Workshop Unternehmensbewertung
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- Helmut Maier
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Workshop Unternehmensbewertung
2 Workshop Unternehmensbewertung WKO Graz
3 Entscheidende Faktoren bei der Unternehmensbewertung: Zeit Zielsetzung
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6 Wann spricht man von einer Betriebsnachfolge: Von Betriebsnachfolge spricht man, wenn ein lebendes Unternehmen den Eigentümer wechselt. Lebend bedeutet, dass geschäftliche Aktivitäten vorliegen. Als Unternehmen versteht man die Gesamtheit von Einrichtungen, die für die Gewinnerzielung notwendig sind. Diese Werte sind materieller Art wie Maschinen, Inventar, Warenlager etc. und immaterieller Art wie Kundenstock und bestimmte Rechte, z.b. Mietrechte, Lizenzrechte, längerfristige Aufträge und Arbeitsverträge. Bei der Übernahme eines Unternehmens, tritt der Erwerber in alle Rechte und Pflichten auch in haftungsrechtliche Konsequenzen des Übergebers ein. Der Übernehmer wird mit einem betriebsbereiten, auf dem Markt eingeführten Unternehmen wirtschaftlich sofort tätig. Daraus ergeben sich völlig unterschiedliche Betrachtungsweisen und andere Risiken. Um die Vorteile eines betriebsbereiten Unternehmens nutzen zu können, müssen erst seine Stärken (Potenziale), aber auch Schwächen analysiert werden.
7 Prinzipiell betreffen Unternehmensbewertungen zwei Rechtsbereiche, das Familienrecht sowie das Gesellschaftsrecht. Gründe für die Erstellung einer Unternehmensbewertung: Familienrecht Abfindungsfälle im Familienrecht Erbschaftsangelegenheiten / Erbstreitigkeiten Ehescheidungen Gesellschaftsrecht Unternehmenskauf Unternehmensverkauf Unternehmensbeteiligung Unternehmensverschmelzungen IPO (Börsengang) Liquidation Insolvenzen als Grundlage von Investitionsentscheidungen Kreditwürdigkeitsprüfungen Unternehmenssanierungen Verpachtungen Gesellschafterauseinandersetzungen / Verkauf von Gesellschaftsanteilen
8 Und so verschieden die Anlässe so verschieden sind auch die möglichen Methoden zur Unternehmensbewertung Im Verlaufe der Wirtschaftsgeschichte wurden verschiedene Ansätze zur Unternehmensbewertung erarbeitet und stetig angepasst. So gibt es heute eine Vielzahl von verschiedenen Unternehmensbewertungsmethoden.
9 Und so verschieden die Anlässe so verschieden sind auch die möglichen Methoden zur Unternehmensbewertung Erkenntnisse: Beim Einsatz der verschiedenen Methoden fallen die Ergebnisse der Bewertung entsprechend unterschiedlich aus. Jedoch müssen alle Verfahren, bei Zugrundelegung und richfger Einschätzung von zukünhiger Entwicklung und Risiko, grundsätzlich zu ähnlichen Ergebnissen führen. Obwohl die Methoden zur Unternehmensbewertung ständig verbessert und angepasst wurden, gibt es heute kein allgemein einziges verbindliches Verfahren. Die im konkreten Fall letztlich anzuwendende Bewertungsmethode richtet sich nach Kriterien wie Branche, Anlass, Markt etc.:
10 Ansätze der Unternehmensbewertung: Ertragswertmethode Die Basis dieser Bewertungsmethode stellen die zukünftigen Gewinne des bewerteten Unternehmens dar. Diese Erträge werden auf den heutigen Barwert ab diskontiert. Damit steht die zukünftige Ertragskraft des Unternehmens im Mittelpunkt. Dieses Verfahren, in seinen verschiedenen Ausrichtungen, spielt beim Unternehmensverkauf die wichtigste Rolle. Discounted-Cashflow-Methode Dieses Verfahren basiert auf den zukünftigen Cashflows. Diese geben an, wie viel eigenes erwirtschaftetes Geld (Einzahlungsüberschüsse) dem Unternehmen zur Fortführung der Betriebstätigkeit zur Verfügung steht. Dieses Verfahren spielt sowohl beim Unternehmensverkauf wie auch im Entscheidungsprozess der Unternehmensleitung eine wichtige Rolle. Regelmäßig ist die Erstellung eines Businessplanes für die kommenden Jahre Voraussetzung für dieses Verfahren. Marktwertmethode Diese Methode folgt dem Analogieprinzip. Die Basis bilden hierbei die Daten vorhandener bzw. veröffentlichter KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) börsennotierter Unternehmen gleicher Art und Güte. Dabei wird der Wert des Unternehmens ermittelt in dem die prognostizierten Erträge mit dem KGV multipliziert und anschließend ab diskontiert werden. Diese Methode gewinnt zunehmend an Bedeutung.
11 Ansätze der Unternehmensbewertung: Vergleichswertverfahren Bei diesem Verfahren wird der Unternehmenswert nicht durch Berechnung ermittelt, sondern orientiert sich an den Preisen von Transaktionen bei Unternehmen der gleichen Branche mit ähnlichen Kennzahlen. Voraussetzung ist selbstverständlich entsprechend vorhandenes Datenmaterial mit repräsentativem Transaktionsvolumen. Liquidationswertmethode Bei diesem Verfahren werden die Vermögenswerte des Unternehmens bei Liquidation (Zerschlagung) ermittelt. Zentrale Fragestellung ist hierbei: Welche Werte könnten heute beim Verkauf einzelner Vermögenswerte erzielen? Mittelwertmethode Sie ist eine Kombination aus Ertragswert- und Substanzwertmethode. Dabei werden Ertragswert und Substanzwert getrennt ermittelt und anschließend gewichtet addiert. Ziel dieser Methode ist die Minimierung der Unsicherheiten aus der Ertragswertmethode.
12 Ansätze der Unternehmensbewertung: Multiplikatorverfahren Dabei wird der Umsatz mit einem branchenüblichen Faktor multipliziert. Dieses Verfahren liefert sehr schnell Ergebnisse. Da die Ermittlung auf historischen Daten basiert, kommt diesem Verfahren nur begrenzte Bedeutung zu. Eingesetzt wird dieses Verfahren vornehmlich für freie Berufe (Steuerkanzleien, Arztpraxen etc.) Stuttgarter Verfahren Dieses Verfahren ist eine Variante der Mittelwertmethode und dient in aller Regel den Finanzbehörden der Ermittlung von Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer, da es schnell Ergebnisse liefert. Für Firmenverkäufe und Unternehmensbewertungen im Rahmen von Nachfolgeregelungen ist es allerdings fast immer ungeeignet, da kein Nachfolger seinen Business- und Finanzplan auf vergangene Erträge aufbauen wird. Substanzwertmethode Substanzwert ist die Summe der einzeln ermittelten Werte aller immateriellen und materiellen Vermögenswerte des Unternehmens abzüglich aller Schulden. Zentraler Ansatz ist: Was kostet die Neuerrichtung des Unternehmens in seinem jetzigen Zustand? Von Nachteil ist allerdings, dass nichtbilanzierungsfähige Werte nicht berücksichtigt werden. Diese Methode findet beim Unternehmensverkauf fast keine Anwendung mehr. Nur bei kleinen Unternehmen mit stark vom Eigner abhängiger Ertragskraft bzw. bei Unternehmen mit sehr hohem Vermögenswerten wird sie vereinzelt eingesetzt.
13 Zielsetzungen des Workshops: 1. Die Unternehmensbewertung ist eine Grundlage zum Treffen von Entscheidungen 2. Unternehmensbewertung ist nicht Ziel an sich, sondern immer das Instrument zur Zielerreichung. 3. Sensibilisierung für den Umfang/Komplexität und das GesamIhema 4. Sensibilisierung für den zeitlichen Umfang einer Unternehmensbewertung 5. Anhand von realen Unternehmenszahlen Prozess der Unternehmensbewertung erlebbar machen
14 Überblick Markteilnehmer: Altersstruktur am Beispiel der Marktteilnehmer EPU Versicherungsmakler:
15 Überblick Markteilnehmer: Rechtsformwahl am Beispiel der Marktteilnehmer Versicherungsmakler:!
16 Umfrageergebnisse OÖ Betriebsnachfolge (2014): 75% aller Teilnehmer der Umfrage planen in den nächsten 19 Jahren eine Betriebsübergabe 42 % aller Teilnehmer der Umfragen planen Ihre Betriebsnachfolge sogar in den nächsten 9 Jahren
17 Umfrageergebnisse OÖ Betriebsnachfolge (2014): Rund 38 % planen Ihre Betriebsübergabe in der Familie bzw. im familiären Umfeld Rund 33 % planen Ihre Betriebsübergabe an einen unternehmens- / familienfremden Nachfolger
18 Umfrageergebnisse OÖ Betriebsnachfolge (2014): Besonders wichtige Aussagen: 1. Erhalten der Kunden- und Beraterservicequalität 2. Sicherstellung einer optimalen Kundenbetreuung 3. Erhalten von Arbeitsplätzen Sozialverträglichkeit 4. Erweiterung des Kundenstocks
19 Umfrageergebnisse OÖ Betriebsnachfolge (2014): Besonders wichtige Aussagen: Vielzahl von Parameter führen zu einer Unternehmensbewertung Ohne Unternehmensbewertung keine Betriebsübergabe Über 70 % der Teilnehmer würden einen Experten / ein Expertenteam heranziehen
20 Wichtige Fragestellungen beim Übergeber des Betriebes:!
21 Wichtige Fragestellungen beim Übernehmer des Betriebes:!
22 FALLBEISPIEL Maklerunternehmen
23 Arbeitsgruppen und Aufgabenstellungen 1. Mögliche Haftungen bei Bestandsübernahmen und damit mögliche Auswirkungen auf den Unternehmenswert Sie überprüfen die Organisation des Unternehmens Listen Sie diese auf 2. Mögliche Risiken im Beratungsprozess (Makler/VB) und deren Auswirkungen auf die Bestandsbewertung (inkl. Skalierung) Welche Fakten (Hard-/Softskills) sind für Sie bei der grundsätzlichen Analyse von Courtage-/Kooperationsverträgen relevant? 3. Generelle Unternehmensrisiken und Kurzdarlegung Welche Fakten (Hard-/Softskills) sind für Sie bei der grundsätzlichen Analyse von Kundenstöcken relevant? 4. Kurze Potentialanalyse des Unternehmens mit Chancen und Risiken Welche Fakten (Hard-/Softskills) sind für Sie bei der grundsätzlichen Analyse von Mitarbeitern/Geschäftspartnern relevant? 5. Grundsätzliche Vorgehensweise / Informationsgrundlagen / rechtliche Hintergründe Welche Daten aus dem Finanzbereich würden Sie sich vorlegen lassen bzw. begutachten? 6. Fragestellungen auf Verkäufer- und Käuferseite Welche Grunddaten des Unternehmens sind zu überprüfen? 7. Wertfindung des Bestandes und Argumentation aus Sicht des Verkäufers Generelle Bestandsbewertung und Herleitung aus Sicht des Verkäufers 8. Generelle Bestandsbewertung und Herleitung aus Sicht des Käufers Wertfindung des Bestandes und Argumentation aus Sicht des Käufers 9. Generelle Faktoren zum Unternehmenspreis unter Beachtung der Käufer/Verkäufer Sichtweise Modalitäten bei der Abwicklung des Unternehmensverkaufes (-übertragung) und Kurzbeurteilung
24 Kernaussagen:
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40 Vorgehensweise: Sondierungs- und Erstgespräche Definition der IST-Situation und des persönlichen Ziels des Interessenten Erwägen von Möglichkeiten zur Zielerreichung Festlegung der möglichen Durchführungsplanung der Umsetzung Due Diligence des Unternehmens Im Bedarfsfall Absprachen und Einbindung von weiteren Spezialisten (Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Immobilienfachmann etc.) Unternehmensbewertung mit Definitionen eines Preisbandes und den Begründungen der Preisfindung Aufzeigen von Möglichkeiten Haftungen zu reduzieren Nachfolge- und oder Übernahmeinteressenten akquirieren Verkaufs- und oder Übernahmeprozess gemeinsam definieren und auf Wunsch extern begleiten Festlegen von Preis und Zahlungsmöglichkeiten Übernahme von Beständen von EPUs / Personen- / Kapitalgesellschaften mit möglichen Pensionszusagen Konzeptentwicklung und Umsetzung von Unternehmensschließungen in den unterschiedlichsten Varianten
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