Erstversorgung des Neugeborenen
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- Adolph Holst
- vor 3 Jahren
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Transkript
1 Erstversorgung des Neugeborenen Was der Anästhesist beherrschen muss Tom Terboven Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universitätsmedizin Mannheim
2 Häufigkeit Neugeborene (Schweden) 10/1000 (1%) Reanimationsmaßnahmen 8/1000 Maskenbeatmung 2/1000 Intubation Gesunde Neugeborenen > 32. SSW 2/1000 Reanimationsmaßnahmen Palme-Kilander C (1992) Methods of resuscitation in low-apgar-score newborn infants a national survey. Acta Paediatr 81:
3 Was der Anästhesist beherrschen muss Evaluation Was ist normal für ein neugeborenes Kind? Therapeutische Intervention Wie kann ich das Kind unterstützen? vielschichtige Probleme
4 ERC-Guidelines 2015
5 Wärmemanagement/Stimulation Allgemein: Vor Zugluft schützen Abtrocknen In warmes Tuch wickeln Feuchte Tücher austauschen ggf. Wärmelampe Raumtemperatur C Folgen der Hypothermie: Intraventrikuläre Blutungen Notwendigkeit der Atemunterstützung Hypoglykämien Late-onset Sepsis Frühgeborene < 32. SSW: Nicht abtrocknen In durchsichtige Plastikfolie einhüllen Wärmestrahler Raumtemperatur > 25 C
6 Initiale Beurteilung Muskeltonus: Normal Reduziert Schlaff Atmung: Atemfrequenz (~40/min) Atemtiefe Atemexkursion seitengleich? Stöhnen? Schnappatmung?
7 Initiale Beurteilung Herzfrequenz: > 100/min /min < 60/min Beurteilung der Herzfrequenz: Auskultation über der Herzspitze EKG-Monitoring Pulsoxymetrie (präduktal!) EKG ist schneller und zuverlässiger als die Pulsoxymetrie!
8 Initiale Beurteilung Hautkolorit Schlechter Parameter zur Beurteilung der Oxygenierung Periphere Zyanose ist häufig und für sich alleine kein Zeichen einer Hypoxie Persistierende Blässe (bei adäquater (Be-)Atmung) Signifikante Azidose? Hypovolämie? Vermindertes HZV!
9 Einteilung nach initialer Evaluation (Atmung, Herzfrequenz, Muskeltonus) Gruppe I Gruppe II Gruppe III Suffiziente Atmung/Schreien Guter Muskeltonus HF > 100/min Insuffiziente Atmung/Apnoe Reduzierter Muskeltonus HF < 100/min Insuffiziente Atmung/Apnoe Schlaffer Muskeltonus HF < 60/min Häufig Blässe Abtrocknen Wärmen Abtrocknen Wärmen Maskenbeatmung Abtrocknen Wärmen Maskenbeatmung ggf. Thoraxkompression ggf. Medikamente Gruppe II/III Newborn life support
10 A - Airway Oberste Priorität haben die Beseitigung einer Hypoxie und eine adäquate Ventilation! Rückenlage Kopf in Neutralposition ggf. Handtuch unter die Schultern ggf. Esmarch-Handgriff ggf. Guedel-Tubus Absaugen nur bei Atemwegsverlegung!
11 A - Airway Mekonium Leicht grünes Fruchtwasser ist häufig und kein Grund zur Beunruhigung Zähes, grünes Fruchtwasser Zeichen für intrauterinen Stress Alarmbereitschaft!!! Gezieltes oropharyngeales/-tracheales Absaugen kann bei V.a. Atemwegsverlegung in Erwägung gezogen werden Primäre Intubation nur bei V.a. Trachealverlegung! Sog nicht > 150 mmhg
12 B - Breathing 5 initiale Beatmungshübe Rekrutierung/Generierung einer FRC! Beginn mit Raumluft P insp 30 cmh 2 O (FG 20-25cmH 2 O) PEEP 5 cmh 2 O T insp 2-3 Sek Erfolgskontrolle Thoraxexkursion Anstieg der Herzfrequenz Falls Beatmung weiter notwendig: AF 30/min, I:E 1:1
13 Hilfsmittel zur Beatmung
14 Hilfsmittel zur Beatmung Magenentlastung notwendig/hilfreich? Nasopharyngealer Tubus ( Rachen-CPAP )
15 Intubation Indikationen Sekretverlegung der unteren Atemwege Maskenbeatmung/LMA nicht möglich Absehbar längere Beatmungsdauer Thoraxkompressionen Spezielle Indikationen (CDH, Surfactantgabe, ) Lagekontrolle Inspektion, Auskultation plus endexsp. CO 2
16 Larynxmaske oder Larynxtubus?
17
18 Sättigungsziele/FiO 2 Präduktale Ableitung (rechte Hand) Zuverlässige Werte in der Regel innerhalb von 1-2 Min nach Geburt Titration der FiO 2 Reifes Neugeborene Frühgeborene (25. Perzentile reifer NG)
19 C - Circulation Kreislaufunterstützung ist nur wirksam bei adäquater Beatmung!!!
20 Thoraxkompression Verhältnis 3:1 2-Daumen-Technik Kompressionstiefe: 1/3 des AP-Thoraxdurchmessers Frequenz: 120/min Erhöhung der F i O 2 auf 100% (erwägen)
21 Intraossärer Zugang klappt immer??? 16 Patienten Median: 29.2 Wochen Systeme: 21G Butterly-Kanüle, EZ-IO Kanüle (manuell und semiautomatisch) CT-gestützte Lagekontrolle Erfolgsraten Butterfly: 61.6% EZ-IO manuell: 43.0% EZ-IO semiautomatisch: 39.7%
22 Medikamente sollen idealerweise über einen Nabelvenenkatheter gegeben werden Im Notfall ~ 1cm unter Bauchdeckenniveau platzieren (sonst Gefahr der portalen Fehllage!) 18G (oder größer) peripherer Venenkatheter
23 Medikamente Adrenalin 10µg/kgKG i.v. 0,1ml/kgKG der 1: verdünnten Lösung Natriumbicarbonat Im Rahmen des prolongierten Kreislaufstillstands, der auf andere Maßnahmen nicht reagiert 1-2mmol/kgKG
24 Zusammenfassung Kennen Sie ihren Arbeitsplatz! Wärmemanagement! Evaluation mit Fokus auf Atmung, Herzfrequenz, Tonus! Atmung, Atmung, Atmung.!!! Re-Evaluation (Herzfrequenz)!
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