gesamt Ursache Hauptursache für die Entstehung von Humerusfrakturen war sowohl beim Hund (46%) als auch bei der Katze (30%) der Sturz aus der Höhe. 13% verunglückten im Straßenverkehr. Bei 20% der Humerusfrakturen war die Ursache unbekannt. Weitere 11% verteilten sich auf Tritt-/Schlag-/Quetschverletzungen, Jagdunfälle und Schussverletzungen sowie pathologische Frakturen. 20% der Hundebesitzer berichteten von Minimaltraumata, wie plötzliche Lahmheit nach dem Gassi gehen oder nach dem Spielen. Alle durch ein solches Bagatelltrauma entstandenen Frakturen waren im distalen Bereich des Humerus lokalisiert.

85 Sturz Unfall im Straßenverkehr Minimaltrauma Jagdunfall/ Schussverletzung Tritt-/Schlag-/ Quetschverletzung pathologische Fraktur unbekannt Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 12: Ursache für Humerusfrakturen bei Hunden und Katzen Weitere Verletzungen 20% der Hunde und 48% der Katzen mit Frakturen des Humerus wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 39% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten waren zusätzliche Verletzungen nach einem anamnestischen Unfall im Straßenverkehr. Mit einem Prozentsatz von 28,6 waren Verletzungen des Bewegungsapparates, gefolgt von Verletzungen der Weichteile mit 26,2%, am häufigsten. Vier Hunde und eine Katze wiesen eine beidseitige Fraktur des Oberarms auf. Verletzungen des Thorax konnten in 23,8% der Fälle nachgewiesen werden. Im Schock befanden sich 21,4% der Tiere bei Vorstellung. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit zur Frakturursache ist der Tabelle 21 zu entnehmen.

86 Sturz Autounfall Bagatelltrauma Tritt-/ Schlag-/ Quetschverletzung unbekannt Anzahl Ergebnisse 76 Tabelle 21: Frakturursache sowie zusätzliche Verletzungen bei Hunden und Katzen mit Humerusfrakturen. Schock Abrasionsverletzungen Hautwunden Zahnfrakturen Hämaskos 1 1 Pneumothorax Zwerchfellruptur 2 2 Lungenkontusionen 2 2 Rippenfrakturen 1 1 Liquidothorax 1 1 Radius-/Ulnafraktur 1 1 Femurfraktur 1 1 Beckenfrakturen Humerusfraktur Tibia-/Fibulafraktur 1 1 Gesamt Frakturversorgungen und Komplikationen Eine Frakturversorgung erfolgte im Durchschnitt 3,8 Tage nach der Frakturentstehung (Median: 2,5 Tage). 95,5% der 89 Humerusfrakturen wurden operativ versorgt. Bei 97,6% wurde eine Osteosynthese durchgeführt. Bei zwei Tieren (ein Hund und eine Katze) erfolgte jeweils eine Amputation der betroffenen Vordergliedmaße. 4,5% der vorgestellten Humerusfrakturen wurden weder operativ noch konservativ versorgt, da entweder keine Versorgung von den Besitzern erwünscht wurde oder aufgrund der schlechten

87 Ergebnisse 77 Prognose, durch weitere Verletzungen, eine Euthanasie durchgeführt werden musste. In 6,7% der Humerusfrakturen konnte ein bakterieller Keimgehalt nachgewiesen werden (siehe Tabelle 50 im Anhang). Eine Unabhängigkeit zwischen der Weichteilintegrität und dem Vorliegen eines Keimgehaltes kann statistisch abgelehnt werden (p=0,0221). Tabelle 22 zeigt die zum Einsatz gekommenen Osteosyntheseverfahren in Abhängigkeit der Lokalisation der Fraktur. Zusätzlich wurden die verwendeten Platten sowie die aufgetretenen Komplikationen aufgelistet. Die beiden proximalen Epiphysenfugenfrakturen (SH-I) wurden nach einem Zugang von kraniolateral mittels mehrerer Bohrdrähte in korrekter Position fixiert. Frakturen der Humerusdiaphyse wurden überwiegend mittels Plattenosteosynthese versorgt (79,2%). In 57,9% der Fälle kamen nicht winkelstabile Implantate zum Einsatz (63,6% DCP, 27,3% Wagnerplatten, 9,1% Rekonstruktionsplatten). In 42,1% der Fälle wurden winkelstabile Plattensysteme zur Frakturversorgung gewählt (37,5% LCP, 62,5% SOP). Bei 20,8% der Humerusschaftfrakturen kamen Bohrdrähte, intramedulläre Fixationen sowie externe Fixateure zum Einsatz. 82,7% der distalen Humerusfrakturen wurden mittels Zugschraube und Bohrdraht operativ versorgt. In 5,8% erfolgte die Versorgung alleine mittels Zugschraube, in 9,6% kam zusätzlich zur Zugschraube eine Platte zum Einsatz und in 1,9% erfolgte eine Versorgung mittels mehrerer Bohrdrähte. 21,7% der Humerusfrakturen zeigten Komplikationen in der Frakturheilung (24,6% beim Hund, 13,6% bei der Katze). Am häufigsten traten Komplikationen bei Frakturen auf, die im distalen Bereich des Humerus lokalisiert waren (77,8%), gefolgt von Frakturen im Bereich der Humerusdiaphyse (22,2%). Frakturen im Bereich der proximalen Epiphyse verheilten ohne Komplikationen. Am häufigsten mit 55,6% traten Lockerungen der Implantate auf (60% beim Hund, 33,3% bei der Katze). Bei 22,2% kam es zu einem Bruch des Implantates (26,7% beim Hund, 0% bei der Katze). Weitere 22,2% wiesen einen Ausbruch des Implantates mit einer erneuten Fraktur des Knochens auf (13,3% beim Hund, 66,7% bei der Katze). Implantatlockerungen erfolgten häufig nach operativen Versorgungen von intraartikulären Frakturen des distalen Humerus mittels Zugschraube und

88 Ergebnisse 78 Bohrdraht (70%). Weitere 30% der Implantatlockerungen traten bei Frakturversorgungen mit Plattenosteosynthese auf. Auch die Implantatbrüche traten überwiegend bei Frakturen im Bereich des Kondylus auf, die mit einer Zugschraube und/oder Bohrdraht versorgt wurden (75%). Insgesamt konnte eine Komplikationsrate von 23,1% der distalen Humerusfrakturen verzeichnet werden. In 61,1% der Humerusfrakturen mit Komplikationen war eine operative Neuversorgung erforderlich. Die Komplikationsrate lag nach Einsatz nicht winkelstabiler Plattensysteme bei 33,3%, nach Verwendung winkelstabiler Platten-Schrauben-Systemen bei 27,3%. Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Frakturlokalisation sowie dem Einsatz einer bestimmten Platte ermittelt werden. Tabelle 22: Frakturversorgungen und Komplikationen am Humerus bei Hunden und Katzen. Hunde Platte K Katzen Platte K SH1P Bohrdrähte Bohrdrähte 12 Plattenosteosynthese DCP 12A2 Plattenosteosynthese SOP Platte u. Schraube DCP 12A3 Bohrdrähte Plattenosteosynthese DCP 1 (2) DCP-Steg 1 IM-Fixation 12B1 Plattenosteosynthese DCP Plattenosteosynthese SOP (3) SOP (2) 1 Platte/Schraube SOP Platte/Drahtcerclage LCP Platte/IM-Fixation LCP Platte/Schraube DCP 1 12B2 Plattenosteosynthese RP Plattenosteosynthese DCP-Steg (2) Bohrdrähte (2) 12B3 Platte/Bohrdrähte LCP Plattenosteosynthese DCP 12C1 Platte/Drahtcerclage DCP 12C3 Bohrdrähte+Fix ex IM-Fixation+Fix ex 13A1 Bohrdrähte (2) Bohrdrähte (2) 1 13A2 Platte/Schraube DCP 1 13B Schraube (3) 3

89 Ergebnisse 79 Schraube/Bohrdraht 13B1 Schraube/ Bohrdraht 2 Schraube/Bohrdraht (6) Platte/Schraube DCP 1 Platte/Schraube DCP(Steg) 13C1 Platte/Platte/Schraube SOP/LCP 1 13C2 SH4D Bohrdraht/ Schraube/Platte Schraube/Bohrdraht (32) Bohrdraht/ Schraube/Platte DCP SOP 5 Schraube/Bohrdraht (3) IM-Fixation/Bohrdrähte K = Komplikationen Ergebnisse Von 61 Hunden mit Frakturen des Oberarms konnten zu 24 Patienten (39%) keine Information mehr eingeholt werden. 19 Patientenbesitzer (31%) wurden telefonisch über das Ergebnis der Frakturversorgung befragt. 18 Patienten (30%) konnten zu einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung noch einmal in der Klinik vorgestellt werden. Unter Berücksichtigung der Patienten mit beidseits gebrochenen Oberarmen konnte somit zu 26 Frakturen keine Informationen eingeholt werden. Über 20 Frakturen wurde telefonisch Auskunft erteilt und 19 Frakturen konnten klinisch und röntgenologisch nachuntersucht werden. Von 23 Katzen mit Frakturen des Humerus konnten 15 Katzenbesitzer (65%) nicht erreicht werden. Fünf Patientenbesitzer (22%) wurden telefonisch befragt und drei Patienten (13%) wurden zu einer klinischen und röntgenologischen Kontrolle noch einmal in der Klinik vorstellig. Gruppe B 75% der telefonisch befragten Hundehalter waren mit der operativen Versorgung und dem anschließenden Ergebnis sehr zufrieden. Die Hunde waren dauerhaft lahmheitsfrei und es lagen keine Einschränkungen in der Bewegung vor. 20% berichteten von einer gelegentlich auftretenden Lahmheit. Hierbei handelte es sich in

90 Ergebnisse 80 75% der Fälle um distale partiell intraartikuläre Frakturen. Alle Frakturen wurden mittels Bohrdraht und Zugschraube operativ versorgt. Lahmheiten traten laut der Besitzer überwiegend nach Belastungsphasen auf (75%). Ein Patientenbesitzer berichtete von einem unbefriedigenden Behandlungsergebnis nach Versorgung einer lateralen Kondylusfraktur mittels Zugschraube und Bohrdraht. Der Hund wies eine kontinuierliche Lahmheit seit der Frakturversorgung auf. Alle telefonisch befragten Katzenbesitzer waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Tabelle 23: Abweichende Befunde der telefonischen Befragung (Gruppe B, Humerusfrakturen). Legende siehe Fragebogen im Anhang S Gruppe Tierart Zufriedenheit Lahmheitsgrad Einschränkungen B3 1 Hund 1 1 nach Belastungsphasen 13B1 4 Hunde im Gangbild (1), nach Belastungsphasen (3) Gruppe C Hunde 26,3% der kontrollierten Frakturen des Humerus erhielten eine sehr gute klinische Bewertung. 42,1% konnten mit einem guten Behandlungsergebnis bewertet werden und 31,6% erhielten ein unbefriedigendes Ergebnis. Orthopädische Untersuchung Alle Tiere zeigten während der orthopädischen Untersuchung eine Belastung der betroffenen Extremität sowohl im Stand als auch im Schritt und Trab. 31,6% wiesen eine Lahmheit im Schritt auf, während 42,1% eine Lahmheit im Trab zeigten. Hierbei traten bei 50% eine Lahmheit ersten Grades, und bei 50% eine Lahmheit zweiten Grades auf.

91 Ergebnisse 81 Fehlstellungen der Extremitäten fielen in 10,2% der Fälle auf (1x Abduktion, 1 x Valgus). Zwei Hunde (10,2%) wirkten bei Palpation des ehemaligen Frakturbereiches schmerzhaft. 21% zeigten palpatorisch eine geringgradige Atrophie der Muskulatur, während bei 10,2% Knochenzubildungen am distalen Humerus palpierbar waren. 10,2% wiesen eine deutliche Krepitation im Ellbogengelenk auf, während ein Hund auch eine deutliche Gelenksfüllung aufwies. In 26,3% der vorgestellten Frakturen wurde das Implantat bereits entfernt. Implantate waren in 21,4% der Fälle unterhalb des Weichteilgewebes fühlbar. Röntgenologische Untersuchung Alle röntgenologischen Kontrollen zeigten eine vollständige Konsolidierung des ehemaligen Frakturspaltes. In 15,8% der Fälle waren Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung nachweisbar. Frakturheilungsstörungen in Form von Pseudarthrosen oder Nonunions konnten bei keiner Kontrolle beobachtet werden. 10,5% zeigten röntgenologisch eine Mineralisierung der Weichteilmasse. In 21,1% der Fälle waren die Implantate röntgenologisch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Position. Bei allen Implantatlockerungen handelte es sich um distale partiell intraartikuläre Humerusfrakturen, bei denen es zu einer Lockerung der Zugschraube kam. 63,2% zeigten osteophytäre Zubildungen im Ellbogengelenk im Vergleich zum Röntgenbild vor der operativen Versorgung der jeweiligen Fraktur. Zwei Hunde mit IOHC wiesen zusätzlich eine Inkongruenz im Ellbogengelenk auf. Katzen Alle nachuntersuchten Frakturen des Humerus konnten klinisch und röntgenologisch mit einem guten Ergebnis bewertet werden. Orthopädische Untersuchung In der orthopädischen Untersuchung belasteten alle Katzen die betroffene Extremität. Keine Katze zeigte eine Lahmheit auf. Eine Katze mit einer Fraktur vom Typ 13A1

92 Ergebnisse 82 wies bei Palpation eine geringgradige Atrophie der Muskulatur auf. Bei zwei Katzen (13B2, 13C1) erfolgte keine Implantatentfernung, diese waren lateral palpierbar. Röntgenologische Untersuchung Alle nachuntersuchten Katzen zeigten osteophytäre Zubildungen im Ellbogengelenk im Vergleich zum Röntgenbild vor der operativen Versorgung der jeweiligen Fraktur. Daher konnten diese nur mit einem guten Behandlungsergebnis bewertet werden. Goniometrie der Vorderextremitäten nach Frakturen des Humerus Eine Auflistung der gemessenen Werte ist der Tabelle 61 im Anhang zu entnehmen. Nach Frakturen des Humerus waren statistisch signifikante Einschränkungen sowohl in der Flexion (p=0,022) und Extension (p=0,016) als auch der ROM des Ellbogengelenkes (p=0,011) festzustellen. Einschränkungen in der Beweglichkeit des Schulter- und des Karpalgelenkes lagen nicht vor. In 80% der kontrollierten Humerusfrakturen handelte es sich um partielle oder vollständige distale Gelenksfrakturen. Die restlichen 20% entfielen auf Frakturen der Diaphyse des Humerus Frakturen von Radius und Ulna In den Jahren wurden 91 Hunde mit 97 Frakturen und 29 Katzen mit 29 Frakturen des Unterarmes in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt. Sechs Hunde (6,6%) wiesen eine beidseitige Fraktur des Unterarmes auf.

93 Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 13: Anzahl der Radius-/ Ulnafrakturen in den Jahren bei Hunden und Katzen Fraktureinteilung 81% der Hunde und Katzen wiesen Frakturen beider Ossa antebrachii auf. Diese betrafen mit 76% überwiegend die Diaphyse von Radius und Ulna. Am häufigsten mit 43,7% waren sowohl beim Hund als auch bei der Katze einfache Frakturen der distalen Diaphyse von Radius und Ulna. Tabelle 24 gibt einen Überblick über die Lokalisation und Häufigkeit der Frakturen des Unterarms. Komplexe Frakturen traten in 6,9% der Frakturen der Diaphyse von Radius und Ulna auf. Isolierte Frakturen der Ulna wurden bei 12 Hunden (13,2%) und fünf Katzen (17,2%) beobachtet. In 50% der isolierten Ulnafrakturen des Hundes handelte es sich um Frakturen des Olekranon. Eine Fraktur wies zusätzlich eine Beteiligung des Ellbogengelenkes auf. Sechs weitere Ulnafrakturen (50%) waren auf den Schaft lokalisiert, wobei zwei Frakturen (2,1%) zusätzlich eine Luxation des Radiuskopfes aufwiesen (Monteggia-Fraktur). In 60% der isolierten Ulnafrakturen der Katze handelte es sich um Frakturen des Olekranon, in zwei Fällen ohne und einmal mit jeweiliger Gelenksbeteiligung. Eine Katze wies zusätzlich zur Olekranonfraktur eine Luxation des Ellbogengelenkes auf. Zwei Katzen (6,9%) wurden mit einer Monteggia- Fraktur vorstellig. Isolierte Radiusfrakturen traten bei zwei Katzen (6,9%) und vier Hunden (1,1%) auf, wobei es sich bei zwei Hunden lediglich um Fissuren des Radiusschaftes handelte.

94 Ergebnisse 84 Distale Frakturen von Radius und Ulna traten mit einer Häufigkeit von 5,6% auf. In 50% der distalen Frakturen (drei Hunde) handelte es sich um Frakturen des Proc. styloideus ulnae. Frakturen des Proc. styloideus radii konnten nicht beobachtet werden. Beim Hund lagen in 20,8% offene Frakturen des Unterarmes vor (25% Grad 1, 10% Grad 2, 5% Grad 3, 60% unbekannt). Bei 20% der offenen Frakturen konnte mittels mikrobiologischer Untersuchung ein Keimgehalt nachgewiesen werden. Bei der Katze war mit einer Häufigkeit von 14,3% eine Unterbrechung der Weichteilintegrität zu beobachten. Angaben zur jeweiligen Gradeinteilung wurden nicht gemacht In 7% der Unterarmfrakturen konnte aufgrund des Fehlens einer zweiten Ebene bzw. aufgrund schlechter Röntgenqualität keine genaue Einteilung der Frakturen erfolgen. Es wurde lediglich eine Angabe der Lokalisation (proximal/diaphyse/distal) gemacht. Tabelle 24: Lokalisation der Unterarmfrakturen bei Hund und Katze nach SALTER und HARRIS (1963) und UNGER (1990). Hunde Katzen Gesamt 21A B A A A B B B C C A A SH1D 1 1

95 Ergebnisse 85 Gesamt Geschlecht Unter den Patienten mit Unterarmfrakturen befanden sich 45,8% männliche Tiere (43 Hunde, 12 Katzen) und 51,7% weibliche Tiere (48 Hunde, 14 Katzen). Von den männlichen Tieren waren 27,3% zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert (fünf Hunde, zehn Katzen), von den weiblichen Tieren 29% (zehn Hunde und acht Katzen). Bei drei Katzen (2,5%) war das Geschlecht unbekannt. Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation ermittelt werden Hunde Katzen 0 männlich männlich kastriert weiblich weiblich kastriert Abbildung 14: Geschlechtsverteilung der Unterarmfrakturen bei Hunden und Katzen Alter Das durchschnittliche Alter der Hunde mit einer Fraktur des Unterarms betrug drei Jahre (Median: 1,7 Jahre). Bei den Katzen lag das durchschnittliche Alter bei 3,8 Jahren (Median: 3,6 Jahre). 31,7% der Hunde und Katzen waren jünger als ein Jahr (32 Hunde, 6 Katzen). Eine weitere Unterteilung der Einjährigen ist der Tabelle 25 zu entnehmen. 45,8% gruppierten sich in der Altersklasse 2 mit einem Alter zwischen einem Jahr und fünf Jahren (39 Hunde, 16 Katzen). Zwischen sechs und zehn Jahren waren 14,2% der Patienten (16 Hunde, eine Katze). 3,3% der Hunde und Katzen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung älter als zehn Jahre (zwei Hunde, zwei Katzen). Bei zwei Hunden und vier Katzen konnte kein Alter ermittelt

96 Ergebnisse 86 werden (5%). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Alter und der Frakturlokalisation ermittelt werden. Tabelle 25: : Anzahl der Frakturen von Radius und Ulna bei Hunden und Katzen im ersten Lebensjahr. Hunde Katzen Gesamt n % n % n % < 3 Monate 1 3, , Monate 18 56, , , Monate 5 15, , , Monate ,95 Gesamt < 1 Jahr 1-5 Jahre 6-10 Jahre > 10 Jahre Hunde Katzen Abbildung 15: Altersverteilung der Unterarmfrakturen bei Hunden und Katzen Rassen Das durchschnittliche Gewicht der Katzen zum Zeitpunkt der Frakturentstehung betrug 4,2 kg (Median: 4,0kg). Mit einer Häufigkeit von 79,3% waren überwiegend Katzen der Rasse Europäisch Kurzhaar vertreten. Weiterhin wurden drei Maine Coon (10,3%), zwei Siamkatzen (6,9%) und eine Scottish Fold (3,4%) mit einer Fraktur des Unterarmes vorstellig.

97 Ergebnisse 87 Bei den Hunden lag das durchschnittliche Gewicht bei 16,4 kg (Median: 14,2kg). Am häufigsten mit 34,1% waren die Zwergrassen mit einem Gewicht kleiner als fünf Kilogramm betroffen. Mit einer Häufigkeit von 76,5% handelte es sich bei den Zwergrassen um einfache distale Frakturen von Radius und Ulna. Große Hunderassen mit einem Gewicht größer als 31 kg waren mit einer Häufigkeit von 31,8% betroffen. 17,6% nahmen die mittelgroßen Hunderassen mit einem Gewicht von kg ein. 14,3% machten die kleinen Hunderassen mit einem Gewicht zwischen sechs und 15kg aus. Zwei Mischlinge konnten aufgrund des jungen Alters zum Zeitpunkt der Frakturentstehung nicht in eine Gewichtsklasse eingeteilt werden, da die Ursprungsrassen nicht angegeben waren (2,2%). Tabelle 26 zeigt die Hunderassen mit Unterarmfrakturen eingeteilt in die vier Gewichtsklassen. Tabelle 26: Rasse- und Gewichtsverteilung der Unterarmfrakturen bei Hunden (Anzahl unbekannter Rassen = 2). < 5kg 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Chihuahua 8 Mischling 7 Mischling 6 Mischling 5 Zwerg- 5 Jack 2 Staffordshire 1 Labrador 5 pinscher Russel Terrier Bull Terrier Retriever Mischling 4 Whippet 1 American 1 Golden 3 Staffordshire Terrier Retriever Prager 4 Deutscher 1 Deutscher 1 Deutscher 2 Rattler Pinscher Boxer Schäferhund Shih Tzu 2 Tibet 1 Beagle 1 Münsterländer 2 Terrier Toy Terrier 2 Mops 1 Bayrischer 1 Irish Red 1 Gebirgsschweishund Setter Pomeranian 1 Galgo Espanol 1 Großer Schweizer Sennenhund 1

98 Ergebnisse 88 Chinese Crested Dog Italienische s Windspiel 1 Elo 1 Dobermann 1 1 Border Collie 1 Flat Coated Kleinpudel 1 Hannoveranischer Schweißhund Retriever 1 Leonberger 1 Havaneser 1 Husky 1 American Bulldog Malteser 1 Kangal 1 Berner- sennnenhund Langhaariger Schottischer Schäferhund Briard 1 Akita 1 Deutsch Drahthaar Gesamt Ursache Hauptursache für die Entstehung einer Fraktur des Unterarms beim Hund war der Unfall im Straßenverkehr (42,8%). Dem gegenüber konnten keine Frakturen des Unterarmes bei Katzen nach einem Autounfall beobachtet werden. Hier war ein Sturz für die Mehrheit der Frakturen verantwortlich (37,9%). Allerdings war in 48,3% der Fälle die Ursache unbekannt. Ebenfalls häufig beim Hund war der Sturz aus der Höhe (33%), gefolgt von Tritt-/Schlag- und Quetschverletzungen (11%). Bei Miniaturrassen war in 73,1% der distalen Radius-/Ulnafrakturen ein Sturz für die Fraktur ursächlich. Bei einer Katze konnte eine pathologische Fraktur des Unterarmes diagnostiziert werden. Hierbei handelte es sich um ein medulläres Fibrosarkom der Ulna.

99 Unfall im Straßenverkehr Sturz Tritt-/Schlag- /Quetschverletzung unbekannt Bissverletzung Jagdunfall/ Schussverletzung pathologische Fraktur Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 16: Ursache für Unterarmfrakturen bei Hunden und Katzen Weitere Verletzungen 42,7% der Patienten mit Frakturen des Unterarmes wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 37,7% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten mit 25,6% waren Verletzungen des Bewegungsapparates gefolgt von Verletzungen der Brusthöhle und der Weichteile mit je 23,3%. Sechs Hunde wiesen eine beidseitige Fraktur des Unterarmes auf. Im Schock befanden sich 7,3% der Tiere. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit von der Frakturursache ist der Tabelle 27 zu entnehmen. Am häufigsten traten zusätzliche Verletzungen nach Unfällen im Straßenverkehr auf.

100 Sturz Autounfall Bissverletzung Tritt-/ Schlag-/ Quetschverletzung unbekannt Anzahl Ergebnisse 90 Tabelle 27: Frakturursache sowie zusätzliche Verletzungen bei Hunden und Katzen mit Unterarmfrakturen. Schock Zahnfrakturen Abrasionsverletzungen Hautwunden Hämaskos 1 1 Pneumothorax Lungenkontusionen 2 2 Zwerchfellruptur 2 2 Rippenfrakturen 1 1 Liquidothorax 1 1 Humerusfraktur Radius-/Ulnafraktur 1 1 Femurfraktur 1 1 Tibia-/Fibulafraktur 1 1 Beckenfrakturen Gesamt Frakturversorgungen und Komplikationen Eine Frakturversorgung erfolgte im Durchschnitt 2,6 Tage nach Frakturentstehung (Median: 2,0 Tage). 86,5% der 126 Unterarmfrakturen wurden operativ versorgt. Bei 96,3% wurde eine Osteosynthese durchgeführt. Bei vier Tieren (ein Hund und drei Katzen) erfolgte jeweils eine Amputation der betroffenen Vordergliedmaße. 4,8% der Unterarmfrakturen wurden konservativ therapiert. 8,7% wurden weder operativ noch konservativ versorgt, da entweder keine Versorgung von den Besitzern erwünscht

101 Ergebnisse 91 wurde, die Patienten prä- oder intraoperativ verstarben oder weil aufgrund einer schlechten Prognose eine Euthanasie durchgeführt werden musste. In 2,8% erfolgte zusätzlich zum Radius auch eine Stabilisierung der Ulna. Tabelle 28 zeigt die zum Einsatz gekommenen Osteosyntheseverfahren in Abhängigkeit der Lokalisation der Fraktur. Zusätzlich wurden die verwendeten Platten sowie die aufgetretenen Komplikationen protokolliert. Proximale Frakturen der Ulna wurden beim Hund in drei Fällen mittels Drahtzuggurtung versorgt, in einem weiteren Fall erfolgte die Versorgung mittels mehrerer Bohrdrähte. Bei den Katzen wurden zur Frakturversorgung zwei Mal die Drahtzuggurtung und einmal die Plattenosteosynthese (DCP) gewählt. Apophyseolysen des Olekranon zeigten nur in 50% der Frakturversorgungen beim Hund Erfolg. Bei beiden aufgetretenen Komplikationen handelte es sich um große Hunderassen (> 31kg) mit multiplen Ausbruchfragmenten des Olekranon und knöchernem Abriss der ansetzenden Muskulatur. Eine Fraktur wurde mittels Drahtzuggurtung versorgt. Röntgenkontrollen vier Wochen nach der Operation zeigten einen erneuten Ausriss der Knochenfragmente und eine Lyse um die jeweiligen Implantate ohne klinisch feststellbare Lahmheit. Die Implantate wurden entfernt. Die Fraktur verheilte ohne weitere Komplikationen. Die andere Fraktur wurde mit Hilfe von drei Bohrdrähten operativ versorgt. In der Röntgenkontrolle vier Wochen nach der Operation waren zwei der drei Bohrdrähte gebrochen, es konnte keine Frakturheilung beobachtet werden. Die Implantate wurden entfernt. Kontrolluntersuchungen zeigten ein unbefriedigendes Ergebnis mit einer Lahmheit Grad 2, hochgradige osteophytäre Zubildungen im Ellbogengelenk und eine Pseudarthrose des ehemaligen Frakturbereiches. Frakturen des Unterarmschaftes wurden zu 98,9% mittels Plattenosteosynthese versorgt. In 74,5% der Fälle kamen nicht winkelstabile Implantate zum Einsatz (41,4% DCP, 18,6 T-DCP, 24,3% Wagnerplatten, 15,7% Titanplatten), in 25,5% der Fälle wurden winkelstabile Plattensysteme zur Frakturversorgung gewählt (58,3% LCP, 37,5% T-LCP, 4,2% SOP). Eine Fraktur (1,1%) der Diaphyse vom Typ 22C1 wurde mittels eines Fixateur externes versorgt.

102 Ergebnisse 92 7,4% der Frakturen im Bereich der Diaphyse beim Hund zeigten Komplikationen in der Frakturheilung (14,3% Implantatbrüche, 14,3% erneute Frakturen nach Implantatentfernung, 28,6% Pseudarthrosen, 42,8% Ausbruch des Implantates mit erneuter Fraktur). In 42,9% der Komplikationen handelte es sich um Miniaturrassen mit einfachen Frakturen im Bereich der distalen Diaphyse (22A2). Insgesamt musste in 70% der Fälle mit Komplikationen eine erneute Frakturversorgung erfolgen. 50% heilten komplikationslos aus. 30% zeigten weiterhin eine schlechte Frakturheilung. Über 20% der Fälle konnten keine Informationen mehr eingeholt werden. Die Komplikationsrate distaler Unterarmfrakturen bei Miniaturrassen lag bei 10,7%. Abbildung 17 gibt einen Überblick über die Frakturlokalisation und Versorgung distaler Unterarmfrakturen bei Miniaturrassen (Köpergewicht < fünf kg). Die Komplikationsrate lag nach Einsatz nicht winkelstabiler Plattensysteme bei 8,5%. Nach Verwendung winkelstabiler Platten-Schrauben-Systeme traten keine Komplikationen auf. Bei den Katzen verliefen die Frakturversorgungen von Radius und Ulna überwiegend komplikationslos (96,6%). Lediglich bei einem Patienten mit distaler Radiusfraktur (23A2), die mittels Kreuzspickung versorgt wurde, erfolgte fünf Tage nach der Operation ein Ausbruch der Implantate mit erneuter Fraktur des Knochens. Nach Rücksprache mit den Besitzern erfolgte eine Amputation der betroffenen Gliedmaße. In 15% der Radius-/Ulnafrakturen konnte eine Infektion nachgewiesen werden (siehe Tabelle 50 im Anhang). Eine Unabhängigkeit zwischen der Weichteilintegrität der Unterarmfrakturen und dem Vorliegen eines Keimgehaltes kann zum statistisch abgelehnt werden (p<0,001).

103 Ergebnisse 93 T-LCP Titan T-DCP DCP-Steg DCP DCP DCP-Steg T-DCP Titan T-LCP 22B1 1 22A A Abbildung 17: Lokalisation und Frakturversorgungen distaler Unterarmfrakturen bei Miniaturrassen. Tabelle 28: Frakturlokalisation, Frakturversorgung und Komplikationen von Unterarmfrakturen bei Hunden und Katzen. Hunde Platte K Katzen Platte K 21A1 Bohrdrähte 1 Plattenosteosynthese DCP Drahtzuggurtung (3) 1 Drahtzuggurtung 21B1 Drahtzuggurtung 22 Plattenosteosynthese DCP (2) Amputation (4) DCP(Steg) Titan Amputation 22A1 Plattenosteosynthese LCP (2) Plattenosteosynthese LCP DCP Plattenosteosynthese DCP Plattenosteosynthese T-LCP + Bohrdraht + Bohrdraht 22A2 Amputation

104 Ergebnisse 94 Plattenosteosynthese (40) Plattenosteosynthese + Bohrdraht Plattenosteosynthese + Schraube Plattenosteosynthese + Bohrdraht (Ulna) DCP (10) 2 Plattenosteosynthese DCP (Steg) (5) DCP (5) 1 (9) LCP (3) LCP (2) T-DCP (1) Titan (5) 1 T-DCP (8) T-LCP (7) Titan DCP Ulna: DCP Radius: T-DCP Plattenosteosynthese + Bohrdraht DCP 22A3 Plattenosteosynthese DCP Plattenosteosynthese DCP(Steg) 22B1 22B2 22B3 Plattenosteosynthese T-LCP Plattenosteosynthese Plattenosteosynthese (6) Plattenosteosynthese (8) Plattenosteosynthese (3) DCP DCP(Steg) DCP(Steg) Titanplatte T-DCP (2) 1 DCP (2) DCP (Steg) (2) LCP (3) T-DCP DCP (2) LCP 22C1 Fixateur extern 1 Plattenosteosynthese (2) LCP DCP(Steg) Plattenosteosynthese DCP(Steg) 1 + Ulna Plattenosteosynthese (4) DCP(Steg) DCP DCP(Steg) (2) T-DCP

105 Ergebnisse 95 22C3 + Bohrdraht Plattenosteosynthese + Schraube Plattenosteosynthese (2) DCP(Steg) SOP LCP 23 Amputation 23A2 Bohrdrähte Bohrdrähte 1 SH1D Bohrdrähte Ergebnisse Von 91 Hunden mit Frakturen von Radius und Ulna konnte zu 40 Patienten (44%) keine Information mehr eingeholt werden. 31 Patientenbesitzer (34,1%) wurden telefonisch über das Ergebnis der Frakturversorgung befragt. 20 Patienten (21,9%) konnten zu einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung noch einmal in der Klinik vorgestellt werden. Unter Berücksichtigung der Patienten mit beidseits gebrochenen Unterarmen konnte somit zu 41 Frakturen keine Informationen eingeholt werden. Über 34 Frakturen konnte telefonisch Auskunft gegeben werden und 22 Frakturen konnten klinisch und röntgenologisch nachuntersucht werden. Unter den Katzen konnten 16 Patientenbesitzer (55%) nicht erreicht werden. Neun Patientenbesitzer (31%) wurden telefonisch befragt und vier Patienten (14%) wurden zu einer klinischen und röntgenologischen Kontrolle noch einmal in der Klinik vorstellig. Gruppe B Von 31 telefonisch befragten Hundebesitzern waren 27 (87%) mit der operativen Versorgung und dem anschließenden Ergebnis sehr zufrieden. Zwei wiesen eine beidseitige Radius/Ulnafraktur auf, sodass 29 Frakturen (88%) mit einem sehr guten Behandlungsergebnis bewertet werden konnten. Die Patientenbesitzer berichteten alle, dass keine Lahmheiten und keine Einschränkungen in der Bewegung vorlagen. Zwei Patientenbesitzer berichteten nur von einem guten Behandlungsergebnis (6%). Bei einem handelte es sich um einen drei Jahre alten 16kg schweren weiblichen

106 Ergebnisse 96 Mischling mit einer offenen Schaftfraktur Grad 1 (22B3). Die Fraktur wurde mit einer DCP operativ versorgt. Der Patient zeigte laut Besitzer seit der Frakturversorgung eine zeitweilig wiederkehrende Lahmheit, die besonders nach Belastungsphasen auftrat. Ein weiterer Patient (Whippet, 22A2, männlich, 11Mo, versorgt mit T-DCP) zeigte seit der Frakturversorgung eine leichte Lahmheit im Schritt. Zwei weitere Tierhalter berichteten von einem unbefriedigenden Ergebnis (6%) mit einer dauerhaften Lahmheit seit der Frakturversorgung. Ein Patient mit offener proximalen Ulnafraktur Grad I (21A1, Amerikanische Bulldogge, 8,75 Jahre, 38kg) wurde mittels Bohrdrähten versorgt. In der Röntgenkontrolle einen Monat nach der Operation, zeigte sich ein Bruch der Bohrdrähte. Die Implantate wurden entfernt. Der Tierhalter berichtete von einer permanenten Lahmheit mittleren Grades sowohl im Schritt als auch im Trab. Der andere Patient (Mischling, fünf Jahre) wies eine beidseitige Fraktur der Ulna auf. Auf der linken Seite (22A2) erfolgte eine operative Versorgung der Fraktur mittels T-DCP, die rechte Seite (22A1), eine isolierte distale Ulnafraktur, wurde konservativ versorgt. Der Besitzer berichtete über eine anhaltende deutliche Lahmheit sowie über eine Beugehemmung im Karpalgelenk rechts. Röntgenkontrollen oder Untersuchungen beim Tierarzt bezüglich der Problematik erfolgten nicht. Neun telefonisch befragte Katzenbesitzer berichteten alle von einem sehr guten Behandlungsergebnis. Alle waren mit dem Therapieergebnis sehr zufrieden. Tabelle 29: Abweichende Befunde der telefonischen Befragung (Gruppe B, Radius-/ Ulnafrakturen). Legende siehe Fragebogen im Anhang S Gruppe Tierart Zufriedenheit Lahmheitsgrad Einschränkungen B3 1 Hund 1 1 nach Belastungsphasen 22A2 2 Hunde im Gangbild, Beugehemmung Karpalgelenk 21A2 1 Hund 1 1 im Gangbild 22A1 1 Hund 1 1 im Gangbild

107 Ergebnisse 97 Gruppe C Hunde 27% der nachuntersuchten Frakturen von Radius und Ulna konnten klinisch und röntgenologisch mit einem sehr guten Ergebnis bewertet werden. 68% wurden mit einem guten Ergebnis beurteilt und 5% zeigten ein unbefriedigendes Therapieergebnis. Orthopädische Untersuchung Alle Tiere zeigten während der orthopädischen Untersuchung eine Belastung der betroffenen Extremität sowohl im Stand als auch im Schritt und Trab. 22% wiesen eine Lahmheit im Schritt auf, während 27% eine Lahmheit im Trab zeigten. Hierbei handelte es sich in 83% um Lahmheiten ersten Grades, in 17% um Lahmheiten zweiten Grades. Fehlstellungen der Extremitäten fielen in 27,3% der Fälle auf (2 x Hyperextension, 1 x Abduktion, 3 x Valgus). Ein Hund zeigte bei Palpation des ehemaligen Frakturbereiches Anzeichen von Dolenz. 12% wiesen palpatorisch eine geringgradige Atrophie der Muskulatur auf, während bei 19% Knochenzubildungen am Radius palpierbar waren. In 36% der vorgestellten Frakturen wurde das Implantat bereits entfernt. Implantate waren in 86% der Fälle unterhalb des Weichteilgewebes fühlbar. Röntgenologische Untersuchung Alle röntgenologischen Kontrollen zeigten eine vollständige Konsolidierung des ehemaligen Frakturspaltes. 45% zeigten Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung. Frakturheilungsstörungen in Form von Pseudarthrosen oder Nonunions konnten bei keiner Kontrolle beobachtet werden. 9% zeigten röntgenologisch eine Atrophie der Weichteile der betroffenen Extremität. Ein Hund zeigte eine Fehlstellung der Knochenachse infolge einer Lockerung des Implantates. Bei einem weiteren Fall zeigte sich eine deutliche Hofbildung um die Implantate. 5% zeigten osteophytäre Zubildungen im Ellbogengelenk im Vergleich zum Röntgenbild vor der operativen Versorgung der jeweiligen Fraktur. 14% wiesen geringgradige

108 Ergebnisse 98 periostale Reaktionen auf. 9% zeigten eine Synostose der beiden Unterarmknochen, während bei 5% eine Ulnaatrophie auftrat. Katzen 50% der nachuntersuchten Frakturen von Radius und Ulna konnten klinisch und röntgenologisch mit einem sehr guten Ergebnis bewertet werden. Die anderen 50% wurden, aufgrund von sekundärer Arthrosebildung im Ellbogengelenk, mit einem guten Ergebnis bewertet. Orthopädische Untersuchung Die orthopädische Untersuchung verlief bei allen Katzen ohne besonderen Befund. Bei einer Katze mit einer Fraktur vom Typ 22A2, konnte eine Verdickung des Radius palpiert werden. In 75% der Fälle wurde das Implantat bereits entfernt. Bei einer Fraktur vom Typ 22B1, mittels Plattenosteosynthese versorgt, war das Implantat unter der Haut fühlbar. Röntgenologische Untersuchung In 50% der Fälle kam es zu einer Ausbildung einer Cubarthrose. Bei einer Fraktur handelte es sich um eine proximale extraartikuläre Ulnafraktur (21A1), versorgt mittels Drahtzuggurtung, im anderen Fall um eine Keilfraktur des Radius mit einfacher Ulnafraktur, versorgt mittels einer Stegplatte. Im ersteren Fall wurde das Implantat nach Ausheilung der Fraktur entfernt. Eine Fraktur vom Typ 22A2 wies eine geringgradige Kallusbildung auf, die auch in der orthopädischen Untersuchung palpiert werden konnte. Goniometrie der Vorderextremitäten nach Frakturen von Radius und Ulna Eine Auflistung der gemessenen Werte ist der Tabelle 62 im Anhang zu entnehmen. Nach Frakturen des Unterarmes waren statistisch signifikante Einschränkungen sowohl in der Flexion (p=0,001) und Extension (p=0,006) als auch der ROM des Karpalgelenkes (p<0,001) festzustellen. Einschränkungen in der Beweglichkeit des Schulter- und des Ellbogengelenkes lagen nicht vor. 95% der kontrollierten Unterarmfrakturen wurden mittels Plattenosteosynthese operativ versorgt. Bei einer

109 Ergebnisse 99 Katze sowie einem Hund konnte, aufgrund von Unkooperativität, keine goniometrische Messung durchgeführt werden. Ein Hund mit beidseitiger Unterarmfraktur wurde aus den Untersuchungen herausgenommen, da kein Vergleichswert vorlag. 4.4 Frakturen des Beckens In den Jahren wurden 74 Hunde und 82 Katzen mit Frakturen des Beckens in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt Hunde 8 Katzen Abbildung 18: Anzahl der Beckenfrakturen in den Jahren bei Hunden und Katzen Fraktureinteilung Bei 13% der Beckenfrakturen (zehn Hunde und elf Katzen) handelte es sich um Beckenfrakturen ohne Beteiligung gewichtstragender Elemente (10% Beckenrandfrakturen, 52% Beckenbodenfrakturen und 38% Frakturen des Sitzbeins). Isolierte Beckenrandfrakturen konnten nur bei Katzen und nicht bei Hunden beobachtet werden. Bei den Beckenbodenfrakturen traten mit 73% am häufigsten solche Frakturen auf, bei denen die Verbindung der beiden Beckenhälften

110 Ergebnisse 100 erhalten blieb. Bei den Frakturen des Sitzbeins waren mit 63% Frakturen des kranialen Sitzbeinkörpers vertreten ohne weitere gleichseitige Sitzbeinfrakturen. Bei 47% der Beckenfrakturen (45 Hunde, 29 Katzen) handelte es sich um Beckenfrakturen mit einseitiger Beteiligung gewichtstragender Elemente. 30 % fielen auf Luxationen des Iliosakralgelenkes, 34% auf Frakturen der Darmbeinsäule und 35% auf Frakturen des Acetabulum. Einfache Frakturen des Acetabulum traten bei 8% auf, multifragmentäre Frakturen mit bis zu drei Fragmenten bei 38% und multifragmentäre Frakturen mit mehr als drei Fragmenten bei 46%. Bei 8% der Acetabulumfrakturen war aufgrund der Lagerung bzw. der fehlenden zweiten Ebene keine weitere Einteilung möglich. Bei 37% der Beckenfrakturen (17 Hunde und 41 Katzen) handelte es sich um Beckenfrakturen mit beidseitiger Beteiligung gewichtstragender Elemente. 26% fielen auf Luxationen der Iliosakralgelenke, 50% auf Frakturen der Darmbeinsäulen und 24% auf Frakturen der Hüftpfannen (Abbildung 19). Bei sechs Frakturen des Beckens konnte keine vollständige Einteilung nach MESSMER und MONTAVON (2004) erfolgen, da aufgrund der Schmerzhaftigkeit der Tiere keine zweite Röntgenebene angefertigt werden konnte (3%). Bei 11,6% der Beckenfrakturen traten ebenfalls Frakturen des Os sacrum auf. Tabelle 30 gibt einen Überblick der Frakturen des Beckens, eingeteilt nach MESSMER und MONTAVON (2004).

111 Ergebnisse 101 Hunde Katzen Beckenfrakturen ohne Beteiligung gewichtstragender Elemente Beckenfrakturen mit einseitiger Beteiligung gewichtstragender Elemente Beckenfrakturen mit beidseitiger Beteiligung gewichtstragender Elemente Abbildung 19: Verteilung der Beckenfrakturen bei Hunden und Katzen. Tabelle 30: Klassifizierung der Beckenfrakturen nach MESSMER und MONTAVON (2004). Hunde Katzen Gesamt A B B B B C C C A A A A A A A

112 Ergebnisse A A B B B B B B B B C C C C C C C C C A A A A A A A A A B B B B B B B B B

113 Ergebnisse B B C C C C C C C C C C C Geschlecht Unter den Beckenfrakturen befanden sich 41% männliche Tiere (21 Hunde, 43 Katzen) und 54% weibliche Tiere (53 Hunde, 31 Katzen). Von den männlichen Tieren waren 61% zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert (sieben Hunde, 23 Katzen), von den weiblichen Tieren 40% (15 Hunde und 19 Katzen). Bei acht Katzen (5%) war das Geschlecht unbekannt. Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation ermittelt werden männlich männlich kastriert weiblich weiblich kastriert unbekannt Hunde Katzen Abbildung 20: Geschlechtsverteilung der Beckenfrakturen.

114 Ergebnisse Alter Das durchschnittliche Alter der Hunde mit einer Beckenfraktur betrug 4,5 Jahre (Median: 3,3 Jahre). Bei den Katzen lag das durchschnittliche Alter ebenfalls bei 4,5 Jahren (Median: 3,5 Jahre). 17% der Hunde und Katzen waren jünger als ein Jahr (15 Hunde, 12 Katzen). Eine weitere Unterteilung der Einjährigen ist der Tabelle 31 zu entnehmen. 44% gruppierten sich in der Altersklasse 2 mit einem Alter zwischen einem Jahr und fünf Jahren (33 Hunde, 36 Katzen). Zwischen sechs und zehn Jahren waren 22% der Patienten (22 Hunde, 13 Katzen). 5% der Hunde und Katzen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung älter als zehn Jahre (drei Hunde, fünf Katzen). Bei einem Hund und 16 Katzen konnte kein Alter ermittelt werden (11%). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Alter und der Frakturlokalisation ermittelt werden. Tabelle 31: Anzahl der Frakturen von Hunden und Katzen im ersten Lebensjahr. Hunde Katzen Gesamt n % n % n % < 3 Monate 2 13,33 1 8, , Monate 7 46, , , Monate 3 0,2 4 33, , Monate 3 0,2 2 16, ,52 Gesamt Rassen Das durchschnittliche Körpergewicht der Katzen zum Zeitpunkt der Frakturentstehung betrug 4,5kg (Median: 4,5kg). Mit einer Häufigkeit von 86,6% waren überwiegend Katzen der Rasse Europäisch Kurzhaar vertreten. Weiterhin wurden drei Maine Coon (3,7%), zwei Norwegische Waldkatzen (2,4%), eine Perserkatze (1,2%), eine Bengalkatze (1,2%) sowie eine British Kurzhaar (1,2%) mit einer Fraktur des Beckens vorstellig. Bei drei Katzen (3,7%) war die Rasse unbekannt. Bei den Hunden lag das durchschnittliche Gewicht bei 12,5kg (Median: 9,0kg). Am häufigsten mit 43,2% waren die kleineren Hunderassen mit einem Gewicht zwischen

115 Ergebnisse 105 sechs und 15 kg betroffen. Mit 20,3% waren die mittelgroßen Hunderassen mit einem Gewicht zwischen 16 und 30 kg betroffen. 18,9% nahmen die Zwergrassen mit einem Gewicht kleiner als fünf Kilogramm ein. 14,9% machten die großen Hunderassen mit einem Gewicht größer als 31kg aus. Zwei Mischlinge konnten, aufgrund des jungen Alters zum Zeitpunkt der Frakturentstehung, nicht in eine Gewichtsklasse eingeteilt werden, da die Ursprungsrassen nicht angegeben waren (2,7%). Tabelle 32: Rasse-und Gewichtsverteilung der Beckenfrakturen bei Hunden. < 5kg 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Yorkshire 4 Dachshund 10 Mischling 3 Rhodesian 2 Terrier Ridgeback Havaneser 3 Jack Russel 7 Beagle 2 Labrador 1 Terrier Retriever Chihuahu 2 Mischling 6 Galgo Espanol 2 Mischling 1 a Mischling 1 Lhasa Apso 2 Englischer Cocker Spaniel 1 Deutscher Schäferhund 1 Prager Rattler 1 Deutscher Jagdterrier 1 Dachshund 1 Dobermann 1 Zwerg- 1 Whippet 1 Entlebucher 1 Deutsch 1 pinscher Sennenhund Drahthaar Malteser 1 Mops 1 Australien 1 Hovawart 1 Shephard Shih Tzu 1 Parson 1 Magyar Vizsla 1 Rottweiler 1 Russel Terrier Französisch 1 Griffon 1 Golden 1 e Bulldogge Retriever Englischer 1 Bayrischer 1 Weißer 1 Cocker Spaniel Gebirgsschweishund Schweizer Schäferhund Zwergschnauzer 1 Deutscher 1 Boxer Gesamt

116 Autounfall Sturz Jagd- /Schussverletzung Tritt-/Schlag-/ Quetschverletzung unbekannt Gesamt Ergebnisse Ursache Hauptursache für die Entstehung von Beckenfrakturen war sowohl beim Hund (86,5%) als auch bei der Katze (22%) der Unfall im Straßenverkehr. Bei 11,5% war ein Sturz aus der Höhe ursächlich. Weitere 9,8% fielen auf Tritt-/Schlag- und Quetschverletzungen sowie Schussverletzungen. Bei mehr als der Hälfte der Katzen war die Ursache für die Entstehung der Beckenfrakturen unbekannt (56.1%), während beim Hund nur in 6,8% der Fälle die Entstehung unklar blieb Weitere Verletzungen 78,9% der Hunde und 72,4% der Katzen mit Frakturen des Beckens wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 44,9% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten waren zusätzliche Verletzungen nach einem anamnestischen Unfall im Straßenverkehr. Mit einem Prozentsatz von 36,6 waren Verletzungen der Weichteile, gefolgt von Verletzungen des Bewegungsapparates mit 16,9% am häufigsten. Verletzungen im Bereich des Schädels konnten in 8,5% der Fälle nachgewiesen werden, wohingegen Verletzungen der Brusthöhle nur mit einem Prozentsatz von 0,9 auftraten. Im Schock befanden sich 21,1% der Tiere bei Vorstellung. Bei 7,4% traten Verletzungen des N. ischiadicus auf. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit zur Frakturursache ist der Tabelle 33 zu entnehmen. Tabelle 33: Frakturursache sowie zusätzliche Verletzungen bei Hunden und Katzen mit Beckenfrakturen. Schock Schädel-Hirn-Trauma Maxillafraktur 1 1 Epistaxis 3 3 Zungenverletzungen 1 1 2

117 Ergebnisse 107 Exophtalmus 1 1 Zahnfrakturen Abrasionsverletzungen Hautwunden Fettgewebstrauma Rectusabriss Schwanzabriss Bauchbruch Harnröhrenabriss 2 2 Blasenruptur 2 2 Hämaskos 2 2 Liquidothorax 1 1 Pneumomediastinum 1 1 Metacarpalknochenfrakturen 1 1 Tarsalgelenksluxationsfraktur Humerusfraktur 1 1 Femurfraktur Tibiafraktur Wirbelfrakturen Krallenabriss 1 1 Hüftgelenksluxation Ischiadicusläsion Gesamt Frakturversorgung und Komplikationen Eine Frakturversorgung erfolgte im Durchschnitt 2,4 Tage nach Frakturentstehung (Median: 2,0 Tage). 62,8% der 156 Beckenfrakturen wurden operativ versorgt. Bei 89,8% wurde eine Osteosynthese durchgeführt. Bei 10,2% erfolgte ein Femurkopfhalsresektion (FKHR). 16% der Beckenfrakturen wurden konservativ therapiert. 21,1% wurden weder operativ noch konservativ versorgt, da entweder keine Versorgung von den Besitzern erwünscht wurde, die Patienten vorzeitig verstarben oder aufgrund einer schlechten Prognose durch weitere Verletzungen eine Euthanasie durchgeführt werden musste. Tabelle 34 zeigt die zum Einsatz gekommenen Osteosyntheseverfahren in Abhängigkeit der Lokalisation der Fraktur.

118 Ergebnisse 108 Zusätzlich wurden die verwendeten Platten sowie die aufgetretenen Komplikationen protokolliert. Alle Beckenfrakturen ohne Beteiligung gewichtstragender Elemente wurden konservativ therapiert (acht Hunde und acht Katzen). Mittel der Wahl bei Luxationen des Iliosakralgelenkes war die Versorgung mittels Zugschraube. Bei drei Hunden und 12 Katzen lag eine beidseitige Diastase vor. Bei drei Tieren erfolgte außer der Versorgung der Diastase noch eine FKHR aufgrund einer zusätzlichen Luxation des Femurkopfes. Bei einem Hund mit einseitiger Luxation und einer Katze mit beidseitiger Luxation erfolgte eine konservative Therapie aufgrund geringgradiger kranialer Dislokation. Neun Mal wurde auf Wunsch der Besitzer keine operative Versorgung durchgeführt, trotz bestehender Indikation. Frakturen des Darmbeins erfolgten, beim Hund immer, bei der Katze zu 66,6% mittels Plattenosteosynthese (48,6% SOP, 45,7% DCP, 2,9% LCP, 2,9% Rekonstruktionsplatten). In 33,3% der Katzen erfolgte eine Rekonstruktion des Darmbeins mittels Schrauben, Bohrdrähten oder Cerclagen (Tabelle 34). Bei drei Frakturen des Os ilium erfolgte aus medizinischen Gründen eine konservative Versorgung, während bei elf Tieren auf Wunsch der Besitzer keine Frakturversorgung erfolgte. Frakturen des Acetabulum wurden in 50% mittels FKHR, in 37,5% mittels Plattenosteosynthese (38,5% Acetabulumplatten, 30,8% SOP, 15,4% DCP, 15,4% Rekonstruktionsplatten), in 9,4% mittels Zugschrauben und in 3,1% mittels Bohrdrähten operativ versorgt. 9% wurden konservativ versorgt und 15,6% wurden auf Wunsch der Besitzer nicht therapiert. Beim Hund traten in 10,4% der operativ versorgten Beckenfrakturen Komplikationen auf. In allen Fällen handelte es sich um Lockerungen der Schrauben. In drei Fällen erfolgte eine erneute Dislokation der Fragmente. Komplikationen konnten nur bei Frakturen des Acetabulum sowie des Os ilium, nach Plattenosteosynthese, ermittelt werden. In einem Fall musste eine erneute Frakturversorgung erfolgen. Bei der Katze trat lediglich eine Komplikation (Implantatbruch) nach Versorgung einer Iliumkörperfraktur mittels einer Rekonstruktionsplatte auf (2%). Eine Neuversorgung war jedoch nicht erforderlich.

119 Ergebnisse 109 Die Komplikationsrate lag nach Einsatz nicht winkelstabiler Plattensysteme bei 26,1%. Nach Verwendung winkelstabiler Platten-Schrauben-Systeme traten keine Komplikationen auf (p=0,022). Komplikationen nach Versorgungen von iliosakralen Luxationen konnten nicht beobachtet werden. In 5,7% der Beckenfrakturen konnte mittels mikrobiologischer Untersuchung eine Infektion nachgewiesen werden (siehe Tabelle 50 im Anhang). Ein Zusammenhang zwischen der Weichteilintegrität der Beckenfrakturen und dem Vorliegen eines Keimgehaltes konnte nicht nachgewiesen werden. Tabelle 34: Übersicht der operativ versorgten Beckenfrakturen bei Hunden und Katzen sowie aufgetretene Komplikationen. Hunde Platte K Katzen Platte K 62A11 Zugschraube (4) 62A12 Zugschraube 62A21 Zugschraube Zugschraube (4) 62A31 Zugschraube (2) 62A33 Zugschraube 62A335 Zugschraube 62B1 Platte (2) DCP SOP 62B11 Platte (2) SOP (2) Platte (2) DCP SOP 62B115 Platte + Bohrdraht SOP 62B12 Platte SOP Platte (1) DCP Platte + Schraube SOP Platte + DCP(Steg) Drahtcerclage Platte + Bohrdraht SOP + Schraube 62B2 Platte T-DCP 1 62B22 Platte (2) DCP DCP(Steg) 62B23 Platte SOP

120 Ergebnisse C FKHR (2) 62C21 FKHR Platte SOP Platte + Bohrdraht SOP Platte + Schraube SOP (2) RP FKHR + Schraube 62C215 FKHR 62C22 FKHR 62C31 Bohrdraht FKHR (3) Platte + Bohrdraht AP FKHR + Bohrdraht + Drahtcerclage 62C315 Zugschraube Platte (2) DCP AP 1 62C32 Platte AP 62C325 FKHR 63A12 FKHR + Schraube 63A135 Zugschraube 63A21 Zugschraube 63A22 Zugschraube (2) 63A23 FKHR + Schraube Zugschraube 63A31 Zugschraube 63A32 Zugschraube (2) FKHR + Schraube 63A335 Zugschraube 63B111 Platte + Schraube DCP Platte SOP Bohrdraht + Drahtcerclage Schraube + Drahtcerclage Platte + Schraube DCP 63B112 Platte + Schraube SOP Drahtcerclage Platte (3) DCP SOP

121 Ergebnisse B113 Platte LCP FKHR + Bohrdraht 63B131 Platte + Platte DCP + DCP 1 63B211 Drahtcerclage Platte Platte + Schraube (2) RP 1 SOP SOP DCP 63B2115 Platte + Schraube SOP Bohrdraht + Schraube 63B213 Zugschraube 63B2135 Platte + Schraube DCP 63B221 Platte SOP 63B232 Platte SOP 63B332 Platte + Platte DCP + DCP 1 63C1131 FKHR 63C1211 Zugschraube 63C2211 FKHR FKHR + Schraube 63C3112 Platte SOP 63C3113 FKHR + Schraube 63C3121 Platte + Bohrdraht AP 63C3122 Platte + Platte DCP + AP 1 63C3212 Zugschraube Zugschraube + FKHR 63C3311 Platte + Schraube RP Ergebnisse Von 74 Hunden mit Frakturen des Beckens konnte zu 36 Patienten (48,6%) keine Information mehr eingeholt werden. 27 Patientenbesitzer (36,5%) konnten telefonisch über das Ergebnis der Frakturversorgung befragt werden. Elf Patienten (14,9%) konnten zu einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung noch einmal in der Klinik vorgestellt werden. Von 101 Katzen mit Frakturen des Beckens konnten 54 Katzenbesitzer (65,8%) nicht erreicht werden. 20 Patienten (24,4%) wurden telefonisch befragt und acht Patienten

122 Ergebnisse 112 (9,8%) wurden zu einer klinischen und röntgenologischen Kontrolle noch einmal in der Klinik vorstellig. Gruppe B 73,1% der telefonisch befragten Hundebesitzer waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Es konnte von keinen Lahmheiten und Einschränkungen in der Bewegung berichtet werden. 19,2% wiesen eine gelegentlich auftretende Lahmheit auf. Bei 7,7% der Hunde mit Beckenfrakturen traten Komplikationen in der Frakturheilung auf (unbefriedigendes Ergebnis). Die Besitzer entschlossen sich gegen eine erneute operative Versorgung und für eine Euthanasie ihres Tieres. Alle befragten Katzenbesitzer waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Tabelle 35: Abweichende Befunde der telefonischen Befragung (Gruppe B, Beckenfrakturen). Legende siehe Fragebogen im Anhang S Gruppe Tierart Zufriedenheit Lahmheitsgrad Einschränkungen B332 1 Hund 1 1 Im Gangbild 63C Hund 1 1 Im Gangbild 62C31 2 Hunde 1 1 1x Im Gangbild, 1x Euthanasie 63C Hund 1 1 Im Laufen 62C315 1 Hund B1 1 Hund Euthanasie, aufgrund Implantatkomplikation nach zusätzlicher Femurfraktur 62C21 1 Hund Euthanasie Gruppe C Hunde 54,5% der kontrollierten Frakturen des Beckens erhielten eine sehr gute klinische Bewertung. 45,5% konnten mit einem guten Behandlungsergebnis bewertet werden.

123 Ergebnisse 113 Orthopädische Untersuchung Alle Tiere zeigten während der orthopädischen Untersuchung eine Belastung der betroffenen Extremität sowohl im Stand als auch im Schritt und Trab. 18,2% wiesen eine Lahmheit Grad 1 sowohl im Schritt als auch im Trab auf. Fehlstellungen der Extremitäten (Abduktion), Muskelatrophie sowie Schmerzhaftigkeit des ehemaligen Frakturbereiches fielen bei je einem Hund auf. Implantatentfernungen erfolgten in keinem der Fälle. Röntgenologische Untersuchung Bis auf eine konservativ therapierte Sitzbeinkörperfraktur zeigten alle eine vollständige Konsolidierung des ehemaligen Frakturspaltes. 27,3% wiesen Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung auf. Frakturheilungsstörungen in Form von Pseudarthrosen oder Nonunions konnten bei keiner Kontrolle beobachtet werden. 18,2% zeigten osteophytäre Zubildungen im Hüftgelenk im Vergleich zu den Röntgenbildern vor der operativen Versorgung der jeweiligen Fraktur. Katzen 50% der kontrollierten Frakturen des Beckens erhielten eine sehr gute klinische Bewertung. 25% konnten mit einem guten Behandlungsergebnis bewertet werden und 25% erhielten ein unbefriedigendes Ergebnis, aufgrund von Lockerungen der Implantate. Orthopädische Untersuchung In der orthopädischen Untersuchung belasteten alle untersuchten Katzen die betroffene Extremität sowohl im Stand, als auch bei Bewegung im Untersuchungsraum. Eine Katze zeigte eine Lahmheit Grad 1. 37,5% zeigten eine Schmerzhaftigkeit im Bereich der Frakturzone. Eine Katze zeigte eine knöcherne Umfangsvermehrung (12,5%), drei weitere eine Muskelatrophie (37,5%). In 16,6% der vorgestellten Frakturen wurde das Implantat bereits entfernt.

124 Ergebnisse 114 Röntgenologische Untersuchung 25% der nachuntersuchten Katzen zeigten osteophytäre Zubildungen im Hüftgelenk. 62,5% zeigten Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung. Eine konservativ therapierte Sitzbeinkörperfraktur zeigte in der Röntgenkontrolle noch keine vollständige Konsolidierung. Insgesamt konnten zwei Implantatlockerungen nach Darmbeinsäulenfrakturen, mittels DCP operativ versorgt, röntgenologisch nachgewiesen werden. Bei einer Komplikation lag zusätzlich eine überschießende Kallusbildung mit Einengung des Beckenkanals vor. Goniometrie der Hinterextremitäten nach Frakturen des Beckens Eine Auflistung der Werte der goniometrischen Messungen ist der Tabelle 63 im Anhang zu entnehmen. Nach Frakturen des Beckens konnten keine statistisch signifikanten Einschränkungen in der Gelenkbeweglichkeit von Hüfte, Knie und Tarsus nachgewiesen werden (p>0,05). Ein Hund schied aufgrund seiner Abwehrbereitschaft aus den goniometrischen Messungen aus. 4.5 Frakturen des Femur In den Jahren wurden 66 Hunde mit 68 Frakturen und 101 Katzen mit 109 Frakturen des Os femoris in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt. Von 66 Hunden und 101 Katzen wiesen zwei Hunde und acht Katzen eine beidseitige Fraktur des Oberarms auf.

125 Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 21: Anzahl der Femurfrakturen in den Jahren bei Hunden und Katzen Fraktureinteilung Das proximale Femur war zu 27,7% von Frakturen betroffen. Katzen waren mit 73,5% häufiger betroffen, als Hunde (26,5%). Sowohl bei der adulten Katze als auch beim adulten Hund traten die transcervicalen Frakturen am häufigsten mit 34,7% gefolgt von Frakturen an der Basis des Femurkopfhalses mit 18,4% auf. Frakturen der proximalen Wachstumsfuge beim Jungtier konnten zu 36,7% beobachtet werden (19,1% Hunde, 33% Katzen). Hierbei handelte es sich immer um SH-Typ I-Frakturen (sieben Hunde und elf Katzen) des proximalen Femur. Die Diaphyse war mit 52% der am häufigsten von Frakturen betroffene Abschnitt des Femur. Einfache Frakturen des Femurschaftes (Querfrakturen, Schrägfrakturen, Spiralfrakturen) kamen zu 29,3% vor (acht Hunde, 19 Katzen). Mit 42,4% waren die Keilfrakturen die häufigsten Frakturen der Diaphyse (20 Hunde und 19 Katzen). Komplexe Frakturen waren seltener mit 18,5% (vier Hunde und 13 Katzen). 9,8% der Femurschaftfrakturen konnten, aufgrund des Fehlens einer zweiten Ebene, nicht weiter klassifiziert werden (sieben Hunde und zwei Katzen). Am distalen Femur konnten mit 19,2% am seltensten Frakturen ermittelt werden. Bei 55,9% handelte es sich um Jungtiere mit Frakturen der distalen Wachstumsfuge (sieben Hunde und 12 Katzen). In 63,2% der Fälle wurden SH-Typ I-Frakturen, in 36,8% SH-Typ II-Frakturen ermittelt. Bei den adulten Hunden und Katzen waren die

126 Ergebnisse 116 distalen extraartikulären Frakturen des Femur mit 73,3% am häufigsten. Femurfrakturen mit Beteiligung des Kniegelenkes traten mit 1,1% bei Hunden und Katzen auf. Offene Frakturen kamen mit einer Häufigkeit von 4% vor. Eine weitere Unterteilung der offenen Frakturen erfolgte nicht proximale Epiphyse/Metaphyse Diaphyse distale Epiphyse/Metaphyse Hunde Katzen Abbildung 22: Lokalisation der Frakturen am Femur bei Hunden und Katzen. Eine genaue Klassifizierung der Femurfrakturen bei Hunden und Katzen sind der Tabelle 36 zu entnehmen. Tabelle 36: Klassifizierung der Femurfrakturen bei Hunden und Katzen nach UNGER (1990) sowie SALTER und HARRIS (1963). Hunde Katzen Gesamt SH-I-P A B B B C3 1 1

127 Ergebnisse A A B B B C C C A A B C2 1 1 SH-I-D SH-II-D Geschlecht Unter den Femurfrakturen befanden sich 62% männliche Tiere (38 Hunde, 71 Katzen) und 35% weibliche Tiere (30 Hunde, 32 Katzen). Von den männlichen Tieren waren 54% zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert (sieben Hunde, 52 Katzen), von den weiblichen Tieren 35% (acht Hunde und 14 Katzen). Bei sechs Katzen konnte kein Geschlecht ermittelt werden (3%). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation ermittelt werden.

128 Ergebnisse Hunde Katzen 10 0 männlich männlich kastriert weiblich weiblich kastriert Abbildung 23: Geschlechtsverteilung bei Hunden und Katzen mit Femurfraktur Alter Das durchschnittliche Alter der Hunde mit einer Femurfraktur betrug 2,8 Jahre (Median: 3,1 Jahre). Bei den Katzen lag das durchschnittliche Alter ebenfalls bei 2,8 Jahren (Median: 1,3 Jahre). 40,7% der Hunde und Katzen waren jünger als ein Jahr (33 Hunde, 39 Katzen). Eine weitere Unterteilung der Einjährigen ist der Tabelle 37 zu entnehmen. 38,4% gruppierten sich in der Altersklasse 2 mit einem Alter zwischen einem Jahr und fünf Jahren (23 Hunde, 45 Katzen). Zwischen sechs und zehn Jahren waren 9,6% der Patienten (zehn Hunde, sieben Katzen). 4,5% der Hunde und Katzen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung älter als zehn Jahre (zwei Hunde, sechs Katzen). Bei 12 Katzen konnte kein Alter ermittelt werden (6,8%). Eine Unabhängigkeit zwischen dem Alter und der Frakturlokalisation kann statistisch abgelehnt werden (p=0,0175). 58,3% der Tiere unter einem Jahr wiesen Frakturen der Knochenendstücke auf, während 61,5% der Tiere älter als ein Jahr Frakturen im Bereich der Diaphyse aufwiesen.

129 Ergebnisse 119 Tabelle 37: Anzahl der Femurfrakturen von Hunden und Katzen im ersten Lebensjahr. Hunde Katzen Gesamt n % n % n % < 3 Monate 7 21,2 1 2, Monate 17 51, , ,8 7 9 Monate 6 18,2 9 23, , Monate 3 9,1 8 20, ,3 Gesamt Rassen Das durchschnittliche Gewicht der Katzen zum Zeitpunkt der Frakturentstehung betrug 4,2 kg (Median: 4,2kg). Mit einer Häufigkeit von 86,2% waren überwiegend Katzen der Rasse Europäisch Kurzhaar vertreten. Weiterhin wurden sechs Maine Coon (5,5%), fünf British Kurzhaar (4,6%), drei Norwegische Waldkatzen (2,8%) und eine Perserkatze (0,9%) mit einer Fraktur des Unterarmes vorstellig. Bei den Hunden lag das durchschnittliche Gewicht bei 14,7 kg (Median: 9,2kg). Am häufigsten mit 33,8% waren die kleinen Hunderassen mit einem Gewicht zwischen sechs und 15kg. Große Hunderassen mit einem Gewicht größer als 31 kg waren mit einer Häufigkeit von 30,9% betroffen. 14,7% nahmen die Zwergrassen mit einem Gewicht kleiner als fünf Kilogramm ein. Die mittelgroßen Hunderassen (16-30kg) waren mit einer Häufigkeit von 10,3% vertreten. Sieben Mischlinge konnten aufgrund des jungen Alters zum Zeitpunkt der Frakturentstehung nicht in eine Gewichtsklasse eingeteilt werden, da die Ursprungsrassen nicht angegeben waren (10,3%). Tabelle 38 zeigt die Hunderassen mit Femurfrakturen eingeteilt in die vier Gewichtsklassen.

130 Ergebnisse 120 Tabelle 38: Rasse- und Gewichtsverteilung der Femurfrakturen bei Hunden. < 5kg 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Yorkshire Terrier 3 Mischling 9 Mischling 5 Deutscher Schäferhun d Chihuahua 3 Dachshund 3 Englischer Cocker Spaniel 1 Mischling 3 Shih Tzu 1 Fox Terrier 2 Border Collie 1 Labrador Retriever Mischling 1 Jack Russel 2 Rhodesian Terrier Ridgeback Prager 1 Französisch 1 Münsterlän Rattler e Bulldogge der Havaneser 1 Deutscher 1 Irish Red 1 Jagdterrier Setter Mops 1 Neufundlän 1 der Kleinpudel 1 Hovawart 1 Puli 1 Rottweiler 1 Manchester Terrier Cairn Terrier 1 Bullterrier 1 1 Briard Komondor 1 Deutsche 1 Dogge Gesamt Ursache Bei 42,4% der Femurfrakturen konnte keine Ursache durch die Besitzer beobachtet werden. Besonders bei Katzen mit Freigang (90,1%) war keine Ursache bekannt. Am häufigsten nannten die Tierbesitzer Unfälle im Straßenverkehr (28,4%) sowie Stürze aus der Höhe (19,8%). Bissverletzungen, Jagdunfälle sowie Tritt-, Schlag- und Quetschverletzungen waren mit 6,8% für Femurfrakturen ursächlich.

131 unbekannt Sturz Unfall im Straßenverkehr Tritt-/Schlag- /Quetschverletzung Sonstiges Jagdunfall/Schussverle tzung Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 24: Ursache für Femurfrakturen bei Hunden und Katzen Weitere Verletzungen 48,5% der Hunde und 44,5% der Katzen mit Frakturen des Femur wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 45,7% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten waren zusätzliche Verletzungen nach einem anamnestischen Unfall im Straßenverkehr sowie nach Sturz (p=0,016). Mit einem Prozentsatz von 32,9 waren Verletzungen des Bewegungsapparates, gefolgt von Verletzungen der Weichteile mit 26,4% am häufigsten. Zwei Hunde und acht Katzen wiesen eine beidseitige Fraktur des Oberschenkels auf. Verletzungen des Thorax konnten in 15,7% der Fälle nachgewiesen werden. Im Schock befanden sich 13,6% der Tiere bei Vorstellung. Traumata des Schädels wurden bei 6,4% gefunden. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit zur Frakturursache ist der Tabelle 39 zu entnehmen.

132 Autounfall Sturz Jagd-/ Schussverletzung Tritt-/ Schlag-/ Quetschverletzung Bissverletzung unbekannt Gesamt Ergebnisse 122 Tabelle 39: Frakturursache sowie zusätzliche Verletzungen bei Hunden und Katzen mit Femurfrakturen. Schock Schädel-Hirn-Trauma Unterkiefersymphysiolyse 1 1 Kieferfrakturen 1 1 Epistaxis Zunge 1 1 Abrasionsverletzungen Hautwunden Fettgewebstrauma 1 1 Bauchbruch 1 1 Blasenruptur 1 1 Schwanzabriss Lungenkontusionen Pneumothorax Zwerchfellruptur Liquidothorax 1 1 Rippenfrakturen 1 1 Femurfraktur Wirbelfraktur Tibiafraktur Metatarsalknochenfrakturen 1 1 Radius/Ulnafrakturen 2 2 Hüftluxation Tarsalgelenksluxationsfraktur 1 1 Beckenfrakturen Ischiadicusläsion 1 1 Gesamt

133 Ergebnisse Frakturversorgung und Komplikationen Eine Frakturversorgung erfolgte im Durchschnitt 3,3 Tage nach Frakturentstehung (Median: 2,0 Tage). 85,3% der 177 Femurfrakturen wurden operativ versorgt. In 79,5% der Fälle wurde eine Osteosynthese durchgeführt. Bei einer Katze erfolgte eine Amputation der betroffenen Hintergliedmaße. In 20% erfolgte eine FKHR. Während 2,3% der vorgestellten Femurfrakturen konservativ therapiert wurden, erfolgte bei 12,4% keine Therapie, da entweder keine Versorgung von den Besitzern erwünscht wurde oder aufgrund der schlechten Prognose durch zusätzliche Verletzungen eine Euthanasie durchgeführt werden musste. Tabelle 40 zeigt die zum Einsatz gekommenen Osteosyntheseverfahren in Abhängigkeit der Lokalisation der Fraktur. Zusätzlich wurden die verwendeten Platten sowie die aufgetretenen Komplikationen protokolliert. 71,1% der proximalen Femurfrakturen wurden operativ mittels FKHR, 24,4% mittels Bohrdrähten sowie 4,4% mittels Drahtzuggurtung (Apophysiolysen des Trochanter major) versorgt. Komplikationen konnten in 3 Fällen (6,7%) der proximalen Femurfrakturen beobachtet werden (1 x Implantatbruch mit erneuter Fraktur, 1 x Lockerung der Bohrdrähte, 1 x unvollständige Resektion des Femurkopfhalses). In allen drei Komplikationen war ein erneuter operativer Eingriff erforderlich. In zwei Fällen erfolgte eine FKHR, in einem Fall eine Nachresektion des Femurkopfhalses. Ein Hund wies vier Wochen nach der zweiten Operation immer noch eine kontinuierliche Lahmheit auf. Es wurde der Verdacht auf eine Osteomyelitis gestellt und mit einer Antibiose therapiert. Eine weitere Vorstellung erfolgte nicht. Die beiden anderen Komplikationen verheilten nach der zweiten Operation erfolgreich. Frakturen der Diaphyse wurden in 75% mittels Plattenosteosynthese versorgt. 57,9% der verplatteten Frakturen waren Kombinationsosteosynthesen (75,8% intramedulläre Bohrdrähte, 15,2% Zugschrauben, 9,1% Bohrdrähte). In 47,4% kamen winkelstabile (29,6% LCP, 70,4% SOP), in 52,6% nichtwinkelstabile Plattensysteme (50% DCP, 46,7% DCP-Steg, 3,3% Rekonstruktionsplatten) zum Einsatz. 13,2% der Femurschaftfrakturen wurden mittels intramedullärem Bohrdraht, 2,6% mittels Fixateur externe operativ versorgt. Die restlichen 9,2% der operativ versorgten Schaftfrakturen verteilten sich auf Kombinationsosteosynthesen mit

134 Ergebnisse 124 Zugschrauben, Bohrdrähten und Drahtcerclagen. Bei einer Katze mit einer Fraktur vom Typ 32C3 wurde eine Amputation durchgeführt. Frakturen im Bereich der Diaphyse zeigten mit 21,1% häufiger Komplikationen als Frakturen im Bereich der Knochenendstücke (p=0,022). In 62,5% kam es zu Lockerungen der Implantate, in 18,8% zum Ausbruch der Implantate mit erneuter Fraktur, in 6,3% zu einer Fraktur nach Implantatentfernung, in 6,3% zur Ausbildung einer Pseudarthrose und in weiteren 6,3% zur Implantatverbiegung. In 56,3% der Komplikationen erfolgte eine erneute operative Versorgung der Diaphyse des Femur. Die Komplikationsrate lag nach Einsatz nicht winkelstabiler Plattensysteme bei 16,1% und nach Verwendung winkelstabiler Platten-Schrauben-Systemen bei 26,9%. Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Frakturlokalisation sowie dem Einsatz einer bestimmten Platte ermittelt werden. Distale Frakturen des Oberschenkels wurden mit 86,2% überwiegend mittels Bohrdrähten fixiert. Zweimal erfolgte die Versorgung mittels Plattenosteosynthese und intramedullärem Bohrdraht (6,9%). Die Versorgung intraartikulärer Frakturen erfolgte mittels Zugschraube und Bohrdrähten (6,9%). Bei einer distalen SH-Fraktur Typ II trat eine Lockerung der Bohrdrähte auf (3,4%). Eine erneute operative Versorgung war erforderlich. Keimgehalte konnten in 7,9% der Femurfrakturen nachgewiesen werden (siehe Tabelle 50 im Anhang). Ein Zusammenhang zwischen der Weichteilintegrität der Femurfrakturen und dem Vorliegen eines Keimgehaltes konnte nicht nachgewiesen werden. Tabelle 40: Frakturversorgung der Femurfrakturen bei Hunden und Katzen sowie aufgetretene Komplikationen. Hunde Platte K Katzen Platte K 31A1 Drahtzuggurtung Drahtzuggurtung + Bohrdraht 31B1 FKHR FKHR (6) 31B2 Bohrdraht Bohrdrähte (2) FKHR (2) FKHR (11)

135 Ergebnisse B3 FKHR + Drahtzuggurtung 31C3 FKHR + Bohrdraht 32 Platte + Bohrdraht LCP 1 Platte + IM-Fixation DCP 32A2 Schraube + Bohrdraht Platte (6) DCP (3) DCP(Steg) (2) SOP Schraube + IM- Fixation IM-Fixation (2) Schraube + Bohrdraht Platte + Schraube DCP(Steg) 32A3 Bohrdrähte (2) Bohrdrähte Platte (2) LCP (2) 1 Platte (4) DCP (3) 1 SOP IM-Fixation 1 IM-Fixation (2) 1 Platte + IM-Fixation LCP 1 Platte + Schraube DCP Platte + IM-Fixation DCP(Steg) 32B1 Platte RP Platte SOP 1 Platte + Schraube SOP IM-Fixation Platte + IM-Fixation SOP Platte + Bohrdraht DCP (2) DCP(Steg) 1 Platte + Schraube DCP(Steg) Platte + IM-Fixation DCP 32B2 Platte (4) SOP (3) Platte SOP DCP(Steg) IM-Fixation Platte + IM-Fixation (3) DCP(Steg) SOP LCP Platte + IM-Fixation SOP (2) DCP(Steg) 1 Platte + DCP(Steg) Zugschraube + Drahtcerclage Platte + IM-Fixation SOP

136 Ergebnisse Bohrdraht 32B3 Bohrdraht + Drahtcerclage Platte (3) DCP SOP LCP Platte + IM-Fixation DCP 1 IM-Fixation (2) 1 (4) DCP(Steg) (2) LCP 1 Platte + IM-Fixation (5) DCP (2) SOP (3) 1 32C1 Platte + Bohrdraht LCP Platte + IM-Fixation SOP 32C2 Platte + Bohrdraht SOP 1 Fix ex + Bohrdraht + Schraube + IM- Fixation + Drahtcerclage 32C3 IM-Fixation Platte (2) DCP(Steg) 1 (2) Platte + IM-Fixation SOP Amputation (2) DCP Fix ex + IM-Fixation 1 33A1 Bohrdrähte (4) Bohrdrähte (2) 33A3 Platte + IM-Fixation LCP Bohrdrähte Platte + IM-Fixation DCP 33B2 Schraube + Bohrdraht 33C2 Schraube + Bohrdraht SH1P Bohrdrähte (5) 2 Bohrdrähte (3) FKHR (2) FKHR (8) 1 SH1D Bohrdrähte (3) Bohrdrähte (8) SH2D Bohrdrähte (4) Bohrdrähte (3) Ergebnisse Von 66 Hunden mit Frakturen des Femur konnte zu 32 Patienten (48,5%) keine Information mehr eingeholt werden. 22 Patientenbesitzer (33,3%) wurden telefonisch

137 Ergebnisse 127 über das Ergebnis der Frakturversorgung befragt, während zwölf Patienten (18,2%) noch einmal zu einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung in der Klinik vorgestellt werden konnten. Unter Berücksichtigung der Patienten mit beidseits gebrochenen Oberschenkeln konnte somit zu 33 Frakturen keine Informationen eingeholt werden. 22 Frakturen wurden telefonisch befragt und 13 Frakturen wurden klinisch und röntgenologisch nachuntersucht. Von 101 Katzen mit Frakturen des Femur konnten 58 Katzenbesitzer (57,4%) mit 63 Frakturen nicht erreicht werden. 30 Patienten (29,7%) mit 32 Frakturen wurden telefonisch befragt, während 13 Patienten (12,9%) mit 14 Frakturen noch einmal zu einer klinischen und röntgenologischen Kontrolle in der Klinik vorstellig wurden. Gruppe B 45,5% der telefonisch befragten Hundebesitzer waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Alle berichteten, dass diese keine Lahmheiten oder Einschränkungen in der Bewegung aufwiesen. 36,3% der Hundebesitzer berichteten von einer gelegentlich auftretenden Lahmheit. Bei 18,2% der Hunde mit Femurfrakturen traten Frakturheilungsstörungen auf (unbefriedigendes Ergebnis). Diese Besitzer entschlossen sich gegen eine erneute operative Versorgung und für eine Euthanasie ihres Tieres (4 x Plate and Rod Fixation). 90,6% der telefonisch befragten Katzenbesitzer waren mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Es konnte von keinen Lahmheiten und Einschränkungen in der Bewegung berichtet werden. Drei Katzen (9,4%) wiesen eine leichte Lahmheit auf und zeigten überwiegend Einschränkungen im normalen Gangbild. Eine genaue Auflistung der abweichenden Befunde ist der Tabelle 41 zu entnehmen.

138 Ergebnisse 128 Tabelle 41: Abweichende Befunde der telefonischen Befragung (Gruppe B, Femurfrakturen). Legende siehe Fragebogen im Anhang S Gruppe Tierart Zufriedenheit Lahmheitsgrad Einschränkungen A1 1 Hund 1 1 Im Gangbild 31B2 2 Hunde x im Gangbild 32A3 1 Katze 1 1 Im Gangbild 32A2 1 Katze 1 1 Im Gangbild 32 1 Hund 1 1 Im Gangbild 32B1 1 Hund 1 1 Im Gangbild 32B2 1 Hund 1 1 Nach Belastungsphasen SH2D 1 Hund 1 1 Im Gangbild SH1P 1 Hund 1 1 Im Gangbild 31B1 1 Katze 1 1 Im Gangbild Gruppe C Hunde 23,1% der kontrollierten Frakturen des Oberschenkels erhielten eine sehr gute klinische Bewertung. 61,5% wurden mit einem guten Behandlungsergebnis und 15,4% mit einem unbefriedigenden Ergebnis bewertet. Orthopädische Untersuchung Alle Tiere belasteten während der orthopädischen Untersuchung die betroffene Extremität sowohl im Stand als auch im Schritt. Ein Hund wies jedoch eine komplette Entlastung der Hinterextremität im Trab auf. 46,2% zeigten eine Lahmheit im Schritt und Trab (im Schritt: 4 x Grad 1, 1 x Grad 2, 1 x Grad 3, im Trab: 3 x Grad 1, 2 x Grad 2, 1 x Grad 4). Fehlstellungen der Extremitäten fielen in 22,2% der Fälle auf (2 x Valgus, 1 x Abduktion, 1 x Hyperextension). Drei Hunde (23,1%) wiesen eine Muskelatrophie

139 Ergebnisse 129 auf. Ein Hund (7,7%) zeigte eine deutliche Umfangsvermehrung der umgebenden Weichteilmasse. In 23,1% der vorgestellten Frakturen wurde das Implantat bereits entfernt. Implantate waren in 12,5% der Fälle zu palpieren. Röntgenologische Untersuchung Alle Frakturen wiesen röntgenologisch eine vollständige Konsolidierung des ehemaligen Frakturspaltes auf. 7,7% zeigten Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung. Frakturheilungsstörungen in Form von Pseudarthrosen oder Nonunions konnten bei keiner Kontrolle beobachtet werden. Knochenlysen im Bereich der Implantate waren in 2 Fällen (15,4%) vorhanden. Ein Implantat wurde entfernt. Mittels mikrobiologischem Tupfer konnte ein geringgradiger Keimgehalt an Enterococcus species sowie Staphylococcus pseudintermedius nachgewiesen werden. 69,2% zeigten osteophytäre Zubildungen im Kniegelenk, im Vergleich zum Röntgenbild vor der operativen Versorgung der jeweiligen Fraktur. Katzen 50% der kontrollierten Frakturen des Oberschenkels erhielten eine sehr gute klinische Bewertung. 42,9% konnten mit einem guten Behandlungsergebnis bewertet werden und 7,1% erhielten ein unbefriedigendes Ergebnis. Orthopädische Untersuchung In der orthopädischen Untersuchung belasteten alle untersuchten Katzen die betroffene Extremität. Zwei Katzen (14,3%) wiesen eine Lahmheit Grad 2 bei Freigang im Behandlungszimmer auf. 35,7% reagierten schmerzhaft bei Palpation des ehemaligen Frakturbereiches. Muskelatrophien konnten bei der Hälfte der kontrollierten Katzen festgestellt werden. Bei allen Nachuntersuchungen waren die Implantate noch vorhanden.

140 Ergebnisse 130 Röntgenologische Untersuchung 35,7% der nachuntersuchten Katzen zeigten osteophytäre Zubildungen in angrenzenden Gelenken. Die Hälfte der Femurfrakturen wiesen Kalluszubildungen infolge einer sekundären Frakturheilung auf. Eine Fraktur (31C3) zeigte eine Pseudarthrose mit deutlich sichtbarem Frakturspalt. Goniometrie der Hinterextremitäten nach Femurfrakturen Eine Auflistung der gemessenen Werte ist der Tabelle 64 im Anhang zu entnehmen. Nach Frakturen des Femur waren statistisch signifikante Einschränkungen in der Extension (p=0,001) als auch in der ROM des Kniegelenkes (p=0,005) festzustellen. Einschränkungen in der Beweglichkeit des Hüft- und des Tarsalgelenkes lagen nicht vor. Bei zwei Katzen sowie einem Hund konnte aufgrund von Unkooperativität keine goniometrische Messung im Wachzustand erfolgen. Ein Hund und fünf Katzen mit beidseitiger Femurfraktur wurden nicht berücksichtigt, da kein Vergleichswert vorlag Frakturen von Tibia und Fibula In den Jahren wurden 71 Hunde mit 73 Frakturen und 60 Katzen mit 63 Frakturen von Tibia und/oder Fibula in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt. Von den 71 Hunden und 60 Katzen wiesen zwei Hunde und drei Katzen eine beidseitige Fraktur der Unterschenkel auf.

141 Ergebnisse Hunde Katzen Abbildung 25: Anzahl der Frakturen von Tibia und Fibula in den Jahren bei Hunden und Katzen Fraktureinteilung Frakturen der proximalen Tibia konnten beim Hund mit 17,8% und bei der Katze mit 1,6% nachgewiesen werden. Die proximale Wachstumsfuge war dabei lediglich bei einem Anteil von 2,2% der Tibiafrakturen betroffen. In 28,6% der proximalen Tibiafrakturen handelte es sich um Apophysiolysen der Tuberositas tibiae. Frakturen mit Beteiligung des Kniegelenkes traten mit einer Häufigkeit von 1,5% auf. Frakturen der Diaphyse waren sowohl beim Hund als auch bei der Katze mit 67,6% die häufigsten Frakturen der Tibia (54 Hunde und 38 Katzen). Frakturen der distalen Tibia traten bei der Katze mit 33,3% häufiger auf als beim Hund mit 6,8%. Frakturen mit Beteiligung des Tarsalgelenkes traten sowohl beim Hund als auch bei der Katze selten auf (9,6%). Bei den Gelenksfrakturen handelte es sich bei 46,2% um Frakturen des Malleolus lateralis und bei 38,5% um Frakturen des Malleolus medialis. Die restlichen 15,3% fielen auf Gelenksfrakturen ohne Beteiligung der Malleoli. Die distale Wachstumsfuge der Tibia war mit 76,9% häufiger von Frakturen betroffen als die proximale Epiphysenfuge. Eine genaue Klassifizierung der Unterschenkelfrakturen bei Hunden und Katzen sind der Tabelle 42 zu entnehmen. Zusätzlich konnten vier isolierte Frakturen der Fibula ohne gleichzeitige Fraktur der Tibia ermittelt werden (ein Hund und drei Katzen).

142 Ergebnisse 132 Beim Hund konnten in 12,3%, bei der Katze in 28,6% offene Frakturen beobachtet werden. Die Gradeinteilung wurde in 70,4% der offenen Tibiafrakturen nicht notiert, in 18,5% konnten offene Frakturen vom Grad 1, in 11,1% vom Grad 2 ermittelt werden proximale Epiphyse/Metaphyse Diaphyse 5 21 distale Epiphyse/Metaphyse Hunde Katzen Abbildung 26: Lokalisation der Frakturen an Tibia und Fibula bei Hunden und Katzen. Tabelle 42: Klassifizierung der Tibia- und Fibulafrakturen bei Hunden und Katzen nach UNGER (1990) und SALTER und HARRIS (1963) exkl. der vier isolierten Fibulafrakturen. Hunde Katzen Gesamt A A B A A A B B B

143 Ergebnisse C C C A B B C C2 1 1 SH-I-P 2 2 SH-I-D SH-II-P 1 1 SH-II-D 2 2 Gesamt Geschlecht Unter den Tibia- und Fibulafrakturen befanden sich 52,9% männliche Tiere (31 Hunde, 41 Katzen) und 44,1% weibliche Tiere (42 Hunde, 18 Katzen). Von den männlichen Tieren waren 41,7% (zwei Hunde, 28 Katzen), von den weiblichen Tieren 33,3% (acht Hunde und 12 Katzen) zum Zeitpunkt der Frakturentstehung kastriert. Bei vier Katzen war das Geschlecht unbekannt (2,9%). Es konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Geschlecht und der Frakturlokalisation ermittelt werden Hunde Katzen 0 männlich männlich kastriert weiblich weiblich kastriert Abbildung 27: Geschlechtsverteilung der Tibia- und Fibulafrakturen bei Hunden und Katzen.

144 Ergebnisse Alter Das durchschnittliche Alter der Hunde mit einer Tibia-/Fibulafraktur betrug 2,6 Jahre (Median: 1,0 Jahre). Bei den Katzen lag das durchschnittliche Alter bei 3,6 Jahren (Median: 1,3 Jahre). 43,4% der Hunde und Katzen waren jünger als ein Jahr (36 Hunde, 23 Katzen). Eine weitere Unterteilung der Einjährigen ist der Tabelle 43 zu entnehmen. 34,6% gruppierten sich in der Altersklasse 2 mit einem Alter zwischen einem Jahr und fünf Jahren (26 Hunde, 21 Katzen). Zwischen sechs und zehn Jahren waren 11% der Patienten (sieben Hunde, acht Katzen). 6,6% der Hunde und Katzen waren zum Zeitpunkt der Frakturentstehung älter als zehn Jahre (drei Hunde, sechs Katzen). Bei einem Hund und fünf Katzen konnte kein Alter ermittelt werden (4,4%). Sowohl bei den jüngeren Tieren, als auch bei den älteren Tieren waren die Frakturen häufiger im Bereich der Diaphyse lokalisiert (p=0,003). Tabelle 43: Anzahl der Tibia- und Fibulafrakturen von Hunden und Katzen im ersten Lebensjahr. Hunde Katzen Gesamt n % n % n % < 3 Monate 3 8,3 5 21,7 8 13,6 3 6 Monate 21 58,3 5 21, ,1 7 9 Monate 7 19,4 7 30, , Monate 5 13,9 6 26, ,6 Gesamt Rassen Das durchschnittliche Gewicht der Katzen zum Zeitpunkt der Frakturentstehung betrug 3,9 kg (Median: 4,0kg). Einen Überblick über die Katzenrassen mit Unterschenkelfrakturen ist der Tabelle 45 zu entnehmen. Bei den Hunden lag das durchschnittliche Gewicht bei 18,6kg (Median: 14,7kg). Am häufigsten mit 37,7% waren die kleineren Hunderassen mit einem Gewicht zwischen sechs und 15 kg betroffen. Mit 24,6% waren die großen Hunderassen mit einem Gewicht größer als 31 kg betroffen. 19,7% nahmen die mittelgroßen Hunderassen mit einem Gewicht von kg ein. 11,5% machten die Zwergrassen mit einem

145 Ergebnisse 135 Gewicht kleiner als fünf Kilogramm aus. Vier Mischlinge konnten aufgrund des jungen Alters zum Zeitpunkt der Frakturentstehung nicht in eine Gewichtsklasse eingeteilt werden, da die Ursprungsrassen nicht angegeben waren (6,6%). Tabelle 44 zeigt die Hunderassen mit Frakturen des Unterschenkels eingeteilt in die vier Gewichtsklassen. Tabelle 44: Rasse- und Gewichtsverteilung der Tibia- und Fibulafrakturen bei Hunden. < 5kg 6 15kg 16 30kg > 31kg Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Rasse Anzahl Yorkshire 2 Mischling 5 Mischling 3 Golden 5 Terrier Retriever Mischling 2 Dachshund 5 Bullterrier 3 Mischling 3 Shih Tzu 2 Jack Russel Terrier Malteser 1 West Highland White Terrier Bolonka 1 Französisch Zwetna e Bulldogge 5 Australian Shepherd 1 Labrador Retriever 2 Griffon 1 Deutsch Langhaar 2 Border Collie 1 Rottweiler Prager Rattler 1 Bullterrier 2 Shar Pei 1 Deutscher Schäferhun d Whippet 1 Englische Bulldogge 1 Großer Schweizer Sennenhun d Shiba 1 Dobermann 1 Manchester Terrier 1 Akita 1 Belgischer Schäferhun d Altdeutsche r Schäferhun d Rhodesian Ridgeback Neufundlän der Airedale Terrier Berner Sennenhun d

146 Ergebnisse 136 Deutscher 1 Boxer Gesamt Tabelle 45: Rasseverteilung der Katzen bei Tibia- und Fibulafrakturen. Katzenrassen Anzahl EKH 44 Perser 4 Maine Coon 3 unbekannt 3 Birma 2 Siam 1 Norwegische Waldkatze 1 British Kurzhaar 1 Europäische Wildkatze 1 Thai 1 Russisch Blau 1 Thai Bobtail 1 Gesamt Ursache Hauptursache für die Entstehung von Unterschenkelfrakturen beim Hund war der Unfall im Straßenverkehr (30,1%) gefolgt vom Sturz mit 21,9%. Bei der Katze war der Sturz aus der Höhe mit 23,8% die Hauptursache. Nur 11,1% der Katzen verunglückten im Straßenverkehr, wobei in 42,9% die Ursache unbekannt blieb. Auch beim Hund konnte in 17,8% der Fälle keine Ursache angegeben werden. Sowohl beim Hund als auch bei der Katze trat je eine pathologische Fraktur der Tibia auf, beim Hund infolge eines Osteosarkoms, bei der Katze als Folge eines malignen Blastoms. Eine genaue Übersicht der Ursachen ist der Abbildung 28 zu entnehmen.

147 Unfall Sturz Tritt-/Schlag- /Quetschverletzungen Bissverletzung minimale Traumata (im Spiel, beim Spaziergang etc.) pathologische Fraktur unbekannt Ergebnisse Hund Katze Abbildung 28: Ursache für Unterschenkelfrakturen bei Hunden und Katzen Weitere Verletzungen 27,8% der Hunde und 46% der Katzen mit Frakturen des Unterschenkels wiesen zusätzliche Verletzungen auf. 20% dieser Patienten waren polytraumatisiert. Am häufigsten waren zusätzliche Verletzungen nach einem anamnestischen Unfall im Straßenverkehr sowie nach Sturz (p=0,022). Mit einem Prozentsatz von 38,5 traten Verletzungen der Weichteile, gefolgt von Verletzungen des Bewegungsapparates mit 29,7% am häufigsten auf. Zwei Hunde und drei Katze wiesen eine beidseitige Fraktur des Unterschenkels auf. Verletzungen des Thorax konnten in 15,4% der Fälle nachgewiesen werden. Im Schock befanden sich 9,9% der Tiere bei Vorstellung. Eine genaue Auflistung der zusätzlichen Verletzungen in Abhängigkeit zur Frakturursache ist der Tabelle 46 zu entnehmen.

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