Das Zeichen für regionale Lebensmittel

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1 Das Getreide V e r b r a u c h e r i n f o r m at i o n

2 Grußwort Deutschland ist das Land, das international für seine einzigartige Vielfalt an Backwaren bei Brot und Brötchen bekannt ist. Auch ich mag frische Brötchen zum Frühstück. Grundlage für diese schmackhaften Lebensmittel ist Getreide in seinen vielfältigen Variationen, vom Weizen über Roggen und Dinkel bis hin zur Gerste, die beim Bierbrauen zum Einsatz kommt. Die wichtigsten Informationen rund um das Getreide von den verschiedenen Sorten über die positiven Eigenschaften für den Menschen bis hin zu den unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten finden Sie auf den nächsten Seiten. Zudem gibt s leckere Rezepte. Nachrichten für Verbraucher aktuell, praxisnah und zuverlässig im Internet: und auf twitter: Viel Spaß beim Lesen und Genießen! Ihre Lucia Puttrich Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

3 Getreide eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel Es zählt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln unserer Ernährung und wird in jedem hessischen Haushalt in vielfältigen Verarbeitungsvariationen täglich verzehrt: Getreide. Die bedeutendsten Getreidearten sind Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel und Mais. Reis und Hirse sind ebenfalls Getreidearten, werden jedoch überwiegend in anderen Ländern angebaut. Die aus ihnen entstehenden Produkte wie beispielsweise Brot, Backwaren, Getreideflocken und Nudeln sind die Basis einer ausgewogenen Ernährung und gehören daher auf den Speiseplan. Zudem besitzt Getreide auch als Futtermittel für die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern eine große Bedeutung.

4 Getreide die wichtigsten Sorten im Überblick Weizen Weizen ist das am meisten verwendete Getreide. Weichweizen wird vor allem zu Mehl, Grieß und Vollkornerzeugnissen verarbeitet. Weichweizenmehl wird aufgrund seiner guten Backfähigkeit zur Zubereitung von Brot, Brötchen und Backwaren eingesetzt. Es ist reich an Klebereiweiß, das die Backeigenschaften günstig beeinflusst. Hartweizen wird vorwiegend in Mittelmeerländern angebaut und besonders zur Herstellung von Teigwaren verwendet. Roggen Roggen hat einen geringeren Anteil an Klebereiweiß und braucht daher längere Zeit zum Quellen. Er hat einen höheren Mineralstoffgehalt als Weizen und wird aufgrund seines würzigen, kräftigen Geschmacks häufig zum Brotbacken verwendet. Gerste Gerste wird zu Futterzwecken, aber auch zum Brauen von Bier verwendet. In der Küche finden öfter Gerstengraupen Einsatz. Die Graupen können als Suppeneinlage und zur Herstellung von Getreide- oder Malzkaffee verwendet werden. Hafer Hafer weist von allen Getreidearten den höchsten Gehalt an Fett, Eiweiß und Mineralstoffen, insbesondere Eisen, auf. Als Schon- und Diätkost wird Hafer durch seinen hohen Gehalt an Schleimstoffen bei verschiedenen Erkrankungen, unter anderem bei Störungen des Magen-Darm-Traktes, eingesetzt. Haferflocken gibt es in unterschiedlicher Form im Handel. Grobe, kernige Haferflocken eignen sich besonders gut für Müsli. Die zarteren Flocken werden für Aufläufe und Gebäck verwendet. Instant-Flocken dienen als Säuglingsnahrung. Dinkel Dinkel ist ein Verwandter des Weichweizens. Im Unterschied zu Weizen ist das Dinkelkorn fest mit der Spelze verwachsen und muss daher nach der Ernte ausgepackt (entspelzt) werden. Dinkel liefert ein wertvolles, eiweißreiches Mehl mit besonders hohem Kleberanteil und ist reich an Magnesium, Eisen, Phosphor und Kalzium. Außerdem liefert es B-Vitamine und die Vitamine A und E. Dinkel dient vor allem als Brotgetreide, kann aber auch zum Kuchenbacken oder für die Nudelproduktion verwendet werden.

5 Getreideanbau in Hessen In Hessen wird auf rund Hektar Getreide angebaut. Dabei unterscheidet man zwischen dem sogenannten Wintergetreide, das im Herbst gesät und im Sommer des Folgejahres geerntet wird (vor allem Winterweizen, Wintergerste, Roggen) und dem Sommergetreide (z.b. Sommergerste und Hafer), das im Frühjahr gesät und im Sommer desselben Jahres geerntet wird. Flächenmäßig am stärksten ist der Getreideanbau im Schwalm-Eder-Kreis und in der Wetterau. Aussaat- und Erntezeitpunkt sowie die zu erwartenden Qualitäten hängen stark von den Klimabedingungen und der Höhenlage des Anbaugebietes ab. Auch der Ernteertrag wird deutlich von den Witterungs- und Vegetationsbedingungen beeinflusst. Durchschnittlich liegt der Getreideertrag in Hessen jährlich bei 6 bis 7 Tonnen pro Hektar. Am meisten geerntet wird sowohl bezogen auf die Anbaufläche als auch auf die Gesamterntemenge der Winterweizen, gefolgt von Roggen, Winter- und Sommergerste, Hafer und Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen). Rund 88 Kilogramm Getreide verzehrt ein Hesse jährlich, überwiegend in Form von Brot und Kleingebäck aber auch als Nudeln, Pizza oder Bier. Getreide liefert Energie Getreide und Getreideprodukte liefern bedeutsame Mengen an komplexen Kohlenhydraten (Stärke). Das gibt viel Energie für unsere Bewegung, die Tätigkeit unserer Organe und für das Gehirn. Denn die Stärke wird auf dem Weg der Verdauung nur langsam in die einzelnen Zuckerbausteine zerlegt und in den Blutkreislauf aufgenommen. So sorgt sie für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel, verbunden mit einer ausgewogenen Leistungsfähigkeit und einer lang andauernden Sättigung. Zudem enthält Getreide wichtige Vitamine und Ballaststoffe, die die Verdauung positiv beeinflussen und das Sättigungsgefühl verstärken, sowie hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Produkte aus vollem Korn zeichnen sich durch einen hohen Mineralstoffanteil aus. Getreideprodukte enthalten sehr wenig Fett und nur minimale Anteile an einfachen Kohlenhydraten und damit Zucker. Die wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich vor allem in den Randschichten sowie im Keimling des Getreidekorns. Deswegen sind Getreideprodukte auf Vollkornbasis besonders gut und gesund für den Menschen.

6 Getreide auf vielfältige Weise zu genießen Die Verwendungsmöglichkeiten von Getreide sind vielfältig - ob aus Mehl entstehende Backwaren wie Brot und Brötchen, Nudeln, Bier und Spirituosen wie Kornbrand: All diese Produkte basieren auf Getreide. Auch im Malzkaffee oder im Müsli findet Getreide Verwendung. Mehl: unterschiedliche Typen für unterschiedliche Produkte Mehl wird durch das Ausmahlen der Getreidekörner gewonnen. Es gibt mehrere Mahlgänge. Je nach Ausmahlungsgrad enthält das Mehl unterschiedliche Anteile der Randschichten und der darin enthaltenen Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine. Einen hohen Mineralstoffanteil haben Mehle mit einer hohen Typenzahl, welche auf der Verpackung angegeben wird. So enthält Weizenmehl der Type 1050 rund 1050 mg Mineralstoffe in 100 Gramm Trockensubstanz. Das Mehl hat eine dunklere Farbe. Dagegen hat das normale Weizenmehl der Type 405 nur 405 mg Mineralstoffe in 100 Gramm. Dieses Mehl ist weiß. Deutschland ist international für seine Backwarenvielfalt bekannt Deutschland ist international für seine Backwarenvielfalt bei Brot und Brötchen bekannt. Sie werden hauptsächlich aus Weizen- und Roggenmehl oder -schrot (das ist das grob gemahlene ganze Korn der verschiedenen Getreidesorten) hergestellt, da diese beiden Getreidearten besonders gute Backeigenschaften haben. Unterschieden werden im Wesentlichen vier Brotsorten: Weizen- und Roggenbrote mit einem Weizen- bzw. Roggenanteil von mindestens 90 Prozent und Weizen- und Roggenmischbrote mit einem Weizen- bzw. Roggenanteil zwischen 50 und 89 Prozent. Diese vier Brotsorten sind die Grundlage für eine Vielzahl von Varianten. Vollkornbrot ist die gesündeste Variante, weil es die meisten Mineral- und Ballaststoffe enthält.

7 Kräuterbrot Zutaten (kleines Brot) 2 Tassen Vollkornmehl 1 Päckchen Backpulver 1 Tasse Milch 1 Prise Salz 1 Hand voll frischer Kräuter (Oregano, Schnittlauch, Salbei) 1 Zweig Rosmarin zum Verzieren Mehl, Backpulver, Milch und Salz in einer Schüssel gut verrühren. Kräuter waschen, trocken tupfen und klein hacken. Kräuter unter den Teig mischen. Teig in eine kleine Brotform oder einen sauberen Ton- Blumentopf (Durchmesser ca. 14 cm) füllen. Den Ton-Blumentopf vor dem Befüllen gut wässern. Mit dem Rosmarinzweig verzieren und im Ofen bei 180 C (Heißluft) 35 Minuten backen. Das Brot schmeckt zum Beispiel sehr gut mit Frischkäse oder mit Kräuterquark. Apfel-Hafer-Müsli Zutaten: 3 EL Haferflocken 1 Apfel (oder anderes Obst nach Saison) ½ TL Honig 3 EL Joghurt 1 Prise Zimt 1 TL Sonnenblumenkerne Apfel (oder anderes Obst) in kleine Stücke schneiden. Alles miteinander vermischen und zum Schluss Sonnenblumenkerne darüber streuen.

8 Pfannkuchen Zutaten für 2 3 Stück: 1 Ei 1 Prise Salz 140 ml Milch (oder Wasser) 80 g Mehl (bei Verwendung von Vollkornmehl etwas mehr Flüssigkeit zugeben) Butter Das Ei aufschlagen, mit Salz und Milch verquirlen. Esslöffelweise das Mehl dazugeben und kräftig rühren, damit keine Klumpen entstehen. Ein Stück Butter in die Pfanne geben, schmelzen lassen und etwa eine Suppenkelle voll Teig in die Pfanne geben. Den Teig in der Pfanne verteilen (dabei die Pfanne schwenken), so dass sich der Teig über den ganzen Boden verteilt. Sobald der Teig oben trocken ist, ein wenig an der Pfanne rütteln (dann löst sich der Pfannkuchen vom Pfannenboden) die Unterseite sollte jetzt goldbraun sein. Dann den Pfannkuchen wenden, so dass die andere Seite goldbraun wird. Die Pfannkuchen können beliebig gefüllt werden: mit (selbst gemachtem) Apfelkompott, mit gewürfelten Tomaten, mit Spinat oder gebratenen Champignons mit Zwiebeln. Apfel-Muffins Zutaten für 4 Personen: 500 g Weizenvollkornmehl 3 TL Backpulver 1 TL Zimt 4 EL Honig 2 Äpfel 100 g Rosinen 1 Ei 250 ml Milch 50 g weiche Butter oder Margarine Puderzucker zum Bestreuen Backofen auf 200 C vorheizen (bei Umluft 180 C, vorheizen ist nicht nötig). Äpfel waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und grob auf den tiefen Teller raspeln. Honig und Ei mit einem Rührgerät oder Schneebesen schaumig rühren. Mehl, Backpulver, Milch und Zimt zugeben. Äpfelraspel und Rosinen unterrühren. Anschließend den Teig in Muffinförmchen füllen. Backblech in die mittlere Schiene des Backofens geben und Muffins 15 bis 20 Minuten backen. Muffins mit Puderzucker bestreuen.

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