Soziale Isolation Folgen, Ursachen und Handlungsansätze
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- Eike Auttenberg
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1 Soziale Isolation Folgen, Ursachen und Handlungsansätze Prof. Dr. Martin Hafen, Sozialarbeiter und Soziologe Institut für Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention Referat anlässlich der Vorabendveranstaltung Alleinsein in der Gesellschaft. Wege aus der sozialen Isolation der Abteilung Generationen und Gesellschaft des kantonalen Sozialamts Zug, 21. Mai 2014
2 Inhalt Soziale Isolation und ihre Auswirkungen Ursachen für die negative Wirkung von Isolation Mögliche Ansätze zur Reduktion von Isolation 2
3 Teil 1: Soziale Isolation und ihre Auswirkungen 3
4 Was ist soziale Isolation? Soziale Insolation und Einsamkeit Soziale Isolation: geringe Zahl von Kontakten Einsamkeit: die psychische Bewertung Einsamkeit trotz zahlreicher Sozialkontakte die Bedeutung der Kontaktqualität Soziale Isolation als Risikofaktor für Einsamkeit 4 Wenger 1996, Andersson 1998, Findlay 2003
5 Soziale Isolation gefährdet die Gesundheit Risikofaktor für die psychische Gesundheit Depression, Demenz, Suizidalität Risikofaktor für die körperliche Gesundheit Krebs, Diabetes, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt Erhöhtes Risiko vorzeitiger Mortalität Gesundheit als bio-psycho-soziales Phänomen 5 Findlay 2003, Bachmann 2014
6 Besonders gefährdete Zielgruppen Betagte Menschen, insb. allein lebende Frauen Personen mit tiefen sozio-ökonomischen Status Migrationshintergrund als verstärkender Faktor Alleinerziehende Personen nach einer psychischen Erkrankung Die Schweiz im internationalen Vergleich 6 Bachmann 2014
7 Teil 2: Ursachen für die negative Wirkung von Isolation Risiko- und Schutzfaktoren als statistische Einflussvariablen 7 Bachmann 2014
8 Die evolutionstheoretische Erklärung Der Mensch als genuin soziales Wesen 8 Bauer 2006
9 Die neurobiologische Erklärung Soziale Resonanz und das Belohnungssystem Die neurobiologische Wirkung von Einsamkeit 9 Bauer 2006
10 Die epigenetische Erklärung Epigenetik: Lehre der Gen-Aktivierung Fürsorge und Stressverarbeitungskompetenz 10 Bauer 2006
11 Die (entwicklungs-)psychologische Erklärung Die Bedeutung des Urvertrauens Die Studien von John Bowlby Die Entwicklung von Empathie und Sozialkompetenz Lebenskrisen als Phasen der Umstellung 11 Bowlby 1951
12 Medizinische Erklärungen Hörprobleme, Immobilität, psychische Krankheiten etc. 12 Bowlby 1951
13 Die gesellschaftstheoretische Erklärung Der Mensch in der modernen Gesellschaft Isolationsfördernde Personenmerkmale Individualisierung als Chance und als Problem Die neuen Medien/Technologien und Einsamkeit 13 Luhmann 1997
14 Die ökonomische Erklärung Die Multioptionsgesellschaft für alle? Geld und soziale Einbindung (Un-)Gleichheit und (Un-)Glück 14 Wilkinson/Pickett (2009)
15 Teil 3: Mögliche Ansätze zur Reduktion von Isolation 15 Bachmann 2014
16 Ausbau der Frühen Förderung Frühe Förderung als multidimensionale Strategie Der Stand der Frühen Förderung in der Schweiz Familienergänzende Kinderbetreuung und soziale Ungleichheit 16 Heckman et al. 2007, Stamm 2009, Schlotter/Wössmann 2010, Hafen 2011a
17 Förderung von Gemeinschaft Verkehrs- und Siedlungspolitik Soziokulturelle Aktivitäten Förderung kostenfreier/kostengünstiger Freizeitangebote 17 Hafen 2011b
18 Neuausrichtung der Steuer-, Wirtschafts-, Sozialpolitik Die Verringerung sozio-ökonomischer Ungleichheit Das Beispiel der Kompression in den USA Die Vollerwerbsgesellschaft ein Auslaufmodell? 18 Krugman 2008, Piketty 2014
19 Abschliessende Bemerkungen Soziale Isolation als multifaktorielles Problem mit Folgen Die Ebene des individuellen Handelns Die Ebene des organisationalen Handelns Die Ebene der professionellen Arbeit mit Menschen Die Ebene der projektbezogenen Reduktion von Isolation Und last but not least: Die Ebene der Politik Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 19
20 Erwähnte Literatur Andersson, L. (1998). Loneliness research and interventions: a review of the literature. Aging & Mental Health. (1998); 2 (4), Bachmann, N. (2014). Soziale Ressourcen als Gesundheitsschutz: Wirkungsweise und Verbreitung in der Schweizer Bevölkerung und in Europa (Obsan Dossier 27). Neuchâtel Bauer, J. (2006): Das Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg Bowlby, J. (1951): Maternal care and mental health: a report prepared on behalf of the World Health Organization as a contribution to the United Nations programme for the welfare of homeless children. Geneva: World Health Organization Findlay, R. A. (2003). Interventions to reduce social isolation amongst older people: where is the evidence? Ageing and Society / Volume 23 / Issue 05 / September 2003, Hafen, M. (2011a). Better Together - Prävention durch Frühe Förderung. Präventionstheoretische Verortung der Förderung von Kindern zwischen 0 und 4 Jahren. Schlussbericht zuhanden des Bundesamtes für Gesundheit. Luzern Hafen, M. (2011b). Quartierentwicklung und Prävention von Armutsfolgen, in: Caritas (Hrsg.): Sozialalmanach. Schwerpunkt 'Arme Kinder', 2012, Luzern, Caritas-Verlag, S Luhmann, N. (1997. Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a. M. Heckman, J., Stixrud, J., Urzoa, S. (2006). The effect of cognitive and non-cognitive abilities on labor market outcomes and social behavior. Journal of Labor Econonomics 24(3): Krugman, P. (2008). Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten. Frankfurt/New York Piketty, T. (2014). Capital in the Twenty-First Century. Cambridge, MA Schlotter, M.; Wößmann, L. (2010). Frühkindliche Bildung und spätere kognitive und nicht- kognitive Fähigkeiten: Deutsche und internationale Evidenz, Ifo Working Paper, No. 91. München: University of Munich Stamm, M. (2009). Frühkindliche Bildung in der Schweiz. Eine Grundlagenstudie im Auftrag der UNESCO-Kommission Schweiz. Fribourg: Universität Fribourg Wenger, G. C.; Davies, R.; Shahtahmasebi, S; Scott, A. (1996). Social Isolation and Loneliness in Old Age: Review and Model Re nement. Ageing and Society / Volume 16 / Issue 03 / May 1996, pp Wilkinson, R., Pickett, K. (2009). Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind. Berlin 20
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