Programm. Alle Kinder sind verschieden. Der Spracherfahrungsansatz. Hintergründe, Theorie und Praxis
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- Monica Kopp
- vor 7 Jahren
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1 Programm Der Spracherfahrungsansatz Hintergründe, Theorie und Praxis Seminar: Aspekte des Schriftspracherwerbs Pädagogische Hochschule Wien Mittwoch, Uhr Alle Kinder sind verschieden Der Schulanfang ist keine Stunde Null Der Spracherfahrungsansatz Das Vier-Säulenmodell Selbstständig arbeiten konkret: Schreiben mit der Anlauttabelle Als Beispiel: Die ABC-Lernlandschaft Begleitende Beobachtungs- und Lernaufgaben Prof. Dr. Erika Brinkmann Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd Alle Kinder sind verschieden
2 Der Schulanfang ist keine Stunde Null: Die Kinder bringen verschiedene Vorerfahrungen mit, haben unterschiedliche Lernvoraussetzungen lernen in unterschiedlichem Tempo und haben ganz verschiedene Interessen. All das soll im Unterricht berücksichtigt werden Verschriftung unbekannter Wörter am Schulanfang Was bedeutet das für den Unterricht? keine gleichschrittigen Lehrgänge, sondern Raum für unterschiedliche nächste Schritte kein blindes Einüben von Konventionen, sondern eigenaktiver Umgang mit Schrift keine Leistungsbewertung im Vergleich, sondern Würdigung der individuellen Fortschritte
3 Der Spracherfahrungsansatz Der Spracherfahrungsansatz greift die unterschiedlichen Vorerfahrungen der Kinder mit Sprache und Schrift auf und nimmt ihre individuellen Lernmöglichkeiten und Interessen ernst. Jedes Kind soll so herausgefordert und unterstützt werden, dass es sich seinen Fähigkeiten entsprechend bestmöglich entwickeln kann. Das Allerwichtigste aber ist: Lassen Sie die Kinder los - trauen Sie ihnen etwas zu! Der Unterricht ist umso offener, je mehr es die Lehrerin versteht, nicht mehr die Sonne des Unterrichts zu sein. Gerhard Sennlaub Beispiel: Schreiben mit der Anlauttabelle Selbstständiges Schreiben mit Anlaut-Tabellen Kinder knüpfen an ihr Können an: Sie schreiben so, wie es ihrem Entwicklungsstand entspricht Sie orientieren sich dabei mit hoher Konzentration an der Lautung der Sprache und versuchen, das Gesprochene immer genauer darzustellen
4 Entwicklung der phonologischen Bewusstheit im Gebrauch
5 Vom Anlaut über die Skelettschreibung und die lautgerechte Verschriftung zur orthografisch korrekten Schreibweise... L LKM LKMTW LOKOMOTIW LOKOMOTIVE Mit jedem Kind eine individuelle Anlauttabelle erstellen
6 Die lautorientierte Kinderschreibweise ist die Basis für die weitere Rechtschreibentwicklung. Sie wird akzeptiert und damit den Kindern signalisiert, dass sie bereits lesbar schreiben können. Parallel dazu erfahren die Kinder aber auch, dass es mit der Buch- oder Erwachsenenschrift fest verabredete Schreibweisen für die Wörter gibt, an denen sie sich nach und nach immer stärker orientieren sollen, um später eine möglichst hohe orthografische Kompetenz zu entwickeln. In gesonderten Aufgabenstellungen werden deshalb schon früh einzelne, für die Kinder besonders wichtige Wörter in der orthografisch korrekten Schreibweise angeboten und von den Kindern (z.b. in einem besonderen Heft) aufgeschrieben und gesammelt. Vor der Schule und im Anfangsunterricht hat es sich bewährt, die lautorientiert geschriebenen Kindertexte zur besseren Lesbarkeit zu übersetzen und den Kindern damit für ihre weitere orthografische Entwicklung Anregungen und Modelle zu bieten.
7 Forschungsergebnisse zum lautorientierten Schreiben und zum Spracherfahrungsansatz finden Sie als Download z. B. hier: Das Vier-Säulen-Modell bietet eine Struktur für die Planung und Organisation des Unterrichts Vier Säulen des Lesen- und Schreibenlernens Freies Schreiben Lesen Einführung von Leseund Schreibverfahren Richtig Schreiben Wir wollen PIRAT schreiben. Was hört ihr am Anfang des Wortes? Einführung von Leseund Schreibverfahren
8 Wo ist das <P> auf deiner Anlaut-Tabelle? Welches Bild hast du da? Was hört ihr nach dem /P/? Freies Schreiben
9 Lesen Richtig Schreiben Richtig Schreiben Wie kriegt man raus, wie man man WALD und KALT am Ende schreibt?
10 Die ABC-Lernlandschaft Die ABC-Lernlandschaft umfasst Materialien für die Kinder: damit sie auf ihren individuellen Wegen zur Schrift gehen können, für die Klasse: um gemeinsame Vorhaben und den Austausch über die individuellen Lese- und Schreibaktivitäten anzuregen und zu unterstützen, für die Lehrerin/den Lehrer: zur Organisation und Strukturierung des Unterrichts. Neu sind die Materialien ab Klasse 2: Auch sie folgen dem Prinzip Offenheit mit Sicherheit und dem Vier- Säulen-Modell. Prämisse ist dabei, dass sich der Unterricht an Themen orientiert, die gemeinsam und/oder individuell bearbeitet werden, und dass die Hefte dabei funktional genutzt werden. Dabei ist das Material der ABC-Lernlandschaft 2+ ganz bewusst ab Klasse 2 angelegt, es bezieht sich auf die gesamte Grundschulzeit und kann auch darüber hinaus noch außerordentlich hilfreich für das Lesen und (richtige) Schreiben sein. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Arbeit mit und an Texten Richtig schreiben: Sammeln, Sortieren, Forschen Lernmethoden und Arbeitstechniken Alle Materialien der ABC-Lernlandschaft sind so aufgebaut, dass sie sich an den Entwicklungsschritten der Kinder beim Lesenund Schreibenlernen orientieren und dass ihre sehr unterschiedlichen Entwicklungsstände/Voraussetzungen akzeptiert werden, so dass es für alle Kinder sinnvolle Anknüpfungsmöglichkeiten gibt; dass die Kinder selbstständig und in eigenem Tempo mit ihnen arbeiten können; dass sie den LehrerInnen zu jedem Zeitpunkt einen Überblick über das Könnern und die Entwicklung der einzelnen Kinder bieten; dass sie die Kinder möglichst rasch dahin führen, die Schrift selbstständig für ihre eigenen Zwecke nutzen zu können; dass durch diese direkte Heranführung an die Schrift Raum und Zeit für die inhaltlichen Interessen der Kinder und die gemeinsame Erarbeitung von Sachthemen bleibt, die sich im Klassenzusammenhang ergeben und bei denen die Schrift funktional genutzt wird, um sich lesend zu informieren und schreibend das Erarbeitete festzuhalten und für andere zugänglich zu machen/dokumentieren. Struktur der Hefte Alle Aufgaben in den Materialien sind übersichtlich aufgebaut und lassen sich von den Kindern rasch selbstständig in ihrem eigenen Tempo bearbeiten. Die Beobachtungsbögen in jedem Heft helfen Ihnen, den Überblick über die Lernentwicklungen der einzelnen Kinder zu behalten.
11 Die CD-ROMS sind so konzipiert, dass sie besonders die langsamer lernenden Kinder unterstützen und bei ihnen neue Einsichten und Entwicklungsschritte herausfordern sollen. Lehrer-Ordner Einführung: Offenheit mit Sicherheit Didaktischer Hintergrund Struktur der ABC-Lernlandschaft Die ersten Schulwochen Beobachten und Fördern Strukturierung des Unterrichts Freie Arbeitszeit Ideen-Pool Elternarbeit Kopiervorlagen Literatur UNKEL Freies Schreiben (Vor-) Lesen und wie geht es weiter? Für den grundlegenden Schriftspracherwerb Einführung von Leseund Schreibverfahren Richtig Schreiben Materialien im Anschluss an den grundsätzlichen Schriftspracherwerb und für den jahrgangsübergreifenden Unterricht Freies Schreiben eigener Texte Freie Lesezeiten und (Vor-) Lesen von Kinderliteratur Ab Klasse 2 Systematischer Umgang mit grundlegenden Elementen und Verfahren der Schriftsprache Forschen, Sammeln, Sortieren und Üben
12 In diesem Heft findest du alle Fachwörter, die du im Sprachunterricht im Laufe deiner Grundschulzeit kennenlernen sollst.[1] Du findest zu den Fachwörtern kurze Erklärungen und oft Aufgaben, die dir zeigen sollen, wofür man dieses Wissen gebrauchen kann. So ist das Heft aufgebaut: Buchstaben: Das Alphabet Buchstaben: Namen und Laute Buchstaben: Vokale und Konsonanten Wörter und Silben Wortarten: Nomen und Artikel Wortarten: Nomen in Einzahl und Mehrzahl Wortarten: Pronomen Wortarten: Verben in der Grundform Wortarten: Personalformen der Verben Wortarten: Zeitformen der Verben Wortarten: Adjektive in der Grundform Wortarten: Vergleichsformen der Adjektive Sätze: Satzzeichen Sätze: Satzglieder [1] Für deine Lehrerin: Bei den Begrifflichkeiten haben wir uns an den KMK-Bildungsstandards orientiert, die die Grundlage für die neuen Lehr- und Bildungspläne aller Bundesländer seit 2004 sind. Vgl.: Beschlüsse der Kultusministerkonferenz: Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich. Luchterhand: 2004
13
14 Beobachten und Fördern Eingangserhebung (Groberhebung) Beobachtungshilfen für den Schulanfang Aufschreiben aller Buchstaben und Wörter, die ihr schon kennt + Buchstabendiktat Feinerhebung
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16 Beobachtungsbögen zur Lese- und Schreibentwicklung Beobachtungsbögen zur Lese- und Schreibentwicklung Die wichtigste Frage lautet dabei: Was können die Kinder schon?
17 Schreibproben als kontinuierliche Beobachtungshilfe
18 9-Wörter-Diktat Neun-Wörter-Diktat/ Schwierige Wörter: Hilfen für die Auswertung zu Beginn des Schriftspracherwerbs 0 Punkte: keine Buchstaben oder nur Buchstaben ohne Lautbezug ( willkürlich ) 1 Punkt: ein Laut, meist der Anlaut treffend abgebildet 2 Punkte: weniger als 2/3 der Laute zutreffend abgebildet ( Skelett ) 3 Punkte: Lautfolge im wesentlichen wiedergegeben 4 Punkte: Lautfolge genau, evtl. übergenau abgefühlt ( Umschrift ) 5 Punkte: orthografisch korrekte Schreibweise.
19 Alphabetische Strategie Die HSP und das WörterrW rterrätsel tsel sind Tests, mit denen nicht nur Fehler erfasst, sondern die Erwerbsstrategien der Kinder erschlossen werden können. k Damit werden qualitative Aussagen über bestimmte Zugriffsweisen von Kindern auf Schrift ermöglicht. Unterschieden werden die alphabetische,, die orthographische und die morphematische Rechtschreibstrategie. Damit wird die Fähigkeit beschrieben, den Lautstrom der Wörter aufzuschließen und mit Hilfe von Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen schriftlich festzuhalten (Analyse des eigenen Sprechens). Diese Strategie setzt die für das Lesen- und Schreibenlernen unverzichtbare Einsicht voraus, dass die gesprochene Sprache durch die Schrift abgebildet wird. Orthografische Strategie Damit wird die Fähigkeit beschrieben, die alphabetische Strategie unter Beachtung bestimmter orthografischer Regeln und Prinzipien zu modifizieren. Dabei handelt es sich in der Regel um Rechtschreibbesonderheiten, die man sich absichtlich merken muss, z.b. Wortbestandteile, die man sich von der eigenen Artikulation her nicht erschließen kann oder die durch Regelungen von großer Reichweite (Faustregeln) bestimmt sind (z. B. ie-schreibung für das lang gesprochene i ). Morphematische Strategie Damit wird die Fähigkeit beschrieben, bei der Herleitung der Schreibungen die bedeutungstragenden und bedeutungsverändernden Elemente der Wörter zu beachten. Dies erfordert sowohl die Erschließung des jeweiligen Wortstammes wie bei Staubsauger und Räuber (wortbezogenes Bedeutungswissen) als auch die Zerlegung komplexer Wörter in Wortteile wie bei Fahrrad oder Sommerregen (wortbezogenes Strukturwissen). Vier Perspektiven für die Lernbeobachtung
20 Vier Leitideen zur Beobachtung und Förderung der einzelnen Kinder Leistungen der Kinder wahrnehmen: Lernstände feststellen und einordnen Aufgaben zur Lernbeobachtung sollten... der Lehrperson Informationen bieten - nicht nur über aktuelle Einzelleistungen, - sondern auch über die Strategien ( Tiefenstrukturen ) - und über deren Entwicklung ( Lerngeschichte ) für die Kinder auch inhaltlich eine produktive Lernsituation darstellen dialogisch angelegt sein als wechselseitige Verständigung über Lernziele, Bewertungskriterien und tatsächliche Leistungen und damit die Fähigkeit der Kinder zur Selbsteinschätzung eigener Arbeiten entwickeln. punktuelle Erhebungen in regelmäß äßigen Abständen zum Vergleich der individuellen Leistungen mit externen Bezugsgruppen zur Kalibrierung der Bewertungsmaßst stäbe der LehrerInnen; begleitende Dokumentation beiläufiger Beobachtungen zur Überprüfung der Testergebnisse zur Erweiterung und Differenzierung der Daten Leistungen der Kinder würdigen: Lernentwicklungen dokumentieren und bestätigen Kinder individuell fördern: Lerngespräche führen Kriterien für f r Qualität t und Strategien zu ihrer Verbesserung entwickeln durch... Schreibkonferenzen in Kleingruppen Überarbeitung von Text-Entw Entwürfen Rechtschreib-Diskussionen im Plenum Metagespräche mit PartnerInnen oder allen z. B. über alternative Arbeits- und Lernstrategien Lernwege öffnen: eigene Lernwege beschreiben Lernen Lernen des Lernens durch Selbstreflexion... Portfolios: Meine besten Arbeiten Selbstzeugnisse: Das kann ich gut, dass muss ich noch besser machen. Lerntagebücher cher: Wie habe ich das gelernt? Lernverträge ge: Das will ich als nächstes n lernen.
21 Literaturempfehlungen
22 Die ABC-Lernlandschaft
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