Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung

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1 Fachbereich Chemie Fachgruppe Biologie und Didaktik der Biologie Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Masterarbeit vorgelegt von: Linda Schwerin geboren am in Duisburg [Matrikel-Nr ] [Erstgutachterin] Frau Dr. rer. Nat. Martina Firus [Zweitgutachter] Prof. Dr. rer. Nat. Dittmar Graf Essen, den

2 Danksagung Mein Dank gilt im Besonderen Frau Dr. Firus für das Vertrauen, das sie mir bei der Auswertung der Studie geschenkt hat, für ihre verlässliche Unterstützung und die wertvollen Anregungen. Herrn Dr. Graf danke ich für die Begutachtung meiner Arbeit. Darüber hinaus möchte ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden für die motivierenden Worte bedanken, die mir in den letzten drei Monaten das Ziel vor Augen hielten. Allgemeine Hinweise Zur besseren Lesbarkeit wird bei geschlechtsspezifischen Begriffen auf eine Differenzierung verzichtet. Im Folgenden wird die männliche Form verwendet und ist in weiblicher und männlicher Form zu verstehen. 2

3 Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS I ABKÜRZUNGS- UND AKRONYMVERZEICHNIS IV ABBILDUNGSVERZEICHNIS VI TABELLENVERZEICHNIS VIII 1 EINLEITUNG Motivation Zielsetzung Untersuchungsgegenstand Aufbau der Arbeit STAND DER FORSCHUNG Zum Gesundheitszustand von Kindern - Die KiGGS-Studie Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Die DONALD-Studie OptimiX Previkids NRW Das Obeldicks-Konzept Die Trinkfit-Studie Ausblick Grundlegende Begriffe Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen Definitionen Studien zu Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen Ernährungsverhalten Definition Studien zum Ernährungsverhalten Zusammenhang von Ernährungswissen und Ernährungsverhalten Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen und das Ernährungsverhalten METHODISCHE VORÜBERLEGUNGEN Kriterienanalyse Methodische Vorgehensweise I

4 Inhaltsverzeichnis II 4 VORSTELLUNGEN UND WISSEN VON GRUNDSCHULKINDERN ZUR ERNÄHRUNG Kategorisierung von Lebensmitteln Studie MIROSCHNIK Studie STAHL Studie SCHWERIN Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung Studie EICHENAUER Studie STAHL Studie SCHWERIN Vergleich der Studien zu Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Zur Kategorisierung von Lebensmitteln Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Studie MIROSCHNIK Studie STAHL Ernährungsverhalten Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Zusammenhang von Ernährungswissen und Gewicht nach STAHL Gewichtszustand Ernährungswissen und Gewicht Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen von Grundschulkindern nach STAHL DISKUSSION DER ERGEBNISSE Signifikanz der Studien Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Zusammenhang von Ernährungswissen und Gewicht Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen II

5 Inhaltsverzeichnis III 6 FAZIT AUSBLICK LITERATURVERZEICHNIS ANHANG EIDESSTATTLICHE VERSICHERUNG III

6 Abkürzungs- und Akronymverzeichnis IV Abkürzungs- und Akronymverzeichnis ACE BEW BMI bzw. ca. D-A-C-H DGE Vitaminkombination A, C und E Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Body-Mass-Index beziehungsweise circa Deutschland, Österreich, Schweiz Deutsche Gesellschaft für Ernährung DONALD DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study Dr. ebd. EsKiMo et al. Doktor Ebenda Das Ernährungsmodul im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey und andere e. V. eingetragener Verein EU FKE Hrsg. KiGGS MSW NRW Nr. Europäische Union Forschungsinstitut für Kinderernährung Herausgeber Kinder- und Jugendgesundheitssurvey Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen Nummer IV

7 Abkürzungs- und Akronymverzeichnis V NRZ OptimiX Previkids NRW Neue Ruhr-Zeitung / Neue Rhein-Zeitung Optimierte Mischkost Präventionsernährung für Kinder in Nordrhein Westfalen S. Seite TU Technische Universität z. B. zum Beispiel V

8 Abbildungsverzeichnis VI Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Themenbereiche zu Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen (Eigene Darstellung)... 3 Abbildung 2: Verbreitung von Übergewicht nach Altersgruppen und Geschlecht (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006)... 8 Abbildung 3: Kriterien der Optimierten Mischkost (FKE 2011) Abbildung 4: Ernährungswissen (Eigene Darstellung) Abbildung 5: Ernährungsvorstellungen (Eigene Darstellung) Abbildung 6: Ernährungsverhalten (Eigene Darstellung) Abbildung 7: Einflussfaktoren (Eigene Darstellung) Abbildung 8: Einordnung von Lebensmitteln in die Kategorien gesund / nicht gesund (MIROSCHNIK 2009, S. 26) Abbildung 9: Gesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung).. 36 Abbildung 10: Mittelmäßige Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) Abbildung 11: Ungesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) Abbildung 12: Ungesunde Getränke im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung).. 38 Abbildung 13: Gesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 38) Abbildung 14: Mittelmäßige Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 39) Abbildung 15: Ungesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 40) Abbildung 16: Was bedeutet Ernährung? (Eigene Darstellung in Anlehnung an EICHENAUER 2006) Abbildung 17: Antworten der Kinder zu "gesunder Ernährung"(Eigene Darstellung in Anlehnung an EICHENAUER 2006) Abbildung 18: Vorstellungen und Verhalten bei gesunden Lebensmitteln (Eigene Darstellung) Abbildung 19: Vorstellungen und Verhalten bei mittleren Lebensmitteln (Eigene Darstellung) VI

9 Abbildungsverzeichnis VII Abbildung 20: Vorstellungen und Verhalten bei ungesunden Lebensmitteln (Eigene Darstellung) Abbildung 21: Abweichung zwischen Vorstellung und Verhalten (Eigene Darstellung) Abbildung 22: Vergleich von Verhalten und Vorstellungen (Eigene Darstellung) Abbildung 23 Gewichtszustand gesamt (Eigene Darstellung) Abbildung 24: Ernährungswissen der normal- und übergewichtigen Kinder (Eigene Darstellung) Abbildung 25: Herkunft des Ernährungswissens (Eigene Darstellung) VII

10 Tabellenverzeichnis VIII Tabellenverzeichnis Tabelle 1: BMI-Grenzwerte für Kinder (BMI-Online 2011)... 8 Tabelle 2: Altersgemäße Lebensmittelverzehrmengen in der Optimierten Mischkost (AID 2011) VIII

11 Einleitung 1 1 Einleitung 1.1 Motivation Im Grundschulalter von 7 bis 10 Jahren nimmt der Anteil übergewichtiger Kinder gegenüber jüngeren am deutlichsten zu. (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006, S. 29). Eine aktuelle Studie mit 1300 Grundschulkindern in der Kinder- und Jugendklinik Datteln bestätigt diese Tendenz und gibt an, dass der Anteil der übergewichtigen Kinder im Verlauf der ersten vier Schuljahre um 8 % steigt (ROSE 2011). Die KiGGS-Studie (Kinderund Jugendgesundheitssurvey) des Robert Koch-Instituts sieht die Gründe unter anderem in einer falschen Ernährung (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006). Insgesamt gelten 15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland als übergewichtig (ebd. 2006). Übergewicht und Adipositas stellen in Deutschland die am häufigsten auftretenden gesundheitlichen Risiken dar und können zu schwerwiegenden Krankheiten führen (ebd. 2006). Eine gesunde Ernährungsweise dient der Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude (MUERMANN 1993). Mangelndes Ernährungswissen und Fehlvorstellungen über Ernährung könnten mögliche Ursachen für das zunehmende Übergewicht im Verlauf der Grundschulzeit sein. Dies ist der Anlass der vorliegenden Arbeit zum Thema Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung. - Eine empirische Studie. Zur Verbesserung der Ernährungssituation der Kinder in Deutschland hat das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund (FKE) zusammen mit der Fachgruppe Biologie und ihrer Didaktik der Technischen Universität Dortmund, sowie dem Lehrstuhl Marketing der TU Dortmund das Projekt Präventionsernährung für Kinder in NRW (Previkids NRW) initiiert. Ziel des Projektes ist es, Kindern den Zugang zu einer gesunden Ernährung zu erleichtern und damit einen Beitrag zu erfolgsversprechenden Präventionsmaßnahmen zu leisten (PREVIKIDS NRW 2011). Eine Grundlage für diese Arbeit stellt unter anderem die Bachelorarbeit SCHWERIN 2010 mit dem Thema Eine qualitative Untersuchung von Vorstellungen bei Grundschulkindern in der 3. Klasse zu gesunder und ungesunder Ernährung dar, welche im Rahmen des Projektes Previkids NRW geschrieben wurde. Einen weiteren, darauf aufbauenden und vertiefenden Beitrag soll nun die vorliegende Masterarbeit leisten. Durch die Auswertung verschiedener Studien zum Thema Ernährung im Hinblick auf Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung soll das Resultat dieser Arbeit dem Projekt Previ- 1

12 Einleitung 2 kids NRW als eine Grundlage für die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen, wie eines Unterrichtskonzeptes, zur Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern dienen. 1.2 Zielsetzung Was gut schmeckt ist immer ungesund stellte ein Kind während der Befragung zum Thema gesunde und ungesunde Ernährung im Rahmen der Bachelorarbeit SCHWERIN 2010 fest. Doch was empfinden Kinder wirklich als ungesund oder gesund? Um diese Fragen zu beantworten, sollen in der vorliegenden Masterarbeit verschiedene Arbeiten zum Thema Ernährung untersucht und daraufhin vergleichend ausgewertet werden. Der Hauptteil dieser Arbeit soll einen Einblick in das Ernährungswissen und die Ernährungsvorstellungen von Grundschulkindern bieten. Weiterhin sollen Einflussfaktoren auf die Ernährungsvorstellungen und das Ernährungswissen der Kinder aufgezeigt werden. Über das Feststellen der Ernährungsvorstellungen und des Ernährungswissens hinaus, muss man sich die Frage stellen, ob gutes Ernährungswissen auch besseres Ernährungsverhalten nach sich zieht. Weiterhin müssen mögliche Zusammenhänge von Fehlvorstellungen und Ernährungsverhalten in Betracht gezogen werden. Eine weitere Fragestellung dieser Arbeit ist es daher, einen möglichen Zusammenhang von Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen der Kinder mit dem Ernährungsverhalten zu klären. Inwieweit der Gewichtszustand von Kindern mit dem Ernährungswissen und möglichen Fehlvorstellungen korreliert, ist ein weiterer Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, Vorstellungen und Wissen von Kindern über Ernährung aufzuzeigen, mit dem Ernährungsverhalten und dem Gewicht der Kinder in Bezug zu setzen und Einflussfaktoren auf das Entstehen von Vorstellungen und Wissen über Ernährung und das Ernährungsverhalten zu eruieren. Das folgende Schaubild stellt die Verknüpfungen der Ernährungsvorstellungen und des Ernährungswissens der Kinder mit den in der Zielformulierung genannten Aspekten dar. Aus diesen Interdependenzen lassen sich schließlich Präventionsmaßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation entwickeln. In Kapitel 2 werden die Zusammenhänge der einzelnen Aspekte näher erläutert. 2

13 Einleitung 3 Abbildung 1: Themenbereiche zu Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen (Eigene Darstellung) Auf das Thema dieser Arbeit bezogen, ergeben sich folgende zentrale Fragen: Wie sind die Ernährungsvorstellungen und das Ernährungswissen von Kindern in den vorliegenden Studien? Gibt es einen Zusammenhang von Ernährungsvorstellungen bzw. Ernährungswissen und Ernährungsverhalten? Gibt es einen Zusammenhang von Ernährungswissen und dem Gewichtszustand? Welche Faktoren beeinflussen das Ernährungswissen der Kinder? Welche Ansätze für Präventionsmaßnahmen lassen sich somit zur Verbesserung der Ernährungssituation ableiten? 3

14 Einleitung Untersuchungsgegenstand Die Basis der vorliegenden Masterarbeit stellen wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Ernährung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten dar. Es werden folgende Studien der TU Dortmund, sowie Untersuchungen im Rahmen des Projektes Previkids NRW berücksichtigt: Eichenauer, Ulrike: Begriffsvermittlung im Sachunterricht: Didaktisch rekonstruierte multimediale Lernmodule zur Ernährung.- TU Dortmund 2006 (Dissertation). Miroschnik, Irina: Ernährungsverhalten von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Beispiel Frühstück.- TU Dortmund 2009 (Bachelorarbeit). Stahl, Laura: Eine quantitative Untersuchung über Vorstellungen von Kindern im Alter zwischen 8-10 Jahren zu gesunder und ungesunder Ernährung.- TU Dortmund 2010 (Bachelorarbeit). Schwerin, Linda: Eine qualitative Untersuchung von Vorstellungen bei Grundschulkindern in der 3. Klasse zu gesunder und ungesunder Ernährung.- TU Dortmund 2010 (Bachelorarbeit). 1.4 Aufbau der Arbeit Die vorliegende Masterarbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Nach der Einleitung schildert das zweite Kapitel den Forschungsstand bezogen auf den Gesundheits- und Ernährungszustand der Kinder. Ein Schwerpunkt dieses Kapitels stellen die verschiedenen Konzepte des FKE, sowie die Ergebnisse der KIGGS-Studie dar. Weiterhin werden grundlegende Begriffe dargestellt und definiert, sowie mögliche Zusammenhänge erläutert. Die methodischen Schritte werden in Kapitel 3 beschrieben. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Ergebnissen der zu untersuchenden Studien. Zunächst werden die Kategorisierungen der Kinder im Vergleich zur Optimierten Mischkost vorgestellt. Im Anschluss folgen die Aussagen und Begrifflichkeiten der Kinder in Bezug auf Ernährung. Ein möglicher Zusammenhang von Ernährungswissen und Ernährungsverhalten wird im nachfolgenden Abschnitt untersucht und ein möglicher Zusammenhang von Gewicht und mangelndem Ernährungswissen folgt anschließend. 4

15 Einleitung 5 Die Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen werden im nächsten Abschnitt dargestellt. In Kapitel 5 werden die vorliegenden Ergebnisse diskutiert und mit dem in Kapitel 2 dargestellten Stand der Forschung verglichen. Darüber hinaus wird das Ernährungswissen der Kinder bewertet. Im anschließenden Kapitel werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst. Ein Ausblick wird im letzten Kapitel dieser Arbeit gegeben. 5

16 Stand der Forschung 6 2 Stand der Forschung 2.1 Zum Gesundheitszustand von Kindern - Die KiGGS-Studie Repräsentative Daten zum Gesundheits- und Ernährungszustand von Kindern und Jugendlichen liefert die KiGGS-Studie, sowie die Ernährungs-Studie als KiGGS-Modul (EsKi- Mo) des Robert Koch-Instituts. Die Studie wurde von Mai 2003 bis Mai 2006 mit über Studienteilnehmern durchgeführt. Ziel der Studie war es, umfassende Daten zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen zu erhalten. Schwerpunkte der Studie sind (nach ROBERT KOCH-INSTITUT 2006): Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit Körperliche Gesundheit o Übergewicht und Adipositas o Allergische Krankheiten o Unfälle Psychische Gesundheit o Verhaltensauffälligkeiten und stärken o Essstörungen Gesundheitsverhalten o Sport und Bewegung o Ernährung o Rauchen o Mundgesundheitsverhalten o Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen o Impfungen Im Folgenden werden die Ergebnisse der KiGGS-Studie hinsichtlich des Gesundheitszustandes und Übergewicht von Kindern und Jugendlichen zusammengefasst. Übergewicht und Adipositas entstehen bei einer zu hohen Energiezufuhr und einem zu geringen Energieverbrauch (WECHSLER 2002). Mögliche Ursachen für Übergewicht sieht KiGGS in zu wenig körperlicher Aktivität und einem zu kalorienreichen Essen 1. 1 Ergebnisse der KiGGS-Studie in Bezug auf das Ernährungsverhalten werden in Punkt vorgestellt. 6

17 Stand der Forschung 7 Übergewicht kann schon im Kindesalter schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen (nach ROBERT KOCH-INSTITUT 2006, S. 27): Diabetes (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels, Erkrankungen an Muskeln und Gelenken Dazu kommen psychische Probleme und Hänseleien, welche laut dem ROBERT KOCH- INSTITUT 2006 zu einem Rückzug sozialer Bindungen führen. Ein Richtwert zur Bestimmung von Übergewicht ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI). Mit den Werten des Gewichtes und der Größe des Kindes kann der BMI berechnet werden, um anschließend eine Einteilung des Gewichtes in Unter-, Normal- oder Übergewicht vornehmen zu können (LEHRKE & LAESSLE 2009). BMI = ö ( ) öß ( ) öß ( ) Da die Entwicklung und das Wachstum von Kindern und Jugendlichen stetig Veränderungen unterliegt, wird der BMI nach Alter und Geschlecht unterschieden und anhand von Kurven bestimmt, den sogenannten Perzentilen (REINEHR et al. 2007). Demnach sind Kinder und Jugendliche übergewichtig, wenn sie einen höheren BMI-Wert als 90 % der Kinder und Jugendliche ihres Alters und Geschlechtes aufweisen 2 (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006). 2 Nach Messungen der Jahre 1985 bis 1999 (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006). 7

18 Stand der Forschung 8 Aus diesen Perzentilen 3 lassen sich nachfolgende BMI-Grenzwerte für Kinder und Jugendliche ableiten: Mädchen starkes Untergewicht Untergewicht Normalgewicht Übergewicht starkes Übergewicht 8 < 12,2 < 13,2 13,3-18,7 > 18,8 > 22,3 9 < 13,0 < 13,7 13,8-19,7 > 19,8 > 23,4 Jungen 10 < 13,4 < 14,2 14,3-20,6 > 20,7 > 23,4 starkes Untergewicht Untergewicht Normalgewicht Übergewicht starkes Übergewicht 8 < 12,5 < 14,2 14,3-19,2 > 19,3 > 22,6 9 < 12,8 < 13,7 13,8-19,3 > 19,4 > 21,6 10 < 13,9 < 14,6 14,7-21,3 > 21,4 > 25,0 Tabelle 1: BMI-Grenzwerte für Kinder (BMI-Online 2011) So ergibt sich für die Verbreitung von Übergewicht im Grundschulalter von 7 bis 10 Jahren für Mädchen ein Anteil von 14,8 % und für Jungen von 15,9 % (ROBERT KOCH- INSTITUT 2006). Das ROBERT KOCH-INSTITUT sieht die Ursache in: weniger Bewegung mit Schuleintritt und falscher Ernährung. Gründe für eine falsche Ernährung werden an dieser Stelle nicht genannt. Weiterhin steigt die Anzahl der übergewichtigen Kinder mit zunehmendem Alter weiter an. Das Risiko als Erwachsener auch übergewichtig zu bleiben, wird vom ROBERT KOCH-INSTITUT als hoch angesehen. Abbildung 2: Verbreitung von Übergewicht nach Altersgruppen und Geschlecht (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006) 3 Zur Veranschaulichung befindet sich eine BMI-Übersicht der Perzentilen im Anhang. 8

19 Stand der Forschung 9 Kinder mit niedrigem Sozialstatus und Kinder mit Migrationshintergrund werden als besondere Risikogruppe angesehen. Der Unterschied von Adipositas bei Migranten und Nicht-Migranten ist insbesondere im Grundschulalter besonders groß. Zudem ist die Anzahl von übergewichtigen Kindern bei übergewichtigen Eltern deutlich höher als bei normalgewichtigen Eltern. Gründe hierfür werden in den Lebensbedingungen und den damit verbundenen Ernährungsgewohnheiten der Eltern und des familiären Umfeldes gesehen (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006). 2.2 Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Das Forschungsinstitut für Kinderernährung wurde 1964 in Dortmund gegründet, um Zusammenhänge zwischen Ernährung, Wachstum und Stoffwechsel von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen zu untersuchen (ALEXY & KERSTING 1999). Ein zentrales Ziel des Forschungsinstitutes ist es, die Gesundheit und Entwicklung der Kinder durch eine gesunde Ernährung zu fördern (FKE 2011). Eine wesentliche Studie des FKE ist die sogenannte DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometic Longitudinally Designed Study), welche im nächsten Punkt beschrieben wird. Im Anschluss wird das Konzept der Optimierten Mischkost und das darauf aufbauende Projekt Previkids NRW beschrieben, welche eine zentrale Rolle für diese Arbeit spielen. Nachfolgend wird die Obeldicks-Studie vorgestellt und letztlich die Trinkfit- Studie des FKE, um die Vielseitigkeit des Forschungsinstituts zu verdeutlichen Die DONALD-Studie Seit 1985 stellt die DONALD-Studie eine wichtige Forschungsgrundlage für das FKE in Dortmund dar. Es handelt sich um eine offene Kohortenstudie 4, an der jährlich in etwa 700 Säuglinge, sowie Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren teilnehmen. Die Forschungsarbeiten der DONALD-Studie fungieren als Grundlage, Untersuchungsdaten zum Ernährungsverhalten, Wachstum, Entwicklung, Stoffwechsel und Gesundheitsstatus erheben zu können (FKE 2011). Die Ergebnisse der Untersuchungen dienen weiteren Forschungsgebieten des FKE, wie dem Projekt Previkids NRW oder dem Konzept der Optimierten Mischkost und stellen somit eine wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung von präventiven Ernährungskonzepten dar. 4 Eine Kohortenstudie ist eine Studie, bei der eine feststehende Gruppe von Personen für einen längeren Zeitraum über das Auftreten bestimmter Ereignisse untersucht bzw. beobachtet wird (MAYER 2011). Bei dieser Kohortenstudie handelt es sich um eine von Querschnittuntersuchungen begleitete Längsschnittstudie (KERS- TING et al 2003). 9

20 Stand der Forschung 10 Mit der Wiege-Protokoll-Methode an drei aufeinander folgenden Tagen wird die Genauigkeit der Ernährungsdaten gewährleistet. Ergänzend dazu wird eine spezielle Lebensmitteldatenbank (LEBTAB 5 ) mit Nährstoffangaben und Daten über Lebensmitteln geführt (FKE 2011). Einzelheiten der DONALD-Studie zum Ernährungsverhalten werden in Abschnitt näher beschrieben OptimiX Previkids NRW Die Optimierte Mischkost, kurz OptimiX, ist ein seit 1993 bestehendes Konzept des FKE, worin lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen entwickelt und anpasst werden (OP- TIMIX 2011). Das Projekt Previkids NRW wird seit 2009 vom FKE, der Fachgruppe Biologie und ihrer Didaktik der Technischen Universität Dortmund, sowie dem Lehrstuhl Marketing der TU Dortmund umgesetzt. Bis 2012 wird das Projekt in Kindertagesstätten, Schulkantinen und im Einzelhandel ausgeführt. Die Basis für das Projekt stellt das Konzept der Optimierten Mischkost und die Marke optimix dar, welche Kindern den Zugang zu gesunden Lebensmitteln erleichtern sollen (PREVIKIDS NRW 2011). Auch für OptimiX und Previkids NRW stellen die Forschungsdaten der DONALD-Studie eine notwendige Grundlage dar. So können die Lebensmittelempfehlungen immer wieder an die aktuellen Ernährungsgewohnheiten und Geschmackspräferenzen der Kinder angepasst werden (ALEXY & KERSTING 1999). Im nachfolgenden Abschnitt werden die Grundlagen der Optimierten Mischkost dargestellt. Anschließend wird auf dieser Grundlage das Projekt Previkids NRW beschrieben. OptimiX Das Konzept der Optimierten Mischkost gibt ganzheitliche Nahrungsempfehlungen, um den Energie-, Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf der Kinder zu decken. So kann ein gesundes Wachstum und die Prävention von ernährungsbedingten Krankheiten gewährleistet werden (ALEXY & KERSTING 1999). Für die Lebensmittelauswahl nach OptimiX ergeben sich so drei Regeln (nach KERSTING et al. 2003): Reichlich: pflanzliche Lebensmittel und kalorienfreie oder -arme Getränke Mäßig: tierische Lebensmittel Sparsam: fett- und zuckerreiche Lebensmittel 5 LEBTAB ist die institutseigene Lebensmitteldatenbank des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Sie ist speziell auf die Kinderernährung zugeschnitten. Aktuell enthält sie mehr als Lebensmittel mit jeweils 46 Nährstoffen. Die Nährstoffdaten für Grundlebensmittel in LEBTAB stammen aus Standardlebensmitteltabellen. Nährstoffangaben zu Fertigprodukten werden anhand der Zutatenliste mittels simulierter Rezepte ermittelt. (OPTIMIX 2011) 10

21 Stand der Forschung 11 Zur ersten Gruppe gehören beispielsweise Obst, Gemüse, Getreideprodukte, Reis, Nudeln und Kartoffeln, sowie kalorienarme Getränke, wie Wasser oder Saftschorlen. Die zweite Gruppe bezieht sich auf tierische Lebensmittel, wie Milch- und Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Eier oder Fisch. Hier sollte man die Empfehlung mäßig beachten, um eine erhöhte Aufnahme an gesättigten Fettsäuren zu vermeiden (GRAF et al. 2004). Die hohe Nährstoffdichte in vielen tierischen Produkten ist jedoch lebensnotwendig, weshalb ein regelmäßiger Verzehr dieser Lebensmittel erforderlich ist. Aus diesem Grund empfiehlt OptimiX eine möglichst fettarme Variante, wie fettarme Milch oder fettreduzierten Käse (ebd. 2004). Die letzte Gruppe bilden die fett- und zuckerreichen Lebensmittel, wie Öl oder Butter, sowie sogenannte geduldete Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder zuckerreiche Getränke, wie beispielsweise Limonade (FKE 2011). Die geduldeten Lebensmittel wurden in das Konzept der Optimierten Mischkost integriert, um eine von den Kindern möglichst langfristig akzeptierte Mischkost umsetzen zu können (TU DORTMUND 2010). Um Kindern das Konzept vereinfacht darzustellen, bezieht OptimiX die Symbolik der Ampelfarben ein. Nach dem Motto Das Ampelsystem: Das alles darf ich essen ergeben sich folgende Empfehlungen für Kinder (GRAF et al. 2004): Grün: Prima. Freie Fahrt! Bei Lebensmitteln deren Menge nicht beachtet werden muss. Gelb: Nicht zu viel. Achtung! Bei Lebensmitteln deren Menge beachtet werden soll. Rot: Selten und wenig. Stopp! Bei Lebensmitteln, die nur selten gegessen werden sollen. OptimiX empfiehlt fünf Mahlzeiten am Tag: Drei Hauptmahlzeiten (ein Frühstück, ein warmes Mittagessen und ein Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten (ein Pausenfrühstück und eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag). 11

22 Stand der Forschung 12 In der nachfolgenden Tabelle wird ein Überblick der empfohlenen altersgemäßen Lebensmittelmengen, anlehnend an den D-A-C-H-Referenzwerten 6 für die Nährstoffzufuhr, gegeben. Tabelle 2: Altersgemäße Lebensmittelverzehrmengen in der Optimierten Mischkost (AID 2011) Die ersten beiden Lebensmittelgruppen sollten etwa 90 % der Gesamtenergie ausmachen. Bis zu 10 % der Nahrungsenergie dürfen die geduldeten Lebensmittel ausmachen. Es ergibt sich daraus folgende Zusammensetzung der Nahrungsenergie (nach KERSTING et al. 2003): 55 % Kohlenhydrate: Der Hauptteil der Nahrungsenergie wird durch Kohlenhydrate geliefert. Diese sollen vorwiegend aus Brot, Getreide, Kartoffeln, Obst oder Gemüse stammen. 30 % Fette: Ein Drittel der Nahrungsenergie soll durch Fette abgedeckt werden. Hier ist darauf zu achten, dass diese überwiegend pflanzlich sein sollten. 15 % Protein (Eiweiß): Der kleinste Teil der Energie sollte aus Proteinen, wie Milch, Fleisch, Wurst, Eier oder Fisch geliefert werden. 6 D-A-C-H-Referenzwerte: gemeinsame Nährstoffempfehlungen der Gesellschaften für Ernährung in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DGE 2011). 12

23 Stand der Forschung 13 Abbildung 3 verdeutlicht noch einmal die Ganzheitlichkeit des Konzeptes. Abbildung 3: Kriterien der Optimierten Mischkost (FKE 2011) Previkids NRW Das Projekt Previkids NRW setzt an verschiedenen Punkten an, um ganzheitliche Präventionsmaßnahmen darbieten zu können. Kindertagesstätten (Ganztags-) Schulen und Schulkantinen Einzelhandel So soll das Konzept der Optimierten Mischkost und letztlich die Marke optimix ein Erkennungszeichen für eine ausgewogene Ernährung werden und Kinder langfristig an eine gesunde Ernährung heran führen.um Kinder und Jugendliche zu erreichen, bieten sich insbesondere der Kindergarten und die Schule als Einrichtungen an. Die Schule und die damit verbundene Schulverpflegung ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes Previkids NRW (PRESSEMITTEILUNG PREVIKIDS NRW 2011). Zudem werden Rezepte nach ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten der Optimierten Mischkost und realistischen Umsetzungsmöglichkeiten, wie beispielsweise einem möglichst geringen Kostenfaktor, entwickelt und praktische Umsetzungstipps nach den Optimix-Standards für Caterer in Schulen gegeben (CLAUSEN & KERSTING 2007). Eine Studie an 26 Grundschulen (13 Interventionsklassen und 13 Klassen ohne Intervention) prüft ab Mai 2011 die Umsetzbarkeit der Optimierten Mischkost und die Entwicklung unterrichtlicher Maßnahmen prüfen (PRESSEMITTEILUNG PREVIKIDS NRW 2011). An den 13

24 Stand der Forschung 14 Interventionsschulen werden Menüs mit dem optimix -Gütesiegel angeboten und die Kinder der teilnehmenden Schulen durch einen speziellen Unterricht über eine Optimierte Mischkost geschult. So soll eine Zustimmung der Optimierten Mischkost durch die Kinder erfolgen um letztlich, nach Evaluation der Daten, eine bundesweite Verbreitung und Anerkennung des optimix -Gütesiegels zu erreichen (ebd. 2011). Ein bis nach dem Projekt andauerndes Beobachtungsprogramm (Monitoring) soll herausfinden, inwiefern die neu eingeführten Lebensmittel und Rezepte von den Kindern anerkannt werden. Neben der Schule und den Schulkantinen ist die Familie ein wichtiger Bezugspunkt der Ernährungserziehung und soll somit in das Projekt integriert und dementsprechend über das Konzept der Optimierten Mischkost geschult werden (TU DORTMUND 2011). Auch im Einzelhandel sollen Rezepte umgesetzt und Nahrungsangebote der Marke optimix als Indiz für eine gesunde Ernährung eingeführt werden. In Zusammenarbeit mit bekannten Firmen sollen Lebensmittel optimiert werden, um den Kindern letztlich den Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu erleichtern Das Obeldicks-Konzept Obeldicks ist ein 1999 vom FKE und der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln entwickeltes Konzept für übergewichtige Kinder. Neben der Gewichtsreduzierung soll eine langfristige Gewichtsstabilisierung der Kinder erreicht werden (REICHHARDT 2011). Dies wird unter anderem durch gemeinsames Kochen mit Eltern und Kindern und die gezielte Schulung des Ernährungswissens erreicht. Neben dem praktischen Kochteil spielt auch das Wissen über die Nahrung eine Rolle - und das Wissen über das eigene Essverhalten (MEESTERS 2011). Die Grundlagen für Obeldicks stammen aus dem OptimiX- Konzept (REINEHR et al. 2007). Obeldicks-Schulungsprogramme werden mittlerweile in ganz Deutschland angeboten und weisen eine Erfolgsquote der Gewichtsstabilisierung von ca. 70 % auf (REICHHARDT 2011). 14

25 Stand der Forschung 15 Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten sind demnach (nach REICHHARDT 2011): Ernährungstherapie: Ein ausgewogenes Essen nach dem Konzept der Optimierten Mischkost kennenlernen. Verhaltenstraining: Die Teilnehmer erlernen ein richtiges Essverhalten kennen und versuchen ihr Essverhalten anzupassen. Bewegungstherapie: Spaß an Bewegung erfahren. Medizinische Untersuchungen: Vor, während und nach Beteiligung am Obeldicks-Konzept werden medizinische Untersuchungen durchgeführt, um bestehende Erkrankungen, wie Diabetes, festzustellen und das Gewicht der Kinder zu kontrollieren Die Trinkfit-Studie Für Kinder ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit besonders wichtig, da ihre Konzentrationsfähigkeit schon bei einem geringen Mangel an Flüssigkeit stark beeinflusst ist (DGE 2010). Insbesondere Wasser unterstützt eine Vielzahl von Hirnfunktionen und sorgt dafür dass diese für unsere Denkprozesse zur Verfügung stehen (IDM 2005). Dagegen sollten zuckerreiche Getränke, wie Limonade, nur in geringen Mengen getrunken werden, da sie zur Entstehung von Übergewicht beitragen können (DGE 2010). Des Weiteren haben Kinder einen noch höheren Wasseranteil im Körper als Erwachsene, welcher durch Sport und Spiel und das dadurch bedingte Schwitzen zusätzlich beeinträchtigt wird (ebd. 2010). Aus den Erhebungen der DONALD-Studie wird deutlich, dass Kinder häufig nicht genügend trinken und mit zunehmendem Alter der Verzehr süßer Getränke steigt (DGE 2008). Nach den Empfehlungen von OptimiX sollte von Kindern hauptsächlich Leitungs- und Mineralwasser getrunken werden. Bei der Trinkfit-Studie handelt es sich um eine vom FKE durchgeführte Interventionsstudie, welche im Jahr 2006 und 2007 mit 1500 Schulkindern der zweiten und dritten Schuljahre in Dortmund und einer Kontrollgruppe mit 1500 Schulkindern aus Essen durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es, verbesserte Trinkgewohnheiten bei Grundschulkindern zu erzielen und der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen (BDEW 2007). Durch die Bereitstellung von Wasserspendern in der Schule soll die Zunahme von energie- und kalorienfreiem Trinkwasser erfolgen und der Verzehr zuckerreicher Getränke eingeschränkt 15

26 Stand der Forschung 16 werden. Die Ergebnisse der Trinkfit-Studie zeigen, dass die teilnehmenden Kinder sowohl mehr Wasser in der Schule, als auch nach dem Unterricht zu sich nehmen. Der Verzehr süßer Getränke wird ebenfalls um 0,2 Liter pro Tag verringert (ebd. 2007). Das Risiko übergewichtig zu werden war bei der Interventionsgruppe um 31 % geringer als bei der Kontrollgruppe. Somit zeigte sich durch die Trinkfit-Studie, dass ein verbessertes Trinkverhalten als Präventionsmaßnahme für Übergewicht dienen kann Ausblick Im Sommer 2011 soll eine Studie des Blattwerk Media in Kooperation mit dem FKE mit den Thema: Analyse von Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren zur Verbesserung der Ernährungssituation von Grundschulkindern gestartet werden, die in Form einer schriftlichen Befragung an ca Grundschulen erfolgen soll (BLATTWERK MEDIA 2011). Ziel der Studie ist es, die Rahmenbedingungen hinsichtlich der Ernährungs- und Verpflegungssituation an Schulen zu erfassen, sowie Informationen über folgende Themen zu erfassen: Ernährungssituation der Kinder allgemein Aktuelle Verpflegungssituation an der Schule Erfassung der Rahmenbedingungen für die aktuelle Verpflegungs- / Ernährungssituation Erfassung von Initiativen/Projekten zur Verbesserung der Situation Erfassung von Erfolgs-/Misserfolgsfaktoren entsprechender Projekte Thema Ernährungsunterricht Thema Optimix Mahlzeitenpyramide FKE Bedarf an Aufklärungs- und Lernmaterial zum Thema (BLATTWERK MEDIA 2011) Letztlich sollen die Ergebnisse der Studie einem kostenlosen Schulratgeber mit dem Titel: Essen in der Schule Hilfe zur Selbsthilfe! dienen und Lernmaterialien zum Thema Essverhalten und Verpflegungsversorgung von Kindern in der Grundschule entwickelt werden. 16

27 Stand der Forschung Grundlegende Begriffe Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen Definitionen Ernährungswissen: Ernährungswissen umfasst Informationen, Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Bereich Ernährung bzw. der Lebensmittel. Erworben wird das Ernährungswissen bereits im Kindesalter (PHILIPPS 2004). Unter Ernährungswissen wird in dieser Arbeit die Kompetenz verstanden, Lebensmittel als gesund bzw. ungesund zu kategorisieren. Weiterhin kann Ernährungswissen darin bestehen, richtige Angaben über Inhaltstoffe von Lebensmitteln machen zu können. Demnach muss man vorhandenes Ernährungswissen einer Person konkreter unterscheiden. Anlehnend an KERSTING 2007 wird in dieser Arbeit das Ernährungswissen in partielles und differenziertes Ernährungswissen unterschieden (Abbildung 4). Bei partiellem Ernährungswissen handelt es sich um teilweise vorhandenes oder oberflächliches Ernährungswissen. Ein Beispiel hierfür zeigen Befragungen des FKE, aus Abbildung 4: Ernährungswissen (Eigene Darstellung) denen deutlich wird, dass über 90 % der Kinder Fett im Essen und die daraus resultierende Konsequenz Übergewicht kennen und beispielsweise wissen, dass Obst und Gemüse gesund sind (KERSTING 2007). Differenziertes Ernährungswissen hingegen setzt umfangreicheres Ernährungswissen voraus. In etwa die Hälfte der Kinder hat beispielsweise ein differenziertes Ernährungswissen in Bezug auf die Unterscheidung von fett- und kohlenhydratreichen Lebensmitteln (ebd. 2007). Ernährungsvorstellungen: Ernährungsvorstellungen werden für diese Arbeit folgendermaßen definiert: Ernährungsvorstellungen sind diejenigen subjektiven Betrachtungsweisen und Auffassungen, die eine Person über Ernährung inne hat. Eine Ernährungsvorstellung kann richtig oder falsch sein. Im Falle einer falschen Vorstellung über Ernährung handelt es sich um eine Fehlvorstellung. Eine Fehlvorstellung ist demnach nicht vorhandenes oder falsches Wissen. 17

28 Stand der Forschung 18 Handelt es sich bei einer Ernährungsvorstellung um eine richtige Kategorisierung eines bestimmten Lebensmittels (gesund/ungesund), liegt Ernährungswissen in Bezug auf diesen Aspekt vor. Es handelt sich zunächst um partielles Ernährungswissen. Ein Beispiel hierfür wäre: Eine Person weiß ein Lebensmittel richtig einzusortieren. Kann diese Person weiterhin Angaben über Inhaltstoffe dieses Lebensmittels machen, muss man wiederum unterscheiden: a. Ist diese Angabe richtig, liegt möglicherweise differenziertes Ernährungswissen vor. b. Ist diese Angabe falsch, handelt es sich um eine Fehlvorstellung hinsichtlich der Inhaltstoffe. Dies wird in der folgenden Grafik noch einmal visualisiert. Abbildung 5: Ernährungsvorstellungen (Eigene Darstellung) Zusammenhänge: Ernährungsvorstellungen tragen zum Ernährungswissen bei und beeinflussen das Ernährungswissen einer Person. So wird deutlich, dass Ernährungsvorstellungen eng mit dem Ernährungswissen verknüpft sind. Richtige Ernährungsvorstellungen werden somit im weiteren Verlauf dieser Arbeit sinngleich mit dem Ernährungswissen verwendet. Falsche Ernährungsvorstellungen werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit Fehlvorstellungen genannt. 18

29 Stand der Forschung Studien zu Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen Das vielfältige Lebensmittelangebot ist geprägt von vielen Informationen und leider auch vielen Desinformationen (MANZ 2000). So sind die vermittelten Informationen der Lebensmittelindustrie nicht zwingend richtig und prägen die Ernährungsvorstellungen in unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund besteht Aufklärungsbedarf. Die KiGGS-Studie bestätigt das partielle Ernährungswissen bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Obst und Gemüse. Jeder weiß, dass Obst und Gemüse wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung sind (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006, S. 56). Kinder im Grundschulalter sind sich teilweise über Folgen einer schlechten Ernährungsweise bewusst und können eine Gewichtszunahme oder Karies als Folgen benennen (MOLDERINGS 2007). Für den Ernährungsbericht der DGE 2000 wurden Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren gefragt, was sie essen und trinken müssen, um gesund zu bleiben. Auch hier konnten fast alle Kinder Obst und Gemüse als gesundes Lebensmittel benennen. Brot, Milch und Kartoffeln wurden auch von einem Großteil der Kinder für gesund erachtet. Weiterhin wurden jedoch auch von über 40 % der Kinder Milchschnitte als gesund angesehen und Pommes erachteten 37 % der Kinder als Lebensmittel, was man essen muss, um gesund zu bleiben. Rund ein Fünftel der Kinder gab Cola bzw. Limonade und Hamburger als gesund an. Einerseits wird hier deutlich, dass Kinder bereits grundlegendes Ernährungswissen über Obst und Gemüse aufweisen. Andererseits werden ungesunde Lebensmittel, wie Milchschnitte, Pommes, Cola/Limonade und Hamburger, von vielen Kindern noch falsch eingeschätzt. Aus dieser Befragung wird deutlich, dass auch grundlegendes Ernährungswissen nicht unbedingt ausreicht, um alle Lebensmittel richtig zu bestimmen. Gerade bei diesen Fehleinschätzungen von ungesunden Lebensmitteln handelt es sich um Fehlvorstellungen und Defizite hinsichtlich des Ernährungswissens. Dies könnte einen Beitrag zum heutigen Ernährungszustand in Deutschland geleistet haben. Der Ernährungsbericht der DGE 2000 sagt aus, dass ein Großteil der Kinder und Jugendlichen mehr über gesunde Ernährung erfahren möchte. Dieses Interesse könnte eine Grundlage für die Verbesserung des Ernährungswissens der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sein. Die bisherigen Ergebnisse der Evaluationsforschung im Bereich Ernährung von Kindern machen deutlich, dass Veränderungen im Ernährungswissen [ ] auch nachhaltige Wirkung zeigen können (PHILIPPS 2004, S. 67). 19

30 Stand der Forschung Ernährungsverhalten Definition Als Ernährungsverhalten bezeichnet man alle Aktivitäten, Vorgänge und Reaktionen, die mit der Ernährung in Beziehung stehen. Es ist zu einem bestimmten Zeitpunkt das Produkt der zentralen psychischen Informationsaufnahme, -verarbeitung und strukturierung von inneren und äußeren Bedingungen (DIEDRICHSEN 1990). Aus dieser Definition wird deutlich, dass das Ernährungsverhalten auf viele Faktoren zurückzuführen ist. Das Ernährungsverhalten bezüglich bestimmter Lebensmittel wird unter anderem durch umweltbedingte Faktoren beeinflusst, auf die in Punkt eingegangen wird (KERSTING 2000). Weiterhin spielen Aspekte wie Geschmackspräferenzen eine bedeutende Rolle als Einflussfaktor auf das Ernährungsverhalten (KERSTING 2007). Dabei ist die Vorliebe für süße Geschmäcker beispielsweise angeboren, während die Sympathie für fettreiche Nahrung durch die deutsche Wohlstandsgesellschaft erlernt wird (KERSTING 2000). Ernährungsvorlieben wirken demnach auf das Ernährungsverhalten ein und lassen sich schwer von dem Ernährungsverhalten abgrenzen, da sie größtenteils durch das Ernährungsverhalten zum Äußeren gebracht werden (PHILIPPS 2004). Eine Vorliebe muss sich jedoch nicht immer in einem Verhalten widerspiegeln, da beispielsweise vorhandenes Ernährungswissen dafür sorgen kann, dass man zwar eine Vorliebe für ein bestimmtes Lebensmittel hat, dieses aber aufgrund des vorhandenen Wissens ( dieses Lebensmittel ist ungesund ) nicht isst. Als wichtige Einflüsse auf das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendliche werden nach MANZ 2000 drei Gruppen genannt. Zur ersten Gruppe gehören Begriffe, die unter die soeben erläuterten Vorlieben zusammengefasst werden können, wie Ernährungsstil, Erfahrung und Abwechslung. In der zweiten Gruppe werden Aspekte genannt, die sich auf die Umstände beziehen, wie Appetit, Durst, Hunger und die akute Befindlichkeit einer Person. Die dritte Obergruppe bezieht sich auf die gesellschaftlichen Einflussfaktoren, wie die gesellschaftliche Verantwortung, Gesundheit und den Preis von Lebensmitteln. Folgende Grafik soll die Einflüsse auf das Ernährungsverhalten noch einmal verbildlichen: 20

31 Stand der Forschung 21 Abbildung 6: Ernährungsverhalten (Eigene Darstellung) Studien zum Ernährungsverhalten Zum Ernährungsverhalten von Kindern gibt es eine Vielzahl von Untersuchungen. Nachfolgend werden relevante Ergebnisse der DONALD-Studie, sowie der KiGGS-Studie und das dazugehörige Ernährungsmodul EsKiMo vorgestellt, da diese repräsentative Forschungsergebnisse zum Ernährungsverhalten von Kindern liefern. Die Untersuchung des Ernährungsverhaltens von Kindern und Jugendlichen ist ein Schwerpunkt des FKE in Dortmund. Basierend auf den Daten der in beschriebenen DONALD-Studie, wertet eine Arbeitsgruppe die Daten immer wieder zu neuen Forschungszwecken in Bezug auf das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen aus. Zu den Themen der Arbeitsgruppe gehören nach FKE 2011 folgende Schwerpunkte: Ernährungsgewohnheiten Lebensmittelverzehr und Nährstoffzufuhr längerfristige Trends im Kontext mit der Entwicklung von Ernährungskonzepten Präventionsmaßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation Der Vergleich der Ernährung von Kindern und Jugendlichen aus den Erhebungen der DO- NALD-Studie mit den Empfehlungen der Optimierten Mischkost zeigt, welche Verbesserungen hinsichtlich des Ernährungsverhaltens notwendig sind (FKE 2011): Mehr pflanzliche Lebensmittel, vor allem Gemüse, Brot, Kartoffeln Mehr Vollkornmehl, -brot, -nudeln oder -reis anstelle von hellen Produkten Mehr fettreduzierte Milchprodukte anstelle von Vollmilchprodukten Mehr fettarme Wurst- und Fleischsorten anstelle von fettreichen Varianten Mehr Rapsöl anstelle von anderen Ölen und Fetten 21

32 Stand der Forschung 22 Mädchen bevorzugen eher gesunde Lebensmittel, wie Obst oder Vollkornprodukte, und Jungen neigen eher zu stark machenden Lebensmitteln, wie Fleisch oder Wurst (KERS- TING 2007). Auch die KiGGS-Studie mit dem Ernährungsmodul EsKiMo hat das Ernährungsverhalten von Kindern untersucht. Die Studie zeigte nach MENSINK et al. 2007: Die Hälfte der Kinder trinkt zu wenig Wasser. Die Hälfte der Teilnehmer isst täglich Obst. Es wird dennoch zu wenig Obst und Gemüse gegessen. Der Verzehr von Süßigkeiten und süßen Getränken ist zu hoch. 16 % der Teilnehmer essen täglich Schokolade und ein Fünftel konsumiert andere Süßigkeiten. Die meisten Kinder essen zu viel Fleisch und Wurst. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel werden hingegen zu wenig verzehrt Aus den Ergebnissen der beiden Studien wird deutlich, dass das Ernährungsverhalten der Kinder und Jugendlichen nicht den Referenzwerten der Optimierten Mischkost (siehe Kapitel 2.2.2) entsprechen. Eine Verbesserung des Ernährungsverhaltens ist daher erforderlich, um die Ernährungssituation und den Gesundheitszustand der Kinder und Jugendliche in Deutschland zu verbessern Zusammenhang von Ernährungswissen und Ernährungsverhalten Die 2. Bayerische Verzehrstudie zeigt, dass zwischen dem Ernährungswissen und dem Ernährungsverhalten Beziehungen bestehen (DGE 2004). Insgesamt ist besseres Ernährungswissen mit einem physiologisch günstigeren Ernährungsverhalten verbunden (ebd. 2004). Umfangreiches Ernährungswissen bietet eine grundlegende Voraussetzung, sich kritisch mit dem eigenen Ernährungsverhalten auseinanderzusetzen (PHILIPPS 2004). Gutes Ernährungswissen kann somit gutes Ernährungsverhalten nach sich ziehen, da man über das nötige Wissen einer gesunden Ernährungsweise informiert ist. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass dies in der Umsetzung nicht zwingend erfolgen muss, da die in Punkt genannten Einflüsse wie Geschmack, Appetit, Befindlichkeit oder Preis zusätzlich eine Rolle bei der Auswahl der Lebensmittel spielen (PHILIPPS 2004; MANZ 2000). Da ein gewisses Basiswissen jedoch notwendig ist, um gutes Ernährungsverhalten überhaupt umsetzen zu können, wird ein grundlegendes Ernährungswissen dennoch als eine der wichtigsten Voraussetzungen angesehen, um ein gutes Ernährungsverhalten zu erreichen (PHILIPPS 2004). 22

33 Stand der Forschung 23 Die DGE 2004 konnte zudem einen Zusammenhang von Übergewicht und Sozialstatus feststellen. Je geringer der soziale Status von Kindern ist, desto geringer ist das Ernährungswissen und desto schneller neigen diese Kinder zu Übergewicht. Daraus lässt sich schließen, dass schlechtes Ernährungswissen auch schlechtes Ernährungsverhalten nach sich zieht, da die Person über das nötige Wissen für eine gesunde Ernährung nicht verfügt. Maßnahmen einer öffentlichen Ernährungsaufklärung zielen in aller Regel auf eine Verbesserung des Ernährungswissens der Bevölkerung ab, mit dem Ziel, dadurch das Ernährungsverhalten günstig zu beeinflussen (DGE 2004). So wird die Relevanz der Verbesserung des Ernährungswissens und der Ernährungsvorstellungen deutlich, um so einen Beitrag zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens von Kindern zu leisten Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen und das Ernährungsverhalten Welche Lebensmittel Kinder und Jugendliche bevorzugen und wie die Ernährungsvorstellungen und das Ernährungswissen geprägt werden, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Im Folgenden soll ein Überblick über die Einflussfaktoren auf den Ernährungszustand und das Ernährungswissen der Kinder geschaffen werden. Abbildung 7: Einflussfaktoren (Eigene Darstellung) Zentrale Einflussfaktoren sind das direkte Umfeld der Kinder, wie die Familie und Freunde als persönliches Umfeld, sowie Kindergarten und Schule als Bildungsinstitutionen. Das soziokulturelle Umfeld, zum Beispiel gesellschaftliche und öffentliche Einflussfaktoren, 23

34 Stand der Forschung 24 beeinflusst ebenfalls das Ernährungswissen und -verhalten der Kinder. Letztlich spielen Medien, wie das Fernsehen oder Internet, eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Ernährungsvorstellungen. Im Folgenden werden diese Punkte noch einmal erläutert. Einflussfaktor Familie : Die Familie gilt als wichtiger Einflussfaktor auf das Ernährungsverhalten und den Erwerb von Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen bei Kindern. Geschwister, Gleichaltrige und Eltern sind Vorbilder beim Essen und beim Ausprobieren neuer Lebensmittel (ALEXY et al. 2008). Nach REINEHR et al untersuchte eine Studie im Jahr 1999 und 2002 die Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen von normalgewichtigen und adipösen Kindern im Alter von 8 bis 15 Jahren und ihren Müttern. Zudem wurde das Ernährungswissen von adipösen Kindern nach dem Schulungskonzept Obeldicks mit in die Studie einbezogen (REINEHR et al. 2004). Es zeigte sich, dass das Ernährungswissen von adipösen und nichtadipösen Kindern keine signifikanten Unterschiede aufweist. Auch das Geschlecht war kein deutlicher Einflussfaktor auf das Ernährungswissen der Kinder und Jugendlichen. Wichtige Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen der Kinder waren hingegen ihr Alter, ihre Schulbildung sowie das Ernährungswissen der Mütter (ebd. 2004). Durch eine Vermittlung von Ernährungswissen an Mütter ist zu erwarten, dass auch das Ernährungswissen ihrer Kinder steigt (REINEHR et al. 2004, S. 19). Zudem fand die DGE 2004 heraus, dass Kinder mit übergewichtigen Eltern auch stärker zu Übergewicht neigen als Normalgewichtige. So sollen sich Eltern ihrer Rolle als Vorbilder bewusst sein und auf die Ernährungsgewohnheiten und das Ernährungswissen ihrer Kinder einen positiven Einfluss nehmen (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006, S. 30). Einflussfaktor soziokulturelles Umfeld Ernährung ist stark von gesellschaftlichen und kulturellen Einflüssen geprägt (DIEHL 2000). LEHRKE & LAESSLE 2009 beschreiben unsere heutige Gesellschaft als Überflussgesellschaft, da Nahrungsmittel mit hoher Energiedichte jederzeit und überall im Überfluss vorhanden sind (LEHRKE & LAESSLE 2009). Insbesondere für Kinder sind spezielle Kinderlebensmittel in Deutschland weit verbreitet. Durch eine kindgerechte Aufmachung fallen diese Produkte auf und durch Hinzugabe eines Spielzeugs entsteht ein besonderer Reiz für Kinder (ALEXY et al. 2008). Im Jahr 2001 stellte das FKE durch eine Markterhebung fest, dass fast die Hälfte dieser Kinderlebensmittel Süßwaren oder Gebäck sind und ein Groß- 24

35 Stand der Forschung 25 teil zugesetzten Zucker, sowie Aroma- und Zusatzstoffe erhalten, wohingegen frische Lebensmittel nicht als Kinderlebensmittel beworben werden (ALEXY et al. 2008; KERSTING 2007). Derartige Kinderprodukte sieht das FKE als überflüssig an, da sie für die Kinderernährung weder einen Vorteil bringen, noch nötig sind (ALEXY et al. 2008). Auch Fast Food wie Pizza, Döner oder Hamburger sind in unserer Gesellschaft eine verbreitete Mahlzeit, die zwischendurch auf die Schnelle verzehrt wird (KERSTING 2007, S. 29). Vom Vorschulalter bis zum Jugendlichenalter steigt die Verzehrhäufigkeit von Fast Food um das Zweieinhalbfache an. Die hohe Energiezufuhr wird als Zwischendurchverzehr angesehen, obwohl diese Menüs mehr Energie liefern als eine Hauptmahlzeit der Optimierten Mischkost (ebd. 2007, S. 32). Zum Beispiel decken spezielle Fast Food Menüs 77 % des Energiebedarfs von Kindern im Alter von sieben bis neun Jahren (ebd. 2007). Angeblich,gesunde Nahrungsmittel, die diese Bezeichnung gar nicht verdienen, machen es Eltern und Kindern nicht leicht, einen Weg zu gesunder Ernährung zu finden (ROBERT KOCH-INSTITUT 2006, S. 30). Auch KERSTING (2007) bezweifelt, dass allen Eltern das Vorhandensein von Zusatzstoffen in Kinderlebensmitteln bekannt ist. Durch diese gesellschaftlichen und kulturellen Trends in Deutschland wird bewusst, dass eine dringende Aufklärung, sowohl der Kinder als auch der Eltern, hinsichtlich dieser angeblich gesunden Produkte von Nöten ist. Zudem wird deutlich, dass die in der Gesellschaft vermittelten und verbreiteten Vorstellungen über Ernährung nicht zwingend richtig sind und dringend Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlvorstellungen getroffen werden sollten. Einflussfaktor Bildungsinstitutionen : Kinder halten sich häufig in Bildungsinstitutionen, wie Kindergarten oder Schule auf. Die Tendenz ist durch die Einrichtung von Kindertagesstätten und Ganztagsschulen zunehmend. Diese Institutionen sind Orte, an denen nahezu alle Kinder erreicht werden können, um Informationen über eine gesunde Ernährung zu vermitteln. Dort kann das erforderliche Ernährungswissen vermittelt werden, das die Kinder und Jugendlichen dazu befähigt, [ ] gesunde, wohlschmeckende und genussvolle Lebensmittel zu wählen (KERSTING 2000, S. 39). Kinder mit geringem Bildungsgrad verfügen über schlechteres Ernährungswissen als Kinder mit einem höheren Bildungsgrad und neigen demnach auch stärker zu Übergewicht (DGE 2004). So wird deutlich, dass eine Verbesserung des Ernährungswissens, insbesondere in Hauptschulen oder bei Kindern mit einem geringen Bildungsgrad, erfolgen muss. 25

36 Stand der Forschung 26 KERSTING 200) spricht an, dass das Thema Ernährung in den Lehrplänen kaum mehr vertreten ist. Ernährung ist Bestandteil des Lehrplans Sachunterricht für NRW und ist in dem Bereich Natur und Leben mit dem Schwerpunkt Körper, Sinne, Ernährung und Gesundheit verankert (MSW NRW 2008). Das Erkunden und Beschreiben verschiedener Ernährungsgewohnheiten wird als Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase vorausgesetzt. Am Ende der vierten Klasse sollen die Kinder Regeln und Tipps für eine gesunde Lebensführung kennen (ebd. 2008). Es wird deutlich, dass das Thema Ernährung zwar im Lehrplan für die Grundschule vertreten ist, jedoch keinen hohen Stellenwert einnimmt. Wie genau das Thema Ernährung thematisiert wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Klassenlehrers. Um nachhaltiges Ernährungswissen zu erlangen, sollten sich die Kinder zusätzlich aktiv mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen (PHILIPPS 2004). Im Unterricht wird hingegen in erster Linie theoretisches Wissen vermittelt und Wissen über die Zubereitung von Mahlzeiten sowie praxisbezogenes Kochen häufig außer Acht gelassen (ebd. 2004). In der Praxis sei eine Frühstücksituation in der Schule zwar gegeben, habe aber laut KERSTING (2007) keine nachhaltige Wirkung, da auch das Thema Gesundes Frühstück nicht im Lehrplan verankert ist und somit nicht zwingend thematisiert werden muss. Dabei bietet gerade die gemeinsame Frühstückssituation eine Chance, gezielt auf die Ernährung der Kinder einzuwirken (PHILIPPS 2004). Durch die Tatsache, dass einige Kinder eine Ganztagsschule besuchen, ist die Einflussmöglichkeit auf eine gesunde Ernährung größer, erreicht aber noch zu wenige Kinder (KERSTING 2007). Nach FRÖLEKE & GÜNSTER 1995 müssen drei Dimensionen angesprochen werden, um eine effektive Ernährungserziehung in der Schule zu erreichen: Kognitive Dimension, das heißt Aktualisierung bzw. Korrektur und Erweiterung bereits vorhandener Kenntnisse. Affektive Dimension, das heißt die Bildung und Verstärkung neuer gesundheitsadäquater Einstellungen. Handlungsdimension bzw. pragmatischer Aspekt, das heißt Anbahnung gesundheitsfördernden Ernährungsverhaltens. (ebd. 1995, S. 283) 26

37 Stand der Forschung 27 Einflussfaktor Medien : Die Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen sind heutzutage durch körperliche Inaktivität gekennzeichnet, wie zum Beispiel beim Computerspielen und Fernsehen (LEHRKE & LAESSLE 2009). Das Fernsehen wird von DIEHL (2000) als direkter Einflussfaktor auf die Ernährung und das Ernährungswissen von Kindern und Jugendlichen angesehen, da direkte Konsumaufforderungen geäußert werden. Gut die Hälfte der Kinder glaubt, dass Kinderschokolade gesünder ist, als andere Schokolade. (KERSTING 2007). So werden im Fernsehen häufig beworbene Produkte von Kindern eher als gesund angesehen als andere Produkte (DGE 2000). Das Ernährungswissen von Kindern wird demnach durch Werbung beeinflusst. Aus diesem Grund sollten die im Fernsehen vermittelten oder suggerierten Ernährungsvorstellungen deckungsgleich mit einer gesunden Ernährung sein. Die Realität sieht jedoch anders aus. Eine mehrtägige Untersuchung von Food- Werbespots auf einem Privatsender belegt, dass ein Großteil der Werbespots an den Vormittagen der Wochenenden für ungesunde Lebensmittel wirbt (DIEHL 2000). Betrachtet man demnach das in der Werbung vermittelte Ernährungswissen bestünde eine gute Ernährung [ ] zu 60 Prozent aus Süßigkeiten, Süßspeisen und fetten Knabberartikeln, ergänzt durch reichlich Fast Food und stark gezuckerte Frühstücksprodukte, wobei die Flüssigkeitszufuhr möglichst in Form von gezuckerten Limonaden und Säften erfolgen sollte (ebd. 2000, S. 31). Die überschüssige Energie, die den Kindern und Jugendlichen durch Knabberartikel und Süßwaren zugefügt wird, hat eine dickmachende Wirkung und ist demnach für eine gesunde Ernährung absolut nicht förderlich (ebd. 2000, S. 31). So ist ein Großteil der Werbung irreführend, da sie die Kinder glauben lässt, der Konsum von süßen und fettreichen Lebensmitteln sei nicht schädlich (DIEHL 2000). Maßnahmen zum besseren Schutz von Kindern vor übertriebener Lebensmittelwerbung werden zurzeit in Deutschland und in der EU diskutiert (KERSTING 2007). Positivbeispiele, wie der Kinderjoghurt Fruchtzwerge, versuchen gegen diese Irreführung anzugehen, und sowohl für Kinder als auch für Eltern, ein umfangreiches Basiswissen über Ernährung zu liefern (FRUCHTZWERGE 2011). In vielen Werbespots für Fruchtzwerge wird das gute aus Milch mit Vitaminen und viel Calcium beworben und so wichtige Schlagworte einer gesunden Ernährung mit eingebracht. Zunehmend informieren sich Kinder und Eltern auch über die Internetseiten der Hersteller (KERSTING 2007). Auf der Internetseite von Fruchtzwerge werden beispielsweise hilfreiche Informationen über die In- 27

38 Stand der Forschung 28 haltstoffe mit ausführlichen und einfachen Erklärungen, welche auch für Kinder verständlich sind, geliefert. Durch eine Verbesserung der Nährwerte und Reduzierung des Zuckerund Fettgehaltes von Fruchtzwergen wurden diese letztlich vom FKE mit dem optimix -Gütesiegel versehen und sind nun Indiz für eine optimierte Zwischenmahlzeit (FRUCHTZWERGE 2011). 28

39 Methodische Vorüberlegungen 29 3 Methodische Vorüberlegungen Ziel dieser Masterarbeit ist es, einen Überblick der Ernährungsvorstellungen und des Ernährungswissens von Grundschulkindern darzulegen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in der vorliegenden Masterarbeit verschiedene Studien aus wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Ernährung dargestellt und auf das Thema bezogen ausgewertet. In diesem Kapitel soll zunächst auf die Kriterien der zu untersuchenden Studien eingegangen werden. Im Anschluss werden methodische Aspekte betrachtet. 3.1 Kriterienanalyse Zu Beginn dieser Arbeit wurden gemeinsam mit der Betreuerin die methodischen Kriterien besprochen. Der Fokus der Literaturrecherche wurde auf Studien und wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Ernährung festgelegt. Es war zu beachten, dass diese Studien Verknüpfungen zum Thema Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung beinhalten, welche im Vorhinein festgelegt werden mussten. Die relevanten Verknüpfungspunkte zum vorliegenden Thema wurden bereits in Abbildung 1 verdeutlicht, sodass sich folgende Themenaspekte für die zu verwendenden Studien ergaben: Ernährungsvorstellungen Ernährungswissen Ernährungsverhalten Einflussfaktoren auf Ernährungswissen und vorstellungen Die Darstellung des Gewichtszustandes der Kinder wird einen weiteren Abschnitt darstellen, um einen möglichen Zusammenhang von Übergewicht und mangelndem Ernährungswissen zu untersuchen. Auf die Zusammenhänge dieser Themen wurden bereits in Kapitel 2 eingegangen, sodass auf eine nähere Darstellung an dieser Stelle verzichtet werden kann. Die vorgenommenen Definitionen der Begrifflichkeiten (Ernährungsvorstellungen, Fehlvorstellungen, Ernährungswissen und -verhalten) dienen der Vergleichbarkeit der Aussagen der verschiedenen Studien. Um vergleichbare Aussagen aus den unterschiedlichen Studien erhalten zu können, werden alle Ergebnisse mit den Kriterien der Optimierten Mischkost in Bezug gesetzt, sofern dies nicht bereits in der betrachteten Studie geschehen ist. Weitere Definitionen über Inhaltstoffe und Begrifflichkeiten werden an geeigneter Stelle angegeben. 29

40 Methodische Vorüberlegungen Methodische Vorgehensweise Die Recherche nach Literatur und wissenschaftlichen Arbeiten zur Thematik erwies sich als schwierig. Beispielsweise musste bei der Auswahl der Studien darauf geachtet werden, dass sich diese auf die für diese Arbeit gewählte Zielgruppe der Grundschulkinder beziehen lassen. Einige Studien konnten aufgrund von Untersuchungen zu anderen Zielgruppen (Sekundarstufe 1 oder 2) in der Auswahl nicht berücksichtigt werden. Eine weitere Studie zum Thema Ernährungsverhalten von SCHALIN 2010 lag vor. Diese wurde aber nicht berücksichtigt, da weder die Ernährungsvorstellungen, noch das Ernährungswissen der Kinder Bestandteil der Studie waren. Letztlich wurden schwerpunktmäßig Studien berücksichtigt, die im Rahmen des Projektes Previkids NRW oder der TU Dortmund als Vorläufer des Projektes durchgeführt wurden. Der Schwerpunkt wird auf der Auswertung der Ergebnisse in Bezug auf Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung liegen. Folgende Untersuchungen wurden als Grundlage ausgewählt: EICHENAUER 2006 MIROSCHNIK 2009 STAHL 2010 SCHWERIN 2010 Zum Themengebiet des Ernährungsverhaltens wird der Fokus auf die Untersuchungen MI- ROSCHNIK 2009 und STAHL 2010 festgelegt, da diese Untersuchungen zudem Ergebnisse zum Ernährungswissen aufweisen. So kann in einem weiteren Schritt das Ernährungsverhalten mit dem Ernährungswissen der Kinder verglichen werden. Die Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen der Kinder, sowie der Gewichtszustand im Vergleich zum Ernährungswissen werden exemplarisch aus den Rohdaten der Fragebögen STAHL 2010 herausgearbeitet, da hierzu keine weitere Studien vorliegen, bei denen zudem Ergebnisse zum Ernährungswissen der Kinder berücksichtigt werden können. Darüber hinaus lagen Arbeiten vor, die Unterrichtskonzepte zum Thema Ernährung thematisieren. Unterrichtskonzepte stellen Präventionsmaßnahmen zur Verbesserung des Ernährungswissens von Kindern dar. Diese Studien werden nach der Darstellung der Ergebnisse in Bezug auf die Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen ausblickend mit einbezogen. 30

41 Methodische Vorüberlegungen 31 In den vorliegenden Studien wurden verschiedene Methoden zur Erfassung der Daten verwendet. Die wichtigsten Aspekte der vorliegenden Methoden werden nachfolgend dargestellt. Auf Inhalte und Einzelheiten der jeweiligen Befragungen wird in diesem Kapitel bewusst verzichtet, da im weiteren Verlauf dieser Arbeit nur relevanten Teilaspekte der vorliegenden Studien vorgestellt werden. Diese werden an den geeigneten Stellen des vierten Kapitels vorgestellt. Es gibt zwei verschiedene Unterscheidungskriterien von Befragungen, die schriftliche und die mündliche Befragung. Die schriftliche Befragung wird häufig mit quantitativen Methoden bestimmt und die mündliche Befragung mit qualitativen Methoden (HUSSY et al. 2009). Weiterhin wird zwischen standardisierten und nichtstandardisierten Befragungen unterschieden. Bei standardisierten Fragen werden Antwortmöglichkeiten vorgegeben, während diese bei einer nichtstandardisierten Befragung offen gelassen werden (ebd. 2009). In den vorliegenden Studien wurden sowohl schriftliche als auch mündliche Befragungsmethoden angewendet. In MIROSCHNIK 2009 und STAHL 2010 wurden die Daten jeweils mit der schriftlichen Methode von quantitativen Fragebögen erhoben. Diese waren teilstandardisiert, da jeweils bei beiden Fragebögen Platz für offene Antwortmöglichkeiten gegeben waren. Die Methode der Fragebögen hat den Vorteil, dass möglichst viele Kinder in einer relativ kurzen Zeit befragt werden können. Im Hinblick auf die Zielgruppe muss darauf geachtet werden, dass die Fragen kurz und für die Kinder unmissverständlich formuliert werden (HUSSY et al. 2009). Im Rahmen der Bachelorarbeit STAHL 2010 wurde eine Befragung zum Thema Eine quantitative Untersuchung über Vorstellungen von Kindern im Alter zwischen 8-10 Jahren zu gesunder und ungesunder Ernährung vorgenommen. Die in der Fakultät verbliebenen Fragebögen zum Thema gesunde und ungesunde Ernährung werden in dieser Arbeit erneut berücksichtigt. Für diese Arbeit wurden die Rohdaten der Befragung unter anderen Gesichtspunkten ausgewertet und werden in Form einer eigenen Auswertung mit in die Ergebnisse einfließen 7. In EICHENAUER 2006, sowie SCHWERIN 2010 wurde zur Erfassung der Daten die Methode der qualitativen Interviews verwendet. Beiden Studien liegt eine teilstandardisierte Befragung zugrunde. Ein themenbezogener Leitfaden bietet sich an um während der Befragung alle wesentlichen Aspekte zu berücksichtigen und Interviews verschiedener Probanden 7 Im Folgenden bezieht sich die Quellenangabe STAHL 2010 auf die eigens ausgewerteten Ergebnisse der Fragebögen, sofern nicht explizit der Verweis auf die Bachelorarbeit STAHL 2010 vorgenommen wird. 31

42 Methodische Vorüberlegungen 32 miteinander vergleichen zu können (MAYER 2008). Ein Vorteil von mündlichen Interviews im Gegensatz zu einer schriftlichen Befragung ist es, dass Zwischenfragen der Kinder unmittelbar beantwortet werden können. Ein Nachteil kann es sein, dass die Befragten durch den Interviewer und mögliche Gestik oder Äußerungen in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden (HUSSY et al. 2009). Bei der Auswertung von Interviews ist es das Ziel, Gemeinsamkeiten der Schüleraussagen herauszuarbeiten. Die Ergebnisse der Interviews der Studien EICHENAUER und SCHWERIN werden für diese Arbeit auf Grundlage der Daten in den vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten ausgewertet. Aus EICHENAUER 2006 werden für diese Arbeit einige Abbildungen auf Grundlage der Abbildungen in EICHENAUER 2006 neu erstellt. Aus SCHWERIN 2010 werden einige Ergebnisse unter anderen Gesichtspunkten dargestellt, um sie besser mit den anderen Untersuchungen vergleichen zu können. 32

43 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 33 4 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung In diesem Kapitel werden die vorliegenden Studien zum Thema Ernährung hinsichtlich des Ernährungswissens und der Ernährungsvorstellungen ausgewertet und miteinander verglichen. Es soll die Frage beantwortet werden, wie gut das Ernährungswissen der Kinder, gemessen an den Empfehlungen der Optimierten Mischkost ist. Dafür wird zunächst auf die Kategorisierungen der Lebensmittel in Bezug auf gesund, mittelmäßig und ungesund eingegangen. Darüber hinaus wird der Fokus auf Aussagen und Begrifflichkeiten der Kinder in Bezug auf Ernährung gelegt, um diese letztlich miteinander zu vergleichen und im nächsten Kapitel Schlussfolgerungen zum Ernährungswissen von Grundschulkindern ziehen zu können. In einigen Fällen werden zur Veranschaulichung exemplarische Antworten von Kindern genauer vorgestellt 8. Die Beschreibung der Ergebnisse bezieht sich in der Regel auf die jeweilige Arbeit. Abweichungen wurden im vorherigen Kapitel erläutert. 4.1 Kategorisierung von Lebensmitteln Im Folgenden werden die vorliegenden Ergebnisse der Studien hinsichtlich der Frage untersucht, wie Grundschulkinder gesunde, mittelmäßige und gesunde Lebensmittel einschätzen. Berücksichtigt werden folgende Studien: MIROSCHNIK 2009 STAHL 2010 SCHWERIN 2010 Zunächst wird jeweils auf die Befragungsparameter und für die Kategorisierung der Lebensmittel relevanten Fragestellungen der Studien eingegangen. Anschließend werden die Ergebnisse dargestellt und im Vergleich zu den Kategorisierungen nach OptimiX erläutert. Nach Darstellung relevanter Ergebnisse werden diese in Abschnitt 4.3 miteinander in Bezug gesetzt. 8 Zitate von Kindern werden mit der Nummerierung aus der jeweiligen zitierten Arbeit übernommen. 33

44 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Studie MIROSCHNIK 2009 MIROSCHNIK untersuchte das Frühstücksverhalten von Grundschulkindern im Alter von acht bis zwölf Jahren in Form eines Fragebogens mit geschlossenen und offenen Fragen. Ein Teil des Fragebogens beinhaltet Fragen zum Ernährungswissen der Kinder. Im Folgenden werden die Ergebnisse der 127 auswertbaren Fragebögen hinsichtlich des Ernährungswissens der Grundschüler vorgestellt. Die Frage an die Kinder lautete: Was solltest du essen/trinken um gesund zu bleiben? Neben vorgegebenen Antwortmöglichkeiten war Platz für eine offene Antwort. Abgefragt wurden 12 Lebensmittel, welche in MIROSCHNIK 2009 ebenfalls im Vergleich zur Optimierten Mischkost ausgewertet wurden. Betrachtet man die abgefragten Lebensmittel im Vergleich zur Optimierten Mischkost fällt auf, dass diese fast eindeutig der gesunden, bzw. ungesunden Kategorie zugeordnet werden können. Die einzige Ausnahme stellt Milch dar, welche nach OptimiX der mittelmäßigen Kategorie angehört. Ergebnisse Abbildung 8 verdeutlicht die Ansichten der Kinder in Bezug auf die vorgegebenen Lebensmittel 9. Abbildung 8: Einordnung von Lebensmitteln in die Kategorien gesund / nicht gesund (MIROSCHNIK 2009, S. 26) 9 Die im Folgenden dargestellten Daten und Ergebnisse beziehen sich auf die Bachelorarbeit MIROSCHNIK 2009 und auf die nachfolgende Abbildung. Die nicht konkret angegebenen Daten werden daher der vorliegenden Abbildung entnommen und abgeschätzt. 34

45 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 35 In der Befragung MIROSCHNIK 2009 wurde Obst von fast 100 % der Kinder als gesund angesehen. Gemüse kategorisierten 90 % der Befragten als gesund ein. Etwa 90 % der Kinder sahen Wasser als Getränk an, das sie trinken müssen, um gesund zu bleiben. Vollkornprodukte und Milch wurden zwar von ca. 70 % der Kinder als gesund angesehen, jedoch auch von mehr als einem Fünftel der Kinder als ungesund eingestuft. 60 % der befragten Kinder erachteten Tee als gesundes Getränk. Fast ein Fünftel der Kinder waren der Ansicht, Milchschnitte sei gesund. Ein Großteil der Kinder erachtete Hamburger und Pommes als ungesund. Jedoch waren 5,5 % der Kinder der Ansicht, diese seien gesund. 93,7 % der Kinder schätzten Süßigkeiten und Nuss-Nougat-Creme als ungesund ein. Nach MIROSCHNIK 2009 werden geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Fast Food Produkte ersichtlich. 8 % der Jungen hielten Hamburger für gesund. Lediglich 3 % der Mädchen teilten diese Ansicht. Ähnlich ist die Tendenz bei Pommes. Im Gegensatz dazu wurden Wasser und Vollkornprodukte von Mädchen eher als gesund eingestuft. Zwischenfazit Die Ergebnisse nach MIROSCHNIK 2009 zeigen, dass die Mehrheit der Kinder die Lebensmittel, die nach der Optimierten Mischkost als gesund eingestuft werden, auch als gesund bewerteten. Fast alle Kinder konnten Obst und Gemüse richtig als gesund einschätzten. Viele Kinder sahen Vollkornprodukte als Lebensmittel an, die man essen sollte, um gesund zu bleiben. Etwa ein Fünftel der Kinder schätzten diese jedoch als ungesund ein, was zeigt, dass die Bedeutung von Vollkornprodukten noch nicht bei allen SchülerInnen existiert (MIROSCHNIK 2009, S. 37). Auch Tee wurde von fast 40 % der Kinder als ungesund angesehen. Milch, welche nach OptimiX der mittelmäßigen Kategorie angehört, wurde von 70 % der Kinder als gesund angesehen. Mehr als ein Fünftel der Befragten schätzte diese als ungesund ein. Hier ist anzumerken, dass es keine Antwortmöglichkeit zur mittleren Kategorie gab, sodass sich die Kinder für die gesunde oder ungesunde Möglichkeit entscheiden mussten. Ungesunde Lebensmittel wurden von vielen Kindern auch als solche angesehen. Die einzige Ausnahme stellte hier die Milchschnitte dar, welche von fast einem Fünftel der Kinder als gesund eingeschätzt wurde Studie STAHL 2010 Im Folgenden wird die im Rahmen der Bachelorarbeit STAHL 2010 durchgeführte quantitative Befragung hinsichtlich der Vorstellungen von Kindern über Ernährung vorgestellt. An der Befragung nahmen 102 Grundschulkinder im Alter von acht bis zehn Jahren teil. In 35

46 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 36 den Fragebögen gab es 31 vorgegebene Lebensmittel, welche die Kinder bewerten sollten, sowie Platz für offene Antwortmöglichkeiten. Die Fragestellung an die Kinder lautete: Welche Lebensmittel sind gesund? Welche Lebensmittel sind ungesund? Die Möglichkeit der Zuordnung in eine mittlere Kategorie wurde nicht explizit gegeben. In STAHL 2010 wurden die Lebensmittel, die nach OptimiX mäßig verzehrt werden sollen, zu den gesunden Lebensmitteln dazugezählt, mit dem Vorbehalt, dass Kinder diese in einem bestimmten Maß zu sich nehmen sollten (STAHL 2010, S.41). Dieser Vorbehalt ist jedoch aufgrund der fehlenden Berücksichtigung der Menge in den Fragebögen nicht angebracht, sodass die Antworten der Kinder nach STAHL 2010 nachfolgend mit den drei Kategorien der Optimierten Mischkost in Bezug gesetzt werden. In den Deutungen der Ergebnisse wird die Tatsache, dass die mittlere Kategorie nicht zur Verfügung stand, berücksichtigt 10. Ergebnisse Die nachfolgende Grafik stellt die Antworten der Kinder in Bezug auf die nach OptimiX als gesund einzustufenden Lebensmittel dar. Abbildung 9: Gesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) In der der Grafik wird deutlich, dass ein Großteil der Lebensmittel, die nach OptimiX der gesunden Kategorie angehören, auch von den Kindern als gesund angesehen wurden. Am 10 Die Rohdaten der oben genannten Bachelorarbeit wurden für diese Masterarbeit erneut ausgewertet. Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse und Abbildungen beziehen sich demnach auf die Rohdaten der Fragebögen. 36

47 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 37 häufigsten wurden Obst, Gemüse und Wasser ohne Kohlensäure von fast 90 % der Kinder in die Kategorie gesund eingeordnet. Eine größere Abweichung zu OptimiX stellte das Wasser mit Kohlensäure dar, welches 18,6 % der Kinder als ungesund einstuften. Brot wurde mit fast 80 % von der Mehrzahl der Kinder als gesund eingeschätzt. Auch Kartoffeln wurden von einem Großteil der Kinder mit 80 % den gesunden Lebensmitteln zugeordnet. Nudeln wurden von einem Fünftel der Kinder als ungesund bewertet. 5 % der Kinder nannten einzelne Gemüse- oder Obstsorten im offenen Antwortteil als gesunde Lebensmittel. An dieser Stelle ist unklar, ob den Kindern der Zusammenhang von Gemüse bzw. Obst und den von den Kindern einzeln aufgezählten Sorten nicht bewusst war, oder ob sie diese einfach noch einmal hervorheben wollten. Abbildung 10: Mittelmäßige Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) In Abbildung 10 sind die Vorstellungen der Kinder in Bezug auf die Lebensmittel, die nach OptimiX der gelben bzw. mittleren Kategorie angehören, dargestellt. Hier wird deutlich, dass Milch mit 82 % am häufigsten als gesund erachtet wurde. Es folgen Käse und Fisch, welche von über 70 % der Kinder als gesund eingeschätzt wurden. Rund 68 % der Kinder beurteilten Eier als gesund. Wurst wurde von 53 % der Kinder als gesundes Lebensmittel angegeben. Fast die Hälfte der Kinder schätzte Fleisch als gesund ein, ein Viertel der Kinder sah dieses als ungesundes Lebensmittel an. Knapp 45 % der Kinder waren der Ansicht, Toastbrot und Fruchtsäfte seien gesund, etwa ein Drittel schätzte diese als ungesund ein. Für fast ein Fünftel der Kinder stellten die Eier und das Fleisch die Lebensmittel dar, zu denen die wenigsten Kinder eine Angabe machen konnten. 37

48 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 38 Die Lebensmittel der ungesunden Kategorie werden aufgrund der Übersichtlichkeit in zwei Abbildungen, Essen und Trinken, dargestellt. Abbildung 11: Ungesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) Abbildung 11 verdeutlicht, dass viele ungesunde Lebensmittel von den Kindern auch als ungesund bewertet wurden. Auffällig ist, dass fast 10 % der Kinder Pizza und Eis als gesund ansahen. Je 12,7 % schätzen die Pommes als gesund ein bzw. machten keine Angabe. Im offenen Frageteil gaben fast 10 % der Kinder Nutella als ungesund an. Abbildung 12: Ungesunde Getränke im Vergleich zu OptimiX (Eigene Darstellung) Abbildung 12 zeigt die Vorstellungen der Kinder hinsichtlich der ungesunden Getränke. Limonade (Cola, Fanta, Sprite) war mit 81,3 % das von den Kindern am häufigsten als 38

49 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 39 ungesund erachtete Getränk. Tee mit Zucker schätzten 67,6 % der Kinder als ungesundes Getränk ein und Eistee wurde von 63,7 % für ungesund befunden. Iso-Getränke und Kakao bzw. Vanillemilch wurden von 62,7 % der Befragten für ungesund gehalten. Kakao und Vanillemilch wurde von fast 20 % der Kinder als gesundes Getränk kategorisiert. Mit einem Fünftel machten die meisten Kinder keine Angabe zum Iso- Getränk. 26,4 % der Kinder schätzten das Trinkpäckchen als gesund ein. Zwischenfazit Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass ein großer Anteil der befragten Grundschulkinder viele Lebensmittel, die nach OptimiX der gesunden Kategorie angehören, sicher als gesund einstuften. Dennoch zeigt die Auswertung, dass bei einigen Lebensmitteln dieser Kategorie noch Unsicherheiten vorliegen. Das Wasser mit Kohlensäure wurde von einem relativ hohen Anteil der Kinder als ungesund bewertet, obwohl das Wasser ohne Kohlensäure als gesund bezeichnet wurde. Auffällig ist außerdem, dass über ein Fünftel der Kinder die Nudeln nicht als gesundes Lebensmittel erkannte. Hier wird deutlich, dass bei einem wichtigen Grundnahrungsmittel Unsicherheit bei den Kindern besteht. Die nach OptimiX der mittleren Kategorie angehörigen Lebensmittel Käse, Fisch, Eier und Milch wurden von einem Großteil der Kinder als gesund einstuft. Die Auswertungsergebnisse bei Fruchtsäften, Toastbrot, Fleisch und Wurst zeigen dagegen, dass sich die Kinder in der Beurteilung dieser Lebensmittel nicht einig waren. Hier beurteilte jeweils ein hoher Prozentsatz der Kinder diese Lebensmittel als gesund, während andere Kinder diese mit einem relativ hohen Prozentsatz als ungesund bewerteten. Bei der Auswertung der Befragung zu den ungesunden Lebensmitteln kann man erkennen, dass diese Lebensmittel vom größten Teil der Kinder sicher als ungesund kategorisiert werden konnten. Deutliche Differenzen in Bezug auf die ungesunden Lebensmittel sind bei der Einsortierung der Pommes zu erkennen. Etwa ein Viertel der Kinder sortierte die Pommes als gesund ein, oder zeigten Unsicherheiten bei der Kategorisierung, da sie entweder gesund und ungesund ankreuzten oder keine Angaben machten. Auffällig ist, dass bei allen Lebensmittelkategorien mindestens 10 % der Kinder keine Angaben machten. Die Eier und das Fleisch konnten sogar von fast 20 % der Kinder nicht eingeschätzt werden. Diese Zahl deutet auf eine größere Unsicherheit bei der Einsortierung der mittelmäßigen Lebensmittel hin, als bei den Lebensmitteln der anderen Kategorien. 39

50 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Studie SCHWERIN 2010 In der Arbeit SCHWERIN 2010 wurden qualitative Interviews mit Grundschulkindern der dritten Klasse zu gesunder und ungesunder Ernährung geführt. Ziel der Interviews war es, die Vorstellungen und Fehlvorstellungen von Kindern zu gesunder und ungesunder Ernährung herauszuarbeiten, welche nun dargestellt werden. Den Kindern wurden Lebensmittel in Form von Abbildungen auf laminierten Karten gereicht und die Fragestellung an die Kinder lautete: Ist dieses Lebensmittel gesund, mittelmäßig oder ungesund? Angelehnt an die Kategorisierung und Mengenempfehlungen der Optimierten Mischkost ( reichlich, mäßig und sparsam ), wurden in SCHWERIN 2010 folgende Einteilungen vorgenommen: Gesunde Lebensmittel Mittelmäßige Lebensmittel Ungesunde Lebensmittel Nicht kategorisierbare Lebensmittel Weiterhin sollten die Grundschulkinder ihre Entscheidung begründen Die folgenden Ergebnisse schließen sich an die in SCHWERIN 2010 vorgestellten Ergebnisse an. 40

51 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 41 Ergebnisse Die Ergebnisse aus SCHWERIN 2010 werden nun im Vergleich zur Kategorisierung der Lebensmittel nach der Optimierten Mischkost betrachtet 12. Wasser Apfelschorle Kartoffeln Haferflocken Nudeln Vollkornbrot Möhren OptimiX Kinder Bananen Paprika Äpfel Abbildung 13: Gesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 38) Betrachtet man die Ergebnisse aus SCHWERIN 2010 im Vergleich zur Optimierten Mischkost, wird ersichtlich, dass die meisten befragten Kinder die Obst und Gemüse richtig einsortiert haben. Etwas über ein Fünftel der Kinder haben jedoch die Bananen nicht als gesund bewertet. Von ebenfalls fast allen Kindern (92 %) wurden das Vollkornbrot und das Wasser richtig einsortiert, wobei in dieser Befragung nicht zwischen Wasser mit und ohne Kohlensäure unterschieden wurde. Haferflocken stellten für ca. ein Viertel der Kinder ein Lebensmittel dar, was sie nicht kategorisieren konnten. Die Kartoffeln sahen 67 % der Kinder in der gesunden Kategorie und Nudeln beurteilten 60 % der Kinder als gesund. Ein Viertel der Kinder sah Nudeln jedoch auch als mittelmäßiges Lebensmittel an. Auffällig ist, dass lediglich ein Drittel der Kinder die Apfelschorle als gesundes Getränk einsortierte. Alles in allem gibt es in Bezug auf die gesunden Lebensmittel jedoch eine große Übereinstimmung bei der Einschätzung der Kinder mit der Kategorisierung der Optimierten Mischkost. 12 Nach SCHWERIN 2010 erfolgte zunächst eine weitere Darstellung der Ergebnisse ohne Berücksichtigung von OptimiX. Diese Abbildungen sind dem Anhang zu entnehmen. 41

52 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 42 Weißbrot Gemüsepizza Fruchtsaft Käse Fisch OptimiX Kinder Kochschinken Milch Abbildung 14: Mittelmäßige Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 39) Bei der Einsortierung der Lebensmittel der mittleren Kategorie gibt es weniger Übereinstimmungen zwischen den Kindereinschätzungen und den OptimiX-Kategorisierungen. 42 % der Kinder kategorisierten den Fisch in die mittelmäßige Kategorie ein. Dies stellt die größte Übereinstimmung mit OptimiX dar, obwohl ein Großteil der Kinder den Fisch nicht richtig beurteilte. Die Gemüsepizza wurde von 40 % der Kinder der mittelmäßigen Kategorie richtig zugeordnet. Der Fruchtsaft wurde von der Hälfte der Kinder als gesund angesehen. Käse und Milch sortierten 25 % bzw. 33 % der Kinder richtig in diese Kategorie ein. 67 % der Kinder sortierten die Milch in die Kategorie gesund ein und etwas über 40 % der Befragten beurteilten den Käse als gesund. Die größte Abweichung zur Optimierten Mischkost stellten Weißbrot und Kochschinken dar, welche lediglich von je 17 % der Kinder richtig einsortiert wurden. Die Hälfte der Kinder sah Weißbrot als gesundes Lebensmittel an und auch Kochschinken wurde von über 30 % der Kinder als gesund eingestuft. Abbildung 14 zeigt, dass ein Großteil der Kinder die Lebensmittel dieser Kategorie nicht richtig einschätzte. 42

53 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 43 Abbildung 15: Ungesunde Lebensmittel im Vergleich zu OptimiX (SCHWERIN 2010, S. 40) In Abbildung 15 ist zu erkennen, dass bei keinem der ungesunden Lebensmittel eine Übereinstimmung von 100 % vorhanden ist. Über 90 % der Kinder sortierten Schokolade und Pommes richtig als ungesundes Lebensmittel ein. Chips wurde von 83 % der Kinder richtig als ungesund angesehen und Schokopops von 75 %. Limonade wurde von einem Viertel der Kinder in die mittelmäßige Kategorie einsortiert. Die Hälfte der Kinder stufte Pizza mit Fleisch richtig als ungesundes Lebensmittel ein. Lediglich ein Viertel der Kinder konnte das Croissant richtig den ungesunden Lebensmitteln zuordnen, während etwa ein Fünftel der Kinder der Ansicht waren, das Croissant sei gesund. Auch die Bratwurst konnte nur von einem Drittel der Kinder als ungesund eingestuft werden, wo sie wegen ihres hohen Fettgehaltes nach OptimiX einzustufen ist. Die Salami stuften mit lediglich 17 % Übereinstimmung die wenigsten Kinder als ungesundes Lebensmittel ein. 42 % der Kinder wussten diese gar nicht einzusortieren. So wird deutlich, dass insbesondere die Bratwurst, die Salami und das Croissant nur von einem geringen Teil der Kinder als ungesunde Lebensmittel identifiziert werden konnten. Insgesamt wurden nach SCHWERIN 2010 Kinder drei verschiedener Schulen befragt, welche in unterschiedlichen Einzugsgebieten liegen. Unterschiede in Bezug auf das Ernährungswissen der Kinder aus unterschiedlichen Einzugsgebieten konnten nicht festgestellt werden. Dies kann jedoch darauf zurückzuführen sein, dass die Schulen im Vorfeld an unterschiedlichen Ernährungsprojekten teilgenommen haben. So liegt beispielsweise die Schule mit den meisten Ernährungsprojekten in einem sozial schwachen Einzugsgebiet. 43

54 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 44 Zwischenfazit In der Befragung SCHWERIN 2010 konnten die abgefragten gesunden Lebensmittel und Getränke von einem Großteil der Kinder richtig eingestuft werden. Insbesondere die Gemüse- und Obstsorten wurden von fast allen Kindern richtig als gesund eingestuft. Das richtige Einsortieren von Vollkornbrot, Wasser, Bananen und Haferflocken in die gesunde Kategorie stellte ebenfalls für viele Kinder keine Schwierigkeit dar. Jedoch konnten nicht bei allen Lebensmitteln der gesunden Kategorie so große Übereinstimmungen festgestellt werden. So wurden die Nudeln zwar von 60 % der Kinder richtig als gesund beurteilt, jedoch sortierte ein relativ hoher Prozentsatz der Kinder (25 %) diese in die mittlere Kategorie ein. Auch die Kartoffeln konnten lediglich von 67 % der Kinder richtig als gesund eingestuft werden. Die Einschätzungen der Kinder hinsichtlich der Apfelschorle stellt besonders große Abweichungen im Vergleich zur Optimierten Mischkost dar. In SCHWERIN 2010 wurde als einzige der hier vorliegenden Studien die mittlere Kategorie explizit abgefragt. In der Gesamtübersicht wird deutlich, dass die Einschätzungen der Kinder in dieser Kategorie wenig mit der optimalen Lösung nach OptimiX übereinstimmen. Die Milch wurde von einem Großteil der Kinder als gesund eingeschätzt. Eine weitere Diskrepanz weist das Weißbrot auf, das von der Hälfte der Kinder als gesund angesehen wurde. Auch Kochschinken sahen etwa ein Drittel der Kinder als gesundes Lebensmittel an. Weiterhin ist auffällig, dass die Salami von 42 % der Kinder gar nicht eingestuft werden konnte, was zeigt, dass diese für die Kinder schwer einzuschätzen war. Betrachtet man die ungesunde Kategorie, ist ersichtlich, dass die meisten Kinder Süßigkeiten und Fast Food richtig als ungesund einstufen. Unterschiede bei der Bewertung wurden jedoch bei dem Croissant ersichtlich, welches von zusammen fast 60 % der Kinder falsch als gesund bzw. mittelmäßig angesehen wurde. Die tierischen Lebensmittel Bratwurst und Salami wurden von den wenigsten Kindern richtig einsortiert. Nach SCHWERIN 2010 konnte im Durchschnitt von jedem der Kinder die Hälfte der Lebensmittel richtig einsortiert werden. So zeigt sich, dass das Ernährungswissen der meisten Kinder nach SCHWERIN 2010 noch lückenhaft ist. 44

55 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung Nachfolgend werden die vorliegenden Ergebnisse der Studien hinsichtlich der Frage untersucht, was Kinder über Ernährung und Begrifflichkeiten zu Ernährung wissen. Die Befragungsparameter werden an den jeweiligen Stellen erläutert. Nach Darstellung der relevanten Ergebnisse werden diese im nächsten Abschnitt miteinander verglichen. Berücksichtigt werden folgende Studien: EICHENAUER 2006 STAHL 2010 SCHWERIN Studie EICHENAUER 2006 In Form von Leitfadeninterviews erfolgte im Rahmen der Dissertation EICHENAUER 2006 auch ein Frageteil zum Ernährungswissen der Kinder. Der Schwerpunkt dieses Frageteils bezog sich auf Begrifflichkeiten zum Thema Ernährung. In Eichenauer wurden insgesamt 113 Kinder befragt. Bei der Befragung wurde auf das freie Antworten der Kinder geachtet. Im Folgenden wird auf relevante Ergebnisse hinsichtlich Begrifflichkeiten zu gesunder Ernährung eingegangen 13. Ergebnisse Der Frageteil zum Ernährungswissen zielte darauf ab, folgende Fragen zu beantworten: Welche Vorstellungen verbinden die Lernenden mit den gefragten Begriffen? In welchem Bereich liegen die Vorstellungen der Lernenden deutlich nicht im Bereich der Fachlichen? (EICHENAUER 2006, S. 104). Die folgende Darstellung der Ergebnisse aus EICHENAUER 2006 wird jeweils durch die Fragestellungen an die Kinder bzw. durch die von den Kindern zu definierenden Begriffe eingeleitet. 13 In EICHENAUER 2006 wurden häufig die Nennungen der Kinder angegeben und verbildlicht, welche für diese Arbeit in Prozentangaben umgerechnet wurden. Somit werden einige Abbildungen in anderer Darstellungsform als in EICHENAUER 2006 dargestellt. Die weiteren Erläuterungen schließen sich an die in EICHE- NAUER 2006 vorgestellten Ergebnisse an. 45

56 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 46 Stell dir vor, deine Freundin kennt den Begriff Ernährung nicht. Kannst du ihr er- klären was Ernährung bedeutet? (EICHENAUER 2006, S. 104) Folgende Definition von Ernährung diente als Bewertungsgrundlage: Ernährung ist die Aufnahme von lebenswichtigen festen und flüssigen Stoffen in den Körper Körper (EICHENAUER 2006, S. 129). Die Antworten der Kinder konnten acht verschiedenen Antwortkategorien 14 zugeordnet werden, sodass sich die Kategorien aus Abbildung 16 ergeben. Die 109 auswertbaren Antworten setzen sich somit folgendermaßen zusammen: Abbildung 16: Was bedeutet Ernährung? (Eigene Darstellung in Anlehnung an E EICHENAUER 2006) Aus Abbildung 16 geht hervor, dass 62,4 % der Kinder keine richtige Antwort auf die Fra- ge nach einer Ernährungsdefinition gaben, indem sie keine Antwort gaben, den Begriff lediglich gehört haben oder keine der Definition entsprechende Antwort gaben (EICHE- erklärung, wie Kind 110: NAUER 2006, S. 129). 5,5 % der Befragten gaben eine Zirkelerklärung Der Ernährungsbegriff f ist, z. B. gesund ernähren und so (EICHENAUER 2006, S. 129). Ein Viertel der Kinder assoziierte Ernährung mit Essen, 6,4 % der Kinder bezogen auch das Trinken mit in ihre Antwort ein. Die Lebensnotwendigkeit von Ernährung betonten 5,5 % der Kinder in ihrer Antwort. 14 Bei EICHENAUER 2006 werden neun Antwortmöglichkeiten erwähnt, jedoch fehlt in den vorgestellten Antwortkategorien die Zahl 8, sodass sich lediglich acht Kategorien ergeben, auf welche auch im weiteren Verlauf eingegangen wird. 46

57 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 47 Was stellst du dir unter gesunder Ernährung vor. Was findest du wichtig? (EI- das folgende Zitat von Kind 510 hervor: Sehr viel Obst und Gemüse essen. Wenig Fleisch von meiner Oma, die kocht nämlich immer sehr fettig. Nicht so oft nach McDonalds oder in die Pizzeria gehen. Und sehr viele CHENAUER 2006, S. 104) Als besondere Kinderantwort hebt EICHENAUER Vitamine (ebd. 2006, S. 131). In der Aussage von Kind 510 wird deutlich, dass es Obst und Gemüse für gesund erachtet. Des Weiteren hält es Fleisch von seiner Oma für fettig und weiß, dass man nicht so oft Fast Food essen sollte. Letztlich kennt Kind 510 den Begriff Vitamine, welchen es als gesunden Bestandteil nennt und die Wertung sehr viele hinzufügt. Folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Antworten der Kinder hinsichtlich einer gesunden Ernährung: NAUER 2006) Abbildung 17: : Antworten der Kinder zu "gesunder Ernährung"(Eigene Darstellung in Anlehnung an EICHE- Rund 68 % der Kinder nannten Beispiele, wie Obst oder Gemüse, für eine gesunde Ernähder Kinder differenzierten eine gesunde Ernährung näher. Acht Kinder wiesen auf den gesundheitlichen Aspekt einer gesunden Ernährung hin und etwas weniger als rung. 18,6 % 10 % der Kinder nannten den Begriff Vitamine. Drei Kinder stellten eine Verbindung von gesunder Ernährung mit Bio her, ohne dies näher zu erläutern. 47

58 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 48 Ich sage dir einen Begriff, und du versuchst, ihn mir zu erklären. Wenn du den Begriff nicht kennst, oder nur gehört hast, dann sag es einfach. (EICHENAUER 2006, S. 104) Nährstoff Nährstoffe sind die Bestandteile der Nahrung, die den Lebewesen als Baustoff und Betriebsstoff dienen. 15 Insgesamt kannten 41,3 % der Kinder den Begriff Nährstoffe nicht. Etwa 23 % der Kinder hatten den Begriff Nährstoffe schon einmal gehört. Fast ein Fünftel der Kinder gaben eine falsche oder ungenaue Antwort. Insgesamt konnten somit 83,5 % (91 Lernende) den Begriff nicht erklären (EICHENAUER 2006, S. 134). Energie Energie wird benötigt, um Arbeit leisten zu können. Arbeit wird bei Körpervorgängen geleistet, z.b. bei Körperbewegungen, Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und Wachstum. 16 Etwa 31 % der Kinder assoziierten Energie mit Essen oder Trinken, wie beispielsweise Kind 418: Energie ist Kraft durch essen und durch trinken. 27 % der Kinder kannten eine Funktion von Energie im Körper. Fast ein Fünftel der Kinder nannte Beispiele, die man mit Energie in Verbindung bringen kann. Beispiele aus anderen Bereichen, wie Energie zum Aufladen einer Batterie, nannten 12,8 % der Kinder. Auffällig ist, dass die Kinder über den Begriff Energie keine einheitliche Vorstellung hatten. Vitamin Vitamine sind Wirkstoffe. Sie steuern Körpervorgänge. Manche Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, weil sie nicht selber vom Körper gebildet werden können. 17 Kind 510 erläuterte den Begriff Vitamine besonders ausführlich: Vitamine, das sind die Sachen, die der Körper braucht. Vitamin C ist zum Wachsen, ich weiß aber nicht mehr so ganz genau, dann gibt es noch Vitamin B, A, K, und solche Sachen. Die Vitamine braucht der Körper, um zu leben, zu wachsen und so was (EICHENAUER 2006, S. 139). 15 Definition des Begriffes Nährstoffe, die als Bewertungsgrundlage in EICHENAUER 2006 diente. 16 Definition des Begriffes Energie, die als Bewertungsgrundlage in EICHENAUER 2006 diente. 17 Definition des Begriffes Vitamin, die als Bewertungsgrundlage in EICHENAUER 2006 diente. 48

59 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 49 Hier ist ersichtlich, dass Kind 510 bereits eine genaue Vorstellung darüber hat, was Vitamine sind. Es werden zum einen Beispiele genannt, zum anderen wird betont, dass der Körper Vitamine zum Leben benötigt. Auch Kind 404 nennt Beispiele für Vitamine: Das ist in Obst und Gemüse drin. Es gibt ganz viele Vitaminsorten, Vitamin E, D, B. Und das sind besonders gesunde Stoffe (EICHENAUER 2006, S. 139). Weiterhin wird hier der Zusammenhang von Vitaminen zu Obst und Gemüse hergestellt. Insgesamt nannten 52,9 % der Kinder Beispiele von Lebensmitteln, die Vitamine enthalten. Die Gesundheit von Vitaminen wird von 26,6 % der Kinder hervorgehoben. Das ist so was gesundes betonte Kind 209 (EICHENAUER 2006, S. 140). Zwischenfazit Nach EICHENAUER 2006 wird deutlich, dass viele Kinder keine Vorstellung davon haben, was Ernährung ist. Eine gesunde Ernährung wurde von fast 70 % der Kinder mit bestimmten Lebensmitteln assoziiert und von lediglich 18,6 % der Kinder näher definiert. Es zeigt sich, dass nur ein geringer Prozentsatz an Kindern diese Begriffe definieren konnte. Der Begriff Nährstoffe konnte von kaum einem Kind erläutert werden und auch der Begriff Energie wurde von den Kindern sehr vage oder gar nicht erläutert. Vitamine wurden wie gesunde Ernährung von vielen Kindern mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung gebracht. Etwa ein Viertel der Kinder konnte jedoch auch den Gesundheitsaspekt von Vitaminen nennen Studie STAHL 2010 Die Befragung von STAHL 2010 wies wenige Aussagen über Begrifflichkeiten zu Ernährung auf, da nur vereinzelt Kinder den offenen Antwortteil in Bezug auf das abgefragte Ernährungswissen genutzt haben. Dennoch sollen diese nicht außer Acht gelassen werden. Ergebnisse Drei Kinder stellten in Bezug auf ungesunde Lebensmittel den Zusammenhang mit Fett her. Kind 75 gab als offene Antwort in Bezug auf ungesunde Lebensmittel: Sachen mit Tierfett und Öl an. Kind 77 erklärte: Zu viel Fett ist ungesund und Kind 74 zählte ebenfalls Fette als ungesund auf. Kind 70 nannte Öl als ungesundes Lebensmittel. Kind 69 und Kind 58 gaben Vitamin C als gesund an. Vereinzelt wurden bestimmte Marken von Süßigkeiten (Duplo, Hanuta oder Haribo) als ungesunde Lebensmittel aufgezählt, wie bei Kind 22. Kind 37 nannte speziell Vollkornbrot als gesundes Lebensmittel. 49

60 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 50 Zwischenfazit Aus den wenigen offenen Antworten der Kinder wird ersichtlich, dass es einigen Kindern wichtig war, Fett als ungesunden Bestandteil von Lebensmitteln zu nennen. Auch der Begriff Vitamine und Vitamin C wurde von zwei Kindern aufgeführt. Auffällig ist, dass von einigen Kindern bestimmte Lebensmittelmarken aufgezählt wurden Studie SCHWERIN 2010 Ein Schwerpunkt der Bachelorarbeit SCHWERIN 2010 stellte die Auswertung der Begründungen der Kinder in Bezug auf ihre Einsortierungen dar. Schwerpunktmäßig wurde dabei auf folgende Punkte geachtet (nach SCHWERIN 2010, S. 29): 1. Wie begründen Kinder ihre Kategorisierung der Lebensmittel? 2. Welche (Fach-) Begriffe sind den Kindern bekannt? 3. Welche positiven bzw. negativen Folgen von Lebensmittelverzehr sind Kindern bekannt? (z. B. Bezug zu Krankheiten) 4. Inwiefern sind Kinder auf Mengenempfehlungen bei bestimmten Lebensmitteln eingegangen? 5. Welche Korrelationen bezüglich der Begründungen und Begriffe lassen sich bei den Aussagen der Kinder finden? Die Ergebnisse der Aussagen der Kinder in den Interviews SCHWERIN 2010 wurden für diese Arbeit erneut nach Begrifflichkeiten und Schlagworten, welche die Kinder zum Thema Ernährung verwendeten, durchgesehen, um diese im weiteren Verlauf dieser Arbeit besser mit den Ergebnissen der anderen Studien vergleichen zu können. Die häufigsten und wichtigsten genannten Begriffe und Aussagen der Kinder werden nachfolgend zusammengefasst. Anschließend wird auf weitere Besonderheiten der Aussagen über Inhaltstoffe eingegangen. Ergebnisse Vitamine: In Bezug auf Äpfel verwendeten 60 % der Kinder den Begriff Vitamine als Begründungskriterium, warum diese gesund seien. Auch bei den Begründungen zur Paprika konnte die Hälfte der Kinder Vitamine aufzählen. Bei den Möhren und Bananen führten ein Viertel der Kinder den Bestandteil Vitamine auf. Kind B1 begründete seine Einsortierung beispielsweise dahingehend, dass man Vitamine zum Leben brauche und zählte in 50

61 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 51 diesem Zusammenhang einige Vitamine auf: A, B, C und D (SCHWERIN 2010, S. 36). Zwei Kinder führten den Begriff Vitamin C auf. Kalorien: Kalorien war ein Begriff, den zwei Kinder als Begründungskriterium hinsichtlich des Apfels verwendeten. Kind B2 nutzte diesen Begriff als Argument für die gesunde Kategorie, indem es betonte, dass keine Kalorien enthalten seien (SCHWERIN 2010, S. 29). Auch bei der Einsortierung der Milch und der Bratwurst fiel der Begriff Kalorien vereinzelt. Zucker: Ein Drittel der Kinder nannte Zucker als Inhaltstoff von Milch und nutzte dies als Begründung für unterschiedliche Kategorien. Auch bei der Kategorisierung der Apfelschorle wies die Hälfte der Kinder auf Zucker als Bestandteil des Apfelsaftes hin. Mehr als 40 % der Kinder gaben Zucker als Bestandteil von Fruchtsäften an. Zwei der Kinder nannten als Folge von hohem Zuckerverzehr, dass man davon dick werde (SCHWERIN 2010, S. 33). Auch in Bezug auf Limonade merkten diese Folge zwei weitere Kinder an. Insgesamt 75 % der Kinder gaben Zucker als Inhaltstoff von Limonade an. Folgen von zu viel Zucker wurden dort ebenfalls von einigen Kindern aufgezählt. Kind A3 merkte beispielsweise an, dass Zucker an den Zähnen hängen bleibt und man davon Karies bekäme (SCHWE- RIN 2010, S. 34). 66 % der Kinder zählten Zucker oder Schokolade und Zucker als Beweggrund auf, die Schokopops als ungesund einzusortieren und für fast alle Kinder stellte Zucker ein Bestandteil von Schokolade dar. Fett: Fett ist ein Begriff, der in Bezug auf viele Lebensmittel genannt wurde. 40 % der Befragten nannten diesen beispielsweise als Begründung, die Bratwurst negativ zu bewerten. Mehr als die Hälfte der Kinder wies bei der Einstufung der Pommes auf Fett hin. Zudem gab ein Drittel der Kinder Fett als Bestandteil von Schokolade an. Bei der Einsortierung von Fisch erwähnte die Hälfte der Kinder Fett bzw. Öl als Bestandteil von Fisch und ebenfalls die Hälfte der Kinder zählte Fett in Bezug auf Chips als Bestandteil auf. Kind A2 nannte eine Konsequenz von zu viel Fettverzehr: Eigentlich auch ungesund, weil wenn man so viele isst, wird man auch dick, weil da sind vielleicht auch Fettstoffe drin. Ein weiteres Kind war der Ansicht, dass man von zu vielen Chips sterben könnte, da sie zu viel Fett und Curry enthielten. 51

62 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 52 Salz: Für die Hälfte der Kinder stellte Salz einen ungesunden Faktor der Pommes dar (SCHWERIN 2010, S. 32). Kind A3 nannte das Argument Salz als negativen Bestandteil von Bratwurst. Für Kind C1 stellte Salz ein Kriterium dar, die Salami als ungesund einzustufen. Kind C4 war der Ansicht, dass man von zu viel Salz erblinden könne. Obst und Gemüse: Obst und Gemüse wurden häufig in Bezug auf einzelne Obst- oder Gemüsesorten als Beweggrund genannt, etwas als gesund einzustufen. Auffällig ist an diesen Stellen, dass Obst und Gemüse häufig zusammen als Begründungskriterium verwendet und nicht als solches unterschieden wurden. Weiterhin nannten 33 % der Kinder Obst als Bestandteil von Fruchtsaft und nutzten dies als Argumentationsgrundlage. Korn und Vollkorn: Drei Viertel der Kinder konnte das Vollkornbrot als gesund einsortieren, da es Körner enthalte. Warum Körner gesund sind, konnte jedoch keines der Kinder erläutern. Für die Hälfte der Kinder stellte Korn oder Vollkorn ein Bestandteil von Nudeln dar. Auch dies konnte keines der Kinder näher begründen. Ein Drittel der Kinder konnte das Weißbrot von Vollkornbrot abgrenzen. 60 % der Kinder argumentierten in Bezug auf Haferflocken mit Korn oder Hafer und Kind C4 zählte Vitamine als Bestandteil von Korn auf. Zwei weitere Kinder merkten an, dass Korn gut fürs Leben sei (SCHWERIN 2010, S. 34). Herkunft des Ernährungswissens: An einigen Stellen der Interviews aus SCHWERIN 2010 beriefen sich Kinder auf Aussagen ihrer Mütter als Argument für die Einsortierung eines Lebensmittels in eine der drei Kategorien. Kind C3 gab in Bezug auf die Einsortierung der Croissants an, dass seine Mutter immer sage, diese seien gesund. Dass seine Mutter sage, es sei gesund, merkte Kind A1 hinsichtlich der Einsortierung des Weißbrotes in die gesunde Kategorie an. Weitere Besonderheiten: In Bezug auf die Kategorisierung der Milch konnten 40 % der Kinder keinen konkreten Beweggrund für die Einsortierung nennen, auch wenn sie diese eindeutig einer Kategorie zuordneten. Dies wurde auch bei der Einsortierung anderer Lebensmittel deutlich. Es zeigt sich, dass viele Kinder etwas sicher einsortierten, diese Entscheidung aber nicht begründen 52

63 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 53 konnten. Weil die Paprika und die Kartoffeln aus der Erde kämen war ein Argument von Kind A1, diese als gesund einzustufen. Ein weiteres Kind kategorisierte aus diesem Grund die Möhren als gesundes Lebensmittel ein. Insbesondere bei den Begründungen der Kinder hinsichtlich der Pommes und der Chips fällt auf, dass einige Kinder Zucker und Salz nicht auseinander halten konnten. Ein Viertel dieser Grundschüler erachtete die Schale der Äpfel als gesund, wobei keines der Kinder eine Begründung für diese Aussage nennen konnte. Ein weiteres Kind argumentierte in Bezug auf die Paprika mit Nährstoffen. Auch bei der Kategorisierung der Schokopops führte ein weiteres Kind Nährstoffe als Begriff auf. Weiterhin begründeten einige Kinder die Einsortierung in die gesunde Kategorie mit dem Nichtenthalten von etwas Ungesundem. Beispielsweise sortierte ein Kind die Äpfel in die gesunde Kategorie ein, da diese keine Kalorien enthielten. Zwischenfazit Pflanzliche Lebensmittel konnten von vielen Kindern richtig einsortiert werden. Viele Begründungen der Kinder lassen sich auf das Enthalten von Vitaminen oder der Zugehörigkeit zu Obst und Gemüse zurückführen. Auch Zucker stellte einen von vielen Kindern genannten negativen Aspekt von Lebensmitteln dar. In Bezug auf die Lebensmittel, die eine geringe Übereinstimmung mit der Einstufung nach OptimiX hatten, gingen die Begründungen der Kinder häufig in verschiedene Denkrichtungen. Dies wird beispielsweise bei der Kategorisierung des Weißbrotes, der Salami und des Kochschinkens deutlich. Weiterhin war auffällig, dass die Lebensmittel, die mit den Einsortierungen der Optimierten Mischkost übereinstimmten auch größtenteils einheitliche Begründungen der Kinder aufwiesen. 4.3 Vergleich der Studien zu Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung In den vorherigen Abschnitten wurden die Ergebnisse der Studien hinsichtlich der Kategorisierung der Lebensmittel sowie der Aussagen und Begrifflichkeiten der Kinder zu Ernährung dargestellt. In diesem Kapitel werden nun die Ergebnisse der vorliegenden Studien miteinander verglichen, um daraus neue Erkenntnisse zum Thema Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen von Grundschulkindern zu gewinnen. 53

64 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Zur Kategorisierung von Lebensmitteln Im Vergleich der Auswertungsergebnisse zur Kategorisierung der Lebensmittel von MIRO- SCHNIK, STAHL und SCHWERIN kann man einheitliche Tendenzen feststellen. Im Vergleich zur Einteilung der Lebensmittel bei der Optimierten Mischkost sollen nun die Ergebnisse der Studien in Bezug auf Abweichungen und Übereinstimmungen zu OptimiX dargestellt werden. Gesunde Lebensmittel: Bei den Lebensmitteln der gesunden Kategorie liegen bei MIROSCHNIK, STAHL und SCHWERIN viele Übereinstimmungen der gesunden Einsortierungen mit den Kategorisierungen der Optimierten Mischkost vor. Bei einer differenzierteren Betrachtung wird deutlich, dass insbesondere die Lebensmittel Obst, Gemüse und Wasser eine hohe Übereinstimmung bei den Interviewergebnissen aufweisen. Aus den in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnissen der Fragebögen von STAHL wurde ersichtlich, dass fast 90 % der befragten Kinder Obst, Gemüse und Wasser ohne Kohlensäure als gesund ansahen. Die Befragungsergebnisse bei SCHWERIN 2010 zeigen, dass sogar über 90 % der Kinder diese Lebensmittel als gesund einstuften und in MIRO- SCHNIK 2009 kategorisierten fast 100 % der Kinder Obst und etwa 90 % Gemüse und Wasser als gesund ein. Demnach wird deutlich, dass die meisten Kinder Obst, Gemüse und Wasser als gesund erachten. In der Befragung SCHWERIN 2010 wurden nicht die Obergruppen Obst und Gemüse abgefragt, sondern exemplarisch einige Obst- und Gemüsesorten. Diese Ergebnisse lassen differenziertere Aussagen über die einzelnen Lebensmittel zu. So ist auffällig, dass beispielsweise die Bananen von ca. 18 % der Kinder falsch in die mittlere bzw. ungesunde Kategorie einsortiert wurden. Auch bei den Äpfeln waren 10 % der Kinder, die dieses Lebensmittel nicht richtig in die gesunde Kategorie einsortierten, sondern der mittleren Kategorie zuordneten. In STAHL 2010 wurde zwischen Wasser mit und Wasser ohne Kohlensäure unterschieden. Ein Großteil der Kinder erachtete das Wasser ohne Kohlensäure als gesund. Das Wasser mit Kohlensäure wurde zwar auch von fast 65 % der Kinder für gesund befunden, jedoch erachteten 35 % der Kinder dieses für ungesund oder machten keine Angabe. Dieses Ergebnis lässt die Annahme zu, dass einige Kinder der Ansicht sind, Wasser mit Kohlensäure sei ungesünder als Wasser ohne Kohlensäure. 54

65 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 55 In den Befragungen SCHWERIN 2010 und STAHL 2010 wurden weiterhin die gesunden Lebensmittel Nudeln und Kartoffeln abgefragt. Die Nudeln stellten nach STAHL 2010 das Lebensmittel der gesunden Kategorie mit der geringsten Übereinstimmung zu OptimiX dar. Etwa die Hälfte der Kinder bestimmte Nudeln als gesundes Lebensmittel. In SCHWE- RIN 2010 waren es 60 % der Kinder, die Nudeln als gesund einstuften. Anhand dieser Ergebnisse wird die Neigung zur Einsortierung der Nudeln in die mittlere bzw. ungesunde Kategorie deutlich. Die Kartoffeln wurden in STAHL 2010 von einem Fünftel der Kinder nicht richtig eingeschätzt oder gar nicht beurteilt und nach SCHWERIN 2010 beurteilte etwa ein Drittel der Kinder die Kartoffeln als mittelmäßiges Lebensmittel oder gar nicht. Es wird deutlich, dass zwar etwas mehr als die Hälfte der Kinder sowohl die Nudeln als auch die Kartoffeln richtig als gesund einschätzten, dennoch darf der Anteil derer, die diese Lebensmittel fehleinschätzten, nicht außer Acht gelassen werden. Vollkornprodukte waren unter unterschiedlichen Gesichtspunkten Gegenstand aller drei Befragungen, und können daher hier nur bedingt verglichen werden. In SCHWERIN 2010 wurden Vollkornbrot und Haferflocken von einem Großteil der Kinder richtig als gesunde Lebensmittel bewertet. Bei MIROSCHNIK 2009 erachteten etwas über 70 % der Kinder Vollkornprodukte (allgemein) als gesund und nach STAHL 2010 wurde Brot von fast 80 % der Kinder als gesund eingestuft. So kann zusammengefasst werden, dass viele Kinder Vollkornprodukte richtig beurteilten. Einige Kinder erachteten diese jedoch als ungesund. Die Auswertungsergebnisse der drei Befragungen im Vergleich zeigen, dass viele Kinder diese Lebensmittel zu einem hohen Prozentsatz richtig zu beurteilen wissen. Dennoch zeigen die Ergebnisse auch, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kinder gesunde Lebensmittel falsch kategorisiert. Mittelmäßige Lebensmittel: In der mittleren Kategorie ist ebenfalls eine einheitliche Tendenz zu erkennen, denn hier wird in den Befragungsergebnissen von STAHL und SCHWERIN deutlich, dass die Kinder keine einheitlichen Bewertungen abgeben. Im Vergleich zur Beurteilung der Lebensmittel nach OptimiX waren bei SCHWERIN deutliche Abweichungen zur Optimierten Mischkost zu erkennen. Bei STAHL 2010 wurde den Kindern nicht explizit die Möglichkeit gegeben, Lebensmittel als mittelmäßig einzustufen. Dennoch spiegeln die gegebenen Antworten die gleiche Tendenz wieder, wie in der Untersuchung von SCHWERIN, da die Kinder hier bei den meisten Lebensmitteln dieser Kategorie unterschiedliche Meinungen hatten. Die Be- 55

66 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 56 fragung MIROSCHNIK enthielt nur ein Lebensmittel der mittleren Kategorie (Milch), weshalb an dieser Stelle keine allgemeingültigen Aussagen gemacht werden können. Bei allen drei Befragungen stellte die Milch in dieser Kategorie das Lebensmittel mit der größten übereinstimmenden Tendenz dar. Bei STAHL gaben 82 % der Kinder an, diese sei gesund, bei SCHWERIN 60 % und bei MIROSCHNIK 70 %. Hier ist eine einheitliche Tendenz der Einsortierung in die gesunde Kategorie zu erkennen. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Vollkornprodukten, gehört Toast- oder Weißbrot nach OptimiX der mittleren Kategorie an. Dieses wurde von 45 % der Kinder in STAHL 2010 für gesund erachtet. Auch in SCHWERIN 2010 wurde Weißbrot abgefragt und von der Hälfte der Kinder nicht richtig eingestuft. Dass bei vielen Lebensmitteln der mittleren Kategorie unterschiedlich bewertet wurde, spiegeln beispielsweise die Befragungsergebnisse zum Fruchtsaft aus STAHL und SCHWE- RIN 2010 wieder. Den Fruchtsaft bewerteten bei STAHL 46 % der Kinder als gesund und 33 % als ungesund. In den Interviews SCHWERIN gaben 50 % der Kinder an, der Fruchtsaft sei gesund, 32 % entschieden sich für die mittlere Kategorie und 18 % für die Ungesunde. Weitere Lebensmittel der mittleren Kategorie wiesen in den Befragungen SCHWERIN 2010, sowie STAHL 2010 auf einheitliche Abweichungen zu OptimiX hin. Etwa 70 % der Kinder in der Befragung STAHL 2010 stuften Käse, Fisch und Eier fälschlicherweise als gesund ein. Die Hälfte der Kinder stufte Wurst als gesund, ein Viertel der Kinder als ungesund ein. Lediglich 6,8 % der Kinder erkannten, dass Wurst der mittleren Kategorie angehört, während über 10 % der Kinder diese gar nicht zuordnen konnten. Weiterhin stellten Fleisch und Eier Lebensmittel dar, die von fast einem Fünftel der Kinder gar nicht bewertet werden konnten. In der Befragung SCHWERIN 2010 wurden ebenfalls Unsicherheiten hinsichtlich dieser Lebensmittel ersichtlich. Fisch und Käse wurden von mehr als einem Drittel der Kinder falsch als gesund angesehen. In SCHWERIN 2010 wurde als Wurst unter anderem Salami abgefragt, welche nach OptimiX aufgrund des hohen Fettgehaltes der ungesunden Kategorie zuzuordnen ist. Dieses Wissen hatten in der Befragung SCHWERIN 2010 lediglich 17 % der Kinder, während ein großer Teil der Kinder (42 %) die Salami gar nicht bewerten konnten. Auch der Kochschinken wurde von vielen Kindern auf unterschiedliche Weise einsortiert. Hier zeigt sich, dass sowohl Wurst (allgemein), als auch einzelne Wurstsorten, wie Salami oder Kochschinken, von vielen Kindern nicht kategorisiert werden konnten. 56

67 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 57 Es wird deutlich, dass tierische Lebensmittel, wie Wurst, Fleisch und Eier und weitere Lebensmittel der mittleren Kategorie, wie Fruchtsaft, für Kinder größtenteils schwer einzuschätzen sind. Ungesunde Lebensmittel: Auch die Sortierungen der Kinder in Bezug auf die ungesunden Lebensmittel lassen einheitliche Rückschlüsse zu. Alle drei Befragungen haben Pommes als Nahrungsmittel abgefragt. In SCHWERIN 2010 und MIROSCHNIK 2009 waren sich fast alle Kinder einig, dass Pommes ungesund sind. In STAHL 2010 waren lediglich 73,5 % dieser Ansicht, während je 12,7 % der Kinder diese als gesund einstuften oder gar keine Angabe machten. Die weiteren abgefragten ungesunden Lebensmittel sind in den vorliegenden Studien sehr verschieden, sodass im Folgenden auf gemeinsame Tendenzen eingegangen wird. Nach MIROSCHNIK wurden Süßigkeiten als Oberbegriff abgefragt. Hier gaben etwa 93 % der Kinder richtig an, dass diese ungesund sind. Zusätzlich wurde die Milchschnitte abgefragt, die von einem Großteil der Kinder richtig als ungesund beurteilt wurde, jedoch auch von einem Fünftel der Kinder als gesund angesehen wurde. In SCHWERIN 2010 und STAHL 2010 wurden jeweils einzelne Süßigkeiten abgefragt, welche von fast allen Kindern richtig als ungesund bewertet wurden 18. Nach STAHL 2010 wurden zusätzlich viele der ungesunden Kategorie angehörigen Getränke abgefragt, in denen deutliche Abweichungen zu OptimiX ersichtlich sind. So wurden beispielsweise Trinkpäckchen von mehr als einem Viertel der Kinder falsch als gesund eingestuft und fast ein Fünftel der Kinder erachteten Kakao und Vanillemilch als gesunde Getränke Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung Ein Schwerpunkt der Untersuchungen EICHENAUER 2006 und SCHWERIN 2010 stellte die Auswertung der Aussagen der Kinder in Bezug auf Ernährung dar. Auch in STAHL 2010 wurden bedingt Aussagen zu Ernährung vorgenommen. Die Ergebnisse wurden bereits dargestellt. Nun sollen diese miteinander verglichen werden, um letztlich in einem weiteren Abschnitt Aufschluss über das Ernährungswissen von Grundschulkindern geben zu können. 18 Auf Einzelheiten wird an dieser Stelle bewusst verzichtet, da die abgefragten Lebensmittel sehr vielfältig waren. Diese können bei der jeweiligen Ergebnisdarstellung der Studie eingesehen werden. 57

68 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 58 In EICHENAUER 2006 wurden die Kinder gezielt nach Begriffen gefragt, während in SCHWERIN 2010 die Kinder nach ihrer Begründung zu einer Einsortierung von Lebensmitteln gefragt wurden. So liegen nach SCHWERIN 2010 sehr vielfältige Aussagen der Kinder vor und stimmen nur bedingt mit den abgefragten Begriffen in EICHENAUER 2006 überein. Im Folgenden werden einheitliche Begriffe und Aussagen miteinander verglichen, sofern diese vorhanden sind und weitere Besonderheiten aus den Studien dargestellt. In EICHENAUER 2006 wurden die Kinder nach einer Bedeutung des Begriffes Ernährung gefragt. 62,4 % der Kinder konnten keine richtige Antwort geben. Antworten, die der Kategorie nicht treffende Antworten zugeordnet wurden, bezogen sich zu fast 60 % auf den Begriff Nahrung und etwa 10 % der Kinder stellten zudem einen Bezug zu gesunder Ernährung her. Größtenteils wurde von den Kindern eine gesunde Ernährung beschrieben. Anschließend wurde in einer weiteren Frage nach einer gesunden Ernährung gefragt. Hiermit assoziierten fast 70 % der Kinder Obst und Gemüse oder nannten weitere Beispiele, auf die in EICHENAUER 2006 nicht näher eingegangen wurde. Der Begriff Vitamine wurde von weniger als 10 % der Kinder genannt, jedoch im weiteren Verlauf der Befragung noch einmal gesondert abgefragt. Lediglich 8 Kinder wiesen in ihrer Antwort auf den gesundheitlichen Aspekt einer gesunden Ernährung hin. Es zeigt sich, dass ein wesentlicher Teil der Kinder eine gesunde Ernährung mit gesunden Lebensmitteln verbindet. In SCHWERIN 2010 wurde ersichtlich, dass einige Kinder Obst und Gemüse nicht unterscheiden konnten. Der Begriff Vitamine wurde in EICHENAUER 2006 von über der Hälfte der Kinder mit Beispielen gesunder Lebensmittel in Verbindung gebracht. Nur ein Viertel der Kinder brachte Vitamine mit Gesundheit in Verbindung. Diese Tendenz kann durch SCHWE- RIN 2010 bestätigt werden. Auch hier nannte mehr als die Hälfte der Kinder Vitamine als Bestandteil gesunder Lebensmittel, wie Äpfel oder Paprika. Eine positive Folge des Vitaminverzehrs führten jedoch nur vereinzelt Kinder auf. Einige Kinder benannten Vitamine, wie Vitamin C, welche jedoch nicht näher beschrieben werden konnten. Der Begriff Energie wurde von den befragten Kindern in EICHENAUER 2006 sehr vielfältig beschrieben, sodass beispielsweise fast 13 % der Kinder diesen mit Beispielen aus anderen Bereichen in Verbindung brachten. Aus der Befragung nach dem Begriff Nährstoff wurde deutlich, dass 83,5 % der Kinder den Begriff gar nicht kannten, eine falsche oder ungenaue Antwort gaben. 58

69 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 59 In den Interviews nach Schwerin 2010 wurde der Begriff Energie gar nicht genannt. Nährstoffe wurden von einem Kind mit Paprika und Schokopops in Verbindung gebracht, konnten jedoch nicht näher erläutert werden. Nach SCHWERIN 2010 wurde deutlich, dass viele Kinder Vollkornbrot als gesundes Lebensmittel ansahen. Warum Vollkorn oder Körner gesund sind, konnte keines der Kinder genau begründen. Weiterhin wurden in SCHWERIN 2010 von vielen Kindern negative Bestandteile bestimmter Lebensmittel genannt. So war vielen Kindern das Enthalten von Zucker in verschiedenen ungesunden Lebensmitteln bewusst. Drei Viertel der Kinder konnte beispielsweise Zucker als Inhaltsstoff von Limonade benennen. Fett wurde ebenfalls richtig in Bezug auf verschiedene Lebensmittel aufgezählt. Weiterhin wurde an vielen Stellen in SCHWERIN 2010 ersichtlich, dass Kinder einige Lebensmittel zwar richtig einsortieren konnten, jedoch nicht zwangsläufig eine Begründung dafür nennen konnten. 4.4 Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Im Folgenden soll ein möglicher Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Ernährungswissen festgestellt werden. Als Grundlage dienen die Untersuchungen MIROSCHNIK 2009, sowie die Fragebögen nach STAHL Studie MIROSCHNIK 2009 In MIROSCHNIK 2009 liegen Daten der befragten Kinder hinsichtlich des Ernährungswissens in Bezug auf das Ernährungsverhalten vor. Vergleicht man das dort abgefragte Ernährungswissen mit dem tatsächlichen Lebensmittelverzehr wird deutlich, dass sich das Ernährungswissen nicht in dem Ernährungsverhalten der Kinder widerspiegelt. Trotz der Tatsache, dass alle Kinder Obst richtig als gesund einschätzten, gaben in dieser Untersuchung lediglich 2,4 % an, dieses auch zuhause zu essen. Auch Milch sollte nach OptimiX täglich, aber mäßig, verzehrt werden und wird laut MIROSCHNIK von nur von 30 % der Kinder täglich getrunken. 46,9 % der Kinder machten die Angabe, seltener als einmal pro Woche oder nie Milch zu trinken. MIROSCHNIK zieht den Schluss, dass das Ernährungswissen der Kinder nicht mit dem tatsächlichen Handeln übereinstimmt. 59

70 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Studie STAHL 2010 In den Fragebögen nach STAHL 2010 beinhaltete ein Abschnitt die Überschrift Angaben über deine Essgewohnheiten. Die Fragestellung lautete: Was isst du am liebsten? Mache einen roten Kreis um die Lebensmittel, die du am liebsten isst. Mache einen blauen Kreis um die Lebensmittel, die du gar nicht gerne isst. Analog dazu wurde nach den Getränken gefragt. Neben den vorgegebenen Lebensmitteln und Getränken, wurde den Kindern die Möglichkeit offeriert, selber etwas hinzuzufügen. Die offene Fragestellung lautete: Was isst du (nicht) gerne und was trinkst du (nicht) gerne? Fast 82% der Kinder nutzten diese Möglichkeit. Auf wesentliche Ergebnisse wird im Folgenden eingegangen. Zu verweisen ist an dieser Stelle auf die Tatsache, dass die Kinder hier zwar einerseits explizit nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt wurden, andererseits aber durch die Frage Was isst du am liebsten? nach ihren Vorlieben. Ernährungsvorlieben beeinflussen das Ernährungsverhalten zwar stark, müssen diese aber nicht zwangsläufig widerspiegeln, wie bereits in Kapitel erläutert wurde. Es werden nun die wichtigsten Ergebnisse hinsichtlich des Ernährungsverhaltens der Kinder dargestellt, um diese dann im nächsten Abschnitt mit den Ergebnissen des Ernährungswissens der Kinder zu vergleichen Ernährungsverhalten Gesunde Lebensmittel: Von den nach OptimiX als gesund angesehenen Lebensmitteln werden Obst, Nudeln und Brot von fast allen Kindern gemocht. Eine weitere Unterteilung, welches Brot die Kinder gerne essen, liegt an dieser Stelle nicht vor. Gemüse wird von 77,4 % der Befragten gerne gegessen. Wasser mit und ohne Kohlensäure findet eine annähernd gleiche Anerkennung. Fast ein Viertel der Kinder gab jedoch auch an, Wasser nicht gerne zu trinken. 66,7 % der Ein Fünftel der Kinder gaben an, Kartoffeln nicht gerne zu essen. Tee (ohne Zucker) wird lediglich von knapp 40 % der Kinder getrunken und von ca. 45 % als Getränk angegeben, welches nicht gerne getrunken wird. 19 Detaillierte Abbildungen sind dem Anhang zu entnehmen. 60

71 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 61 Fast ein Fünftel der Kinder gab als offene Antwort an, Suppe gerne zu essen. 13% der Kinder gaben einzelne Gemüsesorten als bevorzugte Lebensmittel an. Reis mögen ca. 12% der Befragten. Hier wäre es interessant zu wissen, ob diese Kinder den Reis als gesund eingeschätzt hätten. Mittelmäßige Lebensmittel: Milch stellte mit fast 80 % das Lebensmittel dar, das von den Kindern am liebsten getrunken wird. Fruchtsäfte wurden von drei Viertel der Kinder als Getränk angegeben, welches sie gerne trinken. Auch Toastbrot wird von drei Viertel der Kinder gerne gegessen. Fast 70 % der Kinder mögen Eier. Über die Hälfte der Befragten sahen Käse, Fleisch und Wurst als Lebensmittel an, die sie gerne essen. Je ein Drittel mögen diese tierischen Produkte nicht. 42 % der Kinder essen nicht gerne Fisch. Insbesondere bei Fleisch und Fisch ist eine Tendenz zu beiden Kategorien zu erkennen. Fast 10 % der Kinder machten die Angabe diese Lebensmittel gerne und nicht gerne zugleich zu essen. Anzunehmen ist hier, dass die Kinder einige Fleisch- bzw. Fischarten gerne essen und einige nicht so gerne. Dies bleibt aufgrund der Untersuchungsmethode ungeklärt. Mehr als 8 % der Kinder machten die Angabe, gerne Hähnchen zu essen. Hier wurden von einigen Kindern Chicken Nuggets oder Chicken Wings aufgezählt. Den Zusammenhang zu gesunden oder ungesunden Lebensmitteln stellte jedoch keines der Kinder her. Ungesunde Lebensmittel: Insgesamt wird die Vorliebe der Kinder für ungesunde Lebensmittel deutlich. Eis wird von 85,2 % der Kinder am meisten gemocht. Für Pizza und Pommes haben 83,3 % der Kinder eine Vorliebe. 70,5 % der Befragten essen gerne Muffins. 65,6 % der Kinder gaben an, gerne Chips zu essen und über die Hälfte der der Befragten nascht gerne Bonbons und Schokolade. Auch Hamburger und Hot Dogs werden von fast der Hälfte der Kinder gerne gegessen. In der Gesamtübersicht wird deutlich, dass ein Großteil dieser Produkte von den Kindern gerne gesessen wird. 14,3 % der Kinder machten zusätzlich die Angabe, Kuchen gerne zu essen. Getränke: In Bezug auf ungesunde Getränke, welche die Kinder gerne bzw. nicht gerne trinken, lagen Trinkpäckchen und Eistee mit 80 % ganz vorne. Tee mit Zucker wird von 67,6 % der Befragten gerne getrunken, wogegen Tee ohne Zucker von nur 40 % der Kinder gerne gemocht wird. Kakao und Vanillemilch trinken über 60 % der Kinder gerne. Limonade, wie 61

72 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 62 Cola, Fanta, Sprite, präferieren 57,8 % der Kinder. Iso-Getränke mögen lediglich 32,3 % der Befragten, während 55,8 % der Kinder diese als Getränk angaben, welches sie nicht gerne trinken. Verschiedene Säfte wurden von fast 30% der Kinder in den offenen Fragen als Getränk, genannt, das sie gerne trinken, obwohl der geschlossene Frageteil die Antwortmöglichkeit Fruchtsäfte bot. Die am häufigsten genannten Säfte stellten Apfelsaft, Orangensaft, Punica, ACE- oder Multivitaminsaft dar. Fast 5% der Kinder gaben Red Bull als Getränk an, was sie gerne trinken. Weitere Auffälligkeiten: Etwa 10 % der Kinder machten die Angabe, Bier nicht gerne zu trinken. Kind 21 hatte Bier erst bei Was trinkst du noch gerne? stehen, hat es dann jedoch weg radiert. Drei Kinder zählten Bier als ungesundes Getränk auf. Zwei Kinder machten die Angabe, gerne Malz- Bier zu trinken. Zwei weitere Kinder gaben Alkohol (allgemein) als ungesundes Getränk an und ein Kind gab dies als Getränk an, was es nicht gerne trinkt. Hier wird deutlich, dass das Thema Alkohol bereits Grundschulkinder beschäftigt Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Abbildung 18 bis Abbildung 20 zeigen jeweils den Vergleich von Vorstellungen und Verhalten der befragten Kinder in Bezug auf gesunde, mittlere und ungesunde Lebensmittel. Für diese Auswertungen wurden für die Lebensmittel der drei Kategorien jeweils die arithmetischen Mittelwerte errechnet, wobei die Kinder heraus gerechnet wurden, die keine Angabe gemacht haben. Die Säulen mit der dunklen Färbung geben jeweils an, wie viel Prozent der Kinder angaben, dass Lebensmittel einer Kategorie als gesund, mittel oder ungesund einzustufen sind. Die helle Säule zeigt zum Vergleich, welcher Anteil der Kinder die gleichen Lebensmittel beliebt bis unbeliebt einstuft. In Abbildung 20 lässt sich beispielsweise ablesen, dass ca. 11 % der Kinder ungesunde Lebensmittel als gesund bewerteten (Vorstellung), und dass im Vergleich dazu ca. 68 % der Kinder die gleichen Lebensmittel als beliebt einstuften (Verhalten). Zwischen diesen beiden Werten ist eine hohe Differenz zu sehen, die zeigt, dass die Einschätzung gesund und die Beliebtheit eines Lebensmittels hier stark voneinander abweichen. Diese starken Abweichungen sind nur bei der Einschätzung von Lebensmitteln der ungesunden Kategorie zu beobachten. 62

73 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 63 In der Bewertung von gesunden und mittleren Lebensmitteln (Abbildung 18 Abbildung 19) zeigt sich, dass die Abweichungen zwischen Vorstellung und Verhalten sehr gering sind. Eine Ausnahme bilden hier lediglich die ungesunden Lebensmittel. Abbildung 18: Vorstellungen und Verhalten bei gesunden Lebensmitteln (Eigene Darstellung) Abbildung 19: Vorstellungen und Verhalten bei mittleren Lebensmitteln (Eigene Darstellung) 63

74 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 64 Abbildung 20: Vorstellungen und Verhalten bei ungesunden Lebensmitteln (Eigene Darstellung) Abbildung 21: Abweichung zwischen Vorstellung und Verhalten (Eigene Darstellung) Abbildung 21 verdeutlicht die Abweichungen zwischen Vorstellungen und Verhalten der Kinder und zeigt nochmal auf, dass bei gesunden und mittleren Lebensmitteln eine sehr geringe Abweichung herrscht, während Vorstellung und Verhalten bei ungesunden Lebensmitteln über 40 Prozentpunkte auseinander liegen. In Bezug auf die gesunden Le- 64

75 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 65 bensmittel fallen lediglich die Nudeln auf. Diese werden von fast allen Kindern gerne ge- gessen, jedoch lediglich von der Hälfte der Kinder auch richtig als gesund eingestuft. Daraus lässt sich schließen, dass sich die befragten Kinder in Bezug auf die gesunden und mittelmäßigen Lebensmittel größtenteils ihren Vorstellungen entsprechend verhalten. So erachten beispielsweise fast alle Kinder Obst und Wasser für gesund und essen, bzw. trinwird deutlich, dass die Kinder diese gerne verzehren, obwohl sie wissen, dass diese ungesund sind. Zentrale Beispiele ken dieses auch gerne. Bei den ungesunden Lebensmitteln werden noch einmal in Abbildung 22 verbildlicht. Abbildung 22: : Vergleich von Verhalten und Vorstellungen (Eigene Darstellung) 4.5 Zusammenhang von Ernährungswissen und Gewicht nach STAHL 2010 Um einen möglichen Zusammenhang des Gewichtstandes der Kinder mit dem Ernäh- rungswissen feststellen zu können, werden die Fragebögen nach STAHL 2010 zunächst hin- sichtlich des in Abschnitt 2.1 erläuterten BMI ausgewertet. Anschließend wird das Ernährungswissen der normalgewichtigen und der übergewichtigen Kinder im Vergleich zur Optimierten Mischkost dargestellt, um einen möglichen Zusammenhang von Übergewicht und mangelndem Ernährungswissen ableiten zu können. 65

76 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Gewichtszustand Abbildung 23 Gewichtszustand gesamt (Eigene Darstellung) Die Grafik verdeutlicht den Gewichtszustand der Kinder aus der Befragung von STAHL 2010, wobei die Daten für diese Arbeit neu ausgewertet wurden. Die BMI-Werte wurden in folgende Kategorisierungen eingeteilt: starkes Untergewicht, Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und starkes Übergewicht. So ergibt sich, dass 76 % der befragten Kinder normalgewichtig sind. Ein Fünftel der Kinder ist übergewichtig, wovon 4 % der Kinder sogar starkes Übergewicht haben und demnach als fettleibig oder adipös gelten. Nur ein geringer Teil der Kinder ist untergewichtig. Bei einer geschlechtsspezifischen Auswertung lassen sich kaum Unterschiede feststellen Ernährungswissen und Gewicht Um einen möglichen Zusammenhang von Gewichtszustand und Ernährungswissen festzustellen, wird nun das Ernährungswissen der normalgewichtigen Kinder im Vergleich zu den übergewichtigen und adipösen Kindern betrachtet. Nicht berücksichtigt werden die untergewichtigen Kinder, da diese einen geringen Prozentanteil ausmachen, sowie diejenigen Lebensmittel, zu denen die Kinder keine Angabe machten. Abbildung 24 verdeutlicht den Vergleich des Ernährungswissens von normalgewichtigen und übergewichtigen Kindern gemessen an der optimalen Lösung nach OptimiX. Die angegebenen Prozentzahlen drücken den Anteil an richtigen Einschätzungen der nach STAHL 2010 abgefragten 31 Lebensmittel aus. Die gesunden Lebensmittel wurden von 85 % der normalgewichtigen und 82 % der übergewichtigen Kinder als gesund eingeschätzt. 20 Siehe Grafiken im Anhang. 66

77 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen von Grundschulkindern nach STAHL 2010 Die Fragebögen STAHL 2010 stellen die einzige vorliegende Studie mit Ergebnissen zu Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen von Grundschulkindern dar. In der Befragung gab es acht Auswahlmöglichkeiten, wobei Mehrfachantworten möglich waren. Sieben Kinder ließen diesen Frageteil komplett außer Acht.. Damit die Endergebnisse nicht verfälscht werden, sind diese Fragebögen nicht mit in die Bewertung dieser Frage eingef- lossen. Abbildung 24: Ernährungswissen der normal- und übergewichtigen Kinder (Eigene Darstellung) Die ungesunden Lebensmittel beurteilten 80 % der normalgewichtigen, sowie 83 % der übergewichtigen Kinder richtig als ungesund. In der mittleren Kategorie ist ebenfalls nur ein geringer Unterschied zu erkennen. So wird deutlich, dass das Ernährungswissen der normalgewichtigen im Vergleich zu den übergewichtigen und adipösen Grundschulkindern keine signifikanten Unterschiede aufweist. 67

78 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung 68 Abbildung 25: Herkunft des Ernährungswissens (Eigene Darstellung) Es wird deutlich, dass 86,3 % der Kinder ihr Ernährungswissen von den Eltern vermittelt bekommen. Freunde und Geschwister beeinflussen ca. ein Fünftel der Kinder und Großeltern gelten für 30 % der Kinder als Einflussfaktor. Die Wissensvermittlung durch die Lehrer wird von fast 70 % der Kinder angegeben. Die Schule wird von 57,9 % der Kinder als Herkunftsort des Wissens angegeben. Dies kann daran liegen, dass einige Kinder nicht zwingend bei Lehrer und Schule zugleich ein Kreuz gemacht haben, da die Antwortmöglichkeiten ähnlich sind. Weiterhin gaben 44,2 % der Kinder das Fernsehen als Medium an, welches ihnen ihr Ernährungswissen vermittelt. 68

79 Diskussion der Ergebnisse 69 5 Diskussion der Ergebnisse Im Folgenden werden die Ergebnisse der vorliegenden Studien in Hinblick auf die Ernährungsvorstellungen und das Ernährungswissen der Kinder diskutiert. Zunächst werden die Ergebnisse, anlehnend an das Konzept der Optimierten Mischkost, auf Gemeinsamkeiten und Abweichungen dargestellt und daraus ersichtliche Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen der Kinder erläutert. Weiterhin wird ein Fokus auf Aussagen der Kinder zu Ernährung gelegt, welche ebenfalls in Bezug auf das Ernährungswissen beurteilt werden. Ein weiterer Bestandteil dieses Kapitels wird die Darstellung des Zusammenhangs des Ernährungswissens der Kinder mit ihrem Ernährungsverhalten sein. Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen von Grundschulkindern sollen dargelegt und mit dem im Abschnitt dargestellten Stand der Forschung verglichen werden. Auch weitere Erkenntnisse der Studien werden mit den Forschungsansätzen verglichen. Letztlich wird dieses Kapitel Deutungsansätze zum Ernährungswissen, den Ernährungsvorstellungen und Fehlvorstellungen aufzeigen. 5.1 Signifikanz der Studien Um die vorliegenden Ergebnisse richtig interpretieren zu können, ist es notwendig die Qualität der vorliegenden Studien zu bedenken. Bei allen vorliegenden Studien handelt es sich um Querschnittstudien, welche einmalig durchgeführt worden sind. Es liegen demnach keine Vergleichswerte vor, die Aufschluss darüber geben könnten, ob die Kinder zu einem anderen Zeitpunkt dieselben Aussagen vorgenommen hätten. Zudem lassen sich die Studien, aufgrund unterschiedlicher Befragungsmethoden und Fragestellungen nur begrenzt vergleichen. Demnach ist in der folgenden Diskussion zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse nur bedingt repräsentativ sind. Die dargestellten Ergebnisse bieten nun eine gute Grundlage, um einen Einblick in die Ernährungsvorstellungen und das Wissen der Kinder zu erhalten. Um ein repräsentativeres Ergebnis zu erhalten sollte eine größere Anzahl von Kindern befragt werden. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass es von Vorteil ist, die in den Fragebögen und Interviews abgefragten Lebensmittel an das Ernährungsverhalten der Kinder anzupassen. Ein Indiz dafür stellte sich beispielsweise nach STAHL 2010 heraus, indem ein Großteil der Kinder im offenen Frageteil Reis als präferiertes Grundnahrungsmittel angab. Diese Tatsache bietet Anlass, zunächst eine Studie zum Ernährungsverhalten durchzuführen und auf Grundlage dessen mit denselben Kindern eine Studie zum Ernährungswissen zu gestalten. 69

80 Diskussion der Ergebnisse 70 Nach der in Kapitel 2 vorstellten KiGGS-Studie gibt es Hinweise darauf, dass das Ernährungswissen von Kindern mit niedrigem Sozialstatus und Migrationshintergrund schlechter ist. Die vorliegenden Studien bieten alle keine detaillierte Betrachtung in Bezug auf diese Gesichtspunkte. Es lassen sich vereinzelt Annahmen zum Einzugsgebiet der Schulen finden, jedoch lassen sich keine individuelle Rückschlüsse auf einzelne Kinder machen. Es ergibt sich demnach, dass eine individuelle Betrachtung auf Sozialstatus und Migrationshintergrund weitere Erkenntnisse zum Ernährungswissen von Kindern liefern könnte. Weiterhin wurden bei keiner der vorliegenden Studien die Meinungen der Kinder hinsichtlich genauer Mengen- oder Häufigkeitsempfehlungen der Lebensmittel abgefragt. Das Konzept der Optimierten Mischkost baut jedoch auf genau dieser Grundlage auf, sodass eine auf die Empfehlungen von OptimiX angepasste Studie in Form von qualitativen Interviews als sinnvoll angesehen wird. 5.2 Vorstellungen und Wissen von Grundschulkindern zur Ernährung Laut FKE konnten 90 % der Kinder Fett im Essen und die daraus resultierende Konsequenz Übergewicht benennen und wussten, dass Obst und Gemüse gesund sind (KERS- TING 2007). Anlehnend an KERSTING 2007 handelt es sich hier zunächst um vorhandenes partielles Ernährungswissen, wenn Lebensmittel richtig kategorisiert werden können oder Kinder einen Inhaltstoff in Lebensmittel und eine daraus resultierende Folge, wie Übergewicht aufzeigen können. Differenziertes Ernährungswissen hingegen setzt umfangreiches Ernährungswissen voraus. Als Beispiel hierfür wird nach KERSTING 2007 die Unterscheidung von fett- und kohlenhydrathaltiger Ernährung genannt. Falsche Ernährungsvorstellungen wurden für diese Arbeit als Fehlvorstellungen definiert. Nachfolgend sollen die Ergebnisse der Studien hinsichtlich der verschiedenen Definitionen zu Ernährungsvorstellungen und Ernährungswissen bewertet werden. Gesunde Lebensmittel In den Studien MIROSCHNIK, STAHL und SCHWERIN waren fast alle Kinder in der Lage, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse richtig als gesund einzustufen, oder einen Zusammenhang zu einer gesunden Ernährung herzustellen. Auch Wasser wurde von fast allen Kindern als gesund bewertet. Dies weist auf gutes partielles Ernährungswissen hinsichtlich dieser Lebensmittel hin. Anders verhält es sich wiederum mit einzelnen Obst- und Gemüsesorten, wobei sich in SCHWERIN 2010 gezeigt hat, dass die Bananen von fast einem 70

81 Diskussion der Ergebnisse 71 Fünftel der Kinder fälschlicherweise in die mittlere bzw. ungesunde Kategorie einsortiert wurden. Dies lässt auf Fehlvorstellungen rückschließen. Auch die Einsortierung des Wassers mit Kohlensäure ließ nach STAHL 2010 Hinweise auf Unsicherheiten und Fehlvorstellungen erkennen, da dies von vielen Kindern fälschlicherweise als ungesund bewertet wurde. Nudeln und Kartoffeln wurden in den verschiedenen Studien von mehr als der Hälfte der Kinder zu Recht als gesund eingeschätzt. Dennoch ist der Anteil derer, die diese wichtigen Grundnahrungsmittel fehleinschätzten nicht außer Acht zu lassen. Es lassen sich bei mindestens einem Drittel der Kinder Fehlvorstellungen hinsichtlich der Einsortierung von Kartoffeln und Nudeln feststellen. Zudem lässt sich den vorliegenden Studien zufolge behaupten, dass viele Kinder ein gutes Wissen in Bezug auf Vollkornprodukte haben. Doch da es immer noch einen gewissen Anteil von Kindern gibt, die keine richtige Zuordnung treffen, ist dahingehend bei einigen Kindern dennoch Aufklärungsbedarf vorhanden. Das Getränk Apfelschorle wurde lediglich in der Studie von SCHWERIN 2010 abgefragt und die Ergebnisse weisen ebenfalls auf eindeutige Fehlvorstellungen hin. Nur ein Drittel der Kinder war der richtigen Ansicht, dass Apfelschorle gesund sei. Die Auswertung aller Studienergebnisse zeigt, dass viele Kinder die gesunden Lebensmittel zu einem hohen Prozentsatz richtig zu beurteilen wissen. An dieser Stelle sollte man jedoch ein besonderes Augenmerk auf diejenigen Kinder legen, die diese Lebensmittel nicht richtig einsortiert haben. Bei einem nicht unerheblichen Teil der Kinder werden Fehlvorstellungen deutlich, sodass diesbezüglich gezielt Aufklärungsbedarf besteht. Insbesondere diese Kinder können eine Risikogruppe für Übergewicht und andere ernährungsbedingte Krankheiten darstellen, da ihnen das nötige Wissen fehlt, sich gesund zu ernähren. Mittelmäßige Lebensmittel Milch wurde in den drei vorliegenden Studien von vielen Kindern als gesundes Lebensmittel wahrgenommen. Doch ist beim Konsum von Milch die Verzehrmenge zu beachten. Den meisten Kindern war dies offensichtlich nicht bewusst. Milch in Maßen verzehrt ist durchaus gesund, jedoch ist sie nach OptimiX aufgrund der zu beachtenden Menge in der mittelmäßigen Kategorie einzustufen. Somit sind hier bei vielen Kindern Fehlvorstellungen vorhanden, die durch die Vermittlung von gezieltem Ernährungswissen in Bezug auf die Mengenempfehlungen beseitigt werden könnten. 71

82 Diskussion der Ergebnisse 72 Toast und Weißbrot wurden nach STAHL und SCHWERIN von fast der Hälfte der Kinder nicht richtig als mittelmäßig bewertet. Es zeigt sich in beiden Untersuchungen, dass Fehlvorstellungen hinsichtlich dieser Brotsorten vorliegen. Die Schulung differenzierten Ernährungswissens in Bezug auf die Unterscheidung von verschiedenen Brotsorten könnte helfen, diese Fehlvorstellungen aufzulösen. Fruchtsaft stellte ein für Kinder schwer kategorisierbares Getränk dar. Hier werden Unsicherheiten der Kinder deutlich, die für den Verfasser teilweise nachvollziehbar sind. Fruchtsaft ist ein Getränk, was nach OptimiX in verschiedene Kategorien einsortiert wird: Frisch gepresster und Fruchtsaft mit 100 % Fruchtanteil wird der mittelmäßigen Kategorie zugeordnet, während gesüßter Fruchtsaft oder Frucht-Trinkpäckchen sowie Fruchtnektar ungesunde Getränke darstellen. Zudem wird Obst in natürlicher Form nach OptimiX als gesund bewertet. Diese verschiedenen Differenzierungen sind den Kindern jedoch wahrscheinlich nicht bewusst und fordern Aufklärung. Des Weiteren zeigen STAHL und SCHWERIN, dass viele Kinder tierische Lebensmittel, wie Wurst, Fleisch und Eier, falsch einsortierten. Insbesondere die Einsortierung der Lebensmittel im Vergleich zur mittleren Kategorie nach OptimiX zeigt Defizite auf, und weist auf Fehlvorstellungen der Kinder hin. Ergebnisse in Bezug auf Aussagen der Kinder über mögliche Mengenempfehlungen wären in Bezug auf diese Kategorie interessant und könnten als wichtiger Bezugspunkt dienen, um das Ernährungswissen der Kinder hinsichtlich der tierischen Lebensmittel zu verbessern. Es zeigt sich somit, dass insbesondere das differenzierte Ernährungswissen in Bezug auf einzelne Wurst-, Brot- und Fruchtsaftsorten geschult werden sollte. Ungesunde Lebensmittel Nach SCHWERIN und MIROSCHNIK wird gutes partielles Ernährungswissen in Bezug auf die Kategorisierung von Pommes deutlich. Auch in STAHL 2010 verfügen mehr als zwei Drittel der Kinder über dieses Wissen, während bei etwa einem Viertel der Kinder deutliche Unsicherheiten und Fehlvorstellungen zu erkennen sind. Nach der DGE 2000 denken 37 % der Kinder, dass sie Pommes essen müssen, um gesund zu bleiben. Die Studie nach STAHL 2010 bestätigt die Fehleinschätzungen der Pommes im Ernährungsbericht der DGE In MIROSCHNIK 2009 lassen sich zudem Fehlvorstellungen in Bezug auf die Milchschnitte vermuten, welche von ca. einem Fünftel der Kinder für gesund gehalten wird. 72

83 Diskussion der Ergebnisse 73 Bei der Gesamtbetrachtung der Kategorisierungen der ungesunden Lebensmittel wird im Ganzen eine große Übereinstimmung mit den Kategorien der Optimierten Mischkost deutlich. Die sichere Einsortierung vieler ungesunder Lebensmittel weist auf gutes partielles Ernährungswissen der Kinder in Bezug auf diese Lebensmittelkategorie hin. Dennoch liegen vereinzelt Fehlvorstellungen vor, wie es die STAHL-Ergebnisse bezüglich der Pommes, oder die Einsortierungen der Milchschnitte in die gesunde Kategorie nach MIROSCHNIK zeigen. Nach STAHL wurden ungesunde Getränke von vielen Kindern fehlbewertet. So wurden beispielsweise Trinkpäckchen von mehr als einem Viertel der Kinder falsch als gesund eingestuft und fast ein Fünftel der Kinder befindet Kakao und Vanillemilch fälschlicherweise als gesundes Getränk. Dahingehend ist dringend Aufklärungsbedarf vorhanden, da Kakao und Vanillemilch in Schulen häufig als Pausengetränk angeboten werden und viele Kinder nicht zu wissen scheinen, dass diese Getränke ungesund sind. Die Fehleinschätzungen verschiedener Lebensmittel und Getränke der ungesunden Kategorie machten zwar im Verhältnis zur Gesamtbetrachtung nur einen geringen Prozentsatz aus, sollen aber an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Ungesunde Lebensmittel sollten nach OptimiX besonders sparsam verzehrt werden, daher müssten insbesondere die Lebensmittel dieser Kategorie von jedem Kind auch richtig als ungesund bewertet werden können. Anderenfalls könnte dieses nichtvorhandene Wissen zu falschem Essverhalten führen, welches wiederrum Übergewicht nach sich ziehen kann. 5.3 Aussagen und Begrifflichkeiten zu Ernährung In EICHENAUER 2006 wurden die Kinder nach der Bedeutung des Begriffs Ernährung gefragt. Ein Großteil der Kinder beschrieb in diesem Zusammenhang Bestandteile einer gesunden Ernährung, obwohl nicht explizit danach gefragt wurde. Bei der Befragung nach einer gesunden Ernährung wurde deutlich, dass ein wesentlicher Teil der Kinder gesunde Lebensmittel als Grundlage einer gesunden Ernährung beschrieben. Positive Auswirkungen einer gesunden Ernährung wurden dagegen nicht oft genannt. Die Aussagen der Kinder deuten somit auf gutes partielles Ernährungswissen hin, da viele Kinder gesunde Lebensmittel als Voraussetzung einer gesunden Ernährung erkannten. Ein gutes partielles Ernährungswissen scheint jedoch noch nicht vorhanden zu sein, da die positiven Auswirkungen einer gesunden Ernährung in den Aussagen selten genannt und nicht näher erläutert wurden. Auch in der Arbeit SCHWERIN 2010 deuten die Interviewergebnisse auf Defizite 73

84 Diskussion der Ergebnisse 74 des Ernährungswissens der Kinder hin. Einige Kinder konnten beispielsweise nicht zwischen Obst und Gemüse differenzieren. Dies deutet auch auf fehlendes differenziertes Ernährungswissen der Kinder hin und lässt Rückschlüsse auf Fehlvorstellungen zu. Der Begriff Vitamine wurde in EICHENAUER 2006 von über der Hälfte der Kinder mit Beispielen gesunder Lebensmittel in Verbindung gebracht. Etwa ein Viertel der Kinder brachte Vitamine mit Gesundheit in Verbindung. Diese Tendenz konnte durch SCHWE- RIN 2010 bestätigt werden. Differenzierte Aussagen über positive Folgen des Vitaminverzehrs führten jedoch nur vereinzelt Kinder auf. Einige Kinder benannten Vitamine, wie Vitamin C, machten jedoch keine weiteren differenzierten Aussagen darüber. Die Tatsache, dass ein Viertel der Kinder Vitamine mit dem Gesundheitsaspekt in Beziehung setzt, und die auch gezielt Vitamin C anspricht, lässt Vermutungen auf ein differenziertes Ernährungswissen zu. Die Aussagen wurden jedoch durch die Kinder größtenteils nicht näher erläutert, sodass der Schluss auf gutes differenziertes Ernährungswissen an dieser Stelle nicht gezogen werden kann. Weiterhin zeigte sich in SCHWERIN 2010, dass das Vorhandensein von Vitaminen in Obst- und Gemüsesorten von vielen Kindern unerwähnt blieb, was ebenfalls auf fehlendes Ernährungswissen hindeutet. Mangelndes Wissen wurde nach EICHENAUER insbesondere in Bezug auf die Begriffe Energie und Nährstoff ersichtlich. Es zeigt sich, dass die Mehrheit der Kinder keine Vorstellung von den Begriffen Energie und Nährstoff hat, sodass hier Defizite in Bezug auf das Ernährungswissen vorliegen. Nach SCHWERIN 2010 wurde deutlich, dass viele Kinder Vollkornbrot als gesundes Lebensmittel ansahen. Warum Vollkorn oder Körner gesund sind, konnte keines der Kinder genau begründen. Auch hier liegen deutliche Defizite hinsichtlich des differenzierten Ernährungswissens vor. Des Weiteren scheint vielen Kindern das Enthaltensein von Zucker in verschiedenen ungesunden Lebensmitteln bewusst zu sein. Dies weist auf ein gutes partielles oder ansatzweise eines differenzierten Ernährungswissens hin. Folgen von zu viel Zucker- oder Fettverzehr, wie Karies oder das Dick-werden, wurden vereinzelt genannt, was den Hinweis auf ein gutes partielles Ernährungswissen vereinzelter Kinder bestätigt. Dieses Wissen verbalisierten jedoch die wenigsten Kinder, sodass dahingehend noch Aufklärungsbedarf vorhanden ist. Weitere Hinweise auf fehlendes differenziertes Ernährungswissen lassen sich in SCHWERIN 2010 finden. Etwa 40 % der Kinder konnten Milch zwar sicher einer Kategorie zuordnen, hatten jedoch keine Begründung für ihre Einsortierung. 74

85 Diskussion der Ergebnisse 75 Weiterhin konnten viele Kinder Pommes zwar richtig als ungesundes Lebensmittel identifizieren, verwechselten jedoch bei der Begründung des Öfteren Salz und Zucker. Dies lässt sich auf Fehlvorstellungen zurückzuführen. In den vorliegenden Studien gab es wenige Hinweise auf differenziertes Ernährungswissen der Kinder. Inhaltstoffe von Lebensmitteln wurden an einigen Stellen der Interviews genannt, was auf gutes partielles Ernährungswissen hinweist, konnten aber in den wenigsten Fällen näher erläutert werden. So ergeben sich keine Hinweise auf differenziertes Ernährungswissen. Vielen Kindern fiel es schwer, konkrete Begründungen für die Einsortierung eines Lebensmittels zu finden, wie es in SCHWERIN 2010 deutlich wurde. Hier lassen sich lediglich Rückschlüsse auf partielles Ernährungswissen hinsichtlich der Kategorisierung ziehen, die fehlenden Begründungen weisen auf mangelndes differenziertes Ernährungswissen hin. Auch die Vitamine, die vereinzelt von Kindern aufgezählt wurden, konnten nicht näher erläutert werden. Mithin zeigten die vorliegenden Studien, dass keine eindeutigen Hinweise auf ein differenziertes Ernährungswissen der Kinder gefunden werden konnten, und dahingehend eine gezielte Wissensvermittlung erfolgen sollte. 5.4 Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Die Ergebnisse der hier ausgewerteten Studie nach STAHL 2010 zeigen, dass sich die befragten Kinder in Bezug auf die gesunden und mittelmäßigen Lebensmittel größtenteils ihren Vorstellungen entsprechend verhalten. So mögen beispielsweise fast alle Kinder gerne Obst, das sie auch für gesund erachten. Nach MIROSCHNIK 2009 beurteilen ebenfalls fast alle Kinder Obst richtig als gesund, jedoch machten lediglich 2,4 % die Angabe, täglich Obst zu essen. Das Ernährungswissen weicht hier stark vom tatsächlichen Ernährungsverhalten ab. Laut DGE 2004 ist besseres Ernährungswissen auch mit einem physiologisch günstigen Ernährungsverhalten verbunden, was die Ergebnisse nach MIROSCHNIK 2009 nicht bestätigen. Bei Betrachtung der Ergebnisse nach STAHL 2010 hingegen lässt sich gutes Ernährungsverhalten in Bezug auf die gesunden Lebensmittel vermuten. Da jedoch keine Angaben über die tatsächliche Verzehrhäufigkeit oder -menge vorliegen, kann nicht sicher gesagt werden, ob die Kinder diese Lebensmittel auch regelmäßig verzehren und sich die Ergebnisse als gut beurteilen lassen. Die in Abschnitt dargestellten Ergebnisse der KiGGS-Studie zeigen, dass die Hälfte der Teilnehmer täglich Obst isst, die Menge jedoch noch unter den empfohlenen Referenzwerten der Optimierten Mischkost liegt. Nach MIROSCHNIK 2009 verzehren die wenigsten Kinder täglich Obst. 75

86 Diskussion der Ergebnisse 76 Nach STAHL 2010 mögen zwar die meisten Kinder Obst, wie oft sie dieses essen, bleibt jedoch ungeklärt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass dringender Aufklärungsbedarf in Bezug auf die Verzehrhäufigkeit von Obst gefordert ist, damit sich die Kinder den Referenzwerten entsprechend verhalten können. Bei einem Vergleich des Ernährungsverhaltens und Ernährungswissens der ungesunden Lebensmittel nach STAHL 2010 wird deutlich, dass viele Kinder diese gerne verzehren, obwohl sie wissen, dass sie ungesund sind. Während die Unterschiede der arithmetischen Mittelwerte bei den gesunden und mittleren Lebensmitteln nach OptimiX bedeutend gering sind, weichen die Vorstellungen und das Verhalten Kinder bei den ungesunden Lebensmitteln deutlich ab. Es essen beispielsweise über 80 % der befragten Kinder gerne Pommes und Eis, obwohl über 70 % der Kinder wissen, dass diese Lebensmittel ungesund sind. Es zeigt sich, dass sich die Kinder in Bezug auf ungesunde Lebensmittel nicht ihres Wissensstands entsprechend verhalten, sondern vermutlich ihren Geschmackspräferenzen folgen. Um dieser Feststellung entgegenzuwirken, könnten den Kindern gesündere Alternativen für ungesunde und süße Lebensmittel vorgeschlagen werden. Anlehnend an die in Abschnitt erläuterten drei Dimensionen einer effektiven Ernährungserziehung nach FRÖLEKE & GÜNSTER 1995 zeigt sich, dass Wissen allein nicht ausreicht, um gesundes Ernährungsverhalten zu erreichen. Die Berücksichtigung der Handlungsdimension, sowie der affektiven Dimension der Bildung und Verstärkung neuer gesundheitsadäquater Einstellungen ist unabdingbar, um bei Kindern positives Ernährungsverhalten zu erzielen (FRÖLEKE & GÜNSTER 1995, S. 283). In der KiGGS-Studie wird deutlich, dass die Hälfte der Kinder zu wenig Wasser trinkt, was nach DGE 2010 eine Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit von Kindern zur Folge haben kann. Aus den Ergebnissen nach STAHL 2010 lässt sich zusammenfassen, dass viele Kinder gerne Wasser trinken und dieses auch für gesund halten. Auch hier liegen keine Angaben über die tatsächliche Trinkmenge der Kinder vor. Die DGE und das Konzept der Optimierten Mischkost empfehlen Limonade nur selten zu trinken, da diese sehr viel Zucker enthält. Limonade wurde nach STAHL 2010 von den meisten Kindern richtig als ungesund angesehen und wird dennoch von einem Großteil der Kinder gerne getrunken. Es zeigt sich, dass hier das Ernährungswissen vom tatsächlichen Ernährungsverhalten abweicht. Eine Verbesserung des Trinkverhaltens ist daher erforderlich. 76

87 Diskussion der Ergebnisse 77 Die Trinkfit-Studie des FKE zeigte, dass Kinder durch den Zugang zu Wasserspendern mehr Wasser und weniger gesüßte Getränke, wie Limonade, zu sich nehmen. Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Getränkesituation könnten Wasserkästen in den Schulklassen sein, um Kindern den Zugang zu gesunden Getränken zu erleichtern und den Verzehr von süßen Getränken zu minimieren. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Aufklärung der Eltern, um den Kindern auch zu Hause mehr Wasser und weniger gesüßte Getränke zu bieten. Weiterhin wurde nach STAHL 2010 deutlich, dass ein Fünftel der Kinder keine Vorstellung über Iso-Getränke hatte und mehr als die Hälfte der Kinder dieses auch nicht gerne trinkt. Hier hätte die Befragung besser an das tatsächliche Ernährungsverhalten der Kinder angepasst werden müssen. Eine Studie durch ein mehrtägiges Ernährungstagebuch von Kindern und ihren Eltern könnte möglicherweise Aufschluss darüber geben, was und wie viel Kinder tatsächlich essen und trinken. Das tatsächliche Ernährungsverhalten der Kinder könnte dann als Grundlage für eine weitere Befragung zum Ernährungswissen genutzt werden. Im offenen Frageteil nach STAHL 2010 war auffällig, dass Alkohol oder Bier für einige Kinder im Grundschulalter bereits ein zu erwähnendes Thema darstellt. Es erachteten 10 % der Kinder Bier als Getränk, was sie nicht gerne trinken, jedoch ist fraglich, warum Kinder im Grundschulalter dieses überhaupt als zu erwähnendes Getränk ansahen. 5.5 Zusammenhang von Ernährungswissen und Gewicht Nach der in Kapitel 2.1 erläuterten KiGGS-Studie sind ca. 15 % der Kinder im Grundschulalter übergewichtig. Nach STAHL 2010 konnte diese Tendenz mit durchschnittlich 16 % bestätigt werden. Es waren zudem 4 % der Kinder adipös. Nach REINEHR et al zeigte sich, dass das Ernährungswissen von adipösen und nichtadipösen Kindern keine signifikanten Unterschiede aufweist. Dieses Ergebnis konnte mit der Studie STAHL 2010 ebenfalls bestätigt werden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass schlechtes Ernährungswissen allein keine Ursache für Übergewicht sein kann. Weitere Faktoren, wie Vorlieben und Ernährungsverhalten, könnten zum Übergewicht beitragen. Ein Grund für den hohen Anteil übergewichtiger Kinder in den vorliegenden Studien könnte der Sozialstatus sein. Das ROBERT KOCH-INSTITUT 2006 sieht Kinder mit niedrigem Sozialstatus und Kinder mit Migrationshintergrund als besondere Risikogruppe für Übergewicht an. Angaben über den Sozialstatus oder Migrationshintergrund der übergewichtigen Kinder liegen in STAHL 2010 leider nicht vor, sodass hierzu keine weitere Auswertung erfolgen konnte. 77

88 Diskussion der Ergebnisse Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen Als Einflussfaktoren auf das Ernährungswissen wurden in dieser Arbeit vier zentrale Perspektiven aufgezeigt. Der Einflussfaktor Familie konnte in STAHL 2010 bestätigt werden, da ein Großteil der Kinder ihre Eltern als Informationsquelle ihres Ernährungswissens nannten. Auch die Studie SCHWERIN 2010 zeigte auf, dass einige Kinder ihre Mütter als wichtige Bezugsperson sehen, um sich über Ernährung zu informieren. Das Ernährungswissen der Mütter ist jedoch nicht zwingend gut, was durch zwei Beispiele deutlich wurde. Hier gab beispielsweise Kind C3 an, Croissants seien gesund, weil seine Mutter dies sage. Dieses Beispiel bestätigt die Ergebnisse nach REINEHR et al. 2004, wonach Eltern und insbesondere Mütter als wichtige Informationsquelle dienen und Ernährungswissen vermitteln. Daher sollte ein Konzept zur Verbesserung des Ernährungswissens den Fokus auch auf die Schulung der Eltern legen. Diesen Ansatz bietet beispielsweise das Projekt Previkids NRW, welches die Eltern als wichtige Einflussfaktoren in das Projekt integriert und diese über das Konzept der Optimierten Mischkost informiert. Darüber hinaus konnte in dieser Arbeit die Schule als wichtiger Einflussfaktor auf das Ernährungswissen bestätigt werden. Nach FRÖLEKE & GÜNSTER 1995 ist eine ganzheitliche Ernährungserziehung in der Schule nur erfolgreich, wenn die drei Dimensionen der Ernährungserziehung angesprochen werden (siehe Abschnitt 2.3.4). Mithin sollte neben der Wissensvermittlung auch die Handlungsdimension umgesetzt werden um eine effektive und nachhaltige Ernährungsverbesserung zu erreichen. Einen Ansatz zur Umsetzung der drei Dimensionen erfolgt beispielsweise durch das Projekt Previkids NRW und bezieht sowohl die theoretische Wissensvermittlung, als auch praxisbezogene Handlungen durch gemeinsames Kochen und angepasste Rezepte mit in das Projekt ein. DIEHL 2000 sieht das Fernsehen als direkten Einflussfaktor auf das Ernährungswissen von Kindern. Und auch nach STAHL 2010 gaben 44,2 % der Kinder an, dass das Fernsehen ihr Ernährungswissen beeinflusse. Die DGE (DGE 2000) stellte fest, dass im Fernsehen häufig beworbene Produkte von Kindern eher als gesund angesehen werden als andere Produkte. In DGE 2000 stuften 40 % der Kinder die Milchschnitte als gesund ein. Die Studie MI- ROSCHNIK 2009 wies deutliche Übereinstimmungen auf, indem ebenfalls fast ein Fünftel der Kinder die Milchschnitte als gesund ansahen. Eine Ursache hierfür könnte die Werbung sein, da die Milchschnitte ein häufig beworbenes Produkt im Fernsehen darstellt und diese suggeriert, die Milchschnitte sei gesund. In STAHL 2010 wurden von einigen Kindern Markenprodukte, wie Haribo, als beliebte Lebensmittel aufgezählt. Haribo 78

89 Diskussion der Ergebnisse 79 stellt auch ein im Fernsehen beworbenes Produkt dar. Die Studie STAHL 2010 liefert jedoch keine Ergebnisse hinsichtlich eines Zusammenhangs der Vorliebe für Haribo und des Ernährungswissens. Die vorliegenden Ergebnisse lassen Deutungen zu, dass Kinder durch Werbung beeinflusst werden und diese Produkte gerne essen. Hier müssen dringend Präventionsmaßnahmen greifen, um Fehlvorstellungen, wie das Gesundsein von Milchschnitte vorzubeugen. Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor übertriebener Lebensmittelwerbung werden in Deutschland und der EU diskutiert (KERSTING 2007). Die Durchsetzung des optimix -Gütesiegels, wie es das Beispiel Fruchtzwerge zeigt, könnte ein wichtiger Schritt sein, um Eltern und Kindern einen Hinweis auf gesunde Lebensmittel zu liefern. 79

90 Fazit 80 6 Fazit Ein Anlass für diese Arbeit ist der aktuelle Gewichtszustand der Grundschulkinder in Deutschland, sowie das Projekt Previkids NRW, das unter anderem durch Entwicklung eines Unterrichtskonzeptes einen Beitrag zur Prävention von Übergewicht leisten möchte. Um ein Konzept zum Thema Ernährung zu entwickeln, bedarf es der Darstellung des Ist- Zustandes in Bezug auf das Ernährungswissen und die Ernährungsvorstellungen der Kinder. Deswegen wurde das Ernährungswissen der Kinder beurteilt. Als Bezugspunkte wurden Ergebnisse verschiedener Studien hinsichtlich der Ernährungsvorstellungen und des Ernährungswissens ausgewertet, analysiert und miteinander verglichen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrheit der Kinder gesunde Lebensmittel auch sicher als gesund beurteilen kann. Hervorzuheben ist beispielsweise, dass die Lebensmittelgruppen Obst und Gemüse von einem Großteil der Grundschulkinder richtig als gesund bewertet wurden. Einigen Kindern waren positive oder negative Folgen bestimmter Lebensmittel bewusst, wie die Gewichtszunahme als Konsequenz von erhöhtem Fettverzehr. Diese Beispiele verweisen auf gutes partielles Ernährungswissen der Kinder. Allerdings lassen sich auch bei einigen Kindern Fehlvorstellungen hinsichtlich der Kategorisierungen von gesunden Lebensmitteln feststellen. Ein Indikator dafür sind zum Beispiel die Fehlbeurteilungen der Grundnahrungsmittel Kartoffeln und Nudeln. Der Anteil der Kinder, die gesunde Lebensmittel falsch einsortierten, macht in der Gesamtbetrachtung zwar einen geringen Prozentsatz aus, jedoch können insbesondere diese Kinder eine Risikogruppe für Übergewicht darstellen, da ihnen eine gesunde Ernährungsweise nicht bewusst ist. Eine gezielte Schulung könnte hier Abhilfe schaffen. Das partielle Ernährungswissen der meisten Kinder in Bezug auf die Kategorisierungen der ungesunden Lebensmittel kann ebenfalls in der Gesamtbetrachtung als gut beurteilt werden. Hinweise auf differenziertes Ernährungswissen gab es bei den wenigsten Kindern. Demnach lässt sich schlussfolgern, dass gutes partielles Ernährungswissen nicht zwingend differenziertes Ernährungswissen nach sich zieht. Fehlendes Ernährungswissen wurde beispielsweise in Bezug auf die Begriffe Energie und Nährstoff ersichtlich, wozu viele Kinder keine Vorstellung hatten. Daraus kann ebenfalls geschlossen werden, dass die Kinder kein differenziertes Ernährungswissen haben. Hinweise auf Fehlvorstellungen bei der Kategorisierung von Lebensmitteln wurden insbesondere durch die mittlere Kategorie nach OptimiX erkennbar. Hier differierten die Einsortierungen und Aussagen der Kinder sehr, 80

91 Fazit 81 sodass Maßnahmen zur Verbesserung des Ernährungswissens eine besondere Aufmerksamkeit auf diese Lebensmittelkategorie legen sollten. Weitere Fehlvorstellungen wurden beispielsweise durch die Kategorisierung der Milchschnitte ersichtlich, indem diese von einigen Kindern für gesund erachtet wurde. Als mögliche Ursache für diese Fehlvorstellungen wurde der Einflussfaktor Medien angegeben. Die Tatsache, dass die Verzehrmenge einen wesentlichen Aspekt bei der Kategorisierung der Lebensmittel spielt, wurde bei der Beurteilung von Milch deutlich. Ein Großteil der Kinder war der Meinung, Milch sei gesund. Durch gezielte Wissensvermittlung sollte den Kindern bewusst gemacht werden, dass Milch in Maßen verzehrt werden sollte und demnach nach der Optimierten Mischkost der mittleren Kategorie angehört. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es, die Ernährungsvorstellungen und das Ernährungswissen von Grundschulkindern mit dem Ernährungsverhalten der Kinder in Bezug zu setzen. Der Vergleich von Ernährungsverhalten und Ernährungswissens bei ungesunden Lebensmitteln nach STAHL 2010 zeigte, dass sich ein Großteil der Kinder entgegen ihres Wissens verhalten. Daraus lässt sich folgern, dass Ernährungswissen allein nicht ausreicht, um sich entsprechend zu verhalten. Darüber hinaus stellen Geschmackspräferenzen, wie die Vorliebe für Süßigkeiten oder Ungesundes, vermutlich einen zentralen Einflussfaktor für das Ernährungsverhalten dar. Als wichtige Informationsquelle für Kinder stellte sich die Familie (insbesondere die Mütter) heraus. Das Ernährungswissen der Mütter muss bei konkreter Betrachtung in Frage gestellt werden, da die Verweise der Kinder auf Aussagen ihrer Mütter zu bestimmten Lebensmitteln, nicht immer richtig waren. Daraus ergibt sich die Forderung der Miteinbeziehung der Eltern in ein Ernährungskonzept. Eine ausgewertete Studie konnte angeben, dass das Ernährungswissen von adipösen und nicht adipösen Kindern keine signifikanten Unterschiede aufweist. Es liegt nahe, dass mangelndes Ernährungswissen allein kein Indiz für Übergewicht darstellt. In diesem Zusammenhang lässt sich auch hier vermuten, dass weitere Faktoren, wie Vorlieben, Geschmack und Ernährungsverhalten zum Übergewicht beitragen. Dennoch ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass grundlegendes Wissen über Ernährung unabdingbar ist, um überhaupt gesundes Ernährungsverhalten umsetzen zu können. Ohne das nötige Wissen einer gesunden Ernährungsweise ist richtiges Handeln unmöglich. Die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Konzeptes zur Verbesserung des Ernährungswissens wird vom Verfasser als unbestritten angesehen. Das Projekt Previkids NRW bietet 81

92 Fazit 82 vielseitige Anknüpfungspunkte zur Verbesserung der Ernährungssituation der Kinder. Eine besondere Beachtung schenkt das Projekt der Umsetzung eines Unterrichtskonzeptes in Schulen. Konkrete Umsetzungsideen für ein Unterrichtskonzept ergeben sich aus den Ergebnissen dieser Arbeit, welche einen Einblick in den Ist-Zustand des Ernährungswissens von Kindern im Grundschulalter geben. Zu berücksichtigen ist dennoch, dass Ergebnisse lediglich als Anhaltspunkte betrachtet werden können, da es sich bei den vorliegenden Studien um betrachtete Querschnittstudien handelt und die Anzahl der befragten Grundschulkinder begrenzt war. So sind die Ergebnisse nur bedingt verallgemeinerbar. Zudem blieb in den vorliegenden Studien ungeklärt, ob Kinder mit niedrigem Sozialstatus und Migrationshintergrund schlechteres Ernährungswissen haben, als andere. Die individuelle Berücksichtigung dieser Aspekte wird vom Verfasser für sinnvoll erachtet, um beispielsweise Ernährungskonzepte an die finanziellen Mittel der Familien anzupassen. Schlussendlich zeigt sich, dass die Ergebnisse dieser Arbeit umfangreiche Ansätze zur Verbesserung des Ernährungswissens enthalten. Einige Ideen zur Umsetzung werden im nächsten Kapitel dargestellt, sodass diese Arbeit hoffentlich ein erster Schritt zur Verbesserung der Ernährungssituation von Grundschulkindern darstellt. Die Veränderung der Einstellungen und des Verhaltens der Kinder wäre wünschenswert. 82

93 Ausblick 83 7 Ausblick Die vorliegenden Ergebnisse sollen Ansätze zur Verbesserung des Ernährungswissens von Grundschülern leisten und letztlich zur Umsetzung eines Gesamtkonzeptes zum Thema Ernährung beitragen. Previkids NRW setzt in Zukunft unter Einbeziehung der Kriterien von OptimiX ein Unterrichtskonzept zur Verbesserung der Ernährungssituation um. Unterrichtskonzepte stellen eine effektive Möglichkeit für Präventionsmaßnahmen bei schlechtem Ernährungsverhalten und Übergewicht dar. Im Folgenden werden unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Arbeit einige Ideen zur Umsetzung dargestellt. Es ergeben sich die nachfolgenden Anknüpfungspunkte, die bei der Erstellung eines Unterrichtskonzeptes berücksichtigt werden sollten: Das partielle Ernährungswissen der Kinder sollte möglichst individuell geschult werden. Die Aufklärung über Konsequenzen und Folgen bestimmter Inhaltstoffe von Lebensmitteln könnte darauf aufbauen. Eine differenzierte Schulung über die tierischen und der nach OptimiX der mittleren Kategorie angehörigen Lebensmittel wird für alle Kinder als sinnvoll erachtet. Der Vermittlung von differenziertem Ernährungswissen sollte eine besondere Gewichtung zugeschrieben werden. Die Miteinbeziehung und Aufklärung der Eltern ist unabdingbar. Aufklärungsmaßnahmen in Bezug auf das vermittelte Ernährungswissen in den Medien sollten erfolgen. Die Berücksichtigung des individuellen Ernährungsverhaltens der Kinder ist sinnvoll, um Unterrichtskonzepte und das zu vermittelnde Ernährungswissen daran anzupassen. Das Aufzeigen von gesünderen Alternativen für ungesunde Lebensmittel ist nützlich, um eine Übereinstimmung von Verhalten und Wissen zu erreichen. Diese sollten an den Geschmackspräferenzen der Kinder angesetzt werden. Eine gezielte Mengenschulung nach OptimiX sollte erfolgen. Eine individuelle Berücksichtigung von Sozialstatus und Migrationshintergrund sollte miteinbezogen werden. Eine besondere Beachtung der Handlungsdimension ist unabdingbar um letztlich die Einstellungen der Kinder zu verändern. 83

94 Ausblick 84 In Abschnitt wurden nach FRÖLEKE & GÜNSTER 1995 drei Dimensionen aufgezeigt, um eine effektive Ernährungserziehung in der Schule zu erreichen. Neben der kognitiven Dimension der Wissensvermittlung steht dort die Handlungsdimension im Vordergrund, welche durch gemeinsames Kochen in der Schule umgesetzt werden könnte. Diese Voraussetzungen haben insbesondere Ganztagsschulen. Ergebnisse zur Ernährungssituation von Grundschulkindern könnte in Zukunft die in Abschnitt dargestellte Studie des Blattwerk Media in Kooperation mit dem FKE liefern, die im Sommer 2011 die Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren zur Verbesserung der Ernährungssituation von Grundschulkindern analysieren wird. Diese Befragung soll an Grundschulen erfolgen und könnte repräsentative Ergebnisse zur Ernährungssituation von Grundschulkindern liefern. Das tatsächliche Ernährungsverhalten von Grundschulkindern könnte dann als Grundlage für eine weitere Befragung zum Ernährungswissen genutzt werden. Bei der Literaturrecherche für diese Arbeit wurden einige wissenschaftliche Arbeiten gefunden, die sich auf Unterrichtskonzepte zum Thema Ernährung beziehen. Ein Unterrichtskonzept, welches die oben beschriebenen Anknüpfungspunkte zur Erstellung eines Unterrichtskonzeptes berücksichtigt, konnte nicht gefunden werden. Dennoch werden im Folgenden einige Ansätze vorgestellt, die bei der Erstellung eines Unterrichtskonzeptes beachtet werden können. Gute Ansätze eines vielseitigen Unterrichtskonzeptes ließen sich beispielsweise in BRE- TERNITZ 2006 finden. Hier wurde, wie in den Ergebnissen dieser Arbeit gefordert, individuelle Miteinbeziehung der Ernährungssituation der Kinder mit Ansätzen zur Verzehrhäufigkeit, berücksichtigt. Des Weiteren wurde eine Unterrichtsreihe mit dem Schwerpunt Milch vorgestellt, welche nach den vorliegenden Ergebnissen dieser Arbeit durchaus für sinnvoll erachtet werden kann, um den Kindern die Notwendigkeit der Beachtung der Menge und Verzehrhäufigkeit von Milch vor Augen zu führen. Die in dieser Arbeit für wichtig beurteilte Handlungsdimension wurde durch eine außerschulische Exkursion zu einem Bauernhof mit eingebracht. Dennoch wurde der Fokus dieser Unterrichtsreihe lediglich auf Milch gelegt, was nach den Ergebnissen dieser Arbeit nicht ausreicht. Darüber hinaus wurden nach BAUM 2010 didaktische Materialien für den Unterricht zum Thema Ernährung untersucht, welche von Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie herausgegeben wurden. Die in den Ergebnissen dieser Arbeit geforderte Aufklärung der 84

95 Ausblick 85 Kinder hinsichtlich der tierischen Lebensmittel wurde zum Beispiel in den Unterrichtsmaterialien der Firma Dr. Oetker außer Acht gelassen. Dieser beschränkte sich insbesondere auf die für Desserts verwendeten Lebensmittel, wie Obst oder Produkte des Herstellers. Da das Ernährungswissen der Kinder jedoch in Bezug auf Obst in dieser Arbeit bereits als gut bewertet werden kann, kann dieser Ansatz als überflüssig gesehen werden. So müssen bei der Erstellung eines Unterrichtskonzeptes verschiedene Lebensmittel berücksichtigt werden. Mit ECKERT 2009 liegt eine wissenschaftliche Arbeit zur Erstellung von Unterrichtskonzepten zum Schwerpunkt Frühstück vor. Das Ernährungsverhalten wird in dieser Arbeit auf Grundlage von Forschungsergebnissen anderer Studien miteinbezogen, sodass keine Aussagen über das individuelle Ernährungsverhalten der zu schulenden Kinder getroffen werden können. Die in dieser Arbeit geforderten Aufklärungsmaßnahmen in Bezug auf das vermittelte Ernährungswissen der Medien soll in ECKERT 2009 vermittelt werden. Auch die Einbeziehung von Handlungen, wie das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten ist positiv anzumerken. Besonders Hervorzuheben ist der nach ECKERT 2009 dargestellte Aspekt, neue Lebensmittel zu probieren. Hier liegt eine Übereinstimmung mit der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Umsetzungsmaßnahme vor, den Kindern gesündere Alternativen für süße Lebensmittel aufzuzeigen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Arbeit kristallisierte sich die Forderung eines ganzheitlichen Unterrichtskonzeptes heraus, welches unter anderem auf die aufgezeigten Lücken des Ernährungswissens der Kinder aufbauen sollte. Ein Unterrichtskonzept, anknüpfend am individuellen Ernährungswissen der Kinder, liegt dem Verfasser nicht vor und wird als unabdingbare Maßnahme angesehen, um insbesondere diejenigen Kinder zu erreichen, denen grundlegendes Ernährungswissen fehlt. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Unterrichtsansätzen zur Verbesserung der Ernährungssituation der Kinder. Die hier vorliegenden, sowie weitere Unterrichtsansätze zum Thema Ernährung könnten helfen, Anregungen für ein ganzheitliches Unterrichtskonzept zu finden und ein solches zu erstellen. Die Dringlichkeit der Aufklärung der Kinder ist unumstritten. 85

96 Literaturverzeichnis 86 Literaturverzeichnis AID 2011 Altersgemäße Lebensmittelverzehrmengen in der Optimierten Mischkost (Tabelle) Letzter Aufruf am ALEXY & KERSTING 1999 Alexy, U. & Kersting M.: Was Kinder essen und was sie essen sollen.- München ALEXY et al Alexy, U. Clausen K. Kersting, M.: Die Ernährung gesunder Kinder und Jugendlicher nach dem Konzept der Optimierten Mischkost; Ernährungs-Umschau 3 (2008), S BAUM 2010 Baum, A.: Untersuchung von didaktischen Materialien für den Unterricht zum Thema Ernährung in der Grundschule von Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie.- TU Dortmund 2010 (Bachelorarbeit). BDEW 2007 Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V (Hrsg.): trinkfit mach mit! - Berlin BLATTWERK MEDIA _ernaehrungsselbsthilfe_-an grun.pdf Letzter Aufruf am BMI-ONLINE Letzter Aufruf am BRETERNITZ 2006 Breternitz, B.: Gesundheitserziehung mit dem Schwerpunkt Ernährung : Unterrichtsplanerische Möglichkeiten im Sachunterricht der Grundschule.- Universität Duisburg-Essen 2006 (Examensarbeit). CLAUSEN & KERSTING 2007 Clausen, K. & Kersting, M.: Ernährung in Ganztagsschulen.-Ernährungs-Umschau 54 (2007) S DGE 2000 DGE Info 02/2001: Ernährungsbericht 2000: Kapitel 4 ff. Letzter Aufruf am

97 Literaturverzeichnis 87 DGE 2004 DGE Info 02/2005: Ernährungsbericht 2004: Ernährungssituation in Deutschland. Letzter Aufruf am DGE 2008 DGE Info 12/2008: Ernährungsbericht 2008: Ernährungssituation in Deutschland Letzter Aufruf am DGE 2010 DGE Presse 08/2010: Was sollen Kinder trinken? Letzter Aufruf am DGE 2011 Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr Letzter Aufruf am DIEDRICHSEN 1990 Diedrichsen, I.: Ernährungspsychologie.- Berlin DIEHL 2000 Diehl J. M.: Werbung und Ernährung.- In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Aspekte der Ernährung im Kindes- und Jugendalter Ein Workshop der Expertenkommission Ernährung und Gesundheit.- Gütersloh ECKERT 2009 Eckert, S.: Du bist was du isst - Was wird aus unseren Kindern? - Fachhochschule Münster 2009 (Bachelorarbeit). EICHENAUER 2006 Eichenauer, U.: Begriffsvermittlung im Sachunterricht: Didaktisch rekonstruierte multimediale Lernmodule zur Ernährung.- TU Dortmund 2006 (Dissertation). FKE Letzter Aufruf am FRÖLEKE & GÜNSTER 1995 Fröleke,H. & Günster, K.H.: Alters- und leistungsabhängige Ernährung - Soll und Ist.- Hohengehren FRUCHTZWERGE Letzter Aufruf am

98 Literaturverzeichnis 88 GRAF et al Graf, C. - Dordel, S. - Reinehr, T.: Bewegungsmangel und Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen - Prävention und interdisziplinäre Therapieansätze bei Übergewicht und Adipositas.- Bonn HUSSY et al Hussy, W. - Schreier, G. Echterhoff, G.: Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften.- Berlin / Heidelberg IDM 2005 IDM Informationszentrale Deutsches Mineralwasser c/o Kohl PR & Partner (Hrsg.): Mehr trinken besser denken.- Bonn KERSTING 2000 Kersting M.: Präferenz und Akzeptanz gesunder Lebensmittel.- In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Aspekte der Ernährung im Kindes- und Jugendalter Ein Workshop der Expertenkommission Ernährung und Gesundheit.- Gütersloh KERSTING et al Kersting, M. - Alexy, U. - Rothmann, N.: Fakten zur Kinderernährung.- München KERSTING 2007 Kersting M.: Einfluss der Ernährung.- In: Graf, C. - Dordel, S. Reinehr, T. (Hrsg.): Bewegungsmangel und Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen Prävention und interdisziplinäre Therapieansätze bei Übergewicht und Adipositas.- Köln LEHRKE & LAESSLE 2009 Lehrke S. & Laessle R.G.: Adipositas im Kindes- und Jugendalter.- Heidelberg MANZ 2000 Manz F.: Ernährungskonzepte Ernährungsrealität.- In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Aspekte der Ernährung im Kindes- und Jugendalter Ein Workshop der Expertenkommission Ernährung und Gesundheit.- Gütersloh MAYER 2008 Mayer, H.O.: Interview und schriftliche Befragung - Entwicklung Durchführung Auswertung. - München MAYER 2011 Mayer, K.: Kohorte: Letztes Update am MEESTERS 2011 Meesters, R.: Gesundes kann richtig lecker schmecken.- NRZ Dinslaken, Voerde, Hünxe Nr. 121 ( ). 88

99 Literaturverzeichnis 89 MENSINK et al Mensink, G.B.M Bauch, A. Vohmann, C. Stahl, A. Six, J. Kohler, S. Fischer, J. Heseker, H.: EsKiMo - Das Ernährungsmodul im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey , S Letzter Aufruf am MIROSCHNIK 2009 Miroschnik, I.: Ernährungsverhalten von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Beispiel Frühstück.- TU Dortmund 2009 (Bachelorarbeit). MOLDERINGS 2007 Molderings, M.: Evaluation pädagogisch-didaktischer Ansätze im Rahmen der gesundheitsförderlichen Ernährungserziehung der Grundschule.- Baltmannsweiler MSW NRW 2008 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen.- Frechen MUERMANN 1993 Muermann, B.: Lexikon Ernährung.- Hamburg OPTIMIX Letzter Aufruf am PHILIPPS 2004 Philipps, U.: Evaluation gesundheitsfördernder Maßnahmen bezüglich des Ernährungsverhaltens von Grundschulkindern.- Bad Heilbrunn PRESSEMITTEILUNG PREVIKIDS NRW 2011 Forschungsinstitut für Kinderernährung GmbH Dortmund: Dortmunder Schüler erhalten optimix Menüs! Previkids NRW Ein Meilenstein ist erreicht.- Mai PREVIKIDS NRW Letzter Aufruf am REICHHARDT 2011 Reichhardt, I.: Obeldicks - das Asterix-Konzept.- Letzte Änderung am REINEHR et al Reinehr, T. - Kersting, M. - Wollenhaupt, A. - Pawlitschko, V. - Andler, W.: Einflußfaktoren auf das Ernährungswissen von Kindern und ihren Müttern.- In: Journal für Ernährungsmedizin (1/2004), S

100 Literaturverzeichnis 90 REINEHR et al Reinehr T. - Dobe M. - Kersting M.: Abnehmen mit Obeldicks und OptimiX.- München ROBERT KOCH-INSTITUT 2006 Robert Koch-Institut (Hrsg.): Hempel, U.: Erste Ergebnisse der KiGGS-Studie - zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. - Berlin ROSE 2011 Rose, F.: Studie: Kinder bekommen in der Schulzeit Übergewicht.- Juni Letzter Aufruf am SCHALIN 2010 Schalin, I.: Ernährungsverhalten von Grundschülern - Wunsch und Wirklichkeit.- TU Dortmund 2010 (Masterarbeit). SCHWERIN 2010 Schwerin, L.: Eine qualitative Untersuchung von Vorstellungen bei Grundschulkindern in der 3. Klasse zu gesunder und ungesunder Ernährung.- TU Dortmund 2010 (Bachelorarbeit). STAHL 2010 Stahl, L.: Eine quantitative Untersuchung über Vorstellungen von Kindern im Alter zwischen 8-10 Jahren zu gesunder und ungesunder Ernährung.- TU Dortmund 2010 (Bachelorarbeit). TU DORTMUND Letzter Aufruf am TU DORTMUND Letzter Aufruf am WECHSLER 2002 Wechsler, J.: Adipositas: Ursachen und Therapie.- Stuttgart

101 Anhang 91 Anhang BMI Perzentilen Quelle: (Letzter Aufruf: ) 91

102 Anhang 92 Detaillierte Ergebnisse von SCHWERIN 2010 Nach SCHWERIN 2010 S. 24 ff: 100% Pflanzliche Lebensmittel Gesamtübersicht 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% ungesund nicht kategorisierbar mittelmäßig gesund 20% 10% 0% Äpfel Paprika Bananen Möhren 92

103 Anhang 93 93

104 Anhang 94 94

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