Online-Rollenspiele - Was meinen die Experten? Fachkonferenz der DHS 2008 Forum 304: Internet Addiction Referentin: Maimu Rehbein
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- Christin Wagner
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1 Online-Rollenspiele - Was meinen die Experten? Fachkonferenz der DHS 2008 Forum 304: Internet Addiction Referentin: Maimu Rehbein
2 Gliederung Fragestellung Risikofaktoren und Suchtdreieck Methode Online-Fragebogen Teilnehmer Ergebnisse Diskussion
3 Welche Risikofaktoren gibt es? Die Popularität von Online-Rollenspielen nimmt zu In den Medien häufen sich Warnungen vor einer exzessiven Nutzung von Online-Rollenspielen Es ist unklar, welche Faktoren eine exzessive Nutzung von Online-Rollenspielen begünstigen Ziel der Studie: Spezifikation der Risikofaktoren Welche spezifischen Eigenschaften der Droge Online- Rollenspiel machen süchtig? Welche Personeneigenschaften fördern eine exzessive Nutzung von Online-Rollenspielen?
4 Welche Risikofaktoren gibt es? Suchtmittel z.b. Verfügbarkeit, gesellschaftliche Akzeptanz, Wirkung Umwelt z.b. Peer Group, Familie, Schule/ Beruf Suchtdreieck Person z.b. Problemlösungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, genetische Komponente Kielholz und Ladewig (1973)
5 Gliederung Fragestellung Risikofaktoren und Suchtdreieck Methode Online-Fragebogen Teilnehmer Ergebnisse Diskussion
6 Was meinen die Experten? Gesammelte Einschätzungen der Suchtexperten mit Hilfe eines Online-Fragebogens Link des Fragebogens wird im DHS-Newsletter verschickt Insgesamt N = 60 vollständige Fragebögen Teilnehmer N = 108 Abbrecher N = 48 Nicht-Abbrecher N = 60
7 Was enthält der Online- Fragebogen? Fragebogenerstellung mit unipark Angaben zu der Soziodemographie der Teilnehmer Angaben zum typischen exzessiven Online-Rollenspieler 1. Soziodemographie 2. Persönlichkeitseigenschaften 3. Diagnostische Kriterien, Komorbidität, unmittelbare Effekte Bearbeitungsdauer zirka 10 min Gemischtes Antwortformat
8 Gliederung Fragestellung Risikofaktoren und Suchtdreieck Methode Online-Fragebogen Teilnehmer Ergebnisse Diskussion
9 Welche Risikofaktoren gibt es? Suchtmittel z.b. Verfügbarkeit, gesellschaftliche Akzeptanz, Wirkung Suchtdreieck Umwelt z.b. Peer Group, Familie, Schule/ Beruf Person z.b. Problemlösungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, genetische Komponente Kielholz und Ladewig (1973)
10 Ergebnisse: Soziodemographie Alter M = 23, SD = 9,54 95% männlich 93% ledig 68% allein stehend 43% Einpersonenhaushalt 30% Realschulabschluss 92% kein Hochschulabschluss 48% keine Berufsausbildung 32% Nettoeinkommen <500 Internetnutzung: 98% zu Hause, 29 Tage/ Monat, 9 h/ Tag
11 Welche Umweltvariablen sind Risikofaktoren? Aus Expertensicht gibt es folgende Risikofaktoren Jüngeres Alter Männliches Geschlecht Einzelgänger Vergleichsweise kurzer Bildungsweg Niedriges Einkommen Exzessive Internetnutzung
12 Welche Risikofaktoren gibt es? Suchtmittel z.b. Verfügbarkeit, gesellschaftliche Akzeptanz, Wirkung Suchtdreieck Umwelt z.b. Peer Group, Familie, Schule/ Beruf Person z.b. Problemlösungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, genetische Komponente Kielholz und Ladewig (1973)
13 Ergebnisse: Persönlichkeit 60% unzufrieden 62% impulsiv 67% introvertiert 72% sozial inkompetent 72% leicht kränkbar 73% einsam 75% emotional 75% neugierig 78% nicht erfolgreich 82% nicht selbstbewusst 83% nicht hyperaktiv 83% Neigung zur Prokrastination 88% intelligent 77% auf der Suche nach Zerstreuung 82% auf der Suche nach Nervenkitzel 95% auf der Suche nach Ablenkung
14 Welche Suchtpersönlichkeit hat ein exzessiver Online-Rollenspieler? Experten beschreiben die Suchtpersönlichkeit mit Mangelhaften Fähigkeiten zum sozialen Anschluss Emotionaler Labilität Fehlenden Erfolgserlebnissen Geringem Selbstbewusstsein Sensation Seeking Tendenz zur Prokrastination Intelligenz
15 Welches Suchtpotential haben Online- Rollenspiele? Suchtmittel z.b. Verfügbarkeit, gesellschaftliche Akzeptanz, Wirkung Suchtdreieck Umwelt z.b. Peer Group, Familie, Schule/ Beruf Person z.b. Problemlösungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, genetische Komponente Kielholz und Ladewig (1973)
16 Ergebnisse: Diagnostische Kriterien und Komorbidität DSM-IV Kriterien 80% Kriterien Substanzabhängigkeit treffen zu 90% Kriterien Substanzmissbrauch treffen zu Komorbidität 75% Störung im Sozialverhalten 63% Vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung 52% Anpassungsstörung 50% Nikotinabhängigkeit 50% Soziale Phobie
17 Ergebnisse: Unmittelbare Effekte 98%...ist eine Form von Realitätsflucht 98%...lässt alles um einen herum vergessen 97%...lässt Probleme und Sorgen vergessen 95%...reduziert unangenehme Gefühle 93%...erzeugt Glücksgefühle 92%...lässt die Zeit schneller vergehen 70%...erhöht das allgemeine Erregungsniveau 68%...steigert das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe 67%...verringert die Wahrnehmung sozialer Kontrolle 57%...entspannt 52%...erhöht das Selbstvertrauen 52%...erhöht die Risikobereitschaft
18 Welche unmittelbaren Effekte machen das Suchtpotential von Online-Rollenspielen aus? Experten zählen folgende unmittelbaren Effekte auf Vergessen der Realität Spannungsreduktion Veränderung der Zeitwahrnehmung Verbesserter sozialer Anschluss bei geringerer sozialer Kontrolle Steigerung des Selbstbewusstseins Erhöhte Risikobereitschaft und Erregung
19 Welche Risikofaktoren gibt es? Umweltvariablen Jüngeres Alter Männliches Geschlecht Einzelgänger Vergleichsweise kurzer Bildungsweg Niedriges Einkommen Exzessive Internetnutzung Personenmerkmale mangelhafte Fähigkeiten zum sozialen Anschluss emotionale Labilität fehlende Erfolgserlebnisse geringes Selbstbewusstsein Sensation Seeking Tendenz zur Prokrastination Intelligenz Suchtmittel Vergessen der Realität Spannungsreduktion Veränderung der Zeitwahrnehmung Verbesserter sozialer Anschluss geringere soziale Kontrolle Steigerung des Selbstbewusstseins erhöhte Risikobereitschaft und Erregung
20 Gliederung Fragestellung Suchtpotential und Suchtdreieck Methode Online-Fragebogen Teilnehmer Ergebnisse Diskussion
21 Diskussion Welche Rolle spielen die Umweltvariablen bei der Planung von Präventions- und Interventionsprogrammen? Gibt es Personenmerkmale, die förderlich sind für das Herauswachsen aus der Sucht? Was bedeutet das für die Therapie von exzessiven Online- Rollenspielern? Sind die DSM-IV TR Kriterien des Substanzmissbrauchs und der Substanzabhängigkeit ausreichend für eine Diagnose? Wie wendet man das Konzept der Entzugssymptome auf exzessives Online-Rollenspiel an? Wie kann man die Kenntnis der unmittelbaren Effekte nutzen, um einer Sucht nach Online- Rollenspielen vorzubeugen?
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