IHK Zertifikatslehrgang Bauschaden-Sachverständige
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- Alwin Schmidt
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1 IHK Zertifikatslehrgang Bauschaden-Sachverständige Anforderungen an einen Sachverständigen, Grundausstattung, Leistungsbilder, Gliederung von Gutachten Januar 2010 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier Dipl.-Ing. Marcus Hutfilz Dipl.-Ing. Stephanie Schuler Tel. 030 / Technische Universität Berlin Fakultät VI Institut für Bauingenieurwesen Fachgebiet Baustoffe und Baustoffprüfung Sekretariat TIB1-B4 Gustav-Meyer-Allee Berlin Tel. 030 / Fax 030 / hillemeier@me.com 1
2 10 Anforderungen an einen Sachverständigen 1 unabhängige und integere Persönlichkeit mit Intelligenz und breitem Bildungsspektrum 2 muß logisch denken und kreativ sein und er muß durch jahrelange, zielstrebig ausgerichtete Berufstätigkeit die erforderliche Berufserfahrung gesammelt haben muß über Fachwissen auf neuestem Stand verfügen muß über juristisches Grundwissen verfügen muß volks- und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse besitzen muß ein guter Psychologe sein muß stets lernfähig und weiterbildungswillig sein soll sein Handeln auch nach der Gerechtigkeit ausrichten muß sein Denken und Wissen richtig und vollständig, klar und für den Nichtfachmann geistig nachvollziehbar darstellen 2
3 Grundausstattung des Sachverständigen 1 Dokumentation Schreibunterlage und Papier, Selbstklebeetiketten, Stifte (wasserfest) Bleistift, Zimmermannsbleistift, Radiergummi, Anspitzer, Ölkreide, Farbspray Probenbeutel, Probenbehältnisse, Zahlenkarten Fotoapparat, ggf. Videokamera, Diktiergerät mit Batterien 2 Meßwerkzeuge Schiebelehre, Zollstock, Bandmaß Geodätenzollstock, Photomaßstab, Rissweitenmaßstab Messkeile, Wasserwaage, Lot, Richtscheit Kompaß 3
4 Grundausstattung des Sachverständigen 3 Werkzeuge Zimmermannshammer, Meißel, Stechbeitel, Feustel, Stemmzeug Flachzange, Taschenmesser Bohrmaschine, Kabeltrommel, Industriesauger Handfeger, Pinsel, Drahtbürste Spritzflasche Taschenlampe, Bauleuchte 4 Kleidung Schutzhandschuhe Knieschoner, Regenzeug, Schutzhelm 5 Meß- und Untersuchungstechnik Feuchtemeßgerät (elektronisch), Luftfeuchte- und Temperaturmessgerät Endoskop, Entfernungsmeßgerät (Laser) 4
5 Leistungsbild für Sachverständigenleistungen gemäß WTA-Merkblatt Grundlagenermittlung 1.1 Klären der Aufgaben 1.2 Festlegen von Aufgaben nach Art und Umfang Aufklärungsgespräch ä über Besonderheiten und spezielle Merkmale des Bauwerks 1.4 Aufstellen einer Übersicht der durchzuführenden Untersuchungen und Prüfungen 1.5 Abgrenzung ng zwischen zu untersuchenden und nicht zu untersuchenden Bauteilen 1.6 Ausarbeiten eines Leistungsrahmens 1.7 Beschreiben spezieller Untersuchungen, ggf. Angabe einschränkender Bedingungen 5
6 Leistungsbild 2 Soll Zustand und Abweichungen 2.1 Erkunden von technischen Daten hinsichtlich Gebrauchsfähigkeit, Dauerhaftigkeit und Tragwerkssicherheit 2.22 Ermitteln von Abweichungen von den anerkannten Regeln der Technik (Regelwerke, Pläne, Bauverträge) 2.3 Erkunden der Ausführungsqualität 2.4 Zusammenstellen von Besonderheiten aus Abnahmeprotokoll, Schriftverkehr, Bautagebuch 2.5 Dokumentieren vorliegender Inspektionen und Untersuchungen 2.6 Beschreiben von Nachbesserungen, Schutzmaßnahmen, Instandsetzungen, Verstärkungen und Umbauten 2.7 Erfassen von Einwirkungen aus Konstruktion, Nutzung, Umwelt und Lage 2.8 Folgerungen aus den Ermittlungen 6
7 Leistungsbild 3 Zustandsanalyse Ist- Zustand 3.1 Aufstellen des Fragenkatalogs zum Bauwerkszustand 3.2 Visuelle Feststellungen am Bauwerk mit Fotodokumentation und Ergebnisprotokoll 3.33 Festlegen von Art und Umfang der Untersuchungen am Bauwerk und im Labor 3.4 Bezeichnen der Untersuchungs- und Probenentnahmestellen 3.5 Kontrolle des Bohrprotokolls und visuelle Beurteilung der Bohrkerne 3.6 Darstellen der Eigenschaften als Tiefenprofil 3.7 Bewerten der Untersuchungsergebnisse 3.8 Gegenüberstellung von Einwirkungen und Materialverhalten 3.9 Diagnose einschl. Beantworten des eingangs aufgestellten Fragenkatalogs 3.10 Einschätzen der Gebrauchsfähigkeit, Dauerhaftigkeit und ggf. Tragwerkssicherheit 3.11 Folgerungen für Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen 7
8 Leistungsbild 4 Vorschläge und Entscheidungen angestrebter Soll - Zustand 4.1 Feststellen von Abweichungen zwischen Ist- Zustand und angestrebtem Soll- Zustand 4.2 Bewerten der Gebrauchsfähigkeit, Dauerhaftigkeit und Tragwerkssicherheit des instandzusetzenden Bauwerks 4.3 Hinweise auf Instandsetzungsrisiken, verbleibende Schädigungseinflüsse und Unterhaltungserfordernisse für das instandzusetzende Bauwerk 4.4 Aufklären des Auftraggebers über die Instandsetzungserfordernisse und -möglichkeiten 4.5 Instandsetzungskatalog 4.6 Festlegung von Schutz- und Entsorgungsmaßnahmen 4.7 Überschlägige Massen- und Kostenschätzung 4.8 Einholen der Zustimmung des Bauherrn 8
9 Leistungsbild 5 Ausführungsplanung 5.1 Ausarbeitung eines Instandsetzungskonzepts 5.2 Festlegen von Anforderungen an Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen Auswahl der Verfahren und Materialien 5.4 Festlegen von Schutz- und Entsorgungsmaßnahmen 5.5 Massenschätzung, Bauablaufplanung und Kostenschätzung 6 Vorbereiten der Vergabe 6.1 Massenermittlung Aufstellen von Leistungsverzeichnissen 6.3 Zusammenstellen der Verdingungsunterlagen für alle Leistungsbereiche 9
10 Leistungsbild 7 Mitwirkung bei der Vergabe 7.1 Einholen und Prüfen von Angeboten 7.2 Aufstellen eines Preisspiegels 7.3 Zusammenstellen der Leistungen und Kosten der beteiligten Nebengewerke Vergleich des angebotenen Produktprofils mit dem Anforderungsprofil 7.5 Aufklärungsgespräch mit dem Auftraggeber zwecks Festlegung der Leistung 7.6 Prüfen der fachlichen Qualifikation der Bieter 7.7 Beurteilen der von den Bietern erstellten Musterflächen 7.8 Aufklärungsgespräche mit den Bietern 7.9 Ausarbeitung eines Vergabevorschlags 7.10 Festlegen des Gewährleistungsumfangs 7.11 Mitwirken bei der Vertragsformulierung 10
11 Leistungsbild 8 Bauüberwachung 8.1 Anweisungen für die Ausführung 8.2 Überwachen der Ausführung, Prüfen auf Übereinstimmung mit dem Instandsetzungskonzept und der Leistungsbeschreibung sowie den Regeln der Technik 8.3 Qualitäts- und Funktionskontrolle 8.4 Kontrolle von Teilleistungen 8.5 Vergleich der Ausführung mit der Kontrollfläche 8.6 Kontrolle der ausführungs- und produktbezogenen Eigen- und Fremdüberwachungsberichte sowie des Bautagebuches und des fortlaufend geführten Schadenskatasters 8.7 Aufmaß Abnahme der Gesamtleistungen 8.9 Überwachen der Mängelbeseitigung 8.10 Rechnungsprüfung 8.11 Kostenfeststellung Objektübergabe 8.13 Auflisten der Gewährleistungsfristen 11
12 Leistungsbild 9 Objektbetreuung während der Gewährleistungszeit it 9.1 Mängelfeststellung Überwachen der Mängelbeseitigung 9.3 Mitwirken bei der Sicherheitsfreigabe 9.4 Zusammenstellen der erforderlichen Dokumente für Betrieb und Unterhalt des Bauwerks (Substanzerhaltungsdokumentation) 12
13 Vorgehensweise bei der Ortsbesichtigung Grundsätzliche Vorgehensweise Von außen nach innen, von unten nach oben Mit Umsicht und Vorsicht arbeiten Stand- und Funktionstätigkeit der Bauteile nicht beeinträchtigen So exakt wie nötig, nicht so exakt wie möglich Zerstörungsfreie oder -arme Untersuchungsmethoden bevorzugen Objektive Ergebnisse, keine subjektiven Vermutungen Neuesten Stand der Technik und Wissenschaft anwenden 13
14 Vorgehensweise bei der Ortsbesichtigung Maßliche und technische Bestandsaufnahme Erfassung von Besonderheiten in direkter Umgebung des Objekts Bauliche Situation im Schadensumfeld festhalten Himmelsrichtung festhalten Zeichnerische Darstellung (Grundrisse, Schnitte, Details) mit Bemaßung anfertigen Festgestellte Schadenssymptome in die Zeichnung eintragen Fotodokumentation, Bildnachweis Detaillierte Schadenserfassung Systematik (z.b. Achsen festlegen, Bauteile oder Schadbereiche durchnummerieren) Schadbereiche freilegen Festlegen von Sicherheitsbereichen, h it i h die in die Sanierung einbezogen werden müssen Dokumentation aller Feststellungen, Erkenntnisse und Hinweise im Verlauf der Untersuchung Entnahme und Kennzeichnung von Proben Fotodokumentation 14
15 Bestandsunterlagen Bestandsunterlagen liefern Aufschluss über: die Geometrie, die Bauart, die verwendeten Baustoffe, die an Planung und Bau Beteiligten und liefert Pläne zur weiteren Verwendung (z.b. Schadenskartierung). Detaillierungsgrade: Stufe 1: Minimalanforderung, bemaßte Skizzen, Freihandzeichnung und Orientierungssystem. Stufe 2: Stufe 3: Aufmaß im Maßstab 1:100, Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Orientierungssystem als Grundlage für die Bestands- und Schadenskartierung. Aufmaß im Maßstab 1:50 oder kleiner, bestehend aus einem exakten Aufmaß mit einer Genauigkeit von +/- 2.5 cm. Diese Stufe ist Grundlage für die Ausführungsplanung und die Dokumentation für die Bauforschung. 15
16 Bestandsunterlagen Zeichnerische Darstellung Genehmigungszeichnung 1:100 Ausführungszeichnung Architekt Ausführungszeichnung TWB Schal- und Bewehrungspläne Montagezeichnungen Durchbruchspläne Darstellung in Schriftform Statische Berechnungen, Positionspläne Bauantrag Wärmeschutznachweis Brandschutznachweis Schallschutznachweis Bautagebuch Bauprotokolle Bodengutachten Prüfbericht des Prüfingenieurs 16
17 Gliederungsschema eines Gutachtens 1. Auftraggeber und Aufgabenstellung 2. Grundlagen des Gutachtens 2.1 Quellen zur Feststellung des Istzustandes und des Hergangs Unterlagen zur Feststellung des Istzustandes und des Hergangs 212Ot Ortsbesichtigungen 2.2 Grundlagen der Beurteilung Vertragsunterlagen 222Regel Regelwerke erke und sonstige Literaturquellenrq ellen 3. Gesamtsituation / Ortsbeschreibung 3.1 Bestandsunterlagen 3.2 Bildnachweis 17
18 Gliederungsschema eines Gutachtens 4. Beantwortung der Beweisfragen 4.1 Detaillierte Darstellung der Feststellungen während der Ortsbesichtigungen (ohne Wertung) 4.2 Bewertung der Feststellungen 4.3 Schlußfolgerung über technische Schadensursachen 4.4 Schlußfolgerung über die Verantwortlichkeit 4.5 Angaben zur Nachbesserung und zu den Kosten 5. Zusammenfassung 18
2. Psychologische Fragen. Nicht genannt.
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