Vereinsstrategie 2005+
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- Lucas Brodbeck
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1 Vereinsstrategie Hotelierverein Graubünden Zusammenfassung für Interessierte Verabschiedet vom Vorstand am 12. Januar 2005 Chur, 15. März 2005
2 Strategie des Hotelierverein Graubünden Warum eine Vereinsstrategie? Das Umfeld der schweizerischen Hotellerie ist laufenden Veränderungen und einem sich verstärkenden internationalen Standortwettbewerb ausgesetzt. Die Anforderungen an die Hotellerie steigen. Dadurch ist auch der Hotelierverein Graubünden mit zusätzlichen und neuen Anliegen konfrontiert, welche er mit gleichbleibenden personellen und finanziellen Ressourcen erfüllen muss. Das gelingt nur, wenn die vorhandenen Mittel gezielt und effizient für einzelne Schwerpunkte eingesetzt werden bzw. eine klare Strategie für die Zukunft vorliegt. Die künftige Ausrichtung des Hotelierverein Graubünden Traditionell besetzen die Arbeitgeberverbände in der Schweiz die Aktivitätsfelder Politische Interessenvertretung, Berufs- und Erwachsenenbildung sowie Informationen und Dienstleistungen für Mitglieder. Gemäss Statuten hat sich der Hotelierverein Graubünden folgende Aufgaben gegeben: () Der Verein bezweckt die Förderung und Entwicklung des Berufsstandes, insbesondere durch Einflussnahme auf die allgemeine Gesetzgebung, durch Kontaktnahme mit den Sektionen, durch die Förderung der Berufsbildung und des Nachwuchses. () Die bisherigen Aktivitäten in den Bereichen Information und Sensibilisierung der Branche, Bildung und Rekrutierung sowie allgemeine Wirtschaftspolitik haben sich bewährt. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Bündner Gewerbeverband sowie der Handelskammer und Arbeitgeberverband Graubünden, erfolgte in Fragen der allgemeinen Wirtschaftspolitik sehr effizient und effektiv. Die Strategie sieht deshalb vor, den bisher in diesen Bereichen eingeschlagenen Weg fortzuführen. Aufgrund der Analyse der Verbandsarbeit wurde aber auch bekannt, dass bei der Vertretung typischer, hotelspezifischer Interessen Verbesserungsbedarf besteht. Dies soll mit der vermehrten Übernahme der Themenführerschaft in Kernfragen der Bündner Hotellerie gefördert werden (vgl. Abbildung 1). Abbildung 1: Zukünftige Ausrichtung des Hotelierverein Graubünden Information und Sensibilisierung der Branche (bisher) Leadership in Kernthemen (neu) Berufsbildung und Rekrutierung (bisher) Allgemeine Wirtschaftspolitik (bisher)
3 Strategie des Hotelierverein Graubünden Kernthemen in der Bündner Hotellerie Der Hotelierverein Graubünden hat für die nächsten Jahre die bedeutenden Herausforderungen für die Bündner Hotellerie analysiert und priorisiert. Die wichtigsten drei Herausforderungen sollen als Kernthemen in den nächsten Jahren vom Hotelierverein Graubünden gezielt aufgenommen und bearbeitet werden (vgl. Abbildung 2). Abbildung 2: Herausforderungen und Kernthemen der Bündner Hotellerie, inkl. Priorisierung von 1-6 Kernthemen 1 Marketingeffizienz: Verbesserung des Marketing-Knowhows bei der Bündner Hotellerie. Stärkere Einflussnahme auf die Marketingaktivitäten der lokalen und kantonalen Destinationsorganisationen. 2 Finanzierung: Klären von Möglichkeiten für alternative Finanzierungen im Tourismus zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen. 3 Zweitwohnungen: Einflussnahme auf die Entwicklung der Regulierungen zur Reduzierung der negativen Effekte der Zweitwohnungen im Kanton Graubünden. 4 Qualitätssicherung: Aktivere Durchsetzung von Qualitätsstandards in der Branche mittels Selbstregulierungsmassnahmen bei Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern. 5 Schweizer Politik: Lobbyinaktivitäten von hotelleriesuisse unterstützen für die Verstärkung der politischen Interessenvertretung, z.b. MwSt.-Sondersatz, CO2-Abgaben. 6 Destinationsfinanzierung: Neue Finanzierungsmodelle für die Finanzierung der Destinationsvermarktung anstreben. Aufgrund der Priorisierung fokussiert sich die strategische Vereinsarbeit auf die Themen Marketingeffizienz, Finanzierung und Zweitwohnungen. Im Folgenden werden diese Themen kurz erläutert. Kernthema: Marketingeffizienz In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen an die Arbeit der Tourismusorganisationen durch die Destinationsbildung und an die aktivere Vermarktung durch die Hotellerie massiv erhöht. Die Hotellerie ist gefordert, ihre Interessen vermehrt innerhalb dieser Organisationen wahrzunehmen und gleichzeitig die eigene Marketingeffizienz zu überprüfen (vgl. Abbildung 3). Die Anliegen der Hotellerie definiert und in die entsprechenden Gremien einbringt. Qualitativ hochstehende Marketingausbildungen für die Hoteliers organisiert.
4 Strategie des Hotelierverein Graubünden Abbildung 3: Ansatzpunkte für die Erhöhung der Marketingeffizienz in der Bündner Hotellerie Ziele Ziel: Erhöhen der Marketingeffizienz der Bündner Hotellerie Ansatzpunkte A: Anliegen der Hotellerie bei der Destinationsvermarktung (kantonal und lokal) einbringen Vorstände der Tourismusorganisationen über Anliegen der Hotellerie informieren, durch B: Marketingeffizienz des einzelnen Hotels erhöhen Marketingausbildung für Verbandsmitglieder Einsitznahme in Vorständen und Strategiekomitees Argumentarien für Hotellerievermarktung schaffen Ausbildung der Vertreter der Hotellerie Seminare Leitfaden Erfahrungsaustausch Voraussetzungen Anliegen der Hotellerie definieren Fokus Kompetente Ausbildner Kernthema: Finanzierung In den 90er Jahren haben die Schweizer Banken die Finanzierungspolitik grundlegend geändert (z.b. DCF-Bewertungsmethode als Basis für die Bemessung der Finanzierungshöhe, Bestimmung der Zinssätze nach der Bonität des Schuldners). Die Neuerungen haben dazu geführt, dass traditionelle Bankfinanzierungen von Hotelinvestitionen hohe Hürden zu meistern haben und in vielen Fällen mit hohen Finanzierungskosten verbunden sind. Das vermindert die Investitions- und dadurch die Innovationstätigkeit in der Bündner Hotellerie. Die Hotellerie als Branche ist gefordert nebst der Verbesserung der Ertragskraft ihre Interessen laufend gegenüber den Banken wahrzunehmen und gleichzeitig vermehrt alternative Finanzierungsquellen zu erschliessen (vgl. Abbildung 4). Den Dialog mit den Banken fördert. Alternative Finanzierungsmodelle mit Banken und Finanzierungsexperten prüft.
5 Strategie des Hotelierverein Graubünden Abbildung 4: Ansatzpunkte für die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen Ziele Ziel: Verbessern der Finanzierungsbedingungen für die Hotellerie A: Finanzierungspolitik der Banken beeinflussen B: Alternative Finanzierungsquellen suchen Finanzierungsmöglichkeiten abklären z.b. Ansatzpunkte Ständige Sensibilisierung der Banken für Anliegen der Hotellerie und über die Gefahr einer zu restriktiven Finanzierungspolitik z.b. durch Finanzierungspolitik der SGH mitbestimmen z.b. durch Vollzug der kantonalen (Hotel)Förderpolitik beeinflussen durch Voraussetzungen periodischen Aufzeigen Erfahrungs- von austausch Härtefällen zwischen und Vorstand Fallbeispielen HVGR und Banken (GKB, CS, UBS) Fallbeispiele aus der Praxis (von Seiten Bank und Verband) die Konstituierung eines Beirats der SGH oder Einsitznahme im VR Fokus Hotel-Bonds Kredit-Pooling Yen-Produkte Auslandbanken Immobilienleasing Positionspapier oder Aussprache mit Förderstellen Kernthema: Zweitwohnungen Die Schweiz verfügt im Gegensatz zu anderen Ländern (z.b. Österreich) über ein ausgeprägtes Zweitwohnungsangebot. Die oft leerstehenden Zweitwohnungen schmälern den touristischen Wert der Destinationen. Zurzeit ist eine politische Diskussion im Gang, wie die weitere Entwicklung der Zweitwohnungen im Kanton Graubünden (und national) zu steuern ist. Die Hotellerie und die Destinationen sind gefordert, auf die Entwicklung der Zweitwohnungen Einfluss zu nehmen, um die langfristige Attraktivität der Bündner Destinationen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Bestrebungen von Partnerorganisationen unterstützt (z.b. Wirtschaftsforum Graubünden). In entsprechenden Organisationen und Expertenkommissionen vertreten ist und die Ansicht der Hotellerie einbringt. Aktionsplan und Umsetzung Für die Realisierung der Strategie liegt ein straffes Massnahmenpaket vor, in welchem der Zeitplan, die Verantwortlichkeiten und die einzelnen Aufgaben geregelt sind. Die Massnahmen sollten in den nächsten Jahren mit den vorhandenen Ressourcen des Hoteliervereins Schritt für Schritt umgesetzt werden. Sie umfassen kleinere Aufgaben wie beispielsweise das Sammeln von positiven und negativen Finanzierungsfallbeispielen bis hin zu grösseren Aufgaben wie die Organisation einer breit angelegten Marketingschulung für die Mitglieder.
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