6. Studienjahr: Kleine Fächergruppe: Pädiatrie Chulalongkorn Hospital, Bangkok

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1 6. Studienjahr: Kleine Fächergruppe: Pädiatrie Chulalongkorn Hospital, Bangkok Vorbereitungen: Für meinen Freund und mich war es von Anfang an klar, dass wir alle drei Fächergruppen für das 6. Studienjahr im Ausland absolvieren möchten. Da die Bewerbungsfrist für die anderen Austauschprogramme bereits abgelaufen war und Asien ein noch unbekanntes Reiseziel darstellte, entschieden wir uns dafür, uns für das ASEA-Uninet Programm zu bewerben. Die Bewerbung an sich war sehr schnell erledigt. Man schickt seinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und das Bewerbungsformular an Frau Mag. Papst und wartet dann auf eine Zu- oder Absage. Wir hatten allerdings das Problem dass wir die ersten waren, die dieses Programm im Rahmen des 6. Studienjahres absolvieren wollten. Dadurch musste erst die Erlaubnis eingeholt werden, ob das überhaupt möglich sei. Diese Erkundigung übernahm dankenswerterweise Frau Mag. Papst, die uns sowieso während des gesamten Bewerbungsprozesses und auch noch während der Famulatur unterstützt und geholfen hat. Nach der Zusage ging es dann erst richtig mit den Vorbereitungen los: - Voranrechnungsbescheid: Man muss über Medonline einen Voranrechnungsbescheid erstellen und ihn in der Mozartgasse bei Frau Plazovnik abgeben. Damit wird sichergestellt, dass das Praktikum auch wirklich angerechnet wird. - Flug: Da wir noch im Februar, gleich nach der Zusage, einen Flug buchten, konnten wir sehr günstig fliegen. Die Wahl fiel auf Emirates und die Strecke ging von Wien aus über Dubai nach Bangkok. Die Kosten dafür betrugen 600 Euro. 1

2 - Visum: Für den Zeitraum des Praktikums reicht ein Touristenvisum völlig aus. Dafür füllt man das Antragsformular von der Thailändischen Botschaft aus und schickt es zusammen mit dem Reisepass, 30 Euro für das Visum, Flugtickets und einem frankierten Rücksendekuvert nach Wien. Den Pass mit dem Visum erhält man nach ca. einer Woche zurück. - Impfungen: Da wir im Sommer letzten Jahres in Mexiko waren, waren alle Impfungen noch aktuell. Generell sind Diphterie, Tetanus, Typhus, Hepatitis A/B und Tollwut zu empfehlen. Gelbfieber und Japan-B-Enzephalitis sind optional, wobei die Impfungen vor Ort viel günstiger sind als hier in Österreich. - Reiseversicherung: Da sowohl der ÖAMTC-Schutzbrief als auch die Kreditkarten-Reiseversicherung nicht alles abdeckt, ist es empfehlenswert eine vollständige Reiseschutzversicherung abzuschließen. Es gibt unterschiedliche Anbieter zwischen 80 und 100 Euro. - Wohnung: Es gibt die Möglichkeit im Dormitory nahe dem Krankenhaus unterzukommen. Die Kosten dafür betragen für einen Monat Baht, also umgerechnet ca. 250 Euro pro Person. Da wir aber zu zweit unterwegs waren, entschieden wir uns dafür ein Apartment zu mieten. Ich wurde über booking.com fündig. Der Name lautet Sabai Sathorn Service Apartments und es handelt sich dabei um wunderschöne Wohnungen mit Schlafzimmer, Bad und Wohnküche, gratis WLAN sowie Pool und Fitnessstudio auf dem Dach. Die BTS Station liegt um die Ecke, das Krankenhaus ist nur eine Station entfernt (10 min.) und auch in das Stadtzentrum oder zur berühmten Sukhumvit Road gelangt man innerhalb kürzester Zeit (max. 30 min.). Alles in allem bezahlten wird dafür 880 Euro, also 20 Euro pro Kopf und Nacht. Ankunft: Die meisten internationalen Flüge landen am Suvarnabhumi Flughafen. Dort schnappt man sich am besten ein Taxi, da der Flughafen doch sehr weit vom 2

3 Stadtzentrums entfernt liegt. Beim Verlassen des Terminals sollte man die Männer mit den gelben Taxi -Schildern ignorieren und sich auf Ebene 1 begeben, wo sich die offiziellen Taxis befinden. Hilfreich ist es, wenn man eine Wegbeschreibung oder zumindest den Hotelnamen auf Thai hat. Vom Krankenhaus bekommt man eine Beschreibung zum Dormitory per , auf booking.com kann man sich die Adresse ebenfalls auf Thai ausdrucken und dann einfach dem Fahrer unter die Nase halten. Da wir bereits Samstagnachmittags in Bangkok waren und noch den ganzen Sonntag zur Verfügung hatten, beschlossen wir als erstes den Chatuchak- Wochenendmarkt zu besuchen und alles Nötige zu besorgen. Für das Krankenhaus benötigt man ein weißes Hemd bzw, eine weiße Bluse und eine schwarze Hose bzw. einen schwarzen Rock. All das bekommt man auf dem Markt sehr billig (ca. 4 Euro pro Stück) und muss es nicht von zu Hause mitbringen. Auch schwarze Schuhe kann man dort kaufen, sowie sämtliche andere Dinge die man sich nur vorstellen kann. Den weißen Mantel den wir von zu Hause mitgenommen haben, haben wir nicht benötigt. Zu dem Wochenendmarkt gelangt man besten mit dem BTS (Endstation Mo Chit Sukhumvit Line). Generell ist der Skytrain das schnellste Fortbewegungsmittel und man besorgt sich am besten eine Rabbit-Card am Schalter, die man immer wieder aufladen kann und bei der die Fahrten etwas günstiger sind. Praktikum: Am ersten Tag mussten wir uns zunächst beim International Office melden, wo uns Mr. X unsere Stundenpläne gab, wir einen Ausweis erhielten und auch unsere Bestätigungszettel abgeben mussten. Dann führte er uns auf die Station,wo wir unsere Betreuerin trafen. In der ersten Woche waren wir auf der Ambulanz eingeteilt. Jeden Tag findet am Vormittag und am Nachmittag eine Spezialambulanz statt, sodass wir in jedes Gebiet hineinschnuppern konnten. Wir wurden einem Oberarzt zugeteilt, der zunächst das Patientengespräch auf Thai führte und uns dann alles in Englisch übersetzte. Die Oberärzte sprechen sehr gut Englisch, da sie meist für einige Zeit im Ausland waren und sind unglaublich bemüht, einem etwas zu erklären. Wir durften jeden Fall abhören, anschauen und befunden und haben einige seltene und sehr interessante Erkrankungen zu Gesicht bekommen. 3

4 Generell gibt es sehr viele HIVpositive Kinder, viele Tuberkulose Fälle und zahlreiche Down-Syndrom Kinder mit unterschiedlichsten Herzfehlern. Herausfordernd war Infektiologie, da uns die Ärztin häufig einen Arm mit Ausschlag unter die Nase hielt und meinte: Was ist das? Besonders spannend war jedoch Genetik. Im Neugeborenen- Screening werden nur Hypothyreose und Phenylketonurie erfasst, sodass es zu vielen Stoffwechselerkrankungen kommt, die es bei uns nicht mehr gibt. Beeindruckend fand ich, was für eine wichtige Rolle die Klinik des Patienten noch spielt. Es werden kaum Tests angeordnet, sondern hauptsächlich Diagnosen aufgrund der Symptome gestellt. Jeder Arzt nimmt sich sehr viel Zeit um mit dem Patienten zu reden und all seine Fragen zu beantworten. Es herrscht ein unglaublich freundlicher und respektvoller Umgangston. Dagegen beschränkt sich die Dokumentation auf ein Minimum. Pro Patient werden nicht mehr als drei oder vier Zeilen notiert, bei komplizierteren Fällen vielleicht eine halbe Seite. Die zweite und die dritte Woche verbrachten wir hauptsächlich auf der Station für Infektionskrankheiten, konnten aber auch jeder Zeit wieder eine Ambulanz besuchen, die uns interessierte. Alles in allem war es ein spannendes Praktikum, bei dem wir sehr viele interessante und exotische Erkrankungen gesehen haben. Reise: Von Bangkok aus haben wir an den Wochenenden immer kurze Ausflüge unternommen. Dafür fährt man am besten mit dem BTS zum Victory Monument, von wo aus zahlreiche Minivans unterschiedliche Ziele anfahren. Wir sind nach Kanchanaburi, nach Amphawa zu einem floating market und nach Ayyutthaya gefahren. Eine Fahrt kostet Baht, also 2-3 Euro. Nach dem Praktikum ging es dann mit dem Flugzeug nach Chiang Mai, da der Zug in der Vorwoche einen Unfall hatte, und die Bahnstrecke für Monate gesperrt war. Generell ist vom Zugfahren eher abzuraten, da die Züge meist um Stunden verspätet sind oder gar nicht fahren. Für kürzere Strecken eignen sich am besten die Minivans. Man kann überall Tickets kaufen, wird vom Hotel abgeholt und direkt vor dem nächsten Hotel wieder abgesetzt. Für längere Strecken empfiehlt es sich zu fliegen. Air Asia bietet überaus günstige Flüge an, die man einfach über das Internet buchen kann. 4

5 Chiang Mai ist der Ausgangspunkt für viele Touren, wie z.b. in ein Elefantencamp, Dschungelwanderungen, Rafting und Bamboo Fahrten u.v.m. Die letzten zweieinhalb Wochen verbrachten wir im Süden mit Inselhopping und vielen Tauchgängen. Bei Fragen meldet euch unter: 5