Sustainability Impact Assessment
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- Nadja Beutel
- vor 7 Jahren
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1 Sustainability Impact Assessment: Tools for Environmental Social and Economic Effects of Multifunctional Land Use in European Regions CONTRACT No (GOCE) Sustainability Impact Assessment Instrument zur Beurteilung der Auswirkungen einer multifunktionalen Landnutzung auf Umwelt, Gesellschaft und Ökonomie in Europäischen Regionen. SENSOR ist ein interdisziplinäres Projekt innerhalb des sechsten Rahmenprogramms der EU. 33 Forscherteams aus 15 europäischen Ländern bilden ein Konsortium, welches Wissenschaftler aus den Fachrichtungen Naturwissenschaften, Ökonomie und den Sozialwissenschaften vereint. Das Ziel ist die Entwicklung eines Instrumentes zur Beurteilung der Auswirkungen einer multifunktionalen Landnutzung auf Umwelt, Soziales und Ökonomie in Europa. Die multifunktionale Landnutzung ist in vielen Regionen Europas ein zentrales politisches Thema. Die Multifunktionalität zeichnet sich dabei in erster Linie durch die Komplexität der Interaktionen zwischen den verschiedenen Landnutzungsformen und den vielfältigen Landschaftsfunktionen aus (siehe Abbildung 1). Die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet einer modernen Landnutzung, in Politik und Gesellschaft, erfordert deshalb eine dringende Entwicklung neuer und aussagekräftiger Instrumente. Diese Instrumente SIAT (Sustainability Impact Assessment Tools) sollen (1) Politiker auf europäischer Ebene in ihrer Entscheidungsfindung, in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung, unterstützen, und (2) zu einer verbesserten Implementation der politischen Entscheide in der Gesellschaft beitragen. 1
2 Landnutzung Landwirtschaft Forstwirtschaft Naturschutz Verkehr Energie Tourismus Beziehungen zwischen den verschiedenen Typen der Landnutzung Multifunktionale Landnutzung Aufzeigen von Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Formen der Landnutzung auf die Landschaft und deren Funktionen Produktion z.b. Lebensmittel erneuerbare Energie Umwelt z.b. Wasser, Luft, Boden, Biodiversität Ökonomie z.b. Einkommen Arbeitslosigkeit Soziales soziale Kriterien wie Gleichheit, Verwaltungs prozesse Ökosystem z.b. Stabilität, Flexibilität, Elastizität Funktionen der Landschaft öffentliche Güter wie Gesundheit, Wohlbefinden, Kulturelle Güter Abbildung 1: Multifunktionale Landnutzung Ziele und Eigenschaften Das Hauptprodukt von SENSOR ist die Entscheidungshilfe SIAT (Sustainability Impact Assessment Tool), welche auf die Bedürfnisse von Politiker, Analysten und Berater auf europäischer Ebene abgestimmt werden soll. Mit SIAT soll die mutlifunktionale Landnutzung in den einzelnen Regionen bewertet und beurteilt werden können; 1. Es sollen verschiedenste Szenarien-, Problem- und Risikoanalysen zu umwelt-, sozialen- und ökonomischen Themen anhand von Modellen gemacht werden können. 2. Die jeweiligen regionalen Gegebenheiten sollen stark berücksichtigt werden. Dadurch können beispielsweise spezifische und regionale Grenzwerte im Umweltschutzbereich definiert werden. 3. Durch die Bündelung von Wissen und Informationen können Interessen und Interessenvertreter (stakeholder) identifiziert und durch ein Netzwerk überregional miteinander verbunden werden. 4. Einheitliche Indikatoren werden von Experten und regionalen Interessenvertreter in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung definiert. Dadurch können einzelne Regionen beispielsweise mit makroökonomischen oder sektoralen Modellen in Bezug auf ihre nachhaltige Entwicklung beurteilt, oder aber einzelne Regionen Europas miteinander verglichen werden. 2
3 5. Mit der Hilfe von Szenarien sollen Veränderungen der zukünftigen Landnutzung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft untersucht werden. 6. SIAT soll vorerst in speziell ausgewählten Regionen angewendet und getestet werden. Ausgewählt wurden sensitive Gebirgsregionen, Küsten und Inseln, und ehemals durch die Industrie stark beanspruchte Gebiete (Post-industrialisierte Gebiete). SIAT soll ein anwenderfreundliches Informations- und Entscheidungshilfetool werden mit folgenden Eigenschaftn: 1. Benutzerfreundlichkeit SIAT wird in erster Linie als Entscheidungshilfe für Politiker, Berater und Analysten auf europäischer Ebene gebraucht. Als weitere Benutzer kommen jedoch auch nationale und regionale Ministerien und Ämter, sowie die wissenschaftliche Gemeinschaft und Stakeholder in Frage. 2. Integrierte Szenarien Eine wichtige Komponente von SIAT sind Szenarien. Diese beinhalten ökonomische, demographische und politische Trends, auf globaler, sowie nationaler und regionaler Ebene. Zudem sollen mehrdimensionale mittel- und langfristige Perspektiven von Änderungen in der Landnutzung simuliert werden können. 3. Multi-scale Resultate verschiedener Analysen (und auf verschiedenen Regionsebenen) sollen integriert und dargestellt werden können. Daten, Statistiken, Analysen und Karten sollen einfach, übersichtlich und mit modernsten Methoden (state-of-the-art) in verschiedenen Grössenordnungen (Europa, Land, Region Nuts, and grid levels) dargestellt werden können. Inhalt von SIAT SIAT sammelt, erzeugt und generiert Informationen in den Bereichen Ökonomie, Soziales und Umwelt. Die wichtigsten Themenbereiche sind: Ökonomie Wettbewerbsfähigkeit, Märkte und Investitionsvolumen Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und regionalen Markt Betriebskosten und Führung der Geschäfte Administrative Kosten Eigentumsrechte Innovation und Forschung Konsumenten und Haushalte Spezielle Regionen oder Sektoren Drittweltländer und internationale Beziehungen Behörden und öffentliche Verwaltung Makroökonomisches Umfeld Andere ökonomische Bereiche und Belange Soziales Beschäftigung und Arbeitsmarkt Qualität, Standards und Rechte bezogen auf den Arbeitsmarkt 3
4 Soziale Integration und Schutz bestimmter Gruppen Gleichbehandlung und Möglichkeiten, Diskriminierung Privat- und Familienleben Regierung, Amtsführung, Partizipation, Justiz, Medien und Ethik Gesundheit-, Gesundheitspflege und Sicherheit Kriminalität, Terrorismus und Sicherheit Zugang zu sozialen-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen Andere soziale Bereiche und Belange Umwelt Luftqualität Wasserqualität und Ressourcen Bodenqualität und Ressourcen Klima Erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen Biodiversität, Flore, Fauna, und Landschaft Landnutzung Abfallgeneration, -bewirtschaftung und Recycling Umweltrisiken Mobilität, Transport und Nutzung von Energie Industrie und deren Konsequenzen auf die Umwelt Gesundheit von Tieren und Pflanzen, Nahrungs- und Futterqualität Andere Umweltbereiche und -belange Organisation Das Projekt SENSOR vereinigt rund 80 Umwelt-, Sozial- und Ökonomiewissenschaftler in 33 Forscherteams in 15 Länder Europas. Da die einzelnen Forscherteams in den verschiedenen Ländern aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen stammen, ist die Kommunikation innerhalb der Wissenschafter und die gesamte Organisation des Projektes sehr anspruchvoll. Aus diesem Grunde wurde das Projekt in 7 Module unterteilt, eine hierarchisch klare Management Struktur geschaffen und verschiedene Management Instrumente in den Bereichen operationale Planung, Kommunikation, Controlling und Reporting eingeführt. Die 7 Module des Projektes sind miteinander verknüpft, befassen sich aber jeweils mit speziellen Schwerpunktthemen. Alle Module zusammen bilden am Ende das Entscheidungshilfetool SIAT. Die einzelnen Module befassen sich mit: M1: Wissenschaftliche Koordination und Projekt Management M2: Bewertung Europäischer Landnutzungs-Szenarien und Prognosen M3: Nachhaltigkeit, Risiken und Grenzwerte auf regionaler Ebene M4: Integration und Umsetzung von SIAT als Tool für Anwender M5: Integriertes Daten- und Indikator Management M6: Entwicklung und testen von SIAT in sensitiven Regionen (Pilotstudien) M7: Partizipation von Stakeholder und Analysen 4
5 Abbildung 2: Organisation von SENSOR Der Kanton Wallis als Pilot Studien Gebiet Das Fernziel von SENSOR ist die Anwendung von SIAT auf alle Regionen Europas. Um SIAT zu entwickeln und später auf die Anwendbarkeit zu testen wurden innerhalb des Moduls 6 (Entwickeln und testen von SIAT) sensitive Regionen in Europa explizit ausgewählt. Diese Regionen sollen Europa in all ihren Facetten aber auch Extremen widerspiegeln und so das Entwickeln und Prüfen von Szenarien und Modellen in den mittleren sowie speziellen und extremen Bereichen erlauben. Aus diesem Grunde wurden vier verschiedene aber für Europa typische Zonen bestimmt: (I) Post-industrielle Zonen, (II) Gebirge, (III) Inseln, und (IV) Küsten. In diesen Zonen wurden in der Folge sensitive Regionen als Pilotstudiengebiete ausgewählt. Sensitive Zone Postindustriell, (Bergbau) Postindustriell, (ehemals Erzabbau) Postindustriell / Gebirge, (Abbau von Eisenerz) Gebirge Inseln Inseln Küste Region Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg Deutschland Schlesien in Polen Eisenwurzen in Österreich Wallis in der Schweiz Malta Mallorca Estland Tabelle 1: Pilotstudiengebiete im Projekt SENSOR 5
6 Bei der Projekteingabe hat sich Dr. Norbert Kräuchi von der WSL mit dem Kanton Wallis als sensitive Region in den Alpen erfolgreich beworben. Zum Einen treffen im Kanton Wallis typische Merkmale und Problemfelder vieler Gebirgsregionen in Europa zusammen 1. Zum Anderen beteiligt sich die WSL seit langem direkt oder indirekt an vielen Forschungsprojekten im Kanton Wallis zu Themen wie: Waldgesundheit, Wasserbau, Unwetter und Stürme, Risiken, Lawinen, Biodiversität und Umwelt. Die WSL hat somit ein breites Spektrum an Wissen, Daten und Informationen welches für das Projekt SENSOR genutzt werden kann. Adressen und Ansprechpartner Schweiz Europa Koordination Internet: WSL - Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Zürcherstrasse 111, CH-8903 Birmensdorf Dr. Norbert Kräuchi Tel: norbert.kraeuchi@wsl.ch Dr. Dionys Hallenbarter Tel: dionys.hallenbarter@wsl.ch Dr. Janine Bolliger Tel: janine.bolliger@wsl.ch PD Dr. Felix Kienast Tel: felix.kienast@wsl.ch European Commission, DG Research, Directorate I: Environment, Unit I-1: Policy aspects of research and sustainable development, Responsible Scientific Officer: Dr. Daniel Deybe ZALF - Leibniz-Centre for Agricultural Landscape Research, Müncheberg, Germany. Dr. Katharina Helming, Bettina König, Dr. Karen Tscherning Eberswalder Str. 84, D Müncheberg, Germany Phone: ; sensor@zalf.de; khelming@zalf.de Projektdauer Dezember November Gebirgsregionen wie das Wallis erfüllen lebenswichtige Funktionen für ganz Europa, denn sie sind sehr wichtig als Wasserreservoir, Erholungsgebiet, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und vielfältiger Kulturraum. Zudem gelten viele Gebirgsregionen als ökologisches Frühwarnsystem in Europa, da Folgen von Fehlentwicklungen im sensiblen Berggebiet rascher auftreten als im Flachland. Einige Hauptprobleme in diesen Regionen sind in den Bereichen Ökonomie: die tiefe Wirtschaftskraft, die einseitige Branchenstruktur sowie die schwache industrielle Basis mit Dominanz von Grossunternehmen. Gesellschaft: Abwanderung aus Randregionen und Ballung in den Zentern, hohe Steuerbelastung. Umwelt: Folgen der Klimaveränderung, Schadstoffimmissionen und Lärm durch Verkehr, Industrie und Landwirtschaft; Zerstörung und Veränderung von Lebensräumen durch Strassenbau, Monokulturen und Zersiedelung; die Erschließung mit Straßen und der weitere Ausbau des harten Tourismus. 6
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