Erfahrungsbericht. School of Management (SOM) St. Petersburg Russland 2004/05. Holger Eilers

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1 Erfahrungsbericht School of Management (SOM) St. Petersburg Russland 2004/05

2 1 Fakten zur Universität Name Adresse Internetadresse Ansprechpartner Russland (Stand 2005) Ansprechpartner in Bremen Das Studium Die Lehre Das Studienjahr an der SOM Anerkennung der Studienleistungen Botschaften / Konsulate Visum Medizinische Versorgung Direkt vor dem Abflug: Zeitungen / Magazine: Geld Wohnen in St. Petersburg: Lebenshaltungskosten in St. Petersburg: Essen in St. Petersburg: Kultur: Wo geht man am Abend Bier trinken: Hier noch einige nützliche Informationen: Man sollte aufpassen bei: Besonders empfehlenswert: Würde ich meinem besten Freund ein Jahr an der SOM empfehlen? Übrigens... 9

3 1 Fakten zur Universität 1.1 Name St. Petersburg State University, School of Management (kurz: SOM) 1.2 Adresse State University School of Management 3, Volkhovskiy pereulok Saint-Petersburg, , Russia 1.3 Internetadresse Ansprechpartner Russland (Stand 2005) Head of International Office Vadim Fedorov International Program Coordinator Yan Medvedev, Administration Antonina P. Gassieva Phone: (+7-812) Ansprechpartner in Bremen Philipp Volmer

4 2 Das Studium Die Vorlesungen des MIB (Master of International Business), in dem in der Regel die ausländischen Studenten studieren, finden in dem renovierten Gebäude der Fakultät statt (Volkhovskiy pereulok). Die Klassengrößen belaufen sich auf ca Studenten pro Vorlesung. Durch die kleinen Klassen und durch einsetzen modernster Präsentationstechniken (Beamer, Plasmabildschirme) findet man beste Vorrausetzungen vor Ort. Ebenfalls tragen die kleinen Klassengrößen zu einem direkten Kontakt mit den Professoren bei. Der Unterreicht wird in englischer Sprache abgehalten, als zusätzliches Angebot findet in der Woche ein Russischsprachkurs statt, um die wichtigsten Grundregeln und Vokabeln zu erlernen. Studenten die der russischen Sprache schon mächtig sind, können auch andere Kurse der Fakultät besuchen, die nur auf Russisch angeboten werden. 2.1 Die Lehre Das Kursangebot ist sehr vielseitig und vorab auf der Website der SOM einsehbar ( Das Angebot an Kursen ist im Wintersemester besonders groß. Wegen der Struktur des MIB Programms gibt es im Sommersemester eine kleinere Auswahl an Kursen. Manchmal werden auch noch kurzfristig Änderungen vorgenommen und Kurse ersetzt oder ergänzt. Bei der Auswahl der Kurse braucht man sich keinen Stress zu machen, weil es eine ca. 3 wöchige Einführungszeit gibt, in der man die Kurse besuchen kann ohne sich festzulegen. Die Vorlesungen basieren sehr viel auf Gruppenarbeit und erstellen von Präsentationen. Dies trägt dazu bei, dass man relativ fit in dem Umgang mit PowerPoint und anderen Präsentationstechniken wird, sowie sicheres Auftreten vor einer Gruppe erlernt. 2.2 Das Studienjahr an der SOM Der Beginn des Wintersemesters ist immer der 01. September. Für die Austauschstudenten gibt es eine Einführungswoche, die vom International Office organisiert wird. Es ist zu Empfehlen diese mitzumachen, da dort die meisten Behördengänge abgedeckt werden und es der beste Zeitpunkt ist die anderen Mitstudenten kennen zu lernen. Das Ende der Vorlesungen ist der 25. Dezember. Für ausländische Studierende, die über Weihnachten und den Jahreswechsel nach Hause fahren möchten, besteht in der Regel die Möglichkeit die Klausuren vor dem 24. Dezember zu schreiben. Die Vorlesungen des Sommersemesters beginnen am 05. Februar und enden am 24. Mai.

5 2.3 Anerkennung der Studienleistungen Die SOM benutzt für ihre Kurse das weit verbreitete ECTS - System. Eine Anerkennung der an der SOM absolvierten Kurse findet dementsprechend über den Vergleich der ECTS Punkte in Bremen statt. 2.4 Botschaften / Konsulate Wenn man als Wirtschaftsstudent nach St. Petersburg geht, sollte man versuchen Kontakt mit dem Deutschen General Konsulat aufzunehmen, um die Möglichkeit zu erhalten mit den dortigen Wirtschaftsexperten in Kontakt zu kommen. Ich selbst habe diese Möglichkeit vor Ort genossen und habe dadurch Kontakt zu wirtschaftlichen Bereichen bekommen, die einem sonst verschlossen bleiben. Die Russische Botschaft in Deutschland: Die Deutsche Botschaft in Moskau: Das Deutsche General Konsulat in St. Petersburg: Das Deutsche Auswärtige Amt: Visum Man sollte sich im Internet über die aktuellen Anforderungen informieren, da diese sich immer mal wieder ändern. Das erste Visum, welches man Aufgrund der Einladung von der SOM erhält ist nur für die ersten wenigen Wochen gültig, vor Ort wird dieses Visum noch mal gegen ein neues Ausgetauscht, dabei sollte man unbedingt ein Multivisum beantragen, da es sonst zu kleineren Schwierigkeiten kommen könnte, wenn man das Land verlassen bzw. danach wieder betreten möchte. Ebenfalls ist es ganz wichtig einen Reisepass zu besitzen der länger als der geplante Aufenthalt gültig ist.

6 3 Medizinische Versorgung Für Russland muss eine extra Krankenversicherung abgeschlossen werden. Diese muss schon bei der Beantragung des Visums abgeschlossen und bestätigt sein. Eine Liste der für Russland zugelassenen Krankenversicherungen lässt sich auf der Homepage der Russischen Botschaft in Berlin abfragen. In der Stadt gibt es einige westliche Medizinzentren, die aktuellen Namen und Telefonnummern kann man am besten aus der Zeitung St. Petersburg Times erfahren. Die Kosten für eine Behandlung müssen je nach Versicherung meistens erst selbst übernommen und dann eingereicht werden. Es empfiehlt sich daher unbedingt eine VISA Card zu haben. Apotheken gibt es an jeder Ecke meist 24 Stunden geöffnet und mit allen uns hier im westen bekannten Produkten eingedeckt. Es ist also nicht nötig von zu Hause Medikamente mitzunehmen, so lange es sich nicht um ganz spezielle handelt. 4 Direkt vor dem Abflug: Datensicherung von wichtigen Daten und Dokumenten vornehmen: -Kreditkartennummer, Kontonummer, Bankleitzahl -Telefonnummern zum Sperren von Bankkarten -Reisepass -Visum -Krankenversicherungsunterlagen -Impfbuch - adresse incl. eigene Einstellungen (pop3 Server usw.) -Adressen, Telefon- und Faxnummern von Verwandten und der Uni -Sicherheitskopien von der auf dem Laptop installierten Software anfertigen, falls man mal den PC formatieren muss. -usw. 5 Zeitungen / Magazine: Deutsche Zeitungen gibt es nur in den 5 Sterne Hotels (die jeweilige Tagesausgabe ab ca. 18:00 Uhr). Sie sind allerdings sehr teuer. Magazine wie z.b. Spiegel, Stern usw. sind dort auch zu bekommen. Es empfiehlt sich allerdings folge Zeitung: Die St. Petersburg Times (in Englisch) gibt es dienstags und donnerstags kostenlos an der Fakultät oder bei McDonalds. Dort findet man alle wichtigen Informationen und Telefonnummern von Krankenhäusern, Konsulaten, etc.

7 6 Geld Geld besorgt man sich am einfachsten mit seiner EC-Karte beim Geldautomaten (ATM). Je nach Hausbank zahlt man eine kleine Bearbeitungsgebühr (ca. 3,75 Euro an seine Hausbank). 7 Wohnen in St. Petersburg: Von der SOM wird einem erst ein Zimmer in einem Studentenwohnheim besorgt. Der Standard in diesem Wohnheim ist sehr hoch gegenüber den anderen. Die Internetanbindung ist hervorragend und man ist jederzeit durch Security geschützt. Am schönsten ist es allerdings sich eine Wohnung zu besorgen, obwohl man dann mit den 3-fachen Kosten gegenüber Wohnheim rechnen muss (je nach Lage). Zur Wohnungssuche nutzt man am besten einen Makler, dieser kümmert sich um alle Formalitäten. 8 Lebenshaltungskosten in St. Petersburg: Bezogen auf das Preisniveau in Deutschland liegen die Preise im Durchschnitt bei %. Grundsätzlich sind russische Produkte sehr günstig. Mieten für zentral gelegene Wohnungen mit 3 Zimmer und Küche Bad liegen bei 700 (alles inkl.) Durch die Vergünstigungen als Student ist das gesamte Kulturangebot sehr günstig. (Bei allen Museen ist der Eintritt frei oder vernachlässigbar gering. Für Vorstellungen im Theater, Ballet usw. gibt es gute Rabatte.) 9 Essen in St. Petersburg: Wer Selbstversorger ist findet in den Supermärkten alles was er braucht und westliche Produkte sind immer stärker vertreten, so dass fast im jeden Markt alle bekannten Produkte zu finden sind. Mc Donalds hat ebenfalls den Weg nach Russland gefunden und breitet sich sehr stark aus, was wiederum zur folge hat, dass man im Notfall an jeder Ecke auf ein Fastfood Restaurant trifft. Die Grundversorgung ist also immer gewährleistet

8 10 Kultur: Am besten man kauf sich einen Stadtführer, der einem die Vielfalt von St. Petersburg darlegt. Es gibt so viel zu sehen, dass man schon von Anfang an planen sollte, was man besichtigen möchte. 11 Wo geht man am Abend Bier trinken: Man findet eigentlich an jeder Ecke einen Laden, um mal etwas trinken zu können, am besten orientiert man sich aber an den Anzeigenteil in der St. Petersburg Times, dort findet man die besten Plätze. Zu Empfehlen wäre auch noch die City-Bar, die sich in unmittelbarer nähe der Hermitage befindet (Milliona Ulitsa 10). Das Essen und Ambiente sind hervorragend. 12 Hier noch einige nützliche Informationen: Es ist ratsam, sich vor der Abreise schon mal mit dem Kyrillschen Alphabet vertraut zu machen. Erleichtert so einige Lebenssituationen. Internetcafes gibt es genug und sie sind auch günstig (mehr dazu im Survival Guide der SOM). Beim Deutschen Konsulat kann man sich in die Deutsche Liste eintragen lassen, um über besondere Ereignissen informiert zu werden. 13 Man sollte aufpassen bei: Der Polizei, deshalb nie viel Geld dabei haben und sich niemals mit der Polizei anlegen. Einige versuchen es immer wieder sich Geld zu erschleichen. Mit dem deutschen Handy aus Russland nach Deutschland anrufen ca. 6 pro Minute. Lieber eine Prepaid Karte kaufen, SMS versandt ist sehr günstig. 14 Besonders empfehlenswert: Weiße Nächte während des Sommers.(Ende Mai-Juli)

9 Diverse Passbilder s/w mitnehmen (aber matt!!!). Autos anhalten, Preis aushandeln und sie als Taxi benutzen Für Reisen nach Moskau ist der Nachtzug zu empfehlen. Die Fahrt dauert ca. 8 Stunden. 15 Würde ich meinem besten Freund ein Jahr an der SOM empfehlen? Diese Frage kann ich ganz sicher mit JA beantworten. Ein Jahr ein anderes Land sehen, eine andere Stadt und Uni kennen lernen ist eine besondere Erfahrung. Fragte man sich vor diesem Jahr noch, wie soll ich das alles schaffen, so überwiegen bereits nach kurzer Zeit im Ausland die positiven Aspekte. Neue Freunde, eine andere Kultur und eine andere Lebensart sind nur einige interessante Punkte. Die bürokratischen Hürden stehen oft wie eine Wand vor einem, dies habe ich ganz am Anfang der Planungen auch so gesehen. Doch jetzt aus der Perspektive betrachtet, ist diese Wand schnell in einzelne Steine zerfallen, die man nicht fürchten muss. Das Jahr in St. Petersburg ist bei mir selbst als ein hervorragendes Jahr verbucht, in dem ich viel gelernt habe und interessante Erfahrungen gemacht habe. 16 Übrigens Die ersten Monate sind immer die schwierigsten, deshalb ist ganz wichtig, dass man sehr offen an den Aufenthalt in einem fremden Land herangeht. Russland befindet sich im Umbruch und dementsprechend auch seine Bewohner, d.h. ein großer Teil ist schon sehr westlich orientiert, andere denken und wirken immer noch nach dem alten kommunistischen System. Dieser Unterschied zwischen den Kulturen kann für einen am Anfang sehr verwirrend sein, aber wenn man erst mal das System verstanden hat, dann kann man es sich sehr gut zu nutze machen und kommt ohne große Probleme durchs Leben. Ebenfalls sollte man sehr viel Geduld mitbringen, vor allem wenn es um Behördengänge geht, es ist nicht immer alles sofort erledigt, sondern dauert auch schon mal mehr als 3 Wochen. Aber am Ende ist dann doch alles immer so, wie man es sich vorgestellt hat. Die westlichen Unternehmen halten immer mehr Einzug in Russland, d.h. IKEA, Mc Donalds, Metro Cash&Carry sowie real,- Märkte breiten sich aus und liefern dem Westler eine bekannte Basis. Es war die beste Zeit, die ich bislang in meinem Leben hatte und leider ist diese Zeit viel zu schnell zu Ende gewesen. Ich kann immer wieder empfehlen 2 Semester im Ausland zu verbringen, ein Semester ist zu kurz, um das Land und seine Kultur kennen zu lernen.