Richttafeln 2005 G Dr. Richard Herrmann
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1 Richttafeln 2005 G Dr. Richard Herrmann qx-club Köln, 6. September 2005
2 Gliederung Grundgesamtheit in der betrieblichen Altersversorgung Ausscheideursachen und biometrische Maßzahlen in der betrieblichen Altersversorgung Veränderungen im Zeitablauf Generationen- und Periodentafeln Die Richttafeln 2005 G Vergleichsberechnungen zu den Richttafeln 1998 Regeln für den Übergang Neuere Entwicklungen der steuerlichen Behandlung von Pensionsrückstellungen Seite 2
3 Grundgesamtheit in der betrieblichen Altersversorgung Grundvoraussetzung in der betrieblichen Altersversorgung: bestehendes oder früheres Beschäftigungsverhältnis (Ehepartner: Bevölkerung) Im Regelfall sind Begünstigte aus der betrieblichen Altersversorgung zugleich Versicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung Sind biometrische Verhältnisse aus der gesetzlichen Rentenversicherung auf die betriebliche Altersversorgung übertragbar? für Begünstigte: wohl ja für Anwärter auf Hinterbliebenenversorgung: wohl ja, aber kein statistisches Material verfügbar Sind die Sterbetafeln aus der Lebensversicherung anwendbar? komplexe Ausscheideordnung in der betrieblichen Altersversorgung verschiedene Definition der Invalidität meistens Komponenten kollektiver Finanzierung in der betrieblichen Altersversorgung Seite 3
4 Ausscheideursachen und biometrische Maßzahlen in der betrieblichen Altersversorgung Allgemeines Populationsmodell X = Wechsel möglich 0 = Verbleiben im Teilbestand Seite 4
5 Aufwand bei Umstellung Berücksichtigung der Risiken vom Zweck der Tafel bestimmt Bewertung (un)mittelbarer Pensionsverpflichtungen und Unterstützungskassen Erwartungswert Trend (IAS 19.74: neither imprudent nor excessively conservative ) Bewertung von Pensionsverpflichtungen bei Pensionskassen und Pensionsfonds Erwartungswert Trend Risiken Berücksichtigung der Risiken auf Ebene der Ausscheidwahrscheinlichkeiten oder auf Bewertungsebene möglich Seite 5
6 Datenbasis Statistiken für Westdeutschland VDR-Statistiken 2003 und früher Bevölkerungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes Projektivität Allgemeine Sterbetafeln Abgekürzte Sterbetafeln bis 1998/200 (neueste Tafel nur Westdeutschland) nur Westdeutschland schnelles Angleichen des Sterblichkeitsniveaus in den neuen Bundesländern Verlängerung der Lebenserwartung wesentlich von den aktuellen Lebensumständen geprägt Seite 6
7 Ausscheideursachen und biometrische Maßzahlen in der betrieblichen Altersversorgung Verschiedene Arten von Tafelwerken Basistafel Ausscheidewahrscheinlichkeiten im Zeitpunkt der Erhebung der Daten z.b. abgekürzte und allgemeine deutsche Sterbetafeln Periodentafel erwartet bzw. geschätzte Basistafel für einen Zeitpunkt in n Jahren in der Zukunft z.b. Richttafeln 1998, berufsständische Richttafeln, DAV 1994 T Generationentafeln Ausscheidewahrscheinlichkeit wird für jeden Zeitpunkt in der Zukunft in Abhängigkeit vom Alter heute (bzw. vom Geburtsjahr) angegeben Seite 7
8 Ausscheideursachen und biometrische Maßzahlen in der betrieblichen Altersversorgung Verschiedene Arten von Tafelwerken Bei Perioden- und Generationentafeln sind Annahmen erforderlich darüber welche Ausscheideursachen im Zeitablauf von Veränderungen betroffen sind wie und in welchem Umfang sich Veränderungen ergeben werden ob erwartete Veränderungen mit der erforderlichen Sicherheit geschätzt werden können Seite 8
9 Zur Weiterentwicklung einzelner Rechnungsgrundlagen Zeitabhängige Veränderungen im Wesentlichen: Trend Veränderungen des rechtlichen Umfeldes im Wesentlichen: Invalidität/Erwerbsminderung - Einführung der vollen und teilweisen Minderung der Erwerbsfähigkeit im Sozialgesetzbuch - Änderung der Bewilligungspraxis - Verstärkte Leistungsgewährung als Rente auf Zeit - Reaktivierung Rückkehr zu demselben Arbeitgeber? Seite 9
10 Ausscheideursachen und biometrische Maßzahlen in der betrieblichen Altersversorgung Überprüfung der Wahrscheinlichkeiten und Maßzahlen auf Veränderungen im Zeitablauf Invalidität ja, durch gesetzliche Änderungen, z.b. grv nein Fluktuation konjunkturbedingt nein Veränderung im Zeitablauf Berücksichtigung Sterblichkeit Verlängerung der Lebenserwartung ja Wechsel in den Altersruhestand Wahrscheinlichkeit für Hinterbliebenenleistungen Altersdifferenz durch gesetzliche und demografische Veränderungen Verlängerung der Lebenserwartung gesellschaftliche Veränderungen Verlängerung der Lebenserwartung gesellschaftliche Veränderungen? ja ja Seite 10
11 Veränderungen im Zeitablauf Abnahme der Sterblichkeit abhängig insbesondere von: Alter (stärker in höheren Altern) Geschlecht (Unterschiede bei Mann - Frau) Region (alte - neue Länder) Zeit (Vergangenheit - letzten 25 Jahre - Zukunft?) Mitarbeiterbestand (Betriebsvereinbarung, Einzelzusage) Pensionszusage (u.a.: mit/ohne Erwerbsminderung, Hinterbliebenenversorgung, Obligatorium,...) Seite 11
12 Veränderungen im Zeitablauf Lebenserwartung Fernere Lebenserwartung im Alter 60, 1964/ /2000 (in Jahren) Quelle: Sonderheft des BIB Bevölkerung Seite 12
13 Veränderungen im Zeitablauf Welcher Trend ist richtig? Langfristiger Trend Allgemeine Sterbetafeln 1871/ /88 Kurzfristiger Trend Künftiger Trend??? Seite 13
14 2 Kapitelüberschrift Seite 14
15 Seite 15
16 Veränderungsraten der Sterblichkeit Männer Seite 16
17 2 Kapitelüberschrift Veränderungsraten der Sterblichkeit Frauen Seite 17
18 Generationen- und Periodentafeln Auswirkung der Projektivität bei einer Generationentafel Seite 18
19 Generationen- und Periodentafeln Bewertung eines Musterbestandes 9,4 9,2 9,0 8,8 8,6 8,4 8,2 8, Generationentafel Basistafel Periodentafel Seite 19
20 Generationen- und Periodentafeln Perioden- vs. Generationentafeln Periodentafeln für jedes Geschlecht nur ein Tafelwerk einheitliche Tarife unabhängig vom Geburtsjahr Anpassung in mehrjährigen Abständen erforderlich, wenn sich die Verhältnisse nachhaltig ändern (z.b. Lebenserwartung) Generationentafeln Ausscheideordnung ist geburtsjahrsabhängig für jedes Geburtsjahr gesondertes Tafelwerk Vereinfachung durch Altersverschiebung nur bedingt möglich Anwendung für Reservebildung nicht zwingend Anwendung bei Tarifierung nicht zwingend Anpassung an geänderte Verhältnisse erforderlich, jedoch Auswirkung im Normalfall geringer Seite 20
21 Die Richttafeln 2005 G Bevölkerungsmodell, Basistafel und Trendfunktion Das Bevölkerungsmodell der Richttafeln 2005 G bleibt gegenüber den Richttafeln 1998 unverändert Die Basistafel beschreibt die Verhältnisse des Jahres 2005 Fortschreibung des Ausgangsmaterials aus dem Jahre 2003 mit Hilfe des kurzfristigen Trends Alters- und geschlechtsabhängige kurz- und langfristige Trendfunktionen Besonderheiten im Vergleich zu den Richttafeln 1998 Lebenserwartung Invalidisierungswahrscheinlichkeiten Verheiratungswahrscheinlichkeiten Seite 21
22 Die Richttafeln 2005 G Generationentafeln im Populationsmodell der Richttafeln 2005 G Parthier-Gleichung muss für Basistafel und Generationentafeln erfüllt sein Trend einer abhängigen Wahrscheinlichkeit hat Veränderungen bei anderer abhängiger Wahrscheinlichkeit zur Folge Trend wird nicht nur für die Zukunft, sondern wegen der Teilwert- Bewertung auch für die Vergangenheit berücksichtigt Trend muss auf die unabhängigen Wahrscheinlichkeiten angewendet werden => minimale Abweichung zwischen den korrespondierenden Werten der Generationentafel und der Basistafel im Gesamtbestand Seite 22
23 Die Richttafeln 2005 G Generationentafeln im Populationsmodell der Richttafeln 2005 G 1. Auflösung der Parthier-Gleichung G * aa q (x) = + mit c (G, x) und c (G, x) G * i(x) = ( ) ( ) + c (G, x) G x 2005 B* aa falls + q (x) c (G, x) falls G + x < 2005 = ( k ) = ( ) ( ) ( l ) ( ) ( ) min G+ x 2005,10 max 0,G+ x f (x) 1 f (x) k ( ) ( ) max G+ x 2005, 10 min 0,G+ x 1995 l 1 f (x) 1 f (x) B* i(x) ( ) 2 q 2 + q i 2 + q i 2q * aa 1 aa 1 = aa aa 2 2 * i = i 1 * aa ( 1 2 q ) 1 * ( 2 ) 1 * ( 2 ) i = i 1 q G G* G aa q = q 1 i G aa G* aa G Seite 23
24 Die Richttafeln 2005 G Generationentafeln im Populationsmodell der Richttafeln 2005 G 4. Erzeugung der Gesamtbestands-Sterblichkeiten l = l 1 q + i ; l = G a G a G aa G G a x 1 x x x 20 Aktivenbestand ( ) G i G I G I G i G a G x lx 1 = lx 1 qx + lx ix 1 G i 1 2 qx G g G I G a lx = lx + lx Invalidenbestand + ( ) Gesamtbestand Sterblichkeit im Gesamtbest. g G g x+ 1 q x = 1 g lx l 1 q G I l 20 = 0 Seite 24
25 Die Richttafeln 2005 G Zur Angemessenheit für konkrete Bestände Risikountersuchung in kleinen Beständen Zufallsschwankungen vs. Systematische Abweichungen Auswirkung auf Basistafel und Trendfunktion Problematik der Modifikation von Rechnungsgrundlagen Zusammenhänge des Bevölkerungsmodells sind zu wahren Erwartungswertprinzip verlangt unverfälschte Rechnungsgrundlagen Sicherheitszuschläge auf Bewertungsebene im Sonderfall Seite 25
26 Die Richttafeln 2005 G Die Abhängigkeit der mittleren Lebenserwartung vom Geburtsjahr Mittlere Lebenserwartung im Alter 65 nach RT 2005 G 30 Jahre Männer 17,56 18,99 20,34 21,64 Frauen 21,70 23,06 24,35 25,58 Geburtsjahrgang Seite 26
27 Die Richttafeln 2005 G Die Abhängigkeit der Barwerte laufender Renten vom Geburtsjahr 15 Rentenbarwerte im Alter 65, Zins 6 %, RT 2005 G Männer 10,160 10,679 11,138 11,559 Frauen 11,642 12,050 12,413 12,742 Geburtsjahrgang Seite 27
28 Vergleichsberechnung zu den Richttafeln 1998 Barwerte bei Rechnungszins 6 % Geburtsjahr Alter Abgekürzte Invalidenrente Invalidenund Altersrente Aktivenrente Witwenrente ,7397 0,6231 1, ,2506 RT 2005 G ,2864 0,4919 0, ,8209 RT 2005 G 45 3,9120 0,6289 1, ,2892 RT ,0990 0,6520 1, , ,5620 0,9100 1, ,9250 Seite 28
29 Vergleichsberechnung zu den Richttafeln 1998 Erfahrungswerte für Rückstellungswerte in Beständen Anwärterbestände: Zuwachs 2 % bis 3 % Je jünger, desto mehr Rentnerbestände: Rückgang bis 2 % Je älter desto stärker Je niedriger der Zins, desto stärker wirkt die Verlängerung der Lebenserwartung Besonderheiten bei bestimmten Leistungsgestaltungen Keine Hinterbliebenenversorgung Nur Hinterbliebenenversorgung Nur Invalidität Kapitalzusagen Seite 29
30 Regeln für den Übergang Erstmalige Anwendung, spätester Übergangstermin, Verteilung des Übergangssaldos (Stand ) Steuerbilanz Bilanzstichtage ab , spätestens zum Verteilung des Unterschiedsbetrages auf drei Jahre, beginnend am Stichtag der erstmaligen Anwendung Maßgeblichkeit der Handelsbilanz Handelsbilanz Bilanzstichtage ab , keine Verteilung des Unterschiedsbetrages Ggf. 247 (3) HGB beachten Internationale Bewertung Bilanzstichtage ab Unterschiedsbetrag beeinflusst versicherungstechnische Gewinne/Verluste Seite 30
31 Referent Dr. Richard Herrmann HEUBECK AG Lindenallee 53 D Köln (Marienburg) Telefon: + 49 (0) 221 / Telefax: + 49 (0) 221 / Internet: r.herrmann@heubeck.de Seite 31
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