Studieren in Deutschland. In 9 Schritten vom Großherzogtum in die Bundesrepublik
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- Frank Schumacher
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1 Studieren in Deutschland In 9 Schritten vom Großherzogtum in die Bundesrepublik 1
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3 Studieren in Deutschland In 9 Schritten vom Großherzogtum in die Bundesrepublik 1. Auflage
4 Impressum Herausgeber Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg 20-22, avenue Emile Reuter L-2420 Luxemburg Projektkoordination Christine Gläser, Kirsten Hardt Text Maria Krausenböck Stand Dezember 2012 Druck & Gestaltung Imprimerie Hengen Sàrl, Luxemburg Bildnachweis Marc Wilwert (Luxemburger Wort) - S. 5; Picture Alliance (dpa) Titel, S. 6, S. 9, S. 12, S. 16, S. 19, S. 28, S. 30, S. 32, S. 34, S. 37; Colourbox S. 22; DAAD S.13. Textnachweis DAAD: Studieren in Deutschland Praktischer Leitfaden für internationale Studierende (4. Auflage, November 2011); Stiftung für Hochschulzulassung: Hochschulrektorenkonferenz: Auflage Januar Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Luxemburg Diese Publikation wird aus Zuwendungen des Auswärtigen Amtes finanziert. Mit freundlicher Unterstützung des DAAD
5 Inhalt Vorwort der Botschafterin...S. 5 Allgemein...S Schritt: Die Wahl des Studienfachs...S Schritt: Eine Hochschule auswählen... S Schritt: Die Zulassungskriterien in Erfahrung bringen... S Schritt: Die Finanzierung klären... S Schritt: Die Bewerbung...S Schritt: Die Aufenthaltsberechtigung sicherstellen...s Schritt: Die Immatrikulation...S Schritt: Eine Unterkunft suchen...s Schritt: Bei der Meldebehörden einschreiben...s. 34 Zeitplan...S. 36 Adressen der Ministerien/Senate für die Bereiche Kultus und Wissenschaft...S. 38 Index...S. 40 3
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7 Vorwort der Botschafterin Rund junge Menschen aus dem Ausland lernen und forschen an deutschen Hochschulen. Sie machen derzeit 11,5 Prozent aller Studierenden in Deutschland aus. Die luxemburgischen Studierenden kann man jedoch nicht so einfach in diese Gruppe ausländischer Studenten stecken. Sie sind meist gut mit der deutschen Kultur vertraut und sprechen schon vor Studienbeginn Deutsch. Auch die Entfernung zwischen Studien- und Heimatort ist meist nicht vergleichbar mit der anderer internationaler Kommilitonen. Und doch müssen sich die Studierenden aus Luxemburg häufig an andere Vorgaben halten als unsere deutschen Studenten auch wenn es wiederum einige Ausnahmeregelungen gibt, wie zum Beispiel die Befreiung vom Sprachtest. Um dieser besonderen Situation der luxemburgischen Studienbewerber Rechnung zu tragen, hat die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg diese Broschüre herausgegeben; speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Abiturienten und Abiturientinnen aus dem Großherzogtum, die in Deutschland studieren möchten. Damit Sie alle Informationen an einer Stelle parat haben und sich nicht mühsam im Web durch unzählige Seiten plagen müssen, haben wir diesen kleinen Führer aufgelegt, der Ihnen den Studienbeginn in Deutschland erleichtern soll. Viel Spaß bei der Lektüre und alles Gute für Ihr Studium in Deutschland! Herzlichst, Christine Gläser 5
8 6 Allgemein
9 Allgemein Das Bildungswesen ist in Deutschland nicht zentral geregelt. Jedes der 16 Bundesländer hat seine eigenen Hochschulgesetze und Richtlinien. Hinzu kommt, dass die Hochschulen in Deutschland weitgehend selbstständig sind. Das bedeutet, dass viele Regelungen nicht einheitlich für alle Hochschulen gelten. So kann sich bereits das Bewerbungsverfahren an den einzelnen Hochschulen sehr unterscheiden. Darum gilt: Frage immer nach, welche Bestimmungen an der Hochschule deiner Wahl gelten! Dein wichtigster Partner hierbei ist das Akademische Auslandsamt/ International Office der gewählten Hochschule(n). Ein weiterer wichtiger Ansprechpartner ist auch der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD), der allgemeine Informationen für ausländische Studierende in Deutschland anbietet. Auf der Webseite des DAAD findest du auch eine Suchmaschine mit den Kontaktdaten aller Auslandsämter deutscher Hochschulen: In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Hochschulen: Universitäten, Fachhochschulen, sowie Kunst-, Film- und Musikhochschulen. Universitäten bieten meist ein sehr breites Fächerspektrum an und konzentrieren sich auf eine theoretische Lehrweise. Fachhochschulen hingegen sind mehr praxisorientiert. Hier ist die Ausbildung sehr stark nach den konkreten Anforderungen im Berufsleben orientiert und beinhaltet Praktika und Praxissemester. Wenn du ein künstlerisches Fach studieren möchtest, sind die Kunst-, Film- und Musikhochschulen richtig für dich. Hier ist ein besonderes Talent gefragt, welches häufig in Aufnahmetests schon vorab geprüft wird. Außerdem unterscheidet sich hier das Bewerbungsverfahren deutlich von den anderen Hochschulen. Die meisten Hochschulen in Deutschland sind öffentliche Bildungseinrichtungen. Es gibt mittlerweile aber auch über 100 private Hochschulen, deren Studienabschlüsse vom Staat anerkannt werden. 7
10 Anforderungen und Studiengebühren sind an diesen Hochschulen jedoch meistens deutlich höher als an den staatlichen Einrichtungen. Deutsche Hochschulen bieten verschiedene Abschlüsse an: Bachelor, Master, Staatsexamen (für Ärzte, Juristen, Lehrer und Pharmazeuten), Promotion, Diplom, Magister Artium; das hängt ganz vom Studienfach deiner Wahl ab. In den letzten Jahren sind die Studiengänge an deutschen Hochschulen im Rahmen des Bologna-Prozesses reformiert worden. Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge haben mittlerweile fast überall die traditionellen Diplom- & Magister Artium-Studiengänge abgelöst. Grundsätzlich ist es kein Problem, diese Abschlüsse im Großherzogtum anerkennen zu lassen. Hierfür ist das luxemburgische Hochschul- und Forschungsministerium zuständig. index.html?highlight=homologation siehe auch: homologation-diplome/index.html Ganz wichtig für einen gelungenen Start ins Studentenleben ist eine gute Organisation. Je nachdem, welches Fach du studieren möchtest, gibt es bereits wichtige Fristen im Januar des letzten Schuljahres. Wer nicht gut informiert ist, muss vielleicht ein Jahr aussetzen, bevor er oder sie mit dem Studium beginnen kann. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, in den folgenden Abschnitten haben wir Schritt für Schritt erklärt, was wann zu tun ist! 8
11 1. Schritt: Die Wahl des Studienfachs 9
12 1. Schritt: die wahl des Studienfachs Bereits im Dezember/ Januar deines letzten Schuljahres solltest du dir überlegen, was du studieren möchtest. Denn von der Wahl des Studienfaches hängt viel ab. Besonders wenn du Medizin studieren möchtest, musst du früh mit der Planung beginnen. So endet, zum Beispiel, die Frist für die Anmeldung zum sogenannten Medizinertest bereits Mitte Januar deines letzten Schuljahres. In Deutschland gibt es ca verschiedene Studiengänge, mehr als hiervon sind internationale Studiengänge. Letztere werden meist in mehreren Sprachen unterrichtet und beinhalten auch einen Teil der Studienzeit in einem anderen Land als Deutschland. Eine Übersicht aller in Deutschland angebotenen Studiengänge bietet der DAAD. Zum einen auf einer CD-ROM, die der Broschüre Studieren in Deutschland beigefügt ist. Diese kannst du über die deutsche Botschaft in Luxemburg erhalten, aber auch die Bibliothek oder der Studienberater deiner Schule sollte ein Exemplar besitzen. Online kannst du die Übersicht auf der Webseite des DAAD finden: Auch auf der Webseite der Hochschulrektorenkonferenz kannst du anhand einer Suchmaschine die in Deutschland angebotenen Studiengänge durchforsten: Der Hochschulkompass: Während manche Schüler schon ganz genau wissen, was sie studieren möchten, gibt es auch einige Schüler, die noch nicht so recht wissen, wohin ihr Studium führen soll. Hier bietet das Internet viele Selbsttests. Sie fragen nach deinen Vorlieben und Interessen und können so eine umfangreiche Liste an Vorschlägen für einen möglichen Studiengang zusammenstellen. In manchen Bundesländern ist es sogar Pflicht, einen solchen Test vor der Bewerbung an einer Hochschule gemacht zu haben und das Ergebnis mit in die Bewerbungsunterlagen zu geben. Informiere dich daher frühzeitig an deiner Wunschhochschule! 10
13 Manche Bundesländer oder Hochschulen stellen im Internet eigene Tests zur Verfügung. Die bekanntesten allgemeinen Selbsttests sind: Falls du testen möchtest, ob du den Anforderungen an deutschen Hochschulen generell gewachsen bist, hilft der TestAS (Test für Ausländische Studierende). Für weitere Beratung ist dein wichtigster Ansprechpartner in Deutschland das Akademische Auslandsamt oder das Internationale Büro deiner Wunschhochschule. Sie informieren über Studienmöglichkeiten einzelner Fachgebiete und Studiengänge, über Zulassungsbedingungen und Studienvorbereitung, über Praktika und die konkrete Studienplanung. (Kontaktdaten Akademischen Auslandsämter deutscher Hochschulen) 11
14 12 2. Schritt: Eine Hochschule auswählen
15 13 Hochschulen in Deutschland Schleswig- Holstein Niedersachsen Nordrhein- Westfalen Rheinland- Pfalz Saarland Hessen Baden- Württemberg Bayern Thüringen Sachsen- Anhalt Sachsen Brandenburg Berlin Mecklenburg- Vorpommern Hamburg Bremen Wedel Bochum Hannover Berlin Schweinfurt Ludwigshafen Elmshorn Lübeck Hamburg Bremerhaven Bremen Oldenburg Wilhelmshaven Münster Herford Braunschweig Göttingen Kassel Dortmund Hagen Düsseldorf Duisburg St. Augustin Bonn Aachen Trier Landau Siegen Gießen Fulda Hof Frankfurt a.m. Darmstadt Kaiserslautern Mannheim Heidelberg Karlsruhe Pforzheim Ludwigsburg Stuttgart Tübingen Offenburg Freiburg Ulm Augsburg Kempten Benediktbeuern München Rosenheim Regensburg Erlangen Frankfurt/O. Ansbach Freising Köln Krefeld Essen Witten-Herdecke Iserlohn Gelsenkirchen Bielefeld Lemgo Detmold Osnabrück Holzminden Vechta Hildesheim Clausthal-Zellerfeld Merseburg Halle Köthen Wolfenbüttel Magdeburg Friedensau Stendal Lüneburg Eichstätt Ingolstadt Neuendettelsau Weiden Amberg Bayreuth Coburg Bamberg Konstanz Weilheim- Bierbronnen Lahr Furtwangen Isny Ravensburg Reutlingen Riedlingen Biberach Albstadt- Sigmaringen Trossingen Rottenburg Nürtingen Esslingen Schwäbisch Gmünd Aalen Heilbronn Saarbrücken Speyer Worms Koblenz Vallendar Oestrich- Winkel Idstein Friedberg Marburg Erfurt Schmalkalden Weimar Ilmenau Jena Leipzig Dresden Mittweida Chemnitz Freiberg Zwickau Moritzburg Senftenberg Cottbus Wildau Potsdam Eberswalde Neubrandenburg Greifswald Stralsund Rostock Kiel Heide Ottersberg Emden Brandenburg Wismar Flensburg Paderborn Pinneberg Zittau Görlitz Bad Sooden- Allendorf Offenbach Nordhausen Wuppertal Brühl Bad Honnef Schwäbisch Hall Neu-Ulm Weingarten Landshut Deggendorf Passau Aschaffenburg Würzburg Nürnberg Alfter Friedrichshafen Wernigerode Elstal Buxtehude Erding Bad Homburg Schwerin Hamm Neuss Mülheim/Ruhr Elsfleth Hameln Dessau Bernburg Kleve Bad Wildbad Geisenheim Arnstadt Gera Calw Hachenburg Mainz Wiesbaden Bingen Oberursel Rüsselsheim Leer
16 2. Schritt: eine Hochschule auswählen Gerade für die mehrsprachigen Luxemburger macht es häufig Sinn, die Wahl des Studienortes auch der Fächerwahl anzupassen. Juristen, die in Luxemburg ihr ganzes Arbeitsleben im Staatsdienst oder als Anwalt für das Bürgerliche Recht womöglich auf Französisch kommunizieren müssen, haben es leichter, wenn sie in Frankreich studiert haben. Anwälte, die sich hingegen mehr in der Wirtschaftswelt bewegen, haben einen klaren Vorteil, wenn sie wie Muttersprachler mit dem vielberüchtigten Rechtsdeutsch umgehen können. Wer schon klare Vorstellungen von seiner späteren Berufslaufbahn hat, ist bei der Studienortwahl im Vorteil. Informiere dich daher schon rechzeitig, welche (Sprach-) Anforderungen in den einzelnen Berufssparten bestehen. Gegebenenfalls kann hier der Studienberater deiner Schule helfen. Innerhalb Deutschlands gibt es die Qual der Wahl. Es gibt 381 staatliche anerkannte Hochschulen an mehr als 180 Orten in der ganzen Bundesrepublik. Dazu kommen noch über 100 private Hochschulen, die staatliche anerkannt sind. Bereits die Fächerwahl kann die Auswahl an Hochschulen ein wenig einschränken; nicht alle Bildungseinrichtungen bieten dieselben Abschlüsse an. Ansonsten steht dir die deutsche Hochschulwelt jedoch offen. Mit der Suchmaschine auf der Webseite der Hochschulrektorenkonferenz kannst du mit Eingabe bestimmter Kriterien nach deiner Wunschhochschule suchen: Hilfreich bei der Auswahl der richtigen Hochschule können auch die sogenannten Hochschulrankings sein. Verschiedene deutsche Zeitungen und Zeitschriften bieten ein solches an. Das wohl Angesehendste ist das Ranking des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE-Ranking):
17 Auch auf der Webseite des DAAD wird ein Hochschulranking angeboten: (Hier werden Studienangebote ausgewertet sowie die Stärken und Schwächen von rund 300 deutschen Hochschulen in 37 beliebten Fächern dargestellt.) Seit 2005/06 gibt es die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein staatliches Förderprogramm, durch das die Forschung an (vielversprechenden) deutschen Hochschulen unterstützt werden soll. Hochschulen, die im Rahmen des Programms für ihr Zukunftskonzept ausgezeichnet werden, bezeichnet man nun allgemein als Eliteuniversitäten. Vorstellung der Initiative durch die Bundesregierung: Fast alle deutsche Hochschulen bieten Informationstage oder einen Tag der offenen Tür an. Hier kannst du dich vor Ort über die angebotenen Studiengänge informieren, aber auch eine bessere Vorstellung vom Studentenalltag an einer deutschen Hochschule bekommen. Die einzelnen Termine findest du auf der Webseite deiner Wunschhochschule oder bei studisonline: Unter der Schirmherrschaft der deutschen Bildungs- und Forschungs-ministerin gibt es seit März 2012 auch die QUAESTIA-Plattform. Dort können Abiturienten einen Tandem-Partner für ein paar Schnuppertage an einer Universität finden und wirklich den Uni-Alltag erleben. 15
18 16 3. Schritt: Die Zulassungskriterien in Erfahrung bringen
19 3. Schritt: die zulassungskriterien in erfahrung bringen Im Allgemeinen benötigst du die Hochschulreife, um an einer deutschen Hochschule studieren zu können. Die Datenbank Anabin gibt einen Überblick welche ausländischen Schulabschlüsse der deutschen Hochschulreife entsprechen. Sie beinhaltet Empfehlungen der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB). (Die Datenbank stellt Informationen zur Bewertung ausländischer Bildungsnachweise bereit und hilft, eine ausländische Qualifikation in das deutsche Bildungssystem einzustufen. Die luxemburgischen Diplômes de fin d etudes secondaires (techniques) werden laut der Datenbank einer deutschen Hochschulreife grundsätzlich gleichgestellt. Das heißt, mit diesen Schulabschlüssen hast du direkten Zugang zu allen Fächern an jeder Hochschule in Deutschland. Das luxemburgische Diplôme de technicien dagegen gewährt nur direkten Zugang für die im Zeugnis genannte Fachrichtung oder benachbarte Fächer. Die Datenbank gibt jedoch nur Empfehlungen. Die endgültige Entscheidung über den Hochschulzugang von Studienbewerbern mit ausländischen Hochschulzugangsqualifikationen liegt bei jeder Hochschule. Auch hier ist es wichtig, dass du dich frühzeitig an deiner Wunschhochschule informierst, ob der luxemburgische Schulabschluss noch von einer staatlichen Stelle separat anerkannt werden muss. Beschluesse_der_KMK/GesNot2012.pdf (Vereinbarung über die Festsetzung der Gesamtnote bei ausländischen Hochschulzugangszeugnissen) Studienbewerber mit einem luxemburgischen Sekundarschulabschluss müssen in Deutschland keinen Nachweis über ihre Sprachkenntnisse vorlegen. Das wurde von der Kultusministerkonferenz der Länder am beschlossen. Den Beschluss Zugang von ausländischen Studienbewerbern mit ausländischem Bildungsnachweis zum Studium an deutschen Hochschulen: Nachweis der deutschen Sprachkenntnisse findest du im Internet: DSD-Info/Zugangau.pdf (Luxemburg: Seite 4, Punkt 4 des Beschlusses) 17
20 Bei einigen Fächern bestehen sowohl für deutsche als auch ausländische Bewerber Zulassungsbeschränkungen, wie zum Beispiel ein Numerus Clausus, der sich aus dem Notendurchschnitt der Hochschulreife ergibt. Darüber hinaus bestehen auch örtliche Zulassungsbeschränkungen für einzelne Fächer an Universitäten und Fachhochschulen. Das Akademische Auslandsamt/ Büro für internationale Angelegenheiten deiner Wunschhochschule kann dir weiterhelfen, wenn du wissen willst, welche Zulassungsbeschränkungen dort gelten. Neben den bereits beschriebenen Selbsttests, schreiben immer mehr Hochschulen auch sogenannte Studierfähigkeitstests für Studienbewerber vor. Diese Test messen vor allem kognitive Aspekte der Studieneignung, wie zum Beispiel verbales und numerisches Schlussfolgern, Merk- und Konzentrationsfähigkeit oder räumliches Vorstellungsvermögen. Auch soziale Fähigkeiten und Begabungen können mit dazugehören. Studierfähigkeitstests werden vor allem in Fächern verwendet, bei denen es deutlich mehr Bewerber als zur Verfügung stehende Studienplätze gibt, um die Bewerberzahl weiter abzugrenzen. So beeinflussen bei der Bewerbung für ein Medizinstudium die Ergebnisse des Studierfähigkeitstest (Test für medizinische Studiengänge = TMS, auch Medizinertest genannt) besonders häufig die Auswahl der Bewerber; in allen anderen Fällen entscheidet die Hochschule, ob ein solcher Test gemacht wird. Weitere Informationen zum Medizinertest: Bei manchen Studiengängen vor allem an Fachhochschulen sind absolvierte Praktika eine weitere Voraussetzung dafür, dass du zum Studium zugelassen werden kannst. Zum Teil muss dabei eine recht lange Praktikumsdauer (bis zu mehreren Monaten) nachgewiesen werden. Erkundige dich also rechtzeitig bei der Hochschule deiner Wahl, ob ein solches Vorpraktikum für deinen Studiengang Pflicht ist! 18
21 4. Schritt: Die Finanzierung klären 19
22 4. schritt: die finanzierung klären Alle Zulassungskriterien erfüllt? Dann musst du nur noch einen Schritt gehen, bevor du dich für ein Studium in Deutschland bewerben kannst: die Finanzierung deines Studienaufenthaltes klären. Im Rahmen eines Studiums in Deutschland kommen verschiedene Kosten auf dich zu. Normalerweise sind das die Studiengebühren, der Semesterbeitrag und Lebenshaltungskosten. Ob und wie viel Studiengebühren du bezahlen musst, hängt davon ab, in welchem Bundesland du studierst. Im Moment gibt es Bundesländer, die gar keine Studiengebühren verlangen; andere, die nur in bei einem Langzeit- oder Zweitstudium Gebühren auferlegen; und wiederum andere, wo eine allgemeine Studiengebührpflicht besteht. Eine aktuelle Übersicht was du wo bezahlen musst, findest du im Internet: Aktuelle Übersicht: Gebuehren/ Alle Studierenden müssen den Semesterbeitrag bezahlen. Hierbei handelt es sich um eine pauschale Abgabe von den Studenten an die Hochschule. Der Beitrag setzt sich zusammen aus Sozialbeiträgen für Studierendenschaft und Studentenwerk, sowie gegebenenfalls ein Verwaltungskostenbeitrag. Die Höhe des Semesterbeitrags ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich, auch weil er verschiedene Leistungen beinhalten kann. Zusätzlich können zum Beispiel das Semesterticket oder andere Vergünstigungen, über diesen Beitrag finanziert werden. Jeder Student muss unabhängig von Einkommen oder Liquidität diese Abgabe leisten. Nur bei einer Reglung zu Härtefällen kann sie erlassen oder zurückerstattet werden. Auch die Lebenshaltungskosten spielen eine Rolle für die Finanzierung deines Studiums. Hier liegt Deutschland im EU-Durchschnitt. Wie teuer das Leben während deines Studiums tatsächlich ist, hängt ganz vom gewählten Studienort ab. Während große Städte wie München oder Berlin fast so teuer sein können wie Luxemburg, ist das Leben in Kleinstädten deutlich günstiger. Dies betrifft vor allem die Mietpreise. Besonders in München ist mit einem ähnlichen Preisniveau wie im Großherzogtum zu rechnen, aber auch in den Städten Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf sind die Mieten in den letzten Jahren stark gestiegen. 20
23 Auf der anderen Seite kannst du als Student aber auch viele Vergünstigungen genießen. Anders als in Luxemburg sind Ermäßigungen meistens nicht altersabhängig, sondern werden immer nur bei Besitz eines gültigen Studentenausweises gewährt. Laut einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, musst du mit Kosten von rund 800,- Euro pro Monat rechnen. Diese Kosten kannst du mit einer Studienförderung des luxemburgischen Staates gut abdecken (Dezember 2012: ,- Euro/ Jahr). Eine solche Studienförderung solltest du beantragen, sobald dir ein Studienplatz angeboten wurde, spätestens jedoch einen Monat nach Studienbeginn. Dein Ansprechpartner hier ist das Centre de documentation et d information sur l enseignement supérieur (CEDIES): index.html 21
24 22 5. Schritt: Die Bewerbung
25 5. SCHRITT: DIE BEWERBUNG Es gibt verschiedene Verfahren, um sich für einen Studienplatz an einer deutschen Hochschule zu bewerben. Welches Verfahren du verfolgen musst, hängt zunächst einmal davon ab, welches Fach du studieren möchtest. Grundsätzlich wird bei der Bewerbung zwischen zwei Arten von Fächern unterschieden. Zum einen die Fächer mit zentraler Zulassungsbeschränkung, das heißt alle Fächer, in denen die Studienplätze nach einem bestimmten Notendurchschnitt (Numerus Clausus = NC) verteilt werden (Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie); zum anderen gibt es Fächer, für die es keine Zulassungsbeschränkung gibt, oder nur eine örtliche Zulassungsbeschränkung, das heißt du brauchst einen gewissen Notendurchschnitt, um an einer ganz bestimmten Universität angenommen zu werden. Bei bundes-weiten Numerus Clausus-Fächern bewerben sich luxemburgische Abiturienten wie die deutschen Bewerber über die Stiftung für Hochschulzulassung. Für andere Studiengänge bestimmen die Hochschulen die Bewerbungsformalitäten. Bei den Studienfächern mit örtlicher Zulassungsbeschränkung kann die Bewerbung sehr unterschiedlich aussehen, je nachdem, welche Hochschule du besuchen möchtest. Manche Einrichtungen organisieren das Bewerbungsverfahren eigenständig, andere wiederum greifen auf die Arbeits- und Servicestelle für internationale Studenten uni-assist zurück, und wiederum andere nutzen das dialogorientierte Bewerbungsverfahren der Stiftung für Hochschulzulassung. Das hat zur Folge, dass die Fristen und Bearbeitungsgebühren verschieden sind. Grundsätzlich gilt jedoch, dass du dich für das Wintersemester (Start im Oktober) zwischen Anfang Juni und Mitte Juli bewerben solltest, für das Sommersemester (Start im April) zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar. Das Bewerbungsformular erhältst du bei der Hochschule, bei uni-assist, auf der Internetseite des DAAD oder bei der Stiftung für Hochschulzulassung. formulare-und-downloads/ 23
26 Allgemein gilt, dass du folgende Unterlagen einreichen musst: eine amtlich beglaubigte Kopie des Zeugnisses der Hochschulreife, evtl. eine beglaubigte Übersetzung des Zeugnisses der Hochschulreife, ein Passfoto, eine Kopie des Reisepasses (Seite mit Namensangabe und Foto) oder der carte d identité. Beglaubigte Kopien deines Zeugnisses erhältst du in der Regel von deiner Gemeinde hier in Luxemburg. Manche Hochschulen verlangen jedoch, dass die beglaubigte Kopien deines Zeugnisses von einer deutschen Behörde beglaubigt wurden. Informiere dich vorher, denn unter Umständen könntest du den Bewerbungsschluss verpassen, wenn nicht alle Unterlagen korrekt vorliegen! Hier in Luxemburg kannst du solche deutschen Beglaubigungen kostenlos bei der deutschen Botschaft bekommen. Du musst dafür die Originale deines Zeugnisses, sowie die Kopien bei der Botschaft vorlegen. Dies ist möglich während der üblichen Öffnungszeiten; die Vereinbarung eines Termins ist in der Regel nicht notwendig. Normalerweise werden die Beglaubigungen sofort erledigt. Falls du jedoch sehr viele Kopien hast, können die Unterlagen erst am nächsten Tag abgeholt werden. Öffnungszeiten & Anschrift der Botschaft: de/vertretung/luxemburg/de/01/startseite Themen/Botschaft Daten.html Manche Hochschulen akzeptieren auch englische oder französischsprachige Dokumente. Bei anderen benötigst du jedoch beglaubigte Übersetzungen deiner Zeugnisse. Diese beglaubigten Übersetzungen von Zeugnissen kann die Botschaft leider nicht machen. Hierfür kannst du dich an das luxemburgische Justizministerium wenden, welches eine Liste vereidigter Übersetzer vorliegen hat. Außerdem gibt es in Luxemburg die Association des traducteurs et interprètes, die vereidigte Übersetzer vermitteln kann. Konsularinfos/_C3_9Cbersetzungen.html Obwohl luxemburgische Sekundarschulabschlüsse normalerweise ohne Problem in Deutschland anerkannt werden, verlangen einige Hochschulen, dass eine formelle Bestätigung der Anerkennung des luxemburgischen 24
27 Schulabschlusses in Deutschland eingereicht wird. Eine solche Bestätigung erhältst du beim Kultusministerium des Bundeslandes, in dem sich deine Wunschhochschule befindet (Kontaktdaten der Ministerien S. 24). Wenn die Bewerbung erfolgreich war, musst du nur noch auf deinen Zulassungsbescheid warten und kannst dann gleich mit den nächsten Schritten loslegen. Wer in der ersten Runde keinen Studienplatz bekommen hat, erhält zunächst einen Ablehnungsbescheid. Falls du nicht das Glück hattest in der ersten Runde einen Platz zu bekommen, ist noch nicht aller Tage Abend wie man so schön im Deutschen sagt. Im sogenannten Nachrückverfahren gibt es immer noch Chancen, einen Studienplatz zu erhalten. In diesem Verfahren werden all die Plätze vergeben, die in der ersten Runde zwar Studienbewerbern angeboten, aber nicht angenommen wurden. So kannst du vielleicht nicht an deiner Wunschhochschule studieren, aber immer noch dein Traumfach. Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Pharmazie Weil Studienplätze in Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie besonders beliebt sind (im Wintersemester 2012/13 kamen Bewerber auf Studienplätze in Medizin), gibt es hier eine zentrale Zulassungsbeschränkung und ein gesondertes online Bewerbungsverfahren. Die aktuelle Regelung sieht vor, dass Studienplätze in den bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern im Verhältnis zu 20 Prozent nach Abiturbesten, 20 Prozent nach der Wartezeit und 60 Prozent im Auswahlverfahren der Hochschulen vergeben werden. Im Auswahlverfahren der Hochschulen legen die einzelnen Hochschulen fest, nach welchen Kriterien ihre Studienplätze vergeben werden. Am Wichtigsten ist nach wie vor, welche Durchschnittsnote bei der Hochschulreife erreicht wurde. Weitere Kriterien können sein: Einzelnoten des Zeugnisses, Ergebnis eines Studierfähigkeitstests (wie der Test für medizinische Studiengänge), Ergebnis eines Auswahlgesprächs, evtl. Berufserfahrung oder weitere Kriterien, die nach dem Recht des jeweiligen Bundeslandes zugelassen sind. 25
28 Als erstes wird eine Auswahl gemäß der besten Noten bei der Hochschulreife getroffen. Bei der Auswahl der Abiturbesten konkurrierst du mit den anderen Luxemburgern, die sich für denselben Studienplatz beworben haben. Für die Ausgewählten wird im nächsten Schritt geprüft, ob sie an Ihrer erstgenannten Hochschule zugelassen werden können. Falls es dort mehr Interessenten als Plätze gibt, entscheiden die Noten darüber, wer an dieser Universität seinen Studienplatz bekommt (Hochschul-NC). Konnte dein Erstwunsch nicht berücksichtigt werden, dann prüft die Stiftung für Hochschulzulassung die Zulassung an der Zweithochschule. An dieser Uni gehen aber diejenigen vor, die diese an erster Stelle genannt haben. Das bedeutet, dass sich deine Chancen auf eine Zulassung an einer nachrangig genannten Hochschule je nach Nachfragesituation verschlechtern können. Wer trotz sehr guter Abiturleistungen in der Abiturbestenquote an keinem der genannten Studienorte zugelassen werden kann, hat aber weitere Chancen in der Hochschulquote. Beim Auswahlverfahren der Hochschulen können die Universitäten die Zahl der Teilnehmer am Auswahlverfahren nach Durchschnittsnote der Hochschulreife, Ortspräferenz und Teilnehmerzahl begrenzen. Zur endgültigen Auswahl dienen die Kriterien Durchschnittsnote der Hochschulreife, gewichtete Einzelnoten, fachspezifische Studierfähigkeitstests (Test für medizinische Studiengänge = TMS), Auswahlgespräche, Berufsausbildung oder Berufstätigkeit, ggf. zusätzliche Kriterien nach Landesrecht, oder eine Kombination dieser Kriterien. Die Durchschnittsnote der Hochschulreife muss jedoch bei der Auswahl einen maßgeblichen Einfluss behalten. Für diejenigen, die sich schon zuvor für ein zulassungsbeschränktes Studienfach beworben haben, besteht zudem die Chance, aufgrund der Wartezeit einen Studienplatz zugewiesen zu bekommen. Nicht angenommene Studienplätze werden auch bei den Numerus Clausus- Fächern im Nachrückverfahren vergeben. Sollten nach Abschluss mehrerer Nachrückverfahren wieder Studienplätze frei werden, vergeben die 26
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