6-10 KREATIV BUCHDRUCK SACH INFORMATION
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- Gerburg Schmidt
- vor 7 Jahren
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1 SACH INFORMATION Bereits im 6. Jahrhundert begann man in China und Japan Bücher zu drucken. Die Schriftzeichen wurden in Blöcke aus Holz,Ton oder Elfenbein geschnitzt. Man tauchte die Stempel in Tinte oder bestrich sie mit einem Gemisch aus Ruß von Öllampen, Öl und Wasser und presste sie auf Papier. Das nennt man Hochdruck oder Tafeldruck. Der Nachteil war, wenn eine Tafel fertig und mit Farbe bestrichen war, konnte man sie nicht mehr ändern. Diese Art des Druckes ist bis heute erhalten geblieben, beispielsweise auf Kinderspielzeug oder Bürostempeln. Auch in Druckereien gibt es diese Technik noch, wenn auch immer seltener. Den wirklichen Fortschritt brachte die Erfindung der beweglichen Lettern, die man je nach Wunsch immer neu zusammensetzen konnte. In China gab es in der praktischen Ausführung jedoch ein großes Problem: Das chinesische Alphabet bestand aus Zeichen, was eine langes Suchen nach dem gewünschten Zeichen bedingte. Der Mainzer Johannes Gutenberg kam auf die Idee, die Buchstaben aus Metall zu gießen. So konnte er eine größere Menge an Buchstaben herstellen. Er hatte natürlich auch das Glück, nur 26 Lettern anfertigen zu müssen. Zuerst stellte Gutenberg eine Gussform her: Dazu drückte er einen spiegelverkehrten Hartmetallstempel in weiches Metall. Die entstandene Gussform nennt man Matrize. Anschließend wurde die Matrize in die Gussform eingespannt. Die Gussform erinnert selbst an ein offenes Buch. Danach wurde die Gussform geschlossen und ein flüssiges Metallgemisch aus Zinn, Blei und Antimon eingefüllt. So konnte man identische Lettern, also Buchstaben in Serie, herstellen. Waren genug Buchstaben vorhanden, konnte man ganze Wörter, Sätze und sogar Seiten in einen Rahmen zusammensetzen. Man färbte die zusammengesteckten Buchstaben, den Satz, mit Druckerschwärze ein. Dann wurde der Satz in die Druckpresse gespannt. Durch Herumdrehen eines Hebels presste der Drucker ein Stück Papier gegen die eingefärbten Lettern. Mit diesem Verfahren war es möglich, die Seite in beliebiger Zahl zu drucken. Die druckfrischen Seiten wurden anschließend in der Werkstatt zum Trocknen aufgehängt. In einem Arbeitsgang konnte Gutenberg zehn, 20 oder sogar 100 Exemplare herstellen. Bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiteten die Setzer mit dem System von Gutenberg. Man setzte die Letter in Handarbeit in eine Metallschiene, Winkelhaken genannt. Dann hat man alles mit einer Schnur fixiert, färbte es ein und rollte die Die Gutenbergbibel ist eines der teuersten Bücher der Welt. Beim Buchdruck gehört der Setzkasten mit Winkelhaken bereits der Vergangenheit an. Die Bibel gehört zu den am meisten verlegten Büchern der Welt. Gutenberg-Museum Mainz ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.9
2 SACH INFORMATION Abziehpresse darüber. So entstand ein Korrekturabzug. Ein guter Setzer konnte an die 1600 Buchstaben in einer Stunde zusammensetzen. Er brauchte also etwa zwei Sekunden für einen Buchstaben. Das ist sehr schnell, man brauchte aber ZUSAMMENFASSUNG: Die händisch aufwändige Arbeit und das teure Material verhinderten lange Zeit eine größere Vervielfältigung von Schriften in Europa. Als das Papier bereits hergestellt werden konnte, sorgte Gutenberg mit der Erfindung der in Blei gegossenen, beweglichen Buchstaben auch dafür, dass Bücher verbreitet werden konnten. Nach diesem Prinzip arbeitete man bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Reihe neuer Verfahren, wie Setzmaschinen und Druckmaschinen, ermöglichte eine immer günstigere Herstellung von Büchern und spielte in der Verbreitung eine wichtige Rolle. Der Uhrmacher Ottmar Mergenthaler ( ) ist der Erfinder der Linotype-Setzmaschine. In der Zeit, als man Bücher noch händisch mit Bleibuchstaben setzen musste, wog die bleierne Vorlage eines Buches oft mehrere Tonnen. auch sehr viel Übung, bis man auf diese Geschwindigkeit kam. Der Setzer hatte das Manuskript vor sich liegen, weiters die Anweisungen des Herstellers bezüglich Schriftart, Schriftlänge, Buchstabentypus usw. Als noch dazu die ersten Druckmaschinen aufkamen, wurde das Missverhältnis zwischen Setzen und Druck noch deutlicher: Mittlerweile waren sechs Setzer notwendig, um einen Drucker mit Arbeit zu versorgen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Linotype-Setzmaschine mit eingebauter Tastatur entwickelt. Linotype bedeutet Zeilenguss. Die Setzer konnten mit einer Arzt Schreibmaschine den Text eintippen. Anschließend wurde die gesamte Seite in Blei gegossen. Mit dieser Methode schaffte ein Setzer bereits 8000 bis Zeichen pro Stunde. Heutzutage braucht man zur Herstellung von Büchern keinen Setzer. Man arbeitet hauptsächlich mit Computerdruck, dem Desktop Publishing, das seit der Mitte der 80er-Jahre systematisch die in den 60er- und 70er-Jahren üblichen Verfahren mit Fotosetzmaschinen und Lichtsetzmaschinen verdrängt. 6.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG In der heutigen Zeit, in der Umsatz, Absatz und finanzieller Gewinn die alleinigen Entscheidungsfaktoren darstellen, gibt es selbstverständlich so gut wie alles zu kaufen. Meist sind die Spielsachen aus Plastik, in Ländern mit skandalös niedrigen Löhnen hergestellt und schon nach dem ersten, aber spätestens nach dem dritten Verwenden kaputt und ein Fall für den Mülleimer. So gibt es auch die verschiedensten Stempelspiele, wir haben aber auch die Möglichkeit, Stempel selbst, ausschließlich aus Recycling-Material herzustellen. Im Folgenden wird dies näher erörtert und kurz erklärt. Durch das eigene Anfertigen der Stempel sind die Kinder auch nicht gezwungen, vorgefertigte Muster und Zeichen zu stempeln, sondern können ihre eigenen Symbole entwickeln. LERNZIELE: Die Kinder lernen Recyclingmaterial als etwas Wertvolles kennen. Lustvoller Umgang mit Formen und Buchstaben. In Büchern findet man Angaben für viele verschiedene Bastelaufgaben. STEMPELKASTEN AUS KORK INFORMATIONSTEIL: Kork ist ein Naturprodukt, aus dem man wunderbare Dinge basteln kann. Eine der lustigsten und einfachsten Einsatzmöglichkeiten solcher Altkorken stellt zweifellos das Stempeln dar, die man selbst herstellen kann. Für Kinder sehr gut geeignet ist die Klebe-Methode: Als Material dient ein alter Fahrradschlauch. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtseinheit. MATERIALIEN: ein alter Fahrradschlauch, Schere oder Cutter, Lineal, Klebstoff, viele Korken, Farbe, Papier. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Unser Alphabet verfügt über 26 Buchstaben, dazu kommen noch Umlaute, Satzzeichen (Beistrich, Punkt, Fragezeichen, Rufzeichen). Alles in allem eine ganze Menge Korken, die nötig wären, wollte jedes Kind alle Satzzeichen selbst besitzen. Das Sammeln der Korken sollte frühzeitig beginnen, vielleicht können auch Aus Korken kann man ohne großen Aufwand Stempel herstellen. Die Stempel werden in unterschiedliche Farben getaucht. So bekommt man bunte Drucke. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.9
4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Gastwirte kontaktiert werden. Wenn alle zusammenlegen, wird ein toller Setzkasten daraus. Die Stempel können viele Male verwendet werden. Einige Schülerinnen und Schüler können sich einen Drucksetzkasten teilen. Der Beruf des Buchbinders ist vom Aussterben bedroht. Früher wurden alle Bücher händisch gebunden. Zeichnen der Vorlagen: Alle Buchstaben, Satzzeichen, Muster und Symbole werden auf Papier vorgezeichnet. Übertragen auf Fahrradschlauch: Danach werden die Buchstaben auf den alten Fahrradschlauch übertragen und ausgeschnitten. Immer überprüfen, ob der Buchstabe auch nicht zu groß für den Korken ist. Buchstaben aufkleben: Vorsicht immer seitenverkehrt aufkleben! Einfärben: Die Buchstaben in Farbe eintunken fertig! Bald wird sich herausstellen, welche Buchstaben oft, welche weniger oft und welche so gut wie nie verwendet werden. Nicht alle Buchstaben kommen in der deutschen Sprache gleich häufig vor. Silvester ist eine besonders gute Zeit um Korken zu sammeln, denn Sekt- und Champagnerkorken sind aufgrund ihrer Größe besonders gut als Stempelgrundlage geeignet. 6.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
5 ARBEITSBLATT EXLIBRIS BASTELN Exlibris ist lateinisch und heißt so viel wie aus den Büchern. Dieses Zeichen zeigt dem Leser eines Buches an, wem das Buch gehört. Außerdem beweist ein schönes Exlibris, dass der Buchbesitzer auch ein Buchliebhaber und Kenner ist. Du brauchst: Papier, Buntstifte Es soll der Schriftzug Exlibris und der Name des Besitzers Platz haben. Der übrige Platz soll so kreativ wie nur möglich gestaltet werden. Zuerst muss die Größe des Exlibris festgelegt werden, dann geht es schon ans Bemalen. Ausschneiden und ins Buch kleben fertig! ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.9
6 ARBEITSBLATT GANGSTERBRIEF Wer aus Buchstaben ganze Texte zusammenstellen will, kann auf eine Gangstermethode zurückgreifen. Du brauchst: einige Zeitungen, Schere, Kleber, Blatt Papier Überlege dir im Vorhinein den Text, den du erstellen willst. Dann die einzelnen Worte oder Buchstaben aus den Zeitungen ausschneiden. Aufkleben fertig! Wenn du unterschiedliche Zeitungen verwendest, schaut dein Gangsterbrief interessanter und schöner aus! 6.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
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