Messehalle 2 (Europahalle) in Hannover

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Dominic Kuntz
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1 Seminarunterlagen, Stand Messehalle 2 (Europahalle) in Hannover Bauherr: Deutsche Messe AG, Hannover Architekten: Bertram, Bünemann & Partner, Hannover (BBP) Ingenieure: Prof. Dr.-Ing. Polónyi und Partner GmbH, Köln (IPP) Dach, Fassaden, Pylone mit Ing.-Büro Renk-Horstmann-Renk, Hannover (RHR) Galerie, Gründung Haustechnik: HL-Technik, Ltg. Prof. Dr.-Ing. Daniels, München Projektsteuerung: Harms+Partner, Hannover

Polónyi und Partner GmbH, Köln (IPP) Dach, Fassaden, Pylone mit Ing.

2 Vorwort Planung und Bau einer Messehalle mit immerhin 126m freier Spannweite war eine der interessanten Herausforderungen, die an das Ingenieurbüro IPP Prof. Dr.-Ing. Polónyi und Partner aus Köln herangetragen wurden. Die Architekten: Bertram und Bünemann aus Hannover fragten an, ob IPP bereit sei, ein Dach, welches von 10 Pylonen abgespannt sein sollte, tragkonstruktiv weiter zu bearbeiten. Hinzu kamen dann noch die gläsernen Fassaden sowie der Eingangsbereich im Norden entlang der Halle 1 (CEBIT-Halle). Die Messeleitung Hannover unter Dr. Herbertz lud alle Planer ein und erklärte, dass eigentlich die Planungs- und Bauzeit von einem Jahr bis zur Eröffnung der CEBIT-Messe 1993 nicht ausreichen dürfte. Polónyi entgegnete: das ginge schon, wenn man einige kleine Veränderungen am Tragwerkskonzept vornehmen dürfe. Über einige dieser recht wegweisenden Gedanken wird idnachfolgend berichtet. t

Die Architekten: Bertram und Bünemann aus Hannover fragten an, ob IPP bereit sei, ein Dach, welches von 10 Pylonen abgespannt sein sollte, tragkonstruktiv weiter zu bearbeiten.

3 Anstelle der ursprünglichen Entwurfsabsicht, ein MERO-förmiges Raumfachwerk strahlenförmig von den 10 Pylonen abzuspannen, schlug Polónyi stattdessen Dreigurtbinder vor, die zeitlich parallel zur Fertigung der Pylone in transportierbaren Teilen aus Stahlrohren werkseitig vorgefertigt werden sollten. Auch könnten die Dreigurtbinder anstatt von durchlaufenden Seilen besser über Ankerstäbe (Ausführung System Anker Schoeder, Dortmund) getragen werden. Ebenso wurden für die Pylon-Rahmen vorgefertigte Stützen (D= 95 cm) aus Schleuderbeton mit Betonaussparungen vorgeschlagen. Diese wurden bauseits durch Stahlbetonriegel in zeitsparender Taktbauweise zu vollständigen Rahmen ergänzt, die das Dach auch horizontal aussteifen. Auf diese wurden die spitz zulaufenden Stahlrohre zum Pylonkopf mit den sich durchdringenden Ankerstäben (D= 90mm bzw. 120 mm) montiert. Diese tragkonstruktiven Entwurfsbeiträge wurden skizzenhaft fixiert. Darin sind auch Details, wie etwa die ballige Lagerung der Muttern am Pylonkopf markiert, damit Kerbspannungen aus ungewollten Abweichungen von den Soll-Stabachsen bereits konstruktiv von vornherein vermieden werden.

Auch könnten die Dreigurtbinder anstatt von durchlaufenden Seilen besser über Ankerstäbe (Ausführung System Anker Schoeder, Dortmund) getragen werden.

4 Messe Eingang Nord Die ursprüngliche Entwurfsabsicht der Architekten Entwurfliche Optimierung sah Abspannungen des Daches über 5 Pylon-Binder Messehallen vor. Dabei lag jeweils eine Reihe oberhalb der südlichen Glasfassade; die andere entlang der geschlossenen Wand gegenüber der CEBIT-Halle 1 im Norden. Das muss nicht sein, fand Polónyi: Fassaden können auch den jeweiligen Teil des Daches stützen. Durch Verschieben der Binderachsen um ½ Feld konnte die Anzahl der kostenintensiven Binderreihen von fünf auf vier reduziert (eingespart) werden. Diese Maßnahme entsprach in etwa den Kosten für die Tragwerksplanung (Zitat: Polónyi, 1992).

Das muss nicht sein, fand Polónyi: Fassaden können auch den jeweiligen Teil des Daches stützen.

5 1. Stützen in 2. Justieren der 3. Schalung der 4. Bewehrung und Köcherfundamenten Stützengruppe Riegel Beton der Riegel Die Montage der Pylonrahmen sowie die der Stahlkonstruktion des Daches erfolgte in gleichen Arbeitstakten. Auf diese Weise konnte in nur 7 Monaten die ganze Halle fertig gestellt werden. Bei der Eröffnung zeigte sich der damalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg aus Hannover beeindruckt und zugleich verwundert, dass es beispielsweise bei Kindergärten wesentlich länger dauert.

Stahlkonstruktion des Daches erfolgte in gleichen Arbeitstakten.

6 Konsequenzen für den Konstruktiven Entwurf: Abmessungen der Bauteile so planen, dass diese werkseitig weitgehend vorgefertigt werden und möglichst problemfrei transportiert und montiert werden können. Entwurfsprinzip: Schmale, längliche Bauteile.

vorgefertigt werden und möglichst problemfrei transportiert

7 Bei der Planung der Dachkonstruktion zwischen den Haupt-Dreigurt-Bindern wurde der Kollege für die Haustechnik (HL-Technik, Ltg. Prof. Dr. Daniels) zu Rate gezogen. Welche Lüftungsquerschnitte brauchen Sie und wo wollen wir die Lüftungszentralen anordnen? lauteten die Fragen Polónyi s. So wurden die Lüftungsaggregate auf der oberen Ebene, zwischen den Pylonrahmen, direkt unter dem Hallendach platziert. Das ergab die kürzesten Luftführungswege. Die zugehörigen großformatigen Lüftungsrohre erzwangen eine neue Tragwerksform für die Binder, die vom Typ her zwischen Fachwerk und Vierendeelträger eingeordnet werden können. 25 m Frischluftversorgung g über Drallauslässe Absaugrohre der warmen Luft zur Wärmerückgewinnungsanlage

So wurden die Lüftungsaggregate auf der oberen Ebene, zwischen den Pylonrahmen, direkt unter dem Hallendach platziert. Das ergab die kürzesten Luftführungswege.

8 Haupttragwerk und Details Seitliche Zugabspannungen, 2 x D= 130 mm Krafteinleitung über Stahlbetonriegel in Zug- Bohrpfähle (4 x D= 1m, L=13m) Zugstäbe: Fa. Anker Schroeder, Dortmund

9 Schalplan für Stützen und Riegel

10 Bewehrungsplan der Stahlbeton-Riegel

11 Werkstattplanung, Fertigung g und Montage: Fa. Rüter (Noell AG), Hannover

12 Eröffnung der Messehalle 2 in Hannover, Febr.1993

13 Messehalle 2 in Hannover Blick auf die gläserne Südfassade

14 Messehalle im Betrieb Beispiel: Forschungs-Präsentationen der Hochschulen aller Bundesländer, April 2005

15 Multifunktionale Messe- und Veranstaltungshalle Bildquelle:

16 Planungsbeginn: Herbst 1991; Baubeginn: Frühjahr 1992; Fertigstellung: Ende 1992; Betrieb CEBIT 3 / 1993

19 Projektbeteiligte: Bauherr, Architekten,Tragwerkplaner

20 Technische Daten Ingenieure: IPP mit RHR Internetbeitrag, Quelle:

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