Facebook & Co. als Einstiegsübung - offline
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- Ernst Hofmann
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 1 Facebook & Co. als Einstiegsübung - offline Stefan Kühne, MSc Ausgangssituation Diese Übung entstand unter den Voraussetzungen, im Rahmen eines Seminars das Thema Soziale Netzwerke im Internet zu bearbeiten. Unklar war dabei im Vorfeld, ob und wenn ja, welche technische Infrastruktur das Tagungshotel haben würde und welche Vorerfahrungen die TeilnehmerInnen mitbringen würden. Zudem war nicht damit zu rechnen, dass die TeilnehmerInnen einen Laptop dabei haben würden. Der Zeitrahmen des Seminars war begrenzt, so dass diese Übung als offline-einstieg ins Seminar geplant wurde, um wichtige Funktionsweisen eines sozialen Netzwerkes unabhängig der technischen Ausstattung zeigen und diskutieren zu können. Materialien Arbeitsblätter (siehe Beispiel Seite 5 dieses Pdf) Ein bis zwei Pinwände Stifte Stecknadeln Kleine Post-its Vorbereitung Die Arbeitsblätter wurden so gestaltet, dass sie wesentliche Funktionen/Informationen eines einfachen Profils erfüllten, wie sie von Sozialen Netzwerken abgefragt werden. Das Seminar fand im Ringberg-Hotel in Suhl statt, so dass die Arbeitsblätter speziell auf dieses Seminar zugeschnitten wurden, den Hintergrund des Blattes bildete ein Foto des Seminarhotels und das zu gestaltende Netzwerk wurde Die Suhlisten genannt (in Anlehnung an das Netzwerk Lokalisten ). Durch diese einfache Personalisierung der Arbeitsblätter auf dieses Seminar wurde zugleich eine hohe Identifikation mit dem Netzwerk erreicht, da es hier in der Wahrnehmung der TeilnehmerInnen eine Verknüpfung der realen Seminarsituation (im Ringberg-Hotel in Suhl) mit der artifiziellen (virtuellen)
2 2 Netzwerkgestaltung im Rahmen einer Übung gab. Entsprechend wurden die Arbeitsblätter für andere Seminare auch angepasst, so dass z.b. im Tagungshaus Die Wolfsburg in Essen das Netzwerk Wolfsbook entstand. :-) Durchführung Nach der Begrüßung und der Vorstellung des Ablaufs des Seminars wurden die TeilnehmerInnen eingeladen, Mitglied im Netzwerk Die Suhlisten zu werden. Dazu bekam jede/r TeilnehmerIn ein Arbeitsblatt mit der Bitte, das Profil auszufüllen, um damit Teil des Netzwerkes zu werden. Es wurde bewusst darauf verzichtet, zu sagen bitte vollständig ausfüllen, diese Entscheidung musste und sollte jede/r selbst für sich treffen. Für dieses Ausfüllen wurden fünf Minuten Zeit gegeben. Bereits unmittelbar nach der Verteilung kamen Fragen auf und einzelne TeilnehmerInnen waren irritiert, dass hier auch persönliche (private) Daten und Infos abgefragt wurden. Diese Fragen und Irritationen wurden gesammelt, um dann später im Seminar besprochen zu werden. Nachdem alle TeilnehmerInnen das Arbeitsblatt ausgefüllt hatten, wurden sie eingeladen, ihr Profil an die Pinwand des Seminarraumes zu hängen. Anschließend gab es wieder fünf Minuten Zeit, die Profile der anderen TeilnehmerInnen anzuschauen. Nach dieser Vorstellungsrunde wurden die TeilnehmerInnen noch darüber informiert, dass es Ihnen mit kleinen gelben Post-it möglich ist, andere Profile zu kommentieren und Nachrichten an ein anderes Profil zu kleben (also an die Wall zu schreiben ). Diese Funktion des Netzwerks sollte dann in der Pause zum Tragen kommen. Aufbauend auf den Fragen und Irritationen der Ausfüllrunde wurde nun abgefragt, was den TeilnehmerInnen beim Ausfüllen (bei sich selbst) aufgefallen war. Und schon waren wir mitten in verschiedenen Themen: Datenschutz Privatsphäre Gruppendruck
3 3 Selbstdarstellung Auf dieses Netzwerk an der Pinwand konnte dann während des ganzen Seminars immer wieder Bezug genommen werden, was sehr hilfreich war. In der Pause wurde dann von einzelnen und natürlich auch von mir die Gelegenheit genutzt, andere Profile mit Post-its zu kommentieren und zum Ende der Pause, als alle TeilnehmerInnen wieder in den Seminarraum kamen, war die Traube um die Pinwand groß, da natürlich alle neugierig waren, was es denn Neues im Netzwerk gab und was am eigenen Profil kommentiert wurde. Diese wurde dann im Plenum aufgegriffen und anhand weiterer Oberthemen diskutiert: Pseudonymität / Anonymität Neugier ( Profile schauen ) Selbstbestätigung Flaming/Bullying Gegen Ende des Seminars stellte ich (sozusagen als Netzwerkbetreiber) die eher beiläufige Frage, ob es jetzt allen Recht wäre, die Pinwände des Netzwerks draußen in das Foyer der Tagung zu stellen, damit alle anderen, die nicht Teil dieses Seminars waren, auch sehen könnten, was wir gearbeitet haben und schon waren wir mitten im letzten Thema: Bewusste und unbewusste Öffentlichkeit(en) Wem gehören die Daten des Netzwerks (wenn nicht dem Referenten) Was geschieht mit den Daten Geschäftsbedingungen eines Netzwerks und was man (alles nicht) dagegen tun kann :-)
4 4 Fazit Ich habe diese Übung eher aus einer Not heraus erstellt (Unklarheit zur technischen Ausstattung des Tagungshauses etc.) und habe sie dann seit 2010 immer wieder in Seminaren lustvoll eingesetzt. Vorteile Sehr einfache Vorbereitung Kein technischer Schnickschnack (kein Internet, keine Laptops, keine Mailadressen, kein Login etc. notwendig) Gute optische Präsenz im Seminarraum Braucht in Summe wenig Zeit inder Durchführung (für kurze Seminare gut geeignet) Aha-Effekte bei wenig Internet-affinen TeilnehmerInnen Der Grad der Irritation beim Ausfüllen kann durch die Auswahl der abgefragten Infos gut verändert werden Nachteile Technisch bedingte Funktionen können nur bedingt offline umgesetzt werden Manche TeilnehmerInnen erwarten sich Technik und eine administrative Einführung in Soziale Netzwerke Bitte für Eure Arbeit ergänzen, adaptieren und verändern. :-) Bei Rückfragen & Kommentaren etc. bitte einfach an office@stefankuehne.net Viel Spaß bei Euren Seminaren! Stefan Anhang: Arbeitsblatt des Netzwerks Die Suhlisten
5 Netzwerk Die Suhlisten! So sehe ich mich selbst: Erstelle Dein Profil! Name Vorname Spitzname _ Arbeitgeber Geschlecht Geburtstag Wohnort Telefon Mail-Adresse Ich suche Beziehungsstatus Politische Richtung Hobbys Lieblingsmusik Lieblingsfilm Lieblingsbuch Was ich mag Was ich nicht mag So beschreibe ich mich selbst: Mein Motto:
Weiterführende Aufgabe C
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