Laser als Erfolgsfaktor

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1 Das Fachmagazin für die Blech-bearbeitung Laser als Erfolgsfaktor Für den Lohnfertiger Eirenschmalz ist der Laser das optimale Werkzeug Sonderdruck aus Heft 3, Mai

2 Sonderteil Laser in der Blechbearbeitung Die neue, m 2 große Halle verdoppelt die Produktionsfläche von Eirenschmalz am Firmenstammsitz in Schwabsoien und ermöglicht jetzt wieder über einen ganz klar definierten Materialfluss vom Wareneingang bis zur Auslieferung. Firmenchef Anton Eirenschmalz: Das Wichtigste an der neuen Halle war für mich, dass das kapitalintensive Laserschneiden mit einem Minimum an Rüstzeiten möglichst effektiv eingesetzt werden kann. Dazu gehört ein optimaler Materialfluss. Für den Lohnfertiger Eirenschmalz ist der Laser das optimale Werkzeug Laser als Erfolgsfaktor von Günter Kögel Die Erfolgsstory der Allgäuer Eirenschmalz-Gruppe ist untrennbar mit Laserschneidanlagen verbunden. Denn daran, dass sich das Unternehmen in 17 Jahren vom Garagenbetrieb zur 150 Mitarbeiter zählenden Firmengruppe entwickelt hat, haben die Flexibilität, die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit der Laser einen entscheidenden Anteil. Damit die durchwegs von Trumpf stammenden Laser jetzt so richtig zeigen können, was in ihnen steckt, hat sie Eirenschmalz aus der bisherigen Enge erlöst und in einer neuen, m 2 großen Halle optimale logistische Voraussetzungen geschaffen. Für Anton Eirenschmalz war der Neubau ein regelrechter Befreiungsschlag, denn, so der Gründer und Inhaber der Eirenschmalz Maschinenbaumechanik und Metallbau GmbH: Wir sind in unseren bisherigen Hallen aus allen Nähten geplatzt, in jeder Ecke stand ein Laser. Denn so schnell wie wir gewachsen sind, war es einfach nicht möglich, einen strukturierten Materialfluss aufrecht zu erhalten. Wir haben immer wieder neue Maschinen gebraucht und mussten sie irgendwo unterbringen. Damit ist es jetzt vorbei, denn die neue, m 2 große Halle verdoppelt nicht nur die Produktionsfläche am Firmenstammsitz am Ortsrand von Schwabsoien in der Nähe von Schongau. Durch die Baumaßnahme verfügt das Familienunternehmen jetzt wieder über einen ganz klar definierten Materialfluss vom Wareneingang bis zur Auslieferung. Für Anton Eirenschmalz ganz entscheidend: Das Wichtigste an der neuen Halle war für mich, dass das kapitalintensive Laserschneiden mit einem Minimum an Rüstzeiten möglichst effektiv eingesetzt 192 BLECH 3/2007

3 werden kann. Dazu gehört ein optimaler Materialfluss. Während viele Unternehmen dazu das Hochregallager in die Mitte der Halle stellen und von dort aus die Maschinen versorgen, geht Eirenschmalz bei der Anordnung des Lagers bewusst eigene Wege. Das 500 Lagerplätze umfassende Stopa- Lager wurde als reines Rohmateriallager konzipiert und entlang der Außenwand an der Längsseite der Halle angeordnet. Auf kürzestem Weg werden aus dem Lager insgesamt sechs Flachbettlaser mit Material versorgt. Die geschnittenen Platinen können dann auf großzügigen Flächen neben den Laserschneidanlagen abgelegt und von hier aus direkt zur Weiterverarbeitung mit Kanten, schweißen, lackieren etc. gebracht werden. Ich will ganz bewusst kein Material von den Laseranlagen zurück ins Lager schicken, denn ein so genutztes Lager ist für mich wie ein schwarzes Loch. Wir versuchen, unsere Aufträge immer so zu steuern, dass die Bleche komplett abgearbeitet werden. Dies ist für uns auch eine Möglichkeit, um mit unserer Fertigung zu atmen, erklärt Anton Eirenschmalz seine Philosophie. Ganz bewusst nicht ans Lager angeschlossen wurde ein fünf Jahre altes und vor allem für Ausbildungszwecke genutztes Lasersystem für Eirenschmalz übrigens eine ältere Maschine. Anton Eirenschmalz zu den Gründen: Wir bilden seit Jahren selbst aus, da wir Mitarbeiter mit den von uns benötigten Qualifikationen gar nicht bekommen würden. Wir haben dabei aber die Erfahrung gemacht, dass sich mit einem verketteten System keine vernünftige Ausbildung machen lässt. Es macht einfach keinen Sinn, eine Anlage in einem verketteten System stundenlang für Ausbildungszwecke stehen zu lassen. Wir haben deshalb eine ältere Anlage separat aufgestellt, mit der wir unseren zehn Auszubildenden sehr gut die nötigen Kenntnisse des Laserschneidens vermitteln können, ohne dass eine neue, kapitalintensive Maschine aus der Fertigung genommen werden muss. Außen vor zumindest was die Anbindung an das Stopa-Lager betrifft sind auch die beiden Tubematik-Rohrschneidanlagen, die ihre Rohre und Profile von einem eigenen Kasto-Langgutlager erhalten. In der Möglichkeit, sowohl Bleche wie auch Rohre und Profile laserschneiden zu können, sieht Anton Eirenschmalz einen entscheidenden Vorteil seines Unternehmens: Wir bringen Bleche und Profile zusammen, denn wir haben nicht nur das Know-how, an welcher Stelle Bleche und an welcher Stelle Profile die bessere Lösung sind. Wir können auch beides bei uns im eigenen Haus herstellen. Da- Trotz der Größe fügt sich die neue Halle (rechts hinten) sehr gut in die malerische Voralpenlandschaft ein.

4 Sonderteil Laser in der Blechbearbeitung Das 500 Lagerplätze umfassende Stopa-Lager wurde als reines Rohmateriallager konzipiert und entlang der Außenwand an der Längsseite der Halle angeordnet. Auf kürzestem Weg werden aus dem Lager insgesamt sechs Flachbettlaser mit Material versorgt. durch können wir spezielle Blech-Rohr- Verbindungen erzeugen und die damit verbundenen Vorteile an unsere Kunden weitergeben. Egal, ob Blech oder Rohr: Als Bearbeitungswerkzeug ist der Laser für Anton Eirenschmalz das Maß der Dinge: Einer unserer Erfolgsfaktoren ist der Laser, da bin ich mir absolut sicher. Wenn man ganz oben mitschwimmen will und ich behaupte, dass wir dies tun braucht man Top-Maschinen. Mit zweitklassiger Technik lässt sich hier kein Blumentopf gewinnen. Der Laser ist dabei für uns das Werkzeug, das wir brauchen, um unsere Philosophie umzusetzen, denn nur mit einem Laser können wir unsere Teile und Baugruppen optimal gestalten. Eine effektive Lohnfertigung ohne einen Laser kann sich Eirenschmalz gar nicht mehr vorstellen: Als Lohnfertiger haben wir sehr viele verschiedene Teile. Deshalb brauchen wir auch einen sehr flexiblen Maschinenpark, um Kleinserien wirtschaftlich herstellen und auf Änderungen sehr schnell reagieren zu können. Bei diesen Teilen kommt es sehr häufig vor, das Form und Position von irgendwelchen Löchern geändert werden müssen für den Laser mit seiner unschlagbaren Flexibilität überhaupt kein Problem. Beim Betrieb seiner Anlagen geht Eirenschmalz ganz bewusst nicht bis an die Leistungsgrenzen der Maschinen, denn für den erfahrenen Praktiker ist die Prozesssicherheit weit wichtiger als das Ausreizen der Maschinen bis ans Maximum. Und der Erfolg gibt Eirenschmalz Recht, erreicht er doch mit seinen Lasern eine Verfügbarkeit von knapp 90 Prozent. Obwohl die Maschinen in der Regel über fünf Jahre genutzt werden und dabei auf bis Betriebsstunden kommen, fällt bis auf die normale Wartung normalerweise kein zusätzlicher Aufwand an. Für Anton Eirenschmalz ist es denn auch keine Frage, dass er seinem Hausund Hof-Lieferanten Trumpf die Treue hält: Trumpf kostet zwar mehr, aber jeder Tag, an dem die Maschine steht, kostet auch Geld. Und wenn man mit einem Partner groß wird und über Jahre sehr gut zusammenarbeitet, gibt es für mich keinen Grund für einen Wechsel. Dies erwarten wir von unseren Kunden und das praktizieren wir auch bei unseren Lieferanten. Wenn wir eine bestimmte Lösung brauchen, die Trumpf nicht im Programm hat, gehen wir deshalb nicht einfach zu einem anderen Hersteller, sondern versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden. Bei Trumpf passt einfach die Chemie wir sind an Trumpf interessiert und Trumpf an uns. Das ist eine sehr enge und gute Zusammenarbeit, von der beide profitieren. Diese enge Zusammenarbeit ist auch einer unserer Vorteile. Trumpf ist ein Top-Hersteller und wir sind ein Top- Anwender. In seinem kleinen Trumpf-Vorführzentrum so Eirenschmalz über sein Unternehmen findet sich regelmäßig neueste Technik aus Ditzingen ein. Zuletzt die auf der letzten EuroBLECH 2006 in Hannover erstmals gezeigte Trumatic L 3040, eine von drei neuen Maschinen, die als Ersatzinvestition zusammen mit dem Hochregallager angeschafft wurden Für Ausbildungszwecke wurde eine ältere Laserschneidanlage separat aufgestellt. Dadurch kann Eirenschmalz den zehn Auszubildenden sehr gut die nötigen Kenntnisse des Laserschneidens vermitteln, ohne dass eine neue, kapitalintensive Maschine aus der Fertigung genommen werden muss. 194 BLECH 3/2007

5 Besonderheit der L 3040 ist eine Zusatzachse für schnellere Bewegungen, die bei Eirenschmalz die versprochene höhere Dynamik auch im praktischen Einsatz bestätigt hat. und die zusammen mit drei vorhandenen Laseranlagen ans Lager angeschlossen wurden. Besonderheit der L 3040 ist eine Zusatzachse für schnellere Bewegungen. Anton Eirenschmalz: Ich habe mir von dieser Maschine eine deutlich höhere Dynamik erwartet und dies hat sich auch im praktischen Einsatz bestätigt. Wenn wir viele kleine Konturen schneiden müssen, ist nicht mehr so viel Bewegung in der Maschine, denn die bewegten Massen sind viel kleiner. Die Maschine ist deshalb um einiges schneller bei unserem Teilespektrum um mindestens zehn Prozent. Teile mit kleinen Konturen oder vielen Löchern schneiden wir deshalb überwiegend auf der L Obwohl Eirenschmalz die Dynamik sehr wichtig ist, war der Kauf der neuen Anlagen absichtlich nicht mit dem Einstieg in eine höhere Laser-Leistungsklasse verbunden: Wir setzen 4 und 5 kw-laser ein, da ich überzeugt bin, dass sich die Mehrkosten für einen 6 kw Laser für uns nicht rechnen das kann in anderen Betrieben anders sein. Aber für unser Produktspektrum und die Anforderungen unserer Kunden reichen Laser mit 4 und 5 kw Leistung völlig aus. Zum Kundenkreis zählen primär Anlagenbauer und ähnliche Firmen, die Eirenschmalz mit einbaufertigen Komponenten beliefert. Das Spektrum reicht vom Lifthersteller Doppelmayr über MAN bis zu Kuka. Firmen aus dem Umfeld der Automobil-Industrie sucht man in der Kundenliste übrigens vergebens. Anton Eirenschmalz: Wir sind absichtlich nicht als Automobilzulieferer tätig. Das ist nicht unser Interesse. Wir gehen aktiv und gezielt auf Unternehmen zu, mit denen wir zusammenarbeiten wollen, und deren Philosophie und Produktspektrum zu unserer Fertigung passt. Dabei gehen wir bewusst in die Nischen und versuchen, unseren Kunden komplette Baugruppen anzubieten und unsere Beratung und Konstruktion als Dienstleistung einzubringen. Wir identifizieren uns mit unseren Kunden, das ist genauso eine unserer Stärken wie die enorme Flexibilität und Schnelligkeit unserer Firmengruppe. Durch unsere Größe und die Vielzahl der Maschinen gibt es immer eine Möglichkeit, kurzfristig Teile herzustellen. Zur Eirenschmalz-Gruppe gehört seit 2001 die Firma Metalltechnik Huber, Augsburg, die heute unter blechtech GmbH & Co. KG firmiert und die sich erfolgreich auf die Laser- und Stanz-Laser- Bearbeitung natürlich mit einer Trumatic 6000 L von Trumpf von Edelstahl und Aluminium spezialisiert hat. In Augsburg konnte die Zahl der Mitarbeiter von anfangs 30 auf mittlerweile über 50 gesteigert werden wurde dann die komplette Blechfertigung der Saurer-Allma GmbH in Kempten übernommen. Das heute als eirenschmalz blechtechnik GmbH & Co.KG firmierende Unternehmen verfügt über eine eigene Pulverbeschichtungsanlage und kann komplette Baugruppen in den unterschiedlichsten Farbtönen lackieren. Die drei Unternehmen sind nicht nur durch modernste Kommunikationstechnik, sondern auch über einen täglichen Werksverkehr mit eigenen Lkws verbunden. Dadurch kann Eirenschmalz ständig auf rund 330 verschiedene Materialien zugreifen und seinen Kunden direkt aus dem Lager bedienen. BLECHexpo Halle 4, Stand LASER Halle B3, Stand BLECHexpo Halle 6, Stand BLECHexpo Halle 4, Stand 4124