Energiekosten reduzieren Energieeinkauf und Eigenerzeugung Einkaufsstrategien für Strom und Erdgas Michael Behr, VEA Rhein-Ruhr
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- Anneliese Peters
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1 Energiekosten reduzieren Energieeinkauf und Eigenerzeugung Einkaufsstrategien für Strom und Erdgas Michael Behr, VEA Rhein-Ruhr
2 EINKAUFSSTRATEGIEN - FAZIT Es gibt keine einheitlichen Strategien! Die jeweilige Strategie hängt von der individuellen Ausgangssituation und Randbedingungen (u.a. Eigenerzeugung) ab und muss für jedes Unternehmen entwickelt werden. Strategie muss zur Unternehmensphilosophie und zur Unternehmensstruktur (u.a. Entscheidungswege) passen! Entwickeln Sie Ihre eigene Einkaufsstrategie!
3 VERSCHIEDENE STRATEGIEN Strategie I: Rundrum-Sorglos-Paket Strategie II: Festpreisvertrag Strategie III: Tranchenvertrag Strategie IV: Spotmarktbeimischung Strategie V: Portfoliomanagement Strategie VI: Eigenerzeugung Hr. Lückerath
4 STRATEGIE I: RUNDRUM-SORGLOSPAKET Der Kunde beauftragt einen Dienstleister mit der Beschaffung und hat dann damit nichts mehr zu tun. Der Dienstleister schließt für den Kunden Energielieferverträge ab kündigt selbständig bestehende Verträge trifft alle Entscheidungen hinsichtlich des Einkaufszeitpunktes Geeignet für Kunden, Die sich nicht mit dem Markt beschäftigen wollen Deren Tagesgeschäft wenig Zeit für das Thema Energie lässt Sich nicht alle 2-3 Jahre mit dem Thema beschäftigen wollen In der Regel Kunden mit geringeren Energiemengen.
5 STRATEGIE II: FESTPREISVERTRAG Der Kunde schließt mit einem Lieferanten einen Vertrag zu einem festen Energiepreis über 1-5 Jahre ab. Vorteile Preissicherheit (bezogen auf den Energiepreis) Planungssicherheit Ggf. können Investitionsentscheidungen besser gerechnet werden. Nachteile Risiko hinsichtlich des Abschlusszeitpunktes Eventuell zu lange abgeschlossen (schlecht im Fallen Markt)
6 STRATEGIE II: FESTPREISVERTRAG WIE FINDET DER KUNDE SEINEN LIEFERANTEN? Im Idealfall durch eine Ausschreibung / Anfrage am Markt. Auslöser kann ein Angebot des aktuellen Es gibt hier immer wieder große Unterschiede bei Preisen und Bedingungen. Aus der Praxis: Kunde aus der Lebensmittelbranche mit 20 Mio. kwh und einer Benutzungsdauer von rd h/a für die Jahre 2016/2017 (Strombeschaffung)
7 PRAXISBEISPIEL STROMBESCHAFFUNG Rang Lieferant Reiner Energiepreis (ct/kwh) Differenz zu Rang 1 (ct/kwh) Differenz zu Rang 1 ( /a) 1 3,485 0, ,489 0, ,498 0, ,500 0, ,502 0, ,503 0, ,508 0, ,510 0, ,515 0, ,534 0, ,537 0, aktueller Lieferant 3,540 0, ,546 0, ,550 0, ,552 0, ,559 0, ,562 0, ,579 0, Altvertrag ** 6,400 2,
8 Regelung außerhalb der Mengenflexibilität Preisregelung Zahlungsziel Prognoseklauseln Informationspflichten Mengenflexibilität Eigenerzeugungsanlagen Sonstiges ± 10% ± 20% auf Peak- und Off-Peak- Menge Ø Spot, Aufwandspauschale 0,125 ct/kwh Ø Spot, Aufwandspauschale 0,2 ct/kwh Energiepreis 14 Tage 0 0 Energiepreise Peak- /Off-Peak je Lieferjahr 14 Tage bestehende Anlagen OK unangemeldete wesentliche Änderungen im Bezugsverhalten mit pönalisiert 0 unendlich entfällt Energiepreis 14 Tage ± 20% ± 20% ± 10% ± 20% um Ø Spot bereinigter Referenzpreis Base, Aufwandspauschale 0,1 ct/kwh Ø Base-/Peakgewichteter EPEX- Ø Spot, Aufwandspauschale 0,05 Verrechnung mit Formel aus Referenz- und Ø Spot Ø Spot, Aufwandspauschale 30% + 0,05 ct/kwh Energiepreis je Lieferjahr Energiepreis je Lieferjahr 15 Tage 0 14 Tage 0 Energiepreis 14 Tage 0 Energiepreis je Lieferjahr bestehende und neue Anlagen OK (8.: Meldepflicht) neue Anlagen nach angemessener Anpassung des Vertrags 3 AGB Errichtung/ Erweiterung kann eineitige Preisanpassung 14 Tage ± 30% Ø Spot, Aufwandspauschale 20% Energiepreis 14 Werktage 0 0 Revolvierender Vertrag. - 30% + unendlich Mindestmenge ist auch bei Nichtabnahme zu zahlen. Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum 14 Tage / 6.3 Gesamtabnahmeverpflichtung Revolvierender Vertrag. unendlich entfällt Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum 14 Tage 0 Revolvierender Vertrag. 0 ± 20% je Monat Ø MCP, Aufwandspauschale 0,2-0,4 ct/kwh Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum 14 Tage Gesamtabnahmeverpflichtung 10: Kunde dient als Referenz unendlich entfällt Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum 14 Tage ± 15% Neubewertung des Lastgangs Energiepreis 5 Werktage unendlich entfällt Energiepreis 14 Tage Siehe 5 Ziff. 1ff. 0 optional: Revolvierender Vertrag. ± 20% Ø Spot, Aufwandspauschale 0,06 ct/kwh Energiepreise Peak- / Off-Peak 21 Tage 0 0 Umsatzsteuerschuld liegt beim Leistungsempfänger keine Angaben unendlich ± 20% entfällt Mindermenge: Ø Spot Base Mehrmenge: Ø Spot Peak Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum Energiepreis über den gesamten Lieferzeitraum 14 Tage Tage Revolvierender Vertrag. Einzugsermächtingung Zustandekommen des Vertrags nur durch
9 STRATEGIE III: TRANCHENVERTRAG Der Kunde schließt mit einem Lieferanten einen Vertrag ohne festen Energiepreis über 1-5 Jahre ab. Nachteile Keine Preissicherheit (bezogen auf den Energiepreis) Keine Planungssicherheit Nachteile Risiko hinsichtlich des Abschlusszeitpunktes werden minimiert Es kann vom fallenden / volatilen Markt profitiert werden. Merkmale: Horizontale oder vertikale Tranchen Diverse Marktplätze, wie Heren-Index, EEX, TTF Preisbasis kann OTC oder Settlement sein Unterschiedliche Zeitpunkte für den Beschaffungsvorgang an sich
10 STRATEGIE III: TRANCHENVERTRAG Preisformel: AP = a*base + b* Peak +C
11 UNTERSCHIEDLICHE AUSGESTALTUNGEN Manueller Beschaffung von 4 bis 12 Tranchen á 2-10 GWh tägliche (!) Marktbeobachtung notwendig Abgleich mit internen Entscheidungswegen notwendig Variante I Automatische Beschaffung von 4 bis 12 Tranchen á 2-10 GWh sinnvolle Parameter notwendig, die regelmäßig kontrolliert und justiert werden müssen Variante II Beschaffung zum Börsendurchschnitt kann mit Limits kombiniert werden Variante III
12 PRAXISBEISPIEL TRANCHENBESCHAFFUNG (STROM - BÖRSENDURCHSCHNITT)
13 STRATEGIE IV: SPOTMARKTBEIMISCHUNG
14 STRATEGIE IV: SPOTMARKTBEIMISCHUNG Lässt sich sowohl mit Tranche- als auch Festpreismodell kombinieren. Vorteile Preisvorteile möglich (aber auch nachteile) Streuung des Risiko durch Verteilung 80/20 oder 70/30 oder Umgehung einer Mengentoleranz durch den Spotmarktanteil Nachteile Keine Planungssicherheit Keine Preissicherheit (Preis steht erst am Ende des Lieferjahres fest) Wichtig: Während der Spotmarktphase sollte ein Wechsel zum Terminmarkt möglich sein (Absicherung gg. explodierenden Preisen)
15 KRITISCHE KLAUSELN Bedarfsdeckung Der Kunde verpflichtet sich, seinen gesamten Bedarf an elektrischer Energie vom Lieferanten abzunehmen. => könnte bei einer geplanten Eigenerzeugung kritisch werden! Könnte auch in den AGB versteckt sein Mengentoleranzen Wann greifen diese Klauseln? Welche Kosten fallen beim Verlassen des Toleranzbandes an? Prognoseklausel Meldung von Änderungen der Bedarfsstruktur (Ferien, Kurzarbeit etc.) Vertragsstrafe? Falls ja, hart oder weich formuliert? Zahlungsbedingungen Bonität / Rating / Sicherheitsleistungen Klauseln zu Steuern und Abgaben
16 BEISPIEL ENTSCHEIDUNGSHILFE: SCHNITTPUNKT MIT GLEITENDEM DURCHSCHNITT Waren alle Kaufsignale gut?
17 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Bundesverband der Energie-Abnehmer e.v. Michael J. Behr Dipl.-Ing. Westring 303 Tel.: / Herne Fax: / mbehr@vea.de Internet:
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