Eva Wlodarek. Tango Vitale. Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen Leseprobe. Campus Verlag Frankfurt/New York

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2 Eva Wlodarek Tango Vitale Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen Leseprobe Campus Verlag Frankfurt/New York Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urherberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright Alle deutschsprachigen Rechte bei Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main. 1

3 Das Buch ist noch nicht erschienen. Wir bitten Sie, die Inhalte dieser Leseprobe, auch nicht in Auszügen, vor dem 16. Februar 2012 öffentlich zu verwenden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2

4 Vorwort Ein englisches Sprichwort sagt:»it takes two to tango«zum Tango gehören immer zwei. Das gilt auch für unseren Lebenstanz mit dem Schicksal. Das Besondere ist allerdings, dass dabei ständig wechselt, wer führt. Mal gibt das Schicksal die Richtung vor, mal tun wir selbst den ersten Schritt. Das Schicksal führt bei Ereignissen im Leben, auf die wir zunächst keinen Einfluss haben. Dazu gehören unter anderem unsere genetische Grundausstattung, Katastrophen, manche Krankheiten, die große Liebe, ein Lottogewinn, eine unerwartete Chance im Beruf, überraschende Begegnungen förderlicher oder schädlicher Art. Das heißt jedoch nicht, dass wir uns wie willenlose Marionetten herumschwenken lassen müssen. Auch wir können das Schicksal mit eigenen Schritten zu unseren Gunsten lenken: Talente entfalten, selbsterfüllende Prophezeiungen steuern, Gefahren vermeiden, glückliche Umstände anziehen und gute Gelegenheiten im richtigen Moment ergreifen. Sogar Schicksalsschläge lassen sich in Gewinn verwandeln. Beim Tango mit dem Schicksal lohnt es sich deshalb, Profitänzerin oder -tänzer zu werden. Sie können lernen, mit den Vorgaben des Schicksals souverän umzugehen und selbst Fähigkeiten entwickeln, mit denen sich Ihr Lebenslauf entscheidend bestimmen lässt. Das nötige Know-how dazu erhalten Sie hier umfassend auf der Basis von wissenschaftlicher Forschung und Praxis. Es kann Ihr Leben verändern. 3

5 Der Tanz mit dem Schicksal Tatsächlich ein passendes Bild: Tango mit dem Schicksal. Schließlich handelt es sich um einen leidenschaftlichen Tanz, bei dem Anziehung und Abwehr eine Rolle spielen. Das Besondere unseres Tanzes mit dem Schicksal ist allerdings, dass ständig wechselt, wer führt. Mal übernimmt das Schicksal die Führung und wir müssen uns anpassen. Mal sind wir es, die die ersten Schritte tun und damit das Schicksal dazu bewegen, sich entsprechend zu verhalten. Entscheidend ist, dass wir genau wissen, wann wir dran sind. Schauen wir uns den Tanz einmal daraufhin an. Das Schicksal führt bei unserer genetischen Grundausstattung, in Äußerlichkeiten wie Körpergröße und Augenfarbe, aber auch was Begabung und Talente betrifft. Dominant ist es ebenfalls bei allen glücklichen Fügungen, unerwarteten Chancen und Wundern. Das gleiche gilt für ungeplante Begegnungen mit anderen, den förderlichen wie den schädlichen. Den ersten Schritt macht es bei Katastrophen, ebenso bei Unglücken, wie einem Flugzeugabsturz, unverschuldeten Unfällen und Gefahren, in die wir ahnungslos geraten. Auch bei einigen Krankheiten, zum Beispiel Erbkrankheiten, bittet es als erstes zum Tanz, und eindeutig bei Geburt und Tod. Unser Part ist es dann, auf diese Vorgaben zu reagieren und das Beste daraus zu machen. Mit geschickten Schritten können wir nutzen, was uns das Schicksal an guten Gelegenheiten vorgibt. Wir machen sie nicht selbst, aber wir erkennen sie und greifen zu. So beschreibt es zum Beispiel Dietmar Bär, Kommissar im Kölner Tatort. Auf die Frage einer Journalistin, ob er vielleicht einen weiteren Karriereschritt im Auge hat, antwortete er:»oha. Mit dem Wort Karriere tue ich mich schwer. Etwas stößt einem zu, eine glückliche Fügung. Ich ordne mich in meinen Berufsweg als mitgestaltendes Moment ein.«4

6 Sogar Unglück können wir zu unseren Gunsten verändern, frei nach dem Motto: Wenn dir das Schicksal Zitronen serviert, mach Limonade daraus. So mancher hat schon aus einem ursprünglichen Handicap einen Gewinn gemacht. Zumindest haben wir es in der Hand, für ein positives Lebensgefühl zu sorgen. Wie es die Schriftstellerin Ami Tan ausdrückt:»wenn du das Schicksal nicht ändern kannst, dann ändere deine Einstellung.«Dass das möglich ist, beweisen diejenigen schwerkranken oder körperbehinderten Menschen, die ihre Umgebung mit ihrer Gelassenheit und ihrem Optimismus beeindrucken. Machen wir unsere Schritte jedoch nicht in der erforderlichen Weise, dann werden wir am Ende verbittert und unsere äußeren Umstände verschlechtern sich noch mehr. Wir schaffen es sogar, die Geschenke des Schicksals zu zerstören. Callie Rogers aus Großbritannien, ist dafür ein deutliches Beispiel: Das Schicksal zeigt ihr im ersten Schritt seine freundlichste Facette. Die Verkäuferin gewinnt sagenhafte 2,3 Millionen Euro. Und nun kommt Callies Part: Sie leistet sich schicke Autos und Designerkleidung, kauft teure Geschenke für angebliche Freunde, lässt sich zweimal die Brüste vergrößern und gibt jede Menge Geld für Kokain aus. Die Folgen sind weniger glamourös: Callies Beziehung geht in die Brüche. Sie wird depressiv und versucht sich das Leben zu nehmen. Erst als alles Geld weg ist, ist sie bereit, sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, welche Art zu leben wirklich gut für sie ist. Soweit zu unseren möglichen Reaktionen. Schauen wir uns nun einmal den Wechsel an. Wann ist es denn an uns, den ersten Schritt zu tun, die Führung zu übernehmen, und damit das Schicksal in Zugzwang zu bringen? Wir führen, indem wir uns beruflich und privat Ziele setzen und bereit sind, den Preis für das zu zahlen, was wir uns wünschen. Dazu gehört, dass wir unsere Willenskraft einsetzen und eine positive Einstellung zu uns selbst und unserer Umgebung zeigen. Den ersten Schritt tun wir ebenfalls, indem wir kontinuierlich gute Arbeit leisten und durchhalten, selbst wenn es anstrengend ist. Außerdem gehen 5

7 wir in Führung, wenn wir für andere Menschen anziehend sind, sei es in Liebe, Freundschaft oder Arbeit. Auch auf seine Gesundheit zu achten heißt, den ersten Schritt zu tun. Natürlich übernehmen wir genauso die Führung, wenn wir das alles nicht tun. Wenn wir nur träumen, ohne zu handeln. Wenn wir unzuverlässig und bequem sind. Oder wenn wir uns so verhalten, dass wir andere abschrecken, etwa durch Egoismus oder Arroganz. Der Part des Schicksals ist es, auf unsere Schritte wie immer sie auch aussehen zu antworten und uns möglichst die entsprechenden Ergebnisse zu präsentieren. Dafür gibt es viele Beispiele, prominente und solche in unserer Umgebung. Im positiven Bereich finden wir etwa Geschäftsleute, deren Fleiß und Kompetenz mit finanziellem Erfolg belohnt wird. Wissenschaftlerinnen, die durch ihre Geduld und Beharrlichkeit wichtige Entdeckungen machen. Männer und Frauen, die dank ihrer liebenswerten Art einen großen Freundeskreis und den Partner fürs Leben gewinnen. Ein besonders spektakulärer Beweis dafür, wie sich das Schicksal durch unsere Schritte positiv beeinflussen lässt, ist der folgende Fall. John versucht sich als Schriftsteller. Die Zeit dafür muss er sich stehlen, denn er verdient sein Geld als Anwalt. Meist sitzt er schon um halb sechs morgens an seinem Manuskript, bevor der Betrieb in seiner Kanzlei beginnt. An dem fertigen Roman hat nur ein kleiner Verlag Interesse und bringt ihn mit einer Auflage von fünftausend Exemplaren heraus. Das war s auch schon, denn für Werbung fehlen dem Verlag die Mittel. Statt zu resignieren, kauft John tausend Exemplare auf, packt sie in sein Auto und verkauft sie an Supermärkte, Büchereien und Tankstellen in kleinen Städten. Nun reagiert das Schicksal: Ein Exemplar landet bei einer Filmproduktion, die will den Roman verfilmen. Plötzlich werden auch die großen Verlage wach.»danach wurde es verrückt«, erzählt John. Das kann mal bei inzwischen 300 Millionen Büchern weltweit wohl sagen. Sicher kennen Sie den ehemaligen Juristen: John Grisham, Autor von Die Firma, Die Jury und weiteren Bestsellern. 6

8 Es gibt aber auch Menschen, die anders als Grisham ihre Talente verkümmern lassen. Die überheblich sind. Oder die schließlich erfahren, dass bloße Vorstellungskraft allein doch nicht ausreicht, damit sich ihre Wünsche erfüllen. Sie sehen, beim Tango mit dem Schicksal lohnt es sich, Profitänzer zu sein. Leider sind wir das nicht automatisch. Manche von uns kennen nur ein paar Schritte, andere treten dem Schicksal ständig auf die Füße. Einige trauen sich gar nicht erst zu tanzen, weil sie sich für ungeschickt halten. Wieder andere glauben, sie hätten diesen Tango höchstpersönlich erfunden und wollen auch dort dominieren, wo eindeutig das Schicksal die Regeln bestimmt was dann irgendwann zu einem bösen Erwachen führt. Einige wiederum tanzen schon ganz nett, könnten sich aber mit einem speziellen Training noch enorm steigern. Ob Sie Anfänger oder schon fortgeschritten sind, es empfiehlt sich, einen Tanzkurs zu machen, um ein Spitzenpaar zu werden. Darf ich Sie also mit Ihrem Schicksal auf die Tanzfläche bitten? 7

9 Eva Wlodarek Tango Vitale Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen Ca. 224 Seiten, Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm 19,99 [D] 20,60 [A] 28,90 Fr. (UVP) Warengruppe: 481 ISBN Erscheinungstermin: Februar