Nutzungskonzept Beinhaus Kirchgasse Sumiswald

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1 Nutzungskonzept Beinhaus Kirchgasse Sumiswald

2 1. Ausgangslage Die Familie Gerber hat während 40 Jahren die traditionelle Konditorei zum Beinhaus erfolgreich geführt und mangels Nachfolge vor einigen Jahren geschlossen. Das Gebäude steht nun zum Verkauf. Die Einwohnergemeinde Sumiswald hat sich eingeschaltet und vertritt die Meinung, das Beinhaus soll durch die Kirchgemeinde Sumiswald erworben werden weil es direkt an den Kirchhof angrenzt und zusammen mit der Kirche eine Einheit bildet. Die Kirchgemeinde zeigt sich gesprächsbereit kann aber den Kauf nur dann vertreten, wenn ein realistisches Nutzungskonzept vorliegt. Die Einwohnergemeinde Sumiswald sieht Bedarf für eine Kindertagesstätte und die künftige Jugendarbeit. Beides könnte sie sich im Beinhaus vorstellen und damit die Standortattraktivität für das Leben und Arbeiten in der Gemeinde erhöhen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten vor allem im Bereich Kleingewerbe sind offen. 2. Die Liegenschaft Das Gebäude präsentiert sich in einem sehr guten und soliden Zustand und verfügt über folgende Räumlichkeiten: Kellerräume trocken ca 65m² ( Waschküche und 3 weitere Kellerräume) Erdgeschoss ca 78 m² (Laden, Küche in gutem Zustand, 3 Zimmer), 3 Eingangstüren auf das Trottoir und eine Türe in den Kirchhof auf den zum Haus benutzbaren Teil des Kirchhofes 1. Obergeschoss ca 73m² (Backstube, Küchenraum nur mit Spülbecken, Badzimmer in gutem Zustand, 4 Zimmer) 2. Obergeschoss m² (2 Zimmer und ein Estrichraum) 3. Obergeschoss mit einem Estrichraum mit Dachschräge Die Parzelle ist eingeklemmt zwischen dem Trottoir und dem Kirchhof. Das Gebäude bedeckt praktisch die ganze Parzelle mit minimalsten Grenzabständen. Das Gebäude ist im Bauinventar der Gemeinde Sumiswald als schützenswertes Objekt aufgeführt. Die Liegenschaft ist zum Preis von CHF zum Verkauf ausgeschrieben. 3. Neue Nutzung Aufgrund der Vorgabe der Gemeinde Sumiswald steht die Nutzung als Kindertagesstätte im Vordergrund. Zudem beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Gemeinde mit dem Thema Jugendarbeit, je nach Bedarf könnten dazu auch Räumlichkeiten im Beinhaus genutzt werden. Die Gemeinde will das Stettlerhaus verkaufen, deshalb steht dies künftig für den Jugendträff nicht mehr zu Verfügung. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sind offen. Nach einer Begehung vom mit Stephan Zahno von der kantonalen Denkmalpflege hat er folgende Stellungnahme abgegeben: Das Objekt ist allgemein in einem sehr guten Zustand. Dies ist sicherlich vor allem auf den sorgfältigen Umgang der bisherigen Eigentümerschaft zurück zu führen. Eine Nutzung als Kita mit einer Wohnung im Obergeschoss erachten wir für das Objekt als adäquat. Durch die Kita könnte das Gebäude wieder einer öffentlichen Funktion 2

3 zugeführt werden. Dies würde die Situation im Dorfkern um die äusserst qualitätsvollen Gebäude an der Kirch- und Marktgasse sowie Lütoldstrasse wesentlich aufwerten. Die für eine Kita-Nutzung notwendigen Flächen im Innen- und Aussenbereich können ohne grössere bauliche Massnahmen realisiert werden. Die Eingriffe in die Bausubstanz sind somit gering. Bei baulichen Massnahmen wird unsere Fachstelle die Ausführung in fachlicher Hinsicht begleiten. Zudem kann für werterhaltende Massnahmen (z.b. Ersatz der Fenster) eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt werden. 3.1 Bedarfsabklärung für Kindertagesstätte Im Dreieck Burgdorf Langnau Huttwil werden folgende Kindertagesstätten betrieben: Burgdorf: Villa Chribu, öffentliche Kita der Stadt Burgdorf. Privat werden die Kitas Leola (Bucher-Areal) und Schloss-Stern (Schlossmatt) geführt, die mit der Stadt eine Leistungsvereinbarung haben. Langnau: Kinderhaus Langnau (Trägerverein, Gemeinde Langnau) ist eine subventionierte KITA. Im Bärau betreibt der Verein Fedao aus Bern eine private, nicht subventionierte Teil-Tagesstätte (Montag bis Mittwoch). Huttwil: Kita Huttwil (Trägerverein) mit subventionierten Plätzen und einem nichtsubventionierten Platz. Die private KITA im Bärau ist nicht ausgelastet. Auf Anfrage an den Präsidenten des Vereins Fedao, Federico Scheidegger, ob er bereit wäre auch in Sumiswald eine KITA zu betreiben schlägt er vor, dass Sumiswald Betreuungsplätze in Bärau kaufen würde und die Kinder mit einem Schulbus zu transportieren (natürlich aus Eigennutz!). Der Tageselternverein mittleres Emmental ist sehr interessiert am Projekt und würde gerne mitmachen. Nachstehend die wichtigsten Punkte nach einem Telefongespräch mit dem Präsidenten, Heinz Riesen: Die nationalen Trägerschaften Tageseltern und KITA haben kürzlich fusioniert. Leolea ( )ist eine moderne, kundenorientierte und innovative Organisation rund um die familienergänzende Kinderbetreuung. Der Tageselternverein ist dort neuerdings Mitglied. In Rüegsau ist im Bereich der künftigen Alterswohnungen von Peter Blaser eine KITA geplant. Das dauert aber noch eine Weile, deshalb könnte Sumiswald die Nase vorne haben! Anlässlich der nächsten Vorstandssitzung in KW 9 will Heinz Riesen das Thema traktandieren. Er wird mich über das Ergebnis informieren. Telefonische Erstabklärungen bei den 6 grössten Firmen in der Gemeinde ergeben folgendes Bild: Grundsätzlich finden alle Ansprechpersonen die Idee sehr gut und sind der Meinung, dass eine solche Institution die Attraktivität der Region Sumiswald stärken würde. Für die Alterszentrum Sumiswald AG besteht ganz klar ein Bedürfnis. Weil das Angebot nicht besteht, ist aus Sicht der meisten Befragten das Bedürfnis schwer abzuschätzen. Ausländer wie Tamilen und Ex-Jugoslawen würden sich meistens im Familienkreis selber organisieren. 3.2 Bedarfsabklärung für andere Nutzung Marlis Dürst, Maiacher, Sumiswald betreibt die Einzelfirma Flachskultur ( aktuell noch im Nebenerwerb, ab Frühjahr 2015 im 3

4 Haupterwerb. Sie ist von den Räumlichkeiten sehr angetan und interessiert sich für das 1. und 2. Obergeschoss. Sie möchte die Räume zum Spinnen und Weben nutzen, die alte Backstube als Kurslokal und Räume als Lager sowie wenn möglich das Schaufenster. Zu einem moderaten Zins wird sie sofort zusagen, Anpassungen wären keine erforderlich. 3.3 Nutzung Kindertagesstätte Das Erdgeschoss würde sich für die Nutzung als Kindertagesstätte gut eignen. Wenn das 1. OG anderweitig genutzt wird, müsste im Erdgeschoss ein WC eingebaut werden, allenfalls die Bodenbeläge teilweise ersetzen. Weitere Umbauten wären nicht erforderlich. Für den Kinderspielplatz im Kirchhof müsste die Fläche, die als Sitzplatz zum Beinhaus gedient hat erweitert werden. Das heisst, die Hecke müsste nach Westen verlegt werden. 4. Weiteres Vorgehen Grundsatzentscheid (KITA und Jugendarbeit) Vertiefte Bedürfnisabklärungen Informationsveranstaltung Wahl der Trägerschaft (eigener Verein oder Tageselternverein) Ausarbeitung eines Detailkonzeptes inklusive Budget Entscheide Einwohner- und Kirchgemeinde. Konzept und Kostenvoranschlag für bauliche Anpassungen Erdgeschoss (WC, teilweise Bodenbeläge) und Kinderspielplatz im Kirchhof. Finanzierung / Kauf durch Kirchgemeinde 4

5 Anhang 1: Kontaktpersonen Denkmalpflege Erziehungsdirektion des Kt Bern Stephan Zahno Amt für Kultur / Denkmalpflege stephan.zahno@erz.be.ch Münstergasse Bern Bedürfnisabklärung für Kindertagesstätte Alterszentrum Sumiswald AG Patrik Walter, GF FL Metalltechnik AG Hildi Schoepfer, Personaldienst Mopac AG Anna Zaugg, Personaldienst Moser-Baer AG Nicole Kühni, Personaldienst PB Swiss Tools GmbH Denise Lüdi, Personaldienst Temmentec AG Karin Schürch, Personaldienst Tageselternverein Präsident Heinz Riesen, P G Verein Fedao (KITA Bärau) Präsident Federico Scheidegger info@kitabaerau.ch Vorhandene Dokumente KitaS-Richtlinien (Verband der Kindertagesstätten der Schweiz) GEF: Verordnung über die Angebote zur sozialen Integration (ASIV) GEF: Kindertagesstätte, Tarifberechnung (für subventionierte KITA) KITA Bärau: Pädagogisches Konzept Statuten des Vereins Kinderhaus Langnau Verfasser HS Engineering, Hofackerstrasse 6, Postfach 90, CH-3454 Sumiswald Tel info@hs-e.ch Version 1, , H. Haslebacher 5