Professionelles Projektmanagement in der Praxis

Transkript

1 Institute of Computer Science Chair of Communication Networks Prof. Dr.-Ing. P. Tran-Gia Vorlesung Professionelles management in der Praxis Prof. Dr. Harald Wehnes Veranstaltung 2 Teil 1 ( ): management Grundlagen, Grundbegriffe SS 2015

2 Agenda Organisatorisches Vorstellung von ideen Auswahl der Teamprojekte mit Unterstützung IGZ Würzburg management: Grundbegriffe und Grundlagen initialisierung / definition I: ziele Aufgabe 2: Zielbeschreibung, Zielhierarchie Literatur, PM-Organisationen, Zeitschriften und Links Professionelles management in der Praxis 2 2 2

3 Inhalte der Teamübungen (Schwerpunkte) Anwendung der PM-Methoden auf das Startup- V1 V4 Initialisierung und Definition Ziele, Steckbrief Stakeholdermanagement planung Phasenplan, Meilensteine PSP, Arbeitspakete Zeit-, Ressourcen- und Kostenplanung Aufgabenverteilung V5 ff. durchführung ( Programmierung ) Weitere PM-Methoden anwenden controlling Risikomanagement organisation Kommunikationsmanagement marketing Verhaltenskompetenzen MS 1 Abnahme Planung MS 2 Abnahme Prototyp MS 3 Abnahme Professionelles management in der Praxis 3 3 3

4 Aufgabe 1a: Ideen für innovative Unternehmensgründungen Für Teams, die noch ohne Projetthema sind 1. Wählen Sie einen leiter in Ihrem Team 2. Wenden Sie die Kreativitätstechnik Brainwriting an und verdichten Sie anschließend die erzeugten Ideen auf die zwei erfolgversprechendsten Unternehmensgründungen 3. Wenden Sie die Umkehrungstechnik an und erzeugen Sie damit mindestens eine weitere Idee 4. Dokumentieren Sie die drei erzeugten Ideen im Foliensatz A1a-Team_x.ppt 5. Laden Sie die Datei bis spätestens auf die Vorlesungsseite unter WueCampus2 6. Ergebnispräsentation (je 5 Minuten) durch alle leiter in der nächsten Vorlesung Professionelles management in der Praxis 4 4 4

5 Spielregeln 1. Schaffen Sie für Ihre vortragenden Kommilitoninnen und Kommilitonen die Atmosphäre, die Sie sich wünschen, wenn Sie vortragen. 2. Bitte alle mobile Devices während der Vorlesung off Danke! Professionelles management in der Praxis 5 5 5

6 Aufgabe 1b: Eckdaten eines Businessplans 1. Wählen Sie einen leiter in Ihrem Team 2. Erarbeiten Sie folgende Businessplandaten Ihres es Zielgruppe Für Teams, die bereits ein Projetthema haben Kundennutzen Alleinstellungsmerkmale Marktpotenzial 3. Dokumentieren Sie die Ergebnisse im Foliensatz A1b-Team_x.ppt 4. Laden Sie die Datei bis spätestens auf die Vorlesungsseite unter WueCampus2 5. Ergebnispräsentation (ca. 5 Minuten) durch alle leiter in der nächsten Vorlesung Professionelles management in der Praxis 6 6 6

7 Vorstellung der entwickelten ideen und Festlegung der Teamprojekte und Teams Team Unternehmen / thema Anzahl Teammitglieder 1 Engagement Connect.Golf Themenmitteilung: heute, bis 24 Uhr Senior Social Networking 6 8 Home 4 Pets 6 9 Virtual Item Games 3 Professionelles management in der Praxis 7 7 7

8 Agenda: Grundlagen, Grundbegriffe des PMs Historische e ifizierung heute Definitionen:, management, Programm, portfolio arten Klassifizierung von en Abgrenzung zwischen - und Linientätigkeiten Das magische Dreieck Grundprinzipien guten managements Professionelles management in der Praxis 8 8 8

9 Historische e Bau der ägyptischen Pyramiden ( v. Chr.) z.b. Cheops-Pyramide 146 m Höhe, 2,3 Mio. Steinquader 20 Jahre Bauzeit ca Arbeiter/Sklaven Turmbau zu Babel (600 v. Chr.)» Stufentempel in den Himmel» Gescheitertes - wegen babylonischer Sprachverwirrung Landung des ersten Menschen auf dem Mond (1969)» Apollo-Programm ( )» Schrittweise Realisierung des Ziels» Institutionen und Firmen» Beschäftigte; 25 Mrd. $ WM-Stadion München, Burj-Tower 04/05 Dubai, 2010 Professionelles management in der Praxis 9 9 9

10 ifizierung heute e in Unternehmen Entwicklung neuer Produkte / Services / Prozesse Abwicklung von Kundenaufträgen Einführung eines neuen Informationssystems Organisation eines Messeauftritts Neuorganisation des Unternehmens / einer Abteilung Fusion mit einer anderen Firma Verwirklichung komplexer Unternehmensziele Staatliche e Gemeinde-, Landes-, Bundes- und EU-e Hochschulprojekte e von Gemeinnützigen Organisationen Private e Bau / Umbau eines Hauses Organisation einer Feier oder einer Sportveranstaltung Professionelles management in der Praxis

11 Definition: (project) Es existieren unterschiedliche Definitionen von. Im Kern sind sie aber sehr ähnlich. Hier die Standard-Definitionen: DIN / GPM: Ein ist ein Vorhaben, das im wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.b. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen, projektspezifische Organisation. PMBOK, PMI: Ein ist ein zeitlich begrenztes Vorhaben mit dem Ziel, ein einmaliges Produkt, eine einmalige Dienstleistung oder ein einmaliges Ergebnis zu schaffen. ICB 3.0, IPMA: Ein ist ein Vorhaben mit einem beschränkten Zeit- und Kostenrahmen zur Erbringung einer Reihe klar definierter Ergebnisse (Deliverables) - die dazu dienen, die ziele zu erreichen - unter Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards und -anforderungen. Ein ist im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet. Anmerkung: Viele Unternehmen haben unternehmensspezifische - Definitionen entwickelt, u.a. zur Abgrenzung von - und Linienarbeit Professionelles management in der Praxis

12 Merkmale von en Einmaligkeit Komplexität Risiken Klare Zielsetzung Neuartigkeit Terminliche Befristung Interdisziplinarität Begrenzte Ressourcen Professionelles management in der Praxis

13 Wann liegt kein vor? -Kriterien Kein Einmaligkeit des Vorhabens Regelmäßige Betriebsabläufe Hohe Komplexität Fließbandfertigung Zeitliche Begrenzung Serviceleistungen Klare Zielsetzung Routinetätigkeiten Begrenzte Ressourcen Linienaufgaben Besondere Risiken Neuartige, außergewöhnliche Aufgabe Beispiele: Entwicklung eines neuen Auto-Modells: Serienherstellung des neuen Modells: kein Optimierung der Auto-Klimaanlage: Neues Serverkonzept entwickeln und einführen: Serverbetrieb: kein Professionelles management in der Praxis

14 Definition: management (project management) Einmaligkeit Klares Ziel Komplexität der Aufgabe Begrenzungen Risiko Management Management Zielsetzung Führung Organisation Planung Steuerung -Management DIN : management ist die Gesamtheit von Führungsaufgaben, Führungsorganisation, Führungstechniken und Führungsmitteln für die Initialisierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von en. Professionelles management in der Praxis

15 Einzelprojekt, Programm, portfolio Strategische Unternehmensziele portfolio Programm Operationalisierung Programm Programm: Menge von zusammengehörigen en, die zu einem gemeinsamen Oberziel gehören zeitlich befristet portfolio: Alle e und Programme eines Unternehmens / eines Unternehmensbereichs zeitlich unbefristet Professionelles management in der Praxis

16 art (project type) e können mit Hilfe von arten klassifiziert werden: auftraggeber Externes Internes Branchen Automotive Bau / Anlagenbau Healthcare Hochschulen / Schulen IT Medien Öffentliche Verwaltung Relative Neuartigkeit Routine- / Wiederholprojekt Innovationsprojekt inhalt Investitionsprojekte Forschungs- und Entwicklungsprojekte Organisationsprojekte Geografie Lokal Regional National International Komplexitätsgrad Art der organisation größe e der gleichen art weisen ähnliche Herausforderungen auf Professionelles management in der Praxis

17 Beispiele zu arten Entwicklungsprojekte Klar definiertes Entwicklungsziel: Neues Produkt / Dienstleistung Bei Produkten für den Markt hat der Termin oft enorme Bedeutung Entwicklung eines neuen Autos, einer neuen Software / Hardware, eines neuen Medikamentes Forschungsprojekte Entwicklungsziel nur grob definiert Pioniercharakter, hoher Änderungsgrad der parameter Entwicklung neuer Technologien, neuer Verfahren und Methoden (Beispiel: Weltraum-Frühwarnsystem) Investitionsprojekte Bau einer Produktionsanlage ROI steht im Vordergrund - Bau einer Fabrik für Elektrofahrzeuge - Anschaffung einer Produktionsanlage - Solarfarm, Windrad Organisations-/Change-e Häufiges Ziel: Rationellere Abwicklung der Geschäftsprozesse (Kosteneinsparungen; besserer Kundenservice) Hohe Abhängigkeit vom Umfeld - Einführung einer neuen Organisation - Einführung eines neuen Vertriebssystems Professionelles management in der Praxis

18 Klassifizierung nach größe In Unternehmen werden e häufig in klassen eingeteilt Kriterien: zahl, Budget, Dauer, (Risiko) Beispiel: Kleinprojekt C- Mittleres B- Großprojekt A- Anzahl > 500 Personenjahre > 250 Budget (in Mio. ) 0,02 0,2 0,2-5 > 5 Konsequenzen: Je nach Kategorie werden manager unterschiedlichen Grades (Erfahrungen, Ausbildung) eingesetzt Umfang des managements (z.b. Berichtswesen) hängt ebenfalls von der klasse ab Professionelles management in der Praxis

19 Linie und e sichern den Unternehmenserfolg Unternehmen Linienorganisation organisation Bereich A Bereich B Bereich C Bereich X leiter Dauerhafte Organisation Ausgerichtet auf den Tagesbetrieb Jeder hat seine klar definierten Aufgaben Ungeeignet für komplexe Problemstellungen, die mehrere Unternehmenseinheiten betreffen Temporäre Organisation Ausgerichtet auf die Lösung komplexer Problemstellungen Spezialisten aus unterschiedlichen Linienbereichen arbeiten zusammen Problemlösung erfolgt aus Unternehmenssicht Professionelles management in der Praxis

20 Das magische Dreieck Ergebnis (Qualität, Quantität) 100 % Zeit Führen Planen Steuern Kosten Die drei Kernziele (Ergebnis-, Zeit- und Kostenziel) eines es beeinflussen sich gegenseitig Beispiel: Eine höhere Qualitätsforderung hat unwillkürlich Auswirkungen auf Termine und Kosten Professionelles management in der Praxis

21 Grundprinzipien guten managements 1. Klare Ziele, die allen Beteiligten bekannt sind 2. Hohe Sozial- und Führungskompetenzen der leitung 3. Erst planen, dann arbeiten (Umfang der Planung muss angemessen sein) 4. Strukturiertes Vorgehen 5. Pro-aktives Arbeiten durch Stakeholdermanagement, Risikomanagement, Qualitätsmanagement 6. Personifizierte Verantwortung 7. Gesicherte Ressourcen vor start (ansonsten sind Terminprobleme vorprogrammiert) 8. Gutes Kommunikationsmanagement sowohl innerhalb des es als auch nach außen 9. Schnelles Handeln bei Störungen/Problemen im 10. Regelmäßige Überprüfung des Vorgehens Professionelles management in der Praxis