PROGRAMM. Russischer Klangkosmos 4. FREITAGSKONZERT. Wir spielen für Dich! Freitag, 15. Januar 2016, 20 Uhr Beethovenhalle

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1 Wir spielen für Dich! 4. FREITAGSKONZERT Freitag, 15. Januar 2016, 20 Uhr Beethovenhalle Russischer Klangkosmos Lilya Zilberstein Klavier Beethoven Orchester Bonn Dmitrij Kitajenko Dirigent PROGRAMM

2 Wir spielen für Dich! Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Sondermann

3 Programm Russischer Klangkosmos Pjotr Iljitsch Tschaikowski ( ) Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare (1869/70, rev. 1880) Sergej Prokofieff ( ) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 ( ) Andante Allegro Tema con variazioni Allegro, ma non troppo PAUSE Modest Mussorgski ( ) Bilder einer Ausstellung (1874) in der Orchestrierung von Maurice Ravel (1922) Herausgegeben von Jean-François Monnard Promenade Gnomus Promenade Das alte Schloß Promenade Tuilerien Bydlo Promenade Ballett der Küken in ihren Eierschalen Samuel Goldenberg und Schmuyle Der Markt von Limoges Catacombae. Sepulchrum Romanum Cum mortuis in lingua mortua Die Hütte auf Hühnerfüßen Das große Tor von Kiew Lilya Zilberstein Klavier Beethoven Orchester Bonn Dmitrij Kitajenko Dirigent Uhr: Konzerteinführung mit Heidi Rogge Vielfältige Wechselbeziehungen zwischen den Künsten

4 Besetzung Pjotr Iljitsch Tschaikowski Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre Uraufführung am 16. März 1870 [greg.] in Moskau 3 Flöten (2 + Picc) 4 Hörner 3 Oboen (2 + Eh) 2 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte 1 Tuba Harfe Pauke, Schlagzeug Streicher Sergej Prokofieff Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 Uraufführung am 16. Dezember 1921 in Chicago 2 Flöten (2. auch Picc) 4 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher Solo-Klavier Modest Mussorgski Bilder einer Ausstellung (in der Orchestrierung von Maurice Ravel) Uraufführung am 19. Oktober 1922 in Paris (Orchesterfassung) 3 Flöten ( auch Picc) 4 Hörner 3 Oboen (3. auch Eh) 3 Trompeten 3 Klarinetten (2 + Bkl) 3 Posaunen 3 Fagotte (2 + Kfg) 1 Tuba Altsaxophon 1 Harfe Celesta Pauke, Schlagzeug Streicher Programmhefte auch als Pdf auf unserer Homepage verfügbar. 4

5 Pjotr I. Tschaikowski, Bild von Nikolai Kusnezow (1893) Liebe wagt, was irgend Liebe kann Pjotr I. Tschaikowski hatte zunächst Jura studiert, entschied sich aber dann für die Musikerlaufbahn. Seine Werke wurden von der Komponistengruppe Mächtiges Häuflein, den russischen Kulturhütern, kritisch beäugt. Aber Tschaikowski orientierte sich an der Traditionslinie Berlioz-Liszt und an der deutschen klassisch-romantischen Musiksprache. Die nationale Ausrichtung lehnte er dennoch nicht ab. Sein Ziel war, die bleibenden Errungenschaften der klassischen Musik in den Rahmen russischer Klangästhetik zu integrieren. Gegenüber seinen Kritikern verteidigte er sich selbstbewusst, indem er sagte: Daß ich das russische Element in all seinen Erscheinungsformen leidenschaftlich liebe, mit einem Wort, daß ich im wahrsten Sinne des Wortes Russe bin. Und das war er aber eben ein europäischer Romantiker Russlands, ein westlichorientierter Kosmopolit im Gegensatz zu den Nationalrussen um Mili Balakirew und Modest Mussorgski. 5

6 Große Weltliteratur brachte Tschaikowski mit seiner Fantasie- Ouvertüre Romeo und Julia auf die Bühne. Es ist das wohl bekannteste Liebesdrama der Geschichte Shakespeares um 1595 entstandene Tragödie von Romeo und Julia, die in zwei verfeindeten Familien aufwachsen. Bei der ersten Begegnung ist es um sie geschehen. Sie heiraten heimlich in der Hoffnung, durch ihre Liebe die Familien zu versöhnen. Doch es kommt alles anders, denn Romeo tötet in einem Duell Julias Vetter und wird daraufhin aus der Stadt verbannt. Julia nimmt einen Betäubungstrank, der sie in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Unwissend und voller Verzweiflung schluckt Romeo ein schnell wirkendes Gift. Als Julia zu spät erwacht, folgt sie ihrem Geliebten durch einen Messerstich in den Tod. Ausgerechnet Balakirew, der Kopf des Mächtigen Häufleins, regte Tschaikowski 1869 zu der Komposition an. Sie ist ihm auch gewidmet, obwohl Tschaikowski von Balakirews eingeschränkten Ansichten und dem Trotz, mit welchem er sie vertritt, nicht sehr viel hielt. Zweimal revidierte er das Werk. Er plante sogar einige Zeit, eine Oper Romeo und Julia zu schreiben. Die Fantasie-Ouvertüre in ihrer letzten Fassung von 1880 behandelt in einem freien Sonatensatz die übergreifenden Aspekte des leidenschaftlichen Geschehens. Das bedrohliche Hauptthema symbolisiert den Kampf der sich hassenden Veroneser Familien Montague und Capulet, das Seitenthema die Liebe zwischen Romeo und Julia. Das großangelegte Werk beginnt zunächst mit einer langsamen Einleitung, welche auf einer ausdrucksstarken Choralmelodie basiert. Diese würdevollen Klänge stehen für Pater Lorenzo, der dem jungen Paar mit einem tollkühnen Plan zum Glück verhelfen will. Im folgenden Allegro kommt es mit 6

7 Francesco Hayez, Der letzte Kuss von Romeo und Julia (1823) Klirren der Schwerter zu erbitterten Auseinandersetzungen der Familien, von Tschaikowski durch den forcierenden Schlagzeugapparat und mit einem erhitzten Fugato geschildert. Es folgt die berühmte Balkonszene: Romeo und Julia geben sich mit einer schwelgerischen Melodie ihrer Liebe hin, vom Englischhorn auf berührende Weise angestimmt. In der Durchführung kehren die Kampfmotive, aber auch die entrückte Choralmelodie und das Seitenthema zurück. Das unwiederbringliche Schicksal nimmt in der Coda seinen Lauf: Das Thema der beiden Liebenden singt sich herzergreifend aus über einem düsteren Pauken-Ostinato, das einen klagenden Trauermarsch-Gestus verbreitet. 7

8 Sergej Prokofieff in New York (1918) Nichts beruhigt so wie die Natur Wie Tschaikowski durchlebte auch Sergej Prokofieff häufig schwere Zeiten, allerdings einige Jahrzehnte später. Bis zur Oktoberrevolution wirkte er in Russland, dann emigrierte er in die USA und nach Paris, kehrte aber Anfang der 1930er Jahre endgültig in die Sowjetunion zurück. In seiner Heimat war er von der Verfemung der formalistischen Komponisten durch das Zentralkomitee der KPdSU betroffen. Er wurde beschuldigt, ein von westlichen Ideen infizierter Intellektueller zu sein. Seine oft exzentrischen Werke wurden scharf angegriffen. Prokofieff versprach daraufhin, in einer musikalischen Sprache zu schreiben, die seinem Volk verständlich und lieb sei. 8

9 Er suchte und fand den Ausgleich mit den Normen des sozialistischen Realismus, auch wenn er sie nicht immer bedingungslos befolgte. Sein Sohn beschrieb einmal, er komponiere ganz normale Musik, dann prokofieffisiere er sie. Über die Arbeitsweise seines Vaters berichtete er außerdem: Die Methodik seiner Arbeit drückte sich auch darin aus, daß er alle Gedanken und Melodien, die ihm während des Tages in den Kopf kamen, in ein Notizbuch eintrug. Später dann, wenn er einen neuen Auftrag erhalten hatte oder selbst ein neues Opus schuf, begann er gleich in seinem Büchlein zu blättern und fand stets etwas darin, Melodien, Themen, Klangkomplexe. Für sein berühmtes drittes Klavierkonzert hat Prokofieff wunderbares thematisches Material und eine farbenfrohe Instrumentation erfunden. In seiner Autobiographie schrieb er: Als ich also mit der Arbeit begann, hatte ich bereits das gesamte thematische Material mit Ausnahme des Seitenthemas für den ersten Satz und des dritten Themas für das Finale. Skizzen des Konzertes reichen bis in das Jahr 1911 zurück. Aber erst im idyllischen Sommer 1921 hatte Prokofieff während eines Aufenthaltes an der Küste der Bretagne die nötige Muße Henry Moret, Mole des Hafens von Audierne (um 1900) 9

10 Hilda Wiener, Sergej Prokofieff spielt sein 3. Klavierkonzert mit dem Orchestre Symphonique de Brussel (1936) zur Vollendung der Komposition. Nichts beruhigt so wie die Natur, meinte er einmal. Am 16. Dezember 1921 spielte er bei der erfolgreichen Uraufführung in Chicago selbst den Solopart. Das schelmische Anfangs- Allegro ist in modifizierter Sonatenform ausgearbeitet. Auf die langsame Einleitung mit ihrer volkstümlichen Klarinettenweise folgen gleich mehrere Themen, darunter ein energischer Marsch, der von Kastagnetten und Streicherpizzikati burlesk akzentuiert wird. Brillant und mit schwindelerregenden Modulationen endet der Kopfsatz. Flöte und Klarinette skizzieren im stimmungsvollen Andantino das graziöse Thema mit seinen skurrilen Schlussakkorden, die wie ein Fragezeichen wirken. Dieses wird fünf bezaubernden Variationen unterzogen, mal auf anmutige, mal auf sehr ausgelassene Weise. Am Ende erscheint das Originalthema noch einmal delikat verziert. Auch das Rondothema des Finalsatzes erhält bei jeder Wiederholung eine neue Beleuchtung. In der Mitte erhebt sich überraschend eine melancholische Weise. Mit einer spektakulären Coda endet dieses Konzert, in dem der Pianist virtuos auftrumpfen kann, dabei aber auch zahlreiche technische Hürden überwinden muss. Der Komponistenkollege Mjaskowski meinte deshalb zu Prokofieff: Niemand außer Ihnen wird es spielen können. 10

11 Joseph Willibrord Mähler, Porträt des Antonio Salieri (1815) Modest Mussorgski (1870) Klänge und Bilder liegen in der Luft Für Modest Mussorgski stand bereits früh fest, dass er Pianist und Komponist werden wollte. Er bildete sich weitgehend autodidaktisch aus, musste aber aus finanziellen Gründen immer wieder in verschiedenen Ministerien als Beamter arbeiten. Besonders wichtig war für ihn die Begegnung mit Balakirew. Dieser vereinte in St. Petersburg in der Gruppe des ironisch genannten Mächtigen Häufleins verschiedene Komponistenfreunde, darunter Borodin, Rimski-Korsakow und eben auch Mussorgski. Es ging um die Begründung einer neuen russischen Musik und darum, westliche Einflüsse abzuschütteln. Sie selbst nannten sich die Novatoren. 11

12 Ein Meisterwerk wie die Bilder einer Ausstellung steht exemplarisch für die Ideologien der Gruppe. Mussorgski komponierte die vielsätzige Suite 1874 innerhalb weniger Wochen. In einem Brief äußerte er: Die Klänge und Bilder liegen in der Luft. Es sollte eine Hommage an einen Freund werden: Inspiriert hatte ihn eine Gedenkausstellung für den ein Jahr zuvor verstorbenen Architekten und Maler Viktor Hartmann. 400 Zeichnungen und Bilder wurden dort präsentiert, von denen heute nur noch ein Viertel erhalten ist und nur sechs werden in Mussorgskis Titeln ausdrücklich genannt. Ursprünglich für Klavier komponiert, trat der Zyklus erst nach dem Tod des Komponisten in der grandiosen Orchesterversion von Maurice Ravel aus dem Jahr 1922 seinen Siegeszug durch die musikalische Welt an. Das Leben, wo immer es sich zeigt, die Wahrheit, so bitter sie sein mag, eine wagemutige, ehrliche Sprache, ganz aus der Nähe, das ist es, was ich will. So schilderte es Mussorgski einmal. Faszinierend an den Bildern einer Ausstellung ist, dass Mussorgskis Persönlichkeit herausscheint, besonders markant im stattlichen Selbstporträt der Promenade jenem Stück, welches die einzelnen Teile wie ein Leitmotiv miteinander verbindet. Meine Physiognomie ist in den Zwischenspielen zu sehen, gab Mussorgski selbst zu. In der Metrik des Stückes wird der Eindruck evoziert, dass hier ein Mensch durch eine Ausstellung flaniert, immer wieder vor einzelnen Bildern stehenbleibt und sich seiner Phantasie hingibt. Der Maler Kandinsky meinte dazu: Die Musik ist aber keineswegs Programmmusik geworden. Wenn sie etwas widerspiegelt, so sind es nicht die gemalten Bildchen, sondern die Erlebnisse Mussorgskis, die weit über den Inhalt des Gemalten stiegen und eine rein musikalische Form fanden. 12

13 Ballett der unausgeschlüpften Küken, Kostümentwurf von Viktor Hartmann (1871) Die Folge der Bilder ist nach einem klaren Kontrastprinzip aufgebaut: Jeweils einem schnellen, oft grotesken Stück folgt ein langsames, elegisches oder dramatisches Stück. Der Satz über den hinkenden Gnom erhielt seine Inspiration von der Zeichnung eines Nussknackers. Von der wehmütigen Klage eines Troubadours im Alten Schloß geht die Wanderung weiter zu den Pariser Tuilerien mit spielenden und streitenden Kindern bis hin zur Szenerie mit dem schweren Ochsenkarren. Einer der Höhepunkte ist das irrwitzige Ballett der 13

14 noch nicht ausgeschlüpften Küken. Hier wird in Eierschalen gegackert und gewatschelt, von Mussorgski zauberhaft in Musik gesetzt. Nach dem dramatischen Dialog zweier Juden geht es keifend auf dem Marktplatz von Limoges mit schwätzenden Klatschbasen weiter. Das ergreifende Stück Katakomben und das folgende Cum mortuis in lingua mortua gemahnen an ein Requiem für den verstorbenen Freund Viktor Hartmann. Die in der russischen Volkssage berühmte Baba- Yaga wird durch eine dämonische Hexenmusik charakterisiert. Pompös endet der Zyklus mit der von Glockengeläut untermalten Prozession durch das Große Tor von Kiew. Heidi Rogge Entwurf zu einem Stadttor von Kiew von Viktor Hartmann (1869) 14

15 Partition de Piano Sie zählt zu Beethovens bekanntesten Sinfonien: die sogenannte Schicksalssinfonie, über die Robert Schumann Vorschau schwärmte: Diese Sinfonie wird [ ] noch wiederklingen, [ ] BOB goes so lange es eine Welt und Musik gibt. Zusammen mit der sechsten Sinfonie erlebte die Fünfte ihre Uraufführung im ungeheizten Theater an der Wien in jener legendären vierstündigen INDIA Akademie am 22. Dezember 1808, in der Beethoven auch zahlreiche weitere Werke aus seiner Feder präsentierte. Ein anwesender Kritiker kommentierte: ein kurioses Gemisch von Sa Tönen und die fünfte Sinfonie sei zu lang. Der Siegeszug setzte 20 Uhr erst langsam ein. Fünf Jahre später war in der Wiener Allgemeinen Beethovenhalle Musikalischen Zeitung zu lesen: Dieser Ausbruch genialer Phantasie, kraftvoller Größe, dieses lebendige John Foulds Bild Three hoher Mantras Leidenschaft from in allen Abstufungen bis zu ihren Avatara op. 61 heftigsten Deutsche Erstaufführung Momenten, und ihrer Auflösung in triumphierenden Jubel, Wim Henderickx ist allgemein als ein Meisterwerk des Verfassers erkannt. Raga I for percussion and orchestra Deutsche Erstaufführung Arnould Massart Best of Bollywood Uraufführung Ravi Shankar Concerto for Sitar and Orchestra No. 2 Raga Mala A Garland of Ragas Wir spielen für Dich! Gert François Schlagzeug Aber Anoushka hat diese Shankar Sinfonie Sitar wirklich etwas mit dem Schicksal zu tun, Stefan welches Blunier durch Dirigent das prägnante viertönige Klopfmotiv ausgedrückt wird? Ungestüm soll Beethoven gesagt haben: Karten: So pocht das Tel. Schicksal an 80 die 08 Pforte. So berichtet es zumindest sein Biograf Anton Schindler. Heute wissen wir, dass Tel Foto: Yuval Hen

16 Lilya Zilberstein Foto: Ofer Plesser Lilya Zilberstein Ihren ersten internationalen Erfolg erlebte Lilya Zilberstein 1987 mit dem Gewinn des Busoni-Wettbewerbs in Bozen. Der Sieg war eine Sensation, erst fünf Jahre später wurde überhaupt wieder ein erster Preis vergeben. Bereits 1988 konnte die in Moskau geborene Pianistin große Tourneen ins westliche Ausland unternehmen. Ihre Konzertreisen führten sie um die ganze Welt. Lilya Zilberstein begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Nach dem Unterricht bei Ada Traub an der Gnessin-Spezialmusikschule in Moskau setzte sie ihr Studium bei Alexander Satz am Gnessin-Institut bis zum Abschlussexamen 1988 fort. Bereits 1985 gewann sie den 1. Preis beim Wettbewerb der Föderativen Russischen Republik. Seit 1990 lebt Lilya Zilberstein in Deutschland debütierte sie beim Berliner Philharmonischen Orchester unter Claudio Abbado, was den Grundstein wiederholter Zusammenarbeit legte. Sie konzertierte mit den namhaftesten internationalen Orchestern, darunter 16

17 das Chicago Symphony Orchestra, das Tschaikowski Symphonieorchester Moskau, das London Symphony Orchestra, das Orchester der Mailänder Scala, die Staatskapelle Dresden und viele andere. Neben Claudio Abbado hat sie mit Dirigenten wie Paavo Berglund, Semyon Bychkov, Gustavo Dudamel, Dmitrij Kitajenko, James Levine, Wassili Sinajski, Michael Tilson Thomas und Marcello Viotti zusammengearbeitet wurde ihr der Preis der Accademia Musicale Chigiana in Siena verliehen. Diese Auszeichnung erhielten u. a. Gidon Kremer, Anne- Sophie Mutter und Krystian Zimerman. Lilya Zilberstein hat zahlreiche CDs eingespielt. In jüngster Zeit sind mehrere CDs erschienen, darunter eine Einspielung der Brahms-Sonate für zwei Klaviere mit Martha Argerich. In den vergangenen Jahren unternahm die Pianistin ausgedehnte Welttourneen. Erstmals nach 16 Jahren kehrte sie in ihre Heimatstadt Moskau zurück, wo sie ein umjubeltes Konzert gab. Sie ist regelmäßiger Gast bei den größten internationalen Festivals. Mit ihrer langjährigen Duopartnerin Martha Argerich feierte sie 2009 das zehnte Bühnenjubiläum mit Konzerten in vielen europäischen Metropolen. Seit vielen Jahren liegt Lilya Zilberstein die Pädagogik sehr am Herzen. Mit großem Einsatz widmet sie sich der Ausbildung von Klavierstudenten und der Förderung junger Pianisten. Sie war Gastprofessorin an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und ist derzeit Dozentin an der Accademia Chigiana in Siena. Darüber hinaus gibt sie Meisterkurse in aller Welt übernahm sie als erste Frau den traditionsreichen Lehrstuhl für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, in direkter Nachfolge von Paul Badura- Skoda und Oleg Maisenberg. 17

18 Dmitrij Kitajenko Foto: Klaus Rudolph Dmitrij Kitajenko Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit Jahrzehnten dirigiert er regelmäßig die bedeutenden Orchester Europas, Amerikas und Asiens. In Leningrad geboren, dem heutigen St. Petersburg, studierte Dmitrij Kitajenko zunächst an der berühmten Glinka- Musikschule und am Rimskij-Korsakow-Konservatorium, später bei Leo Ginzburg in Moskau sowie Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien war er Preisträger beim 1. Internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerb und wurde mit 29 Jahren Chefdirigent des Stanislawski- Theaters übernahm er die Chefdirigenten-Position der 18

19 Moskauer Philharmoniker ging er in den Westen und wurde u. a. Chefdirigent des hr-sinfonieorchesters Frankfurt und des Bergen Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchesters. Seit 2012 ist Dmitrij Kitajenko außerdem Erster Gastdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Im September 2015 ernannte ihn das Qatar Philharmonic Orchestra zum Ehrendirigenten. Mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, hat er sämtliche Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch, Sergej Prokofieff, Pjotr I. Tschaikowski und Sergej Rachmaninow aufgenommen. Diese Aufnahmen wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gelten als wichtige Referenzeinspielungen. Insgesamt umfasst Dmitrij Kitajenkos Diskographie mehr als 250 Aufnahmen, die meisten davon mit den Moskauer Philharmonikern, dem hr- Sinfonieorchester Frankfurt, dem Bergen Philharmonic Orchestra und dem Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchester. Zuletzt erschien im Sommer 2015 unter seiner Leitung Pjotr I. Tschaikowskis Oper Jolanthe. Für sein Lebenswerk und seine zahlreichen Schallplattenaufnahmen, darunter auch die Gesamtaufnahmen Alexander Skrjabins, erhielt er im März 2015 den Lifetime Achievement Award bei den International Classical Music Awards (ICMA). 19

20 BOB: Gut vernetzt! Fotos, Videos, Statements auf facebook sind Sie mitten im Orchester- Geschehen. Und Sie müssen natürlich nicht bei facebook angemeldet sein, um unsere Seite sehen zu können. Schauen Sie doch mal vorbei und werden Sie Fan!

21 BEETHOVEN ORCHESTER BONN Foto: Thilo Beu Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Beethoven Orchester Bonn ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD-Aufnahmen der Leonore 1806 einer Frühfassung von Beethovens Oper Fidelio, die SACD-Produktionen des Oratoriums Christus von Franz Liszt und der Oper Der Golem von Eugen D'Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie weitere ECHO Klassik-Preise wie 2012 für die Einspielung der Oper Irrelohe von Franz Schreker und 2015 für die Aufnahme von Maurice Ravels Daphnis et Chloé sind eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der 21

22 Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und ca. 100 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel Bobbys Klassik einen wichtigen Schwerpunkt und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellenter Klangkörper bestätigen. Foto: Martina Reinbold Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 22

23 So styllos unschließend Die Sinfonie Nr. 39 besteht, genauso wie ihre Schwester- Sinfonien, aus vier Sätzen, wobei der dritte Satz jeweils ein Menuett ist. So wie es im ganzen Decennium 1780 Mode war, [ ] Sinfonie-Menuette zu Zwischensätzen in den Concerten aufzuführen, wie ein Verleger bemerkte. Mozart richtete sich nicht immer nach diesem Zeitgeschmack. Der direkte Vorgänger dieser Sinfonie, die Nr. 38 mit dem Beinamen Prager von 1786, hat kein Menuett und ist somit dreisätzig. Die Mode ging auf Joseph Haydn zurück, der diesen Formtypus mit seinen überaus erfolgreichen Sinfonien etabliert hatte. Vermutlich ist es ebenfalls Haydn, der für die Tonarten der Sinfonien-Trias Pate gestanden hat. Im Dezember 1787 hatte er seine sechs Pariser Sinfonien in zwei Dreiergruppen herausgebracht, wobei die erste die Tonarten C-Dur, g-moll und Es-Dur hatte. Letztere hat mit der Sinfonie Nr. 39 nicht nur die Tonart gemeinsam, sondern auch die langsame Einleitung am Anfang des ersten Satzes. Besonders auffällig an diesem ersten Satz sind die markanten Einsätze von Pauken und Trompeten. Diese unterstreichen, neben der Flöte, den Klarinetten, Fagotten und Hörnern, sowie den Streichern den festlichen Glanz der

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25 Herzlich willkommen! DIE GESELLSCHAFT DER FREUNDE des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Das Beethoven Orchester Bonn ist ein strahlender Exponent der Bonner Kultur. Helfen Sie uns bei dem Bemühen, dieses wunderbare Orchester zum Beispiel bei herausragenden Einzelprojekten oder der Konzertpädagogik und der musikalischen Jugendbildung zu unterstützen. Kommen Sie zu uns und finden Sie gute Freunde in einem musikbegeisterten Kreis. Schon ab 50 Jahresbeitrag werden Sie Mitglied bei uns und erhalten unter anderem die Gelegenheit, ausgewählte Generalproben von Konzerten und Opern zu besuchen. Manfred Osten Vorstandsvorsitzender Informationen zur Mitgliedschaft Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Tel Di Uhr, Do Uhr Vorstand Manfred Osten (1. Vorsitzender) Ulrich Schlottmann (2. Vorsitzender) Erika Coché Herbert Kaupert Horst Löffel Gregor Grimm (ab ) Wolfgang Riedel (bis ) Brigitte Rudolph Ehrenmitglieder: Dietrich Fischer-Dieskau Alfred Brendel Peter Gülke Bankverbindung Sparkasse KölnBonn IBAN: DE BIC: COLSDE33

26 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel Windeckstraße 1, Bonn Fax: , Öffnungszeiten: Mo - Fr Uhr, Sa Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Sa Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, Bad Godesberg Tel Öffnungszeiten: Mo - Fr Uhr, Sa Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: , Fax: , order@derticketservice.de Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche Bonn Tel Fax info@beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck M. Scholl Druck Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich spätestens zur Pause zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. 26

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28 Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche Bonn Tel: +49 (0) Fax: +49 (0) info@beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn