Curriculum der berufsbegleitenden Zusatzqualifikation Gesprächsführung für pädagogische Fachkräfte Grundkurs sozialpädagogische Beratung Kurs GsB W 13

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1 Evangelische-Fachhochschule RWL - University of Applied Sciences - - Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Curriculum der berufsbegleitenden Zusatzqualifikation Gesprächsführung für pädagogische Fachkräfte Grundkurs sozialpädagogische Beratung Kurs GsB W 13 Dozentinnen/Dozenten-Profile Inhalte/Ziele Evangelische Fachhochschule RWL -University of Applied Sciences- Immanuel-Kant-Straße Bochum - Institut für Fort- und Weiterbildung - Kursleitung: Dr. Andreas Knoll 1

2 Zielgruppe: Absolventinnen und Absolventen einschlägiger Studiengänge und Ausbildungsgänge mit staatl. Anerkennung (z. B. Dipl. Psych.; Dipl. Päd.; Dipl. Soz.päd/Soz-arb.; Heilpäd.; Erzieher/in; Lehrer/in o. ä.), die in folgenden Bereichen tätig sein können: Familienzentren Kindertageseinrichtungen Familien- und Erziehungsberatungsstellen Betreutes und ambulant betreutes Wohnen Krankenhäusern Senioren- und Pflegeheimen Ambulanten Pflegediensten Jugendhilfe wie familienergänzende Dienste/Angebote Einrichtungen des Präventionsbereichs (Jugendfreizeitheime, Jugendnotdienste, Schulen, Betriebe, Sportvereine) Somatisch-pädiatrische, Psychotherapeutische und Psychiatrische Kliniken, Nachsorge- und Übergangseinrichtungen Teilnehmerzahl: 18 bis 21 in einem geschlossenen Kurs. Ziele der Weiterbildung Der zertifizierte Grundkurs soll Professionelle aus personenbezogenen Berufsfeldern befähigen, erfolgreich psychosozial-pädagogische Beratungsprozesse mit Klienten, Bewohnern, Patienten, Eltern, Angehörigen und Mitarbeitern von Behörden zu steuern. Unabhängig von der Dauer der Berufserfahrung richtet sich dieses Weiterbildungsangebot an ausgebildete Fachkräfte in o.g. Aufgabenbereichen, die bisher noch keine zertifizierte handlungsmethodische Weiterbildung absolviert haben. Durch die Vermittlung von theoretischem Grundwissen, Wissensgrundlagen aus unterschiedlichen Beratungsansätzen, intensiver Selbstreflexion und konkretem Beratungstrainings sollen die TeilnehmerInnen an der Entwicklung und Ausbildung eines persönlichen Beratungsstils arbeiten. Dieser Beratungsstil soll die Professionellen in die Lage versetzen, die unterschiedliche Klientel mit den unterschiedlichsten Fragen und Lebensproblematiken fachgerecht zu beraten. Dabei zielt die Weiterbildung darauf ab, dass die Teilnehmerinnen/Teilnehmer das Beratungskonzept auf ihr jeweiliges Arbeitsfeld zuschneiden können. Gleichzeitig erhalten die Ausbildungskandidatinnen/Ausbildungskandidaten einen Einblick in andere Felder psychosozialer Arbeit. Ziel der Weiterbildung ist es also, die Teilnehmerinnen/Teilnehmer theoretisch und praktisch für eine Beratung mit Menschen mit sozial-pädagogischen Fragestellungen und Problemlagen zu qualifizieren. Das beinhaltet das Kennenlernen und Erlernen verschiedener psychosozialer Beratungsmethoden und Interventionen auf dem Hintergrund der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder und der unterschiedlichen Auftraggeber und sich unterscheidender Aufträge, um das eigene Änderungs- und Handlungswissen zu stärken. 2

3 Angestrebt sind eine theoretisch fundierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Beratungsansätzen und die Entwicklung und das Einüben eines persönlichen Beratungsstiles einer jeden Fachkraft. Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer sollen damit befähigt werden, in ihrer jeweiligen beruflichen Realität unterschiedlichste Frage- und Problemstellungen sowie Krisen früh zu erkennen, um adäquat personen- und umfeldorientiert handeln zu können. Soziale und Selbstkompetenz Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer reflektieren die eigene Person im Kontext der Arbeit mit ihrer Klientel, den Angehörigen und beteiligten Behörden. Dadurch soll ein Prozess des Verstehens für die eigene Subjektivität und die eigenen Handlungsoptionen initiiert werden, wodurch ein Bewusstsein dafür entwickelt wird, die eigene Persönlichkeit im Rahmen der Interaktion mit der Klientel und den umgebenden Systemen wahrzunehmen und von Übertragungsphänomenen abzugrenzen. Im Gruppengeschehen der Ausbildungsgruppe werden grundlegende Fähigkeiten wie Flexibilität, Reflexions-, Kritik-, Kommunikations-, und Kooperationsfähigkeit reflektiert und trainiert. Struktur und Organisation der Weiterbildung Die Weiterbildung wird berufsbegleitend durchgeführt. Sie ist in 11 Module gegliedert und beinhaltet vier Wochenend-Blockseminare, ein Seminar mit 1x 8 Std., ein Seminar mit 2 x 4 Std., einen fünftägigen Block in einer auswärtigen Tagungsstätte, einen begleitenden Supervisionsprozess, ein kontrolliertes Selbststudium sowie das Zertifikats-Blockseminar (siehe gesonderte Terminliste). Die Weiterbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von 2 Semestern (ca. 12 Monate) und umfasst insgesamt 186 Ausbildungsstunden. a) Theorievermittlung Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erwerben vertieftes Wissen zu relevanten Beratungsansätzen, zu Diagnostik, Beratungsverfahren, Gesprächsführungstechniken und den zugrunde liegenden Menschenbildern. b) Gruppendynamik In der Studiengruppe wird ein Interaktionsklima erzeugt, in welchem die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer differenzierte Rückmeldung über ihr persönliches Beraterverhalten bekommen, um den eigenen Gesprächsführungsstil zu entwickeln, zu verändern oder zu modifizieren. Gleichzeitig erhält die Lerngruppe Auskunft über das konkrete Beratungsverhalten anderer Teilnehmerinnen, um daraus Rückschlüsse für das eigene Beratungsverhalten ziehen zu können. So erhält die Gruppe der Lernenden auch Einblicke in die Realität des beruflichen Handelns der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dadurch wird auch eine Erweiterung der Feldkompetenzen bei den Kursteilnehmerinnen/Kursteilnehmern erreicht. 3

4 c) Selbsterfahrung Das Beratungsverhalten wird am persönlichen Material der Teilnehmenden eingeübt. Dieses Material kommt aus den beruflichen Vollzügen und der persönlichen Biografie der Teilnehmenden. So gesehen wird mit echtem Material gearbeitet, wodurch die Ausbildungskandidaten gleichzeitig lernen, Übertragungsprozesse zu reflektieren und zu steuern. Die durch die Selbsterfahrungsprozesse entstehenden psychohygienischen Nebeneffekte sind gewollt, sie generieren ein effektiveres Nähe-Distanz- Verhalten in der Beratungsinteraktion. d) Beratungstraining Vermittlung und Training von ausgewählten Techniken verschiedener Beratungsmethoden zur ziel- und lösungsorientierten Arbeit mit Menschen in psychosozialen Notlagen. (Trainingsliteratur, Planspiele, Gesprächsführungsübungen) e) Supervision In Kleingruppen (6-7 TN) werden prozessbegleitend neu erworbene Kenntnisse und Techniken reflektiert und damit die Handlungskompetenzen erweitert. Voraussetzung für die Zertifizierung dieser Weiterbildung ist die verbindliche Teilnahme an der Weiterbildung und der begleitenden, externen Supervision. f) Prüfungsrelevante Leistung/Zertifikatsmodul Voraussetzung für die Zertifikatsverleihung ist eine vorbereitete Fallbesprechung aus der eignen Praxis für die Kurzdarstellung und Fachdiskussion während des Zertifikatsmoduls g) Methoden und Materialien Vorträge/ Impulsreferate - Gespräche/ Diskussionen - Rollenspiele - Studienmaterialien - Protokolle - Literaturlisten - Büchertisch - - Triadenarbeit - Skulpturen - gruppendynamische Übungen - spezifische Übungen aus den jeweiligen Beratungstechniken Didaktik der Weiterbildung Es handelt sich um eine erlebnisorientierte Didaktik der Erwachsenenbildung. Die Seminarinhalte werden etwa zu drei gleichen Teilen per Input (Vorträge, Lehre, Übungen), per Gruppendynamik (Austauschprozesse der Teilnehmenden untereinander, Training, Übungen) und per Selbstreflexion (Selbsterfahrungsprozesse, Training, Übungen) vermittelt. Diese Didaktik erfordert von den TN ein höheres Maß an psychischer Belastbarkeit als es in Ausbildungszusammenhängen nötig ist. Es kommen Methoden und Techniken zum Einsatz, die verschiedenen therapeutischen Zugängen entlehnt sind und als Handlungsoptionen den entsprechenden Arbeitsgebieten angepasst sind. 4

5 Kursleitung: Dr. Andreas Knoll Dipl. Supervisor, Dipl. Sozialarbeiter, Psychotherapeut, Sozialtherapeut, Unter Mitarbeit von: Hans Joachim Beutler Dipl. Sozialarbeiter und Sozialpädagoge Krankenkassenanerkannter Kursleiter und Ausbilder in AT und PMR Kassenanerkannter Fachübungsleiter Rehasport Beatrix Hilbt Dipl. Supervisorin (DGSv), Gruppendynamikerin (DAGG),Dipl. Sozialarbeiterin, Schlaf- und Entspannungstherapeutin/-pädagogin (EFH-RWL), staatl. anerkannte Erzieherin Marianne Jagodzinski Dipl. Supervisorin (DGSv), Dipl. Sozialarbeiterin, Schlaf- und Entspannungstherapeutin/-pädagogin (EFH-RWL) 5

6 TERMINLISTE Weiterbildung: Grundkurs sozialpädagogische Beratung- Wintersemester 2013 ( GsB W 13 ) Leitung: Dr. Andreas Knoll GsB W 13 2 Std Info und Organisationstermin Dr. Knoll Fr. Hilbt 01. Modul 2. Modul 6x 03. Modul Einführungskurs Supervision Personzentrierte Gesprächsführung (Einführung, Kommunikationstheorie, Gesprächsführung und -leitung, Fragetechniken) Methoden zur eigenen und kollegialen Unterstützung in der Beratung Methode der Kollegialen Beratung Dr. Knoll Fr. Hilbt Fr. Jagodzinski Fr Fr u u x Termine nach Vereinb. Der erste Termin wird im Einführungskurs organisiert Fr. Hilbt 08. u Modul 04. Modul 05. Modul 2.2 Modul 06. Modul Supervision Systemische Beratungsansätze Systemtherapeutische Modelle im Überblick, Die Bedeutung von Rollen, Aufgaben, Funktionen; Systeme in der täglichen Arbeit Die Familie als System und Möglichkeiten der Erkenntnisadaption Methoden zur eigenen und kollegialen Unterstützung in der Beratung Story-telling Sharing-Runden Burn-out Prophylaxe durch Entspannungsverfahren Supervision Lösungsorientierte Ansätze in der Beratung Die Bedeutung der Wunder-Frage und andere Wege, Handlungsoptionen zu erarbeiten. Methoden zur eigenen und kollegialen Unterstützung in der Beratung Das Innere Team 6x Fr. Hilbt 22. u Hr. Beutler 26. u x Fr. Hilbt 05. u

7 07. Modul 40 Std. Übungsblock mit Elementen der Gestaltberatung in einer Tagungsstätte mit Übernachtung Dr. Knoll Fr. Hilbt Montag, bis Freitag, Modul 08.1 Modul 4 Std. 2.4 Modul 08.2 Modul 4 Std Modul 09. Modul 8 Std Modul 10. Modul Supervisionen Rechtliche Fragen zu Jugendhilfe, rechtlicher Betreuung, Vormundschaft, Pflegschaft, Gesundheitspflege Supervisionen Rechtliche Fragen zu Jugendhilfe, rechtlicher Betreuung, Vormundschaft, Pflegschaft, Gesundheitspflege Supervisionen Fr. Prof. Goldberg Fr. Prof. Goldberg 6 x Fr x 3 Std Fr x 3 Std Wege in die Selbstständigkeit Hr. Beutler Supervisionen 6 x ; Zertifikatskurs 2 Std. Abschlusssitzung und Zertifikatsverleihung Dr. Knoll Frau Hilbt Dr. Knoll + Fr. Hilbt 22. u h bis Modul 24 Std. Selbststudium mit Zertifikatsarbeit Gesamtzeit 186 Std. 7

8 Zeitlicher Ablauf der einzelnen Module: Zeitpläne für Wochenendseminare, Fr + Sa: (14 U-Std.) Die prozesshafte Didaktik der Weiterbildung kann zu Zeitverschiebungen und Ablaufveränderungen führen. Daher sind die Zeitvorgaben lediglich als Anhaltswerte zu verstehen. Freitags Uhr ( = 6 U-Std.) 1. Einheit Pause Mit informellem Austausch in speziellem Setting 2. Einheit Pause Mit informellem Austausch in speziellem Setting 3. Einheit Ausklang Mit informellem Austausch in speziellem Setting Samstag Uhr ( = 8 U-Std.) 1. Einheit Pause Mit informellem Austausch in speziellem Setting 2. Einheit Pause Einheit kurze Pause - 4. Einheit Ausklang Mit informellem Austausch in speziellem Setting Modul 2 Modul 6 Supervision: 18 Stunden Supervision bei externen Supervisorinnen/Supervisoren. Die Supervision wird in Gruppen von 6-7 TN durchgeführt. Die Termine werden mit den Supervisorinnen/Supervisoren vor Ort abgesprochen. Der erste Termin wird am Tag des Einführungskurses bekannt gegeben. Die einzelnen Termine können folgendermaßen organisiert werden: 6 x, 9 x 2 Std. Fünftägiger Übungsblock als Bildungsurlaub Mo Uhr bis Freitag Uhr in einer Tagungsstätte ( = 40 U-Std.) Der genaue Zeitplan befindet sich im Programm unter der Beschreibung des Moduls. (siehe weiter unten) Abschluss: Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten grundsätzliche eine Teilnahmebescheinigung. Mit dem erfolgreich absolvierten Zertifikatskurs wird das Zertifikat Gesprächsführung für pädagogische Fachkräfte erworben. 8

9 Kosten der Weiterbildung Die Kosten der Weiterbildung betragen insgesamt 1.350,-, zahlbar in drei Raten, 1. und 2. R. = 500,-, 3. Rate je 350,-. Darin sind die Prüfungsgebühr und die Supervisionskosten enthalten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus entsprechenden Berufsverbänden erhalten eine Ermäßigung von 150,00. (Mitgliedsbescheinigung) Die drei Raten sind vor dem 1. Modul, dem 5. Modul und dem 7. Modul zu entrichten (jeweils vor dem 1.November d. J., dem 1. Februar und dem 1. April d. J.). Für die Vollpensionskosten beim Blockseminar müssen ca. 175,- bis 200,- einkalkuliert werden. Für die Wochenendseminare wird eine kleine Verpflegungspauschale in Höhe von 5,- pro Wochenende erhoben, für Kaffee, Tee und Gebäck in den Arbeitspausen. Wird von der Teilnehmerin / dem Teilnehmer ein Bildungsscheck eingereicht und anerkannt, ermäßigt sich die Teilnahmegebühr um 500,- pro Bildungsscheck. Der Bildungsscheck ersetzt dann die 2. Rate. In den Teilnahmegebühren sind nicht enthalten, die Fahrtkosten sowie die Kosten für Unterkunft, Verpflegung oder teilnehmerbezogene Lernmittel. Das Blockseminar kann als Bildungsurlaub geltend gemacht werden. 9