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- Inge Schmitz
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1 Schulentwicklungskongress 2009 Die ersten Schritte in Richtung Individualisierung Unsere Vision Ein helles freundliches Klassenzimmer, 25 Schüler, alle machen mit. Sie als Lehrer sind methodenkompetent, lassen die Schüler selbstständig an differenzierten Aufgaben arbeiten, stehen beratend zur Seite, zwei Schüler, die sehr gut sind und die Aufgaben schnell gemacht haben, assistieren Ihnen, helfen schwächeren Schülern. Nach 20 Minuten präsentieren die Schüler auf Folien ihre Ergebnisse Fragen werden gestellt, die Hausaufgaben notiert. In der nächsten Stunde haben alle die Hausaufgaben, aufgetretene Probleme werden geklärt. Nach drei bis vier Wochen schreiben Sie über das neue Themengebiet eine Arbeit mit relativ guten Ergebnissen. Was noch nicht gekonnt wurde, wird über die Schulaufgabenanalyse bewusst und wieder im Fehlerportfolio dokumentiert. Dieses Fehlerportfolio dient als Basis für selbstständiges Üben und Wiederholen, den Förderunterricht oder die Arbeit mit Lerntutoren. Über Moodle und gute Webseiten hat der Schüler zusätzliche Übungsmöglichkeiten. Warum können wir nicht mehr im Gleichschritt unterrichten? Das Niveau der Arbeitsplätze steigt. Unsere Wirtschaftsstruktur hat sich geändert: 1952 blieben 80% der Schüler auf der Volksschule, davon bekamen 20 % keinen Abschluss, allerdings gab es viele unqualifizierte A-plätze. Und diese sind heute nicht mehr auf dem Markt. Die Angst um den Arbeitsplatz macht Eltern zunehmend beratungsresistent. Die Politik gibt dem Elternwillen zusehends nach. M. Schabel RS Plattling Seite 1 von 7
2 Es gibt immer mehr getestete Kinder mitlegasthenie, LRS, ADHS oder sonstigen Problemen. Wir haben immer mehr Kinder mit multikulturellen Hintergrund im Unterricht, teilweise mit erheblichen Defiziten im schriftlichen Sprachgebrauch und anderen Sozialisationsmustern. Immer mehr Kinder haben mit Lernstörungen aufgrund familiärer Probleme. Und nicht zu vergessen: Die Möglichkeiten der neuen Medien, insbesondere stundenlanges Computerspielen und Chatten verändern die Gehirnstrukturen und das Verhalten der Kinder In der Realschule sind wir besonders gefordert. Die pubertären Irrungen und Wirrungen sind noch gar nicht ganz vorbei, sehen sich die Realschüler in den 9. Klassen mit der Berufsorientierung konfrontiert und sollen schon zum Zwischenzeugnis mit guten und sehr guten Noten brillieren. Wir kommen um die Individualisierung nicht herum. So wie Schulentwicklung vor neun Jahren noch heiß diskutiert und heute selbstverständlicher Denkansatz ist, so wird auch die Individualisierung in ein paar Jahren ein fester Baustein des Unterrichts und des Schulmanagements sein. Die Individualisierung ist im Grunde nichts Neues. Jeder Dorfschullehrer musste früher mit drei und mehr Jahrgangsstufen in einer Klasse individuell unterrichten. M. Schabel RS Plattling Seite 2 von 7
3 Organisatorische Basis Kleinere Klasseneinheiten Zusätzliche Fördereinheiten Fichtelstunden Differenzierung der 30. Unterrichtsstunde in den 5. Klassen Differenzierung durch den Einsatz einer Grundschullehrerin Förderunterricht in den Profilfächern in den Profilfächern Mathematik und Physik des mathematischen Zweiges der 9. und 10. Klassen Alle 5. Klassen erhalten eine zusätzliche Stunde alternierend in einem Hauptfach. Im 2-Monatsrhythmus wird eine 5. Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt und bekommt in dieser Zeit Unterrichtssequenzen zu Lernen lernen 6 Unterrichtsstunden können in der 5. Jahrgangsstufe im Fach Deutsch und Mathematik durch das Teamteaching einer GS- bzw. RS-Lehrkraft differenziert werden. als freiwilliger Wahlunterricht am Nachmittag für die Fächer D, E, M, BWR nach Jahrgangsstufen getrennt mit individueller Aufgabenstellung in Absprache mit den Fachlehrern Wahlunterricht, der im Laufe des Schuljahres nicht voll genutzt wird, wird ebenfalls in Förderunterricht umgewandelt. Beispiele: statt Spanisch für Fortgeschrittene English Conversation für den Speaking Test statt Mathe-Werkstatt Mathe- Förderunterricht für die 9. Klassen Problematik: Lernunwillige Kinder. M. Schabel RS Plattling Seite 3 von 7
4 Förderunterricht bei Notendurchschnitten unter 4,0 Förderunterricht für die 10. Klassen DELF, PET Zusätzliche verpflichtende Unterrichtsstunde am Nachmittag Problematik: Eltern erwarten Verbesserungen, die nicht eintreten, wenn Schüler verweigern Lehrer geben auf freiwilliger Basis vor der Abschlussprüfung am Nachmittag noch zusätzlichen Unterricht in den Prüfungsfächern. Durch regelmäßige zusätzliche Übungsstunden am Nachmittag werden die Schüler individuell auf die Prüfungen vorbereitet. Lerntutoren Methodentraining Pädagogische Tage Methodentraining im Unterricht mit den Schülern Lernen lernen Schüler geben für 5.- /Stunde einem Schulkameraden Nachhilfe. Die Fachlehrer entscheiden, ob ein Schüler als Lerntutor geeignet ist. Schulung der Kollegen in einem langfristigen Konzept seit 2006 Methodentraining mit Schülern Evaluation durch Listen im Klassentagebuch Durch jeweils zwei 4-wöchige Unterrichtssequenzen (siehe oben) Strategien zur Individualisierung/Differenzierung Theorien nach Manfred Bönsch Lerntechnisch orientierte Strategien Wiederholungs- und Schleifenstrategien im Unterricht Methode Homeworkcoach Beispiele Jeweils ein Schüler fertigt die Hausaufgabe zusätzlich auf Folie an und präsentiert sie in der nächsten Stunde. Mitschüler evtl. auch Lehrer greifen bei der Verbesserung korrigierend ein. Je zwei Schüler der Klasse schreiben eine Woche lang die zu lernenden M. Schabel RS Plattling Seite 4 von 7
5 Vokabelcoach Vokabeln zusätzlich auf Karteikarten für den Vokabelkasten im Klassenzimmer ab. Gute Schüler helfen schwächeren Schülern bei der Bearbeitung von Aufgaben. Lerntutoren im Unterricht Lernbox in Deutsch (RS, Fachbegriffe) Schüler schreiben selbstständig Wörter, bei denen sie Fehler machen und neue Fachbegriffe auf Lernkarteien schreiben, die immer wieder wiederholen und über die sie auch ausgefragt werden. Grundwissen ist im Heft mit Farbe gekennzeichnet. Schüler ziehen beim Ausfragen zusätzlich Grundwissenskarten. Die Begriffe des Grundwissens finden die Schüler auch auf der Homepage. Intensivierungsstrategien für zu Hause oder im Unterricht a) um Lücken zu schließen Grundwissenskarten, z.b. im Fach Erdkunde Lesepass 5-Minuten-Diktate Leseschwache Schüler lesen 4 Wochen lang täglich 5 Minuten laut. Die Eltern unterschreiben auf dem Lesepass die Übungseinheiten. Bei Bedarf bekommt der Schüler einen weiteren Lesepass. Rechtschreibschwache Schüler schreiben täglich in ein Übungsheft ein 5-Minuten-Diktat, das sie selbstständig verbessern. Jeder Fehler ist durch drei Beispielsätze zu verbessern. Nach Herausgabe der Schulaufgabe M. Schabel RS Plattling Seite 5 von 7
6 arbeiten Schüler selbst ihre Fehler heraus, ordnen sie den richtigen Kategorien zu und verbessern die Sätze im Schulheft. Fehleranalyse bei Schulaufgaben Schüler arbeiten selbstständig an Aufgaben, die Lehrkraft individuell zuteilt. Übungsmaterial liegt in der Klasse auf. b) um Wissen zu erweitern c) beides Üben mit einem Online- Lernprogramm in Englisch Zu den Pflicht- noch anspruchsvollere Wahlaufgaben: der Knobelordner für schnelle Schüler (siehe auch Moodlen) Präsentation statt einer Schulaufgabe (Modus 21) Fächerübergreifend recherchieren die Schüler in Teams 2 Wochen lang zu bestimmten Themen und präsentieren ihre Ergebnisse vor der Klasse oder Öffentlichkeit. Über geschlossenen Lernplattformen bekommen Schüler zusätzliches Übungsmaterial, das sie im eigenen Lerntempo selbstständig lösen. Moodlen M, D M. Schabel RS Plattling Seite 6 von 7
7 Metastrategien Methode Beispiele Arbeitspläne Wochenpläne Der Lehrer gibt den Schülern für bestimmte Unterrichtszeiten die Ausführung von Lernaufgaben in die Hand. Ein Arbeitsplan gibt Pflicht- und Wahlaufgaben vor, die die Schüler nach Tempo, Präferenzen und Kooperationsmodi selbstständig ausführen. Stationenlernen Lernzirkel Mehrere Lernstationen bieten Lernaufträge an. Die Schüler können die Stationen in freier oder gebundener Reihenfolge nach ihrer Arbeitsweise und eigenem Lerntempo abarbeiten. M. Schabel RS Plattling Seite 7 von 7
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