Stimme Stimmung - Körpersprache
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- Kristian Friedrich
- vor 7 Jahren
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1 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 1 Stimme Stimmung - Körpersprache Dana G. Stratil Stimmtrainerin Voice Power Zürich, Schweiz
2 2 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 6. Internationales Branchenseminar für Frauen Meran 08
3 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 3 Stimme Stimmung - Körpersprache Unsere innere Stimmung zeigt sich unvermittelt in der Körperhaltung, Gestik und Mimik sowie dem Klang unserer Stimme! Wie können wir uns dies bewusst machen und wie können wir kreativ damit umgehen? Hier finden Sie Tipps, wie Sie sich als authentische Persönlichkeit mit klangvoller Stimme präsentieren können. Unsere Themen auf dem Weg sind: - Stimme und Persönlichkeit - Ihr Souveräner Auftritt - Gestik, Mimik und Augenkontakt - Körperhaltung im Sitzen, Stehen und Bewegung - Atmung Natürlich, wie von selbst! - Stimmklang und Artikulation - Rhetorik und lebendige Sprache - Mut zum Selbstausdruck 1. Stimme und Persönlichkeit Ihre Stimme ist ein Spiegel Ihrer Persönlichkeit und aktuellen Stimmung. Nicht nur was Sie sagen, sondern wie es klingt entscheidet darüber, wie Ihre Aussage wahrgenommen wird. Wenn Ihre Worte mit der Körpersprache, dem Klang der Stimme und damit vermittelter Stimmung kongruent sind, wirken Sie authentisch! Die Stimme ist Ihr bedeutendstes Kommunikationsmittel. Sie ist ein machtvolles Mittel für Ihren sprachlichen Ausdruck, Ihre Visitenkarte beim ersten Wort. Wie wichtig ist erst der Klang der Stimme, wenn Sie telefonieren und Ihr Gegenüber Sie nicht sehen kann! Eine optimale Körperhaltung und ein natürlicher Atemfluss entscheiden über die Ausstrahlung und Tragfähigkeit der Stimme. Eine deutliche Aussprache und Einsatz der Resonanzräume fördert die Ausstrahlung und Verständlichkeit der Sprache Ihr souveräner Auftritt Ein souveräner Auftritt umfasst nicht nur eine gut vorbereitete Rede, sondern ebenso eine überzeugende Erscheinung und damit ist nicht nur der Dresscode gemeint sowie eine wohlklingende und gut verständliche Stimme. Ihre Körpersprache und der Klang Ihrer Stimme entscheidet darüber, wie Sie auf andere wirken, ob Sie gehört werden und wie Ihre Aussagen ankommen. Nicht nur Ihre Worte, sondern wie Sie auftreten und wie es klingt, ist entscheidend. Drei Ausdrucksebenen tragen zur Gesamtwahrnehmung bei: Nonverbale Kommunikation - Erscheinung! Erscheinungsbild (Dress & Co.) Körpersprache 55% Gestik und Mimik Paraverbale Kommunikation - WIE? Klang der Stimme Verbale Kommunikation WAS? gesprochener Text 38% 7% Abbildung 1: Quelle: A. Mehrabian, USA
4 4 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 6. Internationales Branchenseminar für Frauen Meran Gestik Mimik Augenkontakt Gestik: Haltung und Bewegungen von Kopf, Schultern, Armen und Händen Mimik: Gesicht, unmittelbarer Spiegel der Gefühlslage Augen: Begegnung, Brücke zum Publikum Die emotionale Intensität jeglicher Kommunikation spiegelt sich intensiv in der Gestik sowie der Mimik. Sogar ohne Ton kann man die Stimmung einer Unterhaltung erraten! Gestik und Mimik verleiht Ihrer Sprache Lebendigkeit und Verständlichkeit. Auch die Aussprache (Artikulation) wird sofort viel deutlicher. Sie werden gut verstanden, Ihre Botschaft kommt auch in schwierigen akustischen Verhältnissen an. Mit Augenkontakt können Sie die Aufmerksamkeit Ihres Publikums halten. Wohin Sie bewusst schauen, reicht der Klang Ihrer Stimme Ihre Präsenz. Bitte sprechen Sie auch mit den Personen ganz zu Ihrer linken und rechten Seite. Senden Sie den Klang Ihrer Stimme bis zur hintersten Reihe des Publikums und darüber hinaus, auch wenn Sie ein Mikrofon benutzen. Nicht Lautstärke hochkurbeln, die Visualisation bringt Wunder! 1.3. Körperhaltung - die wertvolle Stabilität Auch die Körperhaltung spiegelt Ihr Befinden wieder. Umgekehrt können Sie mit einer Änderung in Ihrer Körperhaltung Ihr Befinden beeinflussen! Dies ist die Erste Hilfe bei Lampenfieber! Im Sitzen: Fühlen Sie sich wie eine Königin! 90 -Sitzhaltung (Füsse-Beine-Torso-Kinn) Im vorderen Teil des Stuhls Präsenz! Oder gerade angelehnt und breit wie auf einem Thron Vom Becken her aufgerichtet Der Kopf trägt eine imaginäre Krone Sie können besser den Vorsitz übernehmen. Beachten Sie dies besonders beim Telefonieren: Ihre Körperhaltung schwingt mit! Im Stehen: Erleben Sie sich sicher geerdet! Boden unter den Füssen spüren Präsenz! Sich verwurzeln wie ein Baum Federnde Knie, Oberkörper aufrecht Schultern breit, Augen gerade aus Kontakt zum Publikum: wie die Äste Sie können besser Ihren Standpunkt vertreten. Der Schwerpunkt sinkt tiefer in den Körper! Ihre Stimme ist besser vom Atem gestützt und der Stimmklang klingt aus dem ganzen Körper. Sie gewinnen mehr Selbst-Sicherheit und innere Stabilität! Im Gehen: Erobern Sie den Raum! Natürlich sollen Sie nicht wie ein Baum angewurzelt stehen bleiben. Lassen Sie Ihr Temperament spielen natürliche Körperbewegung unterstützt den persönlichen Ausdruck Ihrer Sprache. Sie dürfen sich vorstellen, dass Sie schwere Schuhe tragen! Diese verleihen Ihnen Bodenhaftung und wirken Unsicherheiten entgegen. Das gibt Ihnen die innere Stabilität, um offen auf die Gesprächspartner oder das Publikum zuzugehen.
5 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 5 Zwischendurch immer wieder Ruhe einkehren lassen, zu den eigenen Ressourcen finden. Durchatmen hilft! 2. Atmung Natürlich, wie von selbst! Haben Sie gewusst, dass der Atemrhythmus etwas ganz Natürliches ist? Viele Menschen machen sich zu viele Gedanken über den Atem und sprechen von Atem- Technik, was den Atemvorgang nur noch schwieriger machen kann. Vertrauen Sie dem natürlichen Impuls der reflektorischen Atemergänzung (nach AAP Atemrhythmisch angepasste Phonation nach Coblenzer/Muhar). Einige Voraussetzungen gibt es allerdings zu beachten: - Richten Sie sich vom Becken her gerade auf recken Sie die Wirbelsäule, vor allem im Lendenbereich. - Atmen Sie vor dem Sprechen bewusst aus Ausatmen entspannt und lässt den Schwerpunkt sinken. - Lassen Sie den Einatem von selbst wieder einströmen, während Sie in Kontakt zum Gegenüber gehen. - Portionieren Sie die Sprachsequenzen Achtung! Ihr Atemrhythmus überträgt sich aufs Publikum. Machen Sie ruhig mal Pause! - Lassen Sie bei Punkt und Komma das Zwerchfell selber wieder zurückschnellen (Abspannen). Eine gute Aussprache der Endkonsonanten hilft Ihnen. - Trainieren Sie die Lockerheit von Zwerchfell und Kiefergelenk Dies sind die besten Voraussetzungen, damit der Atem, von tief unten gestützt, die Stimmbänder natürlich in Schwingung versetzen kann. Die Stimme klingt sicher und kräftig. Nie tief Luft holen! Die Folge wäre, dass die Stimme höher und gepresster wirkt, Sie stossweise sprechen und es unsicher klingt Übungen: Gerne etwas gewagt! Für Zwerchfell und alle Atemmuskeln Neben dem Zwerchfell, unserem Hauptatemmuskel sind unzählige Atemhilfsmuskeln beteiligt, diese lassen sich lockern und trainieren Strecken Sie sich genüsslich und erlauben Sie sich zu gähnen! Klopfen Sie mit der Handfläche von allen Seiten auf Ihren Brustkorb und lassen Sie dazu natürliche Klänge erklingen Atmen Sie einmal tief aus, um dann auf den Einatemimpuls zu warten. Geniessen Sie die einströmende Luft und neue Energie! Sprechen Sie mit Nachdruck: Hopp! Hopp! Flott! Flott! Weg! Weg! Achten Sie darauf, wie Ihr Zwerchfell tanzt!
6 6 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 6. Internationales Branchenseminar für Frauen Meran Stimmklang und Artikulation Wenn Sie eine optimale Körperhaltung einnehmen und Ihr Atem von tief unten die Stimmbänder zum Schwingen bringt, wird der Klang in den Resonanzräumen verstärk: Kopf- und Mundhöhlen (Vokalräume), sowie der Oberkörper. Ebenfalls kann ein imaginärer Raum rund um den Körper erklingen dies kennen vor allem die SängerInnen unter uns. Raum gibt Klang! Nicht Kraft oder Druck! 3.1. Übungen: Gerne etwas übertreiben! Für Kiefergelenk, Mundraum und Brustresonanz Ein leicht bewegliches Kiefergelenk ist für die Mundöffnung entscheidend. Dies erlaubt dem Klang, in den Kopf-Resonanzräumen zu klingen. Der Resonanzraum im Brustraum kann ebenfalls mitschwingen. - Bla bla bla blaaa! Blaaoouuue Pflaaooouuumen - Tausende graublaue Tauben fliegen über tausende blaugraue Dächer - Schaaaooouuu, wiieee schöööönnn, sie fliiiegen weeeeiiiit! Für eine deutliche Artikulation Eine deutliche Aussprache setzt die Koordination aller Gesichtsmuskeln und die Flexibilität der Sprechwerkzeuge voraus: Lippen, Zunge und ein lockeres Kiefergelenk. Die Zähne und Gaumen sind passiv mitbeteiligt. - Sprechen Sie Kauderwelsch, alle Muskeln lockernd - Lalelilolu! Lala Lele Lili Lolo Lulu! Patata, Petete, Pititi, Pototo, Pututu! - Mini Münü, Mini Münü, Mini Münü - Die Sieben Brüder gingen über die Brücke in die Wüste Vokale und Konsonanten bilden Silben und Worte, unsere Sprache. Ein kleines Gedicht zum Üben: Unter Ästen schlafen Löwen Am Seeufer ein Schwan Einsam in der Wüste Träumt das Dromedar
7 Stimme Stimmung - Körpersprache D. Stratil 7 4. Rhetorik und lebendige Sprache Um Ihren Vortrag, Ihre Rede oder Ansprache positiv herauszuheben, beachten Sie bitte folgende Punkte: - Sprechen Sie immer mit dem Publikum gehen Sie eine Beziehung ein! - Sprechen Sie mit Lust, lassen Sie die Sprechmelodie sich selber entfalten - Sprechen Sie in Bildern: Ihr Vortrag wird lebendig und die Sprache moduliert natürlich in Tonhöhe und Lautstärke. - Benutzen sie eine freie Alltagssprache und vermeiden Sie Fremdwörter und kopierte Rhetorikwendungen. - Betonen Sie nicht zu oft, dafür passend und eindeutig. - Machen Sie ruhig Pausen: dies erlaubt den Zuhörenden, sich innere Bilder und Assoziationen zu machen Mut zum Selbstausdruck Mit etwas Übung finden Sie zu einem ganz eigenen Ausdruck Ihrer Persönlichkeit und Stimme. Lassen Sie Ihre Auftrittskompetenz auf natürliche Art und Weise wachsen. Seien Sie sich selbst und tragen Sie dies kompetent in die Welt. So wirken Sie sympathisch. Geniessen Sie es! Seien Sie eine Königin! Haben Sie den Mut, sich zu zumuten
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