Magazin. Kindernothilfe. Augenblicke in Honduras. Christina Rau besucht Projekt für Straßenkinder. Transparenzpreis 2007

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1 Kindernothilfe Magazin 186. Ausgabe 1/ Augenblicke in Honduras Christina Rau besucht Projekt für Straßenkinder 1. Platz: Kindernothilfe Transparenzpreis 2007 Birma: Der Bambusblüte folgt der Tod Bambusblüten locken Rattenschwärme an. Zurück bleiben kahl gefressene Felder und hungernde Kinder. Indien: Hilfe, die Kreise zieht Das ehemalige Patenkind Paul Murugan hilft als Arzt heute selbst den Ärmsten der Armen.

2 Inhalt 1/2008 Niemand lebt für sich allein Das Wahrzeichen von Duisburg ist die Salvatorkirche. Wenig davon entfernt steht auf der Königstraße eine große Brunnenfigur in leuchtenden Farben. Sie trägt ein Kind auf dem Arm. Die Künstlerin Niki de St. Phalle hat sie Life-saver genannt. Ist im Namen der Salvatorkirche die Bedeutung Jesu als Retter und Heiland angesprochen, so ist die Figur dazu eine säkulare Ergänzung. Doch beide stehen für die Botschaft, dass das zerbrechliche und bedrohte Leben Schutz, Rettung und Hilfe braucht an Leib und Seele Christina Rau trifft Straßenkinder in Honduras Kindernothilfe weltweit Foto: Jürgen Schübelin Birma: Der Bambusblüte folgt der Tod Weil Ratten die Ernte vernichten, droht eine Hungersnot Indien: Hilfe, die Kreise zieht Ein ehemaliges Patenkind sorgt als Arzt für die Armen 4 12 Titelgeschichte 14 Auf die Bambusblüte folgt der Tod Foto: Britta Adler Mit eigener Kraft aus der Schattenwelt ans Licht Kindernothilfe-Botschafterin Christina Rau hat im Oktober neun von der Kindernothilfe geförderte Projekte in Honduras besucht. In der Hauptstadt Tegucigalpa begegnete sie Mädchen und Jungen, die auf der Straße leben müssen. Und erfuhr: Mit Unterstützung des Kindernothilfe-Partners Casa Alianza finden die Mädchen und Jungen den Weg in ein besseres Leben. Aktiv für Kinder Nachrichten Aktuelles aus der Arbeit der Kindernothilfe Transparent Fragen und Antworten rund um die Organisation 26 Wir sollten immer bereit sein zu teilen Wir sollten immer bereit sein zu teilen Foto: Alexander Koryakov Claudia Kleinert besucht ihr Patenkind Service Termine Rufnummern/Konten Pinnwand Foto: Frank Peterschröder Lebensretter lautet auch eine der Überschriften unserer neuen Plakate. Darunter ist zu lesen, um was es geht: Sie für Ihr Patenkind. Ihr Patenkind für seine Welt. Das Foto zeigt einen Jungen, der aus einem Becher Wasser trinkt. Neben ihm steht ein Kanister. Er kann trinken. Für ihn ist gesorgt, doch er sorgt auch für die anderen. Er hat Wasser vom Brunnen geholt für seine Familie, vielleicht für seine Schulklasse oder für die Nachbarin, die keinen hat, der zum Brunnen geht. So entfaltet sich im Bild, was eine Patenschaft bewirkt. Erfahrene Hilfe geht weiter. Niemand lebt für sich allein. Was ein Kind an Gutem erfährt, macht es stark, auch für andere da zu sein. Eine Patenschaft fördert ein Kind und wird zum Segen für die Gemeinschaft. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt. Hilfe ist immer konkret: Nahrung, Medizin und Schutz in einer Katastrophe, Hilfe zur Selbsthilfe im Kampf gegen Armut, Schulen für Straßenkinder und Heimat für Aidswaisen, um einige Beispiele zu nennen. Wie erfahrene Hilfe weitergeht, erzählt die Geschichte von Paul Murugan. Einst durch eine Patenschaft gefördert, hilft er heute als Arzt Menschen in Armut. Leben zu bewahren, sich für die Lebens- und Kinderrechte einzusetzen, mit Kindern Wege aus der Gewalt und Armut zu suchen und zu gehen und sie durch Förderung und Bildung stark zu machen, ist unsere Aufgabe. Dabei ermutigt uns die Jahreslosung aus dem Johannesevangelium: Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Aus dieser Quelle leben wir. Hier können wir Kraft schöpfen, wenn der Berg der Probleme uns ängstlich macht. Hier können wir auf Ermutigung hoffen, wenn der Weg schwierig wird. Jesu Wort können wir hinein nehmen in unsere Planungen, um unsere Aufgabe zu erfüllen. Mit allen guten Wünschen für das Jahr 2008 grüße ich Sie herzlich aus Duisburg Wir sollten immer bereit sein zu teilen Interview mit der Stifterin Isabella Augstein Patenporträt: Viel mehr als nur das Wetter TV-Moderatorin Claudia Kleinert zu Besuch in Äthiopien Mitarbeiterin im Profil Angelika Bauert, Infoservice Engagement Aktionen und Ideen für Kinder in aller Welt Leserbriefe Bild des Quartals/Impressum Titelbild: Jürgen Schübelin Dr. Jürgen Thiesbonenkamp Vorstandsvorsitzender 2 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/2008 3

3 Kindernothilfe gewinnt Transparenz-Preis Foto: Bildschön Nachrichten Aktuelle Meldungen finden Sie täglich unter Medienpreis in Berlin verliehen Außenminister Frank-Walter Steinmeier überreicht TV-Preis Außenminister Frank-Walter Steinmeier war einer der Laudatoren in Berlin. Fünf Journalisten sind im November in Berlin mit dem Medienpreis der Kindernothilfe Kinderrechte in der Einen Welt ausgezeichnet worden. Die Autoren Ali Samadi Ahadi und Oliver Stoltz konnten sich mit der WDR/ARTE-Produktion Lost Children in der Kategorie TV durchsetzen, Günter Beyer erhielt den Preis für seine SWR-Hörfunkreportage Im Frühling kommt sie wieder - Kinder und der Tod. In der Kategorie Print gewann Laura Bildungskampagne: Aktionswoche im April Der Forderung Bildung für alle! schließt sich die Kindernothilfe als Mitglied der Globalen Bildungskampagne auch 2008 an. Das Motto der Aktionswoche im April lautet Hand in Hand für Bildung Gleiche Chancen für alle. Im Mittelpunkt stehen Kinder, die vom Schulsystem ausgegrenzt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Kinder mit Behinderungen: Mehr als 90 Prozent von Capatana mit Nöte einer elternlosen Generation, erschienen in der Schweizer Tageszeitung Zürcher Oberländer. Beim Foto-Preis überzeugte Hartmut Schwarzbach mit der in der Zeitschrift Kontinente abgedruckten Reportage Die Köhler von Pier 18. Die Moderation der Preisverleihung vor 200 geladenen Gästen in der NRW-Landesvertretung übernahm TV-Journalistin Sandra Maischberger. Laudatoren waren Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm, rbb-intendantin Dagmar Reim sowie der Kultur-Chef der Rheinischen Post, Lothar Schröder. Schirmherrin des Preises ist Christina Rau. Schauspieler und Kindernothilfe-Botschafter Dietrich Mattausch erweckte den Print-Gewinnerbeitrag durch eine eindrückliche Rezitation zum Leben. Der Medienpreis wird seit 1999 vergeben und belohnt herausragende journalistische Arbeiten zum Thema Kinderrechte. Auch in diesem Jahr war die Verleihung nur dank der Unterstützung zahlreicher Partner möglich. Ein herzliches Dankeschön dafür an Brendow Printmedien, die Agentur jordis concept, SkodaAuto Deutschland GmbH, Jens Meißner Video Works, Unilever Foodsolutions mit der Knorr Küchenbrigade und Mitgliedern des Culinary Teams Let s go Magic Germany unter der Leitung von Karlheinz Haase sowie der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund. ihnen können in Entwicklungsländern nicht zur Schule gehen. Geplant ist am 23. April die längste Unterrichtsstunde der Welt. Im vergangenen Jahr machten weltweit Millionen von Schülern mit, in Deutschland waren es rund Wer sich beteiligen möchte, findet kostenloses Unterrichtsmaterial und weitere Informationen unter Foto: PWC Hans Wagener, PwC, Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner und Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe (v.l.). Schattenbericht Kindersoldaten Die Kindernothilfe und terre des hommes haben Menschenrechtsverletzungen und Verstöße Deutschlands gegen die UN-Kinderrechtskonvention kritisiert. Das ist das Ergebnis des Schattenberichtes Kindersoldaten, den die Organisationen im Dezember in Berlin vorgestellt haben. Er deckt erhebliche Defizite der Bundesregierung im Umgang mit ehemaligen Kindersoldaten in Deutschland auf. Mindestens 500 dieser Mädchen und Jungen leben Schätzungen zufolge in Deutschland. Sie müssen belastende Asylverfahren durchlaufen. Außerdem kritisiert der Bericht, dass die Bundeswehr unter 18-jährige Freiwillige rekrutiert. Der Schattenbericht kommentiert den offiziellen deutschen Bericht an die Vereinten Nationen. Darin schildert die Bundesregierung, wie sie den Bestimmungen aus dem Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention nachkommt, das Kinder vor dem Einsatz in Kriegen und dem Missbrauch als Soldaten schützen soll. Vor der Duisburger Geschäftsstelle setzten die Mitarbeiter der Kindernothilfe ein Zeichen gegen Armut. Fleißige Action!Kidz Kindernothilfe-Team steht auf gegen Armut Rund 100 Mitarbeiter der Kindernothilfe haben sich an der weltweit laufenden Kampagne Stand Up & Speak out beteiligt. Am 17. Oktober, dem internationalen Aktionstag, unterbrachen sie gegen 10 Uhr ihre Arbeit und setzten ein Zeichen im Kampf gegen Armut. Die Aktion soll die verantwortlichen Regierungen daran erinnern, dass sie mit den Millenniumszielen versprochen haben, die Armut weltweit bis 2015 zu halbieren. Diesmal beteiligten sich 43,7 Millionen Menschen in 127 Ländern. Die Kindernothilfe hat beim Transparenz-Preis von PricewaterhouseCoopers (PwC) den 1. Platz erreicht. Zum dritten Mal in Folge zeichnete PwC deutsche Spendenorganisationen aus, die vorbildlich über ihre Arbeit und die Verwendung der Spendengelder berichten. Die Kindernothilfe hatte im Vorjahr Platz 3 belegt, im Jahr 2005 Platz 5. Die Jury ist tief beeindruckt von der rasanten Aufholjagd der vorherigen Nummer 3. Die Kindernothilfe hat Hürden eingerissen und neue Standards gesetzt. Der Finanzbericht der Organisation ist sehr gut, der Tätigkeitsbericht zählt zu den besten. Besonders beeindruckt hat die Jury die Darstellung des internen Kontrollsystems, sagte Hans Wagener, Sprecher des Vorstands der Pricewaterhouse-Coopers AG, bei der Preisverleihung im November in Berlin. PwC, eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften, vergibt die Auszeichnung seit Rund Euro haben Schüler bei der bundesweiten Aktion Action!Kidz - Kinder gegen Kinderarbeit gesammelt. 90 Teams aus Schulen und Gemeinden leisteten freiwillig kleine Arbeiten im Haushalt, Garten oder in der Nachbarschaft. Der Erlös der Aktion kommt einem Projekt gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Haiti zugute. Dort müssen Kinder bis zu 16 Stunden täglich als Haushaltssklaven schuften. Die Kindernothilfe unterstützt ein Schutzhaus, in dem diese Kinder Obdach und Schulbildung erhalten. Schirmherrin der Aktion ist Kindernothilfe-Botschafterin Christina Rau. Foto: Ralf Krämer 4 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/2008 5

4 Straßenkinder Mit eigener Kraft aus der Schattenwelt ans Licht Kindernothilfe-Botschafterin Christina Rau hat neun von der Kindernothilfe geförderte Projekte in Honduras besucht. In der Hauptstadt Tegucigalpa begegnete sie Mädchen und Jungen, die auf der Straße leben müssen. Fotos: Jürgen Schübelin 6 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/2008 7

5 Straßenkinder Projekt: 82018/AA/12 Christina Rau besucht eine Familie in den Elendsvierteln der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. dem zurzeit 150 Jungen und Mädchen ein Zuhause gefunden haben. Manche kommen nur zum Duschen her, für eine warme Mahlzeit, ein paar neue Klamotten. Manche leben aber auch seit Jahren hier, jetzt vierzehn oder siebzehn Jahre alt. Hier haben sie Schritt für Schritt zurückgefunden in ein Leben ohne Rauschgift, sexuellen Missbrauch, Kriminalität und Gewalt, ohne la vida loca, das verrückte Leben auf der Straße. Die Gemeinschaft mit anderen, die gezielte Förderung: All das macht stark gegen neue Versuche der Ausbeutung, gegen Sucht und andere Gefahren. Die Kindernothilfe trägt seit 2003 einen gewichtigen Teil der Kosten für das Schutzhaus. An einem der darauffolgenden Tage der Honduras-Reise zu von der Kindernothilfe geförderten Projekten nimmt Christina Rau im lichtdurchfluteten großen Speisesaal des Schutzhauses das Mittagessen zusammen mit den Kindern ein. Anfangs Die meisten Straßenkinder sind süchtig, schnüffeln Klebstoff, um den Alltag zu ertragen. Die tropische Nacht bricht an in Tegucigalpa, der honduranischen Hauptstadt. Im Zentrum, an einer Ecke der Straße der Jugend, hockt die Dunkelheit wie ein schwarzer Alb. Gewiss, hier brennen Straßenlaternen wie anderswo auch in der Millionenstadt, hier schieben Autos die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer vor sich her, hier dringt Musik aus den Kneipen. Aber der Ort scheint alles Licht aufzusaugen, und allem urbanen Spektakel zum Trotz wirkt er gespenstisch still. Hier lange Haar, als suche sie die Kopfhaut nach Ungeziefer ab, springt dann auf, quert traumwandlerisch die Straße, wirft einen Blick in einen weitläufigen düsteren Billardsalon mit anderen kindlichen Elendsgestalten, kehrt zurück, kauert sich nieder und fährt sich wieder durchs Haar. So geht das den ganzen Abend. Vierzehnjährige Jungen schnüffeln an Plastiktüten mit Klebstoff, vier, fünf Mal in der Minute, damit die Betäubung nicht nachlässt. Die Schattenweltkinder Dennoch steht an diesem Abend Christina Rau im wilden Pulk der Straßenkinder, die Frau des 2006 verstorbenen früheren Bundespräsidenten aus Deutschland. Sie unterhält sich mit den Kindern, sie fragt, sie hört zu, sie schaut hin, sie lächelt Botin aus einer fernen Welt, Botschafterin der Kindernothilfe. Sie belehrt nicht, sie richtet nicht, sie ist einfach da, und das ist schon Teil der Botschaft: Es gibt ein Zurück aus dem Reich der Schatten. Christina Raus honduranische Gastgeber von der Casa Interesse für die Kinder: Christina Rau. beobachten die Jungen und Mädchen die ex primera dama aus Deutschland mit einer gewissen Scheu, aber die Zurückhaltung weicht bald. Die jugendlich schlanke Dame interessiert sich tatsächlich dafür, wie sie denn im Schutzhaus leben, wie sie hergekommen sind, was sie später einmal machen wollen. Und die Kleineren nimmt sie in den Arm, wenn sie das wollen, und viele wollen es, denn in ihrem kurzen Leben sind sie nur allzu selten in den Arm genommen worden. es so viele Kinder-Unterwelten in Honduras gibt. Allein in der Hauptstadt Tegucigalpa vegetieren Kinder auf der Straße. Im ganzen Land, so die Schätzungen, werden auch junge Honduraner in Fabriken und Haushalten als billige Kinderarbeiter ausgebeutet. Capellin weiß, dass er und Casa Alianza mit ihrem Einsatz für die Straßenkinder nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein sind, dass sie an Symptomen kurieren. Die Krankheit heißt: Ein schwa- Straßenkinder in Tegucigalpa leben im Reich der Schatten. Doch dank Casa Alianza gibt es einen Weg zurück Von acht Millionen Honduranern lebt die Hälfte von weniger als zwei Dollar ist das Reich der Schatten, aus dem es kein Zurück gibt. Hier ist die Welt ohne jede Hoffnung, die Unterwelt. Die Unglücklichen, die hier hausen, sind Kinder. Zwölfjahrige Mädchen im Huren-Outfit lehnen an der Hauswand. Die Augen glänzen wie Glas. Sie sind berauscht von den Dünsten des Lösungsmittels, das sie sich in kleinen Gläsern unter die Nase halten. Eine schmutzige, struppige Achtjährige kauert barfuß am Boden, fährt sich unaufhörlich mit den Fingern durchs sind fast alle süchtig, fast alle verkaufen ihre Körper zum Überleben. Manche haben sich das Sprechen abgewöhnt, andere schreien wie Tiere, wenn sie wegen irgendeiner Kleinigkeit übereinander herfallen und sich mit einer Brutalität die Fäuste in die Kindergesichter schlagen, als gäbe es keinen Schmerz. Bis einer sich blutend trollt. Fremde sollten sich nicht in diese Unterwelt wagen. Sie wären Geld, Schmuck, Uhr und Kamera schnell los oder gar das Leben. Alianza, einer in ganz Mittelamerika tätigen Kinderrechtsorganisation, haben sie zu den Kindern an der Straße der Jugend geführt, und so gut der Kontakt der drei jungen Sozialarbeiter zu den Straßenkindern auch ist sie sind schon ein bisschen erleichtert, als der prominente Gast aus Deutschland die nächtliche Szene wohlbehalten wieder verlässt. Dass es einen Weg zurück gibt aus der Hölle der Straßenkinder, zeigt das Casa- Alianza-Schutzhaus in Tegucigalpa, in Später hört Christina Rau konzentriert dem Kurzvortrag von José Manuel Capellin zu, einem Spanier, der als junger Mann einmal Priester war, aber der Kirche den Rücken kehrte, weil er mit ihrer Haltung gegenüber dem Diktator Franco nicht fertig wurde. Mit 30 kam Capellin nach Mittelamerika, wurde schließlich der Casa-Alianza-Direktor für Honduras und leitet auch das Schutzhaus in Tegucigalpa. Freundlich, ruhig, sachlich und souverän trägt er den deutschen Gästen vor, warum cher Staat, der zwar demokratische Wahlen kennt, dessen beherrschende Parteien aber das Sammelbecken der schon immer herrschenden Oligarchie sind. Bislang haben sich weder die Nationalen noch die Liberalen ernsthaft daran gemacht, die himmelschreiende Armut ihrer Landsleute zu brechen. Von den acht Millionen Honduranern muss die Hälfte mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen. Deswegen hat Honduras es nicht nur 8 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/2008 9

6 Projekt: 82018/AA/12 Straßenkinder Artikel 19: Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bildungsmaßnahmen, um das Kind vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, Schadenzufügung oder Misshandlung, vor Verwahrlosung oder Vernachlässigung, vor schlechter Behandlung oder Ausbeutung einschließlich des sexuellen Missbrauchs zu schützen [ ] Nachgefragt bei Julia Burmann Referat Lateinamerika und Karibik Die Eliten von Honduras lassen eine ganze Generation im Elend verkommen fast die Hälfte des Staatsvolks ist noch nicht fünfzehn. mit Straßenkindern zu tun, sondern auch mit zwei straff organisierten und untereinander verfeindeten Jugendbanden, die es auch in anderen Ländern Lateinamerikas gibt. Die brutalen jugendlichen Schwerverbrecher mit ihrem Ehrenkodex beherrschen ganze Stadtviertel, niemand traut sich nach Einbruch der Dunkelheit mehr vor die Tür, dort draußen herrscht dann das Gesetz des Dschungels mit Waffen- und Rauschgifthandel, Mord, Totschlag und Erpressung. Der Staat versuchte es mit Repression, aber das hat nichts genutzt, es hat nur die Zahl der straflos bleibenden Mordtaten an Kindern und Jugendlichen in die Höhe getrieben. Vom Januar 1998 bis zum Sommer 2007 waren es 3918, so viele wie nirgends sonst in Mittelamerika. Um die Dinge grundlegend zu ändern, müsste sich bei den Eliten von Honduras die Einsicht durchsetzen, dass man nicht straflos ganze Generationen im Elend verkommen lässt fast die Hälfte des Staatsvolks ist noch nicht fünfzehn. Casa Alianza setzt da an, unterstützt von der Kindernothilfe, die vor allem auch ein Rechtshilfeprogramm finanziert: Informationen über Verbrechen an Kindern und Jugendlichen werden gesammelt, Anwälte versuchen, das schreckliche Prinzip der impunidad, der Straflosigkeit für die Täter, zu Fall zu bringen. Der vergewaltigende Vater, der ausbeuterische Patrón, der für Kleinkriminalität maßlos strafende Richter, der Mörder eines Straßenkindes sollen zur Verantwortung gezogen werden. Christina Rau hört Capellin genau zu, fragt nach, will Details wissen, debattiert im kleinen Kreis der Casa-Alianza-Mitstreiter. Am nächsten Tag begrüßen sie die Mädchen im Projekt Reyes Irene überschwänglich und fröhlich. Die Kindernothilfe leistet auch hier Unterstützung. Die Kinder müssen als Hausmädchen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, wenn sie denn überhaupt noch eine haben. Sie schuften von morgens früh bis abends spät, gegen Essen und Kleidung. Lohn gibt es nicht, Versicherung schon gar nicht. Oft werden die Kinder vom Patrón und seinen Söhnen sexuell missbraucht. Hier im Haus von Reyes Irene treffen sie sich am Wochenende, erhalten Schulunterricht, lernen Berufe wie Friseurin und Kosmetikerin, machen Computer- und Nähkurse. Das alles soll sie herausholen aus ihrer Sklavenabhängigkeit vom Patrón, es soll sie fernhalten von den Gefahren der Straße. Sie sollen Selbstbewusstsein entwickeln, erkennen, dass auch Kinder Rechte haben, dass auch Kinder etwas wert sind. Für Honduras ist das geradezu revolutionär. Christina Rau lässt sich über Stunden Morde an Straßenkindern bleiben straflos. Casa Alianza will die Täter zur Verantwortung ziehen durch das Haus führen und sich alles genau zeigen. Sie dankt schließlich den Kindern, fordert sie auf, ihren guten Weg unverdrossen weiter zu gehen. Später sagt die Botschafterin der Kindernothilfe, ausbeuterische Kinderarbeit wie in Honduras dürfe man nicht hinnehmen. Jedes dieser Kinder habe das Recht auf Schutz und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Axel Wermelskirchen Frankfurter Allgemeine Zeitung leserbrief@knh.de Wie schafft ein Kind, das jahrelang auf der Straße gelebt hat, den Weg in ein anderes Leben? Im Schutzhaus der Casa Alianza bekommen die Kinder medizinische Versorgung, Nahrung, Kleidung und können zur Schule gehen. Die Mitarbeiter nehmen die Mädchen und Jungen so an, wie sie sind. Denn auch diese Kinder haben das Recht, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Straßenkinder leiden unter Diskriminierung, werden Opfer von Gewalt und Missbrauch. Im Schutzhaus erfahren sie: Wir sind etwas wert, haben dieselben Rechte wie alle anderen. Und: Wir sind stark genug, den Weg von der Straße selbst zu schaffen. Justiz und Polizei in Honduras verfolgen Mörder von Straßenkindern selten ein besonders krasser Ausdruck der Diskriminierung und Missachtung von Menschenrechten. Was muss geschehen, um das dauerhaft zu ändern? Casa Alianza macht auf nationaler und internationaler Ebene Druck auf die honduranische Regierung. Sie muss ihrer Verantwortung für Kinder gerecht werden. Gemeinsam mit der Kindernothilfe haben die Mitarbeiter zum Beispiel ein Aide Mémoire, einen Bericht an die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen verfasst. Außerdem hat die Casa Alianza eine Klage vor dem Interamerikanischen Menschengerichthof erhoben. Danach haben die Behörden zum ersten Mal einen Polizisten verhaftet, weil er Straßenkinder ermordet haben soll. Solche Maßnahmen auf politischer Ebene wirken eher mittel- und langfristig. Was tut Casa Alianza, um die Situation der Straßenkinder unmittelbar zu verbessern? Neben der Arbeit im Schutzhaus dokumentiert Casa Alianza Fälle von Gewalt und Missbrauch gegen Kinder. Anwälte vertreten Straßenkinder und andere von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche vor Gericht, es gibt psychologische Betreuung für Gewaltopfer, man hilft bei Behördengängen und vieles mehr. Außerdem bieten die Mitarbeiter Fortbildungen für Polizisten, Lehrer, Sozialarbeiter und Eltern an. So soll vor allem in staatlichen Institutionen das Bewusstsein für die Rechte aller Kinder geschaffen werden. Auch Straßenkinder haben das Recht, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Foto: Jürgen Schübelin 10 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

7 Transparent Fragen und Antworten rund um die Arbeit der Kindernothilfe Sind Spendenaufrufe notwendig? Von jedem gespendeten Euro werden 85 Cent für die Finanzierung des Satzungsauftrages der Kindernothilfe verwendet. Das heißt: 85 Prozent einer Spende kommen Kindern und Projekten sowie der satzungsgemäßen Bildungs- und Advocacyarbeit zugute. 15 Cent von jedem Spendeneuro verwenden wir zur Finanzierung der Projektbegleitung, für Spenderservice, Werbung und Verwaltung. Ohne Spendenaufrufe würden zwar Druck- und Portokosten sinken, wir müssten aber gleichzeitig auf Spenden in vielfacher Höhe verzichten. Unsere Werbung ermöglicht ein Vielfaches mehr an Hilfe für die Kinder, als sie kostet. Wenn Sie solche Post nicht wünschen, genügt ein Hinweis an oder per Telefon unter (9 Cent/Min.). Kontakt für Spender aus Österreich: Telefon: 01/ , Kontakt für Spender aus der Schweiz: Telefon: , Fotos: Ralf Krämer Immer ein offenes Ohr Foto: RajivKumar Rajiv Eine Frage, Frau Liedtke... Darf ich Fotos von der Homepage der Kindernothilfe benutzen? Wir freuen uns über jeden, der Fotos aus unseren Projekten oder von unseren Veranstaltungen nutzt, um uns zu unterstützen zum Beispiel auf der eigenen Homepage oder in Gemeindebriefen. Einige Bilder auf unserer Homepage haben jedoch nicht unsere Mitarbeiter gemacht. Sie werden uns von Fotografen oder Presseagenturen zur Verfügung gestellt. Fragen Sie deshalb bitte bei uns nach, ob Sie ein Foto verwenden können. Ausnahme sind alle Fotos, die im Pressebereich der Webseite zum Download angeboten werden. Diese können Sie auf jeden Fall nutzen. Nennen Sie grundsätzlich immer die Kindernothilfe als Urheber des Bildes. Petra Liedtke Pressestelle Kann ich meinen Patenschafts- Beitrag steuerlich geltend machen? Alle an die Kindernothilfe in Deutschland geleisteten Zuwendungen egal ob Spende oder Patenschaftsbeitrag sind nach dem neuen Gesetz Hilfe für Helfer bis zu 20 Prozent von den Gesamteinkünften des Spenders steuerlich wirksam absetzbar. Denn der Kindernothilfe e.v. ist durch den Freistellungsbescheid des Finanzamtes Duisburg- Süd vom , Steuer-Nr. 109/5841/0188, als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten, mildtätigen Zwecken im Sinne 51ff. AO dienend, von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag befreit. Zum Jahresbeginn erstellen wir für Sie automatisch eine Spendenbescheinigung für das vergangene Jahr, die Sie beim Finanzamt einreichen können. In Österreich sind Spenden derzeit leider noch nicht von der Steuer absetzbar, in der Schweiz in begrenztem Umfang. Foto: Ralf Krämer Name: Alter: 52 Angelika Bauert Position: Sachbearbeiterin im Infoservice Frau Bauert, wie sind Sie zur Kindernothilfe gekommen? Ich habe nach meiner Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau zunächst im Büro eines Möbelversandhauses gearbeitet und danach bei der Vereinsbank in Duisburg. Nach der Geburt meines Sohnes war ich acht Jahre lang Hausfrau und Mutter, hatte aber immer den Wunsch, wieder arbeiten zu gehen. Irgendwann habe ich einfach eine Initiativbewerbung an die Kindernothilfe geschickt. Ich kannte eine Mitarbeiterin, die davon schwärmte, wie schön es dort sei bekam ich dann tatsächlich eine Stelle im Zahlungsverkehr. Die Arbeit dort lag mir aber doch nicht, und so wechselte ich nach drei Monaten ins Referat Betriebsdienste. Dort konnte ich als Springerin in den verschiedensten Abteilungen arbeiten vom Einkauf über die Microverfilmung bis hin zur Poststelle. Als Vertretung von Elfriede Joch, die viele Leser sicher noch kennen, war ich damals schon ab und zu in der Telefonzentrale. Das hat mir am meisten Spaß gemacht. Als Frau Joch in den Ruhestand ging, wechselte ich ganz in die Zentrale. Welche Anliegen haben die meisten Anrufer? Sie haben hauptsächlich Fragen zu ihren Patenkindern oder zu Zahlungsmodalitäten. Manche Anrufer erzählen mir auch ihre ganz persönlichen Anliegen, die manchmal sehr traurig sind. Gerade in letzter Zeit, wo in Deutschland so viele schreckliche Fälle von Kindesmissbrauch und Verwahrlosung aufgedeckt werden, melden sich viele Anrufer, um Missstände in ihrer Umgebung anzuzeigen. Die Kindernothilfe ist dafür jedoch nicht die richtige Anlaufstelle. Weil ich aber gern allen Leuten helfen möchte, versuche ich immer, mir die Zeit zu nehmen und ihnen Tipps zu geben, an wen sie sich wenden können. Ich habe mir Telefonnummern von Behörden und seriösen Organisationen besorgt, die für die verschiedenen Anliegen der Anrufer zuständig sind. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders? Die Kommunikation mit den Menschen am Telefon, aber auch, dass ich hautnah mit vielen Leuten zu tun habe mit Mitarbeitern, Besuchern und Lieferanten. Ich muss immer wissen, wer wo wie lange anwesend ist. Die Zentrale ist ein Dreh- und Angelpunkt, und genau das macht mir Spaß. Vor Weihnachten ist es dort allerdings ziemlich stressig manchmal habe ich permanent den Hörer in der Hand und kaum Zeit, etwas aufzuschreiben. Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten? Ich bewege mich gern in der Natur sei es durch Fahrradfahren, Walking, Gartenarbeit oder Spazierengehen und ich lese sehr gern. 12 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

8 Frauen-Selbsthilfegruppen Auf die Bambusblüte folgt der Tod Wenn der Bambus blüht, folgen Tod und Zerstörung, sagt ein Sprichwort in Mizoram, einem kleinen Bundesstaat im Nordosten Indiens. Wie wahr diese traditionelle Weisheit ist, erlebt die Bevölkerung in der gesamten Region alle 48 Jahre so lange dauert es, bis eine Bambuspflanze blüht. Dann kommen die Ratten und zurück bleiben kahl gefressene Äcker und Felder. Fotos: Britta Adler Großflächige wild wachsende Bambuswälder ziehen sich durch Maraland, eine Bergregion im Grenzgebiet von Indien und Birma. Die großen, birnenförmigen Früchte der Melocanna baccifera locken Millionen von Ratten an. Sie enthalten Stärke, Protein, potenzfördernde Substanzen und sind das ideale Futter für die Nager. Bei dem reichhaltigen Angebot vermehren sich die Ratten explosionsartig ein Weibchen kann, die folgenden Generationen mitgerechnet, jährlich etwa Nachkommen produzieren. Sind die Bambusfelder abgegrast, fallen die Ratten über die Reisfelder her. Die Reisbauern auf beiden Seiten der Grenze, die von Aussaat bis Ernte in kleinen Hütten neben ihren Feldern leben, müssen ohnmächtig zusehen, wie wochenlange Arbeit über Nacht zunichte gemacht wird. Die Nager zerstören in kürzester Zeit jede Hoffnung auf Nahrung und Einkommen. Alle Programme, der Rattenplage Herr zu werden, sind bisher gescheitert. Zuletzt blühte der Bambus in den Jahren 1958/59. Damals vernichteten die Ratten in einer einzigen Nacht Felder von bis m 2. Die Folge war eine Hungerkatastrophe mit Toten. Die ersten Anzeichen für die nächste Rattenplage traten bereits im Jahr 2006 auf: Die Bambusstauden trieben üppige Blüten, und die Nager waren schon auf dem Vormarsch. In den ersten Monaten 2007 wurden Ratten getötet. Die indische Regierung setzte wieder eine Art Kopfgeld auf die Ratten aus: Pro Rattenschwanz bekommt man eine Belohnung von umgerechnet 2 Cent. Guido Falkenberg, Kindernothilfe-Referent für Südindien, und Mitarbeiterin Britta Adler besuchten vor einigen Wochen als erste 14 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

9 Projekt: 2201/AA/54 Frauen-Selbsthilfegruppen Die Kinder in den Grenzdörfern bekommen nur zweimal am Tag etwas zu essen. Deutsche die Menschen in Maraland. Motha, der Bambustod, ist eine Strafe Gottes, erzählten die Bewohner ihnen, wir können nichts dagegen tun. Die Regierung hat kostenlos Gift verteilt, doch die Ratten haben die Köder nicht gefressen. Am schlimmsten werden unsere Kinder unter der Hungersnot leiden. Einige Alte erzählten, wie es bei der letzten Hungersnot gewesen ist: Wir haben uns von Blättern und Wurzeln ernährt, und um sie ein bisschen schmackhafter zu machen, haben wir einzelne Maiskörner ins Essen gemischt. Während im indischen Mizoram der Staat versucht, der Rattenplage Herr zu werden, sind die Menschen in Birma völlig auf sich allein gestellt. Sie gehören wie die Bevölkerung auf indischer Seite dem Volk der Mara an, sprechen die gleiche Sprache, haben die gleiche Kultur, die gleiche christliche Religion. Die Bewohner der rund 75 Dörfer im Grenzgebiet von Birma sind ohnehin schon bitterarm, auch ohne dass ihnen die Ratten das Wenige, was sie besitzen, wegfressen. Sie bewirtschaften Reisfelder, die dem ganzen Dorf gehören. Die Felder sind nummeriert, und jedes Jahr ziehen die Bewohner Nummern, um sich ein Stück Land zu sichern. Wenn sie Pech haben, erwischen sie einen Acker, dessen Boden für Reis kaum geeignet ist und nur wenig Ernte bringt. Auch ohne Rattenplage reicht es bei vielen Familien nur zu zwei Mahlzeiten am Tag. Meine vier Kinder sind im Wachstumsstadium, und sie können eine 160 Kilometer Fußmarsch durch den Urwald bis zur nächsten Stadt Menge Reis verputzen, erzählt die 40- jährige Rongai. Ständig betteln sie, drei Mahlzeiten am Tag zu bekommen, aber ich habe einfach nicht genug zu essen für sie. Die Dörfer sind meilenweit von der nächsten Stadt in Birma entfernt. Nach Indien ist es näher, doch auch dorthin führt keine Straße. Wenn die Menschen etwas kaufen müssen, wandern sie bis zu 160 Kilometer lang mit einem Schwein, einem Huhn oder etwas Reis auf Trampelpfaden durch den Urwald, überqueren fünf Flüsse und nehmen hinter der Grenze die einzige Straße nach Saiha, der ersten Stadt auf indischer Seite. Dort verkaufen sie ihre Waren. Geld ist in den armen Dörfern in Birma kaum im Umlauf. Deshalb setzen die Dorfbewohner den eingenommenen Erlös direkt in Kerosin für Lampen und Gaskocher, in Salz, Seife und Medikamente um. Wer ernsthaft krank wird und ins Krankenhaus muss, hat ganz schlechte Karten. Es gibt keinen Arzt in den Dörfern. Zehn Männer tragen den Kranken bis nach Saiah. Unter Umständen erlebt er die Ankunft nicht mehr. Die Kinder gehen zwar zur Schule, doch die birmesische Regierung hat viel weniger Lehrer in die Wildnis geschickt als zugesagt. Viele Familien können die Schulgebühren erst gar nicht bezahlen. Mädchen gehen vorzeitig von der Schule ab, um ihren Müttern im Haushalt zu helfen. In der männerdominierten Gesellschaft haben Mädchen und Frauen ohnehin wenig zu sagen. Dabei sind es die Mütter, die die meiste Arbeit leisten: Sie organisieren den Haushalt, erziehen die Kinder, bestellen die Felder, ernten den Reis, wandern mit ihren kleinen Kindern auf dem Rücken den beschwerlichen Weg nach Saiha, um dort Waren zu verkaufen. Männer bereiten lediglich die Felder zur Aussaat vor und helfen bei der Ernte. Die übrige Zeit sitzen sie zusammen, rauchen und unterhalten sich. Mai Ki, eine junge birmesische Pastorin der Mara Evangelical Church, will sich nicht länger mit der Armut in den abgelegenen Grenzdörfern abfinden. Sie will besonders die Frauen motivieren, sich zusammenzuschließen und gegen die Missstände vorzugehen. Im Sommer 2007 besuchte Mai Ki die Kindernothilfe- Geschäftsstelle und erzählte von der Situation in den Dörfern. Dort hörte sie zum ersten Mal von dem sehr erfolgreichen Selbsthilfegruppen-Konzept. Zurück in Birma mobilisierte sie zahlreiche Frauen und brachte sie mit Saroja Gowder zusammen, der indischen Selbsthilfegruppen-Expertin der Kindernothilfe. Gemeinsam erarbeiteten die Frauen ein eigenes Konzept für ihre Dörfer. Seit 100 Jahren sind die Dorfgemeinden unabhängig von fremder Hilfe. Die Selbsthilfegruppen fügen sich wunderbar in ihre Kultur ein, so dass die Frauen sofort Feuer und Flamme waren, berichtete Saroja Gowder nach diesem ersten Treffen. Das Konzept sieht vor, dass Frauen sich zusammenschließen, gemeinsam sparen und reihum von dem Gesparten Kredite vergeben, damit jede die Situation ihrer Familie verbessern kann. In einigen Dörfern haben die Frauen kein Geld zur Verfügung also sparen sie Reis oder Mais. Die Gruppe von Mrs. Doccas aus dem Dorf Sabangthai zum Beispiel hat 20 Mitglieder, die sich jeden Sonntag um 14 Uhr treffen. Die Gruppenleiterinnen lernen Grundregeln der Buchhaltung, damit alles ordnungsgemäß aufgeschrieben und abgerechnet wird. Sie erfahren, wie sie staatliche Zuschüsse beantragen und die Regierung dazu bringen können, ihre abgelegenen Dörfer besser an die nächste Städt anzubinden. Wenn Straßen gebaut würden, könnten die Menschen ihre Produkte besser vermarkten. Und auch über die Rattenplage diskutieren die Frauen was könnten sie anbauen, was nicht von Ratten gefressen wird? Wie können sie die nächste Hungersnot verhindern? Die Mitgliedschaft in einer Gruppe macht die Frauen selbstbewusster. Sie dürfen frei reden, werden gehört und akzeptiert. Ihre Männer stellen auf einmal fest, dass ihre Frauen erfolgreich sind und sie ließen bei Saroja durchblicken, dass sie jetzt ebenfalls eigene Gruppen gründen wollen. Mittlerweile sind rund 40 Gruppen entstanden. Wenn man langfristig etwas verändern will, muss man mit den Menschen vor Ort reden und arbeiten, betont Kindernothilfe-Referent Guido Falkenberg. Jeder neue Schritt muss eingebettet sein in die Dorfgemeinschaft, und dann funktioniert es auch. Deshalb unterstützt die Kindernothilfe die Selbsthilfegruppen in Birma. Natürlich helfen wir auch kurzfristig, um die nächste Hungersnot abzuwenden. Wir werden besonders nahrhafte Lebensmittel für Kinder, Schwangere und stillende Frauen bereitstellen. Langfristig müssen die Menschen jedoch selbst ihre Situation verändern. Und dass diese Selbsthilfe funktioniert, sehen wir täglich in vielen unserer Projektländer. Gunhild Aiyub, Redakteurin Die birmesische Pastorin Mai Ki will die Situation der Frauen in der Bambusregion verbessern. 16 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

10 Engagement Ideen und Aktionen Musik bewegt Peruanisches Fest in München Euro in sieben Stunden Eine Gruppe Peruaner aus dem Raum München feierte im Herbst 2007 ein großes Fest. Die Halle im Münchener Veranstaltungspark Ost war bis auf den letzten Platz besetzt. Sieben Stunden traditionelle Musik, zahlreiche Tanzgruppen, musikalische Solo-Darbietungen, eine Sponsorentombola, gutes Essen und Getränke brachten die Stimmung auf den Höhepunkt. Vor der Veranstaltung waren die Organisatoren im Internet auf die Kindernothilfe gestoßen und hatten sich entschieden, ihr die Spenden dieses Abends für die Erdbebenhilfe in Peru zugute kommen zu lassen. Sie überreichten Vertretern des Kindernothilfe-Arbeitskreises München die unglaubliche Summe von Euro. Foto: privat Eine Superstimmung herrschte im Veranstaltungspark Ost. Foto: Salut Salon Angelika Bachmann (Geige), Lara Jones (Klavier), Iris Siegfried (Geige und Gesang), Phoebe Scott (Cello). Das Hamburger Quartett Salut Salon unterstützt mit musikalischer Genialität, Humor und großem Engagement die alternative Musikschule Escuela Popular des Artes in dem chilenischen Armenviertel Achupallas erspielten die Musikerinnen Euro. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte ganz bescheiden: Die Geigerinnen Angelika Bachmann und Iris Siegfried luden neun Jahre lang einmal im Monat Schauspieler, Musiker, Mütter, Kinder und Omas zum Vorlesen und Vorspielen ein. Sie knüpften so an die Tradition der literarischen Salons an, die Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland entstanden: Gebildete Damen luden Künstler, Adelige, Intellektuelle zu literarischen Veranstaltungen in ihre Wohnungen ein. Mit der Zeit schlossen sich die beiden Geigerinnen mit zwei weiteren Musikerinnen zu einem Quartett zusammen. Für ihr erstes öffentliches Konzert im Jahr 2002 brauchten sie einen Namen. Ich verband die Idee des Salons, in dem das Quartett entstanden war, mit unserem Lieblingsstück Salut d amour von Edward Elgar, so Angelika Bachmann, und Salut Salon war geboren. Das Repertoire bestand nur aus drei Stücken, doch die reichten aus, um die Zuhörer zu begeistern. Salut Salon entwickelten ihr Programm weiter und tourten durch Deutschland, Europa, Kanada und die USA. Die Besetzung des Orchesters wechselte, doch der hohe Qualitätsstandard blieb. Vor zehn Jahren gründete Salut Salon das Hamburger Kinder- und Jugendorchester Die Coolen Streicher. Der damalige Bundespräsident Johannes Rau zeichnete es als das innovativste Musikprojekt Deutschlands mit dem Inventio 2004 aus. Der Deutsche Musikrat und die Kindernothilfe organisierten mit Salut Salon und den Coolen Streichern einen musikalischen Austausch mit der chilenischen Musikschule Escuela popular des Artes im Armenviertel Achupallas. Die deutschen und chilenischen Orchester besuchten sich und traten gemeinsam auf. Mit dem Erlös der Konzerte konnte die von der Kindernothilfe geförderte Musikschule einen Teil ihrer Innenausstattung finanzieren. Dokumentiert wurde die Tour auf der DVD Intercambio(s) Begegnung(en) (siehe Eines der Stücke, das die Kinder aus Achupallas ihren Freundinnen von Salut Salon beibrachten, ist El Mercado de Testaccio von Intillimani. Auf jedem Konzert weisen sie mit diesem Stück auf die chilenische Musikschule hin und rufen zu Spenden auf. Außerdem veranstalten sie regelmäßig Benefizkonzerte kam so die fantastische Summe von Euro zusammen. Gunhild Aiyub, Redakteurin Gunhild.Aiyub@knh.de Von Rittern und Burgfräulein Achjähriger schreibt Theaterstück Die Volksschule Wörth am Main führte ein Musical auf, dem die Geschichte Bei den Rittern des achtjährigen Jonas Wetzel zugrunde lag. Andreas Fath, Dirigent des heimischen Musikvereins, fand diesen Text so toll, dass er daraus ein Drehbuch verfasste. Um Kostüme und Requisiten kümmerten sich Eltern und Großeltern, Künstler Guntram Velke malte zusammen mit Schülern der 8. Klasse sechs märchenhafte Bühnenbilder. Die Aufführung im Wörther Pfarrsaal war ein rauschender Erfolg. Vom Eintrittsgeld spendeten die Kinder 100 Euro für ihr indisches Patenkind. Es ist schön, wenn man jemandem eine Freude machen kann und noch genug Geld übrig hat, um selber etwas Tolles zu unternehmen, schrieb uns Jonas. Wir haben einen Ausflug gemacht, waren im Schwimmbad und haben Eis gegessen. Hoffentlich kann unser Patenkind Kalomoni Kauwa auch so was Schönes machen. Wir sind schon gespannt. Termine von Februar bis Mai Sa., Wetzlar Uhr: Benefizkonzert der Wetzlarer Musikschule in Zusammenarbeit mit dem Kindernothilfe-Freundeskreis Siegerland. Die Einnahmen sind bestimmt für die Alternative Musikschule in Achuppallas/ Chile. Michaela Weyandt, die Gründerin dieser Schule, wird die Arbeit dort vorstellen. Musikschule, Schillerplatz 8. Sa., 8.3. Darmstadt Uhr: Patentreffen mit Kindernothilfe- Mitarbeiter Dr. Gerhard Tiel; Gemeindehaus der Ev. Friedensgemeinde Darmstadt, Ecke Hindenburgstraße/Elisabethenstraße. Sa./So., 12./13.4. Hamburg Einsteigerseminar für alle Interessierten in Nord- und Ostdeutschland, die sich Allein schon die Kulissen und Kostüme waren sehenswert. ehrenamtlich für die Kindernothilfe engagieren möchten. Weitere Infos: Dr. Gerhard Tiel, Telefon So., München Festgottesdienst zum 15-jährigen Jubiläum des Kindernothilfe-Arbeitskreises München in der Auferstehungskirche, Gollierstr. 55, München-Westend. Foto: privat 18 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

11 Engagement Euro vom Drachenboot-Rennen SPD-Betriebsgruppe zeigt Herz für indische Kinder Die SPD-Betriebsgruppe der Arcelor Mittal aus dem Duisburger Werk Ruhrort und Hochfeld sammelte beim Duisburger Drachenboot-Rennen im vergangenen Jahr Spenden für die Kindernothilfe. Werner Grünen, Vorsitzender der Betriebsgruppe, und Manfred Osenger, stellv. Vorsitzender, freuten sich jetzt, Kindernothilfe-Direktor Dr. Jürgen Thiesbonenkamp einen Scheck über 500 Euro überreichen zu können. Arcelor Mittal ist das weltweit größte Stahlunternehmen und hat seinen Hauptsitz in Indien. Deshalb wünschte sich die Betriebsgruppe, dass das Geld indischen Mädchen und Jungen zugute kommt. Die Kindernothilfe wählte das Projekt Jagruthi in Bangalore aus, in dem Kinder vor sexuellem Missbrauch geschützt werden. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp freut sich über den Scheck von Werner Grünen (r.) und Manfred Osenger. Foto: privat Zwei Mädchen legen los Geld sammeln fürs Patenkind Im Unterricht hatten sie gerade die Situation von Kindern in armen Ländern durchgegenommen. Daraufhin sammelten Tamara und ihre Freundin Sara aus Viersen in der Nachbarschaft Spenden für das indische Patenkind der Kirchengemeinde und machten auf die Situation von Kindern in der Dritten Welt aufmerksam. Die beiden Elfjährigen fabrizierten Kuchen und mehrere Exemplare einer handgeschriebenen Zeitung, die von Santhya, dem indischen Patenkind, berichtete. Vor der Haustür bauten sie einen Verkaufsstand auf. Manche Leute haben schon etwas komisch geguckt..., erinnert sich Tamara. Aber andere haben gern etwas gespendet, als sie gesehen haben, dass wir für einen guten Zweck gesammelt haben. Die beiden Mädchen brachten der Kindernothilfe 40 Euro für das Patenkind, dazu noch einen Brief und ein selbst gebasteltes Geschenk für Santhya. Service Unsere Rufnummern im Überblick Allgemeine Informationen Info-Service: Tel (9 Cent/Min.) Kampagnen Barbara Dünnweller: Tel Schule Imke Häusler: Tel und lehrer Aktiv mitmachen Regionaldienst: Tel , -109, -129, Testamentsspende Jörg Schaper: Tel Festliche Musik zur Weihnachtszeit Benefizkonzert des Neuen Sinfonieorchesters Berlin Foto: Thomas W. Haller/Musikforum Klassik e.v. Das Orchester veranstaltete bereits zum zweiten Mal ein großes Benefizkonzert zugunsten der Kindernothilfe. Im Roten Rathaus boten die Musiker dem begeisterten Publikum ein festliches Programm mit Werken von Wagner, Verdi, Puccini, Tschaikowsky, Humperdinck, Bizet und Massenet. Mit ihren Eintrittsgeldern unterstützten die Zuhörer das südafrikanische Projekt Nkosi s Haven in Johannesburg, in dem Aids-Waisen und HIV-infizierte Mütter ein neues Zuhause finden. Thomas Rauch, Geschäftsführer des Neuen Sinfonieorchesters, überreichte Kindernothilfe-Mitarbeitern Julia Burmann einen Spendenscheck über Euro. Geschäftsführer Thomas Rauch bei der Scheckübergabe. Tamara und Sara aus Viersen verkauften eine selbst gemachte Zeitung. Unternehmen Susanne Kehr: Tel Stiftung Susanne Kehr: Tel Kindernothilfe Österreich Luzia Wibiral: Tel Kindernothilfe Schweiz Frank S. Boshold: Tel Sie haben sich für die Kindernothilfe engagiert und möchten uns das mitteilen? Schicken Sie uns Ihre Aktionen! Redaktion Kindernothilfe-Magazin Düsseldorfer Landstraße Duisburg Kontonummern Patenschaft statt Busfahren Fürs Patenkind gehen Schüler zu Fuß Unser großer Sohn Jakob läuft zur Schule, statt den Bus zu nehmen, schrieb uns Hedda Coulon aus Marktheidenfeld. Unser zweiter Sohn Elias kommt im September auch in die Schule. Das ersparte Busgeld der beiden reicht dann für ein Patenkind. Könnten Sie mir bitte einen Vorschlag machen? Inzwischen hat Familie Coulon die Patenschaft für den neun- jährigen Habib Kalid Muhamed aus Äthiopien übernommen. Und was sagen Jakob und Elias dazu? Ich gehe gern zur Schule, meint Elias. Lernen macht mir Spaß! Das sollen andere Kinder auch haben dürfen. Und Jakob ergänzt: 20 Minuten zu laufen ist doch kein Problem. Cool, wenn wir so einem anderen Jungen helfen können, auch zur Schule zu gehen. Foto: privat KD Bank Duisburg Konto: BLZ: ERSTE Bank der Österreichischen Sparkassen AG Konto: BLZ: PostFinance Konto: , Aarau Transparenzpreis 2007 Kindernothilfe mit dem 1. Platz ausgezeichnet Berner Kantonalbank IBAN CH , Clearing No Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

12 Kampagne Projekt: Pauls Mutter starb, als der Junge zehn Jahre alt war. Der Vater musste allein für Paul, seine zwei Schwestern und zwei Brüder sorgen. Der Vater arbeitete in einem Hotel als Buchhalter, verdiente jedoch kaum genug, um die sechsköpfige Familie zu ernähren. Ich konnte mir nicht einmal Schreibhefte oder Schulbücher kaufen, berichtet Paul Murugan heute. Um Geld für das Überleben der Familie beizusteuern, half er nach der Schule regelmäßig im Hotel aus, putzte oder erledigte kleinere Arbeiten. Eines Tages sah mich ein Lehrer, als ich im Hotel den Boden wischte, erzählt der Arzt. Der Lehrer sprach mit Pauls Vater und gab ihm den Rat, den Jungen in einem Schülerwohnheim unterzubringen. Im Tucker-Haus in Pannaivillai fanden Waisenkinder ein neues Zuhause. Sie bekamen außerdem die Chance, die nahe gelegene Oberschule zu besuchen für Kinder aus armen Familien sonst unmöglich. Paul bewarb Noch als Schüler reiste Paul zu einer Konferenz. Dort hörte er zum ersten Mal von den Umständen, unter denen die Menschen im Norden des Bundesstaates Gujarat leben. Bevölkerungsgruppen wie die Dangs in Gujarat oder die Maltos in Bihar stammen von indischen Ureinwohnern ab. Sie stehen außerhalb des Kastensystems und werden gesellschaftlich diskriminiert. Zehn Millionen Adivasi leben mittlerweile in städtischen Slums, etwa 90 Prozent der Adivasi leben von weniger als einem Dollar pro Tag in extremer Armut. Sie gelten noch immer als Ausgestoßene. Zum ersten Mal hörte ich Berichte über Menschen, die sterben, weil keine Ärzte für sie sorgen, berichtet Paul Murugan. In den entlegenen ländlichen Gebieten keine Seltenheit. Entweder gibt es keine Krankenhäuser und Ärzte oder die Adivasi-Bevölkerung kann sich eine Behandlung nicht leisten, wird in privaten Klini- Ich habe mein Leben dieser Aufgabe gewidmet. Foto: privat Foto: Petra Liedtke Eines von drei aktuellen Plakatmotiven der Kindernothilfe. Hilfe, die Kreise zieht Lebensretter. Sie für ihr Patenkind. Ihr Patenkind für seine Welt. So steht es auf den aktuellen Plakaten der Kindernothilfe. Die Idee: Dank der Förderung der Paten gelingt es Mädchen und Jungen in armen Ländern, ihre Potentiale zu entfalten. So können sie später für sich und ihre Familien, ihre Dorfgemeinschaften oder die Menschen in ihrer Heimat das werden, was die Paten schon sind: Lebensretter, Weltverbesserer oder Friedensstifter. Die Hilfe für ein Kind zieht Kreise und vervielfacht sich. Das zeigt das Beispiel von Dr. Paul Murugan. Das ehemalige Patenkind aus Indien ist heute Arzt und arbeitet in einem abgelegenen ländlichen Gebiet für Adivasi, die als Angehörige einer Minderheit in Indien diskriminiert werden. Foto: privat sich und wurde nach dem Abschluss der achten Klasse aufgenommen. Ich war sehr froh. Ich wollte doch unbedingt Ingenieur werden. Diesen Traum konnte ich mir nun dank der Unterstützung meiner Patin aus Deutschland erfüllen, beschreibt Paul Murugan seine Gefühle. Doch alles kam anders. Arzt für die Armen. ken abgewiesen. Für Paul war diese Begegnung mit dem Elend der Adivasi ein einschneidendes Erlebnis: Seitdem wollte ich Arzt werden, um diesen Menschen zu helfen. Um sein großes Ziel zu erreichen, bewarb er sich um ein von der Kindernothilfe gefördertes Stipendium. In Briefen schrieb er seiner Patin, Martha Kumar aus Hannover, von seinen Plänen. Sie hat mich immer darin bestärkt. Sie war die Witwe eines indischen Arztes, erinnert sich Paul Murugan. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 schreiben sich die beiden regelmäßig. Sie hat ihrer Pflegerin sogar noch auf dem Totenbett einen Brief an mich und meine Familie diktiert. Ich habe einen meiner Söhne Samuel Retnar Kumar genannt so erinnern wir uns alle immer an Martha Kumar. Paul Murugan lebt heute mit seinem Sohn, seiner Tochter Florence und seiner Frau in Selemba im Bundesstaat Gujarat. Er studierte Medizin in Tirunelveli und absolvierte bis 1987 weitere Fortbildungen. Seit 1993 arbeitet er als Arzt in einer Dr. Paul Murugan und seine Frau. Gesundheitsstation für den Kindernothilfe-Partner Navjeevan Seva Mandal. In den ersten drei Jahren in der Station vervierfachte sich die Zahl der Patienten fast: Im 1. Jahr behandelte Murugan Patienten, 1996 waren es jährlich bereits Die Arbeit zieht Kreise: Gemeinsam mit seiner Frau versorgt er nicht nur die Kranken in der Gesundheitsstation, sondern bildet junge Frauen aus umliegenden Dörfern aus. Sie werden Krankenschwestern und können so in ihren Orten Patienten versorgen. Die Gegend um Selemba ist schwer zu erreichen, Internet oder Telefon funktionieren allenfalls sporadisch. Immer wieder bekam Paul Murugan Angebote, in einer größeren Stadt zu praktizieren. Aber ich habe mein Leben dieser Aufgabe gewidmet. Ich bleibe, um den Armen zu dienen, sagt der 46-Jährige. Katja Korf, Redakteurin Katja.Korf@knh.de 22 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

13 Pinnwand Kostenloses Gemeindematerial: Kinder im Krieg Das 80-seitige Heft bietet Pfarrern, Gemeindemitarbeitern und Religionslehrern Informationen und Arbeitsmaterial für die Gestaltung von Gottesdiensten und Kinder-Gottesdiensten, für den Schulunterricht sowie für die Arbeit mit Erwachsenen. Neben Hintergrundinformationen zum Thema bietet das Heft unter anderem Liedertexte, Fotoseiten und authentische Berichte von Kindern und Jugendlichen, die als Kindersoldaten missbraucht und/oder kriegerischen Konflikten hilflos ausgeliefert sind. Senait Mehari, ehemalige Kindersoldatin aus Eritrea und Kindernothilfebotschafterin, schreibt in ihrem Vorwort: Das Leben eines Kindersoldaten ist hart. Dies wird auch an den Texten deutlich, die in diesem Material für die Gemeindearbeit zu finden sind. Trotzdem will ich nicht, dass die Menschen, die sich mit den vorliegenden Texten befassen, nur das Schreckliche sehen. Ich will, dass bei ihnen eine Tür aufgeht. Dass ein Licht zu sehen ist, eine Hoffnung. Warum dieses Thema in der Gemeindearbeit? Ich denke, dass Menschen, die sich als Christen verstehen, begreifen, was es heißt, als Kind des Krieges gehetzt, gejagt zu sein, ohne Eltern als Waise zu leben. Christen sollten wissen, dass die Auswirkungen auf die Psyche eines Kindersoldaten enorm sind. Gerade in Kirchen und Gemeinden, im Haus Gottes, darf nicht nur geredet werden. Es muss konkret gehandelt, Nächstenliebe praktiziert, ein Stück vom eigenen Glück an diejenigen abgegeben werden, die im Dunkel leben. Mit dem Material können unterschiedlichste Gemeindeaktivitäten vorbereitet werden: Familiengottesdienste, Kindergottesdienste oder Sonntagsschule (auch für Kommunionskinder geeignet). Ebenso ist das Heft für Konfirmandenunterricht, Gemeindebibel-schule, Taufunterricht, Firmunterricht, Frauenkreise und Bibelstunden einsetzbar. 80 Seiten Benefiz-CD Momento latino CD zum Benefizkonzert für die Kindernothilfe am 20. Oktober 2007 in der Pauluskirche Duisburg: Lieder, Texte, Tänze von Violeta Parra über das Leben, den Menschen und die Natur, über die Gesellschaft, Liebe, Leidenschaft und Verrat, den Tod und die Hoffnung. Ein Projekt von den Ensembles der Gesamtschule Saarn (Duisburg) und freien Künstlern aus NRW und Chile. Preis: 8,00 Euro. Benefizanteil: Der Erlös der CD kommt der alternativen Musikschule in Achupallas (Chile Projekt 92003/AA/12) zugute. Bezug: Weitere Informationen: Neues Buch der Dschungelkind -Autorin Geschichten von starken Frauen Sabine Kuegler wuchs im indonesischen Urwald auf und wurde berühmt als Dschungelkind. Erst mit 17 Jahren kehrt sie nach Europa zurück. Heute fordert sie auf Grund ihrer persönlichen Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturkreisen: Gebt Frauen die wirtschaftlichen Mittel und sie werden die Welt verbessern. Sie tragen das Geld nicht in Bordelle oder in Kneipen, sondern setzen es für den Lebensunterhalt ihrer Familien, für Gesundheit, Ernährung und Bildung ihrer Kinder ein. Die Autorin, die sich für die Kindernothilfe engagiert, erzählt Mut machende Geschichten von starken Frauen in Bangladesch, Tansania, Indonesien, Burkina Faso und Guatemala. Sabine Kuegler hebt dabei den Erfolg von Frauen-Selbsthilfegruppen hervor, deren Gründung Nicht-Regierungsorganisationen wie die Kindernothilfe fördern. Der Schlüssel zum Sieg über die Armut und für ein menschenwürdiges Leben der nächsten Generation liegt in den Händen der Frauen, so das Fazit der Autorin. Gebundene Ausgabe, 184 Seiten, München 2007 ISBN: Preis: 16,95 Euro Neue Unterrichtseinheit für die Klasse Kinder haben Rechte Vier Bausteine vermitteln die Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention. Mit Hilfe der Übungen und Arbeitsblätter können sich Kinder zwischen acht und zwölf Jahren mit der Einzigartigkeit jedes Kindes beschäftigen, mehrere Rechte der Konvention spielerisch kennenlernen und erfahren, wie arbeitende Kinder in Cajamarca (Peru) ihre Probleme lösen. Darüber hinaus bekommen sie viele Anregungen, wie sie sich für die Umsetzung der Kinderrechte in ihrem Ort oder auch in anderen Ländern einsetzen können. 32 Seiten Materialsammlung Jahreslosung 2008 Auch in diesem Jahr sind wieder verschiedene Materialien zur Jahreslosung erschienen: ein DIN A3 Poster, eine Doppelpostkarte (Postermotiv, ohne Umschlag) sowie eine Meditation (DIN C6, 8 Seiten). Die Auslegung schrieb Bischof Dr. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bischof der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Material bestellen Kindernothilfe Tel.: Fax: info@kindernothilfe.de/material Kindernothilfe Österreich Johanna Gammer Telefon info@kindernothilfe.at Stiftung Kindernothilfe Schweiz Frank Boshold, Telefon info@kindernothilfe.ch Bezug, falls nicht anders angegeben, über Kindernothilfe 24 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

14 Stiftung/Russland Projekt: 45005/AA/12 Foto: Alexander Koryakov Wir sollten immer bereit sein zu teilen wir dann sehr schnell auf die Kindernothilfe gestoßen. Dort gibt es Fachleute, die Erfahrung mit solchen Projekten haben und uns mit ihrem Know-how den bürokratischen Aufwand abgenommen haben. Dass die Wahl schließlich auf die Kindernothilfe-Projekte in St. Petersburg gefallen ist, hatte mehrere Gründe. Unser großes Anliegen ist es, etwas für kleine Kinder zu tun. Darüber hinaus hatte Frau Mücke bei Reisen nach Russland persönlich erlebt, in welch schrecklichen Zuständen Mädchen und Jungen dort zum Teil leben müssen. Im November haben Sie von Ihrer Stiftung geförderte Projekte besucht. Was ist Ihr Eindruck? Kommt die Hilfe an? Auf jeden Fall. Zunächst war ich allerdings schockiert von den Verhältnissen, etwa im Hospital Nr. 3. Die Zustände sind weit von allem entfernt, was wir uns in Deutschland unter einem guten Krankenhaus vorstellen. Aber auf der Station, auf der die Kinder der HIV-infizierten Mütter versorgt werden, habe ich schnell gemerkt: Hier ist das Geld richtig investiert. Ohne Hilfe wären die Zustände katastrophal. Doch die Station ist die am besten ausgestattete im gesamten Krankenhaus. Besonders beeindruckt hat mich, wie liebevoll sich die Schwestern und Pflegerinnen um die Kinder kümmern. Die Mädchen und Jungen sind dort sehr gut aufgehoben, machten einen zufriedenen und fröhlichen Eindruck. Diese ganz persönliche Erfahrung hat mir nur Hier ist das Geld richtig investiert. Ohne Hilfe wären die Zustände katastrophal. Isabella Augstein im Hospital Nr. 3 in St. Petersburg. dieser Besuch vor Ort ermöglichen können. Ich hatte natürlich zuvor schon Fotos gesehen und Berichte gelesen, aber der direkte Kontakt zu Kindern und Mitarbeitern ist durch nichts zu ersetzen. Für mich steht fest: Wichtig ist nicht der erste äußere Eindruck, sondern wie mit den Kindern umgegangen wird. Und das hat mich im Hospital Nr. 3 überzeugt. Was plant die Kindermut-Stiftung als nächstes, um die Situation der Kinder im Hospital Nr. 3 weiter zu verbessern? Wir werden mit dem Erlös unserer Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Mit Unterstützung der Kindermut-Stiftung können Kleinkinder im Hospital Nr. 3 liebevoll betreut werden. Vor zwei Jahren gründeten die Hamburgerinnen Isabella Augstein und Daniela Mücke gemeinsam die Kindermut-Stiftung unter dem Dach der Kindernothilfe-Stiftung. Die Erlöse fließen an das Hospital Nr. 3 in St. Petersburg. Dort finden Kinder HIV-positiver Mütter medizinische Hilfe und liebevolle Betreuung. Außerdem unterstützt die Stiftung ein Hilfsprojekt für Familien, in denen ein oder beide Elternteile HIV-infiziert sind. Im November hat Isabella Augstein sich persönlich von der Arbeit in St. Petersburg überzeugt. Frau Augstein, was ist Ihre Motivation für Ihr großes Engagement? Die Idee, die Kindermut-Stiftung zu gründen, ist gemeinsam mit meiner Nachbarin und Freundin Daniela Mücke entstanden. Wir wollten uns sozial engagieren und unbedingt etwas für Kinder tun. Zunächst planten wir, selbst einen Verein oder eine Stiftung ins Leben zu rufen. Wir haben jedoch sehr schnell festgestellt, wie arbeits- und zeitintensiv ein solches Vorhaben ist. Das war mit unseren beruflichen und privaten Pflichten nur schwer zu vereinbaren. Daraufhin haben wir im Internet recherchiert, wer uns bei der Gründung unterstützen könnte. Da sind Foto: Susanne Kehr 26 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

15 Stiftung/Russland Projekt: XXXX/XX/XX Patengeschichte Foto: Susanne Kehr jüngsten Benefiz-Gala vor allem mehrere Badezimmer komplett renovieren lassen. In einem Teil der Station gibt es schon jetzt neue Sanitäreinrichtungen. Doch im anderen Teil sind die Zustände sehr unhygienisch. Die Leitungen sind marode, die Böden gesprungen. Hier muss dringend etwas geschehen. Sie haben in St. Petersburg auch eine Familie besucht, die von Mitarbeitern des Kindernothilfe-Partners vor Ort unterstützt wird. Was benötigen die Menschen dort besonders dringend? Kraft für drei: Diese Großmutter sorgt alleine für ihre zwei Enkel. Wir haben eine Großmutter besucht, die allein für ihre zwei Enkelkinder sorgen muss. Die Mutter der Kinder starb drei Wochen vor unserem Besuch an Aids. Nun bringt die Großmutter mit ihrer winzigen Rente sich und die beiden Enkel irgendwie durch. Es ist sehr beklemmend, wie diese Familie lebt. Diese Menschen benötigen natürlich zunächst materielle Hilfe, um zu überleben. Doch gleichzeitig sieht man sofort: Die Familien brauchen auch psychologische Betreuung. Großmutter und Enkel haben einen großen Verlust erlebt, leiden gleichzeitig unter Unselbstständige Stiftung der aktuellen Not. Zusätzlich sind sie angewiesen auf jemanden, der sie bei Gängen zu Ämtern oder Ärzten begleitet. So etwas bewältigen Familien in einer solchen Situation gar nicht allein. Was hat Sie auf Ihrer Reise nach St. Petersburg besonders beeindruckt? Die Kinder im Hospital Nr. 3. Sie fühlen sich offenbar sehr wohl auf der Station. Wir haben zwei Stunden mit ihnen verbracht, nicht ein einziges Kind hat in dieser Zeit geweint. Ich habe keinem der Mädchen und Jungen sein schweres Schicksal angemerkt. Einen tiefen Eindruck hat auch die Großmutter bei mir hinterlassen. Sie trauerte um ihre Tochter, lebt unter für uns unvorstellbaren Bedingungen. Und doch hat sie die Kraft, sich um ihre zwei Enkel zu kümmern. Sie sind Mutter eines kleines Sohnes. Was haben Sie ihm von der Reise erzählt? Maximilian, mein Sohn, ist sechs Jahre alt. Vor meiner Abreise hatte ich ihm gesagt, dass ich Kinder besuche, deren Mütter sie alleine gelassen haben. Das hat Maximilian geschockt, dass es so etwas gibt. Nach der Reise habe ich berichtet, dass es in Russland Mädchen und Jungen gibt, die es nicht so gut haben wie wir in Deutschland. Das ist auch etwas ganz Wichtiges, was ich ihm mit auf den Weg geben möchte: Uns geht es sehr gut und wir sollten immer bereit sein zu teilen. Katja Korf, Redakteurin Eine Stiftung gründen, langfristig Hilfe leisten aber ohne großen Zeit- und Verwaltungsaufwand: Eine unselbständige Stiftung, auch Treuhand-Stiftung genannt, unter dem Dach der Kindernothilfe bietet genau das. Befreit von Verwaltungsaufgaben genießen die Stifter so alle rechtlichen und steuerlichen Vorteile. Die Kindernothilfe übernimmt bei der Gründung eines Stiftungsfonds oder einer Treuhandstiftung alle Formalitäten. Sie stellt passende Projekte zur Förderung vor und informiert über die laufende Arbeit. Im Gegensatz zur selbstständigen rechtsfähigen Stiftung muss die treuhänderische Stiftung nicht staatlich genehmigt werden und lässt sich daher relativ unkompliziert errichten. Sie kann jedoch genauso wirkungsvoll arbeiten wie die rechtsfähige Stiftung. Die Kindernothilfe-Stiftung verwaltet das Kapital, die Stifter haben ein weit reichendes Mitspracherecht in allen Belangen. Das Prinzip der Hilfe funktioniert genau wie bei anderen Formen des Stiftens: Die Stifter legen einen Teil ihres Vermögens als Stiftungskapital an, die Erträge fließen an die vom Stifter ausgewählten Projekte der Kindernothilfe für Jungen und Mädchen in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa. Den Namen der Treuhand-Stiftung kann der Gründer selbst bestimmen. Susanne Kehr informiert Sie gerne über weitere Details. Kontakt: Viel mehr als nur das Wetter Das Klischee von der Wetterfee klingt so schön und scheint so gut zu ihr zu passen. Claudia Kleinert präsentiert das Wetter vor der Tagesschau und nach den Tagesthemen. Aber wer die Kindernothilfe-Botschafterin und Patin kennenlernt merkt schnell: Das Etikett wird der vielseitigen Diplom-Kauffrau nicht gerecht. Ein Einser-Abitur in Mathe, danach ein Betriebswirtschafts-Studium, parallel Schauspiel- und Sprechunterricht und der Einstieg beim WDR: So begann die Karriere von Claudia Kleinert, die 1969 in Koblenz geboren wurde. Zunächst stand sie als Programmansagerin vor der Kameras wechselte sie zu Jörg Kachelmanns Wetter- und Reise-Television. Seit 1999 präsentiert Kleinert nun in der ARD das Wetter. Produziert werden die Sendungen in der Schweiz deshalb pendelt Kleinert zwischen Köln und der Alpenrepublik. Neben dem Wetter moderierte sie bis Ende 2007 auch eine Kochsendung für die Lokalzeit Köln. Kochen ist auch abseits der Kameras Kleinerts große Leidenschaft. Beim Perfekten Promi-Dinner bei VOX gewann sie im Frühjahr und spendete die Siegprämie der Kindernothilfe. Das Geld kommt ehemaligen Straßenmädchen in Äthiopien zugute, die in einem Schutzhaus Zuflucht vor Missbrauch und Prostitution finden. In dem ostafrikanischen Land lebt auch Hawi. Seit 2004 ist Claudia Kleinert Patin der Elfjährigen. Im Oktober erfüllte sich die ARD-Moderatorin einen großen Wunsch und besuchte das Mädchen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. In der Schule der Deutschen Gemeinden in Addis Abeba trafen sich Claudia Kleinert und Hawi (siehe Foto) zum ersten Mal. Die Klasse hatte gerade Mathe-Unterricht, als wir hereinkamen. Ich habe Hawi direkt zwischen den 30 Kindern erkannt, erzählt Kleinert. Noch etwas schüchtern begrüßten die Kinder den Besuch aus Deutschland. Die Moderatorin setzte sich dazu und musste mithelfen, eine Multiplikations-Aufgabe auszurechnen. Später ging es dann von der Schule zu Hawis Familie. Das Mädchen lebt mit seiner Mutter und dem kleinen Bruder in einem Zimmer. In dem Raum stand nur ein großes Bett, die Kochstelle, ein kleines Regal und eine Kommode, berichtet die Kindernothilfe-Botschafterin. Der Empfang war herzlich, schnell entwickelte sich ein Gespräch. Besonders bewegt hat Claudia Kleinert der Abschied: Die Mutter nahm ein Foto von Hawi und ihrem Bruder von der Wand und schenkte es dem Gast aus Deutschland. Kleinert revanchierte sich mit einem Sack Zucker und äthiopischem Kaffee. Zusammen mit Hawis bester Freundin startete die kleine Reisegruppe zu einer Rundfahrt durch die Stadt. Unter anderem ging es auf den Mercato, den größten Markt Afrikas, und auf den Mount Entoto, an dessen Fuß sich Addis Abeba erstreckt. Der Abschied am Abend fiel allen schwer. Es war toll, endlich zu erleben, wie Hawi hier wohnt, und zu sehen, wie die Arbeit der Kindernothilfe wirkt, sagt Claudia Kleinert. Mir hat auch gefallen, dass hier ganz offensichtlich alle Mädchen und Jungen in der Schule von der Hilfe der Paten profitieren. Ich habe mich nicht nur als Hawis Besucherin, sondern als Gast des ganzen Projektes gefühlt. Katja Korf,Redakteurin Foto: Frank Peterschröder 28 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

16 Leserbriefe Ihre Meinung zählt, schreiben Sie uns! Bild des Quartals Wir freuen uns über jede Zuschrift, auch wenn wir nicht alle Briefe veröffentlichen. Die Redaktion behält sich vor zu kürzen. Die Briefe spiegeln nicht immer die Meinung des Herausgebers wider. Zuschriften: Kindernothilfe, Düsseldorfer Landstraße 180, Duisburg/Stichwort Leserbriefe, Fax: , Zu: Genitalverstümmelung in Äthiopien (Einhefter) Ich schreibe heute an Sie, nachdem ich das neue Kindernothilfe-Magazin gelesen habe. Ich bin sehr froh darüber, dass Äthiopien und seiner Beschneidungspraxis darin ein so wichtiger Platz eingeräumt worden ist und der Kampf dagegen so eindringlich vorgestellt wurde. Ich bin der Redaktion sehr, sehr dankbar dafür, dieses Problem angesprochen zu haben. Ich wünsche mir eine starke Resonanz darauf. Hoffentlich finden sich viele Ihrer Leser in die Verantwortung genommen, wenigstens durch eine finanzielle Unterstützung zu helfen, diesen grausamen Brauch auszumerzen. Seit Jahren lese ich über das Problem, das doch allgemein bekannt ist. Was mir neu war, ist, dass auch bei christlichen Mädchen in Äthiopien diese Brutalität in so hohem Maße üblich ist. Das hat mich in dem Projektjahresbericht von 2006 erschreckt. Die entscheidende Rolle der Aufklärung sehe ich auch. Ich wünsche mir sehr, dass das Projekt weiter ausgebaut wird, wenn genügend Geld dafür zusammenkommt. Und dass ein Überschuss nicht für andere Zwecke benutzt wird, so wichtig die auch sein mögen. Gisela Pott Betr.: Gogo Emily (Magazin 4/2007, S ) Diese Frau hat mich und meinen Mann begeistert. Es ist toll, dass sie Hilfsbedürftige mit ihren eigenen Gartenprodukten hilft. Kann ich sie direkt etwas unterstützen? Felicity Prokop Antwort der Redaktion Die in dem Artikel beschriebene Großmutter, Gogo Emily, können Sie leider nicht direkt unterstützen. Durch die Übernahme einer Patenschaft aus diesem Projekt helfen Sie aber, dass Freiwillige wie Gogo Emily sich um die Aids-Waisen in der Projektregion kümmern können. Zu: Kindernothilfe-Arbeit allgemein Wir sollten uns alle für solche Organisationen einsetzen!!! Wenn nicht wir, wer dann? Ich hoffe, dass ich im Laufe meines Lebens mindestens einmal in ein Entwicklungsland reisen kann, um mir der Wichtigkeit noch intensiver bewusst zu werden! Ich finde, es gibt keine sinnvolleren Aufgaben als diese! Ich bin 19 Jahre alt und werde auch versuchen, andere meines Alters überzeugen zu können mitzuhelfen! Macht bitte immer weiter so! An Heiligabend stell ich vor den Weihnachtsbaum auf jeden Fall einen Spendenkarton. Ich bin kein regelmäßiger Kirchengänger, aber für die Kinder der Welt werde ich sie jetzt doch öfters besuchen! Julia Jauch Seit Jahrzehnten unterstütze ich gerne die Kindernothilfe. Hier möchte ich mich einmal für die sinnvolle humane Arbeit bedanken. Besonders wichtig ist mir, dass die Kindernothilfe das DZI-Spenden-Siegel hat. So bin ich sicher, dass meine Spende in sinnvoller Höhe ankommt. Danke! Heide Seiffert Zu: Sparschaf (Magazin 4/2007, S. 21) Ich habe mich gefreut, dass Sie mir die Ausgabe 4/2007 so prompt zugeschickt haben. Wäre schön, wenn es einige Nachahmer für die Sparschaf-Idee gäbe. Unseres wird noch bis kurz vor Weihnachten gemästet, und beim Durchlesen des Magazins war uns auch schnell klar, dass dieses Mal der Schlacht-Erlös dem Projekt gegen Genitalverstümmelung von Mädchen in Äthiopien zugute kommen soll. Der Bericht darüber hat uns sehr berührt. Hildegard Hoorn Mattheus lebt in Recife, einer Großstadt im Nordosten Brasiliens. Er kommt regelmäßig ins Therapiezentrum des Kindernothilfe- Partners CERVAC. Dort fördern Physiotherapeuten und Sonderpädagogen Kinder mit Behinderungen. Impressum Das vierteljährliche Magazin wird herausgegeben von den Vorständen und Geschäftsführungen der Kindernothilfe Deutschland, Österreich und der Kindernothilfe Stiftung Schweiz. Es berichtet seinen Spendern über die Arbeit der Kindernothilfe. Auflage: , ISSN Herausgeberkreis: Kindernothilfe, Düsseldorfer Landstraße 180, Duisburg, Tel , Fax: , Info-Service-Telefon: , Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender, Rolf-Robert Heringer, stellv. Vorstandsvorsitzender, Dietmar Roller, Vorstandsmitglied; Luzia Wibiral, Geschäftsführerin Kindernothilfe Österreich, Frank Boshold, Geschäftsführer Kindernothilfe Schweiz Redaktion: Katja Korf (v.i.s.d.p.), Gunhild Aiyub, Christine Klar (Einhefter) Gestaltung: Ralf Krämer Druck/Versand: Schaffrath, Geldern Hinweise: Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht zwingend die Meinung des Herausgebers wider. Nachdruck nur mit Genehmigung. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wird bei Substantiven auf die Unterscheidung in weibliche und männliche Form verzichtet. Gemeint sind in allen Fällen immer sowohl Frauen als auch Männer. Kindernothilfe Österreich: Dorotheergasse 18, 1010 Wien, Telefon , Telefax: , Stiftung Kindernothilfe Schweiz: Laurenzenvorstadt 89, 5000 Aarau, Telefon , Fax: , Beraterstatus beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) Gehen mehr Spenden ein, als wir für die Umsetzung der im Magazin beschriebenen Projekte benötigen, verwenden wir Ihre Spende für ein ähnliches Projekt. Foto: Jakob Studnar 30 Kindernothilfe Magazin 1/2008 Kindernothilfe Magazin 1/

17 Kindernothilfe e.v. Postfach , Duisburg Postvertriebsstück K 5861 Entgelt bezahlt Deutsche Post AG Kinder stellen ihren Alltag und Erlebnisse den Menschen auf der ganzen Welt vor! Das ist die Idee des neuen Kindernothilfe Foto- und Internetprojekts KindereinerWelt.de. Um einen besseren Einblick in den Alltag unserer Patenkinder zu gewinnen, haben einige Kinder in unseren Projekten in den letzten Wochen Einwegkameras und ein Tagebuch erhalten. So können die Kinder von ihren Erlebnissen im Alltag beim Spielen, in der Schule und auch von ihren Freunden erzählen. Mit diesem einmaligen Projekt möchten wir unseren Paten und Interessierten einen besseren Einblick in das Leben von Kindern in armen Ländern ermöglichen. Die Bilder, Videos und Geschichten der Kinder finden Sie unter:

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