L A T E X ein vielseitiges Textverarbeitungsprogramm nicht nur für die Wissenschaft

Transkript

1 L A T E X ein vielseitiges Textverarbeitungsprogramm nicht nur für die Wissenschaft K. Roeseler Korrektorentreffen des BWM in Karlsruhe 1. April 2006

2 Gliederung Was ist L A T E X? Charakteristika von Latex Erste Schritte Der Mathemodus Formelsetzen Woher bekommt man Latex? Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Referenzen, Literatur

3 Was ist LAT E X? Was ist L A T E X? Erste Antworten. L A T E X (sprich: Lahtech ) ist ein Schriftsatzsystem, speziell entwickelt für mathematische Texte. Genaugenommen: Das Schriftsatzsystem heißt T E X; L A T E X bezeichnet ein Makropaket für eine einfachere Anwendung. In der Praxis werden meist beide Begriffe synonym gebraucht.

4 Charakteristika von Latex Charakteristika von Latex I Latex benutzt nicht WYSIWYG ( What you see ist what you get ). Der Text wird in einem Editor eingegeben. Er enthält Befehle zur Formatierung und wird in ein fertiges Dokument übersetzt. Anzeige des fertigen Dokuments in einem eigenen Fenster. Übersetzen direkt in PDF-Format möglich.

5 Charakteristika von Latex Charakteristika von Latex II Prinzip der Trennung von Inhalt und Form Formatierung erfolgt durch das Programm nach inhaltlicher Struktur. Idealfall: Autor braucht sich um Seitengestaltung nicht zu kümmern. Beispiel: Kapitelgliederung durch \section{abschnittname} \subsection{unterabschnittname} \subsubsection{unterunterabschnittname} Bei Bedarf aber auch vollkommen individuelle Platzierung möglich. Für viele spezielle Aufgaben gibt es Makropakete mit passenden Voreinstellungen und Hilfen.

6 Erste Schritte Erste Schritte Aufbau eines minimalen Textes Zuallererst: Wahl des Dokumenttyps Im Vorspann : Befehle/Einstellungen für das ganze Dokument, ggf. eigene Hilfen Eigentlicher Textbereich durch \begin{document}, \end{document} umschlossen \documentclass{article} \usepackage{a4} \usepackage{ngerman} \usepackage[t1]{fontenc} \usepackage[ansinew]{inputenc} \begin{document} Ich wünsche frohes Arbeiten mit Latex! \end{document}

7 Erste Schritte Erste Schritte Alternative zu Umlauten Eingabe ohne Benutzung von Umlauten: \documentclass{article} \usepackage{a4} \usepackage{ngerman} \begin{document} Ich w"unsche frohes Arbeiten mit Latex! \end{document}

8 Erste Schritte Erste Schritte Zusammenfassung Pakete Einbindung von Paketen grundsätzlich mit \usepackage[optionen]{paketname} Manchmal stellen Erweiterungen aber auch Klassen dar - dann \documentclass{klassenname} zu Anfang. Sehr übliche Pakete: ngerman für deutsche Silbentrennung und Benutzung von Umlauten mittels Umschreibung fontenc, inputenc für direkte Eingabe von Umlauten a4 sorgt für im Deutschen übliche Papier- und Textfeldmaße amsmath stellt einige nützliche Befehle zur Verfügung (z. B. align-umgebung, siehe später) amssymb liefert viele mathematische Symbole hinzu, z. B. die Box als \Box.

9 Der Mathemodus Formelsetzen Der Mathemodus Formelsetzen Formeln werden in einem speziellen Modus gesetzt: Umdeutung von Buchstaben zu Variablen, Bindestrich zu Minus usw. Sämtliche Leerzeichen werden ignoriert Viele Befehle nur im Mathemodus erlaubt U. v. m. Formeln in einer Zeile: $... $ Abgesetzte Formeln: $$... $$ oder \[... \]; oder mit Formelnummern: \begin{equation}... \end{equation}.

10 Der Mathemodus Formelsetzen Der Mathemodus Formelsetzen Beispiel 1 Quantoren, Summe, Bruch, Exponenten $$ \forall \varepsilon > 0 \ \exists N \in \mathbb{n}: 1 \geq \sum {i=1}ˆ{n} \frac{1}{2ˆi} > 1 - \varepsilon $$ ε > 0 N N : 1 N i=1 1 2 i > 1 ε

11 Der Mathemodus Formelsetzen Der Mathemodus Formelsetzen Beispiel 2 Matrizen, Indizes, Klammern, Tabellen $$ (\begin{array}{cc} 2 & -3 \end{array}) \left(\begin{array}{cc} 0 & 1 \\1 & 0 \end{array}\right)...= -3a \left\{ \begin{array}{llr} >0, & \text{falls} & a 1 < 4 \\ =0, & \text{falls} & a 1 = 4 \\ \leq 0, & \text{falls} & a 1 \geq 4 \end{array}\right. $$ ( 0 1 ( 2 3 ) 1 0 ) ( a1 6 ) = 3a > 0, falls a 1 < 4 = 0, falls a 1 = 4 0, falls a 1 4

12 Der Mathemodus Formelsetzen Der Mathemodus Formelsetzen Beispiel 3 Operatoren, Formelnummerierung \begin{align} \sinˆ2 x &= \sinˆ2 x + \cosˆ2 x - \cosˆ2 x \\ &= 1 - \cosˆ2 x \label{py} \end{align} Bei (\ref{py}) wurde der Satz des Pythagoras benutzt. sin 2 x = sin 2 x + cos 2 x cos 2 x (1) = 1 cos 2 x (2) Bei (2) wurde der Satz des Pythagoras benutzt.

13 Woher bekommt man Latex? Woher bekommt man Latex? Auf Unix-/Linux-Systemen bereits installiert. Passende Editoren: z. B. Emacs oder Kile. Windows: Am verbreitetsten wohl: MiKTeX. Frei erhältlich u. a. auf oder über Passende Editoren (mit Syntaxhighlighting, Hilfstasten für Mausbedienung u. a.) z. B.: WinEdt (Shareware; Lizenz: 40 Dollar) oder über TeXnicCenter (Freeware) Viele weitere, siehe z. B. Liste auf Zur Installation gibt es gute Anleitungen im Internet, z. B.: oder TrueType-Anleitung/latex.htm

14 Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Allgemeines Jedes Zusatzpaket sowie, wenn vorhanden, Anleitungen sind auf zu bekommen. Sehr viele Pakete sind schon bei normaler Installation dabei. Standardmäßig enthalten sind bereits Zusatzprogramme zum Erstellen von Literaturverzeichnis (bibtex aus eigener Literaturdatenbank) und Index (makeindex) (Inhaltsverzeichnis ganz einfach: \tableofcontents.)

15 Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Pakete Beispiele für Zusatzpakete: Tabellenformate (longtable, supertabular) Diverse Layoutveränderunge (fancyhdr) Grafikeinbindung (graphicx, fltfigure, picins) Briefformate (dinbrief) man kann seine gesamte Korrespondenz bequem mit Latex abwickeln Seriendokumente (gut zusammen mit dinbrief, siehe ) Notensatz (musixtex), Schach (chess), Schaltpläne (circuit-makros) und, und, und Nicht zuletzt: Beamervorträge wie dieser (beamer)

16 Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten Welche Eröffnung? \usepackage{chess} \begin{document} \board{rnbqkbnr} {pppppppp} { * * * *} {* * * * } { * * * *} {* * * * } {PPPPPPPP} {RNBQKBNR} $$\showboard$$ \end{document} ÖÑ Ð Ò ÓÔÓÔÓÔÓÔ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ Erweiterungen und andere Anwendungsmöglichkeiten ÈÇÈÇÈÇÈÇ ËÆ ÉÂ ÅÊ

17 Referenzen, Literatur Referenzen, Literatur Webseiten die Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.v. Comprehensive TeX Archive Network Tex Users Group

18 Referenzen, Literatur Referenzen, Literatur (Lehr-)Bücher Latex-Kurzanleitung: sollte als l2kurz.pdf bei jeder Installation enthalten sein; sonst über Helmut Kopka: Latex. (3 Bände) München: Pearson Studium, 2004 Leslie Lamport: Das LATEX-Handbuch. Bonn [u.a.]: Addison-Wesley, 1995 M. Goossens, F. Mittelbach, A. Samarin: Der LATEX-Begleiter. München: Pearson Studium, 2002